[0001] Die Erfindung betrifft einen Schaltmechanismus für ein elektrisches Schaltgerät,
insbesondere für einen Niederspannungs-Leistungsschalter, sowie ein elektrisches Schaltgerät,
insbesondere einen Niederspannungs-Leistungsschalter, mit einem Schaltmechanismus.
[0002] Die Erfindung bezieht sich auf elektrische Schaltgeräte, insbesondere auf Leistungsschalter
im Niederspannungsbereich. Mit "Niederspannung" sind typischerweise Spannungen von
bis ca. 1000 Volt gemeint. Unter entsprechender konstruktiver Auslegung der Schalttrennstrecken
können derartige Schaltgeräte auch für Schaltspannungen über 1000 Volt ausgelegt sein,
wie z.B. bis 6,3 kV. Insbesondere sind derartige elektrische Schaltgeräte, wie Niederspannungs-Leistungsschalter,
zur Unterbrechung von Strombahnen in einem Überstromfall oder in einem Kurzschlussfall
ausgebildet. Sie können einpolig oder mehrpolig, insbesondere dreipolig, ausgeführt
sein.
[0003] Aus der europäischen Patentanmeldung
EP 0 555 158 A1 ist ein Schaltmechanismus für einen Niederspannungs-Leistungsschalter bekannt. Er
weist einen beweglichen Kontakt auf, dessen manuelles Ein- und Ausschalten sowie automatisches
Ausschalten aufgrund eines Fehlers, wie eines Kurzschlusses, über den Schaltmechanismus
gesteuert wird. Der Schaltmechanismus weist zudem einen, an eine ortsfeste Achse angelenkten
und eine Steuerkurvenfläche aufweisenden Spannheben auf. Weiterhin umfasst der Schaltmechanismus
ein Kniehebelgelenk, das aus einer Kniehebelgelenkachse, einer, einerseits mit dem
beweglichen Kontakt und andererseits mit der Kniehebelgelenkachse verbundenen, Koppellasche,
sowie einem einerseits an den Spannhebel und andererseits an die Achse des Kniehebelgelenkes
angelenkten, Schwenkhebel besteht. Weiterhin weist der Schaltmechanismus eine Feder
auf, die einerseits an der Achse des Kniehebelgelenkes und andererseits an einem Schaltknebel
zum Aus- und Einschalten der Kontakte gelagert ist. Der Schaltmechanismus umfasst
einen Riegel, der dazu dient, mit dem genannten Spannhebel zusammenzuwirken, um diesen
in der Verriegelungsstellung zu halten. Er umfasst weiterhin eine Steuerkurven-Laufrolle,
die über den Schaltknebel angetrieben wird und dazu dient, mit der Steuerkurvenfläche
des Spannhebels zusammenzuwirken, um den Spannhebel in die Verriegelungsstellung zu
bringen, wobei der genannte Schaltknebel drei verschiedenen Stellungen einnehmen kann.
Eine Einschaltstellung, in der die Feder das Kniehebelgelenk in Richtung Streckstellung
beaufschlagt, eine Hand-Ausschalt -und-Wiederspannstellung, in der die Feder das Kniehebelgelenk
in Richtung der Ausknickstellung beaufschlagt und der Spannhebel sich in der Verriegelungsstellung
befindet, sowie eine Ausgelöststellung, in der der Spannhebel entriegelt und das Kniehebelgelenk
ausgeklinkt sind. Die Steuerkurvenfläche weist einen, zwei aufeinanderfolgende Abschnitte
begrenzenden Neigungs-Umkehrpunkt auf, wobei ein erster Abschnitt annähernd den Weg
des Schaltknebels zwischen der Ausgelöststellung und der Wiedergespanntstellung und
ein zweiter Abschnitt der Wiedergespanntstellung entspricht, die Neigung des ersten
Abschnitts so ausgebildet ist, dass die Resultierende aus den aus der Feder ausgeübten
und auf den Schaltknebel wirkende Kräfte den Schaltknebel in Richtung der Ausgelöststellung
beaufschlagt, und die Neigung des zweiten Abschnittes so ausgebildet ist, dass der
Schaltknebel in Richtung der Wiedergespanntstellung beaufschlagt wird, welcher eine
stabile Stellung darstellt, in der der Spannhebel zurückgehalten wird. Nachteilig
bei einem derartigen Schaltmechanismus für ein elektrisches Schaltgerät ist, dass
es zu einer ungewollten Auslösung des Schaltmechanismus kommen kann, wenn der Spannhebel
in der Verriegelungsstellung und der Schaltknebel sich in der Ausschaltstellung befinden.
So kann es bei einem unsachgemäßen Transport des elektrischen Schaltgerätes dazu kommen,
dass ein Auslösemechanismus des elektrischen Schaltgerätes auf den Riegel einwirkt,
so dass der Spannhebel seine Verriegelungsstellung aufgibt und damit das elektrische
Schaltgerät auslöst.
[0004] Aus der
DE 693 06 822 D2 ist ein Schaltmechanismus für einen Leistungsschalter bekannt. Bei diesem Schaltmechanismus
können der Schaltknebel und der Spannhebel bei einer ungewollten Auslösung in der
Gespanntstellung gehalten werden. Der Schaltmechanismus ist dabei dadurch gekennzeichnet,
dass eine Steuerkurvenfläche des Spannhebels einen, zwei aufeinanderfolgende Abschnitte
begrenzenden Neigungs-Umkehrpunkt aufweist, wobei ein erster Abschnitt annähernd dem
Weg des Schaltknebels zwischen der Ausgelöststellung und der Wiedergespanntstellung
und ein zweiter Abschnitt der Wiedergespanntstellung entspricht, die Neigung des ersten
Abschnittes so ausgebildet ist, dass die Resultierende aus den von der Feder ausgeübten
und auf den Schaltknebel wirkenden Kräfte den Schaltknebel in Richtung der Ausgelöststellung
beaufschlagt, und die Neigung des zweiten Abschnitts so ausgebildet ist, dass der
Schaltknebel in Richtung der Wiedergespanntstellung beaufschlagt wird, welche eine
stabile Stellung darstellt, in der der Spannhebel zurückgehalten wird. Durch das Profil
der Steuerkurvenfläche wird die Wiederspannstellung des Schaltknebels zu einer stabilen
Stellung, in der der Schaltknebel den Spannhebel unabhängig von der Stellung des Riegels
zurückhält. Eine Auslösehandlung eines Auslösemechanismus, die den Riegel freigibt,
kann zwar nicht verhindert werden, bleibt jedoch ohne Wirkung, da der Spannhebel durch
den Schaltknebel zurückgehalten wird. Auf diese Weise wird jegliche Gefahr einer Zerstörung
des Auslöse- und Verriegelungssystems ausgeschlossen, die gegebenenfalls auftreten
kann, wenn diese Systeme zur Verhinderung ungewollter Entspannungshandlung mechanisch
blockiert sind.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es einen Schaltmechanismus für ein elektrisches Schaltgerät
zu schaffen, bei dem ein Spannhebel und ein Verklinkungselement des Schaltmechanismus
in einer Gespanntstellung sicher gehalten werden können, wenn der Schalthebel des
elektrischen Schaltgerätes sich in einer Aus-Stellung befindet. Die Gespanntstellung
soll insbesondere dann gehalten werden, wenn, beispielsweise durch äußere Einflüsse,
der Auslösemechanismus des elektrischen Schaltgerätes zumindest teilweise betätigt
wird.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Schaltmechanismus für ein elektrisches
Schaltgerät mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 sowie durch ein elektrisches Schaltgerät
mit den Merkmalen gemäß Anspruch 17 gelöst. Weitere Merkmale und Details der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen.
Dabei gelten Merkmale, die in Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Schaltmechanismus
beschrieben sind, selbstverständlich auch in Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen
elektrischen Schaltgerät und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung
zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden
kann.
[0007] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch einen Schaltmechanismus
für ein elektrisches Schaltgerät, insbesondere für einen Niederspannungs-Leistungsschalter,
aufweisend einen Gelenkmechanismus zum Bewegen eines Bewegkontaktes, einen Schalthebel
zum manuellen Aus- und Einschalten des Bewegkontaktes über den Gelenkmechanismus,
wobei der Schalthebel eine Handhabe und einen um einen ortsfesten Lagerpunkt kippbaren
Schaltbügel aufweist, einen um eine ortsfeste Spannhebelachse drehbar gelagerten und
eine Spannkurve aufweisenden Spannhebel, welcher ein mit einem Verklinkungselement
des Schaltmechanismus zusammenwirkendes Ende zum Ver- und Entklinken des Spannhebels
an dem Verklinkungselement aufweist, wobei der Spannhebel zur Bewegung des Bewegkontaktes
über den Gelenkmechanismus mit diesem in Wirkkontakt steht, eine Spannrolle, die über
den Schalthebel derart angetrieben werden kann, dass bei einer Bewegung des Schalthebels
diese durch ein Abrollen entlang der Spannkurve des Spannhebels mit dem Spannhebel
in Wirkkontakt steht, ein Spannelement zum Spannen des Schalthebels, einen Auslösemechanismus,
der zur Bewegung des Verklinkungselementes mit diesem in Wirkkontakt bringbar ist,
sowie ein Kraftelement das zwischen dem Verklinkungselement und dem Auslösemechanismus
angeordnet ist und diese auseinander drückt, wobei das Kraftelement das Verklinkungselement
mit einer Kraft in Richtung des Endes des Spannhebels beaufschlagt, gelöst. Der Schaltmechanismus
ist dadurch gekennzeichnet, dass der Spannhebel eine Lagerstelle und eine Kulissenführung
aufweist, dass ein Drehelement an der Lagerstelle gelagert und entlang der Kulissenführung
geführt ist, wobei die Drehbewegung des Drehelementes durch die Kulissenführung begrenzt
ist, dass das Drehelement derart ausgebildet ist, dass es zum einen mit der Spannrolle
und zum anderen mit dem Verklinkungselement in Wirkkontakt bringbar ist und dass es
nach Abschluss eines Spannvorganges des Schalthebels den Spannhebel und das Verklinkungselement
in einer Gespanntstellung hält. Ferner sind der Spannhebel, das Drehelement und das
Verklinkungselement derart ausgebildet, dass während des Spannvorganges des Schalthebels
das Verklinkungselement in eine Aussparung des Verklinkungselementes eintaucht, so
dass das Verklinkungselement sich in Richtung des Endes des Spannhebels und von dem
Auslösemechanismus weg bewegen kann, so dass in der Gespanntstellung ein Spalt zwischen
dem Verklinkungselement und dem Auslösemechanismus vorliegt.
[0008] Ein derart ausgebildeter Schaltmechanismus für ein elektrisches Schaltgerät, insbesondere
für einen Niederspannungs-Leistungsschalter ermöglicht es, dass der Spannhebel und
das Verklinkungselement bei einer ungewollten Auslösung in der Gespanntstellung verharren,
wenn der Schalthebel sich in der Aus-Stellung befindet. In der Gespanntstellung des
Spannhebels und des Verklinkungselementes liegt ein Spalt zwischen dem Verklinkungselement
und dem Auslösemechanismus vor, so dass bei einem ungewollten Auslösevorgang der Auslösemechanismus
das Verklinkungselement nicht berühren kann und der Spannhebel und das Verklinkungselement
in der Gespanntstellung verbleiben. Durch diese spezielle Ausgestaltung des Schaltmechanismus
wird die Gespanntstellung des Spannhebels und des Verklinkungselementes zu einer stabilen
Stellung, in der ein ungewolltes Auslösen, beispielsweise durch einen Schlag auf das
elektrische Schaltgerät, verhindert werden kann. Das heißt, eine Auslösehandlung,
bei der Auslösemechanismus bewegt wird, kann zwar nicht verhindert werden, bleibt
jedoch ohne Wirkung, da aufgrund des Spaltes zwischen dem Verklinkungselement und
dem Auslösemechanismus der Auslösemechanismus das Verklinkungselement nicht berührt.
Hierdurch kann die Gefahr einer Beschädigung des Schaltmechanismus des elektrischen
Schaltgerätes verhindert werden.
[0009] Ein derart ausgebildeter Schaltmechanismus für ein elektrisches Schaltgerät ermöglicht
es, den Spannhebel und das Verklinkungselement in der Gespanntstellung zu halten,
wenn der Schalthebel des Schaltmechanismus in der Aus-Stellung steht. Eine derartige
Positionierung des Schaltmechanismus ist insbesondere dann wünschenswert, wenn elektrische
Schaltgeräte vom Hersteller an einen Kunden ausgeliefert werden. Der Kunde kann durch
manuelle Überführung des Schalthebels von der Ausin eine Ein-Stellung den Auslösemechanismus
wieder in Wirkkontakt mit dem Verklinkungselement bringen, so dass das elektrische
Schaltgerät im angeschlossenen Zustand an ein Versorgungsspannungsnetz einen Verbraucher
im Fehlerfall sicher schützen kann.
[0010] Über den Gelenkmechanismus kann zumindest ein Bewegkontakt des Schaltmechanismus
bewegt werden. Dieser zumindest eine Bewegkontakt kann mit zumindest einem Festkontakt
des elektrischen Schaltgerätes in Kontakt gebracht werden, so dass ein Stromfluss
durch das elektrische Schaltgerät ermöglicht ist. Zum Unterbrechen des Stromflusses
kann der Bewegkontakt mittels des Gelenkmechanismus vom Festkontakt getrennt werden.
Mit dem Gelenkmechanismus steht der Schalthebel des Schaltmechanismus in Wirkkontakt.
Der Schalthebel weist einen um einen ortsfesten Lagerpunkt kippbaren Schaltbügel sowie
eine Handhabe auf. Die Handhabe kann von einem Nutzer des elektrischen Schaltgerätes
gegriffen werden, um den Schalthebel manuell zwischen einer Aus- und einer Ein-Stellung
zu schalten. Der Spannhebel des Schaltmechanismus steht zur Bewegung des Bewegkontaktes
über dem Gelenkmechanismus mit dem Bewegkontakt in Wirkverbindung. Der Spannhebel
ist um eine ortsfeste Spannhebelachse drehbar gelagert. Dabei kann die Spannhebelachse
an einem Ende des Spannhebels oder aber auch in der Mitte bzw. annähernd der Mitte
des Spannhebels angeordnet sein. Der Spannhebel weist ein mit dem Verklinkungselement
des Schaltmechanismus zusammenwirkendes Ende auf. Über dieses Ende ist der Spannhebel
mit dem Verklinkungselement verklinkbar. Das heißt, im verklinkten Zustand, der so
genannten Gespanntstellung, liegt das Ende des Spannhebels an dem Verklinkungselement
an und wird von diesem festgehalten. Im entklinkten Zustand gibt das Verklinkungselement
die Bewegung des Spannhebels frei, so dass dieser aufgrund der auf ihn wirkenden Kräfte
um die ortsfeste Spannhebelachse gedreht wird. Der Spannhebel weist ferner eine Spannkurve
auf. Die Spannkurve wird durch die Kontur des Spannhebels an einer Seite selbst gebildet.
An dieser Spannkurve des Spannhebels liegt eine Spannrolle an, die über den Schalthebel
derart angetrieben werden kann, dass bei einer Bewegung des Schalthebels die Spannrolle
an der Spannkurve des Spannhebels entlang rollt und diesen dadurch verschwenkt. Vorteilhafterweis
ist die Spannrolle drehbeweglich an dem Schalthebel, insbesondere dem kippbaren Schaltbügel
des Schalthebels, angeordnet. Bei einer Bewegung des Spannhebels aufgrund des Abrollens
der Spannrolle an der Spannkurve des Spannhebels wird das Spannelement des Schaltmechanismus
gespannt oder entspannt. Das heißt, je nachdem in welche Richtung die Spannrolle entlang
der Spannkurve des Spannhebels rollt, wird das Spannelement gespannt oder entspannt.
In der Gespanntstellung des Spannhebels und des Verklinkungselementes ist das Spannelement
gespannt, so dass es bei einer Entklinkung des Spannhebels von dem Verklinkungselement
den Spannhebel in seine Entspanntposition zurück bewegt. Das Spannelement ist daher
in Wirkkontakt mit dem Spannhebel. Der Auslösemechanismus des Schaltmechanismus kann
zur Bewegung des Verklinkungselementes mit diesem in Wirkkontakt gebracht werden.
Dabei wird der Auslösemechanismus mechanisch bewegt. Zwischen dem Auslösemechanismus
und dem Verklinkungselement ist ein Kraftelement angeordnet, das beide Elemente voneinander
wegdrückt. Das heißt, das Kraftelement beaufschlagt das Verklinkungselement mit einer
Kraft in Richtung des Endes des Spannhebels.
[0011] Vorteilhafterweise ist bei dem Schaltmechanismus ein Drehelement vorgesehen, das
an einer Lagerstelle des Spannhebels gelagert ist und zusätzlich entlang einer Kulissenführung
des Spannhebels geführt ist. Durch die Lagerung und die Führung des Drehelementes
an der Lagerstelle bzw. innerhalb der Kulissenführung ist die Drehbewegung des Drehelementes
relativ zum Spannhebel begrenzt beziehungsweise vorgegeben. Dabei ist das Drehelement
derart ausgebildet, dass es zum einen mit der Spannrolle und zum anderen mit dem Verklinkungselement
in Wirkkontakt bringbar ist. Das heißt, bei einem Abrollvorgang der Spannrolle entlang
der Spannkurve des Spannhebels gelangt die Spannrolle in Kontakt mit dem Drehelement
und verdreht dieses relativ zum Spannhebel. Durch die Schwenkbewegung des Spannhebels
und die Form des Drehelementes kann das Drehelement ferner in Wirkkontakt mit dem
Verklinkungselement gelangen. Nach Abschluss des Spannvorganges des Schalthebels hält
das Drehelement den Spannhebel und das Verklinkungselement in einer Gespanntstellung.
Dabei sind der Spannhebel, das Drehelement und das Verklinkungselement derart ausgebildet
und aufeinander abgestimmt, dass während des Spannvorganges des Schalthebels das Drehelement
in eine Aussparung des Verklinkungselementes eintaucht, so dass das Verklinkungselement
sich in Richtung des Endes des Spannhebels und von dem Auslösemechanismus weg bewegen
kann, so dass in der Gespanntstellung ein Spalt zwischen dem Verklinkungselement und
dem Auslösemechanismus entsteht. In anderen Worten ausgedrückt, wird das Drehelement
während des Spannvorganges des Spannhebels zunächst an dem Verklinkungselement entlang
geführt. Sobald das Drehelement die Aussparung des Verklinkungselementes erreicht,
bewegt sich das Verklinkungselement aufgrund der Vorspannung, die das Kraftelement
auf das Verklinkungselement ausübt, in Richtung des Endes des Spannhebels, wodurch
sich das Verklinkungselement von dem Auslösemechanismus des Schaltmechanismus entfernt
und der Spalt entsteht. Eintauchen des Drehelementes bedeutet dabei im Sinne der Erfindung,
dass nicht das Drehelement aktiv durch eine eigene Bewegung in Richtung des Verklinkungselementes
in die Aussparung des Verklinkungselementes eintaucht, sondern passiv, nämlich durch
einer Bewegung des Verklinkungselementes in Richtung des Drehelementes beziehungsweise
des Endes des Spannhebels. Dabei gleitet das Verklinkungselement aufgrund der aus
es wirkenden Kraft an dem Drehelement beziehungsweise an der Kontur des Drehelementes
entlang.
[0012] Während des Spannvorganges des elektrischen Schaltgerätes, das heißt der Bewegung
des Schalthebels von "TRIP" nach "RESET", drückt die Spannrolle das Drehelement hinweg
bzw. dreht das Drehelement. Dabei ist das Drehelement derart ausgebildet, dass beim
Erreichen der Gespanntstellung die Spannrolle das Drehelement freigibt, so dass dieses
unter Krafteinwirkung des Verklinkungselementes zurück in seine Ursprungslage springt.
In der Ursprungslage des Drehelementes überlappt das Drehelement die Spannkurve des
Spannhebels. In der Gespanntstellung des Spannhebels wird das Drehmoment aufgrund
der Kraft, die auf das Verklinkungselement wirkt, in der Ursprungslage gehalten. Dabei
sind das Drehelement, der Spannhebel und das Verklinkungselement derart aufeinander
abgestimmt, dass nach dem Loslassen des Schalthebels bzw. der Handhabe des Schalthebels
das Drehelement die Spannrolle und damit den Spannhebel in der Gespanntstellung festhält.
Das heißt, wird die Handhabe des Schalthebels losgelassen, bleibt die Spannrolle unter
Druck auf dem Drehelement beziehungsweise einer Sperrfläche des Drehelementes stehen.
Dabei befindet sich das Drehelement in seiner Ursprungslage, in der es die Spannkurve
des Spannhebels überlappt. Das Drehelement bzw. die Sperrfläche am Drehelement, ist
so ausgelegt, dass die Kräfte, die im gesamten Schaltmechanismus wirken, im Gleichgewicht
sind, wenn die Spannrolle an dem Drehelement anliegt, wodurch die Handhabe bzw. der
Schalthebel zwangsläufig in dieser Stellung stehen bleibt. In dieser Gespanntstellung
kann der Auslösemechanismus bestätigt werden, ohne dass ein Auslösevorgang aufgrund
einer Bewegung des Spannhebels vollzogen wird. Aufgrund des in der Gespanntstellung
vorliegenden Spaltes zwischen dem Verklinkungselement und dem Auslösemechanismus kann
kein Druck von dem Auslösemechanismus auf das Verklinkungselement ausgeübt werden.
In der Gespanntstellung hält das Drehelement den Schalthebel in seiner Aus-Stellung.
Hierdurch ist gewährleistet, dass der Schaltmechanismus des elektrischen Schaltgerätes,
insbesondere die Kontakte des elektrischen Schaltgerätes, beispielsweise während eines
Transportes des elektrischen Schaltgerätes, nicht beschädigt wird.
[0013] Dabei ist der Schaltmechanismus des elektrischen Schaltgerätes derart ausgebildet,
dass bei einer Bewegung des Schalthebels von der Aus-Stellung in die Ein-Stellung,
ausgelöst durch eine manuelle Betätigung der Handhabe des Schalthebels durch einen
Benutzer, die Spannrolle von dem Drehelement getrennt wird, wodurch der Spannhebel
unter der Wirkung des Spannelementes verschwenkt werden kann. Diese Schwenkbewegung
des Spannhebels wird jedoch durch die Berührung des Spannhebels mit dem Verklinkungselement
begrenzt. Das heißt, nach der Überführung des Schalthebels von der Aus-Stellung in
die Ein-Stellung, dem so genannten Einschaltvorgang des elektrischen Schaltgerätes,
steht das Verklinkungselement sowohl mit dem Ende des Spannhebels, als auch mit dem
Auslösemechanismus in Wirkkontakt. In der Ein-Stellung des Schalthebels liegt das
Verklinkungselement direkt an dem Auslösemechanismus an, so dass dieser bei einer
Bewegung des Auslösemechanismus die Verklinkung zwischen dem Verklinkungselement und
dem Spannhebel freigeben kann, so dass das elektrische Schaltgerät einen Auslösevorgang
durchführen kann, bei dem aufgrund einer Bewegung des Spannhebels der Bewegkontakt
sich von dem Festkontakt des elektrischen Schaltgerätes trennt und damit der Stromfluss
zu einen Verbrauchen durch das elektrische Schaltgerät unterbrochen wird.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einem Schaltmechanismus
vorgesehen sein, dass das Drehelement eine Sperrfläche aufweist und dass in der Gespanntstellung
des Spannhebels und des Verklinkungselementes die Spannrolle an der Sperrfläche anliegt.
Das Drehelement kann verschiedenartig ausgebildet sein. Dabei ist das Drehelement
vorteilhafterweise derart an der Lagerstelle und der Kulissenführung des Spannhebels
angeordnet, dass dieses parallel zu dem Spannhebel an diesem entlang geführt werden
kann. Die Sperrfläche des Drehelementes wird durch den Teil des Drehelementes gebildet,
der die Spannkurve des Spannhebels in der Ursprungslage des Drehelementes überlappt.
Die Sperrfläche des Drehelementes ist dabei so ausgelegt, dass die Kräfte, das heißt
Reibungskräfte zwischen der Spannrolle und der Sperrfläche sowie Kräfte die das Spannelement
auf den Spannhebel ausübt, im Gleichgewicht gehalten werden, wenn die Spannrolle unter
Druck an der Sperrfläche anliegt. Durch Anlage der Spannrolle an der Sperrfläche des
Drehelementes bleibt der Schalthebel stehen. In dieser Position, das heißt der Gespanntstellung
des Spannhebels und der Aus-Stellung des Schalthebels, verharrt der Schaltmechanismus.
Die Sperrfläche des Drehelementes ist insbesondere derart ausgebildet, dass diese
ein Abrollen der Spannrolle entlang der Spannkurve des Spannhebels, entgegen der Kraft
des Spannelementes, die auf den Spannhebel wirkt, verhindert. Vorteilhafterweise ist
das Drehelement derart ausgebildet und derart an der Lagerstelle und der Kulissenführung
gehalten, dass nach Abschluss des Spannvorganges des Schalthebels zumindest die Sperrfläche
des Drehelementes die Spannkurve des Spannhebels zur Anlage der Spannrolle an der
Sperrfläche überlappt. Die Sperrfläche des Drehelementes weist vorteilhafterweise
einen ebenen beziehungsweise annähernd ebenen Verlauf auf. Hierdurch ist gewährleistet,
dass eine ausreichend große Reibung zwischen der Spannrolle und der Sperrfläche des
Drehelementes in der Gespanntstellung des Spannhebels vorliegt.
[0015] Insbesondere vorteilhaft ist ein Schaltmechanismus, bei dem das Drehelement derart
in Wirkkontakt zu dem Verklinkungselement steht, dass nach Abschluss des Spannvorganges
des Schalthebels, das heißt einer Bewegung des Spannhebels aufgrund einer manuellen
Bewegung des Schalthebels, das Verklinkungselement das Drehelement in eine Ursprungslage
drückt, in der zumindest die Sperrfläche des Drehelementes die Spannkurve des Spannhebels
zur Anlage der Spannrolle überlappt. Das heißt, sobald während des Spannvorganges
des Schalthebels und damit des Spannhebels die Spannrolle, die zunächst das Drehelement
aus seiner Ursprungslage verschwenkt hat, den Kontakt zum Drehelement verliert, springt
das Drehelement unter der Krafteinwirkung des Verklinkungselementes wieder zurück
in seine Ursprungslage, so dass bei einer umgekehrten Bewegung der Spannrolle entlang
der Spannkurve des Spannhebels die Spannrolle an dem Drehelement bzw. an der Sperrfläche
aufgrund des Gleichgewichts der vorherrschenden Kräfte zum Stillstand kommt. Das heißt,
nach dem Loslassen der Handhabe des Schalthebels bewegt sich die Spannrolle auf der
Spannkurve des Spannhebels, unter der Einwirkung des Spannelementes, wieder zurück
und bleibt auf der Sperrfläche des Drehelementes unter Druck stehen.
[0016] Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einem Schaltmechanismus
vorgesehen sein, dass der Schalthebel derart mit einer Kraft des Spannelementes beaufschlagt
ist, dass nach Abschluss des Spannvorganges des Schalthebels und einem abschließenden
Loslassen des Schalthebels die Spannrolle unter Einwirkung des Spannelementes entlang
der Spannkurve des Spannhebels abrollen kann, bis sie an der Sperrfläche des Drehelementes
in Gleichgewicht der wirkenden Kräfte im Schaltmechanismus zur Anlage kommt. Das heißt,
die an der Sperrfläche entstehenden Reibungskräfte zwischen der Spannrolle und dem
Drehelement wirken der Kraft des Spannelementes, die auf den Spannhebel ausgeübt wird,
entgegen, so dass bei einer Kontaktierung der Spannrolle an der Sperrfläche des Drehelementes
das Drehelement die Handhabe bzw. den Schalthebel in der Aus-Stellung hält und der
Spannhebel und das Verklinkungselement gespannt sind.
[0017] Der Spannhebel weist sowohl eine Lagerstelle, als auch eine Kulissenführung für das
Drehelement auf, um dieses relativ zum Spannhebel zu führen. Dabei kann die Lagerstelle
an oder in dem dem Verklinkungselement zugewandten Ende des Spannhebels angeordnet
sein. Vorzugsweise ist die Lagerstelle durch eine Abwinklung oder einen Hinterschnitt
am Ende des Spannhebels ausgebildet. Die Kulissenführung in der das Drehelement zusätzlich
gelagert ist, erlaubt nur eine bestimmte relative Bewegung des Drehelementes zu dem
Spannhebel. Dabei sind die Kulissenführung, die Lagerstelle und das Drehelement derart
ausgebildet, dass das Drehelement in seiner Ursprungslage zumindest mit seiner Sperrfläche
die Spannkurve des Spannhebels überlappt. In dieser Ursprungslage des Drehelementes
schlägt das Drehelement bzw. ein Bolzen des Drehelementes an ein Ende der Kulissenführung
an. Die Kulissenführung kann verschiedenartig ausgebildet sein. Bevorzugt ist die
Kulissenführung als gebogener Schlitz in dem dem Verklinkungselement zugewandten Ende
des Spannhebels ausgebildet.
[0018] Das Drehelement weist vorteilhafterweise um seine Drehachse eine konzentrische Kontur
auf, die in einer Funktion als Rolle beim Auslösevorgang wirkt. Zum Ende des Spannvorgangs
gleitet das Verklinkungselement bzw. eine Kante an der Aussparung des Verklinkungselementes
an der konzentrischen Kontur des Drehelementes entlang. Durch diese Verklinkung beziehungsweise
Verklinkungsart ist eine gute Loslaufsicherheit bei geringen Auslösekräften möglich.
[0019] Das Drehelement selbst kann verschiedenartig ausgebildet sein. So kann das Drehelement
an einer Seite des Spannhebels, parallel bzw. annähernd parallel zu dem Spannhebel
bewegbar geführt sein. Vorteilhafterweise weist das Drehelement einen ebenen Grundkörper
auf, der über einen Bolzen an der Lagerstelle des Spannhebels und über einen weiteren
Bolzen in der Kulissenführung des Spannhebels führbar gehalten ist. Die beiden Bolzen
stehen vorteilhafterweise senkrecht zu dem Grundkörper des Drehelementes aus diesem
hervor. Alternativ kann das Drehelement eine Schneidenlagerung aufweisen.
[0020] Gemäß einer alternativen bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einem
Schaltmechanismus vorgesehen sein, dass ein Drehelement mit zwei Grundkörpern vorgesehen
ist, wobei ein erster Grundkörper auf einer ersten Seite des Spannhebels und der zweite
Grundkörper auf der anderen Seite des Spannhebels beweglich angeordnet sind. Die zwei
Grundkörper des Drehelementes sind durch zwei Bolzen, die in der Kulissenführung und
an der Lagerstelle des Spannhebels gelagert sind, geführt. Es ist auch denkbar bei
einem Schaltmechanismus, dass zwei komplett getrennt Drehelemente vorgesehen sind.
Vorteilhafterweise ist der Spannhebel zwischen den beiden Drehelementen angeordnet.
[0021] Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einem alternativen
Schaltmechanismus vorgesehen sein, dass zwei Spannhebel vorgesehen sind, zwischen
denen ein Drehelement beweglich angeordnet ist.
[0022] Das Spannelement zum Spannen des Schalthebels des Schaltmechanismus kann verschiedenartig
ausgebildet sein. Vorteilhafterweise ist das Spannelement als Federelement, insbesondere
als Zug- oder Druckfeder, ausgebildet. Auch andere Arten von Federelementen, wie beispielsweise
eine Schenkelfeder, sind als Spannelement denkbar. Ferner ist bei einem Schaltmechanismus
vorteilhafterweise vorgesehen, dass das Kraftelement, welches zwischen dem Verklinkungselement
und dem Auslösemechanismus des Schaltmechanismus angeordnet ist, als Federelement
ausgebildet ist. Vorteilhafterweise ist dieses Federelement als Schenkelfeder ausgebildet.
Es ist aber auch denkbar, dass das Kraftelement als Spiralfeder, insbesondere als
Zug- oder Druckfeder, ausgebildet ist.
[0023] Das Drehelement des Schaltmechanismus kann als Stanzteil oder als Blechbiegeteil
ausgebildet sein. Dabei kann das Drehelement aus Metall oder aus Kunststoff ausgebildet
sein.
[0024] Der Gelenkmechanismus der zwischen dem Bewegkontakt und dem Spannhebel angeordnet
ist, um bei einer Bewegung des Spannhebels den Bewegkontakt derart zu bewegen, dass
dieser mit einem Festkontakt des elektrischen Schaltgerätes in Verbindung gebracht
werden kann bzw. von diesem gelöst werden kann, kann als Kniehebelgelenk ausgebildet
sein.
[0025] Das Verklinkungselement ist bevorzugt derart ausgebildet, dass dieses eine Fläche
aufweist, entlang derer das dem Verklinkungselement zugewandte Ende des Spannhebels
sowie das Drehelement, insbesondere die konzentrische Kontur des Drehelementes, während
eines Spannvorganges des Schaltmechanismus entlanglaufen können, und eine Aussparung
aufweist, in die das Drehelement am Ende des Spannvorganges eintauchen kann. Bevorzugt
weist das Verklinkungselement eine Platte mit einer u-förmigen Form auf.
[0026] Der Auslösemechanismus des Schaltmechanismus kann verschiedenartig ausgebildet sein.
Bevorzugt ist ein Schaltmechanismus, bei dem der Auslösemechanismus eine Auslösewelle
aufweist. Durch Bewegung des Auslösemechanismus bzw. der Auslösewelle kann ein Auslösevorgang
des elektrischen Schaltgerätes aufgelöst werden, so dass der Bewegkontakt von dem
Festkontakt des elektrischen Schaltgerätes getrennt wird. Befinden sich der Spannhebel
und das Verklinkungselement in der Gespanntstellung und der Schalthebel in der Aus-Stellung,
so ist die Auslösewelle um einen Spalt von dem Verklinkungselement beabstandet. Hierdurch
kann eine Bewegung der Auslösewelle nicht zu einem Auslösevorgang des elektrischen
Schaltgerätes führen, da über die Auslösewelle kein Druck auf das Verklinkungselement
ausgeübt werden kann. Befindet sich der Spannhebel und das Verklinkungselement in
der Gespanntstellung und der Schalthebel in einer Ein-Stellung, so liegt die Auslösewelle
direkt an dem Verklinkungselement an, so dass bei einer Bewegung der Auslösewelle,
die Auslösewelle das Verklinkungselement bewegt, wodurch das Verklinkungselement die
Verklinkung des Spannhebels freigibt und ein Auslösevorgang ausgelöst wird. Anstelle
einer Auslösewelle kann auch eine Auslöseklinke, etc. vorgesehen sein.
[0027] Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein elektrisches
Schaltgerät, insbesondere einen Niederspannungs-Leistungsschalter, aufweisend zumindest
einen Bewegkontakt und zumindest einen Festkontakt sowie einen Schaltmechanismus zum
Verbinden und Trennen des zumindest einen Bewegkontaktes und des zumindest einen Festkontaktes,
gelöst, wobei der Schaltmechanismus gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung ausgebildet
ist. Ein derartiges elektrisches Schaltgerät, wie ein Niederspannungs-Leistungsschalter,
weist entsprechend die gleichen Vorteile auf, wie sie ausführlich gemäß dem ersten
Aspekt zu dem Schaltmechanismus erläutert worden sind.
[0028] Im Folgenden wird die Erfindung unter Bezug auf die beigefügten Figuren näher erläutert.
Dabei zeigen schematisch:
- Figur 1
- einen Schaltmechanismus eines elektrischen Schaltgerätes, der gemäß dem erfindungsgemäßen
Konstruktionsprinzip ausgebildet ist, wobei sich der Schalthebel des Schaltgerätes
in eine Ein-Stellung befindet,
- Figur 2
- den Schaltmechanismus gemäß Fig. 1 mit Darstellung des Kraftelementes zwischen dem
Verklinkungselement und dem Auslösemechanismus des Schaltmechanismus,
- Figur 3
- den Schaltmechanismus gemäß Fig. 1 während des Spannvorganges,
- Figur 4
- den Schaltmechanismus gemäß Fig. 1 am Ende des Spannvorganges,
- Figur 5
- die Kontaktierung der Spannrolle an dem Drehelement des Schaltmechanismus während
des Spannvorganges,
- Figur 6
- eine vergrößerte Darstellung der Spannrolle sowie der Spannkurve des Spannhebels und
des Drehelementes,
- Figur 7
- den Schaltmechanismus gemäß Fig. 1 in der Gespanntstellung, wobei der Schalthebel
in der Aus-Stellung gehalten wird,
- Figur 8
- eine vergrößerte Darstellung des Drehelementes, des Verklinkungselementes und des
Auslösemechanismus in der Gespanntstellung des Schaltmechanismus,
- Figur 9
- den Schaltmechanismus gemäß Fig. 1 während des Einschaltvorganges des Schalthebels,
- Figur 10
- eine perspektivische Darstellung auf einen Teil eines Schaltmechanismus, der gemäß
dem erfindungsgemäßen Konstruktionsprinzip ausgebildet ist, und
- Figur 11
- eine weitere perspektive Darstellung des Schaltmechanismus gemäß Fig. 10 mit Darstellung
des Schalthebels.
[0029] Elemente mit gleicher Funktion und Wirkungsweise sind in den Figuren 1 bis 11 jeweils
mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0030] In den Fig. 1 bis 9 ist schematisch ein Schaltmechanismus 30 eines elektrischen Schaltgerätes,
insbesondere eines Niederspannungs-Leistungsschalters, dargestellt, der gemäß dem
erfindungsgemäßen Konstruktionsprinzip ausgebildet ist. Der Schaltmechanismus 30 weist
einen Gelenkmechanismus 20 zum Bewegen eines nicht dargestellten Bewegkontaktes auf.
Der Gelenkmechanismus 20 kann als Kniehebelgelenk ausgebildet sein. Der Gelenkmechanismus
20 steht mit einem Spannhebel 1 des Schaltmechanismus 30 in Wirkkontakt. Das heißt,
durch eine Bewegung des Spannhebels 1 wird der Gelenkmechanismus 20 des Schaltmechanismus
30 betätigt, so dass in einer ersten Stellung des Spannhebels 1, der so genannten
Ausgelöst-Stellung des Spannhebels 1, der Gelenkmechanismus 20 derart bewegt ist,
dass der mit dem Gelenkmechanismus 20 gekoppelte Bewegkontakt von einem ebenfalls
nicht dargestellten Festkontakt des elektrischen Schaltgerätes getrennt ist. In diesem
Zustand trennt das elektrische Schaltgerät einen Verbraucher von einem Spannungsversorgungsnetz.
In einer zweiten Stellung des Spannhebels 1, der so genannten Spannstellung GS, ist
der Gelenkmechanismus 20 durch den Spannhebel 1 derart gedreht, dass der Bewegkontakt
den Festkontakt kontaktiert, so dass das elektrische Schaltgerät einen Stromfluss
zu einem Verbrauch zulässt.
[0031] Der Spannhebel 1 ist um eine ortsfeste Spannhebelachse 24 drehbar gelagert. Dabei
kann die Spannhebelachse 24 an einem Ende des Spannhebels 1 angeordnet sein, wie in
den Fig. 1 bis 9 dargestellt. Alternativ ist es möglich, dass die Spannhebelachse
24 mittig bzw. annähernd mittig am Spannhebel 1 angeordnet ist. Der Spannhebel 1 weist
ferner eine Spannkurve 6 auf. Ferner weist der Schaltmechanismus 30 einen Schalthebel
21 zum manuellen Aus- und Einschalten des Bewegkontaktes über den Gelenkmechanismus
auf. Der Schalthebel 21 weist eine Handhabe 14 und einen um einen ortsfesten Lagerpunkt
kippbaren Schaltbügel 23 auf. An dem Schalthebel 21 ist ein Spannelement 12, insbesondere
in Form eines Federelementes, vorgesehen, das bei einer Bewegung des Schalthebel 21
und damit des Spannhebels 1 gespannt wird, so dass dieses eine Kraft auf den Spannhebel
1 ausübt. Das heißt, das Spannelement 12 ist derart an dem Schalthebel 21 und dem
Spannhebel 1 angeordnet, dass dieses bei einer Bewegung des Schalthebels 21 von einer
Ein-Stellung in eine Aus-Stellung gespannt wird und dadurch eine Kraft auf den Spannhebel
1 ausübt. Eine Spannrolle 10, die über den Schalthebel 21 angetrieben werden kann,
rollt bei einer Bewegung des Schalthebels 21 entlang der Spannkurve 6 des Spannhebels
1 ab. Das heißt, die Spannrolle 10 steht unter ständigem Wirkkontakt zu dem Spannhebel
1. In der in Fig. 1 dargestellten Stellung des Schalthebels 21, das heißt in der Ein-Stellung
des Schalthebels 21, ist der Spannhebel 1 in einer oberen Position, in der er entspannt
ist. Die Spannrolle 10 ist an dem Schaltbügel 23 des Schalthebels 21 drehbeweglich
befestigt.
[0032] Der Spannhebel 1 weist ein mit einem Verklinkungselement 7 des Schaltmechanismus
30 zusammenwirkendes Ende 25 auf, welches zum Ver- und Entklinken des Spannhebels
1 an dem Verklinkungselement 7 dient. Dabei kann der Spannhebel 1 beziehungsweise
das Ende 25 des Spannhebels 1 an dem Verklinkungselement 7 verrasten.
[0033] Ferner weist der Schaltmechanismus 30 einen Auslösemechanismus 18, insbesondere in
Form einer Auslösewelle, auf, der zur Bewegung des Verklinkungselementes 7 mit diesem
in Wirkkontakt bringbar ist. Zwischen dem Verklinkungselement 7 und dem Auslösemechanismus
18 ist ein Kraftelement 8, insbesondere in Form einer Schenkelfeder, angeordnet. Das
Kraftelement drückt den Auslösemechanismus 18 und das Verklinkungselement 7 auseinander,
wobei das Kraftelement 8 das Verklinkungselement 7 mit einer Kraft in Richtung des
Endes 25 des Spannhebels 1 beaufschlagt.
[0034] Ferner weist der Schaltmechanismus 30 ein Drehelement 4 auf, das an einer Lagerstelle
2 und an einer Kulissenführung 3 des Spannhebels 1 beweglich gehalten ist. Dabei kann
das Drehelement 4 an der Lagerstelle 2 um eine Drehachse gedreht werden. Während der
Drehbewegung ist das Drehelement 4 in der Kulissenführung 3 geführt. Die Kulissenführung
3 innerhalb des Spannhebels 1 bzw. innerhalb des Endes 25 des Spannhebels 1 begrenzt
dabei die Drehbewegung des Drehelementes 4. Das Drehelement 4 ist derart ausgebildet,
dass es zum einen mit der Spannrolle 10 und zum anderen mit dem Verklinkungselement
7 in Wirkkontakt bringbar ist.
[0035] Der Spannhebel 1 bzw. das Ende 25 des Spannhebels 1, das Drehelement 4, das Verklinkungselement
7 sowie die Spannrolle 10 wirken während eines Spannvorganges des Spannhebels 1 zusammen.
[0036] In Fig. 2 ist das Kraftelement 8, welches zwischen dem Verklinkungselement 7 und
dem Auslösemechanismus 18 angeordnet ist, dargestellt. Dabei drückt das Kraftelement
8 das Verklinkungselement 7 gegen das Ende 25 des Spannhebels 1 bzw. je nach Position
des Spannhebels 1 gegen das Drehelement 4.
[0037] In den in den Fig. 1 und 2 dargestellten Stellungen des Schaltmechanismus 30 drückt
das Kraftelement 8 das Verklinkungselement 7 gegen den Spannhebel 1 bzw. gegen das
Ende 25 des Spannhebels 1. In dieser Stellung findet sich der Schalthebel 21 in einer
Ein-Stellung.
[0038] Fig. 3 zeigt den Schaltmechanismus 30 gemäß Fig. 1 während des Spannvorganges 9,
das heißt, während der Bewegung des Schalthebels 21 von der Ein-Stellung in die Aus-Stellung.
Diese Bewegung entspricht dem Spannvorgang 9 zur Überführung des Spannhebels 1 und
des Verklinkungselementes 7 in die Gespanntstellung GS. Während dieses Spannvorgangs
9 rollt die Spannrolle 10 an der Spannkurve 6 des Spannhebels 1 entlang und bewegt
diesen nach unten. Die Spannkurve 6, das heißt die der Spannrolle 10 zugewandte Kontur
des Spannhebels 1, gibt den Grad der Bewegung des Spannhebels 1 vor. Das heißt, während
des Spannvorganges 9, Schalthebel 21 von "TRIP" nach "RESET", bewegt sich die Spannrolle
10 auf der Spannkurve 6 nach oben. Dabei kann das Drehelement 4 von der Spannrolle
10 zurückgedrängt werden. Dies ist in Fig. 5 dargestellt. Bei der Bewegung der Spannrolle
10 auf der Spannkurve 6 des Spannhebels 1 nach oben drückt die Spannrolle 10 das Drehelement
4 unter die Linie der Spannkurve 6. Bei Erreichen der Aus-Stellung ("RESET") des Schalthebels
21 springt das Drehelement 4 unter Krafteinwirkung durch das Verklinkungselement 7
zurück in seine Ursprungslage 11, siehe Fig. 4. In dieser Ursprungslage 11 des Drehelementes
4 überlappt das Drehelement 4 die Spannkurve 6 des Spannhebels 1. Das heißt in dieser
Ursprungslage 11, auch als neutrale Stellung bezeichnet, überlappt zumindest ein Teil
des Drehelementes 4, insbesondere eine Sperrfläche 13 des Drehelementes 4, die Spannkurve
6 des Spannhebels 1. Diese Ursprungslage 11 wird zwangsläufig durch das Andrücken
des Verklinkungselementes 7 erreicht, das durch das Kraftelement 8 beaufschlagt ist.
[0039] Fig. 6 zeigt schematisch eine vergrößerte Darstellung der Spannrolle 10, der Spannkurve
6, des Spannhebels 1 sowie des Drehelementes 4. Das Drehelement 4 weist an einem Ende
eine Funktionsfläche, die sogenannte Sperrfläche 13, auf. Bewegt sich die Spannrolle
10 bis ans Ende der Spannkurve 6, ist der Spannvorgang 9 abgeschlossen. Die Spannrolle
10 kontaktiert nicht mehr das Drehelement 4, so dass dieses aufgrund der Vorspannung,
die das Verklinkungselement 7 auf das Drehelement 4 ausübt, in seine Ursprungslage
11, in der zumindest die Sperrfläche 13 des Drehelementes 4 die Spannkurve 6 des Spannhebels
1 überlappt, zurückspringt. Diese Überlappungsstellung, das heißt die Ursprungslage
11 des Drehmomentes 4, ist in den Fig. 4 und 7 dargestellt. Nach dem Loslassen der
Handhabe 14 des Schalthebels 21 bewegt sich die Spannrolle 10 auf der Spannkurve 6,
unter Krafteinwirkung des Spannelementes 12 auf den Spannhebel 1, wieder zurück und
bleibt auf der Sperrfläche 13 des Drehelementes 4 unter Druck stehen. Das Drehelement
4 bzw. die Sperrfläche 13 des Drehelementes 4 ist so ausgelegt, dass die Kräfte, das
heißt die Reibungskräfte zwischen der Spannrolle 10 und der Sperrfläche 13 des Drehelementes
4 und die des Spannelementes 12, im Gleichgewicht sind, wodurch der Schalthebel 21
in der Aus-Stellung stehen bleibt und gleichzeitig die Gespanntstellung GS erreicht
ist.
[0040] Fig. 8 zeigt schematisch in einer vergrößerten Darstellung die Gespanntstellung GS
des Spannhebels 1 bzw. des Verklinkungselementes 7. Das Verklinkungselement 7 weist
eine Aussparung auf, in die ein Teil des Drehelementes 4 eintaucht. Das heißt, die
konzentrische Kontur 27 des Drehelementes 4 gleitet an dem Verklinkungselement 7 entlang,
bis diese konzentrische Kontur 27 zu der Aussparung des Verklinkungselementes 7 gelangt.
Nach dem Erreichen der Aussparung bewegt sich nicht das Drehelement 4 in Richtung
des Verklinkungselementes 7, sondern das Verklinkungselement 7 in Richtung des Drehelementes
4. Hierbei entsteht ein Spalt 15 zwischen dem Verklinkungselement 7 und dem Auslösemechanismus
18. Das heißt, während das Drehelement 4 bzw. die Sperrfläche 13 des Drehelementes
4 die Spannrolle 10 und damit den Schalthebel 21 in der Aus-Stellung hält, liegt ein
Spalt 15 zwischen dem Verklinkungselement 7 und dem Auslösemechanismus 18 vor. In
dieser Gespanntstellung GS des Spannhebels 1 und des Verklinkungselementes 7 kann
der Auslösemechanismus 18 betätigt werden, ohne dass ein Auslösevorgang des Schaltmechanismus
30 durchgeführt wird, da kein Druck von dem Auslösemechanismus 18 auf das Verklinkungselement
7 ausgeübt werden kann. So kann das elektrische Schaltgerät in einer derartigen Gespanntstellung
GS des Spannhebels 1 und des Verklinkungselementes 7 sowie in der Aus-Stellung des
Schalthebels 21 von einem Hersteller an einen Kunden ausgeliefert werden, wobei sichergestellt
ist, dass diese Stellungen auch bei einer ungewollten Bewegungen des Auslösemechanismus
18 beibehalten bleiben. Die Spannrolle 10 wird unter Druck an der Sperrfläche 13 des
Drehelementes 4 gehalten. Hierbei sind die Kräfte, die im Schaltmechanismus 30 wirken,
insbesondere die Reibungskraft zwischen der Spannrolle 10 und der Sperrfläche 13 sowie
die Kraft des Spannelementes 12, die auf den Spannhebel 1 wirkt, im Gleichgewicht.
[0041] Bei einer Bewegung des Schalthebels 21 von der Aus-Stellung in die Ein-Stellung,
wobei die Bewegung manuell durch einen Nutzer des elektrischen Schaltgerätes ausgelöst
wird, hebt sich die Spannrolle 10, die vorteilhafterweise an dem Schaltbügel 23 des
Schalthebels 21 drehbeweglich angeordnet ist, von der Sperrfläche 13 des Drehelementes
4 ab, wodurch der Spannhebel 1, unter der Wirkung des Spannelementes 12, nach oben
bewegt wird. Diese Bewegung wird durch die Berührung des Endes 25 des Spannhebels
1 an dem Verklinkungselement 7 begrenzt. Das heißt nach dem Einschaltvorgang des Schaltmechanismus
30 bzw. des Schalthebels 21 wirken auf das Verklinkungselement 7 Kräfte von zumindest
einer Poleinheit des elektrischen Schaltgerätes und von dem Spannelement 12. Diese
Kräfte 17 erzeugen ein Drehmoment 16 in der Lagerstelle des Verklinkungselementes
7, wodurch eine definierte Kraft 19 auf den Auslösemechanismus 18 erzeugt werden kann,
wobei anschließend ein Auslösevorgang ermöglicht ist. Das heißt, nachdem die Spannrolle
10 von dem Drehelement 4 wegbewegt worden ist, verklinkt der Spannhebel 1 bzw. das
Ende 25 des Spannhebels 1 an dem Verklinkungselement 7, so dass der Spannhebel 1 weiter
in einer Gespanntstellung GS verharrt. Wird nun der Auslösemechanismus 18 durch einen
nicht dargestellten Auslöser des elektrischen Schaltgerätes betätigt, kann der Auslösemechanismus
18 aufgrund des direkten Kontaktes zu dem Verklinkungselement 7 dieses derart bewegen,
dass die Verklinkung des Spannhebels 1 an dem Verklinkungselement 7 freigegeben wird,
so dass das elektrische Schaltgerät auslösen kann und der Bewegkontakt durch den Schaltmechanismus
30 von dem Festkontakt des elektrischen Schaltgerätes getrennt wird.
[0042] In Fig. 10 ist schematisch in einer perspektivischen Darstellung ein Schaltmechanismus
30 eines elektrischen Schaltgerätes, insbesondere eines Niederspannungs-Leistungsschalters,
dargestellt. Das Drehelement 4 ist zweiteilig ausgebildet. Das heißt, das Drehelement
4 weist einen ersten Grundkörper, der auf einer ersten Seite des Spannhebels 1 angeordnet
ist und einen zweiten Grundkörper, der auf der anderen Seite des Spannhebels 1 angeordnet
ist, auf. Die beiden Grundkörper des Drehelementes 4 sind über zwei Bolzen miteinander
verbunden. Dabei ist ein Bolzen an einer nicht dargestellten Lagerstelle 2 an dem
Spannhebel 1 gelagert und der zweite Bolzen in der Kulissenführung 3 des Spannhebels
1 geführt. Ein Teil des Drehelementes 4 ist in eine Aussparung des Verklinkungselementes
7 eingetaucht. In dieser Stellung des Drehelementes 4 überlappt der Teil des Drehelementes
4 mit der Sperrfläche 13 die Spannkurve 6 des Spannhebels 1. Das Verklinkungselement
7 wird aufgrund der Federkraft der Schenkelfeder 8 gegen das Drehelement 4 gedrückt,
so dass ein Spalt 15, siehe Fig. 8, zwischen dem Drehelement 4 und dem Auslösemechanismus
18 entsteht.
[0043] In der Fig. 11 ist der Schaltmechanismus 30 gemäß Fig. 10 in einer anderen perspektivischen
Darstellung gezeigt. Zusätzlich zu Fig. 10 ist der Schalthebel 21 dargestellt.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 1
- Spannhebel
- 2
- Lagerstelle
- 3
- Kulissenführung
- 4
- Drehelement
- 5
- Überlappung
- 6
- Spannkurve
- 7
- Verklinkungselement
- 8
- Kraftelement
- 9
- Spannvorgang
- 10
- Spannrolle
- 11
- Ursprungslage
- 12
- Spannelement
- 13
- Sperrfläche
- 14
- Handhabe
- 15
- Spalt
- 16
- Drehmoment
- 17
- Kraft von Poleinheit bzw. Spannelement
- 18
- Auslösemechanismus
- 19
- Kraft auf Auslösemechanismus
- 20
- Gelenkmechanismus
- 21
- Schalthebel
- 22
- Aussparung
- 23
- Schaltbügel
- 24
- Spannhebelachse
- 25
- Ende des Spannhebels
- 26
- Auslösewelle
- 27
- konzentrische Kontur am Drehelement
- 30
- Schaltmechanismus
- GS
- Gespanntstellung des Spannhebels/Verklinkungselementes
- EIN
- EIN-Stellung des Schalthebels
- AUS
- AUS-Stellung des Schalthebels
1. Schaltmechanismus (30) für ein elektrisches Schaltgerät, insbesondere für einen Niederspannungs-Leistungsschalter,
aufweisend
- einen Gelenkmechanismus (20) zum Bewegen eines Bewegkontaktes,
- einen Schalthebel (21) zum manuellen Aus- und Einschalten des Bewegkontaktes über
den Gelenkmechanismus (20), wobei der Schalthebel (21) eine Handhabe (14) und einen
um einen ortsfesten Lagerpunkt kippbaren Schaltbügel (23) aufweist,
- einen um eine ortsfeste Spannhebelachse (24) drehbar gelagerten und eine Spannkurve
(6) aufweisenden Spannhebel (1), welcher ein mit einem Verklinkungselement (7) des
Schaltmechanismus (30) zusammenwirkendes Ende (25) zum Ver- und Entklinken des Spannhebels
(1) an dem Verklinkungselement (7) aufweist, wobei der Spannhebel (1) zur Bewegung
des Bewegkontaktes über den Gelenkmechanismus (20) mit diesem in Wirkverbindung steht,
- eine Spannrolle (10), die über den Schalthebel (21) derart angetrieben werden kann,
dass bei einer Bewegung des Schalthebels (21) diese durch ein Abrollen entlang der
Spannkurve (6) des Spannhebels (1) mit dem Spannhebel (1) in Wirkkontakt steht,
- ein Spannelement (12) zum Spannen des Schalthebels (21),
- einen Auslösemechanismus (18), der zur Bewegung des Verklinkungselementes (7) mit
diesem in Wirkkontakt bringbar ist,
- ein Kraftelement (8), das zwischen dem Verklinkungselement (7) und dem Auslösemechanismus
(18) angeordnet ist und diese auseinanderdrückt, wobei das Kraftelement (8) das Verklinkungselement
(7) mit einer Kraft in Richtung des Endes (25) des Spannhebels (1) beaufschlagt,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Spannhebel (1) eine Lagerstelle (2) und eine Kulissenführung (3) aufweist,
- dass ein Drehelement (4) an der Lagerstelle (2) gelagert und entlang der Kulissenführung
(3) geführt ist, wobei die Drehbewegung des Drehelementes (4) durch die Kulissenführung
(3) begrenzt ist,
- dass das Drehelement (4) derart ausgebildet ist, dass es zum einen mit der Spannrolle
(10) und zum anderen mit dem Verklinkungselement (7) in Wirkkontakt bringbar ist und
dass es nach Abschluss eines Spannvorgangs (9) des Schalthebels (21) den Spannhebel
(1) und das Verklinkungselement (7) in einer Gespanntstellung (GS) hält, und
- dass der Spannhebel (1), das Drehelement (4) und das Verklinkungselement (7) derart ausgebildet
sind, dass während des Spannvorgangs (9) des Schalthebels (21) das Drehelement (4)
in eine Aussparung (22) des Verklinkungselement (7) eintaucht, so dass das Verklinkungselement
(7) sich in Richtung des Endes (25) des Spannhebels (1) und von dem Auslösemechanismus
(18) weg bewegen kann, so dass in der Gespanntstellung (GS) ein Spalt (15) zwischen
dem Verklinkungselement (7) und dem Auslösemechanismus (18) vorliegt.
2. Schaltmechanismus (30) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehelement (4) eine Sperrfläche (13) aufweist und dass in der Gespanntstellung
(GS) des Spannhebels (1) und des Verklinkungselementes (7) die Spannrolle (10) an
der Sperrfläche (13) anliegt.
3. Schaltmechanismus (30) gemäß wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehelement (4) derart ausgebildet und derart an der Lagerstelle (2) und der
Kulissenführung (3) gehalten ist, dass nach Abschluss des Spannvorgangs (9) des Schalthebels
(21) zumindest die Sperrfläche (13) des Drehelementes (4) die Spannkurve (6) des Spannhebels
(1) zur Anlage der Spannrolle (10) an der Sperrfläche (13) überlappt (5).
4. Schaltmechanismus (30) gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehelement (4) derart in Wirkkontakt zu dem Verklinkungselement (7) steht, dass
nach Abschluss des Spannvorgangs (9) des Schalthebels (21) das Verklinkungselement
(7) das Drehelement (4) in eine Ursprungslage drückt, in der zumindest die Sperrfläche
(13) des Drehelementes (4) die Spannkurve (6) des Spannhebels (1) zur Anlage der Spannrolle
(10) überlappt (5).
5. Schaltmechanismus (30) gemäß wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schalthebel (21) derart mit einer Kraft des Spannelementes (12) beaufschlagt
ist, dass nach Abschluss des Spannvorgangs (9) des Schalthebels (21) und einem anschließenden
Loslassen des Schalthebels (21) die Spannrolle (10) unter Einwirkung des Spannelementes
(12) entlang der Spannkurve (6) des Spannhebels (1) abrollen kann, bis sie an der
Sperrfläche (13) des Drehelementes (4) im Gleichgewicht der wirkenden Kräfte im Schaltmechanismus
(30) zur Anlage kommt.
6. Schaltmechanismus (30) gemäß wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerstelle (2) und die Kulissenführung (3) an und/oder in dem dem Verklinkungselement
(7) zugewandten Ende (25) angeordnet sind.
7. Schaltmechanismus (30) gemäß wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Gespanntstellung (GS) sich der Schalthebel (21) in einer Ausgeschaltet-Stellung
befindet.
8. Schaltmechanismus (30) gemäß wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehelement (4) an einer Seite des Spannhebels (1), parallel zu dem Spannhebel
bewegbar ist.
9. Schaltmechanismus (30) gemäß wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehelement (4) eine Schneidenlagerung aufweist.
10. Schaltmechanismus (30) gemäß wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass zwei Drehelemente (4) vorgesehen sind, wobei ein erstes Drehelement (4) auf einer
ersten Seite des Spannhebels (1) und das zweite Drehelement (4) auf der anderen Seite
des Spannhebels (1) beweglich angeordnet sind.
11. Schaltmechanismus (30) gemäß wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass zwei Spannhebel (1) vorgesehen sind, zwischen denen das Drehelement (4) beweglich
angeordnet ist.
12. Schaltmechanismus (30) gemäß wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannelement (12) und/oder das Kraftelement (8) als Federelement ausgebildet
ist/sind.
13. Schaltmechanismus (30) gemäß wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehelement (4) als Stanzteil oder als Blechbiegeteil ausgebildet ist.
14. Schaltmechanismus (30) gemäß wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gelenkmechanismus (20) als Knickhebelgelenk ausgebildet ist.
15. Schaltmechanismus (30) gemäß wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verklinkungselement (7) eine Platte mit einer U-förmigen Form ist.
16. Schaltmechanismus (30) gemäß wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslösemechanismus (18) eine Auslösewelle (26) aufweist.
17. Elektrisches Schaltgerät, insbesondere Niederspannungs-Leistungsschalter, aufweisend
einen Bewegkontakt und einen Festkontakt, einen Schaltmechanismus zum Verbinden und
zum Trennen des Bewegkontaktes und des Festkontaktes, dadurch gekennzeichnet, der Schaltmechanismus (30) gemäß wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet
ist.