[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrischen Schalter, insbesondere einen elektrischen
Leistungsschalter, mit einem Motorantrieb.
[0002] Bekanntermaßen lassen sich elektrische Schalter mit separaten Motorantrieben ausstatten,
mit denen sich ein Umschalten der elektrischen Schalter durch eine Fernsteuerung bewirken
lässt. Derartige Motorantriebe werden üblicherweise von außen auf die Schaltergehäuse
der elektrischen Schalter aufgesetzt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen elektrischen Schalter mit einem Motorantrieb
anzugeben, mit dem eine besonders einfache und schnelle Montage und Demontage des
Motorantriebs möglich ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen elektrischen Schalter mit den Merkmalen
gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
elektrischen Schalters sind in Unteransprüchen angegeben.
[0005] Danach ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Motorantrieb an einem Schaltergehäuse
des Schalters mittels einer Rasteinrichtung gehalten wird, die ein Abnehmen des Motorantriebs
durch Entrasten der Rasteinrichtung ermöglicht.
[0006] Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen elektrischen Schalters ist darin zu
sehen, dass zum Montieren und Demontieren des Motorantriebs kein spezielles Werkzeug
erforderlich ist; denn es muss lediglich eine Betätigung der Rasteinrichtung erfolgen,
also ein Verrasten oder Entrasten, um ein Montieren oder Demontieren des Motorantriebs
zu erreichen. Der Einsatz von Schraubendrehern oder dergleichen ist also bei dem erfindungsgemäßen
Schalter nicht erforderlich.
[0007] Um eine besonders einfache Montage und Demontage des Motorantriebs zu ermöglichen,
wird es als vorteilhaft angesehen, wenn die Rasteinrichtung zumindest ein bedienerseitig
betätigbares Rastelement aufweist, das in einer verrasteten Position den Motorantrieb
am Schaltergehäuse festhält und in einer entrasteten Position den Motorantrieb freigibt
und eine Entnahme des Motorantriebs ermöglicht. Bei dieser Ausgestaltung muss lediglich
von außen auf das betätigbare Rastelement eingewirkt werden, um eine Demontage zu
erreichen.
[0008] Um ein unbeabsichtigtes oder widerrechtliches Auslösen der Rasteinrichtung zu unterbinden,
wird es als vorteilhaft angesehen, wenn mit dem Rastelement ein Steuerelement in Verbindung
steht, das in einer ersten Steuerposition ein Überführen des Rastelements von der
verrasteten Position in die entrastete Position ermöglicht und in einer zweiten Steuerposition
ein Überführen des Rastelements von der verrasteten Position in die entrastete Position
sperrt. Durch den Einsatz eines solchen Steuerelements lässt sich erreichen, dass
ein Entrasten der Rasteinrichtung und damit eine Demontage des Motorantriebs nur möglich
ist, wenn sich das Steuerelement in der dies erlaubenden ersten Steuerposition befindet.
[0009] Als vorteilhaft wird es angesehen, wenn das Steuerelement federbelastet ist und selbsttätig
von der ersten Steuerposition in die zweite Steuerposition übergehen kann. Bei dieser
Ausgestaltung wird das Steuerelement stets den Rastmechanismus blockieren und eine
Entnahme des Motorantriebs verhindern, wenn das Steuerelement nicht vorher in die
das Entrasten ermöglichende erste Steuerposition gebracht worden ist.
[0010] Alternativ kann vorgesehen sein, dass das Steuerelement federbelastet ist und selbsttätig
von der zweiten Steuerposition in die erste Steuerposition übergehen kann. Bei dieser
Ausgestaltung wird das Steuerelement stets den Rastmechanismus freigeben und eine
Entnahme des Motorantriebs erlauben, sofern das Steuerelement nicht vorher in die
das Entrasten verhindernde zweite Steuerposition gebracht und dort gehalten wird.
[0011] Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn die Rasteinrichtung eine Sperreinrichtung
umfasst, die bei einer äußeren Aktivierung das Entrasten der Rasteinrichtung ermöglicht
oder blockiert. Eine solche zusätzliche Sperreinrichtung kann in vorteilhafter Weise
dazu verwendet werden, ein unbeabsichtigtes oder widerrechtliches Entnehmen des Motorantriebs
zu verhindern.
[0012] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des Schalters ist vorgesehen, dass
die Sperreinrichtung bei einer äußeren Aktivierung das Steuerelement in der ersten
Steuerposition blockiert bzw. hält (und damit eine bedienerseitige Betätigung des
Rastelements ermöglicht) und im Falle fehlender äußerer Aktivierung das Steuerelement
von der ersten Steuerposition in die zweite Steuerposition übergehen lässt (und damit
eine bedienerseitige Betätigung des Rastelements verhindert). Bei dieser Ausgestaltung
bedarf es also einer Aktivierung der Sperreinrichtung, um ein Entrasten zu ermöglichen.
[0013] Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Sperreinrichtung bei einer äußeren Aktivierung
das Steuerelement in die zweite Steuerposition überführt und eine bedienerseitige
Betätigung des Rastelements blockiert und im Falle fehlender äußerer Aktivierung das
Steuerelement in die erste Steuerposition übergehen lässt. Bei dieser Ausgestaltung
bedarf es also einer Aktivierung der Sperreinrichtung, um ein Entrasten zu blockieren.
[0014] Das bedienerseitig betätigbare Rastelement ist bevorzugt im Bereich der dem Schaltergehäuse
zugewandten Montageseite des Motorantriebs angeordnet und von der Oberseite des Schalterantriebs
betätigbar.
[0015] Vorzugsweise erstreckt sich die Sperreinrichtung von dem Steuerelement zu der dem
Schaltergehäuse abgewandten Seite des Motorantriebs, der Unterseite des Schalterantriebs
oder der Oberseite des Schalterantriebs oder ist zumindest von dort betätigbar.
[0016] Die Sperreinrichtung wird vorzugsweise durch eine mehrfach gebogene Stange gebildet.
[0017] Die Sperreinrichtung ist vorzugsweise durch ein Sperrglied, insbesondere einen Handgriff
betätigbar. Mit einem solchen Sperrglied lässt sich vorzugsweise unter Mitwirkung
der Sperreinrichtung das Steuerelement in die erste Steuerposition (oder alternativ
in die zweite Steuerposition) bringen.
[0018] Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn das Sperrglied aus dem Motorantrieb
entnehmbar ist, also ein externes, entnehmbares Sperrglied bildet. Ist das Sperrglied
nämlich entnehmbar, so kann es separat gelagert werden, um nach einer Montage des
Motorantriebs eine unbefugte oder unbeabsichtigte Demontage zu verhindern.
[0019] Das bedienerseitig betätigbare Rastelement und die Sperreinrichtung bilden vorzugsweise
Bestandteile des Motorantriebs.
[0020] Um eine stabile Montage des relativ schweren Motorantriebs am Schaltergehäuse zu
erreichen, wird es als vorteilhaft angesehen, wenn das bedienerseitig betätigbare
Rastelement im Bereich der dem Schaltergehäuse zugewandten Montageseite des Motorantriebs
angeordnet und von der Oberseite des Schalterantriebs betätigbar ist.
[0021] Die Erfindung bezieht sich darüber hinaus auf einen Motorantrieb für einen elektrischen
Schalter. Erfindungsgemäß ist bezüglich eines solchen Motorantriebs vorgesehen, dass
der Motorantrieb zumindest ein bedienerseitig betätigbares Rastelement aufweist, das
in einer verrasteten Position den Motorantrieb am Schaltergehäuse festhalten kann
und in einer entrasteten Position den Motorantrieb freigibt und eine Entnahme des
Motorantriebs ermöglicht.
[0022] Bezüglich der Vorteile des erfindungsgemäßen Motorantriebs sei auf die obigen Ausführungen
im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen elektrischen Schalter verwiesen, da die
Vorteile des elektrischen Schalters denen des elektrischen Motorantriebs im Wesentlichen
entsprechen.
[0023] Bezüglich des Motorantriebs wird es als vorteilhaft angesehen, wenn der Motorantrieb
eine Sperreinrichtung umfasst, die bei einer äußeren Aktivierung das Entrasten der
Rasteinrichtung ermöglicht oder blockiert und durch ein Sperrglied, insbesondere ein
externes Sperrglied, betätigbar ist.
[0024] Vorzugsweise ist die Sperreinrichtung von der dem Schaltergehäuse abgewandten Seite
des Motorantriebs, der Unterseite des Schalterantriebs oder der Oberseite des Schalterantriebs
betätigbar. Beispielsweise erstreckt sich die Sperreinrichtung von dem Steuerelement
zu der dem Schaltergehäuse abgewandten Seite des Motorantriebs, der Unterseite des
Schalterantriebs oder der Oberseite des Schalterantriebs und ist von dort betätigbar.
[0025] Die Erfindung bezieht sich darüber hinaus auf ein Verfahren zum Montieren und/oder
Demontieren eines Motorantriebs an einem Schaltergehäuse eines elektrischen Schalters,
insbesondere eines elektrischen Leistungsschalters.
[0026] Erfindungsgemäß ist bezüglich eines solchen Verfahrens vorgesehen, dass der Motorantrieb
zur Montage an dem Schaltergehäuse mittels einer Rasteinrichtung verrastet und zur
Demontage entrastet wird.
[0027] Bezüglich der Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sei auf die obigen Ausführungen
im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen elektrischen Schalter verwiesen, da die
Vorteile des erfindungsgemäßen elektrischen Schalters denen des erfindungsgemäßen
Verfahrens im Wesentlichen entsprechen.
[0028] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert;
dabei zeigen beispielhaft
- Figur 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel für einen erfindungsgemäßen Schalter in einer dreidimensionalen
Sicht von der Seite,
- Figur 2
- das Schaltergehäuse des elektrischen Schalters gemäß Figur 1 in einer Sicht schräg
von vorn,
- Figur 3
- einen Motorantrieb des elektrischen Schalters gemäß Figur 1 in einer dreidimensionalen
Sicht von der Seite,
- Figur 4
- ein erstes Ausführungsbeispiel für den motorantriebsseitigen Teil einer Rasteinrichtung
für den Motorantrieb gemäß Figur 3 und
- Figur 5
- ein zweites Ausführungsbeispiel für den motorantriebsseitigen Teil einer Rasteinrichtung
für den Motorantrieb gemäß Figur 3.
[0029] In den Figuren werden der Übersicht halber für identische oder vergleichbare Komponenten
stets dieselben Bezugszeichen verwendet.
[0030] In der Figur 1 sieht man einen elektrischen Schalter 10, bei dem es sich beispielsweise
um einen ein- oder mehrphasigen elektrischen Leistungsschalter handelt. Der elektrische
Schalter 10 umfasst ein Schaltergehäuse 20, in dem elektrische Schaltkomponenten des
elektrischen Schalters 10 untergebracht sind. Die elektrischen Schaltkomponenten sind
aus Gründen der Übersicht in der Figur 1 nicht dargestellt.
[0031] Zum Antrieb der elektrischen Schaltkomponenten weist der elektrische Schalter 10
einen Motorantrieb 30 auf, der mittels einer Rasteinrichtung 40 außen auf dem Schaltergehäuse
20 verrastet ist.
[0032] Das Verrasten des Motorantriebs 30 mit Hilfe der Rasteinrichtung 40 erfolgt bei dem
Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 auf einer Adaptereinrichtung 21 des Schaltergehäuses
20, die auf einem Grundgehäuse 22 des Schaltergehäuses 20 vormontiert ist. Das Grundgehäuse
22 hat bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 die Aufgabe, die elektrischen Schaltkomponenten
aufzunehmen; die Funktion der Adaptereinrichtung 21 besteht darin, eine feste Montage
und einen festen Halt für den relativ schweren Motorantrieb 30 zu gewährleisten.
[0033] Die Rasteinrichtung 40 umfasst unter anderem ein hakenförmiges Element 60, das an
der Adaptereinrichtung 21 vorgesehen ist. Mit dem hakenförmigen Element 60 wirkt ein
Rastelement 70 zusammen, das an der Montageseite 31 des Motorantriebs 30 angeordnet
ist und von der Oberseite 32 des Motorantriebs 30 von außen bedienbar ist.
[0034] Zum Befestigen wird der Motorantrieb 30 auf der Adaptereinrichtung 21 aufgesetzt
und mit dem Rastelement 70 an dem hakenförmigen Element 60 der Adaptereinrichtung
21 verrastet. Die zum Verrasten vorgesehene Schwenkbewegung ist in der Figur 1 durch
einen Pfeil mit dem Bezugszeichen P gekennzeichnet.
[0035] Die Figur 2 zeigt das Schaltergehäuse 20 des elektrischen Schalters 10 gemäß Figur
1 in einer Sicht schräg von vorn. Man erkennt das Grundgehäuse 22, an dem die Adaptereinrichtung
21 angebracht ist.
[0036] Darüber hinaus erkennt man das hakenförmige Element 60, das zur Adaptereinrichtung
21 gehört und ein Verrasten mit dem Motorantrieb 30 (vgl. Figur 1) ermöglicht.
[0037] Die Adaptereinrichtung 21 weist neben dem hakenförmigen Element 60 zur Montage des
Motorantriebs zwei Ausnehmungen 80 und 90 auf, in die hakenförmige Elemente des Motorantriebs
30 eingesetzt bzw. eingehakt werden können, bevor der Motorantrieb im Rahmen einer
Schwenkbewegung mit dem hakenförmigen Element 60 der Adaptereinrichtung 21 verrastet
wird.
[0038] Die Figur 3 zeigt den Aufbau des Motorantriebs 30 gemäß Figur 1 näher im Detail.
Man erkennt das Rastelement 70, das an der Montageseite 31 des Motorantriebs 30 angeordnet
ist und von der Oberseite 32 aus manuell betätigt werden kann.
[0039] Darüber hinaus zeigt die Figur 3 zwei hakenförmige Elemente 100 und 110, mit denen
sich der Motorantrieb 30 in die beiden Ausnehmungen 80 und 90 der Adaptereinrichtung
21 (vgl. Figur 2) einhängen lässt, bevor im Rahmen der im Zusammenhang mit der Figur
1 erläuterten Schwenkbewegung der Motorantrieb 30 in Richtung Adaptereinrichtung 21
geschwenkt wird und das Rastelement 70 des Motorantriebs 30 mit dem hakenförmigen
Element 60 der Adaptereinrichtung 21 verrastet wird.
[0040] In der Figur 3 sind neben der Montageseite 31 und der Oberseite 32 des Motorantriebs
30 auch die Rückseite und die Unterseite mit Bezugszeichen versehen, nämlich mit dem
Bezugszeichen 33 für die Rückseite des Motorantriebs 30 und mit dem Bezugszeichen
34 für die Unterseite des Motorantriebs 30.
[0041] Die Figur 4 zeigt eine erste Ausführungsvariante für den inneren Aufbau des Motorantriebs
30, wie er bei dem elektrischen Schalter 10 gemäß Figur 1 eingesetzt werden kann.
Man erkennt in der Figur 4 das Rastelement 70, das von der Oberseite 32 des Motorantriebs
30 aus manuell betätigbar ist. Mit dem Rastelement 70 steht ein Steuerelement 200
mechanisch in Verbindung, das um eine Schwenkachse 210 verschwenkbar ist. Durch ein
Verschwenken um die Schwenkachse 210 kann das Steuerelement 200 zwei unterschiedliche
Steuerpositionen einnehmen, nämlich eine erste Steuerposition und eine zweite Steuerposition.
In der ersten Steuerposition, die in der Figur 4 nicht dargestellt ist, gibt das Steuerelement
200 das Rastelement 70 frei, so dass dieses von außen mechanisch bedienbar ist und
ein Entriegeln der Rasteinrichtung 40 (vgl. Figur 1) sowie eine Entnahme des Motorantriebs
30 von der Adaptereinrichtung 21 ermöglicht. In der zweiten Steuerposition, die in
der Figur 4 dargestellt ist und mit dem Bezugszeichen SP2 markiert ist, blockiert
hingegen das Steuerelement 200 die Beweglichkeit des Rastelements 70, so dass dieses
mechanisch nicht von außen bewegt werden kann und somit ein Entrasten der Rasteinrichtung
40 (vgl. Figur 1) und somit eine Entnahme des an der Adaptereinrichtung 21 verrasteten
Motorantriebs 30 nicht möglich ist.
[0042] Das Steuerelement 200 ist vorzugsweise federbelastet, und zwar derart, dass es selbsttätig
von der ersten Steuerposition in die zweite Steuerposition SP2 übergeht, wenn es nicht
durch äußere Einwirkung daran gehindert wird.
[0043] Die Figur 4 zeigt darüber hinaus eine Sperreinrichtung 300, die eine mehrfach gebogene
Stange 305 umfasst. Ein erstes Stangenende 310 der mehrfach gebogenen Stange 305 wirkt
mit dem Steuerelement 200 zusammen und ist in der Lage, das Steuerelement 200 um die
Schwenkachse 210 von der in der Figur 4 dargestellten zweiten Steuerposition SP2 in
die erste Steuerposition zu schwenken. Eine solche Betätigung des Steuerelements 200
wird die mehrfach gebogene Stange 305 beispielsweise ausführen, wenn ein zweites Stangenende
315 mittels eines verschieblich gehaltenen Sperrgliedes 350 betätigt wird.
[0044] Das verschieblich gehaltene Sperrglied 350 kann zur Betätigung der Stange 305 entlang
einer in der Figur 4 mit dem Bezugszeichen P1 markierten Verschieberichtung in Richtung
des zweiten Stangenendes 315 geschoben werden und mit einem Anschlag 355 das zweite
Stangenende 315 ebenfalls entlang der Verschieberichtung P1 in Richtung der Montageseite
31 des Motorantriebs 30 schieben. Im Falle einer solchen Verschiebebewegung wird das
erste Stangenende 310 auf das Steuerelement 200 treffen und dieses um die Schwenkachse
210 - entgegen der Federkraft, die auf das Steuerelement 200 wirkt - schwenken. Bei
dieser Schwenkbewegung wird das Steuerelement 200 in die erste Steuerposition gelangen,
wodurch eine Entsperrung des Rastelements 70 erfolgt und somit eine Betätigung des
Rastelements 70 möglich wird. Nachdem also das Sperrglied 350 entlang der Verschieberichtung
P1 in Richtung der Montageseite 31 geschoben worden ist, wird es möglich, durch Betätigen
des Rastelements 70 ein Entrasten des Motorantriebs 30 hervorzurufen und somit den
Motorantrieb 30 von der Adaptereinrichtung 21 (vgl. Figur 1) abzunehmen.
[0045] Soll hingegen eine Entnahme des an der Adaptereinrichtung 21 montierten Motorantriebs
30 nicht möglich sein, so muss lediglich das Sperrglied 350 entgegen der Verschieberichtung
P1 in Richtung Rückseite 33 des Motorantriebs 30 gezogen oder geschoben werden, so
dass der Anschlag 355 außer Eingriff mit dem zweiten Stangenende 315 gelangt. Sobald
nämlich der Anschlag 355 von dem zweiten Stangenende 315 getrennt ist, wird das federbelastete
Steuerelement 200 von der ersten Steuerposition in die in der Figur 4 gezeigte zweite
Steuerposition SP2 schwenken und dabei die mehrfach gebogene Stange 305 wegschieben.
Sobald die zweite Steuerposition SP2 vom Steuerelement 200 eingenommen wurde, ist
das Rastelement 70 blockiert, und es kann durch ein Betätigen des Rastelements 70
keine Entnahme des Motorantriebs 30 mehr ausgelöst werden.
[0046] Bei dem Sperrglied 350 kann es sich beispielsweise um einen Handgriff handeln, der
von außen zugänglich ist, sei es - wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4 -
von der Rückseite 33 des Motorantriebs 30 oder von einer anderen Seite des Motorantriebs
30, beispielsweise von der Oberseite 32, der Unterseite 34 oder einer der beiden Seitenflächen
des Motorantriebs 30.
[0047] Das Gehäuse des Motorantriebs 30, das in der Figur 4 aus Gründen der Übersicht nicht
dargestellt ist, kann derart dimensioniert sein, dass das Sperrglied 350 in der in
der Figur 4 dargestellten Position innerhalb des Motorantriebs 30 verbleibt. Bei einer
solchen Ausgestaltung ist es also möglich, das Sperrglied 350 als Bestandteil des
Motorantriebs 30 auszuführen, so dass ein Aktivieren und Deaktivieren der Sperreinrichtung
300 stets durch Betätigung des vorhandenen Sperrglieds 350 möglich ist.
[0048] Alternativ ist es möglich, das Sperrglied 350 als separate Komponente vorzusehen,
die aus dem Motorantrieb 30 entnommen werden kann. Bei dieser alternativen Ausgestaltung
kann das Sperrglied 350 nach einer Montage des Motorantriebs 30 auf der Adaptereinrichtung
21 (vgl. Figur 1) entnommen werden, so dass eine Entnahme des Motorantriebs 30 nicht
mehr möglich ist; denn durch ein Betätigen des Rastelements 70 allein kann ein Entrasten
des Motorantriebs 30 - wie erläutert - nicht vorgenommen werden. Eine Entnahme und
ein separates Aufbewahren des Sperrglieds 350 ermöglicht es somit, eine unberechtigte
Entnahme des Motorantriebs 30 von dem Schaltergehäuse 20 (vgl. Figur 1) zuverlässig
zu verhindern.
[0049] In der Figur 5 ist eine alternative Ausgestaltung für den inneren Aufbau des Motorantriebs
30 dargestellt. Bei dieser Ausgestaltung befindet sich das Steuerelement 200 aufgrund
einer entsprechenden Federbelastung einer nicht gezeigten Feder in seiner ersten Steuerposition,
die in der Figur 5 mit dem Bezugszeichen SP1 gekennzeichnet ist. In dieser ersten
Steuerposition ist es möglich, das Rastelement 70 zu betätigen und somit ein Verrasten
oder Entrasten des Motorantriebs 30 an dem Schaltergehäuse 20 (vgl. Figur 1) durchzuführen.
Nur dann, wenn mit Hilfe eines Sperrglieds 350 auf die Sperreinrichtung 300 eine Kraft
ausgeübt wird und das erste Stangenende 310 auf das Steuerelement 200 einwirkt und
dieses von der ersten Steuerposition SP1 um die Schwenkachse 210 in die zweite Steuerposition
(nicht dargestellt) schwenkt, kommt es zu einer Verriegelung des Rastelements 70,
wodurch eine Betätigung der Rasteinrichtung 40 (vgl. Figur 1) unterbunden wird.
[0050] Das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 5 entspricht somit weitgehend dem Ausführungsbeispiel
gemäß Figur 4 mit dem Unterschied, dass es zu einem Blockieren der Rasteinrichtung
und zu einem Blockieren des Rastelements 70 dann kommt, wenn das Sperrglied 350 mit
seinem Anschlag 355 auf das zweite Stangenende 315 aufgeschoben ist und das erste
Stangenende 310 das Steuerelement 200 verschwenkt.
[0051] Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0052]
- 10
- Schalter
- 20
- Schaltergehäuse
- 21
- Adaptereinrichtung
- 22
- Grundgehäuse
- 30
- Motorantrieb
- 31
- Montageseite
- 32
- Oberseite
- 33
- Rückseite
- 34
- Unterseite
- 40
- Rasteinrichtung
- 60
- Element
- 70
- Rastelement
- 80
- Ausnehmung
- 90
- Ausnehmung
- 100
- Element
- 110
- Element
- 200
- Steuerelement
- 210
- Schwenkachse
- 300
- Sperreinrichtung
- 305
- Stange
- 310
- erstes Stangenende
- 315
- zweites Stangenende
- 350
- Sperrglied
- 355
- Anschlag
- P
- Pfeil
- P1
- Verschieberichtung
- SP1
- Steuerposition
- SP2
- Steuerposition
1. Elektrischer Schalter (10), insbesondere elektrischer Leistungsschalter, mit einem
Motorantrieb (30), dadurch gekennzeichnet, dass der Motorantrieb (30) an einem Schaltergehäuse (20) des Schalters (10) mittels einer
Rasteinrichtung (40) gehalten wird, die ein Abnehmen des Motorantriebs (30) durch
Entrasten der Rasteinrichtung (40) ermöglicht.
2. Elektrischer Schalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Rasteinrichtung (40) zumindest ein bedienerseitig betätigbares Rastelement (70)
aufweist, das in einer verrasteten Position den Motorantrieb (30) am Schaltergehäuse
(20) festhält und in einer entrasteten Position den Motorantrieb (30) freigibt und
eine Entnahme des Motorantriebs (30) ermöglicht.
3. Elektrischer Schalter nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Rastelement (70) ein Steuerelement (200) in Verbindung steht, das in einer
ersten Steuerposition (SP1) ein Überführen des Rastelements (70) von der verrasteten
Position in die entrastete Position ermöglicht und in einer zweiten Steuerposition
(SP2) ein Überführen des Rastelements (70) von der verrasteten Position in die entrastete
Position sperrt.
4. Elektrischer Schalter nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerelement (200) federbelastet ist und aufgrund der Federkraft selbsttätig
von der ersten Steuerposition (SP1) in die zweite Steuerposition (SP2) oder von der
zweiten Steuerposition (SP2) in die ersten Steuerposition (SP1) übergehen kann.
5. Elektrischer Schalter nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Rasteinrichtung (40) eine Sperreinrichtung (300) umfasst, die bei einer äußeren
Aktivierung das Entrasten der Rasteinrichtung (40) ermöglicht oder blockiert.
6. Elektrischer Schalter nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Sperreinrichtung (300) in einer Stellung das Steuerelement (200) in der ersten
Steuerposition (SP1) blockiert und eine bedienerseitige Betätigung des Rastelements
(70) ermöglicht und in einer anderen Stellung das Steuerelement (200) von der ersten
Steuerposition (SP1) in die zweite Steuerposition (SP2) übergehen lässt.
7. Elektrischer Schalter nach einem der voranstehenden Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Sperreinrichtung (300) in einer Stellung das Steuerelement (200) in der zweiten
Steuerposition (SP2) blockiert und eine bedienerseitige Betätigung des Rastelements
(70) verhindert und in einer anderen Stellung das Steuerelement (200) von der zweiten
Steuerposition (SP2) in die erste Steuerposition (SP1) übergehen lässt.
8. Elektrischer Schalter nach einem der voranstehenden Ansprüche 5 - 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das bedienerseitig betätigbare Rastelement (70) im Bereich der dem Schaltergehäuse
(20) zugewandten Montageseite (31) des Motorantriebs (30) angeordnet und von der Oberseite
(32) des Schalterantriebs (30) betätigbar ist und
- sich die Sperreinrichtung (300) von dem Steuerelement (200) zu der dem Schaltergehäuse
(20) abgewandten Rückseite (33) des Motorantriebs (30), der Unterseite (34) des Schalterantriebs
(30) oder der Oberseite (31) des Schalterantriebs erstreckt und/oder von dort betätigbar
ist.
9. Elektrischer Schalter nach einem der voranstehenden Ansprüche 5-8,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Sperreinrichtung (300) durch ein Sperrglied (350), insbesondere einen Handgriff,
betätigbar ist, und
- sich mit dem Sperrglied (350) unter Mitwirkung der Sperreinrichtung (300) das Steuerelement
(200) in die erste Steuerposition (SP1) bringen lässt.
10. Elektrischer Schalter nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das bedienerseitig betätigbare Rastelement (70) und die Sperreinrichtung (300) Bestandteile
des Motorantriebs (30) sind.
11. Elektrischer Schalter nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Schaltergehäuse (20) ein den elektrischen Schaltmechanismus enthaltendes Grundgehäuse
(22) und eine Adaptereinrichtung (21) umfasst, die an dem Grundgehäuse (22) montiert
ist, und
- der Motorantrieb (30) an der Adaptereinrichtung (21) gehalten wird.
12. Motorantrieb, insbesondere für einen elektrischen Schalter nach einem der voranstehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Motorantrieb (30) zumindest ein bedienerseitig betätigbares Rastelement (70)
aufweist, das in einer verrasteten Position den Motorantrieb (30) am Schaltergehäuse
(20) festhalten kann und in einer entrasteten Position den Motorantrieb (30) freigibt
und eine Entnahme des Motorantriebs (30) ermöglicht.
13. Motorantrieb nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass der Motorantrieb (30) eine Sperreinrichtung (300) umfasst, die das Entrasten der
Rasteinrichtung (40) ermöglichen oder blockieren kann und durch ein Sperrglied (350),
insbesondere ein externes Sperrglied, betätigbar ist.
14. Verfahren zum Montieren und/oder Demontieren eines Motorantriebs (30) an einem Schaltergehäuse
(20) eines elektrischen Schalters (10), insbesondere eines elektrischen Leistungsschalters,
dadurch gekennzeichnet, dass der Motorantrieb (30) zur Montage an dem Schaltergehäuse (20) mittels einer Rasteinrichtung
(40) verrastet und zur Demontage entrastet wird.