[0001] Die Erfindung betrifft eine Nähmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine derartige Nähmaschine ist aus der
DE 20 2004 020 484 U1 bekannt. Dort ist das mechanisch mit der Nadelstange verbundene Antriebsteil, dessen
Drehposition einer Nadelstangenposition während einer Stichbildungssequenz zugeordnet
ist, ein Handrad. Aus der
DE 36 42 277 A1 ist eine Nähmaschine mit einer Antriebswellen-Betätigung bekannt, bei der über Eingabeschalter
eine schrittweise Betätigung eines Armwellenantriebs erfolgt. Eine weitere Nähmaschine
ist bekannt aus der
US 2008/0216725 A1.
[0003] Während des Nähbetriebs kommt es immer wieder vor, dass eine Position eines Antriebsteils
z. B. des Handrades, manuell eingestellt werden muss. Dies ist dann problematisch,
wenn gleichzeitig zur Betätigung des Handrades beispielsweise Nähgut im Stichbereich
manuell positioniert bleiben muss oder wenn eine manuelle Betätigung des Handrads
aufgrund dessen Schwergängigkeit schwierig ist.
[0004] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Nähmaschine der eingangs genannten
Art derart weiterzubilden, dass eine einfache und definierte Vorgabe einer bestimmten
Relativposition von Stichbildungswerkzeugen der Nähmaschine zueinander gegeben ist.
[0005] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Nähmaschine mit den im Anspruch
1 angegebenen Merkmalen.
[0006] Ein vom Antriebsteil separates Betätigungselement ermöglicht eine Betätigung des
Antriebsteils, ohne dies direkt mit der Hand zu drehen. Bei dem Antriebsteil kann
es sich um eine Antriebswelle zum auf- und abgehenden Antrieb der Nadelstange, insbesondere
um eine Armwelle, oder auch um ein Handrad handeln. Die Antriebsteilbetätigung kann
aufgrund des separaten Betätigungselementes von einer vom Antriebsteil entfernten
Position aus vorgenommen werden, was zu einer einfacheren Betätigung führt. Über das
separate Betätigungselement wird das Antriebsteil zudem motorisch angetrieben, so
dass auch ein schwergängiges Antriebsteil einfach betätigt werden kann. Die mechanische
Verbindung des Antriebsteils mit der Nadelstange erfolgt in der Regel über eine Armwelle.
Das vom Antriebsteil separate Betätigungselement kann am oder im Maschinengehäuse
der Nähmaschine angeordnet sein. Das Betätigungselement kann aber auch Teil einer
externen Bedien- oder Betätigungseinheit sein, z. B. Teil einer externen Hand- oder
Fußbetätigungseinheit. Auch eine Kombination verschiedener Betätigungselemente, die
an unterschiedlichen Positionen der Nähmaschine angeordnet und/oder in unterschiedlicher
Weise betätigt werden können, ist möglich. Das separate Betätigungselement kann mit
dem Antriebsteil-Antriebsmotor über eine Steuereinrichtung der Nähmaschine in Signalverbindung
stehen. Der Antriebsteil-Antriebsmotor kann in die Nähmaschine integriert sein.
[0007] Ein Betätigungselement nach Anspruch 2 hat einen einfachen Aufbau. Die Bedienelemente
können durch Taster oder durch Schalter realisiert sein. Eine Signalverbindung dieses
Betätigungselements mit dem Antriebsteil-Antriebsmotor, insbesondere über eine Steuereinrichtung,
kann derart sein, dass ein Betrag eines Dreh-Inkrements bei einer einmaligen Betätigung
des Bedienelements und/oder eine Drehgeschwindigkeit abhängig von einer Betätigungsdauer
der Betätigung des Bedienelements vorgegeben werden kann.
[0008] Ein Dreh-Betätigungselement nach Anspruch 3 kann als Drehrad nach Art eines Scrollrades
ausgeführt sein, wie dies beispielsweise bei PC-Mäusen bekannt ist. Das Dreh-Betätigungselement
kann zum Teil im Maschinengehäuse versenkt angeordnet sein. Alternativ kann das Dreh-Betätigungselement
nach Art eines Drehknopfes gestaltet sein. Der Drehknopf kann über seinen ganzen Umfang
zugänglich sein oder über einen Teil seines Umfanges. Das Dreh-Betätigungselement
kann als Potentiometer, kann als Dreh- bzw. Digitalencoder, kann als Inkrementalgeber,
z. B. mit einer Inkrementscheibe oder kann als magnetischer Winkelgeber ausgeführt
sein. Das Dreh-Betätigungselement kann zwischen zwei Endanschlägen betätigbar sein
oder kann als endlos drehbares Betätigungselement ausgeführt sein.
[0009] Eine Druck-Betätigungsfunktion nach Anspruch 4 führt zur Möglichkeit, das Dreh-Betätigungselement
mit unterschiedlichen Funktionen zu belegen. Neben der Funktion "Vorgabe einer Antriebsteil-Drehposition"
kann dann über ein Drücken des Dreh-Betätigungselements eine weitere Funktion abrufbar
sein. Ein derartiges Dreh-Betätigungselement mit zusätzlicher Druck-Betätigungsfunktion
kann so ausgeführt sein, dass ein Druck-Betätigungssignal bei der Verlagerung des
Dreh-Betätigungselementes von der Druck-Betätigungsfunktion in die Freigabe-Betätigungsposition
erzeugt wird. Hierdurch kann z.B. über ein längeres Drücken des Dreh-Betätigungselements,
bei dem dieses in der Druck-Betätigungsposition gehalten ist, das Dreh-Betätigungselement
mit einer separaten Funktion belegt werden oder eine schon voreingestellte, belegte
Funktion geändert werden. Insbesondere kann über die Druck-Betätigungsfunktion das
automatische Anfahren einer Peilstich-Position, also einer voreingestellten NadelhöhenPosition,
erreicht werden.
[0010] Ein Touchscreen oder Touchpad nach Anspruch 5 kann resistiv oder kapazitiv ausgelegt
sein. Allgemein kann eine touchsensitive Fläche, also eine auf Berührung ansprechende
Fläche, als Betätigungselement zum Einsatz kommen. Der Touchscreen kann zur Hand-
oder auch zur Fußbetätigung ausgeführt sein. Das Bedienfeld kann erhaben und/oder
dreidimensional ausgebildet sein und kann beispielsweise ein kleines Handrad nachbilden.
[0011] Ausführungen des Bedienfeldes nach den Ansprüchen 6 und 7 ermöglichen eine intuitive
Antriebsteil-Betätigung. Die wischende Bewegung kann beispielsweise in einer horizontalen
oder in einer vertikalen Richtung erfolgen. Auch eine wischende Bewegung längs einer
diagonalen Richtung ist möglich. Das Bedienfeld nach Anspruch 7 kann als ringförmiges
oder rundes oder auch als allgemein flächiges Bedienfeld ausgeführt sein.
[0012] Ein berührungslos arbeitendes Betätigungselement kann mit Hilfe von Abstandssensoren,
z. B. mittels optischer Überwachung, realisiert sein. Ein solches Betätigungselement
ist verschleißfrei.
[0013] Eine Signalverbindung des Betätigungselements mit einer zentralen Steuereinrichtung
nach Anspruch 9 ermöglicht eine weitere, von der Vorgabe der Antriebsteil-Drehposition
unabhängige Funktionsbelegung des Betätigungselementes. Dies ist insbesondere dann
vorteilhaft, wenn ein Dreh-Betätigungselement gleichzeitig als Druck-Betätigungselement
mehrere Funktionen erfüllen kann.
[0014] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Nähmaschine aus Sicht eines Bedieners, wobei mehrere Varianten
von Antriebsteil-Betätigungselementen, insbesondere von Handrad-Betätigungselementen,
schematisch dargestellt sind, die von einem Antriebsteil, welches mechanisch mit der
Nadelstange so verbunden ist, dass eine Drehposition des Antriebsteils einer Nadelstangenposition
während einer Stichbildungssequenz zugeordnet ist, insbesondere von einem Handrad,
separat ausgeführt sind;
- Fig. 2
- eine Ansicht auf eine Bedieneinheit der Nähmaschine mit zwei Varianten eines vom Antriebsteil
separaten Antriebsteil-Betätigungselements in Form zweier Touchscreenbedienfeld-Varianten.
[0015] Die in der Fig. 1 dargestellte Nähmaschine 1 umfasst eine gehäuseartige Grundplatte
2, einen oberen Arm 3 und einen diese verbindenden Ständer 4. Die Nähmaschine 1 ist
also insgesamt etwa C-förmig ausgebildet. Im Arm 3 ist eine Armwelle 5 gelagert, über
die eine Nadelstange 6 mit einer Nadel 7 mittels eines nicht im Detail dargestellten
Kurbeltriebs auf- und abgehend antreibbar ist. Von der Armwelle 5 wird über einen
Riementrieb 8 und eine in der Grundplatte 2 gelagerte Welle 9 ein in der Grundplatte
2 gelagerter und der Nadel 7 zugeordneter Greifer angetrieben, der ebenfalls nicht
näher dargestellt ist. Zusammenwirkend mit der Nadelstangenbewegung ergibt die Greiferbewegung,
wie dies bekannt ist, eine Nahtbildung in einem Stichbereich.
[0016] Ein Flanschabschnitt 10 ist an der Armwelle 5 auf Höhe des Riementriebs 8 angeordnet.
Über den Flanschabschnitt 10 ist die Armwelle 5 mit einer hierzu fluchtenden Antriebswelle
11 eines Armwellen-Antriebsmotors 12 drehfest verbunden. Benachbart zum Flanschabschnitt
10 ist die Antriebswelle 11 über ein Axial/Radiallager 12a gelagert. Auf ein freies
Ende 13 der Antriebswelle 11 ist ein Handrad 14 aufgesteckt und über eine nicht dargestellte
Radialschraube drehfest mit der Antriebswelle 11 verbunden. Das Handrad 14 ist ein
Beispiel für ein Antriebsteil, das mechanisch mit der Nadelstange 6 so verbunden ist,
dass eine Drehposition des Antriebsteils einer Nadelstangenposition während einer
Stichbildungssequenz zugeordnet ist. Anstelle des Handrades 14 kann die Armwelle 5
selbst oder eine andere Antriebskomponente, deren Drehposition der Nadelstangenposition
eindeutig zugeordnet ist, das Antriebsteil bilden. Nachfolgend werden die Ausführungsbeispiele
anhand des Handrades 14 als derartiges Antriebsteil erläutert.
[0017] Der Armwellen-Antriebsmotor 12 dient gleichzeitig als Handrad-Antriebsmotor. Alternativ
kann als Handrad-Antriebsmotor ein zum Armwellen-Antriebsmotor 12 separater Antriebsmotor,
insbesondere ein separater Schrittmotor, zum Einsatz kommen.
[0018] Der Armwellen-Antriebsmotor 12 steht mit einer zentralen Steuereinrichtung 15 der
Nähmaschine 1 in Signalverbindung.
[0019] Über die Armwelle 5 ist das Handrad 14 mechanisch mit der Nadelstange 6 so verbunden,
dass eine Drehposition des Handrades 14 einer Nadelstangenposition während einer Stichbildungssequenz
zugeordnet ist.
[0020] Fig. 1 zeigt verschiedene Ausführungen von Betätigungselementen, die vom Handrad
14 separat ausgeführt sind und jeweils über die Steuereinrichtung 15 mit dem Antriebsmotor
12 in Signalverbindung stehen. Diese Betätigungselemente dienen zur Vorgabe einer
Handrad-Drehposition.
[0021] Eine erste Variante eines derartigen Betätigungselements ist in der Fig. 1 bei 16
dargestellt. Das Betätigungselement 16 hat zwei Bedienelemente 17, 18. Diese sind
als Taster bzw. Schalter ausgeführt. Die Bedienelemente 17, 18 stehen mit der Steuereinrichtung
15 in Signalverbindung. Das erste Bedienelement 17 dient zur Drehung des Handrades
14 in einer Umfangsrichtung und das zweite Bedienelement 18 dient zur Drehung des
Handrades 14 in einer entgegengesetzten Umfangsrichtung. Die Bedienelemente 17, 18
sind in einem Kopfbereich des Arms 3 in das Maschinengehäuse der Nähmaschine 1 integriert.
[0022] Über die Steuereinrichtung 15 kann eine Größe eines Dreh-Inkrements bei einmaliger
kurzer Betätigung des jeweiligen Bedienelements 17, 18 vorgegeben werden. Beispielsweise
kann über die Steuereinrichtung 15 vorgegeben werden, dass bei einmaliger Betätigung
der Bedienelemente 17, 18 das Handrad 14 in Umfangsrichtung um exakt 1°, um exakt
2° oder um exakt 5° in Umfangsrichtung gedreht wird. Über die Steuereinrichtung 15
kann weiterhin eine Drehgeschwindigkeit abhängig von einer Betätigungsdauer des jeweiligen
Bedienelements 17, 18 vorgegeben werden.
[0023] Eine weitere Ausführung für das Betätigungselement ist in der Fig. 1 bei 19 dargestellt.
Das Betätigungselement 19 ist als Drehrad gestaltet, das zum Teil im Maschinengehäuse
der Nähmaschine 1 versenkt angeordnet ist. Das Betätigungselement 19 ist im Kopfbereich
in einer der Grundplatte 2 zugewandten Stirnwand 20 des Maschinengehäuses angeordnet.
[0024] Das Betätigungselement 19 arbeitet wie ein bei PC-Mäusen bekanntes Scrollrad. Ein
Drehen des Drehrades in einer Richtung führt zu einer entsprechenden Drehung des Handrades
14 in einer Umfangsrichtung. Ein Drehen des Drehrades 19 in der Gegenrichtung führt
zu einer Drehung des Handrades 14 in der entgegengesetzten Umfangsrichtung. Eine Drehachse
des Drehrades 19 kann, wie bei der Ausführung nach Fig. 1, senkrecht auf einer Ebene
liegen, in der eine Drehachse des Handrades 14 liegt, oder kann auch parallel zur
Drehachse des Handrades 14 verlaufen. Das Drehrad 19 kann als Potentiometer, kann
als Dreh- bzw. Digitalencoder, kann als Inkrementalgeber, z. B. mit einer Inkrementscheibe
oder kann als magnetischer Winkelgeber ausgeführt sein. Das Drehrad 19 kann zwischen
zwei definierten Endanschlägen drehbar sein oder kann alternativ auch als Endlos-Drehrad
ausgeführt sein.
[0025] Bei weiteren Ausführungen des Betätigungselements kann dieses ein Bedienfeld in Form
eines Touchscreens aufweisen. Derartige Varianten für das Betätigungselement sind
in der Fig. 1 bei 21 und 22 dargestellt. Das Bedienfeld des Betätigungselements 21
ist in eine dem Bediener zugewandte Seitenfläche des Maschinengehäuses integriert.
Ein Bedienfeld 23 des Betätigungselements 22 ist Teil einer externen Bedieneinheit,
die auf das Maschinengehäuse der Nähmaschine 1 aufgesetzt ist.
[0026] Die Bedienfelder der Betätigungselemente 21, 22 sind jeweils in Form eines Touchscreen
ausgeführt. Dieser kann resistiv oder kapazitiv ausgeführt sein. Das Bedienfeld der
Betätigungselemente 21, 22 kann erhaben und/oder dreidimensional ausgebildet sein
und beispielsweise ein kleines Handrad nachbilden, so dass eine intuitive Betätigung
des Handrades 14 über das separate Betätigungselement möglich ist.
[0027] Anhand der Fig. 2 werden zwei Ausführungen für ein Bedienfeld 23 erläutert, die zusammen
mit anderen Betätigungselementen, die in einem Bedienpanel 24 zusammengefasst sind,
zu einer Bedieneinheit 25 zusammengefasst sein können. Diese Bedieneinheit 25 kann
dann entweder, wie beim Betätigungselement 21, in das Maschinengehäuse integriert
sein oder, wie beim Betätigungselement 22, separat am Maschinengehäuse angeordnet
sein.
[0028] Eine erste Ausführung 23a des Bedienfeldes ist als längliches Touchscreen-Bedienfeld
gestaltet. Die Ausführung des Bedienfeldes 23a ist so, dass bei wischender Bewegung
in einer Richtung längs des Bedienfeldes 23a, beispielsweise in der Fig. 2 nach rechts,
eine Drehung des Handrades 14 in einer Umfangsrichtung und bei wischender Bewegung
in einer entgegengesetzten Richtung längs des Bedienfeldes 23a, beispielsweise in
der Fig. 2 nach links, eine Drehung des Handrades 14 in einer entgegengesetzten Umfangsrichtung
angetrieben ist.
[0029] Das alternative Bedienfeld 23b ist als ringförmiger Touchscreen ausgeführt. Bei wischender
Bewegung auf dem Bedienfeld 23b in einer Umfangsrichtung (Pfeil 26) erfolgt eine Drehung
des Handrades 14 in einer Umfangsrichtung und bei wischender Bewegung auf dem Bedienfeld
23b in einer entgegengesetzten Umfangsrichtung erfolgt eine Drehung des Handrades
14 in einer entgegengesetzten Umfangsrichtung. Alternativ zu einem ringförmigen Bedienfeld
kann das Bedienfeld 23b auch als rundes oder auch als allgemein flächiges Bedienfeld
ausgeführt sein.
[0030] Die Bedienfelder 23a, 23b können neben der vorstehend beschriebenen Bedienung zur
Drehung des Handrades 14 auch zur Betätigung anderer Funktionen der Nähmaschine 1
dienen. Beispielsweise kann über die Funktionstasten auf dem Bedienfeld 23 eine andere
Funktion als "Drehen des Handrades" für das Bedienfeld 23a bzw. 23b ausgewählt werden.
Bei dieser anderen Funktion kann es sich beispielsweise um die Vorgabe einer Nähgeschwindigkeit,
um die Vorgabe einer Stichlänge, um die Vorgabe eines Transporthubes, um die Vorgabe
einer Fadenspannung, um die Vorgabe einer Lüfterhöhe eines Drückerfußes oder um eine
andere Funktion der Nähmaschine handeln. Nach Auswahl der jeweiligen Funktion kann
über die Bedienfelder 23a bzw. 23b durch wischende Bewegung längs des Bedienfeldes
23a und/oder durch wischende Bewegung in Umfangsrichtung über das Bedienfeld 23b der
entsprechende Funktionswert stufenlos oder in vorgegebenen Stufen vorgewählt werden,
beispielsweise die Nähgeschwindigkeit, die Stichlänge, die Fadenspannung usw.
[0031] Bei 27 ist in der Fig. 1 schematisch eine weitere Ausführung einer Betätigungseinheit
mit einem Betätigungselement 27 dargestellt, welches zur Fußbetätigung ausgebildet
ist. Grundsätzlich kann das Betätigungselement 27 nach den gleichen Betätigungsprinzipien
arbeiten, wie vorstehend im Zusammenhang mit den Betätigungselementen 16, 19, 21 und
22 bereits erläutert.
[0032] Als weitere alternative Ausführung kann das Betätigungselement auch berührungslos
arbeitend ausgeführt sein. Das berührungslos arbeitende Betätigungselement kann ebenfalls
ein Bedienfeld nach Art der Bedienfelder 23a, 23b aufweisen, die vorstehend bereits
erläutert wurden. Auch Ausführungen eines berührungslos arbeitenden Betätigungselementes
sind möglich, die in der Zeichnung nicht dargestellt sind. Ein derartiges berührungslos
arbeitendes Betätigungselement kann einen Abstandssensor oder eine Mehrzahl von Abstandssensoren
zur insbesondere optischen Überwachung einer Betätigungsbewegung durch den Bediener
aufweisen. Je nach erkannter Betätigungsbewegung und insbesondere je nach erkannter
Betätigungsrichtung kann dann ein solch berührungslos arbeitendes Betätigungselement
das Handrad 14 zur Drehung entweder in einer Umfangsrichtung oder in der entgegengesetzten
Umfangsrichtung ansteuern.
[0033] Eine weitere Variante eines Dreh-Betätigungselementes, das als separates Element
mit dem Armwellen-Antriebmotor 12 in Signalverbindung steht, ist in der Fig. 1 als
Drehknopf 28 dargestellt. Dieser ist am Gehäuse der Nähmaschine 1 an einer Bedienerseite
angebracht. Der Drehknopf 28 ist als Druck/Drehknopf ausgeführt, ist also zwischen
einer gedrückten Druck-Betätigungsposition und einer losgelassenen Freigabe-Betätigungsposition
verlagerbar. Die Verlagerungsrichtung geht dabei längs einer Drehachse des Drehknopfs
28, die senkrecht auf der Zeichenebene der Fig. 1 steht. Aufgrund dieser Druck-Positionsverlagerbarkeit
kann der Drehknopf 28 mit einer zusätzlichen Druck-Betätigungsfunktion ausgerüstet
sein. Der Drehknopf 28 ist dabei so ausgeführt, dass ein Druck-Betätigungssignal bei
der Überführung des Drehknopfs 28 von der gedrückten Druck-Betätigungsposition in
die losgelassene Freigabe-Betätigungsposition erzeugt wird. Diese Druck-Betätigung
und damit verbundene Signalerzeugung erst beim Loslassen des gedrückten Drehknopfes
ermöglicht es, neben dieser Druck-Betätigungsfunktion eine hiervon separate Funktion
vorzusehen, die z.B. durch ein längeres Drücken und Halten des Drehknopfes 28 in der
Druck-Position ausgelöst wird.
[0034] Der Drehknopf 28 steht wie die anderen vorstehend beschriebenen Betätigungselemente
mit der zentralen Steuereinrichtung 15 in Signalverbindung.
[0035] Eine Drehposition des Drehknopfes 28 kann synchronisiert mit einer Position des Handrades
14 sein. Diese Synchronisation kann 1:1 sein, so dass eine vollständige Umdrehung
des Drehknopfes 28 einer vollständigen Umdrehung des Handrades 14 entspricht. Auch
eine andere Übersetzung oder Untersetzung ist möglich, beispielsweise eine solche,
bei der zwei oder drei Umdrehungen des Drehknopfes 28 einer Umdrehung des Handrades
14 entsprechen.
[0036] Über die Druck-Betätigungsfunktion kann mit dem Drehknopf 28 eine sogenannte Peilstich-Position
der Nadel 7 vorgegeben werden. Bei dieser Funktion erfolgt durch Druck-Betätigung
des Drehknopfes 28 eine automatische Rotation der Armwelle 5 bis in eine vorgegebene
Peilstich-Position, bei der eine voreingestellte Nadelhöhenposition der Nadel 7 über
zu nähendem Nähgut erreicht ist. Diese Peilstichfunktion ermöglicht es insbesondere,
eine exakte Position eines Einstichs der Nadel 7 in das Nähgut auch bei großem Nadelhub
exakt vorherzubestimmen. Zur Einstellung der Peilstich-Position der Armwelle 5 wird
der Drehknopf 28 zunächst für einen längeren Zeitraum, beispielsweise 2 Sekunden,
in der Druck-Betätigungsposition gedrückt gehalten. Die Steuereinrichtung 25 gelangt
dann in den Betriebsmodus "Aufnahme der Peilposition". Mit Hilfe der verschiedenen
Möglichkeiten zur Verlagerung der Armwelle 5, also entweder über das Handrad 14 oder
über eines der vorstehend beschriebenen Betätigungselemente wird dann die Armwellen-
bzw. Nadelposition, die später beim Abrufen der Peilstich-Funktion automatisch angefahren
werden soll, zunächst eingestellt. Alternativ kann auch eine absolute Winkelposition
der Armwelle, die beispielsweise auf dem Handrad 14 auf einer Skala dargestellt ist,
manuell über das Bedienpanel 24 eingegeben werden. Durch Betätigung einer Bestätigungstaste
am Bedienpanel 24 erhält die Steuereinrichtung 15 das Signal "Abzuspeichernde Peilstich-Position
erreicht" und speichert die momentan eingestellte oder über das Bedienpanel 24 eingegebene
Position der Armwelle 5 als Peilstich-Position ab.
[0037] Zur Vorbereitung eines Nähvorgangs kann die Bedienperson dann bei einer beliebigen
Armwellenposition den Drehknopf 28 kurz drücken. Beim Verlassen der gedrückten Druck-Betätigungsposition,
also bei der Verlagerung in die losgelassene Freigabe-Betätigungsposition löst der
Drehknopf 28 dann das Druck-Betätigungssignal "Anfahren der Peilstich-Position" gegenüber
der Steuereinrichtung 15 aus. Diese steuert dann den Armwellen-Antriebsmotor 12 so
lange an, bis die voreingestellte Peilstich-Position erreicht ist.
[0038] Zusätzlich hat die Nähmaschine 1 im Bereich eines Kopfes des Arms 3 noch ein weiteres
Bedienfeld 29 mit einer Mehrzahl von Bedientasten 30. Dargestellt sind in der Fig.
1 beispielhaft vier Bedientasten 30 im Bedienfeld 29. Diese Bedientasten 30 können
verschiedene Nähfunktionen der Nähmaschine 1 auslösen, beispielsweise die Funktionen
"Zwischenriegel", "Hubschnellverstellung", "Zweite Stichlänge", "Riegelunterdrückung",
"Zweite Fadenspannung". Durch Betätigung der jeweiligen Bedientaste 30 wird diese
Funktion ausgelöst und dann beim Nähen automatisch abgerufen.
[0039] Durch eine entsprechende Programmier-Einstellung kann die Druck-Betätigungsfunktion
des Drehknopfes 28 mit einer dieser Funktionalitäten belegt werden, die über die Bedientasten
30 ausgewählt werden kann. Hierzu wird über das Bedienpanel 24 zunächst ein Programmiermodus
eingestellt. Anschließend wird der Drehknopf 28 gedrückt und in der Druck-Betätigungsposition
einen gewissen Zeitraum, beispielsweise 2 Sekunden lang, gehalten. Auf einem Display
des Bedienpanels 24 erscheint dann eine Wiedergabe der aktuellen Funktion, mit der
die Druck-Betätigungsfunktion des Drehknopfes 28 belegt ist. Durch entsprechende Auswahl
über das Bedienpanel 24 oder auch durch Betätigung der entsprechend belegten Bedientaste
30 kann die Druck-Betätigungsfunktion des Drehknopfes 28 nun neu belegt werden. Hierzu
kann beispielsweise mit +/--Tasten eine Reihe voreingestellter Funktionen durchgeblättert
werden, bis die gewünschte Funktion, beispielweise als codierte Zahl, angezeigt ist.
Sobald die gewünschte Funktion angewählt ist, wird wiederum eine Eingabetaste auf
dem Bedienpanel 24 betätigt. Die Funktionsbelegung des Drehknopfs 28 ist dann abgeschlossen.
Bei erneutem Drücken des Drehknopfes 28 führt dieser bei der Verlagerung zwischen
der gedrückten Druck-Betätigungsfunktion und der losgelassenen Freigabe-Betätigungsposition
die gewünschte Funktion aus.
[0040] Die Funktionalität "Synchronisation mit dem Handrad 14" beim Drehen des Drehknopfes
28 bleibt dabei die ganze Zeit erhalten.
[0041] Auch eine Über/Untersetzung der Drehbetätigung des Drehknopfes 28 im Vergleich zur
Drehung des Handrades 14 kann über das Bedienpanel 24 eingestellt werden.
[0042] Beim Betrieb der Nähmaschine 1 kann der Bediener die Position des Handrades 14 über
das jeweilige Betätigungselement 16 oder 19 oder 21 oder 22 oder 27, das bei der Nähmaschine
1 zum Einsatz kommt, vorgeben. Hierzu muss der Bediener das Handrad 14 nicht direkt
mit der Hand betätigen.
[0043] Die konkret ausgeführte Nähmaschine 1 kann genau eines der vorstehend beschriebenen
Betätigungselemente aufweisen. Auch eine Kombination mehrerer derartiger Betätigungselemente
kann bei der Nähmaschine 1 vorhanden sein.
1. Nähmaschine (1)
- mit mindestens einer auf- und abgehend antreibbaren Nadelstange (6) zur Halterung
einer Nähnadel (7) zum Ausbilden einer Naht in einem Stichbereich,
- mit einem Antriebsteils (14), welches mechanisch mit der Nadelstange (6) so verbunden
ist, dass eine Drehposition des Antriebsteil (14) einer Nadelstangenposition während
einer Stichbildungssequenz zugeordnet ist,
gekennzeichnet durch mindestens ein vom Antriebsteil (14) separates Betätigungselement (16; 19; 21; 22;
27; 28), welches mit einem Antriebsteil-Antriebsmotor (12) in Signalverbindung steht,
zur Vorgabe einer Antriebsteil-Drehposition.
2. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (16; 27) ein erstes Bedienelement (17) zur Drehung des Antriebsteils
(14) in einer Umfangsrichtung und ein zweites Bedienelement (18) zur Drehung des Antriebsteils
(14) in einer entgegengesetzten Umfangsrichtung aufweist.
3. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement als Dreh-Betätigungselement (19; 27; 28) ausgeführt ist.
4. Nähmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Dreh-Betätigungselement (28) zusätzlich eine Druck-Betätigungsfunktion aufweist
und zwischen einer gedrückten Druck-Betätigungsposition und einer losgelassenen Freigabe-Betätigungsposition
verlagerbar ist.
5. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (21; 22; 27) ein Bedienfeld (23; 23a; 23b) in Form eines Touchscreen
aufweist.
6. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 oder 5,
gekennzeichnet durch ein längliches Bedienfeld (23a) des Betätigungselementes (21; 22; 27), das so ausgeführt
ist, dass
- bei wischender Bewegung in einer Richtung längs des Bedienfeldes (23a) eine Drehung
des Antriebsteils (14) in einer Umfangsrichtung und
- bei wischender Bewegung in einer entgegengesetzten Richtung längs des Bedienfeldes
(23a) eine Drehung des Antriebsteils (14) in einer entgegengesetzten Umfangsrichtung
angetrieben ist.
7. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 oder 6,
gekennzeichnet durch ein Bedienfeld (23b), das so ausgeführt ist, dass
- bei wischender Bewegung in einer Umfangsrichtung (26) auf dem Bedienfeld (23b) eine
Drehung des Antriebsteils (14) in einer Umfangsrichtung und
- bei wischender Bewegung in einer entgegengesetzten Umfangsrichtung auf dem Bedienfeld
(23b) eine Drehung des Antriebsteils (14) in einer entgegengesetzten Umfangsrichtung
angetrieben ist.
8. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 oder 5 bis 7, gekennzeichnet durch ein berührungslos arbeitendes Betätigungselement.
9. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das separate Betätigungselement (16; 19; 21; 22; 27; 28) mit einer zentralen Steuereinrichtung
(15) der Nähmaschine (1) in Signalverbindung steht.