[0001] Die Erfindung betrifft ein Betonkerntemperierungselement, das in Richtung seiner
Dicke durch eine raumzugewandten Außenseite und eine raumabgewandten Außenseite begrenzt
ist und eine raumzugewandten Bewehrungslage, eine raumabgewandte Bewehrungslage, eine
aus einer Mehrzahl von Gitterträgermatten gebildete Gitterträgerlage, die zwischen
der raumzugewandten Bewehrungslage und der raumzugewandten Außenseite des Betonkerntemperierungselements
angeordnet ist, eine mit Temperierungsfluid durchströmbare Verrohrung, die zwischen
der Gitterträgerlage und der raumzugewandten Außenseite des Betonkerntemperierungselement
angeordnet ist und mit den Gitterträgermatten der Gitterträgerlage verbunden ist,
und eine die raumzugewandten Bewehrungslage, die raumabgewandte Bewehrungslage, die
Gitterträgerlage und die Verrohrung zumindest teilweise umgebende Betonschicht umfasst.
[0002] Betonkerntemperierungssysteme sind häufig modular, als aus sog. Betonkerntemperierungselementen
bzw. Betonkerntemperierungsmodulen (= BKT-Modulen) aufgebaut oder eine Elementdecke
mit integriertem BKT-Modul wird beispielsweise zum Aufbau einer im Bereich von Einfamilien-,
Büro- oder Verwaltungsgebäuden zum Einsatz kommenden Betondecke verwendet. Derartige
Betonkerntemperierungselemente für eine sog. oberflächennahe Betonkerntemperierung
sind im Stand der Technik durch offenkundige Vorbenutzung bekannt. In diesem Zusammenhang
bedeutet der Begriff "oberflächennah", dass die Verrohrung, durch die das Temperierungsfluid,
insbesondere Wasser, geführt wird, mit geringem Abstand zur raumzugewandten Außenseite
des Betonkerntemperierungselements angeordnet ist. Die oberflächennahe Betonkerntemperierung
bietet gegenüber der herkömmlichen Betonkerntemperierung, bei der die Verrohrung etwa
in der Mitte zwischen den beiden Außenseiten des Betonkerntemperierungselements angeordnet
ist, den Vorteil, weniger träge zu sein, also schneller auf veränderte thermische
Lasten reagieren zu können.
[0003] Bei Betonkerntemperierungselementen für die oberflächennahe Betonkerntemperierung
werden als Gitterträgerlage mehrere, in ihrem Randbereich miteinander verschweißte
Gitterträgermatten aus Stahl verwendet, an denen die Verrohrung, vorzugsweise ein
Kunststoffrohr oder ein Metall-Kunststoff-Verbundrohr (MKV-Rohr), entweder unmittelbar
oder mittels die Verrohrung haltender Klemmschienen befestigt sind.
[0004] Die Verrohrung besteht aus in regelmäßigen Abständen (maximal etwa 45 cm) verlegten
Rohrleitungen, wobei die Befestigung an der Trägermatte ein Durchhängen der Verrohrung
einschränkt. Dieses Einschränken des Durchhangs ist aber notwendig, um im Falle eines
Brandes aufgrund einer zu geringen Überdeckung der Verrohrung mit Beton Abplatzungen
an derartigen Stellen zu vermeiden und im Heiz-/Kühlfall eine gleichmäßige Temperatur
an der dem zu temperierenden Raum zugewandten Außenfläche des Betonkerntemperierungselements
zu gewährleisten.
[0005] Aufgrund der Differenzen in den thermischen Ausdehnungskoeffizienten der Trägermatte
und der Verrohrung kommt es insbesondere bei Betonkerntemperierungselementen, deren
Länge etwa 3 m übersteigt, bei hohen Temperaturänderungen zu Auslenkungen der Gitterträgermatte
oder der Verrohrung bei regelmäßiger Verbindung zwischen Gitterträgermatte und Verrohrung.
Solche hohen Temperaturdifferenzen treten beispielsweise dann auf, wenn die Befestigung
der Verrohrung an den Gitterträgermatten im Sommer oder in einer Werkshalle bei einer
Temperatur von etwa 25 °C und die Verlegung an der Baustelle bei etwa 40 °C erfolgt.
Gleichermaßen kann die Befestigung der Verrohrung an den Gitterträgermatten in der
Werkhalle oder an der Baustelle bei etwa 20 °C erfolgen. Bei der Montage des Betonkerntemperierungssystems
auf der Baustelle können durchaus niedrige Temperaturen von unter 0 °C herrschen.
Die bei solchen Temperaturunterschieden zwischen der Befestigung der Verrohrung an
den Gitterträgermatten und der Herstellung des Betonkerntemperierungselements führen
zu Auslenkungen der Verrohrung, so dass die Verrohrung nach dem Gießen des Betonkerntemperierungselements
nicht gleichmäßig mit Beton überdeckt ist. Dies kann zu unterschiedlichen Temperaturen
an der Oberfläche des Betonkerntemperierungselements führen. In Extremfällen kann
die Verrohrung sogar direkt auf der Schalung aufliegen, so dass die Verrohrung an
der Außenseite des Betonkerntemperierungselements sichtbar wird. Die mangelnde Dicke
der Betonschicht über der Verrohrung erhöht die Gefahr von Abplatzungen im Brandfall,
so dass ggf. eine erforderliche Feuerwiderstandsfestigkeit nicht eingehalten werden
kann.
[0006] Daher liegt die Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Bereitstellung eines Betonkerntemperierungselements,
das die Nachteile des Standes der Technik überwindet. Insbesondere soll das erfindungsgemäße
Betonkerntemperierungselement bei hohen Temperaturdifferenzen zwischen der Befestigung
der Verrohrung an den Gitterträgermatten und der Fertigstellung des Betonkerntemperierungselements
durch das Vergießen mit Beton optisch ansprechend sein und die Ansprüche an die Feuerwiderstandsfestigkeit
erfüllen. Darüber hinaus soll das erfindungsgemäße Betonkerntemperierungselement kostengünstig
herstellbar sein. Ferner liegt die Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Bereitstellung
eines Betonkerntemperierungssystems, das ein derartiges Betonkerntemperierungselement
umfasst.
[0007] Diese und andere Aufgaben werden durch ein Betonkerntemperierungselement mit den
Merkmalen des Anspruches 1 bzw. durch ein Betonkerntemperierungssystem mit den Merkmalen
des Anspruches 8 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Betonkerntemperierungselements
sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0008] Gemäß der vorliegenden Erfindung wurde erkannt, dass die Auslenkungen der Verrohrung
gegenüber den Gitterträgermatten, an denen sie befestigt sind, dadurch vermieden werden
kann, dass die einzelnen Gitterträgermatten, die die Gitterträgerlage des erfindungsgemäßen
Betonkerntemperierungselements bilden, nicht stoffschlüssig miteinander verbunden
sind, beispielsweise nicht miteinander verschweißt sind. Dies kann beispielsweise
dadurch erfolgen, dass die Gitterträgermatten der Gitterträgerlage ohne stoffschlüssige
Verbindung einander überlappend oder ohne stoffschlüssige Verbindung unter Ausbildung
einer Fuge voneinander beabstandet angeordnet sind. Auf diese Weise bildet sich zwischen
zwei benachbarten Gitterträgermatten ein Ausgleichsbereich, durch den die unterschiedlichen
thermischen Ausdehnungen der jeweiligen Gitterträgermatten und der Verrohrung kompensiert
werden kann. Die Gitterträgermatten können ineinander gleiten, ohne dass es zu einer
Wellung bzw. Auslenkung der Verrohrung kommt.
[0009] Dementsprechend liegt die vorliegende Erfindung in der Bereitstellung eines Betonkerntemperierungselements,
das in Richtung seiner Dicke durch eine raumzugewandte Außenseite und eine raumabgewandte
Außenseite begrenzt ist und eine raumzugewandte Bewehrungslage, eine raumabgewandte
Bewehrungslage, eine aus einer Mehrzahl von Gitterträgermatten gebildete Gitterträgerlage,
die zwischen der raumzugewandten Bewehrungslage und der raumzugewandten Außenseite
des Betonkerntemperierungselements angeordnet ist, eine mit dem Temperierungsfluid
durchströmbare Verrohrung, die zwischen der Gitterträgerlage und der raumzugewandten
Außenseite des Betonkerntemperierungselements angeordnet ist und mit den Gitterträgermatten
der Gitterträgerlage verbunden ist, und die raumzugewandte Bewehrungslage, die raumabgewandte
Bewehrungslage, die Gitterträgerlage und die Verrohrung zumindest teilweise umgebende
Betonschicht umfasst, wobei die Gitterträgermatten der Gitterträgerlage ohne stoffschlüssige
Verbindung einander überlappend oder ohne stoffschlüssige Verbindung unter Ausbildung
einer Fuge voneinander beabstandet angeordnet sind. Darüber hinaus stellt die vorliegende
Erfindung ein Betonkerntemperierungssystem zur Verfügung, das mindestens ein derartiges
Betonkerntemperierungselement umfasst.
[0010] Dabei kann es sich als nützlich erweisen, wenn die Gitterträgermatten der Gitterträgerlage
einander überlappend angeordnet sind und der Überlappungsbereich der Gitterträgermatte
eine geschlossenmaschige Seite einer Gitterträgermatte mit einer offenmaschigen Seite
einer anderen Gitterträgermatte überlappt. Durch eine derartige Anordnung wird ein
Verhaken offenmaschiger Seiten von Gitterträgermatten verhindert. Eine geschlossenmaschige
Seite einer Gitterträgermatte kann beispielsweise dadurch hergestellt werden, dass
die in Längsrichtung der Gitterträgermatte verlaufenden Stäbe auf Höhe der letzten
Gitterträgermatte abgekröpft werden. Alternativ dazu lässt sich eine derartig geschlossenmaschige
Seite einer Gitterträgermatte auch dadurch herstellen, dass auf Höhe der Enden der
in Längsrichtung verlaufenden Gitterstäbe ein quer verlaufender Gitterstab aufgeschweißt
wird.
[0011] Darüber hinaus kann es sich auch als hilfreich erweisen, wenn die Gitterträgermatten
durch quadratische Gittermaschen gebildet sind und benachbarte Gitterträgermatten
über eine Länge überlappen, die annähernd der Hälfte der Kantenlänge eines Gittermaschenquadrats
entspricht. Auf diese Weise ist ein Ausgleichsbereich für die unterschiedliche thermische
Ausdehnung gewährleistet, der Temperaturschwankungen nach oben und nach unten etwa
gleichermaßen kompensieren kann.
[0012] Es kann sich auch als hilfreich erweisen, wenn die Bewehrungslagen als Gitter aus
einzelnen Stabstählen oder geschweißten Stabstahlmatten ausgebildet sind, wobei eine
Stabstärke der Stabstähle und ein Gitterabstand des Gitters entsprechend den statischen
Anforderungen ausgelegt sind. Dabei richtet sich die Auslegung der Bewehrungen nach
den statischen Anforderungen. Im Unterschied zu einem vergleichsweise unwirtschaftlichen
Betonkerntemperierungselement mit überdimensionierten oder unterdimensionierten Bewehrungslagen
enthält ein derartiges Betonkerntemperierungselement genau diejenige Menge an Stabstahl,
die es tatsächlich aus statischen Gründen auch benötigt. Die Auswahl der Bewehrungslagen
kann entweder manuell oder insbesondere auch vollautomatisch in industriellem Maßstab
erfolgen, was sich als besonders kostengünstig erweist.
[0013] Ebenso kann es von Vorteil sein, wenn das erfindungsgemäße Betonkerntemperierungselement
weiter Abstandhalter für die raumzugewandte Bewehrungslage umfasst, die zwischen der
raumzugewandten Bewehrungslage und der raumzugewandten Außenseite des Betonkerntemperierungselements
angeordnet sind. Durch derartige Abstandhalter wird bei der Herstellung des erfindungsgemäßen
Betonkerntemperierungselements ein relativ konstanter Abstand zwischen der unteren
Bewehrungslage und der raumzugewandten Außenseite des Betonkerntemperierungselements
gewährleistet. Dazu ist auch gewährleistet, dass die Verrohrung, die mittelbar oder
unmittelbar an der raumzugewandten Bewehrungslage festgelegt ist, zur raumzugewandten
Außenseite mit einer ausreichend dicken Betonschicht überdeckt ist.
[0014] Ebenso kann es von Nutzen sein, wenn das erfindungsgemäße Betonkerntemperierungselement
darüber hinaus weitere Abstandhalter für die raumabgewandte Bewehrungslage umfasst,
die zwischen der raumabgewandten Bewehrungslage und der raumzugewandten Bewehrungslage
angeordnet sind. Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn die weiteren Abstandhalter
sowohl mit der raumabgewandten Bewehrungslage als auch mit der raumzugewandten Bewehrungslage
verbunden sind.
[0015] Es kann sich auch als hilfreich erweisen, wenn die Breite der Fuge, also der Abstand
zwischen zwei benachbarten Gitterträgermatten der Gitterträgerlage, im Bereich des
0,2-fachen bis 5-fachen der Maschenweite der Gitterträgermatten, vorzugsweise im Bereich
des 0,5-fachen bis 3-fachen der Maschenweite der Gitterträgermatten und besonders
bevorzugt im Bereich des 0,7-fachen bis 1,5-fachen der Maschenweite der Gitterträgermatten
liegt. Bei einem kleineren Abstand kann insbesondere bei hohen Temperaturdifferenzen
zwischen Befestigung der Verrohrung an den Gitterträgermatten und Herstellung des
erfinsdungsgemäßen Betonkerntemperierungselements auf der Baustelle die Gefahr einer
Wellung bzw. Auslenkung der Verrohrung auftreten. Bei einem größeren Abstand kann
ein Durchhängen der Verrohung zwischen den Gitterträgermatten auftreten. Ein Abstand
von etwa einer Maschenweite zwischen zwei benachbarten Gitterträgermatten hat sich
in der Praxis als besonders geeignet erwiesen. Häufig beträgt die Maschenweite von
Gitterträgermatten etwa 5 cm bis 15 cm, insbesondere etwa 7,5 cm.
[0016] Im Folgenden soll die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf die in den Figuren
gezeigten Ausführungsformen der Erfindung im Detail erläutert werden. In den Figuren
zeigen:
- Fig. 1
- zwei Gitterträgermatten zum Aufbau einer Gitterträgerlage eines Betonkerntemperierungselements
gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in einer perspektivischen Ansicht;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die übereinandergelegten Gitterträgermatten gemäß Figur 1;
- Figur 3
- eine teilweise Querschnittsansicht entlang der Linie A-A in Figur 2 und;
- Figur 4
- eine teilweise Querschnittsdarstellung eines Betonkerntemperierungselementes gemäß
einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
[0017] Einander entsprechende Teile sind in den Figuren 1 bis 4 mit denselben Bezugszeichen
versehen.
[0018] In Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht zweier Gitterträgermatten 6, 7 zum Aufbau
einer Gitterträgerlage 8 eines erfindungsgemäßen Betonkerntemperierungselements 1.
Die Gitterträgermatten 6, 7 sind dabei aus Gitterstäben aus Stahl aufgebaut, wobei
Gitterstäbe in Längsrichtung der zu bildenden Gitterträgermatte 6, 7 in gleichem Abstand
parallel zueinander angeordnet sind und dann im rechten Winkel dazu ebenfalls im gleichen
Abstand weitere Gitterstäbe über diese gelegt und an den Kreuzungspunkten verschweißt
sind. Dadurch besitzen die Gitterträgermatten 6, 7 ein quadratisches Maschenmuster.
Alternativ sind auch rechtwinklige Maschenmuster denkbar. Die Gitterträgermatten 6,
7 unterscheiden sich lediglich dadurch, dass die in Längsrichtung der Gitterträgermatte
6 verlaufenden Gitterstäbe auf Höhe des letzten, quer verlaufenden Gitterstabes abgelängt
sind. Auf diese Weise entsteht im Falle der Gitterträgermatte 6 an ihrer der Gitterträgermatte
7 zugewandten Seite ein Muster aus geschlossenen Maschen 13, während die Gitterträgermatte
7 an ihrer der Gitterträgermatte 6 zugewandten Seite eine Seite mit offenen Maschen
aufweist, das heißt, die in Längsrichtung der Gitterträgermatte 7 verlaufenden Stäbe
sind an ihrem in Richtung der Gitterträgermatte 6 angeordneten Endpunkt nicht mit
einem quer verlaufenden Gitterstab verbunden.
[0019] Zum Aufbau des erfindungsgemäßen Betonkerntemperierungselements werden die Gitterträgermatten
6, 7 nun unter Bildung einer Gitterträgerlage 8 derart übereinandergelegt, dass der
Überlappungsbereich zwischen den Gitterträgermatten 6, 7 etwa der Hälfte der Kantenlänge
eines Quadrates des Maschenmusters einer der Gitterträgermatten 6, 7 entspricht (vgl.
Fig. 2, die eine derartige Anordnung in einer Draufsicht zeigt). Dabei werden die
beiden Gitterträgermatten 6, 7 nicht miteinander verschweißt, so dass zwischen den
Gitterträgermatten 6, 7 keine stoffschlüssige Verbindung erfolgt. Die Verrohrung 9
ist über Verbindungsmittel 15, vorzugsweise über Mattenbinder oder Drahtstücke, mit
den Gitterträgermatten 6, 7 verbunden. Dabei ist es bevorzugt, dass die Verrohrung
9, von der in Fig. 2 lediglich zwei Rohrleitungsabschnitte gezeigt sind, zumindest
weitgehend parallel zu den in Längsrichtung verlaufenden Gitterstäben der Gitterträgermatten
6, 7 verläuft. Dabei ist es bevorzugt, wenn die Rohrleitungsabschnitte der Verrohrung
9 jeweils auf der Seite der in Längsrichtung der Gitterträgermatten 6, 7 verlaufenden
Stäben angeordnet ist (Fig. 3). Auf diese Weise ist gewährleistet, dass die die Temperaturausdehnungsdifferenzen
ausgleichende Translationsbewegung der Gitterträgermatten 6, 7 nicht durch ein Verhaken
der Gitterträgermatten 6, 7 verhindert wird. Die Befestigung der Rohrleitungsabschnitte
der Verrohrung 9 erfolgt dabei vorzugsweise in einem Abstand von maximal etwa 45 cm.
In Längsrichtung weisen die Gitterträgermatten 6, 7 eine Länge von maximal etwa 2
m auf.
[0020] In alternativen Ausführungsformen werden die Gitterträgermatten 6, 7 beabstandet
voneinander unter Bildung einer Dehnungsfuge, also ebenfalls ohne stoffschlüssige
Verbindung zwischen den einzelnen Gitterträgermatten 6, 7 angeordnet. Die Anordnung
der Rohrleitungsabschnitte der Verrohrung 9 sowie die Fixierung der Rohrleitungsabschnitte
an den Gitterträgermatten 6, 7 erfolgt wie unter Bezugnahme auf Fig. 2 erläutert.
[0021] Fig. 3 zeigt einen partiellen Querschnitt entlang der Linie A-A aus Fig. 2a. Daraus
geht eindeutig hervor, dass die in Längsrichtung verlaufenden Gitterstäbe der jeweiligen
Gitterträgermatten 6, 7 auf derselben Seite zu der Ebene der quer verlaufenden Gitterträgerstäbe
angeordnet sind.
[0022] Der Aufbau eines erfindungsgemäßen Betonkerntemperierungselements ist in Fig. 4 in
einer partiellen Querschnittdarstellung gezeigt. Das erfindungsgemäße Betonkerntemperierungselement
1 weist dabei eine raumzugewandte Außenseite 2 und eine raumabgewandte Außenseite
3 auf. Diese Außenseiten 2, 3 werden durch die Betonschicht 10 gebildet. In der Nähe
der raumzugewandten Außenseite 2 ist die raumzugewandte Bewehrungslage 4 angeordnet.
Zwischen der raumzugewandten Außenseite 2 und der raumzugewandten Bewehrungslage 4
ist die aus einer Mehrzahl von Gitterträgermatten 6, 7 gebildete Gitterträgerlage
8 angeordnet. Exemplarische Ausführungsformen sind unter Bezugnahme auf die Figuren
1 bis 3 beschrieben worden. An der Gitterträgerlage 8 ist die Verrohrung 9 befestigt.
[0023] Die Verrohrung 9 kann dabei spiralförmig, mäanderförmig oder doppelmäanderförmig
erfolgt sein. Die Verrohrung 9 ist mit einem Vorlauf und einem Rücklauf versehen und
vorzugsweise kreuzungsfrei verlegt. Einzelne parallel verlaufende Rohrleitungsabschnitte
sind vorzugsweise jeweils über einen an einer Längsseite des erfindungsgemäßen Betonkerntemperierungselements
1 angeordneten Umlenkbereich mit einer 180°-Richtungsumkehr verbunden. Die Verrohrung
9 ist aus einem formstabilen Rohrmaterial aufgebaut. Als Verrohrungsmaterial kommt
beispielsweise ein Metall-Kunststoff-Verbund oder ein vernetzter Kunststoff (insbesondere
vernetztes Polyethylen, vorzugsweise PEX-a) zum Einsatz.
[0024] In der Nähe der raumabgewandten Außenseite 3 des erfindungsgemäßen Betonkerntemperierungselements
1 ist die raumabgewandte Bewehrungslage 5 angeordnet. Zwischen den beiden Bewehrungslagen
4, 5 befinden sich weitere Abstandshalter 12, die für einen annähernd konstanten Abstand
zwischen den beiden Bewehrungslagen sorgen. Abstandshalter 11, die mit der oberen
Bewehrungslage verbunden sind, gewährleisten einen konstanten Abstand zwischen der
raumzugewandten Bewehrungslage 4 und der raumzugewandten Außenseite 2.
[0025] Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Betonkerntemperierungselements 1 werden eine
Mehrzahl von Gitterträgermatten 6, 7 zunächst angeordnet, wie unter Bezugnahme auf
Fig. 1 bis 3 beschrieben. Daraufhin wird die Verrohrung 9 über Befestigungsmittel
15 an der durch die Gitterträgermatten 6, 7 gebildete Gitterträgerlage 8 befestigt.
Nun kann die auf diese Weise konfektionierte Gitterträgerlage an Ihren Verwendungsort
transportiert und die weiteren Stufen des Herstellungsverfahrens können dann vor Ort
vorgenommen werden. Alternativ dazu können die weiteren Stufen auch an anderen Orten,
beispielsweise im Betonwerk, vorgenommen werden, um eine vorgefertigtes erfindungsgemäßes
Betonkerntemperierungselement 1 herzustellen. Die Gitterträgerlage 8 wird nun einmal
um ihre Längsachse gedreht und auf eine Verschalung gelegt. Darauf wird nun die raumzugewandte
Bewehrungslage 4 angeordnet, mit der Abstandshalter 11 verbunden sind. Darauf wird
nun die raumabgewandte Bewehrungslage 5 angeordnet, wobei weitere Abstandshalterelemente
12 für den gewünschten Abstand zwischen den beiden Bewehrungslagen 4, 5 sorgen. Abschließend
wird die Verschalung bis zur gewünschten Dicke des erfindungsgemäßen Betonkerntemperierungselements
1 mit Beton ausgegossen und das Resultat einer Aushärtung unterzogen, wodurch die
Betonschicht 10 gebildet wird, in die die Bewehrungslagen 4, 5 ,die Gitterträgerlage
8, die Verrohrung 9 sowie die Abstandshalterelemente 11, 12 eingeschlossen sind.
[0026] Im Fall eines vorgefertigten erfindungsgemäßen Betonkerntemperierungselements 1 kann
es dann zu seinem Verwendungsort transportiert und beispielsweise als Decken- oder
Wandelement montiert werden. Abschließend wird das gesamte Element 1 nochmals mit
Beton vergossen. Alternativ kann das fertiggestellte erfindungsgemäßen Betonkerntemperierungselements
1 auch unmittelbar als Kühl-/Heizpaneel verwendet werden. Hierzu braucht es beispielsweise
nur unter eine bestehende Decke gehängt zu werden. Außer einem Anschluss des Verlaufs
und des Rücklaufs sind keine weiteren wesentlichen Arbeiten erforderlich, insbesondere
kein zweites Vergießen mit Beton.
[0027] Voranstehend wurde die Erfindung unter Bezugnahme auf bevorzugte Ausführungsformen
im Detail erläutert, wobei diese Beispiele nicht als einschränkend aufgefasst werden
sollen.
1. Betonkerntemperierungselement (1), das in Richtung seiner Dicke durch eine raumzugewandten
Außenseite (2) und eine raumabgewandten Außenseite (3) begrenzt ist, umfassend:
eine raumzugewandten Bewehrungslage (4);
eine raumabgewandte Bewehrungslage (5);
eine aus einer Mehrzahl von Gitterträgermatten (6, 7) gebildete Gitterträgerlage (8),
die zwischen der raumzugewandten Bewehrungslage (4) und der raumzugewandten Außenseite
(2) des Betonkerntemperierungselements (1) angeordnet ist;
eine mit Temperierungsfluid durchströmbare Verrohrung (9), die zwischen der Gitterträgerlage
(8) und der raumzugewandten Außenseite (2) des Betonkerntemperierungselement (1) angeordnet
ist und mit den Gitterträgermatten (6, 7) der Gitterträgerlage (8) verbunden ist;
und
eine die raumzugewandten Bewehrungslage (4), die raumabgewandte Bewehrungslage (5),
die Gitterträgerlage (8) und die Verrohrung (9) zumindest teilweise umgebende Betonschicht
(10),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Gitterträgermatten (6, 7) der Gitterträgerlage (8) ohne stoffschlüssige Verbindung
einander überlappend oder ohne stoffschlüssige Verbindung unter Ausbildung einer Fuge
voneinander beabstandet angeordnet sind.
2. Betonkerntemperierungselement (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gitterträgermatten (6, 7) der Gitterträgerlage (8) einander überlappend angeordnet
sind und im Überlappungsbereich der Gitterträgermatten (6, 7) eine geschlossenmaschige
Seite einer Gitterträgermatte (6) mit einer offenmaschigen Seite einer anderen Gitterträgermatte
(7) überlappt.
3. Betonkerntemperierungselement (1) nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gitterträgermatten (6, 7) durch quadratische Gittermaschen gebildet sind und
die Gitterträgermatten (6, 7) über eine Länge überlappen, die annähernd der Hälfte
der Kantenlänge eines Gittermaschenquadrats entspricht.
4. Betonkerntemperierungselement (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewehrungslagen (4, 5) als Gitter aus einzelnen Stabstählen oder geschweißten
Stabstahlmatten ausgebildet sind, wobei eine Stabstärke der Stabstähle (4) und ein
Gitterabstand des Gitters entsprechend den statischen Anforderungen ausgelegt sind.
5. Betonkerntemperierungselement (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass es ferner Abstandshalter (11) für die raumzugewandte Bewehrungslage (4) umfasst,
die zwischen der raumzugewandten Bewehrungslage (4) und der raumzugewandten Außenseite
(2) des Betonkerntemperierungselement (1) angeordnet sind.
6. Betonkerntemperierungselement (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass es ferner weitere Abstandshalter (12) für die raumabgewandte Bewehrungslage (5) umfasst,
die zwischen der raumabgewandten Bewehrungslage (5) und der raumzugewandten Bewehrungslage
(4) angeordnet sind.
7. Betonkerntemperierungselement (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen zwei benachbarten Gitterträgermatten (6, 7) der Gitterträgerlage
(8) im Bereich des 0,2-fachen bis 5-fachen der Maschenweite der Gitterträgermatten
(6, 7) liegt.
8. Betonkerntemperierungssystem, das mindestens ein Betonkerntemperierungselement (1)
nach einem der Ansprüche 1 bis 7 umfasst.