[0001] Die Erfindung betrifft eine Installationsanordnung für Badezimmer umfassend eine
Duschwanne mit einem in Richtung eines Ausflusses geneigt angeordneten Boden, eine
die Duschwanne zumindest abschnittsweise umgebende Umrandung und den Ausfluss zum
Abführen von Duschwasser aus der Duschwanne, wobei eine Oberkante der Umrandung maximal
2 cm oberhalb des fertigen Fußbodens angeordnet ist.
[0002] Zunehmend werden in Badezimmern bodengleich Duschen vorgesehen, welche in besonders
einfacher Weise insbesondere auch für Menschen mit (Geh-)Behinderungen zugänglich
sind. Hierbei soll eine Oberkante einer Duschwannenumrandung nicht mehr als 2 cm oberhalb
des Fußbodenniveaus vorgesehen sein. Zur Realisierung der weitgehenden Barrierefreiheit
wird die Duschwanne zumindest abschnittsweise in eine Aussparung im Fußboden eingebaut.
Während eine derartige versenkte Anordnung der Duschwanne insbesondere bei der Neuplanung
von Bädern berücksichtigt und die Abflussleitung beispielsweise in der Betonsohle
des Fußbodens (Rohfußboden) vorgesehen werden kann, gestaltet sich der Einbau bodengleicher
Duschen insbesondere bei Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten aufwendig. So erfordert
die Verlegung der Abwasserleitung unterhalb der Duschwanne in Mehrparteienwohnhäusern
Stemmarbeiten am Rohfußboden und damit regelmäßig die Zustimmung der Untermieter.
Ohne Eingriff in den Rohfußboden vergrößert sich der Abstand zwischen Oberkante Fertigfußboden
und Oberkante der Duschwannenumrandung, so dass die Zugänglichkeit der Duschwanne
beeinträchtigt ist.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Installationsanordnung derart zu
modifizieren, dass eine bodengleiche Dusche auch ohne Eingriff in die Betonsohle des
Fußbodens aufgebaut werden kann.
[0004] Zur Lösung der Aufgabe ist die Erfindung in Verbindung mit dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 dadurch gekennzeichnet, dass ein an den Ausfluss angeschlossener Auffangbehälter
zum Aufnehmen des über den Ausfluss abgeführten Duschwassers und eine Pumpeneinheit
vorgesehen sind, wobei die Pumpeneinheit eine Pumpe zum Abfördern des Duschwassers
aus dem Auffangbehälter und einen an die Pumpe angeschlossenen Anschlussstutzen zum
Anschluss der Pumpeneinheit an eine Schmutzwasserleitung aufweist.
[0005] Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch das Vorsehen der Pumpeneinheit
das Duschwasser aktiv aus der Duschwanne, dem angeschlossenen Ausfluss und einem mit
dem Ausfluss verbundenen Auffangbehälter abgefördert und oberhalb des Wasserniveaus
des Auffangbehälters in eine Schmutzwasserleitung eingespeist werden kann. Insofern
kann auf unterhalb der Duschwanne vorgesehene Anschlussleitungen und insbesondere
auch auf einen Siphon als Geruchsstopp verzichtet werden. Die Aufbauhöhe der Dusche
reduziert sich, so dass eine bodengleiche Dusche realisiert werden kann, ohne dass
Stemmarbeiten im Bereich der Betonsohle des Fußbodens vorzusehen sind.
[0006] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist eine Oberkante der Duschwanne
unterhalb des fertigen Fußbodens oder bündig mit dem fertigen Fußboden oder nicht
mehr als 1,5 cm oberhalb des fertigen Fußbodens vorgesehen. Insbesondere der untere
Bereich der Duschwanne kann in einer Aussparung im Fußboden angeordnet sein. Vorteilhaft
kann durch die versenkte Anordnung der Duschwanne die sichtbare Aufbauhöhe der Dusche
weiter reduziert werden. Insbesondere kann erreicht werden, dass die Oberkante der
Umrandung deutlich weniger als 2 cm oberhalb der Oberkante des fertigen Fußbodens
vorgesehen ist. Beispielsweise können die Oberkante der Umrandung und die Oberkante
des fertigen Fußbodens auf gleichem Niveau liegen. Ebenso kann vorgesehen sein, dass
die Oberkante der Umrandung (geringfügig) unterhalb der Oberkante des fertigen Fußbodens
vorgesehen ist. Die Umrandung kann hierbei oberhalb der Duschwanne vorgesehen sein.
Ebenso kann die Umrandung die Duschwanne randseitig umgeben. Die Oberkante der Umrandung
und eine Oberkante der Duschwanne können dann zumindest näherungsweise auf gleichem
Niveau liegen.
[0007] Beispielsweise kann im Rahmen einer Badrenovierung die Aussparung zur Aufnahme des
unteren Bereichs der Duschwanne hergestellt werden, in dem in einem für die Duschwanne
vorgesehen Bereich der Estrich ausgebaut wird. Üblicherweise kann hierdurch eine Aussparung
mit einer Tiefe von 4 bis 8 cm (Differenz zwischen Oberkante des fertigen Fußbodens
und Oberkante der Betonsohle) ausgebildet werden. Eine Aussparung dieser Tiefe ist
regelmäßig ausreichend, um bei der erfindungsgemäßen Installationsanordnung eine bodengleiche
Dusche zu bilden, bei der die Oberkante der Umrandung maximal 2 cm oberhalb der Oberkante
des fertigen Fußbodens angeordnet ist.
[0008] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist der Ausfluss in einer Ausnehmung der Duschwanne
angeordnet. Vorteilhaft baut die Duschwanne hierdurch besonders kompakt. Beispielsweise
kann der Ausfluss im Wesentlichen eine rechteckige Struktur aufweisen und in einer
randseitigen Ausnehmung vorgesehen sein. Die Duschwanne umgibt den näherungsweisen
rechteckigen Ausfluss dann beispielsweise an drei Rechteckseiten. Die vierte Seite
des Ausflusses kann beispielsweise bündig mit einer Seitenwandung der Duschwanne vorgesehen
sein.
[0009] Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind der Ausfluss und/oder der Auffangbehälter
auf den Rohfußboden (Betonsohle) aufgesetzt angeordnet. Ein Boden des Ausflusses kann
hierbei oberhalb eines Bodens des Auffangbehälters vorgesehen sein. Vorteilhaft vereinfacht
sich die Montage von Ausfluss und Auffangbehälter, sofern diese in einfacher Weise
auf den Rohfußboden aufgesetzt und dort installiert werden können. Indem der Boden
des Ausflusses oberhalb des Bodens des Auffangbehälters vorgesehen ist, ist gewährleistet,
dass in den Ausfluss abfließendes Duschwasser in den Auffangbehälter gelangt und von
dort abgepumpt werden kann.
[0010] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist ein Durchlass von dem Ausfluss in den
Auffangbehälter im Bereich unterhalb einer nicht tragenden Wand vorgesehen. Vorteilhaft
können Auffangbehälter und Pumpeneinheit auf der einen Seite der nicht tragenden Wand
und die Duschwanne auf der anderen Seite der nicht tragenden Wand vorgesehen sein.
Hierdurch ist die komplette Entsorgungsinstallation (Auffangbehälter, Pumpeneinheit,
Schmutzwasserleitung) für den Nutzer verdeckt angeordnet. Die nicht tragende Wand
kann beispielsweise als eine raumhohe Wand ausgebildet sein. Ebenfalls kann vorgesehen
sein, dass die nicht tragende Wand als Seitenwand einer nicht raumhohen Abmauerung
dient. Beispielsweise kann die Abmauerung als Sitzfläche für einen Nutzer dienen.
[0011] Nach einer Weiterbildung der Erfindung kann die Duschwanne zumindest abschnittsweise
als verflieste Duschwanne ausgebildet sein. Vorteilhaft kann beim Vorsehen einer verfliesten
Duschwanne auf vorgeformte Bauelemente, insbesondere Stahlduschwannen oder Duschwannen
aus einem Kunststoffwerkstoff verzichtet werden. Insofern können Form und Größe der
vorzusehenden Duschwanne in besonders einfacher Weise an die räumlichen Gegebenheiten
angepasst werden. Zudem kann die Rutschgefahr durch das Vorsehen einer verfliesten
Duschwanne reduziert werden.
[0012] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen.
[0013] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert.
[0014] Es zeigen:
- Figur 1
- eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Installationsanordnung,
- Figur 2
- eine Seitenansicht der Installationsanordnung,
- Figur 3
- eine Draufsicht der Installationsanordnung nach Figur 2 und
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht der Installationsanordnung nach den Figuren 2 und 3.
[0015] Eine Installationsanordnung nach Figur 1 umfasst als wesentliche Elemente eine Duschwanne
1 mit einem geneigt angeordneten Boden 2, eine oberhalb der Duschwanne 1 vorgesehene
Umrandung 3, einen Ausfluss 4, einen mit dem Ausfluss 4 verbundenen Auffangbehälter
5 und eine Pumpeneinheit 6, welche oberhalb des Auffangbehälter 5 vorgesehen ist.
Der Boden 2 der Duschwanne 1 ist in Richtung des Ausflusses 4 derart geneigt, dass
Duschwasser aus der Duschwanne 1 in den Ausfluss 4 und von dort weiter in den Auffangbehälter
5 abfließt. Die Duschwanne 1, der Ausfluss 4 und der Auffangbehälter 5 sind auf einem
Rohfußboden 7 (Betonsohle) in einer Aussparung 8 im Estrichaufbau 9 des Fußbodens
10 vorgesehen. Eine Oberkante 11 der Umrandung 3 ist um eine Überhöhung 12 von 2 cm
oder weniger oberhalb einer durch den Estrichaufbau 9 definierten Oberkante 13 des
fertigen Fußbodens 10 angeordnet. Die Aussparung 8 im Estrich 9, welche zur Aufnahme
wenigstens eines unteren Bereichs der Duschwanne 1 dient, hat eine Tiefe 14 von üblicherweise
4 bis 8 cm.
[0016] Der Ausfluss 4 ist in einer Ausnehmung 15 der Duschwanne 1 vorgesehen. Er weist einen
im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt auf, wobei drei Außenseiten des Ausflusses
4 an die Duschwanne 1 angrenzen. Der Ausfluss 4 weist eine Bauhöhe auf, die so an
die Duschwanne 1 angepasst ist, dass entlang des Bodens 2 der Duschwanne 1 fließendes
Duschwasser von oben in den Ausfluss 4 einfließt. Der Ausfluss 4 ist beispielsweise
mit einem abnehmbaren Gitter 20 versehen. Der Boden 2 ist in Richtung des Ausflusses
4 geneigt ausgebildet.
[0017] Von der Duschwanne 1 in den Ausfluss 4 abfließendes Duschwasser gelangt durch einen
Durchlass 16 in den Auffangbehälter 5. Das in dem Auffangbehälter 5 gesammelte Duschwasser
wird mittels einer nicht dargestellten Pumpe der Pumpeneinheit 6 aus dem Auffangbehälter
5 abgepumpt und über einen Anschlussstutzen 17 der Pumpeneinheit 6 einer nicht dargestellten
Schmutzwasserleitung zugeführt.
[0018] Zwischen der Pumpeneinheit 6 und der Duschwanne 1 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel
der Erfindung eine nicht tragende Wand 18 vorgesehen. Die nicht tragende Wand 18 ist
so ausgebildet, dass der Auffangbehälter 5 und die Pumpeneinheit 6 für den Nutzer
der Dusche verdeckt hinter der Wand 18 vorgesehen sind. Insbesondere sind der Auffangbehälter
5 und die Pumpeneinheit 6 zwischen der nicht tragenden Wand 18 und einer Badaußenwand
19 angeordnet.
[0019] Eine konkrete Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Installationsanordnung nach
den Figuren 2 bis 4 sieht eine verflieste Duschwanne 1 vor, welche bodengleich einzubauen
ist. Die Umrandung 3 umgibt die Duschwanne 1 randseitig oberhalb derselben und ragt
insofern zumindest abschnittsweise über die Oberkante 13 des fertigen Fußbodens 10.
Der Auffangbehälter 5 und die Pumpeneinheit 6 können hinter einer nicht dargestellten
Wand 18 verdeckt angeordnet sein.
[0020] Die gesamte Installationsanordnung aus Duschwanne 1, Umrandung 3, Ausfluss 4, Auffangbehälter
5 und Pumpeneinheit 6 kann als werksseitig vorgefertigte Anordnung ausgebildet und
in dem neu zu bauenden bzw. zu renovierenden Bad in besonders einfacher Weise verbaut
werden. Die Installationsanordnung kann einstückig oder mehrstückig vorgefertigt werden.
Beispielsweise können Duschwanne 1, Umrandung 3 und Ausfluss 4 eine erste Baueinheit
und Auffangbehälter 5 und Pumpeneinheit 6 eine zweite Baueinheit der Installationsanordnung
bilden. Durch die werksseitige Vorfertigung der gesamten Installationsanordnung oder
einzelner Baueinheiten reduziert sich der Montageaufwand baustellenseitig. Insofern
verringert sich insbesondere bei Badmodernisierungen der Zeitaufwand und damit die
Beeinträchtigung des Mieters bzw. Eigentümers durch die Umbauarbeiten.
1. Installationsanordnung für Badezimmer umfassend eine Duschwanne (1) mit einem in Richtung
eines Ausflusses (4) geneigt angeordneten Boden, eine die Duschwanne (1) zumindest
abschnittsweise umgebende Umrandung (3) und den Ausfluss (4) zum Abführen von Duschwasser
aus der Duschwanne (1), wobei eine Oberkante (11) der Umrandung (3) maximal 2 cm oberhalb
des fertigen Fußbodens (10) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein an den Ausfluss (4) angeschlossener Auffangbehälter (5) zum Aufnehmen des über
den Ausfluss (4) abgeführten Duschwassers und eine Pumpeneinheit (6) vorgesehen sind,
wobei die Pumpeneinheit (6) eine Pumpe zum Abfördern des Duschwassers aus dem Auffangbehälter
(5) und einen an die Pumpe angeschlossenen Anschlussstutzen (17) zum Anschluss der
Pumpeneinheit (6) an eine Schmutzwasserleitung aufweist.
2. Installationsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Oberkante der Duschwanne (1) unterhalb der Oberkante (13) des fertigen Fußbodens
(10) oder bündig mit der Oberkante (13) des fertigen Fußbodens (10) oder nicht mehr
als 1,5 cm oberhalb der Oberkante (13) des fertigen Fußbodens (10) angeordnet ist
und/oder dass der untere Bereich der Duschwanne (1) in einer Aussparung (8) im Fußboden
(10) vorgesehen ist.
3. Installationsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausfluss (4) in einer Ausnehmung (14) der Duschwanne (1) angeordnet ist.
4. Installationsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausfluss (4) zwischen der Duschwanne (1) und dem Auffangbehälter (5) angeordnet
ist.
5. Installationsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausfluss (4) und der Auffangbehälter (5) auf dem Rohfußboden (7) aufgesetzt angeordnet
sind und/oder dass ein Boden des Auffangbehälters (5) nicht oberhalb eines Bodens
des Ausflusses (4) vorgesehen ist.
6. Installationsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Duschwanne (1) eine Aufbauhöhe von maximal 8 cm, bevorzugt von 6 cm oder weniger
aufweist.
7. Installationsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Durchlass (16) von dem Ausfluss (4) zu dem Auffangbehälter (5) im Bereich unterhalb
einer nicht tragenden Wand (18) vorgesehen ist.
8. Installationsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Umrandung (3) und die Duschwanne (1) einstückig ausgebildet sind.
9. Installationsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Duschwanne (1) als eine zumindest abschnittsweise verflieste Duschwanne (1) ausgebildet
ist.
10. Installationsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Auffangbehälter (5) und/oder der Ausfluss (4) und/oder die Duschwanne (1) zumindest
abschnittsweise eine gemeinsame ebene Standfläche aufweisen und/oder dass die Pumpe
und/oder der Anschlussstutzen (17) oberhalb des Auffangbehälters (5) angeordnet ist.