[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Probenkammer für Mikroskopuntersuchungen
umfassend ein Reservoir zum Aufnehmen einer Probe.
[0002] Insbesondere im Bereich der Zellmikroskopie sind unterschiedlichste Formen von Probenkammern
bekannt. Fast alle Probenkammern weisen dabei Strukturen zum Aufnehmen einer Probe,
beispielsweise in Form von Mikrofluidkanälen oder Reservoiren auf. Beispiele für solche
Probenkammern sind in der
EP 1 886 792 A2, der
WO 2008/149914 A2, der
WO 2005/079985 oder der
DE 101 48 210 gezeigt.
[0003] Mögliche Einsatzgebiete für solche Probenkammern liegen insbesondere im Bereich der
Mikroskopie von Molekülen oder Zellen. Die zu untersuchenden Proben werden dabei mit
einer Flüssigkeit in ein Reservoir der Probenkammer gegeben und können dann mit hochauflösenden
Verfahren (beispielsweise Durchlichtmikroskopie, Fluoreszenzmikroskopie, konfokale
Mikroskopie, etc.) untersucht werden.
[0004] Bei solchen Untersuchungen ist jedoch die Ausbildung eines Meniskus, also einer Wölbung
der Oberfläche der Flüssigkeit, nachteilig. Das Mikroskopieren ohne Meniskus ist beispielsweise
dann wichtig, wenn eine Kontrastverstärkung mittels Phasenkontrastmikroskopie angestrebt
wird. Bei bekannten Probenkammern ergibt sich häufig der Nachteil, dass durch die
Geometrien eine Befüllung oder ein Mikroskopieren ohne Meniskus nicht einfach möglich
ist.
[0005] Aus der
WO 2008/149914 A2 ist daher eine Probenkammer bekannt, bei der ein Meniskus durch eine Abdeckplatte
vermieden oder minimiert werden soll. Bei dieser Probenkammer kann es jedoch vorkommen,
dass die Außenfläche der Probenkammer kontaminiert wird, wenn Flüssigkeit aus dem
Zulauf, über den die Flüssigkeit in das Reservoir eingefüllt werden kann, austritt.
Auch eine Kreuzkontamination mit Proben in benachbarten Reservoiren kann in diesem
Fall nicht ausgeschlossen werden. Ferner kann ein zum Abdecken der Probenkammer verwendeter
Deckel in diesem Fall kontaminiert werden.
[0006] Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Probenkammer für Mikroskopuntersuchungen
bereitzustellen, die ein meniskusfreies Mikroskopieren erlaubt und gleichzeitig ein
geringeres Risiko für eine Kontamination der Außenfläche der Probenkammer aufweist.
[0007] Diese Aufgabe wird durch eine Probenkammer gemäß Anspruch 1 gelöst.
[0008] Die erfindungsgemäße Probenkammer für Mikroskopuntersuchungen umfasst:
ein Reservoir zum Aufnehmen einer Probe, wobei das Reservoir durch eine Bodenplatte
und eine Seitenwandung begrenzt wird, und
eine im Reservoir angeordnete, zur Bodenplatte parallele Trennplatte,
wobei die Trennplatte im Reservoir in einer Höhe angeordnet ist, die geringer als
die minimale Höhe der Seitenwandung ist, so dass sie das Reservoir in ein oberes und
ein unteres Teilreservoir unterteilt, wobei das untere Teilreservoir und das obere
Teilreservoir seitlich vollständig durch die Seitenwandung begrenzt werden, und
wobei das obere und das untere Teilreservoir durch wenigstens einen Zu-/Ablauf verbunden
sind.
[0009] In einer solchen Probenkammer ist ein meniskusfreies Mikroskopieren möglich, indem
eine zu untersuchende Flüssigkeit in das untere Teilreservoir eingefüllt wird, so
dass die Füllhöhe die untere Oberfläche der Trennplatte vollständig benetzt. Die Flüssigkeit
kann dabei über den Zu-/Ablauf in das untere Teilreservoir eingebracht werden. Dadurch,
dass die Trennplatte in einer Höhe angeordnet ist, die geringer als die minimale Höhe
der Seitenwandung ist, wird auch das obere Teilreservoir seitlich vollständig durch
die Seitenwandung begrenzt. Folglich ist es möglich, eine Kontamination der Außenseite
der Probenkammer oder eine Kreuzkontamination zu verhindern oder wenigstens zu minimieren,
wenn überschüssige Flüssigkeit aus dem Zu-/Ablauf austritt. Mit anderen Worten würde
austretende Flüssigkeit zunächst in dem oberen Reservoir gesammelt, ohne aus dem Reservoir
zu entweichen und damit eine Kontamination der Außenflächen der Probenkammer zu erzeugen.
Die überschüssige Flüssigkeit im oberen Teilreservoir kann dann gegebenenfalls durch
Pipettieren entfernt werden.
[0010] Das Reservoir kann insbesondere ein Reservoir zum Aufnehmen einer Flüssigkeit sein.
In diesem Fall kann die Probe entweder einer Flüssigkeit entsprechen oder in einer
Flüssigkeit suspensiert sein. Als Probe kommen beispielsweise Zellen in Frage.
[0011] Die Höhe der Seitenwandung und/oder die Höhe, in der die Trennplatte im Reservoir
angeordnet ist, kann insbesondere vom Boden des Reservoirs aus gemessen sein. Insbesondere
wenn die Bodenfläche des Reservoirs nicht plan ist, können die Höhe der Seitenwandung
und/oder die Höhe im Reservoir, in der die Trennplatte angeordnet ist, auch von einer
planen Fläche aus bestimmt werden, auf der die Probenkammer, insbesondere im Betrieb,
aufliegt. Die Höhe kann insbesondere bis zur oberen Kante der Seitenwandung gemessen
werden.
[0012] Die Seitenwandung des Reservoirs kann das Reservoir insbesondere vollständig seitlich
begrenzen, so dass eine in das Reservoir eingefüllte Flüssigkeit nicht seitlich aus
dem Reservoir austreten kann. Mit anderen Worten kann die Seitenwand umlaufend ausgebildet
sein, insbesondere wobei die Seitenwandung keine Durchgangsöffnungen umfasst.
[0013] Die Seitenwandung kann insbesondere eine konstante Höhe aufweisen. In diesem Fall
entspricht die minimale Höhe der Seitenwandung der (konstanten) Höhe der Seitenwandung.
Die Seitenwandung kann jedoch auch eine variable Höhe aufweisen.
[0014] Die minimale Höhe der Seitenwandung kann also insbesondere jener Höhe entsprechen,
bis zu der eine Flüssigkeit in das Reservoir eingefüllt werden kann, ohne dass sie
aus dem Reservoir ausläuft.
[0015] Die Höhe, in der die Trennplatte angeordnet ist, kann insbesondere kleiner oder gleich
drei Viertel, insbesondere kleiner oder gleich der Hälfte, insbesondere kleiner oder
gleich einem Viertel, der minimalen Höhe der Seitenwandung sein. Dadurch kann das
Volumen des oberen Teilreservoirs ausreichend groß sein, um überschüssige Flüssigkeit
aus dem unteren Teilreservoir temporär aufzunehmen, um eine Kontamination der Außenseite
der Probenkammer zu verhindern.
[0016] Parallel zur Bodenplatte kann in diesem Zusammenhang insbesondere parallel zu einem
planen Bereich der Bodenplatte bedeuten, insbesondere wobei die Probenkammer im Betrieb
wenigstens teilweise auf diesem planen Bereich aufliegt. Parallel zur Bodenplatte
kann auch parallel zu dem Bereich der Bodenplatte bedeuten, auf dem die Probenkammer
im Betrieb aufliegt.
[0017] Parallel zur Bodenplatte kann insbesondere bedeuten, dass der Winkel zwischen der
Bodenplatte, insbesondere dem planen Bereich der Bodenplatte, und der Trennplatte
kleiner als 5°, insbesondere kleiner als 1 ° ist.
[0018] Die Trennplatte kann mit der Seitenwandung verbunden sein, insbesondere mit einer
Seitenkante oder mit zwei gegenüberliegenden Seiten der Seitenwandung. Insbesondere
kann die Trennplatte nur mit einer Seitenkante oder mit zwei gegenüberliegenden Seiten
der Seitenwandung verbunden sein. Mit anderen Worten kann die Trennplatte wenigstens
teilweise nicht mit der Seitenwandung verbunden sein.
[0019] Die Trennplatte kann dabei fest, insbesondere nicht zerstörungsfrei lösbar, mit der
Seitenwandung verbunden sein. Beispielsweise kann die Seitenwandung mit der Trennplatte
verklebt oder verschweißt sein. Die Seitenwandung und die Trennplatte können auch
einstückig ausgebildet sein.
[0020] Alternativ kann die Trennplatte mit der Seitenwandung lose verbunden sein. Dadurch
ist es beispielsweise möglich, in das untere Teilreservoir größere Objekte einzubringen
und anschließend erst die Trennplatte einzulegen. Dadurch kann eine höhere Flexibilität
hinsichtlich der zu untersuchenden Proben erreicht werden.
[0021] Insbesondere kann die Probenkammer derart ausgebildet sein, dass die Trennplatte
austauschbar ist. Dafür kann insbesondere das obere Teilreservoir nach außen hin offen
sein, sodass die Trennplatte über diese Öffnung entfernt und/oder eingesetzt werden
kann.
[0022] Die Seitenwandung kann eine, insbesondere umlaufende, Kante aufweisen, auf der die
Trennplatte lose aufliegt. Dadurch ist eine einfache und sichere lose Verbindung der
Trennplatte mit der Seitenwandung möglich. Insbesondere kann dadurch die Höhe, in
der die Trennplatte angeordnet wird, genau festegelegt werden. Die Kante kann insbesondere
durch einen Vorsprung oder einen Absatz gebildet sein.
[0023] Alternativ ist es jedoch auch möglich, dass sich die Innenseite der Seitenwandung
in Richtung zur Bodenplatte hin verjüngt, insbesondere konisch verjüngt. Dadurch könnte
die Trennplatte ebenfalls in einer gewissen Höhe im Reservoir angeordnet werden. Im
Gegensatz zur Stufe kann diese reversible Verbindung etwas stabiler ausgebildet sein,
da sich durch die Verjüngung der Seitenwandung eine kraftschlüssige Verbindung zwischen
der Trennplatte und der Seitenwandung ausbilden kann.
[0024] Alternativ können an der Seitenwandung auch ein oder mehr Einrastelmente eingebracht
oder angeordnet sein, so dass die Trennplatte dadurch kraftschlüssig mit der Seitenwandung
verbunden ist.
[0025] Die Trennplatte kann eine Geometrie aufweisen, die der Geometrie des Reservoirs entspricht.
Damit kann eine optimale Fläche zum Mikroskopieren ohne Meniskus bereitgestellt werden.
Wenn das Reservoir beispielsweise einen rechteckigen Querschnitt aufweist, kann die
Trennplatte ebenfalls rechteckig ausgebildet sein.
[0026] Die Trennplatte kann flüssigkeitsundurchlässig, porös oder als Membran ausgebildet
sein. Wenn als Trennplatte eine Membran oder ein anderes poröses Material gewählt
wird, können die Poren so dimensioniert sein, dass von unten die Flüssigkeit in die
Trennplatte eingezogen werden, aufgrund der Oberflächenspannung des Wassers die Oberseite
der Trennplatte aber nicht benetzt wird. Hier sind Porengrößen von 0,2µm bis 50 µm,
insbesondere von 0,2 µm - 20µm, vorteilhaft.
[0027] Die Membran kann als permeable oder semipermeable Membran ausgebildet sein.
[0028] Die Trennplatte kann eine Dicke zwischen 0,1 mm und 10 mm, insbesondere zwischen
1 mm und 3 mm aufweisen. Dadurch kann eine ausreichende Stabilität der Trennplatte
erreicht werden.
[0029] Die Trennplatte kann insbesondere starr ausgebildet sein. Dadurch kann verhindert
werden, dass sich die Trennplatte unter dem Druck einer im Reservoir angeordneten
Flüssigkeit verformt, wodurch der Meniskus nicht mehr zuverlässig verhindert werden
könnte.
[0030] Insbesondere kann die Trennplatte eine Biegesteifigkeit aufweisen, die größer oder
gleich der Biegesteifigkeit einer quadratischen, planen Platte bestehend aus PC (Polycarbonat)
ist, die eine Seitenlänge von 1 cm, eine konstante Dicke von 1 mm und einen rechteckigen
Querschnitt aufweist.
[0031] Insbesondere kann die Biegesteifigkeit der Trennplatte mehr als 190 000 N·mm
2 betragen. Die Biegesteifigkeit entspricht dem Produkt aus dem Elastizitätsmodul des
Materials der Trennplatte und dem geometrischen Flächenträgheitsmoment der Trennplatte.
Der Elastizitätsmodul kann mit einem Verfahren gemäß DIN 53457 festgestellt werden.
Die Biegesteifigkeit kann insbesondere auf eine Biegung durch eine Kraft senkrecht
zur Oberfläche der Trennplatte bezogen sein, insbesondere senkrecht zur Oberfläche
der Trennplatte die parallel zur Bodenplatte angeordnet ist.
[0032] Der wenigstens eine Zu-/Ablauf kann durch eine Öffnung in der Trennplatte oder durch
eine Öffnung zwischen der Trennplatte und der Seitenwandung gebildet werden. Dies
ermöglicht eine einfache und direkte Verbindung zwischen dem oberen und dem unteren
Teilreservoir.
[0033] Bei der Öffnung in der Trennplatte kann es sich beispielsweise um ein Durchgangsloch
handeln.
[0034] Eine Öffnung zwischen der Trennplatte und der Seitenwandung kann wenigstens teilweise
durch eine seitliche Aussparung in der Trennplatte gebildet werden. Die seitliche
Aussparung kann insbesondere im Bereich einer Ecke der Trennplatte vorgesehen sein.
[0035] Die Öffnung zwischen der Trennplatte und der Seitenwandung kann auch wenigstens teilweise
dadurch gebildet werden, dass die Trennplatte wenigstens teilweise von der Seitenwandung
beabstandet ist. Dadurch kann eine längliche Durchgangsöffnung zwischen der Trennplatte
und der Seitenwandung vom oberen in das untere Teilreservoir gebildet werden.
[0036] Bei einer rechteckigen oder quadratischen Geometrie des Reservoirs, kann sich die
Öffnung zwischen der Trennplatte und der Seitenwandung über die gesamte Länge einer
der Seitenwände erstrecken. Dadurch kann eine einfachere Befüllung des unteren Reservoirs
ermöglicht werden.
[0037] Die Öffnung, insbesondere in Form eines Durchgangslochs in der Trennplatte, kann
einen Durchmesser von mindestens 0,6 mm, insbesondere mindestens 0,8 mm, aufweisen.
Dadurch kann das untere Teilreservoir vorteilhaft mit einer Pipette befüllt werden,
da die Dimensionen der Öffnung damit wenigstens der typischen Größe einer Pipettenspitze
entsprechen.
[0038] Das obere und das untere Teilreservoir können auch durch zwei Zu-/Abläufe verbunden
sein, die insbesondere an gegenüberliegenden Seiten des Reservoirs angeordnet sind.
Insbesondere bei sich gegenüberliegenden Zu-/Abläufen kann eine gute Entlüftung während
des Befüllens des unteren Teilreservoirs erzielt werden. Die Anmelderin hat überraschend
festgestellt, dass sich dadurch auch eine homogenere Verteilung von in einer Flüssigkeit
suspensierten Proben im unteren Teilreservoir erzielen lässt.
[0039] Es können jedoch auch mehr als zwei Zu-/Abläufe vorgesehen sein.
[0040] Das Verhältnis der Fläche der Trennplatte zur Grundfläche des Reservoirs kann größer
als 0,7, insbesondere größer als 0,8 sein. Dadurch kann eine möglichst große Fläche
zur Mikroskopieuntersuchung bereitgestellt werden.
[0041] Das Reservoir kann insbesondere eine rechteckige oder quadratische Grundfläche aufweisen.
Prinzipiell sind aber auch beliebige andere Geometrien des Reservoirs, insbesondere
der Grundfläche des Reservoirs, möglich.
[0042] Bei einer rechteckigen oder quadratischen Geometrie kann die Seitenwandung insbesondere
vier Seitenwände umfassen. Die Seitenwände können mit der Bodenplatte einen Winkel
zwischen 80° und 90°, insbesondere 90°, einschließen.
[0043] Das Reservoir kann nach oben offen sein. Mit anderen Worten kann das Reservoir derart
ausgebildet sein, dass das obere Teilreservoir von außen frei zugänglich ist. Dadurch
können einfache Befüllverfahren zum Einbringen der Proben in das untere Teilreservoir
ermöglicht werden. Beispielsweise können dadurch Pipettierverfahren ermöglicht oder
erleichtert werden.
[0044] Die Probenkammer kann außerdem ein weiteres Reservoir zum Aufnehmen einer Probe umfassen,
wobei das weitere Reservoir durch die Bodenplatte und eine Seitenwandung begrenzt
wird, und
wobei im weiteren Reservoir eine zur Bodenplatte parallele Trennplatte angeordnet
ist,
wobei die Trennplatte im weiteren Reservoir in einer Höhe angeordnet ist, die geringer
als die minimale Höhe der Seitenwandung ist, so dass sich das weitere Reservoir in
ein oberes und ein unteres Teilreservoir unterteilt,
wobei das untere Teilreservoir und das obere Teilreservoir seitlich vollständig durch
die Seitenwandung begrenzt werden, und
wobei das obere und das untere Teilreservoir durch wenigstens einen Zu-/Ablauf verbunden
sind.
[0045] Mit anderen Worten kann die Probenkammer mehrere oben beschriebene Reservoire, jeweils
mit einer entsprechenden Trennplatte, aufweisen. Dadurch können unterschiedliche Untersuchungen
mit einer einzelnen Probenkammer durchgeführt werden.
[0046] Insgesamt kann die Probenkammer zwei oder mehr Reservoire aufweisen, wobei jedes
der Reservoire eine oben beschriebene Trennplatte in der oben beschriebenen Anordnung
umfasst. Vorzugsweise kann die Probenkammer genau zwei, vier, acht zwölf, 24, 48 oder
96 Reservoire umfassen.
[0047] Das Reservoir und das weitere Reservoir können teilweise eine gemeinsame Seitenwandung
aufweisen. Mit anderen Worten können das Reservoir und das weitere Reservoir zwei
benachbarte Reservoire sein, die sich wenigstens einen Teil der Seitenwandung teilen.
[0048] Die Probenkammer kann außerdem einen Deckel zum Verschließen des Reservoirs umfassen,
insbesondere wobei der Deckel wenigstens teilweise an der seitlichen Außenfläche der
Seitenwandung flächig anliegt. Durch einen solchen Deckel kann das Verdunsten von
Flüssigkeit aus dem Reservoir vermieden oder wenigstens reduziert werden.
[0049] Der Deckel kann das Flüssigkeitsreservoir insbesondere gasdicht oder gasdurchlässig
verschließen. Mit einem solchen Deckel kann außerdem das Kontaminierungsrisiko der
im Reservoir enthaltenen Flüssigkeit reduziert werden. Bei einem gasdichten Verschließen
können insbesondere Untersuchungen unter einer vorbestimmten Gasatmosphäre durchgeführt
werden.
[0050] Vorzugsweise können der Deckel und die Seitenwandung derart ausgebildet sein, dass
die seitliche Außenfläche des Deckels mit der seitlichen Außenfläche der Seitenwandung
fluchtet. Damit lässt sich diese Vorrichtung besser greifen, was insbesondere den
händischen Transport vereinfacht und sicherer macht.
[0051] Ein flächiges Anliegen des Deckels an der seitlichen Außenfläche kann eine sichere
und dichte Verbindung zwischen Deckel und Seitenwandung gewährleisten.
[0052] Der Deckel und/oder die Seitenwandung können ein Einrastelement und/oder eine Aussparung
zur Aufnahme des Einrastelements aufweisen. Auf diese Weise kann der Deckel fest mit
der Seitenwandung verbunden werden. Alternativ kann der Deckel jedoch auch lose auf
der Seitenwandung aufliegen, beispielsweise auf einer, insbesondere umlaufenden, Kante
an der Außenseite der Seitenwandung. Die Kante kann durch einen Vorsprung oder durch
einen Absatz gebildet werden.
[0053] Der Deckel kann insbesondere derart ausgebildet sein, dass er alle Reservoire der
Probenkammer überdeckt.
[0054] Die Seitenwandung und die Trennplatte können einstückig ausgebildet, insbesondere
aus einem Spritzgussteil gebildet sein. Dadurch ist eine einfache Herstellung der
Probenkammer möglich.
[0055] Die Bodenplatte kann insbesondere fest mit der Seitenwandung verbunden sein, insbesondere
flüssigkeitsdicht.
[0056] Die Bodenplatte kann mit der Seitenwandung mittels Klebemittel, Lösungsmittel, UV-Behandlung,
radioaktiver Behandlung, Laserbehandlung oder thermischem Verschweißen verbunden sein.
Das thermische Verschweißen kann flächig oder streifenförmig, insbesondere nur entlang
des Randes der Bodenplatte und/oder der Seitenwandung, erfolgt sein. Dies ermöglicht
in vorteilhafter Weise eine feste Verbindung von Seitenwandung und Bodenplatte. Die
Seitenwandung kann mit der Trennplatte ebenfalls mittels Klebemittel, Lösungsmittel,
UV-Behandlung, radioaktiver Behandlung, Laserbehandlung oder thermischem Verschweißen
verbunden sein.
[0057] Die Bodenplatte kann insbesondere planar ausgebildet sein. Planar kann in diesem
Zusammenhang bedeuten, dass jeweils zwei sich gegenüberliegende Flächen der Bodenplatte
planparallel ausgebildet sind. Die Bodenplatte kann auch nur teilweise planar ausgebildet
sein.
[0058] Die Bodenplatte kann eine Dicke von 1 µm bis 300 µm, vorzugsweise 100 µm bis 200
µm, aufweisen. Eine solche Bodenplatte ermöglicht in vorteilhafter Weise eine Anwendung
der inversen Mikroskopie. Die Dicke kann der maximalen Dicke der Bodenplatte entsprechen.
Im Falle einer planaren Bodenplatte ist die Dicke konstant.
[0059] Die Bodenplatte kann im Bereich des Reservoirs eine Vertiefung aufweisen. Dadurch
kann im Bereich des Reservoirs die Dicke der Bodenplatte reduziert werden, was sich
positiv auf die Verwendung für Mikroskopieuntersuchungen auswirken kann, während außerhalb
des Reservoirbereichs eine größere Dicke vorliegt, was sich positiv auf die Stabilität
der Probenkammer auswirken kann.
[0060] Die Bodenplatte kann auch als Spritzgussteil ausgebildet sein.
[0061] Die Probenkammer kann insbesondere eine Deckplatte umfassen, die fest mit der Bodenplatte
verbunden ist, wobei in der Deckplatte eine Aussparung vorgesehen ist, so dass durch
die Bodenplatte und die Aussparung ein Reservoir gebildet wird. Mit anderen Worten
kann die Seitenwandung Teil einer mit der Bodenplatte verbundenen Deckplatte sein.
[0062] Die Bodenplatte, die Deckplatte, insbesondere die Seitenwandung, und/oder die Trennplatte
können einen Kunststoff, insbesondere COC (Cyclo-Olefin Copolymer), COP (Cyclo-Olefin
Polymer), PE (Polyethylen), PS (Polysterol), PC (Polycarbonat) und/oder PMMA (Polymethylmetacrylat),
umfassen. Der Kunststoff kann eine geringe Doppelbrechung (wie Glas) und/oder eine
Eigenfluoreszenz, die im Wesentlichen gleich der Eigenfluoreszenz eines herkömmlichen
Deckglases ist, aufweisen. Ein solcher optisch hochwertiger Kunststoff kann Mikroskopieuntersuchungen
verbessern, insbesondere bei der Anwendung von Fluoreszenzmikroskopie.
[0063] Die Bodenplatte kann ein flexibles Material, beispielsweise eine Folie, umfassen.
Die Bodenplatte kann aber auch aus einem Glas, insbesondere aus einem Deckglas bestehen.
[0064] Die Grundfläche der Probenkammer, insbesondere der Bodenplatte, kann die Abmessungen
eines herkömmlichen Mikroskopieobjektträgers, insbesondere eine Breite von ca. 25,5
mm und eine Länge von ca. 75,5 mm, oder die Abmessungen einer Multititerplatte aufweisen,
insbesondere in einer Breite von ca. 85.6 mm und einer Länge von ca. 127.6 mm
[0065] Das Reservoir kann ein Volumen von zwischen 10 µl und 10 ml, vorzugsweise zwischen
20 µl und 5 ml, aufweisen. Die Höhe des Reservoirs kann zwischen 25 µm und 20 mm,
vorzugsweise zwischen 0,1 mm und 5 mm, liegen. Der, insbesondere maximale, Durchmesser
des Reservoirs, bzw. die Kantenlänge von z.B. rechteckigen Reservoiren kann zwischen
0,5 mm und 50 mm, vorzugsweise zwischen 1 mm und 25 mm, betragen.
[0066] Wenn die Seitenwandung Teil einer Deckplatte ist, kann diese Deckplatte einen planaren
Bereich umfassen, der parallel zur Bodenplatte ist. Die Höhe der Probenkammer in einem
planaren Bereich einer solchen Deckplatte kann zwischen 0,5 mm und 10 mm, vorzugsweise
zwischen 1 mm und 2 mm, insbesondere 1,7 mm, betragen. Weist die Deckplatte der Probenkammer
eine Erhöhung auf, in der eine Ausnehmung ausgebildet ist, so kann das Volumen eines
derart gebildeten Reservoirs zwischen 50 µl und 3 ml, vorzugsweise zwischen 80 µl
und 2,5 ml, liegen. Die Höhe einer Erhöhung ausgehend von einem planaren Bereich der
Deckplatte kann zwischen 1 mm und 2 cm, vorzugsweise zwischen 5 mm und 1 cm, liegen.
[0067] Die innere Oberfläche des Reservoirs kann wenigstens teilsweise hydrophilisiert sein.
Dadurch kann ein Eindringen unerwünschter Substanzen, beispielsweise von hydrophoben
Lösungsmitteln, in das Material der Probenkammer verhindert oder wenigstens minimiert
werden. Insbesondere kann die innere Oberfläche der Probenkammer im unteren Teilreservoir
hydrophilisiert sein.
[0068] Die innere Oberfläche des Reservoirs kann durch das Einleiten eines Plasmas oder
von Plasmaabgasen oder reaktiven Gasen wie Ozon oder Stickoxyden in das Reservoir
wenigstens zumindest teilsweise hydrophilisiert sein.
[0069] Das Plasma kann insbesondere durch den wenigstens einen Zu-/Ablauf in das untere
Teilreservoir geleitet werden. Dadurch kann ein effektives Hydrophilisieren einer
Reservoiroberfläche erreicht werden.
[0070] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der beispielhaften
Figuren erläutert. Dabei zeigt
- Figur 1
- eine Querschnittsansicht einer beispielhaften Probenkammer für Mikroskopuntersuchungen;
- Figur 2
- eine Draufsicht auf eine beispielhafte Probenkammer nach Figur 1;
- Figur 3
- eine Querschnittsansicht einer beispielhaften Probenkammer nach Figur 1 mit einem
Deckel;
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht einer weiteren beispielhaften Probenkammer für Mikroskopuntersuchungen;
- Figur 5
- eine perspektivische Ansicht einer beispielhaften Probenkammer nach Figur 4 mit Deckel;
und
- Figur 6
- eine perspektivische Ansicht einer beispielhaften Probenkammer nach Figuren 4 und
5 mit Deckel.
[0071] In Figur 1 ist eine beispielhafte Probenkammer für Mikroskopuntersuchungen, beispielsweise
für Fluoreszenzmikroskopie, gezeigt. Die beispielhafte Probenkammer 1 umfasst eine
Bodenplatte 2 und eine Seitenwandung 3. Durch die Bodenplatte 2 und die Seitenwandung
3 wird ein Reservoir begrenzt, das nach oben hin offen ist.
[0072] In diesem Reservoir ist eine Trennplatte 4 angeordnet, so dass das Reservoir in ein
unteres Teilreservoir 5 und ein oberes Teilreservoir 6 unterteilt wird. Die Seitenwandung
3 weist in diesem Fall eine konstante Höhe auf. Die Trennplatte 4 ist in einer Höhe
im Reservoir angeordnet, die geringer ist als die Höhe der Seitenwandung 3.
[0073] Es ist jedoch auch möglich, dass das Reservoir eine Seitenwandung 3 mit variabler
Höhe aufweist. In diesem Fall wird die Trennplatte in einer Höhe angeordnet, die geringer
ist als die minimale Höhe der Seitenwandung.
[0074] Sowohl das untere Teilreservoir 5 als auch das obere Teilreservoir 6 werden durch
die Seitenwandung 3 seitlich vollständig begrenzt.
[0075] Das untere Teilreservoir 5 und das obere Teilreservoir 6 sind in diesem Beispiel
fluchtend übereinander angeordnet.
[0076] Das obere Teilreservoir 6 ist mit dem unteren Teilreservoir 5 durch einen ersten
Zu-/Ablauf 7 und einen zweiten Zu-/Ablauf 8 verbunden. Durch diese Zu-/Abläufe 7,
8 kann eine Probe, insbesondere in einer Flüssigkeit suspensiert, in das untere Teilreservoir
5 eingebracht werden. Wird das untere Teilreservoir 5 mit einer Flüssigkeit so befüllt,
dass die Füllhöhe die Unterseite der Trennplatte 4 vollständig benetzt wird, bildet
sich kein Meniskus aus.
[0077] Beim Befüllen des unteren Teilreservoirs 5 kann es dazu kommen, dass Flüssigkeit
durch einen der Zu-/Abläufe 7, 8 über die Höhe der Trennplatte 4 hinaus austritt.
Da die Seitenwandung 3 jedoch auch das obere Teilreservoir 6 seitlich vollständig
begrenzt, ist das Risiko einer Kontaminierung der Außenseiten der Probenkammer 1 verringert.
[0078] Die Höhe, in der die Trennplatte 4 angeordnet ist, kann insbesondere der Hälfte der
minimalen Höhe der Seitenwandung 3 oder weniger entsprechen.
[0079] Die Biegesteifigkeit der Trennplatte 4 kann insbesondere mehr als 191666 N·mm
2 betragen. Dies entspricht der Biegesteifigkeit einer quadratischen Trennplatte mit
einer Dicke von 1 mm und einer Seitenlänge von 1 cm, bestehend aus Polycarbonat. Die
Biegesteifigkeit ist dabei auf eine Biegung senkrecht zur Oberfläche der Trennplatte
4 bezogen, die parallel zur Bodenplatte 2 angeordnet ist.
[0080] Durch eine derart steife Trennplatte 4 kann eine Verformung der Trennplatte 4 unter
dem Druck der in das Reservoir eingebrachten Flüssigkeit verhindert oder wenigstens
minimiert werden, wodurch ein Meniskus zuverlässiger verhindert oder minimiert werden
kann.
[0081] Figur 2 zeigt eine Draufsicht auf eine beispielhafte Probenkammer nach Figur 1. In
dieser Draufsicht ist ersichtlich, dass die zwei Zu-/Abläufe 7, 8 dadurch gebildet
werden, dass die Trennplatte 4 wenigstens teilweise von der Seitenwandung 3 beabstandet
ist. Insbesondere ist die Trennplatte 4 mit nur zwei gegenüberliegenden Seiten der
Seitenwandung 3 verbunden. Zu zwei Seiten der Seitenwandung 3 ist die Trennplatte
4 beabstandet, wodurch sich eine Durchgangsöffnung zwischen dem oberen Teilreservoir
6 und dem unteren Teilreservoir 5 bildet. Die Zu-/Abläufe 7, 8 weisen somit die Form
eines Schlitzes auf. An den Enden der schlitzförmigen Öffnungen sind Verbreiterungen
vorgesehen. Diese können das Befüllen, beispielsweise mit einer Pipette, erleichtern.
Diese Verbreiterungen werden durch seitliche Aussparungen an den Ecken der Trennplatte
4 gebildet. Der Abstand zwischen der Trennplatte 4 und der Seitenwandung 3 beträgt
im Bereich der Verbreiterungen mehr als 0,6 mm, insbesondere mehr als 0,8 mm.
[0082] In diesem Beispiel ist die Trennplatte 4 fest mit der Seitenwandung 3 verbunden,
beispielsweise durch thermisches Verschweißen. Alternativ könnte die Trennplatte 4
jedoch auch lose mit der Seitenwandung 3 verbunden sein. Dafür könnte die Seitenwandung
3 wenigstens an zwei gegenüberliegenden Seiten eine Kante aufweisen, auf der die Trennplatte
4 lose aufliegen kann.
[0083] Figur 3 zeigt eine weitere Querschnittsansicht einer beispielhaften Probenkammer.
Wie die Probenkammer aus Figur 1 weist diese Probenkammer eine Bodenplatte 2, eine
Seitenwandung 3 und eine Trennplatte 4 auf. Durch die Seitenwandung 3 und die Bodenplatte
2 wird ein Reservoir zum Aufnehmen einer Probe begrenzt. Durch die Trennplatte 4 wird
das Reservoir in ein unteres Teilreservoir 5 und ein oberes Teilreservoir 6 geteilt,
die durch zwei Zu-/Abläufe 7, 8 verbunden sind.
[0084] Das Reservoir ist in diesem Beispiel durch einen Deckel 9 verschlossen. Der Deckel
9 kann das Reservoir gasdicht oder gasdurchlässig verschließen. Mit einem solchen
Deckel lässt sich auch das Kontaminierungsrisiko der im Reservoir enthaltenen Probe
reduzieren. Bei einem gasdichten Verschließen können insbesondere Untersuchungen unter
einer vorherbestimmten Gasatmosphäre durchgeführt werden.
[0085] In diesem Beispiel weist die Seitenwandung 3 an ihrer äußeren Fläche eine Kante auf,
die durch einen Absatz gebildet wird und auf der der Deckel 9 aufliegt. Die Außenfläche
des Deckels 9 fluchtet dabei mit den Außenflächen der Seitenwandung 3. Dadurch lässt
sich die Probenkammer besser greifen, was insbesondere den händischen Transport vereinfacht
und sicherer macht. Der Deckel 9 liegt in diesem Beispiel auch flächig an der seitlichen
Außenfläche der Seitenwandung 3 an. Damit kann eine sichere und dichte Verbindung
zwischen Deckel 9 und Seitenwandung 3 gewährleistet werden.
[0086] Figur 4 zeigt eine perspektivische Ansicht einer weiteren beispielhaften Probenkammer
1. Bei dieser Probenkammer 1 sind zwei benachbarte Reservoire vorgesehen, die jeweils
durch eine Seitenwandung 3 und eine Bodenplatte 2 begrenzt werden. In beiden Reservoiren
ist eine zur Bodenplatte 2 parallele Trennplatte 4 angeordnet, die flüssigkeitsundurchlässig
ist und das jeweilige Reservoir in ein unteres Teilreservoir 5 und ein oberes Teilreservoir
6, die durch Zu-/Abläufe 7, 8 verbunden sind, teilt.
[0087] Die Trennplatte 4 könnte alternativ auch porös oder als Membran ausgebildet sein.
[0088] An der Außenseite der Seitenwandung 3 ist eine Kante 10 zu sehen, auf der ein Deckel
zum Verschließen der Reservoire aufliegen kann.
[0089] Figur 5 zeigt eine beispielhafte Probenkammer nach Figur 4 mit einem Deckel 9 zum
Verschließen der Reservoire.
[0090] In Figur 6 ist die beispielhafte Probenkammer der Figur 5 gezeigt, wobei beide Reservoire
durch den Deckel 9 verschlossen sind.
[0091] Die Innenfläche der oben gezeigten Reservoire, insbesondere die Innenfläche des unteren
Teilreservoirs, können auch wenigstens teilweise hydrophilisiert sein, also eine hydrophile
Schicht aufweisen. Durch eine derartige hydrophile Schicht kann das Einwandern von
unerwünschten Substanzen, beispielsweise von Lösungsmitteln, in das Material der Probenkammer
verhindert oder wenigstens minimiert werden.
[0092] Die Schicht kann eine Oberflächenspannung von mehr als 70 mN/m, insbesondere mehr
als 72 mN/m, aufweisen. Auf diese Weise werden bevorzugt hydrophile Eigenschaften
erzielt.
[0093] Bei einer hydrophilen Schicht kann es sich beispielsweise um eine SiO
x-Schicht handeln. Eine derartige hydrophile Schicht kann beispielsweise mittels Plasmatechnologien
erzielt werden, bei denen SiO
x abgeschieden wird. SiO
x weist eine Oberflächenspannung von über 72 mN/m auf.
[0095] Die Oberflächenspannung (oder auch Oberflächenenergie) wird nach ISO 8296:2003 bestimmt
(Kunststoffe - Folien und Bahnen - Bestimmung der Benetzungsspannung, ISO 8296:2003).
Die ISO 8296 (früher DIN 53 364) regelt die Beurteilung der mittleren Benetzbarkeit
von Kunststoffen. Kriterium ist das Verhalten des Randes von Pinselstrichen mit Testtinten.
Dabei werden Testtinten mit unterschiedlichen Oberflächenspannungen verwendet. Zieht
sich der Rand des Pinselstriches innerhalb von 2 Sekunden zusammen, wird die Messung
mit dem nächstniedrigeren Wert wiederholt. Verläuft der Rand des Pinselstriches nach
außen, wird die Messung mit dem nächsthöheren Wert wiederholt. Die (kritische) Oberflächenenergie
ist der Wert der Prüfflüssigkeit, deren Rand gerade 2 Sekunden stehen bleibt.
[0096] Es versteht sich, dass in den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen genannte
Merkmale nicht auf diese speziellen Kombinationen beschränkt sind und auch in beliebigen
anderen Kombinationen möglich sind. Außerdem ist auch die Geometrie der Reservoire
nicht auf die in den Figuren gezeigte quadratische Form beschränkt. Es sind auch beliebige
andere Geometrien möglich. Beispielsweise können die Reservoire auch zylindrisch ausgebildet
sein.
1. Probenkammer (1) für Mikroskopuntersuchungen umfassend:
ein Reservoir zum Aufnehmen einer Probe, wobei das Reservoir durch eine Bodenplatte
(2) und eine Seitenwandung (3) begrenzt wird, und
eine im Reservoir angeordnete, zur Bodenplatte (2) parallele Trennplatte (4),
wobei die Trennplatte (3) im Reservoir in einer Höhe angeordnet ist, die geringer
als die minimale Höhe der Seitenwandung (3) ist, sodass sie das Reservoir in ein oberes
und ein unteres Teilreservoir (6, 5) unterteilt,
wobei das untere Teilreservoir (5) und das obere Teilreservoir (6) seitlich vollständig
durch die Seitenwandung (3) begrenzt werden, und
wobei das obere und das untere Teilreservoir (6, 5) durch wenigstens einen Zu-/Ablauf
(7, 8) verbunden sind.
2. Probenkammer nach Anspruch 1, wobei die Seitenwandung (3) eine konstante Höhe aufweist.
3. Probenkammer nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Trennplatte (4) mit der Seitenwandung
(3) verbunden ist, insbesondere mit einer Seitenkante oder mit zwei gegenüberliegenden
Seiten der Seitenwandung (3).
4. Probenkammer nach Anspruch 3, wobei die Trennplatte (4) mit der Seitenwandung (3)
lose verbunden ist.
5. Probenkammer nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Seitenwandung (3)
eine, insbesondere umlaufende, Kante (10) aufweist, auf der die Trennplatte (4) lose
aufliegt.
6. Probenkammer nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der wenigstens eine Zu-/Ablauf
(7, 8) durch eine Öffnung in der Trennplatte oder einer Öffnung zwischen der Trennplatte
(4) und der Seitenwandung (3) gebildet wird.
7. Probenkammer nach Anspruch 6, wobei die Öffnung zwischen der Trennplatte (4) und der
Seitenwandung (3) wenigstens teilweise durch eine seitliche Aussparung in der Trennplatte
(3) gebildet wird.
8. Probenkammer nach Anspruch 6 oder 7, wobei die Öffnung zwischen der Trennplatte (4)
und der Seitenwandung (3) wenigstens teilweise dadurch gebildet wird, dass die Trennplatte
(4) wenigstens teilweise von der Seitenwandung (3) beabstandet ist.
9. Probenkammer nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das obere und das untere
Teilreservoir (6, 5) durch zwei Zu-/Abläufe (7, 8) verbunden sind, die insbesondere
an gegenüberliegenden Seiten des Reservoirs angeordnet sind.
10. Probenkammer nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das Verhältnis der Fläche
der Trennplatte (4) zur Grundfläche des Reservoirs größer als 0,7, insbesondere größer
als 0,8 ist.
11. Probenkammer nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das Reservoir eine rechteckige
oder quadratische Grundfläche aufweist.
12. Probenkammer nach einem der vorangegangenen Ansprüche, außerdem umfassend ein weiteres
Reservoir zum Aufnehmen einer Probe, wobei das weitere Reservoir durch die Bodenplatte
(2) und eine Seitenwandung (3) begrenzt wird, und
wobei im weiteren Reservoir eine zur Bodenplatte (2) parallele Trennplatte (4) angeordnet
ist,
wobei die Trennplatte (4) im weiteren Reservoir in einer Höhe angeordnet ist, die
geringer als die minimale Höhe der Seitenwandung (3) ist, so dass sie das weitere
Reservoir in ein oberes und ein unteres Teilreservoir unterteilt,
wobei das untere Teilreservoir und das obere Teilreservoir seitlich vollständig durch
die Seitenwandung (3) begrenzt werden, und
wobei das obere und das untere Teilreservoir (6, 5) durch wenigstens einen Zu-/Ablauf
(7, 8) verbunden sind.
13. Probenkammer nach Anspruch 12, wobei das Reservoir und das weitere Reservoir teilweise
eine gemeinsame Seitenwandung (3) aufweisen.
14. Probenkammer nach einem der vorangegangenen Ansprüche, außerdem umfassend einen Deckel
(9) zum Verschließen des Reservoirs, insbesondere wobei der Deckel (9) wenigstens
teilweise an der seitlichen Außenfläche der Seitenwandung (3) flächig anliegt.
15. Probenkammer nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die innere Oberfläche
des Reservoirs wenigstens teilsweise hydrophilisiert ist.
16. Probenkammer nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Trennplatte flüssigkeitsundurchlässig,
porös oder als Membran ausgebildet ist