[0001] Die Erfindung entspringt dem technischen Gebiet der elektrisch betriebenen Werkzeuge
und betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff der unabhängigen Ansprüche.
[0002] Aus der deutschen Patenanmeldung
10 2004 047 232.7 ist ein Handschrauber bekannt, dessen Abtrieb mittels eines Betätigungshebels ein-
bzw. ausgeschaltet wird.
[0003] Die
DE 10 2004 046 000 A1 zeigt ein Elektrowerkzeug mit einem Lage- und Positionserfassungssystem, das für
verschiedene Funktionen verwendbar ist, die bei herkömmlichen Elektrowerkzeugen nicht
möglich sind.
[0004] Der Werker, welcher das Werkzeug benutzt, muss häufig auch in abgedunkelten oder
schlecht beleuchteten Bereichen arbeiten. In der Regel muss das Werkzeug präzise am
mittels des Werkzeuges zu bearbeitenden Werkstücks aufgesetzt werden, zum Beispiel
auf eine Schraubstelle, sofern es sich bei dem Werkzeug um ein Schraubwerkzeug handelt.
Der Werker nimmt hierzu zunächst das Schraubwerkzeug aus seiner Halterung und sucht
in der Regel die Schraubstelle. Hat er die Schraubstelle gefunden, setzt er das Schraubwerkzeug
auf und schaltet dieses ein.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin dem Werker beim Auffinden der Schraubstelle
behilflich zu sein, so dass der Werker schnell und sicher arbeiten kann. Dies sollte
idealerweise automatisch geschehen.
[0006] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass ein elektrisches Werkzeug mit Handgriff, Lichtquelle
und mit einem integrierten Mittel zur Beeinflussung von Werkzeugfunktionen vorgesehen
wird. Das Mittel zur Beeinflussung von Werkzeugfunktionen umfasst zumindest einen
Beschleunigungssensor sowie eine Auswerteeinheit für den Beschleunigungssensor. Die
Auswerteeinheit und der Beschleunigungssensor sind dabei derart miteinander verschaltet,
dass eine Werkzeugfunktion basierend auf den Signalen des Beschleunigungssensors ansteuerbar
ist.
[0007] Die Werkzeugfunktion bleibt solange eingeschaltet, wie der Beschleunigungssensor
eine Beschleunigung oberhalb eines bestimmten Wertes erfasst. Zusätzlich kann die
Werkzeugfunktion um eine bestimmte, vorzugsweise einstellbare Zeit, über den Signalimpuls
des Beschleunigungssensors hinaus aktiviert sein. Die Werkzeugfunktion kann auch mit
dem Ende des mittels des Werkzeuges durchzuführenden Arbeitsprozesses ausgeschaltet
werden. Ebenso sind Kombinationen der zuvor genannten Möglichkeiten denkbar.
[0008] Die Erfindung realisiert damit eine vollautomatisch einschaltbare beziehungsweise
ausschaltbare Funktion bei einem elektrischen Werkzeug, ohne dass der Werker dafür
eine spezielle Taste oder dergleichen betätigen muss.
[0009] Vorzugsweise ist als eine der Werkzeugfunktionen das Einschalten oder das Ausschalten
einer am Werkzeug angebrachten Lichtquelle realisiert, wobei die Erfindung eine vollautomatische
Beleuchtung des zu bearbeitenden Werkstückes garantiert.
[0010] Elektrische Werkzeuge mit einer dauerhaft einschaltbaren Beleuchtung sind bekannt,
nicht jedoch Werkzeuge, bei denen die Beleuchtung basierend auf den von einem Bewegungssensor
erfassten Bewegungen betätigt wird. Im Ruhezustand ist die Beleuchtung ausgeschaltet.
Sobald ein Werker das Werkzeug in die Hand nimmt, schaltet sich die Beleuchtung ein.
Sobald ein Werker den Schrauber wieder ablegt, schaltet sich die Beleuchtung wieder
ab.
[0011] Besonders bevorzugt wird ein elektrisches Werkzeug mit einem Hauptschalter vorgesehen,
welcher zum Einschalten oder Ausschalten, der Grundfunktionen des Werkzeuges dient.
Die Lichtquelle ist erfindungsgemäß derart mit der Auswerteeinheit verschaltet, dass
diese unabhängig vom Hauptschalter ansteuerbar ist, d.h. unabhängig von der Betätigung
eines Hauptschalters. Der Werker, welcher beispielsweise ein mit der Erfindung ausgestattetes
Schraubwerkzeug bedient, hat somit die Möglichkeit aufgrund der nun ausreichenden
Ausleuchtung der Umgebung, die Schraubstelle ausfindig zu machen, bevor der Abtrieb
des Schraubwerkzeuges mittels des Hauptschalters eingeschaltet wird. Der Werker kann
somit sicherstellen, dass der Abtrieb exakt auf die Schraubstelle aufgesetzt werden
kann und der Kopf der Schraube und/oder das Werkstück nicht beschädigt wird. Dadurch
kann fehlerhaften Schraubstellen vorgebeugt werden und er Werker kann schnell und
effektiv arbeiten.
[0012] Idealerweise umfasst die Auswerteeinheit Beschleunigungssollwerte, mittels derer
Schaltschwellen zum Einschalten und/oder zum Ausschalten der Werkzeugfunktion, insbesondere
der Lichtquelle, definiert sind. Mittels dieser Schaltschwellen ist somit einstellbar,
bei welcher vom Beschleunigungssensor gemessenen Intensität einer Beschleunigung eine
Werkzeugfunktion ausgelöst wird. Die Einstellbarkeit ist ausgehend von geringen Beschleunigungsunterschieden
bis hin zu stärkeren Stößen oder gar bis hin zu einem Schütteln des Werkzeuges gegeben,
so dass beispielsweise eine Werkzeugfunktion auch mittels eines Schüttelns des Werkzeuges
aktivierbar ist.
[0013] Vorzugsweise handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Werkzeug um ein Schraubwerkzeug
oder um ein Nietwerkzeug, bei dem in unmittelbarer Umgebung der Schraubvorrichtung
oder Nietvorrichtung die Lichtquelle am Werkzeuggehäuse oder innerhalb des Werkzeuggehäuses
angeordnet ist. Die Lichtquelle ist derart angeordnet am Werkzeuggehäuse, dass der
Abtrieb des Schraubwerkzeuges oder die Nietvorrichtung den Lichtkegel nicht beeinflusst.
Die Erfindung ist auch für andere Werkzeugtypen geeignet.
Figur 1 zeigt ein Schraubwerkzeug mit Schraubstellenbeleuchtung.
Figur 2 zeigt das aus Figur 1 bekannt Werkzeug mit seiner Ablage
Figur 3 zeigt schematisch die Auswerteeinheit
[0014] Figur 1 zeigt ein elektrisches Schraubwerkzeug mit Handgriff 6 mit Lichtquelle 3
und mit einer integrierten Intelligenz 5 zur Beeinflussung von Werkzeugfunktionen.
Weiter zu sehen ist ein Gehäuse 1 mit Abtrieb 2 und Hauptschalter 4 zur Betätigung
der Hauptwerkzeugfunktionen. Die Intelligenz 5 ist im Gehäuseinneren angeordnet und
umfasst zumindest einen Beschleunigungssensor sowie eine Auswerteeinheit für den Beschleunigungssensor.
Die Auswerteeinheit, in der Regel ein Mikroprozessor, und der Beschleunigungssensor
sind derart miteinander verschaltet, dass eine Werkzeugfunktion basierend auf den
Signalen des Beschleunigungssensors unmittelbar ansteuerbar ist, beispielsweise die
Betätigung der Lichtquelle 3.
[0015] Die Anordnung ist derart realisiert, dass die Lichtquelle unabhängig vom Hauptschalter
4 ansteuerbar ist.
[0016] Figur 2 zeigt das in Figur 1 gezeigte elektrische Schraubwerkzeug mit einer Schraubwerkzeugablage
7. Sobald das Schraubwerkzeug aus der Ablage 7 herausgenommen wird, schaltet sich
die Schraubstellenbeleuchtung mittels des integrierten Beschleunigungssensors ein.
Beim Ablegen des Schraubwerkzeuges wird die Beleuchtung nach kurzer Ruhephase wieder
vollautomatisch abgeschaltet.
[0017] Die Ablage 7 kann beispielsweise an einem Rahmen 10 aus Aluminiumprofilen angeordnet
sein.
[0018] Figur 3 zeigt das Mittel 5 zur Beeinflussung von Werkzeugfunktionen mit zumindest
einem Beschleunigungssensor 8 sowie einer Auswerteeinheit 9 für den Beschleunigungssensor.
Die Auswerteeinheit 9 und der Beschleunigungssensor 8 sind derart miteinander verschaltet,
dass eine Werkzeugfunktion basierend auf den Signalen des Beschleunigungssensors 8
unmittelbar ansteuerbar ist.
1. Elektrisches Werkzeug mit Handgriff (6), Lichtquelle (3) und mit einem integrierten
Mittel (5) zur Beeinflussung von Werkzeugfunktionen, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (5) zur Beeinflussung von Werkzeugfunktionen zumindest einen Beschleunigungssensor
(8) sowie eine Auswerteeinheit (9) für den Beschleunigungssensor (8) umfasst, wobei
die Auswerteeinheit (9) und der Beschleunigungssensor (8) derart miteinander verschaltet
sind, dass eine Werkzeugfunktion basierend auf den Signalen des Beschleunigungssensors
(8) unmittelbar ansteuerbar ist.
2. Elektrisches Werkzeug gemäß Anspruch 1, dass als Werkzeugfunktion das Einschalten
oder das Ausschalten der Lichtquelle (3) realisiert ist.
3. Elektrisches Werkzeug gemäß Anspruch 2 mit Hauptschalter (4), wobei die Lichtquelle
(3) derart mit der Auswerteeinheit (9) und dem Hauptschalter (4) verschaltet ist,
dass diese unabhängig vom Hauptschalter (4) ansteuerbar ist.
4. Elektrisches Werkzeug gemäß Anspruch 1, 2 oder 3, wobei die Auswerteeinheit (9) Beschleunigungssollwerte
bereit hält, mittels derer Schaltschwellen zum Einschalten und/oder zum Ausschalten
der Werkzeugfunktion (3) definierbar sind.
5. Elektrisches Werkzeug gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei es sich um ein
Schraubwerkzeug oder Nietwerkzeug handelt, bei dem in unmittelbarer Umgebung des Abtriebs
oder der Nietvorrichtung die Lichtquelle (3) am Werkzeuggehäuse oder innerhalb des
Werkzeuggehäuses angeordnet ist.
6. Elektrisches Werkzeug gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Lichtquelle
(3) derart angeordnet ist, dass der Abtrieb oder die Nietvorrichtung den Lichtkegel
nicht beeinflusst.
7. Verfahren zum Betrieb eines elektrischen Werkzeuges, welches einen Beschleunigungssensor
(8), eine Auswerteeinheit (9) und eine Lichtquelle (3) umfasst, wobei mittels der
Auswerteeinheit (9) die Signale des Beschleunigungssensor (8) ausgearbeitet werden
und eine Werkzeugfunktion aktiviert wird.
8. Verfahren gemäß Anspruch 7, wobei als Werkzeugfunktion die Lichtquelle 3 eingeschaltet
oder ausgeschaltet wird.
9. Verfahren gemäß Anspruch 7 oder 8, wobei die Auswerteeinheit 9 Beschleunigungssollwerte
umfasst, mittels derer Schaltschwellen zum Einschalten und/oder zum Ausschalten der
Lichtquelle (3) definiert werden, so dass das Verhalten der Lichtquelle (3) abhängig
von der Beschleunigungsintensität einstellbar ist.
10. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche, wobei die Lichtquelle
(3) bereits vor der Betätigung des Hauptschalters des Werkzeuges aktiviert wird.