[0001] Die Erfindung betrifft eine Rotationsmaschine zum Verschließen oder Füllen von Behältern
mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Patentanspruch 1.
[0002] Füller und Verschließer sind üblicherweise als Rotationsmaschinen ausgeführt und
dienen dazu, Behälter mit einem fließfähigen Medium zu befüllen und diese anschließend
mit einem Verschluss zu versehen. Das fließfähige Medium umfasst dabei Getränke, Pasten,
chemische, biologische oder pharmazeutische Produkte. Die Behälter können dabei insbesondere
Flaschen, Tuben oder Dosen sein. In beiden Ausführungsformen der Rotationsmaschine
sind mehrere am Umfang umlaufend angeordnete Behandlungsstationen angeordnet, wie
beispielsweise ein Füllventil oder ein Verschließkopf. Die Behälter werden in der
Rotationsmaschine durch eine Höhenbewegung von einer Hubvorrichtung mit elektrischen
Linearantrieben zu den Behandlungsstationen hin- und wegbewegt. In einem Füller werden
so die Behälter an die Füllventile angepresst oder in einem Verschließer dem Verschließkopf
zugeführt. Dabei wird die Höhenbewegung der Hubvorrichtung entsprechend einer vordefinierten
Kennlinie ausgeführt, die bei der Einrichtung der Rotationsmaschine durch einen Bediener
aus einer Sortenverwaltung ausgewählt wird. Die Hubvorrichtungen führen so über den
Umlauf eines Behälters eine Höhenbewegung entsprechend der vordefinierten Kennlinie
aus.
[0003] Derartige Rotationsmaschinen zum Verschließen oder Füllen von Behältern haben zum
Nachteil, dass die Parameter der vordefinierten Kennlinie für jeden Behältertyp aufwendig
erstellt werden müssen und die Rotationsmaschine beim Wechsel auf einen anderen Behältertyp
vom Bediener neu eingestellt werden muss. Ebenso kann die Höhenbewegung der Hubvorrichtung
während des Verarbeitungsprozesses nicht auf individuelle Behältermerkmale angepasst
werden.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Rotationsmaschine und ein Verfahren zum Verschließen
oder Füllen von Behältern bereitzustellen, welche eine einfache und flexible Parametrisierung
der Höhenbewegung von Hubvorrichtungen mit elektrischen Linearantrieben erlaubt.
[0005] Die Erfindung stellt eine Rotationsmaschine zum Verschließen oder Füllen von Behältern
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 mit den Merkmalen des kennzeichnenden
Teils bereit, gemäß dem die Linearantriebe mit mindestens einer Steuervorrichtung
verbunden sind, die Steuersignale an die Hubvorrichtungen zur Veränderung der Höhenposition
abgibt und die Höhensignale abhängig von mindestens einer Behälterkenngröße sind,
die von mindestens einer Erkennungseinrichtung ermittelt wird.
[0006] Dadurch, dass erfindungsgemäß die Erkennungseinrichtung eine Behälterkenngröße ermittelt
und eine Steuervorrichtung mit den elektrischen Linearantrieben in den Hubvorrichtungen
verbunden ist, können die Höhenbewegungen der Hubvorrichtungen auf Basis der ermittelten
Behälterkenngröße gesteuert werden. In der Folge kann die Höhenbewegung der Behälter
in Bezug auf die Behandlungsstationen in Abhängigkeit von der Behälterkenngröße erfolgen,
und somit parametrisiert sich die Rotationsmaschine selbst. Die Auswahl einer vorherbestimmten
Kennlinie muss also nicht mehr beim Einrichten durch einen Benutzer erfolgen. Ebenso
ist es dadurch möglich, dass eine standardisierte Kennlinie für die Höhenbewegungen
der Hubvorrichtungen hinterlegt wird und entsprechend der Behälterkenngröße individuell
auf die Behälter angepasst wird. Dadurch ist es insbesondere möglich, die Rotationsmaschine
mit unterschiedlichen Behältern zu beschicken, ohne dass dazu der Eingriff eines Bedieners
notwendig wäre. Zudem kann die Höhenbewegung der Hubvorrichtungen automatisch und
flexibel auf individuelle Behältermerkmale angepasst werden, wie z.B. Formtoleranzen.
[0007] Die erfindungsgemäße Rotationsmaschine zum Verschließen oder Füllen von Behältern
ist grundsätzlich breit verwendbar. Die Rotationsmaschine kann in einer Getränkeverarbeitungsanlage
angeordnet sein. Bei den Behältern kann es sich um Kunststofflaschen, Glasflaschen,
Tuben, Dosen und/oder Kanister handeln. Die Behälter können geeignet sein, verschiedenste
Medien wie z.B. Getränke, Pasten, chemische, biologische und/oder pharmazeutische
Produkte aufzunehmen. Die Rotationsmaschine zum Verschließen oder Füllen von Behältern
kann dafür bestimmt sein, einen kontinuierlichen Strom von Behältern jeweils mit einer
vorherbestimmten Füllmenge zu befüllen und/oder jeweils mit Behälterverschlüssen zu
verschließen. Bei den Behälterverschlüssen kann es sich um Kronkorken, Korken, Schraubverschlüsse,
Deckel oder Versiegelungen handeln.
[0008] Die Rotationsmaschine zum Verschließen oder Füllen von Behältern kann ein Karussell
für den kontinuierlichen Transport von Behältern am Umfang aufweisen. Die Rotationsmaschine
kann dabei derart ausgeführt sein, dass diese über einen Einlauf Behälter aufnimmt,
diese während der Behandlung kontinuierlich weiter transportiert und an einem Auslauf
wieder abgibt. Die Behandlungsstationen können als Füllventil oder als Verschließkopf
ausgeführt sein. Die Hubvorrichtungen können als Teller für den Behälterboden oder
als Aufnahme für den Behälterhals ausgebildet sein. Die elektrischen Linearantriebe
können als Linearmotor, Spindel- oder Zahnstangenantrieb ausgebildet sein. Die Steuervorrichtung
kann als Steuerung oder als Regelung ausgeführt sein. Die Steuervorrichtung kann mindestens
eine Schnittstelle für elektrische oder elektromagnetische Signale umfassen, die insbesondere
dazu vorgesehen ist die Hubvorrichtung zu steuern, Behälterkenngrößen und/oder Höhenpositionsdaten
zu übermitteln. Die Erkennungseinrichtung kann eine Kamera, einen optischen Sensor
und/oder eine Empfängervorrichtung für elektromagnetische Wellen umfassen. Die Erkennungseinrichtung
kann mit der Steuervorrichtung über eine Signalleitung verbunden sein, die insbesondere
dazu vorgesehen ist die Behälterkenngrößen zu übermitteln.
[0009] Vorzugsweise kann die Erkennungseinrichtung dazu vorgesehen sein, mindestens ein
geometrisches Merkmal der Behälter als Behälterkenngröße zu ermitteln, wie insbesondere
die Behälterhöhe und/oder Konturmerkmale. Die Erkennungseinrichtung kann als Kamera
ausgebildet sein, welche die Behälter einzeln fotografiert. Die Erkennungseinrichtung
oder die Steuervorrichtung kann eine Bildverarbeitungssoftware umfassen, die insbesondere
dazu vorgesehen ist, aus den Bildern die Behälterhöhe und/oder die Konturmerkmale
zu extrahieren. Die Erkennungseinrichtung kann als mindestens eine Lichtschranke ausgeführt
sein. Ebenso kann die Erkennungseinrichtung als Sensor ausgebildet sein, der dazu
geeignet ist mindestens einen Bereich der Behälter dreidimensional zu erfassen und
der insbesondere als optischer Sensor ausgebildet ist. Dadurch, dass die Erkennungseinrichtung
dazu vorgesehen ist, geometrische Merkmale der Behälter zu ermitteln, ist es möglich
für die Steuerung geometrische Behälterkenngrößen als Daten für die Steuervorrichtung
bereitzustellen. Die Steuervorrichtung kann aus den geometrischen Kenngrößen der Behälter
entsprechende Kennlinien für die Höhenbewegung der Hubvorrichtungen ableiten und daraus
Steuersignale für die elektrischen Linearmotoren erzeugen.
[0010] Die Erkennungseinrichtung kann dazu vorgesehen sein, Kennzeichnungselemente zu erfassen,
die insbesondere an den Behältern angebracht sind. Alternativ können die Kennzeichnungselemente
an einer Behälteraufnahme angebracht sein. Die Kennzeichnungselemente können dabei
RFID, SAW oder optische Kennzeichnungen (z.B. Barcodes) umfassen, die insbesondere
mindestens eine Behälterkenngröße als Dateninhalt aufweisen. Ebenso können die Kennzeichnungselemente
eine Identifizierungsnummer umfassen, die insbesondere dazu geeignet ist, die mindestens
eine Behälterkenngröße aus einer Datenbank auszulesen. Die Erkennungseinrichtung kann
einen zu den Kennzeichnungselementen kompatiblen Datenempfänger umfassen. Dadurch,
dass die Erkennungseinrichtung dazu vorgesehen ist, Kennzeichnungselemente zu erfassen,
können darüber die Behälterkenngrößen ermittelt und davon abhängig die Steuersignale
durch die Steuervorrichtung ausgeben werden.
[0011] Vorzugsweise kann die Erkennungseinrichtung im Bereich des Einlaufs der Rotationsmaschine
angeordnet sein. Die Erkennungseinrichtung kann mit einem Datenspeicher ausgeführt
oder verbunden sein um die Behälterkenngrößen abzuspeichern. Dadurch kann im Bereich
des Einlaufs für jeden Behälter die Behälterkenngröße ermittelt und der entsprechenden
Hubvorrichtung zugeordnet werden, welche den Behälter beim Befüllen oder Verschließen
aufnimmt.
[0012] Die Linearantriebe können Wegmesseinrichtungen aufweisen, die insbesondere dazu vorgesehen
sind die Höhenpositionen der Hubvorrichtungen zu ermitteln. Die Wegmesseinrichtungen
können als Encoder ausgeführt sein, die insbesondere dazu vorgesehen sind, die Position
des Läufers oder Rotors eines Motors zu erfassen. Dadurch, dass die Höhenpositionen
der Hubvorrichtungen ermittelt werden, kann eine genauere Steuerung der Hubvorrichtungen
erfolgen, um insbesondere dünnwandige Behälter gegenüber den Behandlungsstationen
präzise zu bewegen.
[0013] Die Linearantriebe können Kraftmesseinrichtungen aufweisen, die insbesondere dazu
vorgesehen sind die Anpresskraft zu ermitteln, welche die Behältermündungen auf die
Behandlungsstationen ausüben. Die Kraftmesseinrichtungen können Piezoelemente oder
Dehnungsmessstreifen umfassen. Durch die Kraftmesseinrichtungen kann die genaue Anpresskraft
der Behältermündungen auf die Behandlungsstationen gemessen werden und somit kann
eine Beschädigung der Behälter oder der Behandlungsstationen verhindert werden.
[0014] In einer vorteilhaften Ausführung können Strommesseinrichtungen dazu vorgesehen sein,
den Verschleiß der elektrischen Linearantriebe zu ermitteln. Die Strommesseinrichtungen
können insbesondere so ausgeführt sein, dass sie die Ströme in Motorwicklungen der
elektrischen Linearantriebe messen. Die Strommesseinrichtungen können insbesondere
in der Steuervorrichtung angeordnet sein. Dadurch, dass bei einem Verschleiß der Hubvorrichtungen
ein höherer Kraftaufwand für eine Höhenbewegung notwendig wird, erhöhen sich entsprechend
die Ströme in den Motorwicklungen des Linearmotors. Somit kann aus den gemessenen
Strömen ein Rückschluss auf den Verschleiß der Hubvorrichtungen gezogen werden.
[0015] Insbesondere kann die Steuervorrichtung mit einer Sortenverwaltung verbunden sein.
Die Sortenverwaltung kann Daten, wie Behälterkenngrößen und/oder Kennlinien für die
Höhenbewegungen von Hubvorrichtungen umfassen. Dadurch, dass die Steuervorrichtung
mit einer Sortenverwaltung verbunden ist, kann die Steuervorrichtung auf vorhandene
Daten bezüglich der Höhenbewegung der Hubvorrichtungen und/oder der Behälterkenngrößen
zugreifen. Ebenso kann die Steuervorrichtung die von der Erkennungseinrichtung ermittelten
Behälterkenngrößen in der Sortenverwaltung ablegen. Dadurch ist es möglich, Kennlinien
für die Höhenbewegung von Hubvorrichtungen zu kalibrieren oder abzugleichen. Ebenso
kann dadurch die Berechnungszeit für die Höhenbewegung der Hubvorrichtungen in der
Steuervorrichtung verkürzt werden.
[0016] Die Erfindung stellt weiterhin ein Verfahren nach Anspruch 9 zum Verschließen oder
Füllen von Behältern für eine Rotationsmaschine bereit, gemäß dem die Behälter einer
Erkennungseinrichtung zugeführt werden, die von den Behältern mindestens eine Behälterkenngröße
ermittelt und diese an mindestens eine Steuervorrichtung übergibt und die Behälter
anschließend Hubvorrichtungen mit elektrischen Linearantrieben zugeführt werden, welche
mit der Steuervorrichtung verbunden sind, und die für eine Höhenbewegung der Hubvorrichtungen
aus der Behälterkenngröße der Behälter Steuersignale erzeugt und an die Hubvorrichtungen
abgibt.
[0017] Dadurch, dass die Behälterkenngröße von jedem Behälter ermittelt wird und an eine
Steuervorrichtung übergeben wird, welche anschließend in Abhängigkeit davon Steuersignale
für eine Höhenbewegung der Hubvorrichtungen erzeugt, kann die Höhenbewegung der Hubvorrichtungen
einfacher und flexibler parametrisiert werden.
[0018] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der in den
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine Darstellung einer erfindungsgemäßen Rotationsmaschine zum Verschließen oder Füllen
von Behältem in einer Draufsicht;
- Fig. 2
- eine Teildarstellung einer erfindungsgemäßen Rotationsmaschine zum Verschließen oder
Füllen von Behältern in einer Seitenansicht.
[0019] Fig. 1 zeigt eine Darstellung einer Rotationsmaschine 1 zum Verschließen oder Befüllen
von Behältern 2 in einer Draufsicht. Zu sehen sind Behälter 2, die an einer Erkennungseinrichtung
7 im Einlauf 10 der Rotationsmaschine 1 vorbeigeführt und über einen Zuführstern 22
der Rotationsmaschine 1 zum Füllen der Behälter 2 zugeführt werden. Nach dem Befüllen
der Behälter 2 werden diese über den Abführstern 23 zu weiteren Stationen der Getränkeverarbeitungsanlage
weitergeführt.
[0020] Die Erkennungseinrichtung 7 ist dabei als Kamerasystem ausgeführt und ist dazu vorgesehen,
die Behälter 2 im Einlauf 10 einzeln zu fotografieren. Bei dem Kamerasystem handelt
es sich um eine CCD-Kamera und die Bilder der Behälter 2 werden als digitaler Datenstrom
über die Datenleitung 9 an die Steuervorrichtung 6 weitergeleitet und dort gespeichert.
Die Bilder der Behälter 2 werden einzeln in der Steuervorrichtung 6 mit einer Bildverarbeitungssoftware
hinsichtlich der Höhe jedes fotografierten Behälters 2 ausgewertet. Alternativ kann
diese Auswertung bereits in der Erkennungseinrichtung 7 erfolgen. Die Behälterhöhe
wird dann als Behälterkenngröße dem fotografierten Behälter 2 zugeordnet und in der
Steuervorrichtung 6 gespeichert. Dieses Vorgehen wird für jeden Behälter 2 im Einlauf
10 durchgeführt.
[0021] Die Behälter 2 werden anschließend von dem Zuführstern 22 der Rotationsmaschine 1
zugeführt, wobei jeder Behälter 2 von einer Hubvorrichtung 4 mit einer darüberliegenden
Behandlungsstation 3 aufgenommen wird. Die Hubvorrichtungen 4 sind in dem Ausführungsbeispiel
als Hubteller ausgeführt, auf denen die Behälter 2 mit dem Behälterboden stehen. Die
Behandlungsstationen 3 sind hier jeweils als Füllventil ausgeführt, um eine vorherbestimmte
Menge eines Getränks in jeden Behälter 2 einzufüllen. Entlang des Umlaufs der Rotationsmaschine
1 werden beim Befüllvorgang die Behälter 2 durch die Hubvorrichtungen 4 an die Behandlungsstationen
3 angepresst und für eine definierte Zeitdauer wird das Füllventil für die Befüllung
geöffnet. Die Steuervorrichtung 6 steuert dabei die karussellartige Drehung der Rotationsmaschine
1 um die Achse A. Zusätzlich ist die Steuervorrichtung 6 mit den elektrischen Linearantrieben
(nicht dargestellt) in den Hubvorrichtungen 4 verbunden und gibt an diese Steuersignale
zur Veränderung der Höhenpositionen ab. Dabei sind die elektrischen Linearantriebe
mit der Steuervorrichtung 6 über eine Steuerleitung 8 verbunden, über die die Steuersignale
übertragen werden. Somit kann die Höhenbewegung der Hubvorrichtungen 4 und damit der
Behälter 2 individuell entlang des Umfangs der Rotationsmaschine 1 gesteuert werden.
Die Höhensignale werden von der Steuervorrichtung 6 in Abhängigkeit von der Behälterhöhe
abgegeben, welche zuvor im Einlauf 10 durch die Erkennungseinrichtung 7 ermittelt
wurde. Dazu ist in der Steuervorrichtung 6 eine standardisierte Kennlinie für die
Höhenbewegung der Hubvorrichtungen 4 hinterlegt, welche individuell an die ermittelte
Behälterhöhe des jeweiligen Behälters 2 angepasst wird. Dazu ist die Steuervorrichtung
6 in der Lage, die Behälterhöhe eines Behälters 2, welche im Einlauf 10 ermittelt
wurde, einer bestimmten Hubvorrichtung 4 zuzuordnen.
[0022] Damit ist die Rotationsmaschine 1 zum Füllen der Behälter 2 in der Lage, die Höhenbewegung
der Hubvorrichtungen 4 beim Befüllen der Behälter 2 automatisch an die Behälterhöhe
anzupassen. Somit kann ein Wechsel des Behältertyps im laufenden Behälterstrom ohne
Eingriff eines Bedieners erfolgen. Zudem können Schwankungen der Behälterhöhe beim
Befüllen in der Rotationsmaschine 1 durch eine flexible Anpassung der Höhenbewegung
der Hubvorrichtungen 4 ausgeglichen werden.
[0023] Fig. 2 zeigt eine Darstellung der erfindungsgemäßen Rotationsmaschine 1 zum Füllen
von Behältern 2 in einer Seitenansicht. Zu sehen ist eine Welle 19, welche um eine
Achse A rotiert und von einem elektrischen Motor 17 angetrieben wird. An der Welle
19 ist eine Platte 20 befestigt, welche Hubvorrichtungen 4 aufnimmt. Ebenso ist an
der Welle 19 ein Träger 21 befestigt, an dem Behandlungsstationen 3 angebracht sind,
die ein Füllventil umfassen. Mit der Welle 19 sind weitere Hubvorrichtungen 4 und
Behandlungsstationen 3 verbunden, die ebenfalls um die Achse A rotieren (hier nicht
dargestellt).
[0024] Die Hubvorrichtung 4 ist mit einem elektrischen Linearmotor 5 ausgeführt, in dem
die Säule 14 mittels eines Servomotors 13 und eines Spindelantriebs in Fig. 2 nach
oben und nach unten verfahrbar ist. Des Weiteren verfügt der elektrische Linearantrieb
5 über eine Wegmesseinrichtung 16, welche als Encoder ausgeführt ist und mit der die
tatsächlich gefahrene Weglänge der Säule 14 bestimmt werden kann. Ebenso verfügt der
elektrische Linearantrieb 5 über eine Kraftmesseinrichtung 12, mit der Kräfte gemessen
werden können, welche längs der Säule 14 auf diese einwirken. Am oberen Ende der Säule
14 befindet sich ein Hubteller 15, der den hier als Flasche ausgeführten Behälter
2 aufnimmt. Somit kann der Behälter 2 mittels der Hubvorrichtung 4 entlang der Achse
B verfahren werden und an die Behandlungsstation 3 angepresst werden.
[0025] In diesem Fall ist am Behälter 2 ein Kennzeichnungselement 2a in Form eines Barcodes
angebracht. Der Barcode enthält Informationen über die Behälterhöhe, welche mit einer
Erkennungseinrichtung (hier nicht dargestellt) als Behälterkenngröße ausgelesen werden
kann. Ebenso könnte das Kennzeichnungselement 2a eine dem Behältertyp entsprechende
Nummer enthalten, welche in Verbindung mit einer Sortenverwaltung die Ermittlung der
Behälterhöhe ermöglicht. Gleichermaßen könnte das Kennzeichnungselement 2a als RFID-Chip
oder SAW-Tag ausgeführt sein. Die Steuervorrichtung 6 weist eine erste Steuerleitung
8a für die Übermittlung der Positionssignale der Wegmesseinrichtung 16 und eine zweite
Steuerleitung 8c für die Übermittlung der Kraftsignale der Kraftmesseinrichtung 12
auf. Die Steuervorrichtung 6 verfügt zudem über eine Steuerelektronik für den Servomotor
13 und ist mit diesem über die Steuerleitung 8b verbunden. Dabei verwendet die Steuervorrichtung
6 die Positionssignale der Wegmesseinrichtung 16 und die Kraftsignale der Kraftmesseinrichtung
12 um den Linearmotor 5 zu steuern. Zudem werden mit der Strommesseinrichtung 18 die
tatsächlich auftretenden Ströme im Servomotor 13 gemessen und in einem Speicher abgelegt.
Die so gewonnen Daten über die Motorströme werden langfristig ausgewertet, um den
Verschließ der elektrischen Linearantriebe 5 zu ermitteln. Des Weiteren verfügt die
Steuervorrichtung 6 über eine vierte Steuerleitung 8d, um das Füllventil in der Behandlungsstation
3 zu regeln. Eine fünfte Steuerleitung 8e dient dazu, den Motor 17 in seiner Drehbewegung
zu steuern.
[0026] Die in Fig. 2 dargestellte Rotationsmaschine 1 zum Füllen der Behälter 2 ist somit
in der Lage, mit einer Erkennungseinrichtung (hier nicht dargestellt) die Informationen
im Kennzeichnungselement 2a zu erfassen und daraus die Behälterhöhe als Behälterkenngröße
zu ermitteln. Die Behälterhöhe ist in der Steuervorrichtung 6 in einem Speicher abgelegt
und wird dazu herangezogen während des Umlaufs des Behälters 2 um die Achse A die
Höhenbewegung der Hubvorrichtung 4 entsprechend einer von der Behälterhöhe abhängigen
Kennlinie zu bewegen. Durch die Steuerung der Hubvorrichtung 4 in Abhängigkeit von
den Positionssignalen der Wegmesseinrichtung 16 kann die Höhenposition der Hubvorrichtung
4 und damit des Hubtellers 15 präzise geregelt werden. Gleichzeitig können von der
Steuervorrichtung 6 die Kraftsignale von der Kraftmesseinrichtung 12 ausgewertet werden,
um die Anpresskraft des Behälters 2 an die Behandlungsstation 3 zu ermitteln. Damit
kann die Hubvorrichtung 4 derart gesteuert werden, dass jeder Behälter mit der gleichen
Kraft an die Behandlungsstation 3 angepresst wird und somit werden Beschädigungen
des Behälters 2 und/oder der Behandlungsstation 3 vermieden. Insgesamt kann so für
jeden Behälter 2 eine individuelle Höhenbewegung der Hubvorrichtung 4 ausgeführt werden,
die ein Eingreifen eines Bedieners nicht erforderlich macht und somit einfach und
flexibel erfolgt.
[0027] Die hier dargestellte Steuervorrichtung 6 ist so ausgeführt, dass sie den gesamten
Ablauf der Behälterbehandlung in der Rotationsmaschine 1 steuern kann.
[0028] Es versteht sich von selbst, dass die in der Fig. 1 und Fig. 2 dargestellten Ausführungsformen
ebenfalls auf eine Rotationsmaschine 1 zum Verschließen von Behältern 2 sinngemäß
übertragbar ist.
[0029] Es versteht sich ebenso von selbst, dass in den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen
genannte Merkmale nicht auf diese speziellen Kombinationen beschränkt sind und auch
in beliebigen anderen Kombinationen möglich sind.
1. Rotationsmaschine (1) zum Verschließen oder Füllen von Behältern (2), insbesondere
Flaschen und/oder Dosen, mit mehreren am Umfang umlaufend angeordneten Behandlungsstationen
(3), wobei die Behälter (2) durch eine Höhenbewegung von Hubvorrichtungen (4) mit
elektrischen Linearantrieben (5) zu den Behandlungsstationen (3) hin - und wegbewegt
werden,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Linearantriebe (5) mit mindestens einer Steuervorrichtung (6) verbunden sind,
die Steuersignale an die Hubvorrichtungen (4) zur Veränderung der Höhenposition abgibt
und die Höhensignale abhängig von mindestens einer Behälterkenngröße sind, die von
mindestens einer Erkennungseinrichtung (7) ermittelt wird.
2. Rotationsmaschine (1) nach Anspruch 1, wobei die Erkennungseinrichtung (7) dazu vorgesehen
ist, mindestens ein geometrisches Merkmal der Behälter (2) als Behälterkenngröße zu
ermitteln, wie insbesondere die Behälterhöhe und/oder Konturmerkmale.
3. Rotationsmaschine (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Erkennungseinrichtung (7)
dazu vorgesehen ist, Kennzeichnungselemente (2a) zu erfassen, die insbesondere an
den Behältern (2) angebracht sind.
4. Rotationsmaschine (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Erkennungseinrichtung
(7) im Bereich des Einlaufs (10) der Rotationsmaschine (1) angeordnet ist.
5. Rotationsmaschine (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Linearantriebe
(5) Wegmesseinrichtungen (16) aufweisen, die insbesondere dazu vorgesehen sind die
Höhenpositionen der Hubvorrichtungen (4) zu ermitteln.
6. Rotationsmaschine (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Linearantriebe
(5) Kraftmesseinrichtungen (12) aufweisen, die insbesondere dazu vorgesehen sind die
Anpresskraft zu ermitteln, welche die Behältermündungen (2b) auf die Behandlungsstationen
(3) ausüben.
7. Rotationsmaschine (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei Strommesseinrichtungen
(18) dazu vorgesehen sind, den Verschleiß der elektrischen Linearantriebe (5) zu ermitteln.
8. Rotationsmaschine (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Steuervorrichtung
(6) mit einer Sortenverwaltung verbunden ist.
9. Verfahren zum Verschließen oder Füllen von Behältern (2) für eine Rotationsmaschine
(1), bei dem Behälter einer Erkennungseinrichtung (7) zugeführt werden, die von den
Behältern (2) mindestens eine Behälterkenngröße ermittelt und diese an mindestens
eine Steuervorrichtung (6) übergibt und die Behälter (2) anschließend Hubvorrichtungen
(4) mit elektrischen Linearantrieben (5) zugeführt werden, welche mit der Steuervorrichtung
(6) verbunden sind und die für eine Höhenbewegung der Hubvorrichtungen (4) aus der
Behälterkenngröße der Behälter (2) Steuersignale erzeugt und an die Hubvorrichtungen
(4) abgibt.