[0001] Die Erfindung betrifft einen Schacht mit einer Schachtwand, die aus Wandelementen
zusammengesetzt ist.
[0002] Der Schacht ist dazu vorgesehen, in den Boden eingelassen zu werden und beispielsweise
Verteilereinrichtungen für Kupfer- und/oder Glasfaserkabel aufzunehmen. Nach dem Einsetzen
des Schachtes in eine zuvor ausgehobene Grube werden die Seitenwände des Schachtes
mit Erdreich hinterfüllt, wobei der Schacht einem beträchtlichen Erddruck standhalten
muss.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen in den Boden einzulassenden
Schacht anzugeben, der mit geringen Kosten herstellbar ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0006] Die Erfindung sieht vor, dass die Wandelemente des Schachtes aus Kunststoff bestehende
Hohlkammerprofile sind, die eine ebene Form haben, und dass die Wandelemente an den
seitlichen Enden auf Gehrung geschnitten sind und an den Ecken der Schachtwand mit
den Gehrungsflächen aneinander anliegen. Dabei ist es nicht erforderlich, die Wandelemente
an den Eckbereichen kraftschlüssig zu einem umlaufenden Rahmen zu verbinden, da die
Wandelemente an den 45°-Gehrungsflächen durch den Erddruck fest aneinander gedrückt
werden und auf diese Weise eine stabile rechteckige Schachtwand bilden. Die ebenen,
plattenförmigen Wandprofile sind im Extrusionsverfahren mit geringen Kosten herstellbar
und mit minimalem Arbeitsaufwand zusammen zu setzen, da sie an den Ecken weder miteinander
verschraubt noch verklebt werden.
[0007] Weiter sieht die Erfindung mit Vorteil vor, dass Wandelemente übereinander angeordnet
werden können, um einen Schacht der benötigten Höhe bzw. Tiefe auszubilden. Die Schachthöhe
kann beispielsweise 800 mm betragen, indem zwei aus jeweils vier Wandelementen zusammen
gesetzte Rahmen mit einer Höhe von jeweils 400 mm aufeinander gesetzt werden. Dabei
ist mit großem Vorteil vorgesehen, dass die Wandelemente an ihrer Unterseite oder
Oberseite vorzugsweise leistenförmige Rastnasen und an ihrer Oberseite bzw. Oberkante
oder Unterseite bzw. Unterkante Rastnuten aufweisen, mit denen übereinander angeordnete
Wandelemente miteinander verrastbar sind. Die Rastnasen und die Rastnuten haben dabei
eine solche Wandstärke, dass sie elastisch verformbar sind.
[0008] Der erfindungsgemäße Schacht ist auf äußerst einfache Weise zusammen zu setzen, wozu
keine Werkzeuge erforderlich sind.
[0009] Zweckmäßigerweise sind die untersten Wandelemente auf Fußleisten aufsetzbar und mit
ihnen ebenfalls auf die oben beschriebene Weise verrastbar, wobei der Boden der Fußleisten
breiter sein sollte als die Wandstärke der Wandelemente. Auf diese Weise wird die
Druckbelastung, die der Schacht auf den vor dem Einbau planierten und verdichteten
Untergrund ausübt, entsprechend verringert. Der Schacht kann natürlich auch auf eine
Bodenplatte z.B. aus Beton aufgesetzt werden.
[0010] Die Wandelemente haben vorzugsweise im wesentlichen glatte Innen- und Außenschalen,
die durch Diagonalstege und quer verlaufende Stege miteinander verbunden sind. In
einer bevorzugten Ausführungsform stehen von der oberen geschlossenen Randkante zwei
etwa rechteckige Längsprofile ab, zwischen denen die Rastnut mit seitlichen konkaven
Einbuchtungen gebildet ist, während von der unteren, das Hohlkammerprofil verschließenden
Kante eine etwa rechteckige hohle Rastnase absteht, die seitliche konvexe Wölbungen
aufweist.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform haben die Wandelemente eine Dicke von etwa 50
mm.
[0012] Auf das oberste Rahmenelement ist ein Stahlrahmen aufsetzbar, mit dem ein Gussdeckel
verriegelbar ist.
[0013] Um den Transport des Schachtes im zusammen gesetzten Zustand zu ermöglichen und/oder
seinen Einbau ins Erdreich zu erleichtern, kann vorgesehen sein, dass die Wandelemente
an den Eckbereichen durch Eckverbinder zusammen gehalten sind, die verhindern, dass
einzelne Wandelemente nach außen umfallen. Hierzu können Wandelemente an ihren Innenseiten
mit Nuten versehen sein, die an den Ecken ineinander übergehen, so dass Eckverbinder
jeweils in die Nuten zweier aneinander angrenzender Wandelemente einsetzbar sind.
Diese Nuten können jeweils durch zwei vorstehende, aufeinander zu abgewinkelte Stege
gebildet sein, zwischen deren Enden eine schlitzförmige Öffnung verbleibt. Die Eckverbinder
können im rechten Winkel zueinander verlaufende, in der Einbaulage vertikale Stege
haben, die in die Nuten eingreifen und durch einen plattenförmigen Abschnitt miteinander
verbunden sind, der durch die schlitzförmige Öffnung der Nuten verläuft.
[0014] Diese Eckverbinder haben nicht die Aufgabe, die zu einem rechtwinkligen Rahmenelement
zusammen gesetzten Wandelemente kraftschlüssig miteinander zu verbinden, sondern sie
sollen nur ein Auseinanderfallen des zusammengesetzten Schachtes bis zum Hinterfüllen
mit Erdreich an der Einbaustelle verhindern. Den stabilen Zusammenhalt der Elemente
bewirken die Gehrungsflächen an den Ecken und der Erddruck.
[0015] Eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schachtes wird nachfolgend mit Bezug auf
die Zeichnungen näher beschrieben. Dabei zeigen:
- Figur 1
- einen vollständigen Schacht in auseinander gezogener Darstellung;
- Figur 2
- ein Rahmenelement des Schachtes in vergrößerter Darstellung;
- Figur 3
- das Rahmenelement der Figur 2 im zusammengesetzten Zustand und
- Figur 4
- einen Vertikalschnitt durch ein Wandelement des Rahmenelementes.
[0016] Figur 1 zeigt die Bestandteile eines vollständigen Schachts, der praktisch ohne Werkzeuge
baukastenähnlich zusamensetzbar ist. Der Schacht wird auf eine Bodenplatte 1 aufgesetzt,
die auf den planierten Grund eines Aushubs des Erdreichs aufgelegt wird. Der dargestellte
Schacht enthält zwei übereinander angeordnete Rahmenelemente 2, die jeweils aus vier
Wandplatten 3 zu einem Rechteck zusammengesetzt werden. Die Rahmenelemente 2 liegen
auf vier Fußleisten 4 auf, die auf der Bodenplatte 1 angeordnet sind.
[0017] Auf den zusammengesetzten Schacht wird ein Stahlrahmen 5 aufgesetzt, der einen verriegelbaren
Gussdeckel 6 unter Zwischenschaltung einer einseitig selbstklebenden Dämpfungsauflage
7 trägt. Der Stahlrahmen kann mit vier Holzschrauben mit den Wandelementen 3 verschraubt
sein.
[0018] Die Fußleisten 4 und die ebenen Wandelemente 3 sind Hohlkammerprofile, die im Extrusionsverfahren
vorzugsweise aus PP-KV 40 (Polypropylen mit 40% Kreideanteile) hergestellt werden.
Die Wandelemente 3 haben - wie insbesondere Figur 4 zeigt - querschnittlich eine rechteckige
Außenschale 8, die durch Diagonalstege 9 und Querstege 10 ausgesteift sind.
[0019] Von der Oberkante 11 jedes Wandelements stehen zwei etwa rechteckige hohle Längsprofile
12 ab, deren Zwischenraum eine Rastnut 13 für eine ebenfalls etwa rechteckige hohle
Rastnase 14 eines darüber angeordneten Wandelements 3 bildet. Die Rastnase 14 hat
an den Seiten konvexe Wölbungen 15, die in konkave einwärts gerichtete Wölbungen 16
der Längsprofile 12 elastisch einrasten können.
[0020] Die plattenförmigen Wandelemente 2 sind an den seitlichen Enden 17 auf Gehrung geschnitten,
so dass die Wandelemente 3 nahtlos zu einem Rechteck zusammengesetzt werden können.
[0021] Die Fußleisten 4 haben - ebenso wie die Wandelemente 2 - eine zwischen zwei etwa
rechteckigen Hohlprofilen 12 ausgebildete Nut 13, in die die Rastnasen 14 der Wandelemente
2 einrasten können. Die Bodenfläche 18 der Fußleisten 4 ist breiter als die Wandstärke
der Wandelemente 2.
[0022] Wenn der zusammengesetzte Schacht mit Erdreich hinterfüllt ist, bewirkt der Erddruck,
dass die Rahmenelemente ihre Rechteckform zuverlässig beibehalten, .obwohl die Gehrungsflächen
weder miteinander verklebt noch verschraubt sind.
[0023] Um den Schacht im zusammengesetzten Zustand transportieren zu können und/oder um
seine Aufstellung in der Schachtgrube bis zum Hinterfüllen mit Erdreich zu erleichtern,
können die Wandelemente 3 an den Ecken der Rahmenelemente von Eckverbindern 19 gehalten
sein. Die Eckverbinder sind bevorzugt Spritzgussteile mit im rechten Winkel zueinander
angeordneten vertikalen Stegen 20, die auf halber Höhe durch eine dreieckige flache
Platte 21 einstückig verbunden sind. An den Innenwänden der Wandelemente 2 sind Längsnuten
22 ausgebildet, die durch zwei abgewinkelte Stege 23 gebildet sind, zwischen deren
Enden ein Schlitz 24 verbleibt. Die Eckverbinder 19 werden mit ihren vertikalen Wänden
20 an den Ecken in die ineinander übergehenden Nuten 22 zweier Wandelemente 3 eingesetzt.
Die Eckverbinder 19 verhindern, dass Wandelemente vor der Fertigstellung des Einbaus
des Schachtes nach außen wegklappen.
[0024] Die Wandelemente können jeweils wenigstens eine, vorzugsweise zwei Kammern 25 haben,
in die (nicht dargestellte) Verstärkungsprofile aus Stahl eingesetzt sind, die an
den Wänden der Kammern anliegen.
[0025] Es wird betont, dass die Erfindung nicht auf die beschriebenen und dargestellten
Ausführungsformen beschränkt ist. Vielmehr sind alle offenbarten Merkmale der Ausführungsformen
auch einzeln untereinander anders als oben beschrieben miteinander kombinierbar.
1. Schacht mit einer Schachtwand, die aus Wandelementen zusammengesetzt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wandelemente (3) aus Kunststoff bestehende Hohlkammerprofile sind,
dass die Wandelemente (3) eine ebene Form haben und
dass die Wandelemente (3) an den seitlichen Enden (17) auf Gehrung geschnitten sind und
an den Ecken der Schachtwand mit den Gehrungsflächen aneinander anliegen.
2. Schacht nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wandelemente (3) übereinander angeordnet werden können und an ihrer Unterseite
oder Oberseite vorzugsweise leistenförmige Rastnasen (14) und an ihrer Oberseite oder
Unterseite passende Rastnuten (13) aufweisen, mit denen übereinander angeordnete Wandelemente
(3) miteinander verrastbar sind.
3. Schacht nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rastnasen (14) und die Rastnuten (13) elastisch verformbar sind.
4. Schacht nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die unteren Wandelemente (3) mit Fußleisten (4) verrastbar sind, deren Boden breiter
ist als die Wandstärke der Wandelemente (3).
5. Schacht nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wandelemente (3) im Extrusionsverfahren hergestellt sind.
6. Schacht nach den Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wandelemente (3) an ihren Innenseite mit in der Einbaulage horizontalen Nuten
(22) versehen sind und dass an den Ecken der Schachtwand Eckverbinder (19) in die
Nuten (22) jeweils zweier aneinander angrenzender Wandelemente (3) einsetzbar sind.
7. Schacht nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Nuten (22) jeweils durch zwei vorstehende, aufeinander zu abgewinkelte Stege
(23) gebildet sind, zwischen deren Enden eine schlitzförmige Öffnung (24) verbleibt.
8. Schacht nach den Ansprüchen 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wandelemente (3) mindestens eine Kammer (25) aufweisen, in die Verstärkungsprofile
vorzugsweise aus Stahl einsetzbar sind.