[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft generell ein Holzboden-Element, d.h., ein einzelnes
Element aus Holz, das aneinandergereiht an identische oder ähnliche Elemente einen
Dielen-, Holzplatten- oder einen Parkettboden ergibt. Die beschriebenen Elemente eignen
sich jedoch auch als einzelne Elemente eines Holzpaneels oder für Wandvertäfelungen,
sogenanntem Täfer, oder für Schrankwände oder -türen.
[0002] In Zeiten von steigendem Bewusstsein für natürliches und ökologisches Bauen gewinnen
insbesondere Fussböden aus Massivholz wieder zunehmend an Bedeutung. Die Anforderungen
an einen qualitativ hochwertigen, ästhetischen, gleichzeitig aber auch natürlich-ökologischen
Holz-Fussboden - sei es nun ein Dielen-, Holzplatten- oder ein Parkettboden - sind
mannigfaltig.
[0003] So ist es beispielsweise erforderlich, dass das Holz hart genug ist, um nicht nach
ungebührlich kurzer Zeit unschöne Gebrauchsspuren, Abnützungen oder gar Dellen aufzuweisen.
Des Weiteren ist aus natürlichen, aber auch gesundheitlichen Gründen Massivholz bevorzugt.
Hinzu kommen Festigkeits- und unter Umständen auch statische Tragfähigkeitsanforderungen,
mechanische Stabilitätsanforderungen für ein passgenaues Verlegen - meist mittels
des sogenannten "Bestecks", gebildet aus seitlich und/oder stirnseitig angeordneten
Nuten und formschlüssig entsprechend ausgeformten Kämmen bzw. Federn. Aufgrund dieser
Anforderungen besteht ein qualitativ hochwertiger Holz-Fussboden meistens aus massivem
Hartholz mit einer Darrdichte von über 0.55 g/cm
3, wie z.B. Kirsch-, Birnen-, Erlen-, Buchen-, Eichen-, Eschen-, Robinien- bzw. Akazien-
oder Nussbaumholz. Es kommen auch sogenannte Exotenhölzer wie z.B. Palisander oder
Ebenholz oder sogar Pockholz - das härteste Holz überhaupt - in Betracht. Generell
gesagt sind es Holzarten, die eine Brinellhärte von 30-88 N/mm
2 aufweisen.
[0004] Weitere Anforderungen an heute moderne Holzboden-Elemente sind unter Umständen Astfreiheit
oder umgekehrt gezielte Astverwendung, aber auch eine regelmässige Maserung, Farb-
und Witterungsbeständigkeit, UV-Schutz, sowie eine Offenporigkeit, die mittels Lasuren
oder Öl auch offen gelassen wird und einen guten mikroklimatischen Austausch des Holzes
mit der baulichen Umgebung und der Raumluft ermöglicht.
[0005] Wenn versucht wird, mit solchem kostbarem Hartholz möglichst ressourcenschonend umzugehen,
so können die oben beschriebenen Festigkeitsanforderungen vielleicht mit einer minimalen
Stärke der einzelnen Holzboden-Elemente noch erfüllt werden, dieses kann jedoch zu
Lasten einer erwünschten "Stressfreiheit" gehen, sowie zu ungünstigen mikroklimatischen
Eigenschaften führen. Holz-Fussböden werden heutzutage oft auf eine Fussbodenheizung
verlegt und können somit sehr unterschiedlichen Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen
an der Unter- und der Oberseite ausgesetzt sein. Die Folge hiervon kann ein unschönes
Sich-Wölben oder ein- oder beidseitiges Aufwerfen der einzelnen Holzboden-Elemente
sein, das sogenannte Verziehen oder Schüsseln.
[0006] Wenn nun die Stärke der einzelnen Holzboden-Elemente zugunsten der Stressfreiheit
oder zur Vermeidung des Sich-Wölbens wiederum erhöht wird, so verbraucht man nicht
nur mehr Rohstoff, sondern handelt sich unter Umständen den Nachteil ein, dass ein
Übergang zu einem Keramik- oder Teppichboden in der Höhe ausgeglichen werden muss.
[0007] Aus diesen Gründen, aber auch um möglichst ressourcenschonend mit wertvollem und
seltenem Holz umzugehen, das per se optimale Holz-Fussboden-Eigenschaften aufweist,
werden somit zunehmend Boden-Verbundholzplatten gefertigt, bei denen dicke Hartholz-Kanteln
in dünne Säge- oder Messerfurniere aufgespalten werden und dadurch die verfügbare
Oberfläche multipliziert wird. Diese Furnierhölzer werden zu Bodenplatten verleimt,
zumeist auf einem Trägermaterial wie beispielsweise Industrieplatten in Form von Sperrholz-,
Span- oder sogenannten MDF-Platten (mitteldichte Faserplatten).
[0008] Durch solche furnierte Parkettplatten kommt man zwar den optischen Bedürfnissen nach,
hat sich jedoch von der Natürlichkeit, der Ästhetik, aber auch den bauphysikalisch
guten Eigenschaften eines Massivholz-Fussbodens entfernt.
[0009] Ein weiterer Nachteil solcher furnierter Parkettplatten ist, dass sie oft ein wenig
hochwertiges Materialgefühl vermitteln, weil sie beim Darüberschreiten unangenehm
hohl tönen.
[0010] Weiterhin nachteilig ist, dass sich solche furnierte Parkettplatten oft nicht nachschleifen
lassen, weil die Furniere zu dünn sind oder weil das ganze Element schüsselt. Zudem
ist es praktisch unmöglich, den industriell erzeugten Oberflächen-Effekt am Bau wiederherzustellen.
[0011] Darüber hinaus sind solche Konstruktionen und Materialverwendungen vom Energie- und
eventuell vom Einsatz chemischer Substanzen nicht zeitgemäss.
[0012] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, unter Vermeidung der oben aufgezeigten
Nachteile ein Holzboden-Element aus Massivholz zu stellen, das in seinen Eigenschaften
verbessert ist und die Eigenschaften eines hieraus gefertigten Dielen-, Holzplatten-
oder Parkettbodens optimiert. Des Weiteren sollen die Ressourcen von optimal für Massivholz-Fussböden
geeignetem Holz, das gleichzeitig wertvoll und selten ist, weitestgehend geschont
werden.
[0013] Die Lösung der Aufgabe besteht zunächst in der Auswahl eines geeigneten Hartholzes
für ein erfindungsgemässes Holzboden-Element. Des Weiteren ist erfindungsgemäss in
der Unterseite des Holzboden-Elementes mindestens eine Rille angeordnet, die quer
zu den Jahresringen verläuft und somit die Faserstränge unterbricht.
[0014] Das ausgewählte Hartholz weist eine Darrdichte auf, die in einem Bereich von 0.40
g/cm
3 bis 0.9 g/cm
3 liegt, vorzugsweise jedoch ca. 0.65 g/cm
3 beträgt. Des Weiteren weist es eine Brinellhärte auf, die in einem Bereich von 20-90
N/mm
2 liegt, vorzugsweise jedoch ca. 55 N/mm
2 beträgt. Es kommen Harthölzer für ein erfindungsgemässes Holzboden-Element in Betracht,
die in Absatz [003] aufgezählt sind, jedoch darüber hinaus auch Holzarten, die generell
als nicht so hart eingestuft werden, jedoch unter bestimmten Umwelteinflüssen und
auch bei bestimmter Auswahl innerhalb des jeweiligen Baumstammes Hartholz-Eigenschaften
aufweisen. Insbesondere Kiefern und Pinien kommen für letzteres in Betracht.
[0015] Die mindestens eine Querrille an der Unterseite des Holzboden-Elementes unterbricht
bzw. schneidet vorzugsweise annähernd die Hälfte des Holzboden-Element-Querschnitts
ein, d.h., wenn das Holzboden-Element eine Stärke aufweist, die in einem Bereich von
5-15 mm liegt, vorzugsweise 10 mm beträgt, so liegt die Rillentiefe erfindungsgemäss
in einem Bereich von 2.5-7.5 mm, beträgt vorzugsweise jedoch 5 mm. Die Toleranz der
Rillentiefe liegt vorzugsweise in einem Bereich von 40-60 % der Holzboden-Element-Stärke.
[0016] Es ist bevorzugt, mehrere Querrillen annähernd parallel zueinander anzuordnen, grundsätzlich
in beliebigen Abständen zueinander.
[0017] Der erfindungsgemässen Anordnung mindestens einer Querrille liegt einerseits die
Erkenntnis zugrunde, dass sich Spannungen in verarbeitetem Holz und insbesondere wie
vorliegend bei flächigen Holzboden-Elementen quer zu den Jahresringen stärker als
längs zu den Jahresringen äussert. Die sogenannte Querquellung ist betragsmässig bedeutender
als die Längsquellung. Man nützt diese Tatsache beispielsweise beim Fixieren von Axt-
oder Spitzhacken-Stielen oder früher beim Bersten von Steinen.
[0018] Andererseits sind diejenigen Spannungen, die sich in Längsrichtung auswirken, man
denke an schräg auslaufende Torsionskräfte, äusserst schwierig in den Griff zu bekommen.
Solches unerwünschtes Eigenleben verarbeiteten Holzes bezeichnet man als Stress. Die
erfindungsgemässe Unterbrechung der Längsfasern, in denen sich dieser Stress fortpflanzen
und vervielfältigen kann, erfolgt durch die Querrillen.
[0019] Die erfindungsgemässen Querrillen zerschneiden einen Unterteil des Holzboden-Element-Querschnitts
und entkoppeln somit diesen von den Quellkräften und den hieraus resultierenden Eigenverspannungen.
Der unzerschnittene, ungerillte Oberteil hingegen verursacht nur noch Eigenverspannungen,
die auf ein erträgliches Mass reduziert sind. Aufgrund dieser Reduktion der Eigenverspannungen
ist es neu möglich, bei gleich guter Stressfreiheit deutlich dünnere (ca. 50 %) Massivholz-Holzboden-Elemente
und hieraus gefertigte Dielen-, Holzplatten- oder Parkettböden anzubieten.
[0020] Optional kann ein erfindungsgemässes Holzboden-Element in seiner Unterseite zusätzlich
zu den Querrillen auch Längsrillen oder/und Rillen aufweisen, die an der Unterseite
des Holzboden-Elementes annähernd diagonal angeordnet sind, d.h. schräg zu den Jahresringen
verlaufen. Grundsätzlich können die Quer-, Längs- oder Diagonalrillen unterschiedlich
tief bzw. hoch sein, auch innerhalb ihrer Gruppe.
[0021] Ein erfindungsgemässes Holzboden-Element bzw. ein hieraus bestehender Dielen-, Holzplatten-
oder Parkettboden wird vorzugsweise vor Ort am Bau direkt auf einem Unterboden verklebt,
quasi wie Keramikplatten. Die durch die Rillengebung erzielte annähernde Halbierung
der Eigenverspannungen eines einzelnen Holzboden-Elementes bewirkt, dass die Eigenverspannungen
problemlos durch die Klebekräfte schlüssig und dauerhaft aufgenommen werden können.
Hierfür erfüllen die erfindungsgemässen Rillen in der Unterseite eine weitere Aufgabe,
nämlich eine Optimierung des Verklebens. Die Rillen stellen Ausweichmöglichkeiten
für zu viel aufgetragenen Kleber dar und eventuelle Luftblasen im Kleber können in
die Rillen entlüften. Darüber hinaus wird die Haftfestigkeit des verklebten Holzboden-Elementes
am Unterboden erhöht, weil die Rillenkanten wie eine Verkrallung wirken.
[0022] Zwei oder mehrere erfindungsgemässe Holzboden-Elemente können optional an ihrer Unterseite
mittels eines angeklebten oder angeleimten Netzes miteinander verbunden sein.
[0023] Hinsichtlich eines speziellen Zuschnitts einzelner erfindungsgemässer Holzboden-Elemente
und einer speziellen Anordnung derselben zu einem Vierer-, Neuner- oder Sechzehner-Verbund
wird auf eine EU-Designanmeldung verwiesen, die von der gleichen Anmelderin am gleichen
Tag eingereicht worden ist.
[0024] Ein erfindungsgemässes Holzboden-Element kann auf einer Seite und/oder stirnseitig
mindestens eine Nut bzw. Längsnut und auf der gegenüberliegenden Seite mindestens
einen formschlüssig korrespondierenden Kamm aufweisen, sodass aneinandergereihte Holzboden-Elemente
formschlüssig verlegbar sind. Die Seiten des Holzboden-Elementes können auch formschlüssig
korrespondierende Negativ- und Positivprofile aufweisen, die aus mindestens einer
Längsnut und mindestens einem Kamm - vorzugsweise in alternierender Folge - gebildet
sind. Die beschriebenen Nuten und Kämme oder Profile können durchgehend über die gesamte
Erstreckung der Seite oder Stirnseite ausgeformt sein oder aber auch nur partiell.
[0025] Des Weiteren ist es auch möglich, ein erfindungsgemässes Holzboden-Element ausschliesslich
nur mit mindestens zwei Längsnuten auszustatten und beim Verlegen eine sogenannte
fremde Feder einzusetzen.
[0026] Alle beschriebenen Anordnungen von Nuten, Längsnuten und Kämmen, im Folgenden auch
"Besteck-Anordnungen" genannt, können mit waagerecht planparallel verlaufenden Flanken
ausgestaltet sein, aber auch sich verjüngend, also mit schräg zueinander zulaufenden
Flanken. Des Weiteren sind "Widerhaken" und entsprechende negative Aufnahmen möglich,
die bei Überwindung eines gewissen Kraftaufwandes im verlegten Zustand einen formschlüssigen
und sicheren Kontakt eines Holzboden-Elementes zu dem benachbarten Holzboden-Element
gewährleisten.
[0027] Alle offenbarten Besteck-Anordnungen können zumindest teilweise von den offenbarten
Rillen durchschnitten sein. Grundsätzlich ist es optional aber auch möglich, die Rillen
bogenförmig auszugestalten, sodass die Nuten und Kämme voll bleiben. Letzteres ist
im Fertigungsprozess beispielsweise möglich, indem die bogenförmigen Rillen mittels
eines oder mehrerer Kreissägeblätter mit entsprechendem Radius geschnitten werden.
[0028] Mindestens die Oberfläche eines erfindungsgemässen Holzboden-Elementes ist vorzugsweise
beschichtet bzw. eingelassen mit einem Öl, das Pigmente für die Farbbeständigkeit
und für den UV-Schutz enthält. Es kommen auch moderne Nano-Lacke in Betracht, die
einen Lotosblüten-Effekt erzeugen sowie eine Beschichtung mit sogenanntem Flüssigglas
(Nano-Siliciumdioxid-Teilchen in Wasser oder Alkohol gelöst), einer Entwicklung des
Unternehmens Nanopool aus Hülzweiler/Saarland in Deutschland, die Holzoberflächen
wasser- bzw. flüssigkeitsdicht macht, bei gleichzeitiger Beibehaltung der Atmungs-
bzw. Diffundierungsaktivität des Holzes. Auf diese Weise behandelte Holzoberflächen
sind darüber hinaus UV- und schädlingsfest, sogar resistent gegen Termiten, können
keine Flecken bekommen und sind mit sehr geringem Aufwand reinigbar, selbst von Filzstift.
Holzboden-Elemente, die vor dem Verlegen vorzugsweise mit Flüssigglas oberflächenbehandelt
worden sind, sind optimal für Aussenbereiche und gleichermassen optimal für Innenbereiche
geeignet und somit besonders schön bei modernen Wohnungen mit direkt angrenzenden
Terrassen oder Balkonen.
[0029] Das Holz, aus dem ein erfindungsgemässes Holzboden-Element besteht, kann optional
torrefiziert bzw. thermisch behandelt sein, vorzugsweise mittels eines Verfahrens,
das die Behandlung unter Temperatur, Vakuum, mechanischem Druck u.a. in einem Autoklaven
kombiniert und steuerbar vorsieht. So behandeltes Holz ist nicht nur oberflächig,
sondern durchgehend eingefärbt, es ist noch stressfreier und optisch ansprechend.
Diesbezüglich wird auf eine weitere Patentanmeldung verwiesen, die von der gleichen
Anmelderin ebenfalls am gleichen Tag eingereicht worden ist.
[0030] Die vorliegende Anmeldung offenbart ein Verfahren zur Herstellung von erfindungsgemässen
Holzboden-Elementen, mit folgenden grundsätzlichen Verfahrensschritten:
a) - Auswählen einer entsprechenden Hartholzart;
b) - Zuschneiden des Holzboden-Elementes;
c) - Fräsen oder Sägen von Querrillen oder Quer- und Längsrillen oder Quer- und Diagonalrillen
oder Quer-, Längs- und Diagonalrillen;
d) - Fräsen von korrespondierenden Nut- und Kamm-Anordnungen.
[0031] Ein erfindungsgemässes Holzboden-Element bringt folgende Vorteile:
- Die Ressourcen von massivem Hartholz werden geschont.
- Das Holzboden-Element genügt höchsten Anforderungen an Ökologie, Natürlichkeit, Nachhaltigkeit
und Gesundheit.
- Die Rillen beseitigen den Stress des Massivholzes, sodass bedeutend dünnere Massivholzböden
als bis anhin möglich sind.
- Es fallen keine Höhen-Ausgleichsarbeiten zwischen einem Boden aus erfindungsgemässen
Holzboden-Elementen und einem Teppich- oder Keramikboden an.
- Ein Boden aus erfindungsgemässen Holzboden-Elementen ist abschleifbar.
- Leimausdünstungen werden weitestgehend vermieden.
- Die Raumschall-Eigenschaften sind gegenüber Laminatböden verbessert.
[0032] Weitere oder vorteilhafte Ausgestaltungen eines erfindungsgemässen Holzboden-Elementes
bilden die Gegenstände der abhängigen Ansprüche.
[0033] Die Bezugszeichenliste ist Bestandteil der Offenbarung.
[0034] Anhand von Figuren wird die Erfindung symbolisch und beispielhaft näher erläutert.
Die Figuren werden zusammenhängend und übergreifend beschrieben. Sie stellen schematische
und beispielhafte Darstellungen dar und sind nicht massstabsgetreu, auch in der Relation
der einzelnen Bestandteile zueinander nicht. Gleiche Bezugszeichen bedeuten das gleiche
Bauteil, Bezugszeichen mit unterschiedlichen Indices geben funktionsgleiche oder ähnliche
Bauteile an.
[0035] Es zeigen dabei
Fig. 1 eine schematische und perspektivische Darstellung einer beispielhaften ersten
Ausgestaltungsvariante eines erfindungsgemässen Holzboden-Elementes mit Querrillen;
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Unterseite einer beispielhaften zweiten
Ausgestaltungsvariante eines erfindungsgemässen Holzboden-Elementes mit Quer- und
Längsrillen und
Fig. 3 eine schematische und perspektivische Darstellung einer beispielhaften dritten
Ausgestaltungsvariante eines erfindungsgemässen Holzboden-Elementes mit Nut und Kamm.
[0036] In der Fig. 1 ist eine erste Ausgestaltungsvariante eines erfindungsgemässen Holzboden-Elementes
100 schematisch und perspektivisch im nicht montierten Zustand dargestellt. Das Holzboden-Element
100 weist eine beliebige Breite B auf, die sich entlang einer Querachse X erstreckt,
eine beliebige Höhe H, die sich entlang einer Höhenachse Y erstreckt und eine beliebige
Länge L, die sich entlang einer Längsachse Z erstreckt. Das Holzboden-Element 100
besteht aus einer Holzart 200, wobei Jahresringe 1 annähernd in der Längsachse Z ausgerichtet
sind, wie an den entsprechenden Schraffuren auf einer Oberseite 2 des Holzboden-Elementes
100 und an einer Stirnseite 3 des Holzboden-Elements 100 erkennbar ist.
[0037] Quer zu den Jahresringen 1 bzw. zu der Längsachse Z sind an einer Unterseite 4 des
Holzboden-Elementes 100 Querrillen 5a-5f annähernd parallel angeordnet. An der Querrille
5b ist beispielhaft dargestellt, dass sie eine Höhe H
R aufweist, die erfindungsgemäss in einem Bereich von 40-60 % der Höhe H liegt, vorzugsweise
jedoch 50 % hiervon beträgt.
[0038] Die Fig. 2 zeigt schematisch eine Unterseite 4a einer zweiten Ausgestaltungsvariante
eines erfindungsgemässen Holzboden-Elementes 100a, bei dem eine beliebige Breite B
1, die sich entlang einer Querachse X
1 erstreckt und eine beliebige Länge L
1, die sich entlang einer Längsachse Z
1 erstreckt, identisch sind. Das Holzboden-Element 100a besteht aus einer Holzart 200a,
wobei Jahresringe 1a annähernd in der Richtung der Längsachse Z
1 ausgerichtet sind.
[0039] Quer zu den Jahresringen 1a bzw. zu der Längsachse Z
1 sind in der Unterseite 4a des Holzboden-Elementes 100a Querrillen 5g-5i, aber dieses
Mal auch Längsrillen 6a-6c angeordnet. Die Letzteren verlaufen annähernd parallel
zu den Jahresringen 1a bzw. zu der Längsachse Z
1. Die Querrillen 5g-5i und die Längsrillen 6a-6c verlaufen jeweils parallel zueinander,
dieses muss jedoch nicht so sein, genauso, wie auch zusätzlich zu den dargestellten
Querrillen 5g-5i oder auch zusätzlich zu den Längsrillen 6a-6c nicht mehr näher dargestellte
Diagonalrillen angeordnet werden können, die in einem beliebigen Winkel zu der Längsachse
Z
1 liegen.
[0040] In der Fig. 3 ist schematisch und perspektivisch eine dritte Ausgestaltungsvariante
eines erfindungsgemässen Holzboden-Elementes 100b dargestellt, das wiederum aus einer
Holzart 200b besteht, mit Jahresringen 1b, die annähernd in einer Längsachse Z
2 ausgerichtet sind. In dieser Längsachse Z
2 erstreckt sich auch eine grundsätzlich beliebige Länge L
2 des Holzboden-Elementes 100b, sowie eine ebenfalls grundsätzlich beliebige Breite
B
2 in einer Querachse X
2. Entlang einer Höhenachse Y
1 erstreckt sich eine grundsätzlich beliebige Höhe H
1.
[0041] Das Holzboden-Element 100b weist eine Oberseite 2a, eine Stirnseite 3a, eine gegenüberliegende
Stirnseite 3b, eine Unterseite 4b und eine linke Seite 7a, sowie eine rechte Seite
7b auf. In der linken Seite 7a ist beispielhaft eine Längsnut 8 mit Innenflanken 10a
und 10b angeordnet, wobei die letzteren planparallel zu der Oberseite 2a und der Unterseite
4b sein können, aber auch, wie dargestellt, einen Winkel W
1 bilden können. An der rechten Seite 7b ist beispielhaft ein Kamm 9 mit Aussenflanken
11a und 11b angeordnet, die einen Winkel W
2 bilden. Die Winkel W
1 und W
2 müssen nicht, sind aber vorzugsweise annähernd identisch.
[0042] Annähernd parallel zu der Querachse X
2 und somit annähernd senkrecht zu den Jahresringen 1b sind Querrillen 5j-5m eingeschnitten,
die bei einer mittigen Anordnung der Längsnut 8 sowie des Kammes 9 innerhalb der Höhe
H
1 und sofern eine Rillenhöhe H
R1 50 % von H
1 beträgt, die Längsnut 8 und den Kamm 9 hälftig durchschneiden. Es ist aber auch möglich,
die Längsnut 8 und den Kamm 9 an den Seiten 7a bzw. 7b höher anzuordnen und so einen
Durchschnitt ganz oder teilweise zu vermeiden.
[0043] Die Nut 8 und der Kamm 9 können entsprechend auch an der Stirnseite 3a und an der
gegenüberliegenden Stirnseite 3b vorgesehen sein, oder sogar sowohl wie dargestellt
an den Seiten 7a und 7b, als auch an den Stirnseiten 3a und 3b.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 1, 1a, 1b -
- Jahresring, Maserung
- 2, 2a -
- Oberseite von 100
- 3, 3a -
- Stirnseite von 100
- 4, 4a, 4b -
- Unterseite von 100
- 5a-5m -
- Querrille
- 6a-6c -
- Längsrille
- 7a -
- linke Seite von 100b
- 7b -
- rechte Seite von 100b
- 8 -
- Längsnut, Nut
- 9 -
- Kamm, Feder
- 10a, 10b -
- Innenflanke von 8
- 11a, 11b -
- Aussenflanke von 9
- 100, 100a, 100b -
- Holzboden-Element
- 200, 200a, 200b -
- Holzart
- B, B1, B2 -
- Breite von 100
- H, H1 -
- Höhe von 100
- HR, HR1 -
- Rillenhöhe
- L, L1, L2 -
- Länge von 100
- W1, W2 -
- Winkel der Flanken von 8 und 9
- X, X1, X2 -
- Querachse
- Y, Y1 -
- Höhenachse
- Z, Z1, Z2 -
- Längsachse
1. Holzboden-Element (100, 100a, 100b) aus Massivholz einer Holzart (200, 200a, 200b)
mit Jahresringen (1, 1a, 1b), die entlang einer Längsachse (Z, Z1, Z2) ausgerichtet sind, mit einer Oberseite (2, 2a) und einer Unterseite (4, 4a, 4b),
dadurch gekennzeichnet, dass an der Unterseite (4, 4a, 4b) mindestens eine Querrille (5a-5m) annähernd senkrecht
zu der Längsachse (Z, Z1, Z2) angeordnet ist.
2. Holzboden-Element (100, 100a, 100b) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Unterseite (4, 4a, 4b) mindestens eine zu der Längsachse (Z, Z1, Z2) annähernd parallele Längsrille (6a-6c) und/oder mindestens eine zu der Längsachse
(Z, Z1, Z2) in einem Winkel stehende Diagonalrille angeordnet ist.
3. Holzboden-Element (100, 100a, 100b) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Holzart (200, 200a, 200b) eine Holzart aus der Gattung der Harthölzer ist, mit
einer Darrdichte die in einem Bereich von 0.40 g/cm3 bis 0.9 g/cm3 liegt, vorzugsweise jedoch ca. 0.65 g/cm3 beträgt und einer Brinellhärte, die in einem Bereich von 20-90 N/mm2 liegt, vorzugsweise jedoch ca. 55 N/mm2 beträgt.
4. Holzboden-Element (100, 100a, 100b) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rillen (5a-5m; 6a-6c) eine Rillenhöhe (HR, HR1) aufweisen, die in einem Bereich von 40-60 % einer Höhe (H, H1) des Holzboden-Elementes (100, 100a, 100b) liegt, vorzugsweise 50 % hiervon beträgt.
5. Holzboden-Element (100, 100a, 100b) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Rillen (5a-5m; 6a-6c) annähernd parallel angeordnet sind.
6. Holzboden-Element (100, 100a, 100bc) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Unterseite (4, 4a, 4b) ein Netz angeklebt oder angeschweisst ist, mit dem
mindestens ein zweites Holzboden-Element (100, 100a, 100b) ankleb- oder anschweissbar
ist.
7. Holzboden-Element (100b) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Seite (7a) oder/und an einer Stirnseite (3a) des Holzboden-Elementes (100b)
eine Nut (8) und an einer gegenüberliegenden Seite (7b) oder/und an einer gegenüberliegenden
Stirnseite (3b) des Holzboden-Elementes (100b) ein der Nut (8) formschlüssig entsprechender
Kamm (9) angeordnet ist.
8. Holzboden-Element (100b) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens an der Seite (7a) und mindestens an der gegenüberliegenden Seite (7b)
jeweils mindestens eine Nut (8) angeordnet ist und der Kamm (9) mindestens eine separate,
fremde Feder ist.
9. Holzboden-Element (100b) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut (8) eine obere Innenflanke (10a) und eine untere Innenflanke (10b) und der
Kamm (9) eine obere Aussenflanke (11a) und eine untere Aussenflanke (11b) aufweist
und wobei die obere Innenflanke (10a) und die untere Innenflanke (10b) in einem ersten
Winkel (W1) angeordnet sind und wobei die obere Aussenflanke (11a) und die untere Aussenflanke
(11b) in einem zweiten Winkel (W2) angeordnet sind und wobei der erste Winkel (W1) und der zweite Winkel (W2) vorzugsweise annähernd identisch sind.
10. Holzboden-Element (100b) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7-9, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut (8) und der Kamm (9) mindestens teilweise von den Querrillen (5j-5m) durchschnitten
ist.
11. Holzboden-Element (100, 100a, 100b) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Oberfläche (2, 2a; 3, 3a; 4, 4a, 4b, 7a, 7b) des Holzboden-Elementes
(100, 100a, 100b) mit einem Öl mit Pigmenten für Farbbeständigkeit und für UV-Schutz
behandelt ist.
12. Holzboden-Element (100, 100a, 100b) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Oberfläche (2, 2a; 3, 3a; 7a, 7b, 4, 4a, 4b) des Holzboden-Elementes
(100, 100a, 100b) mit einem Lack mit Lotosblüten-Effekt behandelt ist.
13. Holzboden-Element (100, 100a, 100b) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Oberfläche (2, 2a; 3, 3a; 7a, 7b, 4, 4a, 4b) des Holzboden-Elementes
(100, 100a, 100b) mit Flüssigglas behandelt ist.
14. Holzboden-Element (100, 100a, 100b) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Holzart (200, 200a, 200b) torrefiziert bzw. thermisch behandelt ist.
15. Verfahren zur Herstellung eines Holzboden-Elementes (100, 100a, 100b) nach einem der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass folgende Verfahrensschritte ausgeführt werden:
a) - Auswählen einer entsprechenden Holzart (200, 200a, 200b);
b) - Zuschneiden des Holzboden-Elementes (100, 100a, 100b);
c) - Fräsen oder Sägen von Querrillen (5a-5m) oder Querrillen (5a-5m) und Längsrillen
(6a-6c) oder Querrillen (5a-5m) und Diagonalrillen oder Querrillen (5a-5m), Längsrillen
(6a-6c) und Diagonalrillen;
d) - Fräsen von mindestens einer Nut (8) und mindestens einem der Nut (8) formschlüssig
entsprechenden Kamm (9).