Hintergrund der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Warmwasserspeicher gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 und weiter ein Verfahren zur Regelung der Bereitschaftstemperatur
eines Warmwasserspeichers.
Stand der Technik
[0002] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Konzepte zur Regelung von Warmwasserspeichern,
z.B. zur Versorgung von Haushalten mit Warmwasser, bekannt. Zur Bereitstellung des
warmen Wassers, beispielsweise als warmes Brauch- oder Heizungswasser, wird dabei
in einem Warmwasserspeicher warmes Wasser bereitgehalten. Der Warmwasserspeicher kann
z.B. einem Boiler oder einem Kessel entsprechen. Die Größe des Warmwasserspeichers
wird dabei durch den jeweiligen Bedarf an Warmwasser bestimmt, für einzelne Haushalte
liegen gängige Größen z.B. bei ca. 120-1501.
[0003] Die Bereitschaftstemperatur des Wassers in dem Warmwasserspeicher wird dabei auf
einen zumeist einstellbaren Wert geregelt, der beispielsweise um 60°C liegen kann.
Zum Aufheizen des Wassers kommen häufig Wärmetauscher zum Einsatz, die primärseitig
durch einen Gas- oder Ölbrenner, Fernwärme, o. ä. erwärmt werden. Die Bereitschaftstemperatur
wird dann, evtl. mit einer Hysterese von wenigen °C, in dem Wasserspeicher aufrechterhalten.
Entnommenes warmes Wasser wird dann durch nachlaufendes kaltes Wasser ersetzt, wobei
dann entsprechend nachgeheizt wird.
[0004] Aus dem Stand der Technik ist beispielsweise die
DE 103 00 041 A1 bekannt, welche einen Heizkessel zum Erwärmen von Heizungswasser und/oder Brauchwasser
mit einem beheizten Raum, einem Brenner, einer Steuereinheit, einem Temperaturfühler
für Heizungswasser und/oder einem Temperaturfühler für Brauchwasser, die jeweils mit
der Steuereinheit verbunden sind, offenbart. Die Steuereinheit erzeugt nach Abfall
der Temperatur des Heizungswassers unter eine in der Steuereinheit hinterlegten ersten
Einschalttemperatur oder nach Abfall der Temperatur des Brauchwassers unter eine in
der Steuereinheit hinterlegte zweite Einschalttemperatur, jeweils einen Einschaltbefehl
zum Einschalten des Brenners.
[0005] Dokument
DE 44 44 987 C1 offenbart ein Verfahren zur Regelung der Brauchwasseraufheizung in einer Heizungsanlage.
In der Heizungsanlage mit einem Heizkessel und einem Speicherbrauchwassererwärmer
erfolgt das Abschalten des Brenners nicht erst beim Erreichen der Brauchwassersolltemperatur,
sondern bereits bei einer niedriger liegenden Abschalttemperatur. Diese liegt um so
viel niedriger als die Brauchwassertemperatur, dass Letztere während der üblichen
Nachlaufzeit der Speicherladepumpe durch weitere Energieübertragung vom Kesselwasser
an das Brauchwasser erreicht wird. Eine Übertemperierung des Brauchwassers wird dadurch
vermieden und gleichzeitig die hohe Kesseltemperatur über die weitere Brauchwasserladung
abgebaut.
[0006] An bekannten Systemen ist nachteilig, dass durch das Bereithalten von warmem Wasser
in dem Warmwasserspeicher ständig Energie verloren geht, da die Warmwasserspeicher
nicht beliebig gut isoliert werden können. In anderen Worten kühlt das warme Wasser
in einem Warmwasserspeicher auch ohne Entnahme ab, so dass Energie nachgeführt werden
muss, um die Bereitschaftstemperatur aufrecht zu erhalten.
Der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Warmwasserspeicher bereitzustellen,
der eine effiziente Regelung der Bereitschaftstemperatur aufweist und ferner kosteneffektiv
betrieben werden kann.
Erfindungsgemäße Lösung
[0008] Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt durch einen Warmwasserspeicher und ein
Verfahren mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche.
[0009] Der Warmwasserspeicher gemäß der Erfindung weist eine Einrichtung zur Einstellung
einer Bereitschaftstemperatur des Warmwassers und eine Durchflusserfassungseinrichtung
zum Bereitstellen von Durchflussinformation auf. Die Einrichtung zur Einstellung der
Bereitschaftstemperatur ist ausgebildet, um Durchflussinformation auszuwerten und
infolgedessen die Bereitschaftstemperatur einzustellen. Folglich kann das Benutzerverhalten
anhand der Wasserentnahmecharakteristik beim Betrieb des Warmwasserspeichers beachtet
werden. Die Wasserentnahmecharakteristik kann anhand von Durchflussinformation bestimmt
werden. Die Durchflussinformation umfasst den Wert des Wasserdurchflusses im Zuund/oder
Ablauf des Warmwasserspeichers. So kann immer bzw. kontinuierlich erfasst werden,
wann ein Benutzer Warmwasser entnimmt bzw. zapft so dass folglich das Benutzerverhalten
in die Steuerung des Warmwasserspeichers berücksichtigt werden kann.
[0010] Weiter wird ein Verfahren zur Regelung einer Bereitschaftstemperatur eines Warmwasserspeichers
bereitgestellt. Das Verfahren umfasst ein Einstellen einer Bereitschaftstemperatur
des Warmwassers in dem Warmwasserspeicher, ein Erfassen eines Entnahmevorgangs aus
dem Warmwasserspeicher auf Basis von Durchflussinformation; und ein Absenken der Bereitschaftstemperatur,
wenn in einem vorbestimmten Zeitintervall kein Entnahmevorgang erfasst wird. Das Zeitintervall
wird zwischen zwei Wasserentnahmevorgängen ermittelt, und zwar auf Basis von Durchflussinformation
in den Wasser führenden Leitungen des Warmwasserspeichers.
[0011] Demgemäß kann mit einfachen konstruktiven und kostengünstigen Mitteln eine Energieersparnis
ermöglichen, da die Bereitschaftstemperatur eines Warmwasserspeichers an ein Nutzungsverhalten
angepasst werden kann und so längere Phasen von Nichtentnahmen und Aufrechterhaltung
einer hohen Bereitschaftstemperatur vermieden werden können. Die Phasen von Nichtentnahmen
werden anhand von Durchflussinformationen in den Wasser führenden Leitungen des Warmwasserspeichers
bestimmt.
[0012] Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander
eingesetzt werden können, sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Die Bezugszeichen
in den Ansprüchen haben keine einschränkende Wirkung, sondern sollen lediglich deren
Lesbarkeit verbessern.
Bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung
[0013] Es ist bevorzugt, dass die Einrichtung zur Einstellung einer Bereitschaftstemperatur
ein Zeitmodul aufweist. Somit kann das Zeitintervall zwischen zwei Entnahmevorgängen
bestimmt werden. Das Zeitmodul kann die Zeit zwischen zwei Entnahmevorgängen erfassen,
und dieser Wert kann beispielsweise mit einem vorgebestimmten Schwellwert verglichen
werden.
[0014] Zur Bereitstellung von Durchflussinformation weist die Durchflusserfassungseinrichtung
eine Vielzahl an Durchflusssensoren, die im Zulauf und/oder Ablauf des Warmwasserspeichers
angeordnet werden können. So kann ermittelt werden zu welchem Zeitpunkt ein Entnahmevorgang
stattgefunden hat bzw. stattfindet.
[0015] Die Regelung der Warmwassertemperatur von herkömmlichen Warmwasserspeichern unabhängig
von einem Nutzerverhalten erfolgt. Herkömmliche Systeme regeln die Wassertemperatur
in einem Warmwasserspeicher unabhängig von einer Entnahmecharakteristik d.h. unabhängig
von denen auf Basis von Durchflussinformation erfassten Entnahmevorgängen. Dies führt
dazu, dass die Temperatur des Warmwasserspeichers auch hochgehalten wird, wenn gar
keine Entnahmen erfolgen. Ausführungsbeispiele beruhen beispielsweise auf der Erkenntnis,
dass eine Bereitschaftstemperatur eines Warmwasserspeichers abgesenkt werden kann,
wenn über eine gewisse Zeit keine Entnahme erfolgt ist. Wenn beispielsweise die Personen
eines Haushalts in den Urlaub fahren, so macht es wenig Sinn, die Bereitschaftstemperatur
des Warmwasserspeichers über die Zeitspanne ihrer Abwesenheit hinweg aufrechtzuerhalten.
Aus diesem Grund können Ausführungsbeispiele vorsehen, dass die Bereitschaftstemperatur
eines Warmwasserspeichers abgesenkt wird, wenn über eine gewisse Zeit hinweg keine
Warmwasserentnahme erfolgt ist.
[0016] Die Einrichtung zur Einstellung ist angepasst, um bei der Einstellung der Bereitschaftstemperatur
eine Entnahmecharakteristik von Warmwasser aus dem Warmwasserspeicher zu berücksichtigen
derart, dass die Bereitschaftstemperatur des Warmwassers in einem Zeitintervall, in
dem keine Entnahme detektiert wurde, abgesenkt wird und nach einer darauffolgenden
Entnahme wieder angehoben wird. In anderen Worten berücksichtigen Ausführungsbeispiele
die Entnahmecharakteristik, d.h. das Nutzungsverhalten, an einem Warmwasserspeicher
bei der Bereitschaftstemperaturregelung.
[0017] Ausführungsbeispiele können somit einen automatischen, energiesparenden, nutzungsabhängigen
und effizienten Betrieb eines Warmwasserspeichers ermöglichen. Dies wird dadurch erreicht,
dass die Bereitschaftstemperatur des Warmwasserspeichers bei bestimmten Betriebsweisen
abgesenkt wird. Wenn beispielsweise über eine gewisse Zeit keine Warmwasserentnahme
detektiert, wird kann die Energie die zum Erhalt der Bereitschaftstemperatur notwendig
wäre, eingespart werden. Dazu wird das Nutzerverhalten an dem Warmwasserspeicher erfasst
und bei der Einstellung der Bereitschaftstemperatur berücksichtigt.
[0018] In einem Ausführungsbeispiel wird die Bereitschaftstemperatur des Warmwasserspeichers
um wenigstens 10° abgesenkt, wenn über ein Zeitintervall von mindestens 24h keine
Entnahmen detektiert wurden. In anderen Worten können Ausführungsbeispiele so den
Vorteil liefern, dass eine Bereitschaftstemperatur automatisch abgesenkt wird, damit
eine Energieersparnis erzielt wird, sobald Entnahmen über einen längeren Zeitraum
ausbleiben. Beispielsweise in einer Urlaubsphase kann dann während der Abwesenheit
eine Energieersparnis erzielt werden. In weiteren Ausführungsbeispielen kann die Einrichtung
zur Einstellung angepasst sein, um die Bereitschaftstemperatur in regelmäßigen zeitlichen
Abständen auf eine Mindesttemperatur anzuheben. In anderen Worten können Ausführungsbeispiele
vorsehen, dass zur Vermeidung der Bildung von Bakterien oder Legionellen, das Wasser
in dem Warmwasserspeicher in regelmäßigen Abständen auf eine Mindesttemperatur, wie
beispielsweise 60°, gebracht wird. In solchen Ausführungsbeispielen kann die Bereitschaftstemperatur
des Wassers abgesenkt werden, wobei die Absenkung dann durch die o.g. regelmäßigen
Intervalle, während derer eine Abtötung von Keimen oder Legionellen vorgenommen wird,
unterbrochen wird.
[0019] Darüber hinaus kann die Einrichtung zur Einstellung in Ausführungsbeispielen angepasst
sein, um die Bereitschaftstemperatur des Warmwasserspeichers auf eine minimale Bereitschaftstemperatur
abzusenken, wenn über ein Zeitintervall von beispielsweise mindestens 72 h keine Entnahmen
detektiert wurden. Dieses Ausführungsbeispiel richtet sich beispielsweise auf das
oben beschriebene Urlaubszenario. Wird über ein Zeitintervall hinweg, beispielsweise
72 h, keine Entnahme detektiert, so kann die Einrichtung zur Einstellung angepasst
sein, um die Temperatur dann auf eine Mindesttemperatur, d.h. eine kleinstmögliche
Temperatur abzusenken. Dies hat den Vorteil, dass während der Abwesenheit keine Energie
an dieser Stelle verloren geht. Die Einrichtung zur Einstellung kann darüber hinaus
angepasst sein, um im Anschluss bei Detektion einer Entnahme, zunächst die Mindesttemperatur
anzufahren, um wie bereits oben beschrieben Bakterien und Keime abzutöten.
[0020] In Ausführungsbeispielen kann die Einrichtung zur Einstellung ferner angepasst sein,
um die Bereitschaftstemperatur nicht unter eine minimale Frostschutztemperatur abzusenken.
Dies bietet den Vorteil, dass keine Schäden durch Frost usw. hervorgerufen werden.
In anderen Worten kann die Einrichtung zur Einstellung in Ausführungsbeispielen eine
untere Temperaturgrenze vorsehen, die nicht unterschritten wird. Ausführungsbeispiele
liefern darüber hinaus einen Warmwasserspeicher mit einer der oben genannten Vorrichtungen.
[0021] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden nachfolgend anhand der in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiele, auf welche die Erfindung jedoch nicht beschränkt
ist, näher beschrieben.
Kurzbeschreibung der Zeichnung
[0022] Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel eines Warmwasserspeichers mit einer Vorrichtung zur Regelung
einer Bereitschaftstemperatur des Warmwasserspeichers.
[0023] Bei der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder vergleichbare Komponenten.
Ausführliche Beschreibung anhand eines Ausführungsbeispiels
[0024] Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung 150 zur Regelung einer Bereitschaftstemperatur
eines Warmwasserspeichers 100. Darüber hinaus zeigt die Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel
des Warmwasserspeichers 100, der die Vorrichtung 10 umfasst. Der Warmwasserspeicher
100 umfasst ferner einen Kessel 110, in dem das warme Wasser gespeichert wird. Über
einen Warmwasserablauf 120 kann warmes Wasser aus dem Kessel entnommen werden. Zum
Nachfüllen von kaltem Wasser umfasst der Warmwasserspeicher 100 ferner einen Kaltwasserzulauf
130.
[0025] Die Vorrichtung 150 befindet sich in der Figur 1 aus Gründen der einfacheren Darstellung
mittig auf dem Kessel 110 innerhalb des Gehäuses (nicht gezeigt) des Warmwasserspeichers
100. In anderen Ausführungsbeispielen kann die Vorrichtung 150 auch an anderer Stelle
oder verteilt, d.h. mit örtlich separaten Komponenten, ausgebildet sein.
[0026] Gemäß der Fig. 1 umfasst die Vorrichtung eine Einrichtung 150 zur Einstellung einer
Bereitschaftstemperatur des Warmwassers in dem Warmwasserspeicher 100. Die Einrichtung
150 zur Einstellung ist angepasst, um bei der Einstellung der Bereitschaftstemperatur
eine Entnahmecharakteristik von Warmwasser aus dem Warmwasserspeicher 100 zu berücksichtigen.
Die Entnahmecharakteristik wird mittel Durchflussinformation des zulaufenden und/oder
ablaufenden Wassers bestimmt. Dazu können Durchflusssensoren DFS vorgesehen werden,
die den Wasserstrom erfassen und die Information in Form elektrischer Signale an die
Einrichtung zur Einstellung 150 der Bereitschaftstemperatur weitergeben. In diesem
Ausführungsbeispiel ist der Durchflusssensor DFS im Wasserzulauf angeordnet, so dass
in den Kessel 110 hineinströmendes Wasser bzw. Kaltwasser erfasst werden kann. Dies
würde einem Entnahmevorgang von Warmwasser bzw. Brauchwasser am Ablauf 120 des Warmwasserspeichers
entsprechen.
[0027] Somit würde dieser Entnahmevorgang von der Einrichtung zur Regelung 150 der Bereitschaftstemperatur
detektiert werden und entsprechend die Heizung (nicht gezeigt) des Warmwasserspeichers
steuern.
[0028] Die Bereitschaftstemperatur des Warmwassers wird in einem Zeitintervall, in dem keine
Entnahme detektiert wurde, abgesenkt und nach einer darauffolgenden Entnahme wieder
angehoben. Es besteht nun die Möglichkeit den Warmwasserspeicher 100 abhängig vom
Nutzerverhalten zu betreiben. Wie Fig. 1 zeigt, dient der Durchflusssensor DFS zur
Bestimmung des Kaltwasserzuflusses im Zulauf 130, der mit der Einrichtung zur Einstellung
150 der Bereitschaftstemperatur gekoppelt ist. Somit erhält die Einrichtung zur Einstellung
kontinuierlich Durchflussinformation, so dass eine genaue Steuerung bzw. Regelung
der Bereitschaftstemperatur erfolgen kann.
[0029] Die Einrichtung zur Regelung 150 der Bereitschaftstemperatur weist ferner ein Zeitmodul
(nicht dargestellt), das eingerichtet ist, um die Zeit zwischen möglichen Entnahmevorgängen
zu erfassen und auszuwerden. Das Zeitmodul kann die Zeit zwischen zwei möglichen Entnahmevorgängen
erfassen und folglich einen Zeitintervall bestimmen. Dieser Zeitintervall kann beispielsweise
als Schwellwert verwendet werden, um zu entscheiden, ob der Warmwasserspeicher in
einen Frostschutzmodus geregelt werden soll, d.h. die Temperatur kann auf einen niedrigen,
minimalen Wert geregelt werden, welches zu einer Energieeinsparung führen kann. Bei
einer erneuten Erfassung eines Entnahmevorganges auf Basis der Durchflusssignale vom
Durchflusssensor DFS kann der Warmwasserspeicher 100 in den Normalbetrieb geregelt
werden, so dass der Benutzer die gewünschte Warmwassertemperatur erhalten kann.
[0030] Gemäß eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur
Regelung der Temperatur des Warmwasserspeichers 100 offenbart. Zunächst umfasst das
Verfahren ein Einstellen einer Bereitschaftstemperatur (BT) des Warmwassers in dem
Warmwasserspeicher 100.
[0031] In der oben beschriebenen Art schließt sich dann ein Detektieren einer Entnahmecharakteristik
aus dem Warmwasserspeicher 100 an. Die Entnahmecharakteristik wird auf Basis von Durchflussinformation
bestimmt, die mittels der Durchflusserfassungseinrichtung 160 bzw. deren Sensoren
DFS bereitgestellt wird.
[0032] Wenn in einem Zeitintervall keine Entnahme detektiert wird, erfolgt ein Absenken
der Bereitschaftstemperatur. Das Zeitintervall kann beispielsweise mit einem Zeitschwellwert
verglichen werden, der von einem Benutzer voreinstellbar ist. Nach einer darauffolgenden
Entnahme kann ein Anheben der Bereitschaftstemperatur erfolgen. Dies kann einem Anheben
auf den ursprünglichen Wert entsprechen.
[0033] In Ausführungsbeispielen kann die Einrichtung 150 zur Einstellung angepasst sein,
um die Bereitschaftstemperatur des Warmwasserspeichers linear bis zu einer minimalen
Bereitschaftstemperatur abzusenken, solange keine Entnahme detektiert wird. Wird die
Bereitschaftstemperatur anfänglich auf T
0,soll eingestellt, so ergibt sich eine aktuelle Bereitschaftstemperatur T
soll beispielsweise aus

wobei a den Linearitätskoeffizienten darstellt, der darüber entscheidet, wie schnell
die Bereitschaftstemperatur abgesenkt werden soll. Die Bereitschaftstemperatur T
soll des Warmwasserspeichers 100 kann z.B. um wenigstens 10°C abgesenkt werden, wenn über
ein Zeitintervall von mindestens 24 Stunden keine Entnahmen detektiert wurde. So ist
es möglich den Warmwasserspeicher 100 bei längerer Nichtbenutzung in einen Energiesparmodus
zu versetzen, indem nach einer definierten Zeit der Sollwert der Speichertemperatur
(Bereitschaftstemperatur) erniedrigt wird, z.B. um 10°C pro Tag.
[0034] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 1 verfügt darüber hinaus über eine Frostschutzbegrenzung,
um etwaigen Schäden vorzubeugen. Die Einrichtung 150 zur Einstellung ist insofern
angepasst, um die Bereitschaftstemperatur T
soll nicht unter eine minimale Frostschutztemperatur T
min abzusenken. Folglich ist

[0035] In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Einrichtung 150 zur Einstellung angepasst,
um die Bereitschaftstemperatur des Warmwasserspeichers 100 auf die minimale Bereitschaftstemperatur
T
min abzusenken, wenn über ein Zeitintervall von mindestens 72 Stunden keine Entnahme
detektiert wurde. Dies entspricht der bereits oben beschriebenen Urlaubsschaltung,
die beispielsweise nach 3-tägiger Nichtbenutzung in den Frostschutzmodus wechselt.
[0036] Darüber hinaus ist die Einrichtung 150 zur Einstellung angepasst, um die Bereitschaftstemperatur
T
soll in regelmäßigen zeitlichen Abständen auf eine Mindesttemperatur anzuheben, um so
der Bildung von Bakterien, Keimen, Legionellen usw. vorzubeugen.
[0037] Das beschriebene Verfahren ist in dem Ausführungsbeispiel z.B. mittels eines Mikrocontrollers,
eines Mikroprozessors o. ä. implementiert. Insofern umfasst das Ausführungsbeispiel
auch ein Computerprogramm zur Durchführung eines der oben genannten Verfahren, wenn
das Computerprogramm auf einer programmierbaren Hardwarekomponente, wie z.B. einem
Computer oder einem Prozessor, ausgeführt wird.
[0038] Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten
Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung
der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
[0039] Die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele stellen lediglich eine Veranschaulichung
der Prinzipien der vorliegenden Erfindung dar. Es versteht sich, dass Modifikationen
und Variationen der hierin beschriebenen Anordnungen und Einzelheiten anderen Fachleuten
einleuchten werden. Deshalb ist beabsichtigt, dass die Erfindung lediglich durch den
Schutzumfang der nachstehenden Patentansprüche und nicht durch die spezifischen Einzelheiten,
die anhand der Beschreibung und der Erläuterung der Ausführungsbeispiele hierin präsentiert
wurden, beschränkt sei.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 100
- Warmwasserspeicher
- 110
- Kessel
- 120
- Warmwasserablauf bzw. Brauchwasserentnahmestelle
- 130
- Kaltwasserzulauf
- 140
- Signalverbindung zwischen DFS und Einrichtung zur Regelung
- 150
- Einrichtung zur Regelung der Bereitschaftstemperatur
- 150a
- Zeitmodul
- 160
- Durchflusserfassungseinrichtung
- DFS
- Durchflusssensoren
1. Warmwasserspeicher (100) zum Bereitstellen von Warmwasser mit einer Einrichtung (150)
zur Einstellung einer Bereitschaftstemperatur des Warmwassers und mit einer Durchflusserfassungseinrichtung
(160) zum Bereitstellen von Durchflussinformation, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (150) zur Einstellung der Bereitschaftstemperatur derart ausgebildet
ist, um Durchflussinformation auszuwerten und infolgedessen die Bereitschaftstemperatur
einzustellen.
2. Warmwasserspeicher (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (150) zur Einstellung der Bereitschaftstemperatur ausgebildet ist,
um einen Entnahmevorgang von Warmwasser auf Basis von Durchflussinformation zu erfassen.
3. Warmwasserspeicher (100) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (150) zur Einstellung einer Bereitschaftstemperatur ein Zeitmodul
(150a) aufweist.
4. Warmwasserspeicher (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchflusserfassungseinrichtung (160) mindestens einen Durchflusssensor (DFS)
aufweist.
5. Warmwasserspeicher (100) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Durchflusssensor (DFS) in einem Wasserzulauf (130) und/oder Wasserablauf
(120) des Warmwasserspeichers angeordnet ist.
6. Warmwasserspeicher (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der die Einrichtung
(150) zur Einstellung ausgebildet ist, um die Bereitschaftstemperatur des Warmwasserspeichers
(100) um wenigstens 10°C abzusenken, wenn über ein Zeitintervall von mindestens 24
Stunden keinen Entnahmevorgang erfasst wurde.
7. Warmwasserspeicher (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der die Einrichtung
(150) zur Einstellung ausgebildet ist, um die Bereitschaftstemperatur des Warmwasserspeichers
(100) auf eine minimale Bereitschaftstemperatur abzusenken, wenn über ein Zeitintervall
von mindestens 72 Stunden keinen Entnahmevorgang erfasst wurde.
8. Warmwasserspeicher (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der die Einrichtung
(150) zur Einstellung ausgebildet ist, um die Bereitschaftstemperatur nicht unter
eine minimale vorbestimmte Frostschutztemperatur abzusenken.
9. Verfahren zur Regelung einer Bereitschaftstemperatur eines Warmwasserspeichers (100)
umfassend:
- Einstellen einer Bereitschaftstemperatur des Warmwassers in dem Warmwasserspeicher
(100);
- Erfassen eines Entnahmevorgangs aus dem Warmwasserspeicher (100) auf Basis von Durchflussinformation;
und
- Absenken der Bereitschaftstemperatur, wenn in einem vorbestimmten Zeitintervall
kein Entnahmevorgang erfasst wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, ferner umfassend:
- Anheben der Bereitschaftstemperatur nach einem erfassten Entnahmevorgang.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchflussinformation von einer Durchflusserfassungseinrichtung (160) des Warmwasserspeichers
(100) empfangen wird.