[0001] Die Erfindung betrifft ein Heißlufthandgerät, vorzugsweise zur lokalen Erhitzung
von Kunststoffteilen oder -bahnen, mit einem Kunststoffgehäuse, das ein stabförmiges
mit Lufteintrittsöffnungen versehenes Griffteil bildet, und mit einem aus dem Griffteil
hervortretenden metallischen Luftführungsrohr, das einen Luftkanal radial begrenzt,
wobei in dem Luftführungsrohr ein elektrisches Heizelement und in dem Griffteil ein
Elektromotor mit Gebläserad aufgenommen sind, und wobei innen in dem Griffteil eine
elektronische Steuerung für jeweils einen dem Heizelement und dem Elektromotor vorgeschalteten
Halbleiter-Leistungsschalter und außen an dem Griffteil ein Anzeigefeld sowie eine
Bedieneinrichtung angeordnet sind. Dabei handelt es sich insbesondere um ein Heißluftgerät,
das einen kontinuierlichen Luftstrom mit einer Temperatur von mindestens 300° C erzeugen
kann.
[0002] Derartige Heißlufthandgeräte sind in vielfältigen Ausführungsformen bekannt. Sie
werden beispielsweise zum Verschweißen von Kunststoffteilen oder Kunststoffbahnen
miteinander verwendet. In der Druckschrift
WO 84/03552 A1 ist ein handführbarer Heißlufterzeuger zum Schweißen oder Formen von Kunststoffartikeln
offenbart, bei dem ein als Handgriff dienendes rohrartiges Gehäuse als Luftkanal ausgebildet
ist, der sich in einem das Gehäuse verlängernden Metallrohr fortsetzt. Das bekannte
Gerät weist ein elektrisch angetriebenes Gebläse zur Erzeugung eines Kaltluftstromes
sowie eine mit Strom beheizte Heizpatrone auf, die den Kaltluftstrom in einen Heißluftstrom
wandelt. Dieses Heißlufthandgerät weist eine einfache elektronische Steuerung mit
einem Thermoelement als Temperatursensor sowie eine analoge Regelung auf, wobei die
Solltemperatur mittels eines kalibrierten Potentiometers einstellbar ist, das einen
nach außen geführten Drehknopf aufweist, um den herum sich eine aufgedruckte Skala
erstreckt. Außerdem ist bei dem Gerät ein konventioneller Ein-Aus-Schalter vorgesehen,
der direkt nach dem Netzzuführungskabel angeordnet ist.
[0003] Als nachteilig wird bei dem aus dem Stand der Technik bekannten Heißlufthandgerät
angesehen, dass die Solltemperatur des Luftstroms nur grob einstellbar ist und dass
die Ist-Temperatur des Luftstroms nicht erkennbar ist. Ein weiterer Nachteil ist,
dass die Steuerung nur auf die Heizpatrone einwirkt und dass das Gebläse und die Heizpatrone
nicht unabhängig voneinander betrieben und eingestellt werden können.
[0004] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Heißlufthandgerät
vorzuschlagen, bei dem die Leistung des Elektromotors mit Gebläserad und des Heizelementes
unabhängig voneinander mit hoher Genauigkeit einstellbar und regelbar ist, wobei die
Soll- und die Ist-Temperatur des Luftstromes sowie die Soll-Stärke des Luftstromes
von der elektronischen Steuerung ausgegeben werden soll.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Heißlufthandgerät mit den Merkmalen
des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind den
rückbezogenen Ansprüchen zu entnehmen.
[0006] Das erfindungsgemäße Heißlufthandgerät zur Erzeugung eines Heißluftstromes weist
eine elektronische Steuerung auf, die als Mikroprozessor-Steuerung ausgeführt ist,
eine Bedieneinrichtung die als digitale Bedieneinrichtung konzipiert ist sowie ein
Anzeigefeld, das von einem elektronischen digitalen Display gebildet ist. Insbesondere
weist die Bedieneinrichtung erfindungsgemäß nur ein einziges Universal-Bedienelement
auf, das sowohl zum Ein- und/oder Ausschalten des Gerätes als auch zur Festlegung,
d. h. zur Eingabe von Steuerdaten der Mikroprozessor-Steuerung verwendbar ist. Das
Universal-Bedienelement ist in mindestens zwei Richtungen gegenüber dem Griffteil
bewegbar ist. Es ist vorzugsweise axial verschiebbar und/oder in Umfangsrichtung im
Uhrzeigersinn bzw. entgegen dem Uhrzeigersinn drehbar.
[0007] Das Universal-Bedienelement ermöglicht in Verbindung mit der Mikroprozessor-Steuerung
eine digitale Einstellung der Drehzahl des Elektromotors mit Gebläserad, der fortan
als Gebläse bezeichnet wird, und der Soll-Temperatur des von dem Gebläse erzeugten
und vom dem Heizelement aufgeheizten Luftstromes. Die Strom- bzw. Spannungseinstellung
für das Heizelement wird von dem Mikroprozessor der Mikroprozessor-Steuerung in Abhängigkeit
von der Abweichung der Ist-Temperatur von der Soll-Temperatur des Heißluftstromes
kontinuierlich oder in vorgegebenen kurzen Zeitabständen neu vorgenommen, wobei die
Ist-Temperatur über einen Temperatursensor fortlaufend ermittelt wird. Das elektronische
Display dient zur Anzeige von wichtigen, insbesondere veränderbaren Prozess-Parametern
der Mikroprozessor-Steuerung. Es kann sowohl die Soll- wie auch die Ist-Parameter
während dem Betrieb bzw. der Einstellung des Heißlufthandgerätes digital anzeigen.
Es weist beispielsweise eine dreieinhalbstellige 7-Segment-Anzeige für die Soll- oder
Ist-Temperaturanzeige des Heißluftstromes, eine 5-Segment-Balken-Anzeige für die Einstellung
bzw. Anzeige der Gebläsedrehzahl sowie eine Anzahl von Symbolen zur Funktionsanzeige
auf. Über das Universal-Bedienelement können auch die aktuellen Einstellungen und
etwaige Meldungen der Mikroprozessor-Steuerung abgefragt werden. Alle vorgesehenen
Einstellungen und Abfragen der Mikroprozessor-Steuerung erfolgen mittels dem einzigen
Universal-Bedienelement, indem es in axialer Richtung verschoben, d. h. ein oder mehrmals
gedrückt und/oder im Uhrzeiger- bzw. Gegenuhrzeigersinn gedreht wird. Durch die Betätigung
des Universal-Bedienelementes können sowohl die zu verändernden Parameter ausgewählt
und in ihrem Wert verändert wie auch Statuswerte des Gerätes abgefragt bzw. Sonderfunktionen
des Gerätes aktiviert werden.
[0008] Vorzugsweise überbrückt die Bedieneinrichtung beim betätigen des Universal-Bedienelements
elektrische Kontakte, die digitale Signale zu der Mikroprozessor-Steuerung übertragen.
[0009] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wählt die Mikroprozessor-Steuerung
in Abhängigkeit von der Betätigungsdauer des Universal-Bedienelementes unterschiedliche
Einstellparameter aus und/oder verändert diese. Alternativ oder zusätzlich kann die
Mikroprozessor-Steuerung bei einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Heißlufthandgerätes unterschiedliche Einstellparameter in Abhängigkeit von der Betätigungshäufigkeit
des Universal-Bedienelementes auswählen und/oder verändern.
[0010] Vorzugsweise weist das Universal-Bedienelement in Umfangsrichtung zwei Drehrichtungen
auf, d. h. es ist im Uhrzeigersinn und im Gegenuhrzeigersinn drehbar und wählt in
Abhängigkeit von der Drehrichtung des Universal-Bedienelementes unterschiedliche Einstellparameter
aus und/oder verändert diese. Dabei kann das Universal-Bedienelement in beiden Drehrichtungen
ein oder mehrere Kontaktierstellungen aufweisen, wobei die an die Mikroprozessor-Steuerung
weiter geleiteten Signale zur Einstellung der Betriebsparameter und/oder Betriebszustände
vom Drehwinkel abhängig sind.
[0011] Für eine einfache Bedienung des erfindungsgemäßen Heißlufthandgerätes hat es sich
als günstig erwiesen, wenn das Universal-Bedienelement zumindest in axialer Richtung
selbstrückstellend ausgebildet ist. In Drehrichtung kann das Universal-Bedienelement
selbstrückstellend oder nicht selbstrückstellend ausgebildet sein. Dies ist abhängig
davon, ob das Universal-Bedienelement in dieser Richtung als Bit-Generator oder als
Schalter konzipiert ist. Auf diese Weise können alle Betriebsparameter bzw. Betriebszustände
des Heißlufthandgerätes einfach eingestellt werden. Zusammen mit der Visualisierung
über das Display können selbst komplexe Einstellungs-, Anpassungs- Vorgänge verständlich
dargestellt und ausgeführt werden.
[0012] Dabei kann das Universal-Bedienelement allein gedrückt und/oder gedreht werden oder
gleichzeitig gedrückt und im Uhrzeigersinn oder entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht
bzw. geschwenkt werden. Durch die Kombination dieser beiden Bewegungsarten lässt sich
eine Vielzahl von voneinander unterscheidbaren Befehlseingaben für den Mikroprozessor
generieren. Die verschiedenen Befehle, die zu unterschiedlichen Vorgängen führen,
sind abhängig davon, wie lange auf das Universal-Bedienelement gedrückt wird (Dauer),
wie oft die Druckvorgänge in einem vorbestimmten Zeitfenster erfolgen (Häufigkeit),
in welcher Richtung das Universal-Bedienelement mit oder ohne gleichzeitiges Drücken
gedreht wird (Drehsinn) und wie weit das Universal-Bedienelement mit oder ohne gleichzeitige
Drücken gedreht wird (Drehwinkel).
[0013] In einer begünstigten Ausführungsform der Erfindung weist die Mikroprozessor-Steuerung
eine Software-Verriegelungsfunktion für die Bedieneinrichtung auf, so dass die Mikroprozessor-Steuerung
nicht auf eine versehentliche Betätigung des Universal-Bedienelements reagiert. Diese
verhindert, dass während des Gebrauchs des erfindungsgemäßen Heißlufthandgerätes die
Einstellparameter für die Luftmenge und Lufttemperatur des Heißluftstroms sowie die
Betriebszustände des Heißlufthandgerätes in unerwünschter Weise versehentlich geändert
werden. Zum Lösen der Softwareverriegelung muss das Universal-Bedienelement in einer
bestimmten Weise, die einen vorgesehenen Befehlscode bewirkt, gedrückt und/oder gedreht
werden.
[0014] Die Mikroprozessor-Steuerung ermöglicht nicht nur eine einfache Steuerung und Regelung
des Betriebszustandes und der eingestellten Prozessparameter des Heißlufthandgerätes,
sondern auch eine gezielte Überwachung von Funktionselementen bzw. von Gerätefunktionen.
Die Mikroprozessor-Steuerung kann beispielsweise die an dem Heizelement unter Last
anliegende Netzspannung mit zur Spannungsbestimmung vorgesehenen Detektionsmitteln
überwachen und die von der ordnungsgemäßen Funktion des Heizelementes und des Gebläses
abhängige Temperatur des Luftstroms über vorgesehene Temperaturdetektionsmittel bestimmen.
Mit derartigen Detektionsmitteln kann auch eine Überhitzung des Heizelementes sicher
erkannt werden. Über weitere für das Gebläse bzw. das Heizelement optional vorgesehene
Detektionsmittel für Strom - und/oder Spannung kann deren ordnungsgemäße Funktion
oder deren Ausfall erkannt und dem Benutzer über das elektronische Anzeigefeld signalisiert
werden. Die Mikroprozessor-Steuerung gibt zur Information des Benutzers des Heißlufthandgerätes
die Soll- und Ist-Werte von Prozessparametern, Abweichungen der Prozessparameter von
den Einstellwerten, Meldungen zu bestimmten Sonderbetriebszuständen sowie Warn- und/oder
Störmeldungen über das elektronische Display aus. Dazu weist das Display neben der
Luftmengen - und der Temperaturanzeige Symbole auf, die beispielsweise bei SoftwareVerriegelung
des Universal-Bedienelements, bei defektem Heizelement, bei Überhitzung des Heizelementes,
bei normal- und/oder Unterspannung am Heizelement sowie bei fälligen Wartungsarbeiten
von dem Mikroprozessor aktiviert werden.
[0015] Bei vorteilhaften Varianten des vorgeschlagenen Heißlufthandgerätes weist die Mikroprozessor-Steuerung
eine Energiesparfunktion auf, die jeweils über das Universal-Bedienelement aktivierbar
ist. Derartige prozessorgesteuerte Funktionen sind aus dem Stand der Technik bei Heißlufthandgeräten
bisher nicht bekannt. Dieser besondere Betriebszustand wird ebenfalls im Display angezeigt,
sobald er ausgeführt wird.
[0016] Heißlufthandgeräte werden vom Anwender oft für denselben Prozess verwendet. Dazu
werden sie einmalig optimal eingestellt und dann nur noch mit mittels des Universal-Bedienelementes
der Bedieneinrichtung ein- und ausgeschaltet. Beim Einschalten werden dann die zuletzt
eingestellten Prozessparameter wieder aufgerufen. Viele Endanwender verwenden Heißluftautomaten
für den wesentlichen Teil der Arbeitsaufgabe und das Heißlufthandgerät nur für kurze
Zeit sporadisch, um die von dem Heißluftautomaten nicht erreichbaren Bearbeitungsstellen
manuell zu bearbeiten. Bis ein Heißluftgerät beim Einschalten die Betriebstemperatur
erreicht, können mehrere Minuten verstreichen. Daher werden häufig solche Heißlufthandgeräte
bei Arbeitsbeginn eingeschaltet und bleiben dauernd im Betrieb bis zum Arbeitsende.
Während der Schweißautomat arbeitet und/oder der Anwender andere Tätigkeiten ausführt,
verbrauchen bekannte Heißlufthandgeräte während der Wartezeit große Energiemengen,
was unerwünscht ist. Die Mikroprozessor-Steuerung bietet in Verbindung mit den dem
Heizelement bzw. dem Gebläse vorgeschalteten Halbleiter-Leistungsschaltern die Möglichkeit,
die vom Gebläse geförderte Luftmenge und/oder die Betriebstemperatur des Heizelementes
zur Erzeugung des Heißluftstromes gezielt zu verändern. Ist die gewünschte Betriebstemperatur
erreicht und wird dann die Luftmenge neu eingestellt, wird die Prozesstemperatur aufgrund
der Wärmekapazität des Heizelementes während dem Ausregeln nur wenig verändert. Dabei
kann der Energieverbrauch des Heizelementes ebenfalls abgesenkt werden, da das Heizelement
nur die reduzierte Luftmenge erwärmen muss.
[0017] Wird das Heißlufthandgerät nicht mehr benötigt, kann bei der Außerbetriebnahme über
die Auskühlfunktion eine Überhitzung des Heizelementes vermieden werden. Bei aktivierter
Auskühlfunktion wird das Heizelement Mikroprozessorgesteuert abgeschaltet, während
das Gebläse noch nachläuft und so kühlt. Die Nachlaufzeit des Gebläses kann vorbestimmt,
d. h. im Mikroprozessor gespeichert oder sensorgesteuert sein. Die aktivierte Auskühlfunktion
wird dem Benutzer über das elektronische Display signalisiert. Nach dem Ablauf der
Nachlaufzeit schaltet sich das neue Heißlufthandgerät automatisch selbstständig vollkommen
ab und verriegelt zudem softwaremäßig die Eingabe von Befehlen über das Universal-Bedienelement.
[0018] Außerdem kann die Mikroprozessor-Steuerung Soll- und Ist-Werte von Prozessparametern,
besondere Gerätefunktionen, Warnmeldungen und/oder Störmeldungen und auch Wartungsanweisungen
ausgeben und über das Display visualisieren.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Mikroprozessor-Steuerung
eine Anlaufsperrfunktion auf, die über das Universal-Bedienelement beeinflussbar ist.
Die Anlaufsperrfunktion verhindert einen selbstständigen Anlauf des Heißlufthandgerätes
beim Anlegen von Betriebsspannung. Durch die Verwendung der Halbleiter-Leistungsschalter
für die Kontrolle der Leistung des Gebläses und des Heizelementes ist es dem Mikroprozessor
des Heißlufthandgerätes möglich, diese definiert ein- und auch auszuschalten. Wenn
das Gerät an die Betriebsspannung verbunden wird oder wenn die Betriebsspannung nach
Netzausfall wieder zur Verfügung steht, wird der Luftstrom erst erzeugt und erhitzt,
nachdem der Anwender durch eine bewusste Eingabe am Universal-Bedienelement die Sperre
aufgehoben hat. Dies ist ein sicherheitstechnischer Vorteil zur Verhütung von Bränden
nach Netzausfällen gegenüber Geräten, welche mit einem Hauptschalter ausgeführt sind.
[0020] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
des Ausführungsbeispiels zur Erfindung in Verbindung mit den Ansprüchen und der beigefügten
Zeichnung. Die einzelnen Merkmale der Erfindung können für sich allein oder zu mehreren
bei unterschiedlichen Ausführungsformen der Erfindung verwirklicht sein. Es zeigen:
- Figur 1
- ein erfindungsgemäßes Heißlufthandgerät in perspektivischer Darstellung mit Blickrichtung
von hinten auf das Griffteil;
- Figur 2
- das Universal-Bedienelement aus Figur 2 als Ausschnittsvergrößerung;
- Figur 3
- die unterschiedlichen Betätigungsmöglichkeiten des Universal-Bedienelements aus Figur
2 (Figur 3a bis 3c);und
- Figur 4
- das elektronische Display aus Figur 2 als Ausschnittsvergrößerung.
[0021] Die Figur 1 zeigt das Ausführungsbeispiel der Erfindung als Übersichtszeichnung,
die Figur 2 das hintere Ende des in der Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiels
in vergrößerter Darstellung. Das erfindungsgemäße Heißlufthandgerät 1 weist ein stabförmiges
Griffteil 2 mit Lufteintrittsöffnungen 3 auf, das als Kunststoffgehäuse (2') ausgebildet
ist. Die Lufteinrittsöffnungen 3 sind hinten an dem Griffteil 2 angeordnet. Aus dem
Griffteil 2 tritt vorne ein metallisches Luftführungsrohr 4 hervor, das an dem dem
Griffteil 2 abgewandten Ende eine Luftaustrittsöffnung 5 aufweist, wobei sich von
den Lufteintrittsöffnungen 3 bis hin zu der Luftaustrittsöffnung 5 im inneren des
Gehäuses (2') und des Luftführungsrohres 4 ein in diesen Figuren nicht sichtbarer
Luftkanal erstreckt. Am Übergang zu dem Luftführungsrohr 4 weist das zylindrische
Griffteil 2 einen ebenfalls zylindrischen vorderen Gehäuseabschnitt 6 auf, der im
Durchmesser jedoch wesentlich größer ist als der hintere Gehäuseabschnitt 7 des Griffteils
2. In dem Griffteil 2 ist im Bereich des vorderen Gehäuseabschnittes 6 ein Elektromotor
mit Gebläserad und in dem Luftführungsrohr 4 an das Gebläse anschließend ein elektrisches
Heizelement angeordnet, die in der Zeichnung nicht sichtbar sind.
[0022] Außerdem ist zwischen dem Gebläse und der hinteren Stirnseite 8 des Griffteils 2
eine ebenfalls nicht sichtbare Mikroprozessor-Steuerung mit jeweils einem dem Heizelement
und dem Elektromotor vorgeschalteten Halbleiter-Leistungsschalter eingebaut. Der Mikroprozessor
der Mikroprozessor-Steuerung ist mit einem elektronischen digitalen Anzeigefeld 9
in Form eines Displays 9 und mit einer Bedieneinrichtung 10 elektrisch verbunden,
die hinten am hinteren Gehäuseabschnitt 7 des Griffteils 2 angeordnet und von außen
sichtbar bzw. bedienbar sind. Die Bedieneinrichtung 10 weist ein einziges Universal-Bedienelement
10' auf, das als ein im wesentlichen zylindrischer Bedienknopf ausgebildet ist, und
das vom Griffteil 2 absteht. Das Universal-Bedienelement 10' ist an der hinteren Stirnseite
8 des Griffteils 2 angeordnet, an dem auch das Netzkabel 11 in den hinteren Gehäuseabschnitt
7 des Griffteils 2 eintritt. Das Display 9 ist ebenfalls an dem hinteren Gehäuseabschnitt
7 des Griffteils 2 nahe der hintern Stirnseite 8, jedoch umfangsseitig angeordnet,
wo auch die Lufteintrittsöffnungen 3 des Luftkanals positioniert sind.
[0023] Das in der Figur 2 als Ausschnittsvergrößerung dargestellte Universal-Bedienelement
10', mit dem digitale Eingaben dem Mikroprozessor als Befehle zugeführt werden, ist
zur Eingabe von Steuerdaten axial verschiebbar und in Umfangsrichtung drehbar. Die
Bedieneinrichtung 10 überbrückt bei Betätigung des Universal-Bedienelements 10' elektrische
Kontakte, die mit dem Mikroprozessor verbunden sind und überträgt digitale Signale
dorthin. Die Figuren 3a - 3c zeigen die vorgesehenen unterschiedlichen Betätigungsmöglichkeiten
des Universal-Bedienelementes 10'. Das Universal-Bedienelement 10' ist in axialer
Richtung als Taster ausgebildet, wie die Figuren 3a, 3b symbolisch zeigen. Die mittels
des Universal-Bedienelements 10' betätigbare Bedieneinrichtung 10 gibt in Abhängigkeit
von der axialen Betätigungsdauer unterschiedliche digitale Signale zur Einstellung
des Betriebszustandes bzw. zu Betriebsparametern des Heißlufthandgerätes 1 ab. Sie
gibt außerdem in Abhängigkeit von der Häufigkeit der axialen Betätigung in einem bestimmten
Zeitfenster andere Signale zur Einstellung des Heißlufthandgerätes 1 ab. Wie die Figur
3c zeigt, ist das Universal-Bedienelement 10' in beide mögliche Drehrichtungen in
Umfangsrichtung drehbar. Auch in Abhängigkeit von dem Drehsinn bzw. dem Drehwinkel
gibt das Universal-Bedienelement weitere andersartige Signale zur Einstellung von
anderen Betriebszuständen oder Betriebsparametern des Heißlufthandgerätes 1 an die
Mikroprozessor-Steuerung ab. Darüber hinaus führt die Kombination von Tast- und Drehbewegungen
nochmals zu einer anderen Befehlsfolge.
[0024] Die Figur 4 zeigt das elektronische digitale Display 9 des Heißlufthandgerätes 1
in vergrößerter Darstellung. Das Display 9 weist mittig eine dreieinhalbstellige 7-Segment-Anzeige
12 für die Temperatureingabe und -anzeige auf. Darunter angeordnet ist eine 5-segmentige
Balken-Anzeige 14 zur Einstellung bzw. Anzeige der Luftmenge. Oberhalb und links der
dreistelligen 7-Segment-Temperatur-Anzeige 12 sind an eine Anzahl von Funktionssymbolen
14 angeordnet, über die Warnmeldungen, Störmeldungen oder bestimmte Sonderbetriebszustände
des Heißlufthandgerätes 1 visualisiert werden können. Für die Darstellung von Temperaturen
in der Einheit °F müssen bei 700°C noch zusätzlich eine Tausenderstelle Angezeigt
werden. Diese befindet sich zwischen den Dreiecksymbolen und der Zahl 6 in der Fig.
4. Da die 1000er Position nur zur Anzeige von 1 oder nichts verwendet wird, ist dies
die halbe Stelle.
1. Heißlufthandgerät (1), vorzugsweise zur lokalen Erhitzung von thermoplastischen Kunststoffen,
mit einem Gehäuse (2'), das ein stabförmiges mit Lufteintrittsöffnungen (3) versehenes
Griffteil (2) bildet, und mit einem aus dem Griffteil (2) hervortretenden Luftführungsrohr
(4), das einen Luftkanal radial begrenzt, wobei in dem Luftführungsrohr (4) ein elektrisches
Heizelement und in dem Griffteil (2) ein Elektromotor mit Gebläserad aufgenommen ist,
und wobei innen in dem Griffteil (2) eine elektronische Steuerung mit jeweils einem
dem Heizelement bzw. dem Elektromotor vorgeschalteten Halbleiter-Leistungsschalter
und außen an dem Griffteil (2) ein Anzeigefeld (9) sowie eine Bedieneinrichtung (10)
für das Heißlufthandgerät (1) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Steuerung als Mikroprozessor-Steuerung, das Anzeigefeld als elektronisches
digitales Display (9) und die Bedieneinrichtung (10) als digitale Bedieneinrichtung
(10) ausgebildet ist, wobei die digitale Bedieneinrichtung (10) ein einziges Universal-Bedienelement
(10') aufweist, das zum Ein- und/oder Ausschalten des Heißlufthandgeräts (1) und zur
Festlegung von Steuerdaten der Mikroprozessor-Steuerung in mindestens zwei Richtungen
gegenüber dem Griffteil (2) bewegbar ist.
2. Heißlufthandgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Universal-Bedienelement (10') axial verschiebbar und/oder in Umfangsrichtung
drehbar ist.
3. Heißlufthandgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung (10) bei Betätigung des Universal-Bedienelements (10')
elektrische Kontakte überbrückt, die digitale Signale zu der Mikroprozessor-Steuerung
übertragen.
4. Heißlufthandgerät nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikroprozessor-Steuerung in Abhängigkeit von der Betätigungsdauer des Universal-Bedienelements
(10') unterschiedliche Einstellparameter auswählt und/oder verändert.
5. Heißlufthandgerät nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikroprozessor-Steuerung in Abhängigkeit von der Betätigungshäufigkeit des Universal-Bedienelementes
(10') unterschiedliche Einstellparameter auswählt und/oder verändert.
6. Heißlufthandgerät nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Universal-Bedienelement (10') in Umfangsrichtung zwei Drehrichtungen aufweist
und in Abhängigkeit von der Drehrichtung unterschiedliche Einstellparameter auswählt
und/oder verändert.
7. Heißlufthandgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Universal-Bedienelement (10') in beiden Drehrichtungen mehr als eine Kontaktierstellung
aufweist, wobei die Signale zur Einstellung der Betriebszustände vom Drehwinkel abhängig
sind.
8. Heißlufthandgerät nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Universal-Bedienelement (10') selbstrückstellend ausgebildet ist.
9. Heißlufthandgerät nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikroprozessor-Steuerung eine Software-Verriegelungsfunktion für das Universal-Bedienelement
(10') aufweist.
10. Heißlufthandgerät nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikroprozessor-Steuerung Detektionsmittel zur Spannungsbestimmung aufweist.
11. Heißlufthandgerät nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikroprozessor-Steuerung Detektionsmittel zur Temperaturbestimmung aufweist.
12. Heißlufthandgerät nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikroprozessor-Steuerung eine Energiesparfunktion aufweist, die über das Universal-Bedienelement
(10') aktivierbar ist.
13. Heißlufthandgerät nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikroprozessor-Steuerung eine Auskühlfunktion aufweist, die über das Universal-Bedienelement
(10') aktivierbar ist.
14. Heißlufthandgerät nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikroprozessor-Steuerung Soll- und Ist-Werte von Prozessparametern, Gerätefunktionen,
Warnmeldungen und/oder Störmeldungen ausgibt und über das Display (9) visualisiert.
15. Heißlufthandgerät nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikroprozessor-Steuerung eine Anlaufsperrfunktion aufweist, die über das Universal-Bedienelement
(10') beeinflussbar ist.