[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine elektrische Schalteinrichtung.
[0002] In der Elektro-Installationstechnik ist es hinlänglich bekannt, elektrische Verbraucher,
wie Leuchten und sonstige Geräte, aus dem elektrischen Versorgungsnetz, beispielsweise
230 V, 50 Hz, zu versorgen und z. B. über Schalter ein- und auszuschalten.
[0003] Bei solchen Installationen gibt es allerdings für Bäder und sonstige Feuchträume
Einschränkungen durch einschlägige Normen, insbesondere durch die DIN VDE 0100-701,
wonach darin definierte Bad-Verlegezonen in bestimmte Schutzbereiche 0 bis 2 unterteilt
werden. In diesen Schutzbereichen sind übliche netzgebundene Installationsgeräte,
wie Steckdosen, Schalter und auch Verbraucher, nicht zugelassen. Zulässig sind nur
Geräte, die mit einer Schutzkleinspannung bis 12 V oder 25 V betrieben werden, und
die mindestens der Schutzart IP X4 oder sogar bis zu IP X7 entsprechen.
[0004] Nun stellt sich besonders in solchen Verlegezonen häufig das Problem, dass gerade
innerhalb der relevanten Schutzbereiche von Bade- oder Duschwannen und auch Waschbecken
Notrufsysteme benötigt werden, damit vor allem ältere und hilfebedürftige Menschen
in Notfällen die Möglichkeit haben, ein Notrufsignal auszulösen, um beispielsweise
nach einem Sturz oder in einem sonstigen Notfall um Hilfe rufen zu können.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine elektrische Schalteinrichtung
zu schaffen, die insbesondere auch zur Installation in Bad-Verlegezonen der Schutzbereiche
0 bis 2 gemäß DIN VDE 0100-701 zulässig und geeignet ist.
[0006] Erfindungsgemäß weist dazu gemäß dem unabhängigen Anspruch 1 die Schalteinrichtung
einen Signalsender mit mindestens einem zugehörigen Schaltelement zum Erzeugen von
zu einem entfernt außerhalb des jeweiligen Schutzbereiches anzuordnenden Signalempfänger
zu übertragenden Schaltsignalen auf, wobei für eine netzunabhängige elektrische Energieversorgung
ein mit einer Wasserleitung zu verbindender Energiewandler vorgesehen ist, der zum
Umformen von kinetischer und/oder thermischer Energie aus dem Wasser in die zum Betrieb
des Signalsenders benötigte elektrische Energie ausgelegt ist.
[0007] Durch die netzunabhängige - und somit autarke - Versorgung kann die Schalteinrichtung
- bei entsprechend geringer Auslegung einer über den Energiewandler bereitgestellten
Versorgungsspannung - auf einfache Weise speziell für Verlegezonen der Schutzbereiche
0 bis 2 der oben genannten Norm ausgelegt werden. Dennoch können vorteilhafterweise
nahezu beliebige Schaltfunktionen ausgelöst und auch beliebige elektrische Verbraucher
geschaltet werden, indem der von dem Signalsender - und damit auch von der jeweiligen
Schutzzone - entfernt liegende Signalempfänger mit beliebigen, auch netzgebundenen
Geräten zusammenwirken kann.
[0008] Eine bevorzugte Anwendung der Erfindung ist eine Ausführung als Notruf-Einrichtung,
wobei der externe Signalempfänger mit einer Signaleinrichtung zur akustischen und/oder
optischen Signalisierung zusammenwirkt.
[0009] Durch die Erfindung kann demnach ein Schaltelement insbesondere in einer Ausführung
als Notruf-Taster auch in den besagten Schutzbereichen eingesetzt werden. Somit ist
eine Installation und auch ein Nachrüsten eines Notrufsystems im Bereich von Duschen,
Badewannen und Waschbecken möglich, zumal zur Versorgung auch keine elektrischen Leitungen
erforderlich sind.
[0010] Besonders zweckmäßig ist eine Integration der Schalteinrichtung mit ihren Komponenten
in eine Wasser-Armatur oder in einen Armatur-Anschluss-Adapter.
[0011] Die erfindungsgemäße Schalteinrichtung eignet sich besonders für so genannte barrierefreie
Wohnbereiche insbesondere für Menschen höheren Alters und/oder mit Behinderungen.
Damit bildet die erfindungsgemäße Schalteinrichtung ein "Altersgerechtes Assistenzsystem
für ein gesundes und unabhängiges Leben", kurz "AAL", Stichwort "Ambient Assisted
Living".
[0012] Vorteilhafte Weiterbildungen und besondere Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung sind
in den abhängigen Ansprüchen sowie auch in der anschließenden Beschreibung enthalten.
[0013] Anhand der beiliegenden Zeichnungen soll die Erfindung im Folgenden beispielhaft
genauer erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein schematisches Blockschaltbild einer vorteilhaften Ausführung einer erfindungsgemäßen
Schalteinrichtung,
- Fig. 2
- eine vereinfachte, schematische Darstellung einer Wasser-Armatur mit darin integrierter
Schalteinrichtung und
- Fig. 3
- eine vereinfachte, schematische Darstellung eines Anschluss-Adapters mit darin integrierter
Schalteinrichtung.
[0014] In den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind gleiche Teile stets mit den gleichen
Bezugszeichen versehen.
[0015] Zu der anschließenden Beschreibung wird ausdrücklich betont, dass die Erfindung nicht
auf die Ausführungsbeispiele und dabei nicht auf alle oder mehrere Merkmale von beschriebenen
Merkmalskombinationen beschränkt ist, vielmehr kann jedes einzelne Teilmerkmal des/jedes
Ausführungsbeispiels auch losgelöst von allen anderen im Zusammenhang damit beschriebenen
Teilmerkmalen für sich und auch in Kombination mit beliebigen Merkmalen eines anderen
Ausführungsbeispiels sowie auch unabhängig von den Merkmalskombinationen und Rückbeziehungen
der Ansprüche eine erfinderische Bedeutung haben.
[0016] Eine erfindungsgemäße elektrische Schalteinrichtung 1 besteht in dem in Fig. 1 veranschaulichten
Ausführungsbeispiel aus einem Signalsender 2 mit einem zugehörigen Schaltelement 4
zum Erzeugen von Schaltsignalen S, die über eine drahtlose Signalverbindung 6 zu einem
entfernt anzuordnenden Signalempfänger 8 übertragbar sind. Für eine netzunabhängige
elektrische Energieversorgung ist ein mit einer Wasserleitung 10 zu verbindender Energiewandler
12 vorgesehen, der zum Umformen von kinetischer und/oder thermischer Energie aus dem
durch die Wasserleitung 10 strömenden Wasser in die zum Betrieb des Signalsenders
2 benötigte elektrische Energie ausgelegt ist.
[0017] Bei der Ausführung gemäß Fig. 1 besteht der Energiewandler 12 zur Nutzung der kinetischen
Energie aus einer Turbine 14 und einem von der Turbine 14 angetriebenen Generator
16. Hierbei ist der Energiewandler 12 mit seiner Turbine 14 so in die Wasserleitung
10 installierbar, dass er von dem Wasser durchströmt wird. Dies ist in Fig. 1 durch
Pfeile veranschaulicht.
[0018] Weiterhin ist gemäß Fig. 1 der Energiewandler 12 über einen elektrischen Energiespeicher
18 und bevorzugt über eine elektronische Steuerung 20 mit dem Signalsender 2 elektrisch
verbunden. Auch das Schaltelement 4 kann mit dem Signalsender 2 über die Elektronik
20 verbunden sein.
[0019] Der Signalempfänger 8 kann mit einem beliebigen elektrischen Verbraucher oder Gerät
22 zu dessen Ansteuerung anhand der Schaltsignale S zusammenwirken.
[0020] Das Schaltelement 4 kann mit Vorteil von einem Drucktaster 24 gebildet sein, vergleiche
dazu Fig. 2 und 3.
[0021] Wie schematisch in Fig. 2 veranschaulicht ist, kann die erfindungsgemäße Schalteinrichtung
1 in einer Wasser-Armatur 26 integriert sein. Durch die integrierte Anordnung der
Schalteinrichtung 1 und deren Komponenten ist in Fig. 2 nur das Schaltelement 4 bzw.
der Drucktaster 24 zu erkennen.
[0022] Bei der in Fig. 3 veranschaulichten Alternative ist die erfindungsgemäße Schalteinrichtung
1 in einem insbesondere plattenförmigen Anschlussadapter 28 integriert, so dass in
Fig. 3 ebenfalls nur das Schaltelement 4 bzw. der Drucktaster 24 zu erkennen ist.
Zu erkennen sind aber weiterhin zwei Wasseranschlüsse 30, 32 für zwei Wasserleitungen
10a und 10b für Warm- und Kaltwasser. Der Anschluss-Adapter 28 bildet einen Übergang
zwischen gebäudeseitigen Wasserleitungen und einer beliebigen Wasser-Armatur.
[0023] Der Energiewandler 12 kann wahlweise in die Kaltwasserleitung und/oder die Warmwasserleitung
installiert werden.
[0024] Alternativ zur Ausnutzung der kinetischen Energie kann der Energiewandler 12 auch
als thermoelektrischer Wandler zur Umsetzung von im Wasser enthaltener thermischer
Energie in die benötigte elektrische Energie ausgelegt sein. Für diese thermoelektrische
Energie-Umwandlung kann einer der dazu an sich bekannten Effekte genutzt werden, und
zwar der Peltier-Effekt, der Seebeck-Effekt oder der Thomson-Effekt. In Verbindung
insbesondere mit dem Seebeck-Effekt können auch spezielle, an sich bekannte Verfahren
aus der Nanotechnik zur Anwendung kommen.
[0025] Im Falle der Auslegung als thermoelektrischer Wandler wird der Energiewandler 12
insbesondere in der Warmwasserleitung installiert.
[0026] Die zur Übertragung der Schaltsignale S vorgesehene Signalverbindung 6 ist insbesondere
als Funkstrecke ausgebildet, wobei der Signalsender 2 ein Funksender und der Signalempfänger
8 ein Funkempfänger sind.
[0027] Die erfindungsgemäße Schalteinrichtung 1 wird insbesondere als Notruf-Einrichtung
angewendet, wobei der externe Signalempfänger 8 mit einer Signaleinrichtung zur akustischen
und/oder optischen Signalisierung zusammenwirkt.
[0028] Zusätzlich oder alternativ kann auch eine Anwendung als Schalter-Einrichtung vorgesehen
sein, wobei der externe Signalempfänger 8 mit einem Schaltgerät zum Schalten eines
beliebigen elektrischen Verbrauchers zusammenwirkt.
[0029] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt, sondern umfasst auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungen.
Es wird ausdrücklich betont, dass die Ausführungsbeispiele nicht auf alle Merkmale
in Kombination beschränkt sind, vielmehr kann jedes einzelne Teilmerkmal auch losgelöst
von allen anderen Teilmerkmalen für sich eine erfinderische Bedeutung haben. Ferner
ist die Erfindung bislang auch noch nicht auf die im Anspruch 1 definierte Merkmalskombination
beschränkt, sondern kann auch durch jede beliebige andere Kombination von bestimmten
Merkmalen aller insgesamt offenbarten Einzelmerkmalen definiert sein. Dies bedeutet,
dass grundsätzlich praktisch jedes Einzelmerkmal des Anspruchs 1 weggelassen bzw.
durch mindestens ein an anderer Stelle der Anmeldung offenbartes Einzelmerkmal ersetzt
werden kann. Insofern ist der Anspruch 1 lediglich als ein erster Formulierungsversuch
für eine Erfindung zu verstehen.
1. Elektrische Schalteinrichtung (1), insbesondere zur Installation in Verlegezonen der
Schutzbereiche 0 bis 2 gemäß DIN VDE 0100-701,
gekennzeichnet durch einen Signalsender (2) mit einem zugehörigen Schaltelement (4) zum Erzeugen von zu
einem entfernt anzuordnenden Signalempfänger (8) zu übertragenden Schaltsignalen (S),
wobei für eine netzunabhängige elektrische Energieversorgung ein mit einer Wasserleitung
(10) zu verbindender Energiewandler (12) vorgesehen ist, der zum Umformen von kinetischer
und/oder thermischer Energie aus dem Wasser in die zum Betrieb des Signalsenders (2)
benötigte elektrische Energie ausgelegt ist.
2. Schalteinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Energiewandler (12) über Anschlüsse so in der Wasserleitung (10) installierbar
ist, dass er von dem Wasser durchströmt wird.
3. Schalteinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Energiewandler (12) über einen elektrischen Energiespeicher (18) mit dem Signalsender
(2) elektrisch verbunden ist.
4. Schalteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltelement (4) von einem Drucktaster (24) gebildet und insbesondere über eine
Steuerelektronik (20) elektrisch mit dem Signalsender (2) verbunden ist.
5. Schalteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Signalsender (2) mit dem Schaltelement (4) und dem Energiewandler (12) in einer
Wasser-Armatur (26) integriert ist.
6. Schalteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Signalsender (2) mit dem Schaltelement (4) und dem Energiewandler (12) in einem
Anschluss-Adapter (28) für eine Wasser-Armatur integriert ist.
7. Schalteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Energiewandler (12) aus einer durch die kinetische Energie des durch die Wasserleitung
(10) strömenden Wassers antreibbaren Turbine (14) und einem von der Turbine (14) angetriebenen
Generator (16) besteht.
8. Schalteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Energiewandler (12) als thermoelektrischer Wandler zur Umsetzung von im Wasser
enthaltener thermischer Energie nach dem Peltier-Effekt, dem Seebeck-Effekt oder dem
Thomson-Effekt ausgelegt ist.
9. Schalteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der Signalsender (2) für eine drahtlose Übertragung der Schaltsignale (S), insbesondere
als Funksender, ausgebildet ist.
10. Schalteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
gekennzeichnet durch eine Anwendung als Notruf-Einrichtung, wobei der externe Signalempfänger (8) mit
einer Signaleinrichtung zur akustischen und/oder optischen Signalisierung zusammenwirkt.
11. Schalteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
gekennzeichnet durch eine Anwendung als Schalter-Einrichtung, wobei der externe Signalempfänger (8) mit
einem Schaltgerät zum Schalten eines beliebigen elektrischen Verbrauchers zusammenwirkt.