[0001] Die Erfindung betrifft einen Formkörper mit einem darin angeordneten Rollladenelement.
[0002] Wird an einem Gebäude nachträglich oder bei dessen Neubau eine Dämmstoffschicht angebracht,
so sind üblicherweise herkömmliche hierin nicht Jalousie- oder Rollladenkästen, in
denen lediglich eine einzige Rollladenwelle vorgesehen ist, verwendbar. Die Dicke
der Dämmschicht ist regelmäßig geringer als die Tiefe bekannter Rollladen- oder Jalousiekästen.
Es muss somit in einem aufwendigen Verfahren eine Ausnehmung in Dämmung und Gebäudewand
geschaffen werden, die herkömmliche Jalousie- bzw. Rollladenkästen aufnimmt. Durch
diese ungünstige Verbindung zwischen Dämmschicht und Gebäudewand wird eine Wärmebrücke
ausgebildet, die sich nachteilig auf die Dämmungseigenschaften des Gebäudes auswirkt.
Um herkömmliche Rollladenkästen in einer Dämmschicht aufzunehmen, reicht deren Dicke
in der Regel nicht aus.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Möglichkeit zu schaffen, um
Rollladenelemente platzsparend in eine bestehende oder nachzurüstende Gebäudedämmung
integrieren zu können.
[0004] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Formkörper wie eingangs beschrieben. Dieser
Formkörper weist einen Aufnahmeraum auf und umfasst in dem Aufnahmeraum ein angeordnetes
oder anordenbares, von dem Aufnahmeraum teilweise umschlossenes Rollladenelement.
Der erfindungsgemäße Formkörper zeichnet sich dadurch aus, dass in dem Rollladenelement
wenigstens zwei drehbar gelagerte, zueinander beabstandete, übereinander angeordnete
Rollladenwellen vorgesehen sind. Über die Rollladenwellen ist ein Rollladen geführt.
Zudem ist wenigstens ein die Rollladenwellen umschlingendes Fördermittel vorgesehen.
Ein Ende des Rollladens ist dabei an dem Fördermittel befestigbar und über das Fördermittel
auf die Rollladenwellen aufzuwickeln. Die Rollladenwellen sind bevorzugt in der Ebene
einer, auf einer Gebäudewand vorgesehenen Dämmung gesehen, parallel zueinander, bevorzugt
übereinander angeordnet. Aus der übereinanderliegenden Anordnung der Rollladenwellen
ergibt sich ein verringertes Baumaß des Rollladenelementes und des das Rollladenelement
aufnehmenden Formkörpers, der die Funktion eines Rollladenkastens übernimmt. Die Erfindung
ermöglicht somit eine platzsparende Integration eines Rollladenelementes in einer
Gebäudedämmung. Hierbei ist es unerheblich, ob diese Gebäudedämmung bereits auf dem
Gebäude angebracht ist oder aber im Zuge des Neubaus des Gebäudes auf diesem angebracht
wird. Gegenüber herkömmlichen Rollladenkästen ist die Dicke, die seitens der Gebäudedämmung
zur Verfügung gestellt werden muss, um das Rollladenelement bzw. den dieses umschließenden
Formkörper aufzunehmen, erheblich reduziert. Aufgrund des reduzierten Platzbedarfs
für die Anordnung der Rollladenelemente bzw. der darin vorgesehenen Rollladenwellen
steht insgesamt mehr Raum für die Anbringung von Dämmmaterial oder sonstigen Dämmelementen
zur Verfügung. Die an der Anbringungsstelle des Rollladenelementes am Gebäude ohnehin
verringerte Dämmleistung wird somit zumindest teilweise kompensiert.
[0005] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird von einem Rollladen gesprochen.
Selbstverständlich sind auch Rollos, Jalousien, Beschattungsbahnen oder -rollos und
Lamellen- bzw. Stabrollladen etc. umfasst und im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung verwendbar.
[0006] Als vorteilhaft wird angesehen, wenn das Rollladenelement und/oder die Rollladenwellen
in den Formkörper einbaubar sind bzw. ist. Der Formkörper kann in Dicke, Höhe und
Material an die bestehende bzw. anzubringende Gebäudedämmung abgestimmt oder angepasst
werden.
[0007] Des Weiteren können sowohl Rollladenelement als auch Formkörper in Serienfertigung
hergestellt werden. Eine getrennte Herstellung von Formkörper und eigentlichem Rollladenelement
ist dabei ebenso von der Erfindung umfasst, wie eine kombinierte Herstellung. Ebenfalls
umfasst ist eine getrennte Herstellung des Formkörpers und des Rollladenelementes
und eine Verbindung beider Teile erst am Einbauort.
[0008] Wenigstens einer der Rollladenwellen bzw. dem Fördermittel ist günstiger Weise ein
Antrieb zugeordnet. Dieser Antrieb kann dabei vorteilhafter Weise in dem das Rollladenelement
aufnehmenden Formkörper zum Beispiel im Aufnahmeraum angeordnet werden. Daneben besteht
selbstverständlich auch die Möglichkeit, dass der Antrieb außerhalb des Formkörpers,
insbesondere in der Dämmung oder in der Gebäudewand oder gesondert, beispielsweise
in einem zusätzlichen Aufnahmeraum im Formkörper vorgesehen ist.
[0009] Um beispielsweise bei Ausfall eines elektronischen Antriebes dennoch eine Betätigung
des Rollladens durchführen zu können, erweist es sich als günstig, wenn optional zusätzlich
ein Rollladengurt zur manuellen Bedienung des Rollladens vorgesehen ist. Der Gurt
ist dabei über wenigstens eine der Rollladenwellen, bevorzugt über deren Enden geführt.
Die Rollladenwelle und/oder das Fördermittel ist dann über den Gurt antreibbar. Der
Gurt zur manuellen Bedienung kann einen motorisierten Antrieb ergänzen oder aber diesen
ersetzen, beide Ausführungsvarianten sind von der Erfindung umfasst.
[0010] Das die beiden Rollladenwellen umschlingende Fördermittel ist bevorzugt als umlaufender,
insbesondere wenigstens eines der Enden der Rollladenwellen umschlingender bevorzugt
endloser Gurt, als umlaufendes Band oder Riemen, als Kette oder dergleichen ausgebildet.
Dabei wirkt der im erfindungsgemäßen Rollladenelement vorgesehene Antrieb auf die
Rollladenwellen oder aber treibt das Fördermittel an. Um den Gleichlauf der Rollladenwellen
zu verbessern, erweist es sich als günstig, wenn beide Enden beider Rollladenwellen
von einem Fördermittel umschlungen sind.
[0011] Der erfindungsgemäße Formkörper umfasst in einer Weiterbildung der Erfindung günstiger
Weise ein Gestell. In dem Gestell bzw. Teilen davon ist zumindest eine der beiden
Rollladenwellen bzw. beide Rollladenwellen drehbar gelagert aufgenommen oder gehalten.
Vorteilhafter Weise werden nur die Enden der Rollladenwelle bzw. Rollladenwellen im
Gestell drehbar gelagert aufgenommen oder gehalten. Das Gestell übernimmt dabei die
Positionierung bzw. Fixierung der Rollladenwellen und vereinfacht die Montage.
[0012] Um das Rollladenelement und/oder das Gestell in dem Formkörper bzw. Aufnahmeraum
anzuordnen, weist das Gestell bevorzugt je eine Halterung auf, die mit einer Aufnahme
im oder am Formkörper zusammenwirkt. Die Halterung kann dabei seitlich am Gestell
angeordnet werden und ist in ihrer Anordnung auf eine Aufnahme im oder am Formkörper
bzw. einer dort vorgesehenen Aussteifung abgestimmt.
[0013] Diese Kombination aus Halterung und Aufnahme ermöglicht es, in einfacher Art und
Weise eine Verbindung zwischen Formkörper und Rollladenelement bzw. Gestell durchzuführen,
so dass beispielsweise ein Zusammenbau auf der Baustelle möglich wird.
[0014] Das Gestell ist, um in der Lage zu sein, die über das Rollladenelement bzw. den Antrieb
eingetragenen Kräfte ableiten zu können, bevorzugt biegesteif oder selbsttragend ausgebildet.
[0015] Das Gestell kann beispielsweise aus Metallschienen hergestellt werden. Alternativ
kann hier eine Draht- oder sonstige geeignet erscheinende Konstruktion verwendet werden.
Die Konstruktion ist in der Lage, die eingetragenen Kräfte an den Formkörpern bzw.
über ein Halte-, Verbindungs- oder Versteifungsmittel an die den Formkörper tragende,
umgebende Gebäudedämmung bzw. Gebäudewand abzuführen.
[0016] Der Formkörper mit angeordnetem oder anordenbarem Rollladenelement ist günstiger
Weise als Nachrüstteil für eine Gebäudedämmung ausgebildet. Zwar kann der erfindungsgemäße
Formkörper auch beim Neubau verwendet werden, bei Sanierungen und nachträglich angebrachten
Gebäudedämmungen erweist sich der erfindungsgemäße Formkörper aufgrund der geringen
Bautiefe jedoch als besonders geeignet, um auch in schwächer dimensionierte Gebäudedämmschichten
eingesetzt oder eingebaut zu werden. Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit,
dass zunächst der Formkörper an dem Gebäude bzw. der Gebäudewand befestigt und die
restliche Gebäudedämmung danach um den Formkörper herum an der Gebäudewand angeordnet
wird.
[0017] Ebenfalls von der Erfindung umfasst ist eine Ausführungsform, in der zunächst der
Formkörper mit eingesetztem bzw. eingebautem Gestell an dem Gebäude bzw. der Gebäudewand
angeordnet wird und dann das Rollladenelement nachträglich im Formkörper bzw. Gestell
eingesetzt, bzw. eingeschoben oder eingehängt wird.
[0018] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Rollladenelement einen Antrieb aufweist.
Während dieser zum einen als externer Antrieb, der auf die Rollladenwellen oder aber
das diese umschlingende Fördermittel wirkt, ausgebildet sein kann, besteht alternativ
die Möglichkeit, dass der Antrieb als in wenigstens einer der Rollladenwelle angeordneter
Rohrmotor vorgesehen ist. Dabei besteht die Möglichkeit, dass zum einen nur in einer
der beiden Rollladenwellen ein Rohrmotor angeordnet ist. Alternativ können selbstverständlich
auch beide Rollladenwellen jeweils einen Rohrmotor aufweisen. In einer bevorzugten
Ausführungsform sind die Rohrmotoren der beiden Rollladenwellen und/oder mehrerer
Rollladenelemente miteinander synchronisiert, um ein gleichmäßiges Öffnen und Schließen
eines oder mehrerer Rollläden zu gewährleisten.
[0019] Die Aufrollung des Rollladens auf den Rollladenwellen wird dadurch verbessert, dass,
wie in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, eine Führung für
den Rollladen an den Rollladenwellen vorgesehen ist. Hierdurch wird ein Verrutschen
des Rollladens auf der Rollladenwelle unterbunden und ein gleichmäßiges Auf- und Abrollen
des Rollladens verbessert.
[0020] Der erfindungsgemäße Formkörper ist zumindest überwiegend aus einem wärmedämmenden
Material gebildet. Als wärmedämmendes Material kommt hierbei insbesondere geschäumtes
Kunststoffmaterial, bevorzugt Polyurethan oder expandiertes Polystyrol zum Einsatz.
Der Formkörper weist einen, das Rollladenelement teilweise umschließenden Aufnahmeraum
auf. Im Einbauzustand ist vorgesehen, dass der Formkörper eine Öffnung aufweist, durch
die der Rollladen aus dem Formkörper abgerollt bzw. in den Formkörper eingezogen werden
kann. Bei dieser Öffnung kann es sich auch um einen Spalt handeln, durch den der Rollladen
gefädelt ist. Es werden so die Wärmeverluste über den Formkörper bzw. das Rollladenelement
weiter minimiert.
[0021] Der Formkörper gemäß der Erfindung verfügt über einen sich längs erstreckenden Aufnahmeraum,
der von seitlichen Wänden begrenzt ist. Dabei ist vorgesehen, dass der Formkörper
eine Aussteifung umfasst, die jeweils die stirnseitigen Wände, die insbesondere den
Enden der Rollladenwellen gegenüber angeordnet sind, aussteifen bzw. versteifen. Diese
Aussteifung dient in einer bevorzugten Weiterbildung zur kraftschlüssigen Befestigung
des Rollladenelementes bzw. eines im Rollladenelement vorgesehen oder das Rollladenelement
aufnehmenden Gestells.
[0022] Als vorteilhaft wird angesehen, wenn die Aussteifung(en) in den Formkörper integrierbar,
beispielsweise auch nachträglich in den Formkörper oder den Aufnahmeraum einsetzbar,
ist/sind. Die Verbindung von Formkörper und Aussteifung(en) erfolgt insbesondere über
eine Klebung oder ein in den Formkörper und in die Aussteifung eingreifendes Verbindungsmittel.
[0023] Alternativ oder zusätzlich zu der stirnseitig angeordneten Aussteifung besteht die
Möglichkeit, dass wenigstens eine Aussteifung in den längsseitigen Wänden des Formkörpers
vorgesehen ist und die Rollladenwellen bzw. das die Rollladenwellen aufnehmende Gestell
an diesen Aussteifungen angebracht, angeordnet oder befestigt ist.
[0024] Die Aussteifung kann, wie in einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, mit je
einer Aufnahme ausgestattet werden, die mit der am Rollladenelement oder dem das Rollladenelement
aufnehmenden Gestell angeordneten Halterung zusammenwirkt.
[0025] Als vorteilhaft wird angesehen, wenn die Aussteifung in den Formkörper integriert
ist. Eine derartige Integration kann beispielsweise unmittelbar bei der Herstellung
des Formkörpers erfolgen, indem die Aussteifung in den Formkörper eingeschäumt, eingepresst
oder in sonstiger Art und Weise eingebracht wird. Alternativ oder zusätzlich besteht
die Möglichkeit zur Anordnung der Aussteifung mit einer Klebung oder die Verbindung
über ein Verbindungsmittel.
[0026] Die Aufnahme, die im Formkörper direkt oder an, in oder neben der Aussteifung angeordnet
ist und mit dieser bevorzugt in Wirkverbindung steht, kann als Steck,- Clips,- oder
Rastaufnahme ausgebildet sein. Diese Steck,- Clips,- oder Rastaufnahme ermöglicht
die Anordnung der Rollladenwellen oder der Halterung in der Aufnahme, wobei die Anordnung
bevorzugt lösbar oder fest ausgebildet ist.
[0027] Neben der Herstellung des Formkörpers aus einem Vollmaterial, beispielsweise in einem
Spritzverfahren oder aber durch Ausfräsung aus einem Materialblock besteht die Möglichkeit
und wird es als günstig angesehen, den Formkörper aus Platten herzustellen. Die Platten
sind dabei insbesondere aus einem geschäumten Kunststoffmaterial, bevorzugt aus Polyurethan
gebildet. In beiden Fällen, das heißt im Fall der Herstellung des Formkörpers aus
einem Vollmaterial, oder aber bei der Bildung aus Platten, kann selbstverständlich
auch ein Materialmix verwendet werden. Denkbar ist beispielsweise eine Kanten- oder
Eckbewehrung aus Metall oder einem Metallgeflecht. Zusätzlich besteht die Möglichkeit,
dass Aussteifungen aus Holz oder einem Holzwerkstoff bzw. aus Kunststoff in dem Formkörper
eingelegt oder eingeformt sind.
[0028] Der erfindungsgemäße Formkörper zeichnet sich dadurch aus, dass eine Dicke des Formkörpers,
bevorzugt eine Dicke der Gebäudewand und/oder die Dicke einer an der Gebäudewand vorgesehenen
Dämmung anpassbar ist. Durch diese Anpassbarkeit, die beispielsweise durch eine Nachbearbeitung
am Verbauungsort oder aber durch entsprechende Dimensionsanpassung bei der Herstellung
des eigentlichen Formkörpers durchgeführt wird, kann individuell die Verwendung des
erfindungsgemäße Rollladenelementes bzw. des diesen aufnehmenden Formkörpers an das
jeweilige Bauprojekt angepasst werden. Aufgrund der verwendeten Materialien kann an
Ort und Stelle eine letzte Anpassung an die Gegebenheiten an der Baustelle durchgeführt,
beispielsweise der Formkörper entsprechend beschnitten oder ausgefräst werden, um
in Ausnehmungen oder Aussparungen am Gebäude und/oder in der Dämmung ein- oder angepasst
werden zu können oder um Durchführungen für Kabel, Leitungen oder dergleichen zu schaffen.
[0029] Der erfindungsgemäße Formkörper ist in einer bevorzugten Ausführungsform als Nachrüstteil
für eine Gebäudedämmung ausgebildet. Der Formkörper steht somit für nachträgliche
Gebäudesanierungen zur Verfügung. Davon ist auch umfasst, dass zunächst nur der Formkörper
in eine Gebäudedämmung eingesetzt oder eingebaut wird und das Rollladenelement nach
Fertigstellung der Gebäudedämmung in den dort angeordneten Formkörper eingebracht
oder eingebaut wird.
[0030] Der Formkörper weist günstiger Weise vom Aufnahmeraum entfernt, bevorzugt an seiner
Außenseite mindestens eine Befestigungsplatte auf. Diese Befestigungsplatte ist kraftschlüssig,
jedoch thermisch entkoppelt mit der Aussteifung verbunden. Die thermische Entkopplung
wird beispielsweise durch die Auswahl geeigneter Materialien für die Fixierungsmittel
erreicht. Alternativ können die Fixierungsmittel auch eine eigene Dämmung aufweisen,
so dass hier keine Wärmebrücken entstehen, die die gesamte Dämmleistung einer Gebäudedämmung
herabsetzen würden. Die thermische Entkopplung steht einem kraftschlüssigen Anschluss
nicht entgegen. Verbessert wird die Dämmung dadurch, dass die Befestigungsplatte selbst
auch aus einem Material mit einem möglichst niedrigen Wärmedurchgangskoeffizienten
gebildet ist bzw. Durchbrechungen in der Befestigungsplatte, durch die Befestigungs-
oder Fixierungsmittel geführt sind, eine geeignete Isolation oder Isolationsbeschichtung
aufweisen oder mit Isolationsmittel ausgekleidet oder ausgeschäumt sind.
[0031] Die Befestigungsplatte befindet sich je nach Art der gewählten Anordnung des Formkörpers,
beispielsweise an einer Gebäudewand, oberhalb oder seitlich des Aufnahmeraumes. Um
einen möglichst universal einsetzbaren Formkörper zur Verfügung stellen zu können,
kann sowohl oberhalb als auch seitlich des Aufnahmeraums eine Befestigungsplatte angeordnet
werden. Die Befestigungsplatte kann selbstverständlich auch die stirnseitigen Abdeckungen
des Formkörpers bilden und hierbei die aus dem Rollladenelement bzw. dem Gestell eingetragenen
Kräfte aufnehmen und beispielsweise an einer Gebäudewand ableiten oder abtragen.
[0032] An der Befestigungsplatte ist bevorzugt wenigstens ein Wandanschlussbefestigungsmittel
anbringbar. Dieses ist dabei aufgrund der Befestigungsplatte bzw. deren Eigenschaften
thermisch entkoppelt vom eigentlichen Formkörper, dabei aber so ausgebildet, dass
die eingetragenen Kräfte in geeigneter Weise an die Wand abgetragen werden können.
[0033] Der erfindungsgemäße Formkörper ist bevorzugt für ein Einschieben und lösbares oder
festes Verankern des Rollladenelementes bzw. des Gestells geeignet. Neben dem direkten
Anordnen des Rollladenelements kann hier selbstverständlich ein lösbares oder festes
Verankern des Gestells im Formkörper bzw. dem Aufnahmeraum vorgesehen werden.
[0034] Die Rollladenwellen oder das Gestell bzw. die Halterungen für die Rollladenwellen
sind dabei mit einer Aufnahme bzw. einer die Aufnahme zur Verfügung stellenden Aussteifung
oder einer der Aussteifung zugeordneten Aufnahme in Eingriff bringbar. Ist eine Entnahme
des Rollladenelementes aus dem Formkörper geplant, beispielsweise zu Revisionszwecken
oder aber beim Austausch des Rollladens, so kann aufgrund der lösbaren Verbindung
zwischen Aufnahme und Rollladenelement bzw. Gestell ein Werkzeug oder dergleichen
in den Formkörper eingeführt werden und die Verankerung von Aufnahme und Halterung
bzw. Aufnahme und Rollladenwelle lösen. In diesem Zusammenhang erweist es sich als
günstig, wenn die Aufnahme als Rastschiene ausgebildet ist. Dabei kann die Rollladenwelle
bzw. das Ende der Rollladenwelle auch direkt in die Aufnahme eingesetzt werden, ohne
dass hier ein Gestell vorgesehen werden muss. Dabei wird beispielsweise wie folgt
vorgegangen. Zunächst werden Rollladenwellen, umschlingendes Fördermittel und der
eigentliche Rollladen miteinander verbunden und diese Kombination dann in die Aufnahme
eingefügt oder eingesetzt, wobei bevorzugt die Enden der Rollladenwellen in die Aufnahme,
das heißt, in die Rastschiene eingefügt und dort gehalten werden. Die Rastschienen
können beispielsweise so ausgebildet sein, dass hier ein Einschieben lediglich in
eine Richtung möglich ist.
[0035] In einer Variante des erfindungsgemäßen Formkörpers ist vorgesehen, dass zumindest
ein Teil des Formkörpers an einer dem Bauwerk zugewandten Seite als Befestigungsmittel
eine Verstärkung aufweist, die sich zuindest teilweise in das Bauwerk bzw. einen statisch
tragenden Teil des Bauwerks erstreckt. Hierdurch wird eine ausreichend stabile Verbindung
zwischen Formkörper und darin angeordnetem Rollladenelement und Bauwerk erreicht.
In den Formkörper in das Rollladenelement eingetragene Kräfte können in optimaler
Art und Weise an das Bauwerk abgetragen werden. Es kommt somit nicht zu Beschädigungen
des Formkörpers und damit zu einer störungsfreien Funktion des Rollladens.
[0036] Die Erfindung umfasst gleichermaßen eine Gebäudedämmung mit wenigstens einem Rollladenelement
wie vor beschrieben oder einem Formkörper wie oben ausgeführt, in dem das Rollladenelement
angeordnet ist.
[0037] In der erfindungsgemäßen Gebäudedämmung ist der das Rollladenelement beinhaltende
Formkörper in eine oder mehrere Dämmschichten der Gebäudedämmung integriert. Die Eigenschaften
des Formkörpers sind dabei so gewählt, dass hier keine Wärmebrücken zwischen den einzelnen
Dämmschichten der Gebäudedämmung ausgebildet werden können und die Gesamtdämmleistung
somit nur unwesentlich herabgesetzt wird.
[0038] Um dies zu erreichen, wird es als günstig angesehen, wenn die Dicke des Formkörpers
der Dicke der Gebäudedämmung entspricht oder an diese anpassbar ist.
[0039] Die erfindungsgemäße Gebäudedämmung ist bevorzugt an einer Gebäudewand angeordnet.
Die Verwendung des erfindungsgemäßen Rollladenelementes bzw. des Formkörpers mit dem
Rollladenelement bleibt selbstverständlich nicht auf die Verwendung mit einer Gebäudedämmung
beschränkt. Gleichermaßen möglich und denkbar ist die Verwendung beispielsweise mit
Dachflächenfenstern oder dergleichen. Die besonders schmale Bauform des erfindungsgemäßen
Rollladenelementes ermöglicht dessen Verwendung an einer Vielzahl von Verbauungsorten,
bei denen nur eine geringe Bautiefe zur Verfügung steht, die Verwendung von Rollläden
jedoch gleichermaßen gewünscht ist.
[0040] Die erfindungsgemäße Gebäudedämmung sieht vor, dass ein nachträgliches Anordnen des
Rollladenelementes bzw. des das Rollladenelement aufnehmenden Gestells in dem Formkörper
vorgesehen ist. Dies bedeutet, dass zunächst der Formkörper in der Gebäudedämmung
bzw. an der Gebäudewand angebracht, danach die übrigen Dämmarbeiten abgeschlossen
werden können und als letzter Bearbeitungsschritt bzw. zur Fertigstellung des Gebäudes
das Gestell bzw. das Gestell mit Rollladenelement in den Formkörper eingesetzt werden
kann.
[0041] Die Erfindung umfasst ebenfalls ein Verfahren zur Ausbildung eines Gebäudedämmelementes,
dessen wesentliche Bestandteile der Formkörper mit Rollladenelement bzw. der Formkörper
mit Gestell und darin angeordnetem Rollladenelement sind. Das Verfahren umfasst dabei
zunächst zwei Schritte. In einem ersten Schritt wird ein einen Aufnahmeraum aufweisender
Formkörper zur Verfügung gestellt, während in einem zweiten Schritt ein Rollladenelement,
wie zuvor beschrieben, in dem Formkörper angeordnet wird. Alternativ kann auch im
zweiten Schritt zunächst ein das Rollladenelement tragendes oder später aufnehmendes
Gestell in dem Aufnahmeraum angeordnet und das eigentliche Rollladenelement, bestehend
aus zwei übereinander angeordneten Rollladenwellen, in dieses Gestell eingesetzt werden.
[0042] Eine Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, dass der Formkörper und das Gestell
und/oder das Rollladenelement zunächst als gesonderte Elemente zur Verfügung gestellt
und beispielsweise bei oder kurz vor dem Einbau zum eigentlichen Gebäudedämmelement
zusammengefügt werden.
[0043] Als günstig erweist es sich, wenn der zweite Schritt, nämlich das Anordnen eines
Rollladenelementes und/oder eines das Rollladenelement tragenden Gestells in dem Aufnahmeraum
nach dem Einbau des Formkörpers in eine Gebäudedämmung, insbesondere in eine wie oben
ausgeführte Gebäudedämmung durchgeführt wird.
[0044] Selbstverständlich besteht in einer alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens auch die Möglichkeit, dass vor dem Einbau des Formkörpers in eine Gebäudedämmung,
das das Rollladenelement tragende Gestell in dem Formkörper angeordnet und erst nach
dem Einbau der Kombination aus Formkörper und Gestell das Rollladenelement im Formkörper
bzw. dem Gestell eingesetzt wird.
[0045] Als alternative Vorgehensweise empfiehlt sich vor dem Einbau des Formkörpers die
Gebäudedämmung, das Gestell und das Rollladenelement in dem Formkörper bzw. dem darin
vorgesehenen Aufnahmeraum anzuordnen.
[0046] Während das erfindungsgemäße Verfahren vorsieht, dass die zuvor genannten Verfahrensschritte
werkseitig durchgeführt werden, sieht eine alternative Ausführungsform vor, dass das
Verfahren erst am Einbauort einer Gebäudedämmung durchgeführt wird.
[0047] Die Erfindung umfasst außerdem ein System, das die folgenden Elemente aufweist bzw.
umfasst:
- wenigstens einen in eine Gebäudedämmung integrierbaren, einen Aufnahmeraum zur Verfügung
stellenden Formkörper,
- wenigstens ein Rollladenelement mit wenigstens zwei drehbar gelagerten, zueinander
beabstandet angeordneten Rollladenwellen,
- wenigstens einen über die Rollladenwellen geführten Rollladen
und
- wenigstens einem die Rollladenwellen umschlingenden Fördermittel, wobei ein Ende des
Rollladens an dem Fördermittel befestigbar und über das Fördermittel auf die Rollladenwellen
aufwickelbar ist.
[0048] Das erfindungsgemäße System umfasst des Weiteren wenigstens ein insbesondere biegesteif
oder selbsttragend ausgebildetes Gestell, in dem zumindest das Rollladenelement und/oder
die beiden Rollladenwellen bzw. deren Wellenenden drehbar gelagert aufgenommen oder
gehalten sind. Das Verwenden eines Gestells im erfindungsgemäßen System kann auch
optional erfolgen. Der Formkörper bzw. der Aufnahmeraum stellt dann eine Halterung
oder Aufnahme zur direkten Anordnung des Rollladenelementes zur Verfügung, ohne dass
hier auf die Verwendung eines Gestells zurückgegriffen werden muss.
[0049] Das erfindungsgemäße System sieht vorteilhafterweise vor, dass die zuvor genannten
fakultativen Elemente (wie das Gestell) oder obligatorischen Elemente (wie das Rollladenelement)
als gesonderte Bauteile vorliegen, insbesondere wobei eine bedarfsweise, bevorzugt
orts- und/oder zeitunabhängige Kombination von einem oder mehreren Elementen vor,
während oder nach der Integration des Formkörpers in eine Gebäudedämmung vorgesehen
ist. Das heißt, dass der Formkörper als gesondertes Element hergestellt und zur Verfügung
gestellt, beispielsweise an eine Baustelle angeliefert werden kann. Gleiches gilt
für das Rollladenelement und ein optional im System verwendbares Gestell. Auch dieses
Element oder Teilelemente können gesondert an verschiedenen Orten hergestellt und
zum letztlichen Zusammenbau des Systems an die Baustelle angeliefert werden. Ebenfalls
umfasst ist der gemeinsame Aufbau von Formkörper und darin angeordnetem Gestell, wobei
nach Einbau ein Einsetzen oder Einhängen des Rollladenelementes erfolgt. Das erfindungsgemäße
System ermöglicht somit eine Vielzahl von Aufbau- bzw. Anpassungsmöglichkeiten und
Ausgestaltungsvarianten, die abhängig sind von der gewünschten Art des Formkörpers
und des Rollladenelementes sowie der darin vorgesehenen Rollläden.
[0050] Der Vorschlag umfasst:
Einen Formkörper umfassend ein in einem im Formkörper vorgesehenen, das Rollladenelement
teilweise umschließenden Aufnahmeraum angeordnetes oder anordenbares Rollladenelement,
wobei das Rollladenelement wenigstens zwei drehbar gelagerte,
zueinander beabstandet angeordnete Rollladenwellen , wenigstens einen über die Rollladenwellen
geführten Rollladen und
wenigstens ein die Rollladenwellen umschlingendes Fördermittel aufweist und wobei
ein Ende des Rollladens an dem Fördermittel befestigbar und über das Fördermittel
auf die Rollladenwellen aufwickelbar ist.
[0051] Einen wie zuvor ausgeführten Formkörper, wobei die Rollladenwellen in der Ebene einer
auf einer Gebäudewand vorgesehenen Gebäudedämmung gesehen, parallel zueinander und/oder
senkrecht zu der Ebene angeordnet sind.
[0052] Einen wie zuvor ausgeführten Formkörper, wobei der Formkörper zumindest überwiegend
aus einem wärmedämmenden Material, insbesondere aus geschäumtem Kunststoffmaterial,
bevorzugt Polyurethan oder expandiertem Polystyrol gebildet ist, wobei der Formkörper
insbesondere aus Platten, bevorzugt aus dem geschäumten Kunststoffmaterial, insbesondere
bevorzugt aus expandiertem Polystyrol oder Polyurethan gebildeten Platten gebildet
ist.
[0053] Einen wie zuvor ausgeführten Formkörper, der weiter wenigstens eine zur kraftschlüssigen
Befestigung des Rollladenelementes geeignete Aussteifung umfasst, wobei der sich längs
erstreckende Aufnahmeraum von seitlichen Wänden begrenzt ist und die stirnseitigen
Wände, die insbesondere den Wellenenden der Rollladenwellen gegenüber angeordnet sind,
die Aussteifung/en aufweisen und/oder die längsseitigen Wände , die insbesondere den
Rollladenwellen gegenüber angeordnet sind, je Aussteifung/en aufweisen.
[0054] Einen wie zuvor ausgeführten Formkörper, wobei die Aussteifung in den Formkörper
integrierbar oder mit einer Klebung oder einem Verbindungsmittel mit diesem verbindbar
ist.
[0055] Einen wie zuvor ausgeführten Formkörper, wobei wenigstens ein den Rollladenwellen
und/oder dem Fördermittel zugeordneter Antrieb vorgesehen ist, wobei der Antrieb in
dem Formkörper oder dem Aufnahmeraum oder außerhalb des Formkörpers bzw. Aufnahmeraumes,
insbesondere in der Gebäudedämmung oder der Gebäudewand angeordnet ist, wobei optional
ein Rollladengurt zur manuellen Bedienung des Rollladens vorgesehen ist, und wobei
der Gurt über wenigstens eine der Rollladenwellen, bevorzugt über deren Wellenende
geführt ist und die Rollladenwelle und/oder das Fördermittel über den Rollladengurt
antreibbar ist.
[0056] Einen wie zuvor ausgeführten Formkörper, wobei der Antrieb als in der Rollladenwelle
angeordneter Rohrmotor ausgebildet ist, wobei insbesondere in jeder der Rollladenwellen
ein Rohrmotor angeordnet und bevorzugt ein synchronisierter Betrieb der Rohrmotoren
vorgesehen ist.
[0057] Einen wie zuvor ausgeführten Formkörper, wobei das Fördermittel als wenigstens ein
umlaufender, bevorzugt endloser, insbesondere wenigstens eines der Wellenenden der
Rollladenwellen umschlingender Gurt, als umlaufendes Band oder Riemen, als Kette oder
dergleichen ausgebildet ist.
[0058] Einen wie zuvor ausgeführten Formkörper, der weiter wenigstens ein insbesondere biegesteif
oder selbsttragend ausgebildetes Gestell in dem zumindest das Rollladenelement und/oder
die beiden Rollladenwellen bzw. deren Wellenenden drehbar gelagert, aufgenommen oder
gehalten sind, umfasst.
[0059] Einen wie zuvor ausgeführten Formkörper, wobei die Aussteifung(en) mit wenigstens
je einer Aufnahme ausgestattet ist/sind, die mit einer am Rollladenelement oder an
dem das Rollladenelement aufnehmenden Gestell angeordneten Halterung zusammenwirkt.
[0060] Einen wie zuvor ausgeführten Formkörper, wobei die Aufnahme als Steck-, Clips- oder
Rastaufnahme ausgebildet ist, insbesondere wobei die Rollladenwellen oder die Halterung
in der Aufnahme lösbar fest anordenbar ist.
[0061] Einen wie zuvor ausgeführten Formkörper, wobei die Rollladenwellen wenigstens eine
Führung für den Rollladen aufweisen.
[0062] Einen wie zuvor ausgeführten Formkörper, wobei eine Dicke des Formkörpers an die
Dicke der Gebäudewand und/oder die Dicke einer an der Gebäudewand vorgesehenen Gebäudedämmung
anpassbar ist und/oder der Formkörper als Nachrüstteil für eine Gebäudedämmung ausgebildet
ist.
[0063] Einen wie zuvor ausgeführten Formkörper, wobei der Formkörper vom Aufnahmeraum entfernt,
bevorzugt an der Außenseite, mindestens eine Befestigungsplatte aufweist, die kraftschlüssig,
aber thermisch entkoppelt mit wenigstens einer der Aussteifung/en verbunden ist.
[0064] Einen wie zuvor ausgeführten Formkörper, wobei sich die Befestigungsplatte oberhalb
und/oder seitlich des Aufnahmeraumes befindet.
[0065] Einen wie zuvor ausgeführten Formkörper, wobei an der Befestigungsplatte wenigstens
ein Wandanschlussbefestigungsmittel anbringbar ist.
[0066] Einen wie zuvor ausgeführten Formkörper, wobei ein Einschieben in den und lösbares
oder festes Verankern des Rollladenelementes und/oder des Gestells in dem Formkörper
bzw. Aufnahmeraum vorgesehen ist, wobei die Rollladenwellen und/oder das Gestell bzw.
die Halterungen für die Rollladenwellen mit der eine Aufnahme zur Verfügung stellenden
Aussteifung oder einer der Aussteifung zugeordneten Aufnahme in Eingriff bringbar
ist.
[0067] Einen wie zuvor ausgeführten Formkörper, wobei die Aufnahme als Rastschiene ausgebildet
ist.
[0068] Einen wie zuvor ausgeführten Formkörper, wobei zumindest ein Teil des Formkörpers
an einer einem Bauwerk zugewandten Seite als Befestigungsmittel eine Verstärkung aufweist,
die zumindest teilweise in das Bauwerk bzw. einen statisch tragenden Teil des Bauwerks
einbringbar ist.
[0069] Der Vorschlag umfasst zudem eine Gebäudedämmung mit wenigstens einem wie zuvor beschrieben
ausgeführten Formkörper, wobei der Formkörper in eine oder mehrere Dämmschichten der
Gebäudedämmung integriert ist.
[0070] Eine wie zuvor ausgeführte Gebäudedämmung, wobei ein nachträgliches Anordnen des
Rollladenelementes und/oder des Gestells in dem Formkörper vorgesehen ist.
[0071] Eine wie zuvor ausgeführte Gebäudedämmung, wobei die Dicke des Formkörpers der Dicke
der Gebäudedämmung entspricht und/oder an diese anpassbar ist.
[0072] Eine wie zuvor ausgeführte Gebäudedämmung, wobei die Gebäudedämmung an einer Gebäudewand
angeordnet ist.
[0073] Der Vorschlag betrifft auch
- Ein Verfahren zur Ausbildung eines Gebäudedämmelements umfassend die Schritte:
- 1.) Zurverfügungstellen eines einen Aufnahmeraum aufweisenden Formkörpers,
- 2.) Anordnen eines Rollladenelementes und/oder eines das Rollladenelement tragenden
Gestells in dem Aufnahmeraum.
- Das wie zuvor ausgeführte Verfahren, wobei Formkörper, Gestell und/oder Rollladenelement
als gesonderte Elemente zur Verfügung gestellt werden.
- Das wie zuvor ausgeführte Verfahren, wobei Schritt 2.) nach dem Einbau des Formkörpers
in eine Gebäudedämmung, insbesondere in eine wie zuvor beschriebene Gebäudedämmung
durchgeführt wird.
- Das wie zuvor ausgeführte Verfahren, wobei vor dem Einbau des Formkörpers in eine
Gebäudedämmung, das das Rollladenelement tragende Gestell in dem Formkörper angeordnet
und nach dem Einbau der Kombination aus Formkörper und Gestell das Rollladenelement
im Formkörper bzw. dem Gestell eingesetzt wird.
- Das wie zuvor ausgeführte Verfahren, wobei vor dem Einbau des Formkörpers in die Gebäudedämmung
Gestell und Rollladenelement in dem Formkörper bzw. dem darin vorgesehenen Aufnahmeraum
angeordnet werden.
- Das wie zuvor ausgeführte Verfahren, wobei die Verfahrensschritte werkseitig oder
an einem Einbauort einer Gebäudedämmung durchgeführt werden.
[0074] Ebenfalls von dem Vorschlag umfasst ist
- ein System umfassend die folgenden Elemente:
- wenigstens einen in eine Gebäudedämmung integrierbaren,
- einen Aufnahmeraum zur Verfügung stellenden Formkörper,
- wenigstens ein Rollladenelement mit wenigstens zwei drehbar gelagerten, zu einander
beabstandet angeordneten Rollladenwellen, wenigstens einem über die Rollladenwellen
geführten Roll laden und wenigstens einem die Rollladenwellen umschlingenden Fördermittel,
wobei ein Ende des Rollladens an dem Fördermittel befestigbar und über das Fördermittel
auf die Rollladenwellen aufwickelbar ist und/oder wenigstens ein insbesondere biegesteif
oder selbsttragend ausgebildetes Gestell, in dem zumindest das Rollladenelement und/oder
die beiden Rollladenwellen bzw. deren Wellenenden drehbar gelagert, aufgenommen oder
gehalten sind.
- Das zuvor beschriebene System, wobei die Elemente als gesonderte Bauteile vorliegen,
insbesondere wobei eine bedarfsweise, bevorzugt orts- und/oder zeitunabhängige Kombination
von einem oder mehreren Elementen vor, während oder nach der Integration des Formkörpers
in eine Gebäudedämmung vorgesehen ist.
[0075] Die im Zusammenhang mit den einzelnen Ausführungsformen des Vorschlags beschriebenen
Merkmale, Teilmerkmale und/oder Merkmalskombinationen können selbstverständlich beliebig
kombiniert werden, um den erfindungsgemäßen Gegenstand vorteilhaft weiterzubilden.
Auch die Kombinationen von Merkmalen, Teilmerkmalen und/oder Merkmalskombinationen
aus Ansprüchen verschiedener Anspruchskategorien sind gleichermaßen umfasst.
[0076] In der Zeichnung ist die Erfindung insbesondere in einem Ausführungsbeispiel schematisch
dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein in einem Formkörper angeordnetes Rollladenelement in seitlich geschnittener Darstellung
- Fig. 2
- einen Formkörper mit darin angeordnetem Rollladenelement in der Einbausituation in
Vorderansicht und
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung durch den eingebauten Formkörper mit eingesetztem Rollladenelement
in perspektivischer Darstellung.
[0077] In den Figuren sind gleiche oder einander entsprechende Elemente jeweils mit den
gleichen Bezugszeichen bezeichnet und werden daher, sofern nicht zweckmäßig, nicht
erneut beschrieben.
[0078] Fig. 1 zeigt einen Formkörper 1, der an einer Gebäudewand 19 befestigt ist. Der Formkörper
1 stützt sich dabei an einem an der Gebäudewand 19 vorgesehenen Vorsprung 25 ab, der
den oberen Abschluss einer Fensterleibung ausbildet. Der Formkörper 1 ist in seiner
Dicke an eine an der Gebäudewand 19 vorgesehene Gebäudedämmung 13 angeschlossen und
entspricht mit seiner Dicke der Dicke dieser Gebäudedämmung 13. Im Formkörper 1 ist
ein Aufnahmeraum 2 ausgebildet. Dieser ist, im Einbauzustand, anders als in der hier
dargestellten Ausführungsform, als nahezu vollständig geschlossener Aufnahmeraum 2
ausgebildet. Das heißt, neben den beiden in Fig. 1 erkennbaren seitlichen Wänden 24,
die der Längserstreckung der Rollladenwellen 14a, 14b gegenüberliegend angeordnet
sind, verfügt der Formkörper 1 auch über stirnseitige Wände 24 (hier nicht dargestellt).
Der rückseitigen Wand 24 zugeordnet weist der Formkörper 1 eine Befestigungsplatte
5 auf. Diese dient zum einen zur Aufnahme von Wandanschlussbefestigungsmitteln 4,
zum anderen als Anordnungsmittel für eine Halterung 26, die ein Gestell 21 aufnimmt,
in dem die Rollladenwellen 14a, 14b bzw. die Wellenenden 22 aufgenommen sind.
[0079] Das Rollladenelement 11 weist im Ausführungsbeispiel insgesamt zwei Rollladenwellen
14a, 14b auf, die in der Ebene der Gebäudedämmung 13 gesehen übereinanderliegend angeordnet
sind und das Rollladenelement 11 bilden. Zusätzlich weist das Rollladenelement 11
ein die Wellenenden 22 verbindendes, umlaufendes Fördermittel 17 auf. Dieses ist im
Ausführungsbeispiel als Gurt oder gurtförmig ausgebildet. Selbstverständlich besteht
hier auch die Möglichkeit, ein Band, eine Kette oder dergleichen zu verwenden.
[0080] Das Fördermittel 17 umschlingt die Wellenenden 22 und dient gleichzeitig als Anordnungsmittel
für das Ende 18 des auf die Rollladenwellen 14a, 14b aufgewickelten Rollladens 16.
Der Rollladen 16 ist im Ausführungsbeispiel aus einzelnen Lamellen 27 gebildet, die
gelenkig miteinander verbunden sind. Alternativ bestünde hier auch die Möglichkeit,
Stäbe zu verwenden bzw. den Rollladen 16 als durchgehende Materialbahn auszuführen.
Die beiden Rollladenwellen 14a, 14b sind in einem Gestell 21 aufgenommen. Dieses Gestell
21 wird durch eine Schiene gebildet, in der die Rollladenwellen 14a, 14b bzw. deren
Wellenenden 22 drehbar gelagert sind. Das Gestell 21 vermittelt die Befestigung des
Rollladenelementes 11 im Formkörper 1. Hierzu weist der Formkörper 1 die Halterung
26 auf, die im Einbauzustand mit dem Gestell 21 verbunden wird und die über das Rollladenelement
11 eingetragenen Kräfte in die Befestigungsplatte 5 und über die Wandanschlussbefestigungsmittel
4 in die Gebäudewand 19 abträgt. Die Wandanschlussbefestigungsmittel 4 sind thermisch
vom Formkörper 1 entkoppelt, das heißt, die Wandanschlussbefestigungsmittel 4 bestehen
aus einem nicht wärmeleitfähigen Material bzw. weisen eine gesonderte Wärmedämmung,
beispielsweise eine Beschichtung oder dergleichen auf. Alternativ zu der hier dargestellten
Ausführungsform können die Wandanschlussbefestigungsmittel 4 auch auf der der Gebäudedämmung
13 zugewandten Oberseite des Formkörpers 1 angeordnet werden. Über geeignete Befestigungsplatten
5 im Formkörper 1 kann dann ein thermisch entkoppelter Anschluss an die Gebäudewand
19 erfolgen. Der Aufnahmeraum 2 findet einen unterseitigen Abschluss in den Abschlussschienen
28, die den Formkörper 1 umgreifen und den Aufnahmeraum 2 stabilisieren. Die Abschlussschiene
28 erstreckt sich dabei an der inneren Wand des Aufnahmeraums 2 entlang in diesen
hinein. In einer möglichen Variante ist der gesamte Aufnahmeraum 2 durch die Abschlussschiene
28 ausgekleidet.
[0081] Die Befestigungsplatte 5 besteht ebenfalls aus einem wärmedämmenden Material, dessen
Eigenschaften so ausgelegt sind, dass die hier durch die Wandanschlussbefestigungsmittel
4 gebildeten Wärmebrücken überkompensiert werden.
[0082] Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Formkörpers 1 mit darin aufgenommenem
Rollladenelement 11. Der Formkörper 1 verfügt im Ausführungsbeispiel beidseitig über
jeweils eine Befestigungsplatte 5, die in die äußeren Abschlusswänden 29 eingelegt
sind. Durch die Befestigungsplatten 5 erstrecken sich Befestigungsmittel 10, die mit
dem im Aufnahmeraum 2 aufgenommenen Gestell 21 in Eingriff stehen. Das Gestell 21
ist in einer Aufnahme 23 angeordnet, die im Aufnahmeraum 2 des Formkörpers 1 vorgesehen
ist. Bei dieser Aufnahme 23 handelt es sich beispielsweise um eine Schiene oder dergleichen,
in die das Gestell 21 eingesetzt, eingefügt oder eingebettet werden kann. Ein derartiger
Aufbau ermöglicht ein nachträgliches Einsetzen des Rollladenelementes 11 in den Formkörper
1. Das Gestell 21 selbst verfügt über insgesamt 2 seitliche Wangen 30, die geeignet
sind, die Wellenenden 22 der Rollladenwellen 14a, 14b aufzunehmen. Auch im Ausführungsbeispiel
der Fig. 2 sind die Rollladenwellen 14a, 14b übereinander angeordnet, ein gurtförmiges
Fördermittel 17 umschlingt die Rollladenwellen 14a, 14b, hierbei jedoch nicht nur
die Wellenenden 22, sondern den gesamten Wellenkörper 31 und dient gleichzeitig dazu,
den in Fig. 2 nicht dargestellten Rollladen 16 bzw. dessen Ende 18 aufzunehmen bzw.
zu tragen. Werden die Rollladenwellen 14a, 14b bewegt, beispielsweise über hier nicht
dargestellte, in den Rollladenwellen 14a, 14b angeordnete Antriebe, so bewegt sich
mit der Drehung der Rollladenwellen 14a, 14b das Fördermittel 17 und der daran befestigte
Rollladen 16 wird auf die Rollladenwellen 14a, 14b aufgewickelt.
[0083] An den seitlichen Abschlusswänden 29, in die die Befestigungsplatten 5 eingelassen
sind, befinden sich, in thermisch entkoppelter Verbindung mit der Befestigungsplatte
bzw. dem Formkörper die Wandanschlussbefestigungsmittel 4, über die der Formkörper
1 und damit das Rollladenelement 11 an einer Gebäudewand 19 angeordnet werden kann.
[0084] Der Formkörper 1 weist einen Aufnahmeraum 2 für das Rollladenelement 11 auf. Der
sich längs erstreckende Aufnahmeraum 2 ist von den seitlichen Wänden 24 begrenzt.
Die stirnseitigen Wände 24, die den Wellenenden 22 der Rollladenwellen 14a, 14b gegenüber
angeordnet sind, weisen eine Aussteifung 3 auf, die gleichzeitig als Aufnahme 23 für
das Gestell 21 dient. Das Gestell 21 trägt die Rollladenwellen 14a, 14b, die im Gestell
21 drehbar gelagert sind. Die Aussteifungen 3 nehmen das Gestell 21 auf und legen
dieses im Formkörper 1 fest. Über die Aussteifungen 3 werden die beim Auf- und Abrollen
des Rollladens 16 (nicht dargestellt) in das Gestell 21 eingetragenen Kräfte abgeleitet,
so dass die Anordnung des Rollladenelementes 11 in einem beispielsweise aus einem
geschäumten, wärmedämmenden Kunststoff gebildeten Formkörper 1 möglich wird, ohne
nachteilige Beeinträchtigungen für den Formkörper 1 befürchten zu müssen. Das Gestell
21 bzw. die Aussteifungen 3 sind über die Befestigungsmittel 10 mit den Befestigungsplatten
5 verbunden, über die wiederum ein thermisch von den Befestigungsmitteln 10 entkoppelter
Anschluss an die Gebäudewand 19 mittels der Wandanschlussbefestigungsmittel 4, im
Ausführungsbeispiel Winkel, durchgeführt wird.
[0085] Fig. 3 zeigt eine perspektivische Schnittdarstellung durch eine weitere Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Formkörpers 1. In diesem ist das Rollladenelement 11 angeordnet.
Die Befestigungsplatte 5 bildet hierbei den rückseitigen, an eine Gebäudewand 19 angeschlossenen
Abschlussbereich des Formkörpers 1 mit aus und verstärkt diesen.
[0086] Die Anordnung des Rollladenelementes 11 im Aufnahmeraum 2 des Formkörpers 1 wird
durch eine Halterung 23 realisiert, die mit einer den oberen Abschluss des Aufnahmeraums
2 bildenden Aussteifung 3 in Wirkverbindung steht. Alternativ zu den in den Fig. 2
und 3 dargestellten Aussteifungen 3 besteht selbstverständlich auch die Möglichkeit,
dass hier eine das Rollladenelement 11 dreiseitig umgreifende Aussteifung 3 vorgesehen
ist. Diese dann U-förmig ausgebildete Aussteifung 3 weist Halterungen 23 auf, die
ein Einsetzen bzw. Einfügen der Wellenenden 22 der Rollladenwellen 14a, 14b oder ein
diese tragendes Gestell 21 zulässt.
[0087] Die Rollladenwellen 14a, 14b sind über das Gestell 21, im Ausführungsbeispiel eine
die Wellenenden 22 verbindende Schiene, miteinander verbunden, so dass hier ein definierter
Körper bestehend aus Rollladenwellen 14a, 14b und Schiene des Gestells 21 besteht,
der über die in die Schienen des Gestells 21 eingreifende Befestigungsmittel 10 mit
dem Formkörper 1 verbindbar ist. Die Befestigungsmittel 10 werden von der Oberseite
32 her in das Gestell 21 eingesenkt und durchdringen dabei die Aussteifung 3. Um den
Verbund zu verbessern, kann an der Oberseite 32 des Formkörpers 1 eine weitere Befestigungsplatte
5 angeordnet werden. Von den Befestigungsmitteln 10 getrennt ist an der in der Oberseite
32 des Formkörpers 1 eingelegten Befestigungsplatte 5 ein Wandanschlussbefestigungsmittel
4 beispielsweise durch Nägel 34 befestigt und über die der gesamte Formkörper 1 mit
der Gebäudewand 19 verbunden werden kann. Aufgrund der zueinander beabstandeten Anordnung
von Wandanschlussbefestigungsmittel 4 und Befestigungsmittel 10 ist hier eine thermische
Entkopplung gegeben, so dass die Wärmedämmleistung des Formkörpers 1, der im Ausführungsbeispiel
aus einem expandierten Polystyrol besteht, nicht oder nur wenig beeinträchtigt wird.
Gleichzeitig erlaubt die Fixierung des Wandanschlussmittels 4 in der Befestigungsplatte
5 einen statisch belastbaren Anschluss des Formkörpers 1 mit darin angeordnetem Rollladenelement
11 an der Gebäudewand 19.
[0088] Um die gesamte Konstruktion zu stabilisieren, besteht selbstverständlich auch die
Möglichkeit, dass der Aufnahmeraum 2 eine Auskleidung, beispielsweise mit einer Aluminium-
oder Stahlschiene oder Verblendung aufweist. Diese Auskleidung umgreift auch den unteren
Rand 33 des Formkörpers 1 und sichert das hier freiliegende Material gegen Beschädigungen.
[0089] Neben der bereits ausgeführten Anordnung einer oder mehrerer Halterungen 26 für die
Anordnung des Rollladenelementes 11 kann eine entsprechende Halterung 26 auch derart
ausgebildet sein, dass sich diese von der rückwärtigen Wand 24 des Aufnahmeraums 2
in Richtung des Rollladenelementes 11 erstreckt. Um einen besonders stabilen Verbund
zu erreichen, kann eine Kombination verschiedenster Halterungen 26 und Aufnahmen 23
gewählt werden, beispielsweise kann eine Aufnahme 23 zum Einschieben oder Einsetzen
des Gestells 21 im Formkörper 1 vorgesehen werden, die so ausgebildet ist, dass beim
oder nach dem Einschieben des Rollladenelementes 11 bzw. des Gestells 21 ein form-
und kraftschlüssiger Verbund zwischen Aufnahme 23 und Gestell 21 gebildet wird. Zusätzlich
kann zur Verbesserung der Stabilität eine weitere Halterung vorgesehen werden, die
mit der Aufnahme 23 in Verbindung steht und sich entweder zur rückwärtigen Wand 24
hin erstreckt oder aber mit der oberen, den Aufnahmeraum 2 begrenzenden Wand 24 in
Eingriff steht. Die Aufnahme 23 ist im Ausführungsbeispiel im Formkörper 1 eingeklebt.
Gleichzeitig bzw. alternativ kann auch eine Verbindung über eine Verrastung oder Verschweißung
hergestellt werden.
[0090] Der in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Formkörper 1 mit dem darin angeordneten Rollladenelement
11 mit übereinanderliegend vorgesehenen, zueinander beabstandeten Rollladenwellen
14a, 14b ermöglicht eine geringe Bautiefe des gesamten Formkörpers 1, erlaubt dabei
jedoch gleichzeitig die Aufnahme eines vollständigen Rollladens 16. Durch eine variable
Beabstandbarkeit der Rollladenwellen 14a, 14b kann zudem auf unterschiedliche Rollladenlängen
reagiert werden. Ist eine variable Beabstandung der Rollladenwellen 14a, 14b vorgesehen,
so kann dies beispielsweise über ein entsprechend ausgebildetes Gestell 21 erreicht
werden. In jedem Fall ist der Formkörper in seiner Dicke auf die Dicke einer an der
Gebäudewand 19 vorgesehenen Dämmschicht bzw. Gebäudedämmung 13 anpassbar. Eine derartige
Anpassung kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass am Verbauungsort das Material
des Formkörpers 1, das nicht unmittelbar mit tragenden Teilen in Verbindung steht,
abgeschnitten, abgesägt oder abgefräst wird. Alternativ besteht auch die Möglichkeit,
dass bereits werksseitig der Formkörper 1 an die Dimensionen der Gebäudedämmung 13
angepasst wird und an der Baustelle ein standardisiertes Rollladenelement 11 in den
im angepassten Formkörper 1 vorgesehenen Aufnahmeraum 2 eingesetzt wird.
[0091] Ist der Formkörper 1 mit einer geringeren Dicke gewählt als die Dicke der Gebäudedämmung
13, so kann - vermittelt über die den unteren Abschluss des Formkörpers 1 bildende
Schiene 7 - eine Ansatzfläche für eine Dämmplatte oder dergleichen zur Verfügung gestellt
werden, so dass der Formkörper 1 nach der Anordnung an einer Gebäudewand 19 und der
Eingliederung in eine Gebäudedämmung 13 vollständig verblendet werden kann, wodurch
zusätzlich auch die Wärmedämmleistung des Formkörpers 1 verbessert wird. Aufgrund
der thermisch entkoppelten Befestigungsmittel 10 sowie Wandanschlussbefestigungsmittel
4 wird durch den Formkörper 1 und das darin angeordnete Rollladenelement 11 die Wärmedämmleistung
der Gebäudedämmung 13 nur unwesentlich beeinträchtigt bzw. reduziert. Der erfindungsgemäße
Formkörper 1 bzw. das erfindungsgemäße Rollladenelement 11 stellt somit eine Möglichkeit
zur Verfügung, eine platzsparende Integration des Rollladenelementes 11 in eine bestehende
oder aber nachzurüstende Gebäudedämmung 19 durchzuführen.
[0092] Die jetzt mit der Anmeldung und später eingereichten Ansprüche sind Versuche zur
Formulierung ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Schutzes.
[0093] Sollte sich hier bei näherer Prüfung, insbesondere auch des einschlägigen Standes
der Technik, ergeben, dass das eine oder andere Merkmal für das Ziel der Erfindung
zwar günstig, nicht aber entscheidend wichtig ist, so wird selbstverständlich schon
jetzt eine Formulierung angestrebt, die ein solches Merkmal, insbesondere im Hauptanspruch,
nicht mehr aufweist.
[0094] Es ist weiter zu beachten, dass die in den verschiedenen Ausführungsformen beschriebenen
und in den Figuren gezeigten Ausgestaltungen und Varianten der Erfindung beliebig
untereinander kombinierbar sind. Dabei sind einzelne oder mehrere Merkmale beliebig
gegeneinander austauschbar. Diese Merkmalskombinationen sind ebenso mit offenbart.
[0095] Die in den abhängigen Ansprüchen angeführten Rückbeziehungen weisen auf die weitere
Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen
Unteranspruches hin. Jedoch sind diese nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines
selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale der rückbezogenen Unteransprüche
zu verstehen.
[0096] Merkmale, die nur in der Beschreibung offenbart wurden, können im Laufe des Verfahrens
als von erfindungswesentlicher Bedeutung, zum Beispiel zur Abgrenzung vom Stand der
Technik beansprucht werden.
[0097] Merkmale, die nur in der Beschreibung offenbart wurden oder auch Einzelmerkmale aus
Ansprüchen, die eine Mehrzahl von Merkmalen umfassen, können jederzeit zur Abgrenzung
vom Stande der Technik in den ersten Anspruch übernommen werden, und zwar auch dann,
wenn solche Merkmale im Zusammenhang mit anderen Merkmalen erwähnt wurden bzw. im
Zusammenhang mit anderen Merkmalen besonders günstige Ergebnisse erreichen.
1. Formkörper umfassend ein in einem im Formkörper vorgesehenen, das Rollladenelement
(11) teilweise umschließenden Aufnahmeraum (2) angeordnetes oder anordenbares Rollladenelement,
dadurch gekennzeichnet, dass das Rollladenelement (11) wenigstens zwei drehbar gelagerte, zueinander beabstandet
angeordnete Rollladenwellen (14a, 14b), wenigstens einen über die Rollladenwellen
(14a, 14b) geführten Rollladen (16) und wenigstens ein die Rollladenwellen (14a, 14b)
umschlingendes Fördermittel (17) aufweist und wobei ein Ende (18) des Rollladens (16)
an dem Fördermittel (17) befestigbar und über das Fördermittel (17) auf die Rollladenwellen
(14a, 14b) aufwickelbar ist.
2. Formkörper (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollladenwellen (14a, 14b) in der Ebene einer auf einer Gebäudewand (19) vorgesehenen
Gebäudedämmung (13) gesehen, parallel zueinander und/oder senkrecht zu der Ebene angeordnet
sind.
3. Formkörper (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper zumindest überwiegend aus einem wärmedämmenden Material, insbesondere
aus geschäumtem Kunststoffmaterial, bevorzugt Polyurethan oder expandiertem Polystyrol
gebildet ist, wobei der Formkörper (1) insbesondere aus Platten, bevorzugt aus dem
geschäumten Kunststoffmaterial, insbesondere bevorzugt aus expandiertem Polystyrol
oder Polyurethan gebildeten Platten gebildet ist.
4. Formkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiter umfassend wenigstens eine
zur kraftschlüssigen Befestigung des Rollladenelementes (11) geeignete Aussteifung,
wobei der sich längs erstreckende Aufnahmeraum (2) von seitlichen Wänden (24) begrenzt
ist und die stirnseitigen Wände, die insbesondere den Wellenenden (22) der Rollladenwellen
(14a, 14b) gegenüber angeordnet sind, die Aussteifung/en (3) aufweisen und/oder die
längsseitigen Wände (24), die insbesondere den Rollladenwellen (14a, 14b) gegenüber
angeordnet sind, je Aussteifung/en (3) aufweisen, insbesondere wobei die Aussteifung
(3) in den Formkörper (1) integrierbar oder mit einer Klebung oder einem Verbindungsmittel
mit diesem verbindbar ist.
5. Formkörper (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein den Rollladenwellen (14a, 14b) und/oder dem Fördermittel (17) zugeordneter
Antrieb (15) vorgesehen ist, wobei der Antrieb in dem Formkörper (1) oder dem Aufnahmeraum
oder außerhalb des Formkörpers (1) bzw. Aufnahmeraumes, insbesondere in der Gebäudedämmung
(13) oder der Gebäudewand (19) angeordnet ist, wobei optional ein Rollladengurt zur
manuellen Bedienung des Rollladens (16) vorgesehen ist, und wobei der Gurt über wenigstens
eine der Rollladenwellen (14a, 14b), bevorzugt über deren Wellenende (22) geführt
ist und die Rollladenwelle (14a, 14b) und/oder das Fördermittel (17) über den Rollladengurt
antreibbar ist und/oder der Antrieb als in der Rollladenwelle (14a, 14b) angeordneter
Rohrmotor ausgebildet ist, wobei insbesondere in jeder der Rollladenwellen (14a, 14b)
ein Rohrmotor angeordnet und bevorzugt ein synchronisierter Betrieb der Rohrmotoren
vorgesehen ist, und/oder das Fördermittel (17) als wenigstens ein umlaufender, bevorzugt
endloser, insbesondere wenigstens eines der Wellenenden (22) der Rollladenwellen (14a,
14b) umschlingender Gurt, als umlaufendes Band oder Riemen, als Kette oder dergleichen
ausgebildet ist.
6. Formkörper (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiter umfassend wenigstens
ein insbesondere biegesteif oder selbsttragend ausgebildetes Gestell (21) in dem zumindest
das Rollladenelement (11) und/oder die beiden Rollladenwellen (14a, 14b) bzw. deren
Wellenenden (22) drehbar gelagert, aufgenommen oder gehalten sind.
7. Formkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussteifung(en) (3) mit wenigstens je einer Aufnahme (23) ausgestattet ist/sind,
die mit einer am Rollladenelement (11) oder an dem das Rollladenelement (11) aufnehmenden
Gestell (21) angeordneten Halterung (26) zusammenwirkt und/oder die Aufnahme (23)
als Steck-, Clips- oder Rastaufnahme ausgebildet ist, insbesondere wobei die Rollladenwellen
(14a, 14b) oder die Halterung (26) in der Aufnahme (23) lösbar fest anordenbar ist
und/oder die Rollladenwellen (14b, 14b) wenigstens eine Führung für den Rollladen
(16) aufweisen.
8. Formkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Dicke des Formkörpers (1) an die Dicke der Gebäudewand (19) und/oder die Dicke
einer an der Gebäudewand (19) vorgesehenen Gebäudedämmung (13) anpassbar ist und/oder
der Formkörper (1) als Nachrüstteil für eine Gebäudedämmung (13) ausgebildet ist.
9. Formkörper nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (1) vom Aufnahmeraum (2) entfernt, bevorzugt an der Außenseite, mindestens
eine Befestigungsplatte (5) aufweist, die kraftschlüssig, aber thermisch entkoppelt
mit wenigstens einer der Aussteifung/en (3) verbunden ist, insbesondere wobei sich
die Befestigungsplatte (5) oberhalb und/oder seitlich des Aufnahmeraumes (2) befindet
und/oder an der Befestigungsplatte (5) wenigstens ein Wandanschlussbefestigungsmittel
(4) anbringbar ist und/oder Formkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil des Formkörpers (1) an einer einem Bauwerk zugewandten Seite als
Befestigungsmittel eine Verstärkung aufweist, die zumindest teilweise in das Bauwerk
bzw. einen statisch tragenden Teil des Bauwerks einbringbar ist.
10. Formkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Einschieben in den und lösbares oder festes Verankern des Rollladenelementes
(11) und/oder des Gestells (21) in dem Formkörper (1) bzw. Aufnahmeraum (2) vorgesehen
ist, wobei die Rollladenwellen (14a, 14b) und/oder das Gestell (21) bzw. die Halterungen
(26) für die Rollladenwellen (14a, 14b) mit der eine Aufnahme (23) zur Verfügung stellenden
Aussteifung (3) oder einer der Aussteifung (3) zugeordneten Aufnahme (23) in Eingriff
bringbar ist, insbesondere wobei die Aufnahme als Rastschiene ausgebildet ist.
11. Gebäudedämmung mit wenigstens einem Formkörper (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis
10, wobei der Formkörper (1) in eine oder mehrere Dämmschichten der Gebäudedämmung
(13) integriert ist, insbesondere wobei ein nachträgliches Anordnen des Rollladenelementes
und/oder des Gestells (11) in dem Formkörper vorgesehen ist und/oder die Dicke des
Formkörpers (1) der Dicke der Gebäudedämmung (13) entspricht und/oder an diese anpassbar
ist, insbesondere wobei die Gebäudedämmung (13) an einer Gebäudewand (19) angeordnet
ist.
12. Verfahren zur Ausbildung eines Gebäudedämmelements umfassend die Schritte:
1.) Zurverfügungstellen eines einen Aufnahmeraum aufweisenden Formkörpers (1),
2.) Anordnen eines Rollladenelementes (11) und/oder eines das Rollladenelement (11)
tragenden Gestells (21) in dem Aufnahmeraum (2).
13. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass Formkörper (1), Gestell (21) und/oder Rollladenelement (11) als gesonderte Elemente
zur Verfügung gestellt werden und/oder Schritt 2.) nach dem Einbau des Formkörpers
(1) in eine Gebäudedämmung, insbesondere in eine Gebäudedämmung (13) gemäß Anspruch
11 durchgeführt wird oder vor dem Einbau des Formkörpers (1) in eine Gebäudedämmung
(13), das das Rollladenelement (11) tragende Gestell (21) in dem Formkörper (1) angeordnet
und nach dem Einbau der Kombination aus Formkörper (1) und Gestell (21) das Rollladenelement
(11) im Formkörper (1) bzw. dem Gestell (21) eingesetzt wird oder vor dem Einbau des
Formkörpers (1) in die Gebäudedämmung (13) Gestell (21) und Rollladenelement (11)
in dem Formkörper (1) bzw. dem darin vorgesehenen Aufnahmeraum (2) angeordnet werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Verfahrensschritte werkseitig oder an einem Einbauort einer Gebäudedämmung (13)
durchgeführt werden.
15. System umfassend die folgenden Elemente:
- wenigstens einen in eine Gebäudedämmung (13) integrierbaren, einen Aufnahmeraum
(2) zur Verfügung stellenden Formkörper (1),
- wenigstens ein Rollladenelement (11) mit wenigstens zwei drehbar gelagerten, zu
einander beabstandet angeordneten Rollladenwellen (14a, 14b), wenigstens einem über
die Rollladenwellen (14a, 14b) geführten Rollladen (1b) und wenigstens einem die Rollladenwellen
(14a, 14b)umschlingenden Fördermittel (17), wobei ein Ende des Rollladens (1b) an
dem Fördermittel (17) befestigbar und über das Fördermittel (17) auf die Rollladenwellen
(14a, 14b) aufwickelbar ist und/oder
- wenigstens ein insbesondere biegesteif oder selbsttragend ausgebildetes Gestell
(21), in dem zumindest das Rollladenelement (11) und/oder die beiden Rollladenwellen
(14a, 14b) bzw. deren Wellenenden (22) drehbar gelagert, aufgenommen oder gehalten
sind, insbesondere wobei die Elemente als gesonderte Bauteile vorliegen, wobei bevorzugt
eine bedarfsweise, bevorzugt orts- und/oder zeitunabhängige Kombination von einem
oder mehreren Elementen vor, während oder nach der Integration des Formkörpers (1)
in eine Gebäudedämmung (13) vorgesehen ist.