[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer hydraulischen Presse, die
zumindest eine Haupt-Pumpe aufweist, die mittels eines Haupt-Elektromotors antreibbar
ist und mittels der eine Hydraulikflüssigkeit zu einem verstellbaren Pressenteil förderbar
ist, wobei der Haupt-Elektromotor während einer Leerlaufphase der hydraulischen Presse
abgeschaltet und am Ende der Leerlaufphase wieder eingeschaltet und auf eine vorbestimmte
Drehzahl hochgefahren wird.
[0002] Eine hydraulische Presse dient beispielsweise zum Umformen von metallenen Platinen
und besitzt zumindest ein Pressenteil, beispielweise einen Stößel, der durch Aufbringung
von unter Druck stehender Hydraulikflüssigkeit zwischen verschiedenen Stellungen verfahren
werden kann. Wenn sich der Stößel in seiner Ruheposition befindet und aus dieser in
eine Umformposition verfahren werden soll, wird zumindest ein Haupt-Elektromotor aktiviert,
d.h. mit elektrischer Energie versorgt und auf eine vorbestimmte Drehzahl hochgefahren.
Der Haupt-Elektromotor treibt eine Haupt-Pumpe, die die Hydraulikflüssigkeit unter
Druck zu dem Stößel fördert. Wenn der Stößel nach der Umformung seine Endposition
erreicht hat oder sich die Presse in einer anderen Ruhe- oder Leerlaufphase befindet,
muss für eine kurze Zeit keine weitere Hydraulikflüssigkeit gefördert werden. Um den
Verbrauch von elektrischer Energie der Presse zu reduzieren, ist versucht worden,
den Haupt-Elektromotor während der Leerlaufphase abzuschalten. Wenn der Haupt-Elektromotor
dann am Ende der Leerlaufphase wieder eingeschaltet wird, tritt jedoch eine deutlich
höhere elektrische Belastung des Haupt-Elektromotors als im eingeschalteten Zustand
unter Lastwechsel auf. Bei relativ kurzen Leerlaufphasen und damit verbunden einer
hohen Ausschalt- und Einschalthäufigkeit des Haupt-Elektromotors ist der Verschleiß
der Schaltgeräte relativ hoch und deren Lebensdauer entsprechend kurz.
[0003] Um die Lebensdauer der Schaltgeräte des Haupt-Elektromotors zu erhöhen, ist es bekannt,
diesen ständig laufen zu lassen und die Menge der geförderten Hydraulikflüssigkeit
nicht über die Drehzahl des Haupt-Elektromotors, sondern mittels einer in der Fördermenge
verstellbaren Pumpe zu verändern, die auch auf Null gestellt werden kann, so dass
eine Förderung der Hydraulikflüssigkeit unterbleibt. Nachteil bei diesem Vorgehen
ist jedoch, dass der ständig laufende Haupt-Elektromotor relativ viel elektrische
Energie verbraucht.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Steuerung einer hydraulischen
Presse der genannten Art zu schaffen, bei dem einerseits die Belastungen des Haupt-Elektromotors
und der Schaltgeräte beim Hochfahren vermieden werden und andererseits der Verbrauch
an elektrischer Energie geringer als bei einem ständig laufenden Haupt-Elektromotor
ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß einerseits durch ein Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Dabei ist vorgesehen, dass die Haupt-Pumpe zum Hochfahren
des Haupt-Elektromotors in einen Antriebsmodus geschaltet wird, in dem sie von der
sie durchströmenden Hydraulikflüssigkeit angetrieben wird und den Haupt-Elektromotor
antreibt, dass die Hydraulikflüssigkeit mittels eines Hilfsantriebs durch die Haupt-Pumpe
gefördert wird, so dass die Haupt-Pumpe den Haupt-Elektromotor antreibt, und dass
der Haupt-Elektromotor bei Erreichen einer vorbestimmten Drehzahl mit elektrischer
Energie versorgt und die Haupt-Pumpe in einen Pumpenmodus geschaltet wird, in dem
sie die Hydraulikflüssigkeit in üblicher Weise fördert.
[0006] Der Grundgedanke dieser Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, den Haupt-Elektromotor
aus dem Stillstand oder einer stark verringerten Drehzahl nicht mittels elektrischer
Energie hoch zu fahren, sondern zunächst den Haupt-Elektromotor mittels der ihm zugeordneten
Haupt-Pumpe zu beschleunigen, bis eine vorbestimmte Drehzahl, beispielsweise die Leerlaufdrehzahl
des Haupt-Elektromotors erreicht ist, und erst anschließend den Haupt-Elektromotor
an das Stromnetz anzuschließen, d.h. mit elektrischer Energie zu beaufschlagen.
[0007] Die Haupt-Pumpe ist umschaltbar zwischen einem normalen Betriebsmodus, d.h. dem Pumpenmodus,
in dem sie in üblicher Weise die Hydraulikflüssigkeit fördert, und einem Antriebsmodus,
in dem sie von der sie durchströmenden Hydraulikflüssigkeit angetrieben wird und dadurch
den mit ihr verbundenen Haupt-Elektromotor antreibt und auf die gewünschte Drehzahl
bringt.
[0008] Es macht nur dann Sinn, den Haupt-Elektromotor abzuschalten und auslaufen oder sogar
zum Stillstand kommen zu lassen, wenn die Ruhe- oder Leerlaufphase der hydraulischen
Presse relativ lang ist. Da dies in vielen Fällen nicht gegeben ist, wird die oben
genannte Aufgabe in diesem Fall erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 2 gelöst. Dabei ist vorgesehen, dass die Haupt-Pumpe in einen Antriebsmodus
geschaltet wird, in dem sie von der sie durchströmenden Hydraulikflüssigkeit angetrieben
wird und den Haupt-Elektromotor antreibt, so dass dieser auf einer vorbestimmten Drehzahl
gehalten wird, dass die Hydraulikflüssigkeit mittels eines Hilfsantriebs durch die
Haupt-Pumpe gefördert wird, so dass die Haupt-Pumpe den Haupt-Elektromotor antreibt,
und dass der Haupt-Elektromotor anschließend wieder mit elektrischer Energie versorgt
und die Haupt-Pumpe in einen Pumpenmodus geschaltet wird.
[0009] Wenn die Ruhe- oder Leerlaufphase der hydraulischen Presse relativ kurz ist, wird
der Haupt-Elektromotor auf einer Drehzahl nahe seiner Leerlaufdrehzahl gehalten. Dies
wird erfindungsgemäß jedoch nicht durch elektrische Energie erreicht, sondern der
Haupt-Elektromotor wird mittels der ihm zugeordneten Haupt-Pumpe auf der vorbestimmten
Drehzahl gehalten. Erst am Ende der Ruhe- oder Leerlaufphase der hydraulischen Presse,
d.h. wenn wieder eine Förderung von Hydraulikflüssigkeit notwendig ist, wird der Haupt-Elektromotor
wieder an das Stromnetz angeschlossen und mit elektrischer Energie versorgt und die
Haupt-Pumpe wird in den Pumpenmodus geschaltet, in dem sie die Hydraulikflüssigkeit
in üblicher Weise fördert.
[0010] Die Hydraulikflüssigkeit kann mittels des Hilfsantriebs durch die Haupt-Pumpe gefördert
werden und diese dadurch antreiben.
[0011] Bei dem Hilfsantrieb kann es sich um einen Hilfs-Elektromotor handeln, der eine Hilfspumpe
antreibt, mittels der die Hydraulikflüssigkeit durch die Haupt-Pumpe gefördert wird.
Der Hilfs-Elektromotor kann mit relativ geringer Leistung ständig in Betrieb sein,
wodurch jedoch nur geringe elektrische Energie verbraucht wird.
[0012] Große hydraulische Pressen sind mit mehreren Haupt-Pumpen ausgerüstet, denen jeweils
ein Haupt-Elektromotor zugeordnet ist. Die Haupt-Pumpen können die Hydraulikflüssigkeit
zu unterschiedlichen verstellbaren Pressenteilen fördern. Bei einer derartigen Ausgestaltung
ist es möglich, dass einer der Haupt-Elektromotoren zusammen mit der ihm zugeordneten
Haupt-Pumpe den Hilfsantrieb bildet und die Hydraulikflüssigkeit durch die zumindest
eine weitere Haupt-Pumpe fördert, wodurch diese angetrieben wird und ihrerseits den
ihr zugeordneten weiteren Haupt-Elektromotor auf die gewünschte Drehzahl bringt oder
auf dieser hält.
[0013] In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Hilfsantrieb
von dem verstellbaren Pressenteil, beispielsweise dem Stößel, gebildet ist. Wenn der
Stößel abgesenkt wird, verdrängt er üblicherweise Hydraulikflüssigkeit, die erfindungsgemäß
durch die sich im Antriebsmodus befindende Haupt-Pumpe geleitet wird und diese antreibt,
wodurch der der Haupt-Pumpe zugeordnete Haupt-Elektromotor angetrieben und auf die
gewünschte Drehzahl gebracht wird.
[0014] Wenn der Haupt-Elektromotor mittels der Haupt-Pumpe angetrieben und auf die gewünschte
Drehzahl gebracht oder auf dieser gehalten wird, wird die Drehzahl des Haupt-Elektromotors
vorzugsweise mittels eines Tachogenerators überwacht. Alternativ ist es möglich, die
IST-Drehzahl des Haupt-Elektromotors durch eine Frequenzmessung an den Motorklemmen
des vom Drehstromnetz getrennten Motors zu erfassen. In dieser Ausgestaltung kann
ein Tachogenerator entfallen.
[0015] Ein der IST-Drehzahl des Hauptmotors entsprechendes Drehzahl-Signal wird einer Steuerung
zugeführt, in der überprüft wird, ob der Haupt-Elektromotor mit einer gewünschten
Drehzahl läuft oder diese bereits erreicht hat. Wenn dies beim Hochfahren des Haupt-Elektromotors
der Fall ist, wird der Haupt-Elektromotor so geschaltet, dass er mit elektrischer
Energie versorgt und durch diese angetrieben wird. Gleichzeitig wird die Haupt-Pumpe
in den Pumpenmodus geschaltet, in dem sie von dem Haupt-Elektromotor angetrieben wird
und die Hydraulikflüssigkeit fördert.
[0016] Weitere Einzelheiten und Merkmale sind aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Schaltschema einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
- Fig. 2
- ein Schaltschema einer zweiten Ausführungsform der Erfindung und
- Fig. 3
- ein Schaltschema einer dritten Ausführungsform der Erfindung.
[0017] Die Figur 1 zeigt einen Ausschnitt aus der hydraulischen Schaltungsanordnung einer
hydraulischen Presse. Eine Haupt-Pumpe P
1 steht über eine Leitung L
1 mit einem Vorrat V an Hydraulikflüssigkeit in Verbindung und kann diese aus dem Vorrat
V ansaugen und in einer Leitung L
2 einem nicht dargestellten Verbraucher zu führen.
[0018] In der Leitung L
2 ist ein Rückschlagventil RS angeordnet, das über ein Schaltventil YRS entsperrbar
ist.
[0019] Stromab des Rückschlagventils RS zweigt von der Leitung L
2 eine Leitung L
3 ab, in der eine Hilfspumpe P
H angeordnet ist, die über eine Leitung L
4 mit einem Vorrat V' an Hydraulikflüssigkeit in Verbindung steht. Die Hilfspumpe P
H wird mittels eines Hilfs-Elektromotors M
H angetrieben. Ferner ist in der Leitung L
3 ein Freigabeventil Y angeordnet.
[0020] Die Haupt-Pumpe P
1 ist mit einem Haupt-Elektromotor M
1 verbunden, der mit elektrischer Energie versorgt ist, die mittels eines Schalters
K in Form eines Leistungsschützes zugeschaltet und abgeschaltet werden kann. Die Drehzahl
des Haupt-Elektromotors M
1 wird mittels eines Tachogenerators T erfasst, der ein entsprechendes Drehzahlsignal
einer Steuerung zur Auswertung zuführt.
[0021] Die Haupt-Pumpe P
1 kann zwischen einem normalen Pumpenmodus und einem Antriebsmodus umgeschaltet werden.
[0022] Wenn der nicht dargestellte Verbraucher mit Hydraulikflüssigkeit versorgt werden
muss, wird der Haupt-Elektromotor M
1 mit elektrischer Energie versorgt und in Drehung versetzt, wodurch die sich im Pumpenmodus
befindende Haupt-Pumpe P
1 angetrieben wird und dadurch Hydraulikflüssigkeit aus dem Vorrat V über die Leitung
L
1 ansaugt und durch das Rückschlagventil RS in der Leitung L
2 dem Verbraucher zuführt.
[0023] In einer relativ langen Leerlaufphase der hydraulischen Presse, d.h. wenn keine Hydraulikflüssigkeit
zu dem Verbraucher gefördert werden muss, wird der Haupt-Elektromotor M
1 mittels des Schalters K abgeschaltet, wodurch auch die Haupt-Pumpe P
1 zum Stillstand kommt oder in ihrer Drehzahl zumindest stark angesenkt wird.
[0024] Um den Haupt-Elektromotor M
1 wieder hochzufahren, wird zunächst das Rückschlagventil RS über das Schaltventil
YRS entsperrt und das Freigabeventil Y wird geöffnet. Die Haupt-Pumpe P
1 wird in ihren Antriebsmodus geschaltet. Die Hydraulikflüssigkeit wird dann von der
Hilfspumpe P
H, die von dem Hilfs-Elektromotor M
H angetrieben ist, aus dem Vorrat V' angesaugt und über die Leitung L
3 sowie die Leitung L
2 durch die Haupt-Pumpe P
1 dem Vorrat V zugeführt. Dabei durchströmt die hydraulische Flüssigkeit die Haupt-Pumpe
P
1, die sich in ihrem Antriebsmodus befindet, d.h. sie wird von der sie durchströmenden
Hydraulikflüssigkeit angetrieben und treibt damit den Haupt-Elektromotor M
1 an, wodurch dieser hochgefahren wird.
[0025] Die Drehzahl des Haupt-Elektromotors M
1 wird mittels des Tachogenerators T erfasst. Wenn die Steuerung feststellt, dass die
Drehzahl des Haupt-Elektromotors M
1 eine gewünschte Drehzahl erreicht hat, wird der Schalter K aktiviert, wodurch der
Haupt-Elektromotor M
1 mit elektrischer Energie versorgt und angetrieben wird. Gleichzeitig wird die zugeordnete
Haupt-Pumpe P
1 wieder in den Pumpenmodus geschaltet, in dem sie von dem Haupt-Elektromotor M
1 angetrieben wird. Das Rückschlagventil RS wird wieder gesperrt und das Freigabeventil
Y wieder geschlossen, so dass die Hydraulikflüssigkeit in genannter Weise aus dem
Vorrat V dem Verbraucher zugeführt werden kann.
[0026] In einer relativ kurzen Leerlaufphase der hydraulischen Presse wird der Haupt-Elektromotor
M
1 auf einer vorbestimmten Drehzahl gehalten. Zu diesem Zweck wird in genannter Weise
die Hydraulikflüssigkeit von der Hilfspumpe P
H aus dem Vorrat V' durch die Haupt-Pumpe P
1 dem Vorrat V zugeführt. Die sich in ihrem Antriebsmodus befindende Haupt-Pumpe P
1 wird von der sie durchströmenden Hydraulikflüssigkeit angetrieben und treibt damit
den Haupt-Elektromotor M
1 an. Sobald die Steuerung erkennt, dass die Haupt-Pumpe P
1 sich in ihrem Antriebsmodus befindet und von der Hydraulikflüssigkeit angetrieben
wird, wird die Zufuhr von elektrischer Energie zu dem Haupt-Elektromotor M
1 mittels des Schalters K abgeschaltet. Der Haupt-Elektromotor M
1 wird dann von der Haupt-Pumpe P
1 auf einer gewünschten Drehzahl insbesondere nahe der Leerlaufdrehzahl gehalten, was
mittels des Tachogenerators T überwacht und durch die Steuerung gesteuert ist. Am
Ende der Leerlaufphase der hydraulischen Presse wird der Haupt-Elektromotor M
1 über den Schalter K wieder an die elektrische Energieversorgung angeschlossen und
die Haupt-Pumpe P
1 wird wieder in den Pumpenmodus geschaltet, in dem sie von dem Haupt-Elektromotor
M
1 angetrieben wird. Die Ventile werden so geschaltet, dass die Hydraulikflüssigkeit
in genannter Weise aus dem Vorrat V dem Verbraucher zugeführt werden kann.
[0027] Auch Figur 2 zeigten einen Ausschnitt aus der hydraulischen Schaltungsanordnung einer
hydraulischen Presse. Hierbei steht eine erste Haupt-Pumpe P
1 über eine Leitung L
1 mit einem Vorrat V
1 an Hydraulikflüssigkeit in Verbindung und kann diese aus dem Vorrat V
1 ansaugen und in einer Leitung L
2 einem nicht dargestellten Verbraucher zuführen. In der Leitung L
2 ist ein Rückschlagventil RS angeordnet, das über ein Schaltventil YRS entsperrbar
ist.
[0028] Die erste Haupt-Pumpe P
1 ist mit einem ersten Haupt-Elektromotor M
1 verbunden, der mit elektrischer Energie versorgt ist, die mittels eines Schalters
K in Form eines Leistungsschützes zugeschaltet und abgeschaltet werden kann. Die Drehzahl
des ersten Haupt-Elektromotors M
1 wird mittels eines Tachogenerators T erfasst, der ein entsprechendes Drehzahlsignal
einer Steuerung zur Auswertung zuführt. Die erste Haupt-Pumpe P
1 kann zwischen einem normalen Pumpenmodus und einem Antriebsmodus umgeschaltet werden.
[0029] Parallel zu der ersten Haupt-Pumpe P
1 ist eine zweite Haupt-Pumpe P
2 angeordnet, die über eine Leitung L
5 mit einem Vorrat V
2 an Hydraulikflüssigkeit in Verbindung steht und diese aus dem Vorrat V
2 ansaugen und in einer Leitung L
6 dem nicht dargestellten Verbraucher zuführen kann. In der Leitung L
6 ist ein weiteres Rückschlagventil RS2 angeordnet und stromab des Rückschlagsventils
RS2 sind die Leitungen L
2 und L
6 zusammengeführt.
[0030] Die zweite Haupt-Pumpe P
2 ist mit einem zweiten Haupt-Elektromotor M
2 verbunden, der mit elektrischer Energie versorgt ist, die mittels eines Schalters
K in Form eines Leistungsschützes zugeschaltet und abgeschaltet werden kann.
[0031] Zur Versorgung des nicht dargestellten Verbrauchers mit Hydraulikflüssigkeit werden
die beiden Haupt-Elektromotoren M
1 und M
2 jeweils mit elektrischer Energie versorgt und in Drehung versetzt, wodurch die Haupt-Pumpen
P
1 und P
2 angetrieben werden und jeweils Hydraulikflüssigkeit aus dem jeweiligen Vorrat V
1 bzw. V
2 über die Leitungen L
1 bzw. L
5 ansaugen und über die Leitungen L
2 bzw. L
6 dem Verbraucher zuführen.
[0032] In einer relativ langen Leerlaufphase der Presse, d.h. wenn keine Hydraulikflüssigkeit
zu dem Verbraucher gefördert werden muss, wird der erste Haupt-Elektromotor M
1 mittels des Schalters K abgeschaltet, wodurch auch die erste Haupt-Pumpe P
1 zum Stillstand kommt oder in ihrer Drehzahl zumindest stark abgesenkt wird. Der zweite
Haupt-Elektromotor M
2 läuft weiter, wobei die in der Fördermenge verstellbare zweite Haupt-Pumpe P
2 auf Null geschaltet ist, d.h. keine Hydraulikflüssigkeit fördert.
[0033] Um den ersten Haupt-Elektromotor M
1 bei Bedarf wieder hochzufahren, wird zunächst das Rückschlagventil RS über das Schaltventil
YRS entsperrt. Die Hydraulikflüssigkeit wird dann von der zweiten Haupt-Pumpe P
2, die von dem zweiten Haupt-Elektromotor M
2 angetrieben ist, aus dem Vorrat V
2 angesaugt über die Leitungen L
6 und L
2 durch die erste Haupt-Pumpe P
1 hindurch dem Vorrat V
1 zugeführt. Dabei durchströmt die hydraulische Flüssigkeit die erste Haupt-Pumpe P
1, die sich in ihrem Antriebsmodus befindet, d.h. sie wird von der sie durchströmenden
Hydraulikflüssigkeit angetrieben und treibt damit den ersten Haupt-Elektromotor M
1 an, wodurch dieser hochgefahren wird. Die Drehzahl des ersten Haupt-Elektromotors
M
1 wird mittels des Tachogenerators erfasst. Wenn die Steuerung feststellt, dass die
Drehzahl des ersten Haupt-Elektromotors M
1 eine gewünschte Drehzahl erreicht hat, wird der Schalter K aktiviert, wodurch der
ersten Haupt-Elektromotor M
1 mit elektrischer Energie versorgt und angetrieben wird. Gleichzeitig wird die zugeordnete
erste Haupt-Pumpe P
1 wieder in den Pumpenmodus geschaltet, in dem sie von dem ersten Haupt-Elektromotor
M
1 angetrieben wird. Das Rückschlagventil RS wird wieder gesperrt, so dass die Hydraulikflüssigkeit
in genannter Weise mittels der beiden Haupt-Pumpen P
1 und P
2 aus dem jeweiligen Vorrat V
1 bzw. V
2 dem Verbraucher zugeführt werden kann.
[0034] Wenn die Leerlaufphase der hydraulischen Presse relativ kurz ist, wird der erste
Haupt-Elektromotor M
1 von der elektrischen Energieversorgung mittels des Schalters K getrennt, jedoch von
der ersten Haupt-Pumpe P
1 auf einer vorbestimmten Drehzahl gehalten, wobei sich die erste Haupt-Pumpe P
1 in ihrem Antriebsmodus befindet und durch die von der zweiten Haupt-Pumpe P
2 geförderten Hydraulikflüssigkeit angetrieben ist. Einzelheiten sind im Zusammenhang
mit Figur 1 beschrieben, wobei nunmehr der Hilfsantrieb jedoch von der zweiten Haupt-Pumpe
P
2 gebildet ist.
[0035] Figur 3 zeigt eine weitere alternative hydraulische Schaltungsanordnung einer Presse
gemäß der Erfindung. Auch hierbei steht eine Haupt-Pumpe P
1 über eine Leitung L
1 mit einem Vorrat V an Hydraulikflüssigkeit in Verbindung und kann diese aus dem Vorrat
V ansaugen und in einer Leitung L
2 einem Verbraucher zuführen, der im dargestellten Ausführungsbeispiel von einem hydraulisch
verstellbaren Stößel S gebildet ist, der in einem Zylinder Z verstellbar aufgenommen
und geführt ist. In der Leitung L
2 sind ein Rückschlagventil RS, das über ein Schaltventil YRS entsperrbar ist, und
ein Freigabeventil Y angeordnet.
[0036] Die Haupt-Pumpe P
1 ist mit einem Haupt-Elektromotor M
1 verbunden, der mit elektrischer Energie versorgt ist, die mittels eines Schalters
K in Form eines Leistungsschützes zugeschaltet und abgeschaltet werden kann. Die Drehzahl
des Haupt-Elektromotors M
1 wird mittels eines Tachogenerators T erfasst, der ein entsprechendes Drehzahlsignal
einer Steuerung zur Auswertung zuführt. Die Haupt-Pumpe P
1 kann zwischen einem normalen Pumpenmodus und einem Antriebsmodus umgeschaltet werden.
[0037] Wenn Hydraulikflüssigkeit in den Zylinder Z zur Verstellung des Stößels S gefördert
werden muss, wird der Haupt-Elektromotor M
1 mit elektrischer Energie versorgt und in Drehung versetzt, wodurch die Haupt-Pumpe
P
1 angetrieben wird, die dadurch Hydraulikflüssigkeit aus dem Vorrat V über die Leitung
L
1 ansaugt und durch das Rückschlagventil RS und durch das Freigabeventil Y dem Zylinder
Z zuführt.
[0038] In einer Leerlaufphase, d.h. wenn keine Hydraulikflüssigkeit zu dem Verbraucher gefördert
werden muss, wird der Haupt-Elektromotor M
1 mittels des Schalters K abgeschaltet, wodurch auch die Haupt-Pumpe P
1 zum Stillstand kommt. Um den Haupt-Elektromotor M
1 wieder hochzufahren, wird das Rückschlagventil RS über das Schaltventil YRS entsperrt
und das Freigabeventil Y wird geöffnet. Die Haupt-Pumpe P
1 wird in den Antriebsmodus geschaltet. Die Verlagerung des Stößels S in dem Zylinder
Z verdrängt die Hydraulikflüssigkeit aus dem Zylinder Z und fördert diese durch die
Leitung L
2 und die Leitung L
1 in den Vorrat V, wobei die Haupt-Pumpe P
1 durchströmt und dadurch angetrieben wird. Auf diese Weise treibt die Haupt-Pumpe
P
1 den Haupt-Elektromotor M
1, wodurch dieser hochgefahren wird. Die Drehzahl des Haupt-Elektromotors M
1 wird mittels des Tachogenerators T erfasst. Sobald die gewünschte Drehzahl des Elektromotors
M
1 erreicht ist, wird der Schalter K aktiviert, wodurch der Haupt-Elektromotor M
1 mit elektrischer Energie versorgt und angetrieben wird. Die Haupt-Pumpe P
1 verbleibt so lange in ihrem Antriebsmodus, bis eine vorbestimmte Position des Stößels
erreicht ist. Anschließend wird die Haupt-Pumpe P
1 in den Pumpenmodus geschaltet, so dass die Hydraulikflüssigkeit in genannter Weise
mittels der Haupt-Pumpe P
1 aus dem Vorrat V angesaugt und dem Zylinder Z zugeführt werden kann.
1. Verfahren zur Steuerung einer hydraulischen Presse, die zumindest eine Haupt-Pumpe
(P1) aufweist, die mittels eines Haupt-Elektromotors (M1) antreibbar ist und mittels der eine Hydraulikflüssigkeit zu einem verstellbaren
Pressenteil (S) förderbar ist, wobei der Haupt-Elektromotor (M1) während einer Leerlaufphase der hydraulischen Presse abgeschaltet und am Ende der
Leerlaufphase wieder eingeschaltet und auf eine vorbestimmte Drehzahl hochgefahren
wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Haupt-Pumpe (P1) zum Hochfahren des Haupt-Elektromotors (M1) in einen Antriebsmodus geschaltet wird, in dem sie von der sie durchströmenden Hydraulikflüssigkeit
angetrieben wird und den Haupt-Elektromotor (M1) antreibt, dass die Hydraulikflüssigkeit mittels eines Hilfsantriebs (MH, PH; M2, P2; S) durch die Haupt-Pumpe (P1) gefördert wird, so dass die Haupt-Pumpe (P1) den Haupt-Elektromotor (M1) antreibt, und dass der Haupt-Elektromotor (M1) bei Erreichen einer vorbestimmten Drehzahl mit elektrischer Energie versorgt und
die Haupt-Pumpe (P1) in einen Pumpenmodus geschaltet wird.
2. Verfahren zur Steuerung einer hydraulischen Presse, die zumindest eine Haupt-Pumpe
(P1) aufweist, die mittels eines Haupt-Elektromotors (M1) antreibbar ist und mittels der eine Hydraulikflüssigkeit zu einem verstellbaren
Pressenteil (S) förderbar ist, wobei der Haupt-Elektromotor (M1) während einer Leerlaufphase der hydraulischen Presse abgeschaltet und am Ende der
Leerlaufphase wieder eingeschaltet wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Haupt-Pumpe (P1) in einen Antriebsmodus geschaltet wird, in dem sie von der sie durchströmenden Hydraulikflüssigkeit
angetrieben wird und den Haupt-Elektromotor (M1) antreibt, so dass dieser auf einer vorbestimmten Drehzahl gehalten wird, dass die
Hydraulikflüssigkeit mittels eines Hilfsantriebs (MH, PH; M2, P2; S) durch die Haupt-Pumpe (P1) gefördert wird, so dass die Haupt-Pumpe (P1) den Haupt-Elektromotor (M1) antreibt, und dass der Haupt-Elektromotor (M1) anschließend wieder mit elektrischer Energie versorgt und die Haupt-Pumpe (P1) in einen Pumpenmodus geschaltet wird
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfsantrieb ein Hilfs-Elektromotor (MH) ist, der eine Hilfs-Pumpe (PH) antreibt, mittels der die Hydraulikflüssigkeit durch die Haupt-Pumpe (P1) gefördert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die hydraulische Presse zumindest zwei Haupt-Pumpen (P1, P2) aufweist, denen jeweils ein Haupt-Elektromotor (M1, M2) zugeordnet ist und mit denen die Hydraulikflüssigkeit zu dem verstellbaren Pressenteil
förderbar ist, wobei einer der Haupt-Elektromotoren (M2) zusammen mit der ihm zugeordneten Haupt-Pumpe (P2) den Hilfsantrieb bildet und die Hydraulikflüssigkeit durch die zumindest eine weitere
Haupt-Pumpe (P1) fördert und diese antreibt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfsantrieb von dem verstellbaren Pressenteil (S) gebildet ist, das unter Verdrängung
von Hydraulikflüssigkeit verstellt wird, wobei die verdrängte Hydraulikflüssigkeit
durch die Haupt-Pumpe (P1) geleitet wird und diese antreibt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehzahl des Haupt-Elektromotors (M1) überwacht und ein entsprechendes Drehzahl-Signal einer Steuerung zugeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehzahl des Haupt-Elektromotors (M1) durch Frequenzmessung an den Motorklemmen des vom Drehstromnetz getrennten Motors
erfasst wird.