[0001] Die Erfindung betrifft ein Kraftstoffeinspritzventil für Brennkraftmaschinen, wie
es vorzugsweise zur Kraftstoffeinspritzung in einen Brennraum einer selbstzündenden
Brennkraftmaschine Verwendung findet.
Stand der Technik
[0002] Im Stand der Technik sind Kraftstoffeinspritzventile bereits bekannt, die zur Kraftstoffeinspritzung
von Kraftstoff direkt in Brennräume von Brennkraftmaschinen dienen, insbesondere von
schnelllaufendenden, selbstzündenden Brennkraftmaschinen. Die Einspritzung des Kraftstoffs
geschieht hierbei unter hohem Druck, der bei modernen Einspritzsystemen bis zu 2500
bar betragen kann. Zur Steuerung dieser Einspritzung dient eine Düsennadel, die längsbewegbar
innerhalb des Kraftstoffeinspritzventils angeordnet ist und die mit einem Ventilsitz
zusammenwirkt zum Öffnen und Schließen wenigstens einer Einspritzöffnung, durch die
der Kraftstoff letztendlich in den Brennraum der Brennkraftmaschine ausgespritzt wird.
Die Bewegung der Düsennadel, die zumindest bereichsweise vom Kraftstoffhochdruck umgeben
ist, geschieht mittels hydraulischer Kräfte, da eine direkte Ansteuerung der Düsennadel,
beispielsweise durch Elektromagnete, aufgrund der hohen Einspritzdrücke und der damit
zusammenhängenden hohen hydraulischen Kräfte praktisch ausgeschlossen ist. Hierzu
ist im Kraftstoffeinspritzventil in der Regel ein Steuerraum ausgebildet, in dem ein
wechselnder Kraftstoffdruck eingestellt werden kann und durch den eine Schließkraft
auf die Düsennadel erzeugt wird, wobei die Schließkraft proportional zum Druck im
Steuerraum ist.
[0003] Die Steuerung des Kraftstoffdrucks im Steuerraums geschieht mittels eines Steuerventils,
das zumeist durch einen elektrischen Aktor betätigt wird, beispielsweise durch einen
Magnet- oder Piezoaktor. Das Steuerventil öffnet und schließt dabei eine Verbindung
des Steuerraums zu einem Niederdruckraum im Kraftstoffeinspritzventil, so dass über
diese Verbindung Kraftstoff aus dem Steuerraum abfließen kann, was den Druck im Steuerraum
absenkt. Gleichzeitig ist der Steuerraum ständig mit einem Hochdruckbereich verbunden,
in dem der zur Kraftstoffeinspritzung erforderliche Kraftstoff unter Einspritzdruck
ansteht. Wird die Verbindung des Steuerraums zum Niederdruckraum geöffnet, so fließt
zwar ständig weiterhin Kraftstoff aus dem Hochdruckbereich in den Steuerraum, jedoch
wird über die offene Verbindung zum Niederdruckraum eine Druckabsenkung im Steuerraum
erreicht, die ausreicht, die Schließkraft auf die Düsennadel so weit zu reduzieren,
dass diese durch die sonstigen hydraulischen Kräfte aus ihrer Schließstellung in eine
Öffnungsstellung gedrückt wird.
[0004] Aus der Offenlegungsschrift
DE 100 44 389 A1 ist ein Kraftstoffeinspritzventil bekannt mit einem Steuerventil, das einen Kipphebel
umfasst, der drehbar um einen Auflagepunkt gelagert ist und der ein Schließelement
in Form einer Kugel bewegt. Das Schließelement verschließt oder öffnet die Ablaufdrossel,
die den Steuerraum mit einem Niederdruckraum verbindet. Durch Bewegung eines Aktors
wird der Kipphebel um den Drehpunkt in Bewegung gesetzt und kann so zwischen wenigstens
zwei Positionen verstellt werden, wobei in der ersten Position die Ablaufdrossel verschlossen
wird, während in der zweiten Position die Ablaufdrossel geöffnet wird, so dass Kraftstoff
aus dem Steuerraum in den Niederdruckraum abfließen kann.
[0005] Bei dem bekannten Kraftstoffeinspritzventil tritt jedoch der Nachteil auf, dass der
Steuerraum ständig mit dem Hochdruckbereich verbunden bleibt, so dass während der
Einspritzung, wo das Steuerventil die Ablaufdrossel geöffnet hat, ständig Kraftstoff
aus dem Hochdruckbereich in den Steuerraum abfließt, der von dort über die Ablaufdrossel
in den Niederdruckbereich strömt. Die dadurch abgesteuerte Kraftstoffmenge wird über
einen Rücklauf wieder der Hochdruckpumpe zugeführt, die den Kraftstoff erneut verdichtet
und ihn dem Kraftstoffeinspritzventil erneut zuführt. Diese Pumpleistung muss zusätzlich
erbracht werden, was die Effizienz des Kraftstoffeinspritzsystems erniedrigt. Darüber
hinaus führt der im Steuerventil entspannte Kraftstoff zu einer starken Erwärmung,
da hier die zuvor im Kraftstoff gespeicherte elastische Energie freigesetzt wird,
was zu einer großen thermischen Belastung des Steuerventils und des Kraftstoffeinspritzventils
in diesem Bereich führt.
Vorteile der Erfindung
[0006] Das erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzventil weist demgegenüber den Vorteil auf,
dass die Effizienz des Kraftstoffeinspritzsystems gesteigert ist und darüber hinaus
die thermische Belastung des Kraftstoffeinspritzventils im Bereich des Steuerventils
deutlich reduziert ist. Hierzu ist das Steuerventil des Kraftstoffeinspritzventils
als Kipphebel ausgeführt, der in mindestens zwei Schaltstellungen gebracht werden
kann, wobei der Kipphebel in einer ersten Schaltstellung die Ablaufdrossel, die den
Steuerraum mit einem Niederdruckraum verschließt, öffnet, während eine Zulaufdrossel,
über die der Steuerventilraum mit dem Hochdruckbereich verbunden ist, verschlossen
wird. In einer zweiten Schaltstellung wird hingegen die Zulaufdrossel geöffnet, während
die Ablaufdrossel verschlossen wird, so dass Kraftstoff in den Steuerventilraum und
von dort in den Steuerraum des Kraftstoffeinspritzventils strömen kann. Auf diese
Weise wird während der Öffnungsphase des Kraftstoffeinspritzventils jeglicher Zustrom
von verdichtetem Kraftstoff in den Steuerraum des Kraftstoffeinspritzventils unterbunden,
so dass die abgesteuerte Menge minimal ist, nämlich genau die Menge, die beim Öffnen
des Steuerventils aus dem Steuerventilraum bzw. dem Steuerraum des Kraftstoffeinspritzventils
durch das Entspannen des Kraftstoffs in den Niederdruckraum abströmt. Das solchermaßen
ausgestaltete Kraftstoffeinspritzventil arbeitet dementsprechend sehr effizient, so
dass der Kraftstoffverbrauch der Brennkraftmaschine insgesamt verringert ist. Da nur
wenig Kraftstoff im Bereich des Steuerventils entspannt wird, wird auch die thermische
Belastung des Steuerventils reduziert, was deren Lebensdauer und Zuverlässigkeit erhöht.
[0007] In einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung des Gegenstandes der Erfindung ist der
Kipphebel um einen bezüglich des Gehäuses ortsfesten Auflagepunkt drehbar gelagert,
wobei der Kipphebel vorteilhafterweise einen Hebelarm aufweist, an dem zwei Dichtflächen
ausgebildet sind, die so angeordnet sind, dass die erste Dichtfläche der Zulaufdrossel
und die zweite Dichtfläche der Ablaufdrossel gegenüber liegt. Durch die Drehung des
Kipphebels um den Auflagepunkt verschließen die beiden Dichtflächen des Hebelarms
abwechselnd die Zulaufdrossel und die Ablaufdrossel. Dadurch können zwei Drosseln
mittels einer einzigen Bewegung des Steuerventilelements geöffnet bzw. geschlossen
werden.
[0008] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist das Steuerventilelement einen
weiteren Hebelarm auf, wobei der Auflagepunkt zwischen den beiden Hebelarmen angeordnet
ist. Der Aktor greift in vorteilhafter Weise am weiteren Hebelarm des Kipphebels an,
was konstruktive Vorteile bietet, da der Aktor relativ weit von der Zu- bzw. Ablaufdrossel
entfernt angeordnet sein kann. Darüber hinaus lässt sich über die effektive Länge
der beiden Hebelarme ein Übersetzungsverhältnis realisieren, so dass die Bewegung
des Aktors bezüglich der Dichtflächen verstärkt oder vermindert wird. Dies ist insbesondere
dann vorteilhaft, wenn zur Bewegung des Kipphebels ein Piezoaktor Verwendung findet,
der zwar hohe Kräfte aufbringen kann, jedoch nur einen relativ geringen Hub.
[0009] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der Beschreibung
und der Zeichnung zu entnehmen.
Zeichnungen
[0010] In der Zeichnung ist ein erfindungsgemäßes Kraftstoffeinspritzventil dargestellt.
[0011] Es zeigt
- Figur 1
- in einem Längsschnitt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzventils,
wobei nur die wesentlichen Teile gezeigt sind,
- Figur 2
- zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei im Gegensatz zur Figur
1 nur der Ausschnitt in der Umgebung des Steuerventils gezeichnet ist, und
- Figur 3
- zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzventils,
wobei hier nur der Bereich des Steuerventils dargestellt ist.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0012] In
Figur 1 ist ein erfindungsgemäßes Kraftstoffeinspritzventil im Längsschnitt schematisch dargestellt.
Das Kraftstoffeinspritzventil umfasst ein Gehäuse 1, das aus einem Haltekörper 2,
einem Steuerventilkörper 3, einer Drosselplatte 4 und einem Düsenkörper 5 besteht,
die in dieser Reihenfolge aneinander anliegen. Diese Teile des Gehäuses 1 sind mittels
einer in der Zeichnung nicht dargestellten Spannvorrichtung gegeneinander verspannt,
so dass sie flüssigkeitsdicht gegeneinander abgedichtet sind.
[0013] Im Gehäuse 1 ist ein Hochdruckkanal 9 ausgebildet, der durch den Haltekörper 2, den
Steuerventilkörper 3 und die Drosselplatte 4 verläuft und schließlich in einen im
Düsenkörper 5 ausgebildeten Druckraum 7 mündet. Der Hochdruckkanal 9 und der Druckraum
7 im Düsenkörper 5 bilden zusammen einen Hochdruckbereich, der im Betrieb des Kraftstoffeinspritzventils
stets mit Kraftstoffdruck unter hohem Druck, d. h. mit dem Einspritzdruck gefüllt
ist. Im Druckraum 7 des Düsenkörpers 5 ist eine Düsennadel 12 längsverschiebbar angeordnet,
wobei am brennraumseitigen Ende der Düsennadel 12 eine Dichtfläche 13 ausgebildet
ist, mit der die Düsennadel 12 mit einem am brennraumseitigen Ende des Druckraums
ausgebildeten Düsensitz 10 zusammenwirkt. An den Düsensitz 10 schließt sich in Fließrichtung
des Kraftstoffs ein Sackloch 8 an, von dem mehrere Einspritzöffnungen 11 ausgehen.
Liegt die Ventilnadel 12 mit ihrer Dichtfläche 13 am Düsensitz 10 an, so wird die
Verbindung des Sacklochs 8 und damit der Einspritzöffnungen 11 zum Druckraum 7 unterbrochen.
Bewegt sich die Düsennadel 12 in ihrer Längsrichtung vom Düsensitz 10 weg, so wird
zwischen der Dichtfläche 13 und dem Düsensitz 10 ein Durchflussquerschnitt aufgesteuert,
durch den Kraftstoff aus dem Druckraum 7 in das Sackloch 8 und von dort durch die
Einspritzöffnungen 11 strömt.
[0014] Die Düsennadel 12 ist an ihrem düsensitzabgewandten Ende in einer Hülse 14 geführt,
wobei zwischen der Hülse 14 und einem mit der Düsennadel 12 verbundenen Stützring
16 eine Schließfeder 15 angeordnet ist, die die Düsennadel 12 in Anlage an den Düsensitz
10 und die Hülse 14 in Anlage an die Drosselplatte 4 drückt. Die Hülse 14 weist hierbei
an ihrer der Drosselplatte 4 zugewandten Seite eine Dichtkante 17 auf, so dass durch
die Hülse 14, das düsensitzabgewandte Ende der Düsennadel 12 und die Drosselplatte
4 ein Steuerraum 18 begrenzt wird. Der Steuerraum 18 ist über eine Verbindungsbohrung
25, die in der Drosselplatte 4 ausgebildet ist, mit einem im Steuerventilkörper 3
ausgebildeten Steuerventilraum 22 verbunden. Der Steuerventilraum 22 ist zum einen
über eine Zulaufdrossel 27 mit dem Druckraum 7 und damit mit dem Hochdruckbereich
6 verbindbar, zum anderen über eine Ablaufdrossel 28 mit einem Niederdruckbereich
24, der im Haltekörper 2 ausgebildet ist. Im Steuerventilraum 22 ist ein Steuerventilelement
30 angeordnet, das als Kipphebel ausgeführt ist und dabei drehbar um einen Auflagepunkt
38 angeordnet ist, wodurch ein Hebelarm 130 gebildet wird, der drehbar um den Auflagepunkt
38 bewegbar ist. Der Kipphebel 30 weist eine erste Dichtfläche 33 auf, die der Zulaufdrossel
27 gegenüberliegt, und eine zweite Dichtfläche 34, die der Ablaufdrossel 28 gegenüberliegt.
Durch Anlage der ersten Dichtfläche 33 an der Drosselplatte 4 wird die Zulaufdrossel
27 verschlossen, während durch die Anlage der zweiten Dichtfläche 34 am Steuerventilkörper
3 die Ablaufdrossel 28 verschlossen wird. Bewegt sich das Steuerventilelement 30 also
aus einer ersten Schaltstellung, in der die erste Dichtfläche 33 an der Drosselplatte
4 anliegt und damit die Zulaufdrossel 27 verschließt, in die zweite Schaltstellung,
in der die zweite Dichtfläche 34 die Ablaufdrossel 28 verschließt, so wird die Zulaufdrossel
27 geöffnet, während gleichzeitig die Ablaufdrossel 28 verschlossen wird. Bewegt sich
der Kipphebel 30 wieder zurück in die erste Schaltstellung, so verschließt er entsprechend
wieder die Zulaufdrossel 27 und öffnet die Ablaufdrossel 28.
[0015] Die Bewegung des Steuerventilelements 30 erfolgt mittels eines Aktors 40, der in
dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel im Niederdruckraum 24 angeordnet ist.
Der Aktor 40 ist beispielsweise als Piezoaktor ausgebildet und wirkt mit einer Druckstange
42 zusammen, die in einer Bohrung 43 geführt ist, die innerhalb des Steuerventilkörpers
3 ausgeführt ist. Die Druckstange 42 liegt an einem Punkt, der zwischen dem Auflagepunkt
38 und der ersten Dichtfläche 33 bzw. der zweiten Dichtfläche 34 des Kipphebels 30
angeordnet ist, am Kipphebel 30 an. Wird der Aktor 40 betätigt, d. h. bewegt sich
die Druckstange 42 in den Steuerventilraum 22 hinein, so wird der Kipphebel 30 aus
seiner zweiten Schaltstellung in die erste Schaltstellung bewegt. Zieht der Aktor
die Druckstange 42 aus dem Steuerventilraum 22 heraus, so wird die Bewegung des Kipphebels
30 durch eine Spannfeder 36 unterstützt, die das Steuerventilelement 30 in Richtung
des Niederdruckraums 24 mit ihrer Vorspannkraft beaufschlagt, und das Steuerventilelement
30 gleitet zurück in seine zweite Schaltstellung.
[0016] Die Funktionsweise des Kraftstoffeinspritzventils ist wie folgt: Zu Beginn der Kraftstoffeinspritzung
befindet sich der Kipphebel 30 in seiner zweiten Schaltstellung, d. h. er verschließt
die Ablaufdrossel 28 durch die zweite Dichtfläche 34, während die Zulaufdrossel 27
geöffnet ist. Dadurch herrscht im Steuerventilraum 22 der gleiche Druck wie im Druckraum
7, d. h. er liegt auf Hochdruck. Über die Verbindungsbohrung 25 herrscht dieser hohe
Druck auch im Steuerraum 18. Soll eine Einspritzung erfolgen, so wird der Aktor 40
betätigt, schiebt dadurch die Druckstange 42 in den Steuerventilraum 22 und drückt
so den Kipphebel 30 in seine erste Schaltstellung. In dieser verschließt die erste
Dichtfläche 33 die Zulaufdrossel 27, während die Ablaufdrossel 28 geöffnet wird, die
die Verbindung zwischen dem Steuerventilraum 22 und dem Niederdruckraum 24 herstellt.
Da im Niederdruckraum 24 ein deutlich niedrigerer Druck herrscht, entspannt sich der
im Steuerventilraum 22 befindliche Kraftstoff instantan und fließt über die Ablaufdrossel
28 in den Niederdruckraum 24 ab. Über die Verbindungsbohrung 25 senkt sich auch der
Druck im Steuerraum 18 ab, was die hydraulische Kraft auf die düsensitzabgewandte
Stirnseite der Düsennadel 12 vermindert. Die hydraulischen Kräfte, die auf die Düsennadel
12 innerhalb des Druckraums 7 wirken, drücken jetzt die Düsennadel 12 vom Düsensitz
10 weg, und es wird ein Durchflussquerschnitt zwischen der Dichtfläche 13 und dem
Düsensitz 10 freigegeben, durch den Kraftstoff über die Einspritzöffnungen 11 austreten
kann.
[0017] Zur Beendigung der Einspritzung wird der Aktor 40 dann so betätigt, dass die Druckstange
42 aus dem Steuerventilraum 22 herausgezogen wird, so dass die Ablaufdrossel 28 erneut
verschlossen wird, während die Zulaufdrossel 27 gleichzeitig geöffnet wird. Der nachströmende
Kraftstoff über die Zulaufdrossel 27 in den Steuerventilraum 22 erhöht dort wiederum
den Kraftstoffdruck, der über die Verbindungsbohrung 25 auch im Steuerraum 18 ansteigt,
solange, bis durch den hydraulischen Druck auf die düsensitzabgewandte Stirnseite
der Düsennadel 12 diese zurück in ihre Schaltstellung gleitet.
[0018] Da der Aktor über die Druckstange 42 zwischen den Dichtflächen 33, 34 und dem Auflagepunkt
38 am Steuerventilelement 30 angreift, wird eine Wegverstärkung erreicht, d. h. dass
das Steuerventilelement 30 im Bereich der ersten bzw. zweiten Dichtfläche 33, 34 bei
einer Bewegung der Druckstange 42 einen größeren Weg zurücklegt als dies die Druckstange
42 tut. Damit lässt sich im Bereich der Dichtflächen 33, 34 eine relativ große Bewegung
realisieren, ohne dass die Druckstange 42 einen allzu großen Weg zurücklegen muss.
Dies erlaubt die Benutzung eines Aktors 40, der als Piezoaktor ausgebildet ist und
der zwar eine hohe Kraft, jedoch nur einen geringen Weg bei gegebener Länge erreichen
kann.
[0019] In
Figur 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzventils
gezeigt, wobei hier nur der Bereich des Steuerventils 20 gezeigt ist. Der Aufbau unterscheidet
sich von dem Ausführungsbeispiel der Figur 1 nur im Aufbau des Steuerventilelements
30. Der Auflagepunkt 38 ist hier zwischen der ersten Dichtfläche 33 bzw. der zweiten
Dichtfläche 34 und dem Punkt angeordnet, an dem die Druckstange 42 am Steuerventilelement
30 angreift. Dadurch bildet das Steuerventilelement 30 einen ersten Hebelarm 130 und
einen zweiten Hebelarm 230, wobei die Druckstange 42 am zweiten Hebelarm 230 angreift
und die Dichtflächen 33, 34 am ersten Hebelarm 130 angeordnet sind. Auch hier lässt
sich je nach Länge des ersten bzw. zweiten Hebelarms 130, 230 eine Wegverstärkung
des Aktors 40 erreichen. Der Aktor 40 muss jedoch invers zum Ausführungsbeispiel nach
Figur 1 betrieben werden, d. h. dass durch das Einführen der Druckstange 42 in den
Steuerventilraum 22 die Einspritzung beendet wird, während durch das Herausziehen
der Druckstange 42 die Einspritzung eingeleitet wird.
[0020] Figur 3 zeigt in einer vergrößerten Darstellung nochmals das Steuerventil 20, das auch in
Figur 1 dargestellt ist, um den Effekt der Wegverstärkung näher zu erläutern. Der
Kipphebel 30 weist im Bereich der ersten bzw. zweiten Dichtfläche 33, 34 einen Abstand
b vom Auflagepunkt 38 auf, während die Druckstange 42 an einem Punkt am Kipphebel
30 angreift, der einen Abstand a vom Auflagepunkt 38 aufweist. Die Wegverstärkung,
die durch den Kipphebel 30 erreichbar ist, entspricht dem Verhältnis der Abstände
a und b, d. h. die Wegverstärkung entspricht einem Faktor, der einem Quotienten b/a
entspricht.
1. Kraftstoffeinspritzventil für Brennkraftmaschinen mit einem Gehäuse (1), in dem eine
längsbewegbare Düsennadel (12) angeordnet ist, und mit einem Steuerraum (18), in dem
ein wechselnder Druck einstellbar ist und dessen Druck zumindest mittelbar eine Schließkraft
auf die Düsennadel (12) bewirkt, und mit einem im Gehäuse (1) ausgebildeten Hochdruckbereich
(6), durch den Kraftstoff unter hohem Druck geleitet werden kann, und einem Steuerventil
(20), das ein bewegliches Steuerventilelement (30) umfasst, welches in einem Steuerventilraum
(22) angeordnet ist, und mit einer Zulaufdrossel (27) zwischen dem Steuerventilraum
(22) und dem Hochdruckbereich (6) und einer Ablaufdrossel (28) zwischen dem Steuerventilraum
(22) und einem Niederdruckraum (24), und mit einer hydraulischen Verbindung (25) zwischen
dem Steuerraum (18) und dem Steuerventilraum (22), dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerventilelement (30) als Kipphebel ausgeführt ist, der mindestens zwei Schaltstellungen
annehmen kann, wobei das Steuerventilelement (30) in einer ersten Schaltstellung die
Zulaufdrossel (27) verschließt und die Ablaufdrossel (28) öffnet und in einer zweiten
Schaltstellung die Zulaufdrossel (27) öffnet und die Ablaufdrossel (28) verschließt.
2. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kipphebel (30) einen bezüglich des Gehäuses (1) ortsfesten Auflagepunkt (38)
aufweist, um den er drehbar gelagert ist.
3. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kipphebel (30) einen Hebelarm (130) aufweist, an dem zwei Dichtflächen (33; 34)
ausgebildet und so angeordnet sind, dass die erste Dichtfläche (33) der Zulaufdrossel
(27) und die zweite Dichtfläche (34) der Ablaufdrossel (28) gegenüber liegt.
4. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerventilelement (30) einen weiteren Hebelarm (230) aufweist, wobei der Auflagepunkt
(38) zwischen den beiden Hebelarmen (130; 230) angeordnet ist.
5. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kipphebel (30) mittels eines Aktors (40) bewegt wird, wobei der Aktor (40) auf
den weiteren Hebelarm (230) wirkt.
6. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kipphebel (30) mittels eines Aktors (40) bewegt wird, wobei der Aktor (40) zwischen
dem Auflagepunkt (38) und den Dichtflächen (33; 34) auf den Kipphebel (30) wirkt.
7. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktor (40) ein Piezoaktor ist.
8. Kraftstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerventilelement (30) durch eine Spannfeder (36) vorgespannt ist.