[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Hydraulikantrieb mit einer Mengen- und/oder
Druckregelung für einen Druckübersetzer einer Hochdruckeinrichtung, bestehend im Wesentlichen
aus einem Motorantrieb mit einer Pumpe für ein Druckmittel sowie einer Steuerung.
[0002] Moderne Hochdruckeinrichtungen arbeiten mit Drücken bis zu 10.000 bar und darüber
und stellen an die Werkstoffe der Einrichtungskomponente äußerst hohe mechanische
Anforderungen, die vielfach im Grenzbereich der hochfesten Legierungen hinsichtlich
mechanischer Zug- und Wechselfestigkeit liegen. Für plötzliche Unterbrechungen der
Strömung des Fluids in der Hochdruckleitung sind zwar durchwegs Entlastungsventile
in dieser vorgesehen, jedoch kann eine Drucksteigerung bis zum Ansprechen des Ventils
Materialschädigungen bewirken.
[0003] Die gewünschten Drücke im Hochdruckteil werden mittels Druckübersetzers erstellt,
welche nach dem Prinzip von hydraulischen Druckübersetzern arbeiten, wie prinzipiell
der Fig. 1 zu entnehmen ist.
[0004] Ein Antrieb eines Druckübersetzers erfolgt zumeist über ein Hydraulikteil mit einer
Mengen- und/oder Druckregelung eines Hydraulikfluids, welches Teil im Wesentlichen
aus einem Motorantrieb und einem Pumpenteil gebildet ist.
[0005] Wesentlich für das Hydraulikteil einer Hochdruckeinrichtung ist eine effiziente Langzeitförderung
derselben, eine unmittelbare Regelbarkeit bei Abschaltungen oder Blockierungen mit
einer Vermeidung von Überdruckspitzen sowie eine geringe Pulsation im Hochdruckteil
der Einrichtung.
[0006] Dem Stand der Technik gemäß werden als Hydraulikantrieb für einen Druckübersetzer
meist Kolbenpumpen gewählt, welche für hohe Drücke bei gutem volumetrischen Wirkungsgrad
und gutem hydraulisch-mechanischen Wirkungsgrad bei genauester Verstellbarkeit des
Hubvolumens eine hohe Leistungsdichte aufweisen. Diese Pumpen sind fachmännisch durchwegs
aus mehreren parallelen Einheiten gebildete Kolbenpumpen, die als Axialkolbenmaschinen
in Schrägachsenausführung oder als Radialkolbenpumpen ausgeführt sein können und besondere
Vorteile aufweisen.
[0007] Zum Einen sind dies selbst einstellende Spalte bei hydrostatisch/hydrodynamischen
Belastungen von Axialkolbenmaschinen, zum Anderen besteht die Möglichkeit einer unmittelbaren
Mengenregelung des Fluids durch Axwinkelverstellung Antrieb/Pumpensystem.
[0008] Den Anforderungen an den technischen Fortschritt am Sektor Hochdruckeinrichtungen
entsprechend, und zwar die Sicherheit der Anlagenregelung, die Minimierung der Druckstöße
und somit die Minimierung der Werkstoffüberlastungen von Komponenten im Hochdruckteil,
die Erhöhung der Lebensdauer der Einrichtung, die Steigerung der Energieeffizienz,
die Verminderung des Stromverbrauches bei stillstehenden Druckübersetzern sowie die
verbesserte Arbeitsweise der Hochdruckeinrichtung, ist es Aufgabe der Erfindung, eine
Hydraulikeinheit für einen Hochdruckübersetzer der eingangs genannten Art zu schaffen,
deren Verwendung die Nachteile im Stand der Technik überwindet.
[0009] Diese Aufgabe wird mit einem gattungsgemäßen Antrieb für einen Druckübersetzer einer
Hochdruckeinrichtung dadurch gelöst, dass als Hydraulikantrieb im Wesentlichen eine
Konstant-Förderstrom-Pumpe, bzw. eine Pumpe, welche je Umdrehung ein konstantes Volumen
fördert, angetrieben von einem Servomotor, verwendet wird, welcher Servomotor durch
niederdruckseitige Mittel und/oder durch hochdruckseitige Mittel elektrisch steuerbar,regelbar
und/oder schaltbar ist.
[0010] Vorteile des erfindungsgemäßen Hydraulikantriebes für einen Druckübersetzer liegen
in mehrfacher Weise vor. Ein Vorteil ist darin zu sehen, dass im Wesentlichen keine
Pulsation beim Einbringen eines Hochdruckmediums in einen Füllstoff oder beim Wasserstrahlschneiden
kein Abplatzen von spröden Materialien beim Anschießen entsteht.
[0011] Druckschwankungen beim Ein- und Ausschalten des Schneidventiles werden durch eine
Verwendung des neuen Hydraulikantriebes gering gehalten, wodurch eine Überlastung
der Komponenten weitgehend vermieden wird.
[0012] Eine Mengenänderung bei der Entnahme von Hochdruckfluid erfordert keine unmittelbare
Anlagenadaptierung.
[0013] Ein Sanftanlauf der Hochdruckanlage erfolgt in günstiger Weise unter besonders geringen
Energieaufwendungen.
[0014] In einer Weiterbildung der Erfindung wird als Konstant-Förderstrom-Pumpe eine Innenzahnradpumpe
verwendet. Innenzahnradpumpen haben aufgrund einer angepassten Zahnform günstige Zahneingriffsverhältnisse
und dadurch geringe Volumenstrompulsation bei hohen Betriebsdrücken von etwa 300 bar
bei gutem Wirkungsgrad. Derartige Pumpen zeichnen sich auch durch niedrige Schalldruckpegel
aus.
[0015] Ein Servoantrieb kann einen Gleichstrommotor, einen Asynchronmotor oder einen Synchronmotor,
also jede Art von Elektromotor, enthalten. Die Unterscheidung liegt allein in der
Ansteuerung des Motors, welche durch einen geschlossenen Regelkreis erfolgt, welchem
erfindungsgemäß Signale durch niederdruckseitige Mittel des Druckübersetzers und/oder
durch hochdruckseitige Mittel der Hochdruckeinrichtung zuführbar sind.
[0016] Anlagentechnisch und verfahrenstechnisch, aber auch hinsichtlich einer Minimierung
des Energieverbrauches ist es von Vorteil, wenn der Servomotor als frequenzgeregelter
Antriebsmotor ausgebildet ist.
[0017] Anhand einer Zeichnung soll ein Ausführungsweg der Erfindung nachstehend beschrieben
werden.
[0018] Es zeigt
Fig. 1 schematisch eine Hochdruckeinrichtung mit ausgangsseitig einer Förderleitung
3, einem Pulsationsdämpfer
31 und einem Druckentlastungsventil
32.
[0019] Ein Druckübersetzer
2 ist mit Hochdruckfluid über Vorschalteinrichtungen
21, wie beispielsweise Niederdruckfilter, Vordruckpumpe, Absperrventil versorgbar.
[0020] Ein beispielsweise zwei Plungerkolben aufweisender Druckübersetzer
2 kann von einer Hydraulikeinheit
1 mit einer Pumpe
11 und einem Motor
12 über einen Schaltblock
4 von einem Druckmittel
10 bewegbar sein.
[0021] Eine Anspeisung eines Druckübersetzers erfolgt gemäß dem Stand der Technik zumeist
mittels Schrägachsen-Verstellpumpen mit hydraulisch-mechanischem Mengenregler mit
parallel wirkenden Zylindern, deren Förderströme sich addieren.
[0022] Bei unmittelbarer, axialer Ausrichtung kann dabei trotz einer Motorrotation eine
sofortige Reduktion der Förderleistung von Druckmittel auf Null erreicht werden.
[0023] Eine Hochdruckeinrichtung, wie beispielsweise eine Wasserstrahl-Schneidanlage, weist
zumeist länger dauernde Arbeitsphasen auf, sodass einem Fachmann ein Antrieb eines
Druckübersetzers über einen Servomotor und eine Pumpe mit Konstant-Mengen-Förderung
weitab von einer üblichen technisch vorteilhaften Lösung erscheinen musste.
[0024] Überraschend hat sich gezeigt, dass bei einem erfindungsgemäßen Hydraulikantrieb
1 für einen Druckübersetzer
2 einer Hochdruckeinrichtung eine Verwendung einer Konstant-Förderstrom-Pumpe
11, angetrieben von einem Servomotor
12, Vorteile aufweist.
[0025] Unter anderem ist dies eine äußerst geringe Pulsation eines Hochdruck-Wasserstahles,
die auch beim Anschießen eines Durchbruchs kein Ausbrechen bei spröden Materialien
hervorruft, was insbesondere durch Verwendung einer Innenzahnradpumpe
11 für einen Hydraulikantrieb
1 eines Druckübersetzers
2 erreichbar ist.
[0026] Eine Verwendung eines erfindungsgemäßen Hydraulikantriebs
1 bewirkt eine geringe Pulsation und insbesondere geringe Hochdruckschwankungen bei
einem Stop/Go-Betrieb einer Anlage, wodurch weiters die Lebensdauer der Hochdruckkomponenten
erhöht ist.
[0027] In vorteilhafter Weise erfolgt bei geschlossenen Hochdruckdüsen keine Bewegung des
Servomotors und keine Stromaufnahme desselben, wobei bei einem Sanftanlauf des Hydraulikantriebs
1 die Start-Stromaufnahme reduzierbar ist.
1. Hydraulikantrieb (1) mit einer Mengen- und/oder Druck-Regelung für einen Druckübersetzer
einer Hochdruckeinrichtung, bestehend im Wesentlichen aus einem Motorantrieb mit einer
Pumpe für ein Druckmittel (10) sowie einer Steuerung, dadurch gekennzeichnet, dass als Hydraulikantrieb (1) im Wesentlichen eine Konstant-Förderstrom-Pumpe (11), bzw.
eine Pumpe (11), welche je Umdrehung ein konstantes Volumen fördert, angetrieben von
einem Servomotor (12), verwendet wird, welcher Servomotor (12) niederdruckseitige
Mittel (13) und/oder durch hochdruckseitige Mittel (14) elektrisch (15) steuerbar,
regelbar und/oder schaltbar ist.
2. Hydraulikantrieb (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Konstant-Förderstrom-Pumpe (11) eine Innenzahnradpumpe verwendet wird.
3. Hydraulikantrieb (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansteuerung des Motors im Servobetrieb durch einen geschlossenen Regelkreis erfolgt,
welchem Signale durch niederdruckseitige Mittel (13) im Hydraulikkreis und/oder durch
hochdruckseitige Mittel (14) der elektrischen Steuerung (15) der Hochdruckeinrichtung
zuführbar sind.
4. Hydraulikantrieb (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Servomotor als frequenzgeregelter Antriebsmotor ausgebildet ist.