[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Betriebsverfahren für eine von einer Steuereinrichtung
gesteuerte Schneidmaschine,
- wobei die Schneidmaschine einen Messerhalter aufweist, in dem ein Schneidmesser gehalten
ist, das eine sich über eine Schneidkantenlänge erstreckende Schneidkante aufweist,
- wobei das Schneidmesser während einer Anzahl von Schneidvorgängen jeweils entlang
einer jeweiligen Schnittbahn durch ein jeweiliges zu zerschneidendes Material geführt
wird, so dass das Schneidmesser das jeweils zu zerschneidende Material mit einem Schnittbereich
seiner Schneidkante zerschneidet,
- wobei der Schnittbereich eine Schnittbereichslänge aufweist, die nur ein Bruchteil
der Schneidkantenlänge ist.
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Steuerprogramm für eine Steuereinrichtung
für eine Schneidmaschine, wobei das Steuerprogramm Maschinencode umfasst, der von
der Steuereinrichtung unmittelbar abarbeitbar ist und dessen Abarbeitung durch die
Steuereinrichtung bewirkt, dass die Steuereinrichtung die Schneidmaschine gemäß einem
derartigen Betriebsverfahren steuert.
[0003] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine Steuereinrichtung für eine Schneidmaschine,
wobei die Steuereinrichtung mit einem derartigen Steuerprogramm programmiert ist,
so dass sie im Betrieb aufgrund der Abarbeitung des Maschinencodes des Steuerprogramms
ein derartiges Betriebsverfahren ausführt.
[0004] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine Schneidmaschine,
- wobei die Schneidmaschine einen Messerhalter aufweist, in dem ein Schneidmesser gehalten
ist, das eine sich über eine Schneidkantenlänge erstreckende Schneidkante aufweist,
- wobei die Schneidmaschine eine derartige Steuereinrichtung aufweist.
[0005] Die Schneidmesser werden zum Schneiden verschiedenster Materialien eingesetzt, beispielsweise
zum Schneiden von Textilien, Metallen oder von Lebensmitteln. Zum Schneiden des jeweiligen
Materials, d. h. zum Bewegen des Schneidmessers entlang der Schnittbahn, ist eine
Schneidkraft erforderlich. Im Stand der Technik ist bekannt, den Messerhalter während
der Schneidvorgänge mit Ultraschall zu Schwingungen anzuregen, so dass die Lage des
Schnittbereichs während der Anzahl von Schneidvorgängen entlang der Schneidkante mit
einer Oszillationsamplitude oszilliert. Durch diese Vorgehensweise kann die Schneidkraft
reduziert werden, oftmals sogar erheblich reduziert werden. Die Reduzierung der Schneidkraft
kann bis zu 75 % betragen.
[0006] Im Stand der Technik wird üblicherweise der Schnittbereich während der Schneidvorgänge
konstant gehalten. Dies hat zur Folge, dass das Schneidmesser stets mit der gleichen
Stelle im Eingriff ist. Das Schneidmesser gilt im Stand der Technik als verschlissen,
wenn die Abnutzung im Schnittbereich ein vorbestimmtes Maß erreicht bzw. überschreitet.
[0007] Aus der
DE 102 20 166 A1 ist ein rechnergestütztes Steuerverfahren für eine Werkzeugmaschine bekannt. Im Rahmen
dieses Steuerverfahrens wird einem Steuerrechner ein Steuerbefehl vorgegeben, aufgrund
dessen ein Werkstück in einem zusammenhängenden Bereich spanabhebend bearbeitet werden
soll. Der Steuerrechner ermittelt anhand des Steuerbefehls selbsttätig eine Anzahl
von Verfahrbewegungen, aufgrund derer das Werkstück in dem Bereich jeweils über eine
Teilhöhe und insgesamt über die gewünschte Gesamthöhe bearbeitet wird. Der Steuerrechner
ermittelt die Verfahrbewegungen derart, dass die Teilhöhen variieren.
[0008] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Möglichkeiten zu schaffen,
mittels derer die Standzeit des
[0009] Schneidmessers auf einfache Weise gesteigert werden kann. Die Standzeit ist diejenige
Betriebszeit, für die - ab dem Einbauen eines neuen Schneidmessers - das Schneidmesser
genutzt werden kann, bis es verschlissen ist.
[0010] Die Aufgabe wird durch ein Betriebsverfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens sind Gegenstand
der abhängigen Ansprüche 2 bis 12.
[0011] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, ein Betriebsverfahren der eingangs genannten Art
dadurch auszugestalten, dass der Messerhalter von der Steuereinrichtung während der
Anzahl von Schneidvorgängen durch motorische Ansteuerung an verschiedenen Positionen
derart positioniert wird, dass die Lage des Schnittbereichs während der Anzahl von
Schneidvorgängen entlang der Schneidkante über einen Einstellbereich variiert, der
größer als der Schnittbereich ist.
[0012] Es ist möglich, dass der Messerhalter während der Anzahl von Schneidvorgängen zusätzlich
zur motorischen Positionierung mit Ultraschall zu Schwingungen angeregt wird, so dass
die Lage des Schnittbereichs während der Anzahl von Schneidvorgängen entlang der Schneidkante
mit einer Oszillationsamplitude oszilliert. In diesem Fall werden die Vorteile der
vorliegenden Erfindung (Verteilung des Verschleißes über den Einstellbereich) mit
denen des Standes der Technik (Verringerung der erforderlichen Schneidkraft) kombiniert.
Die Oszillationsamplitude ist in der Regel kleiner - meist sogar erheblich kleiner
- als die Schnittbereichslänge.
[0013] Die Richtung, entlang derer die motorische Positionierung des Messerhalters erfolgt,
kann nach Bedarf bestimmt sein. Vorzugsweise erfolgt die motorische Positionierung
des Messerhalters entlang des Verlaufs der Schneidkante.
[0014] Denn in diesem Fall verlagert sich, bezogen auf das zu zerschneidende Material, der
Schnittpunkt nicht, wenn der Messerhalter anders positioniert wird.
[0015] Die genaue Vorgehensweise zum Variieren der Position des Messerhalters kann nach
Bedarf bestimmt sein. Beispielsweise kann die Position des Messerhalters von der Steuereinrichtung
während des jeweiligen Schneidvorgangs konstant gehalten werden, aber zwischen den
Schneidvorgängen variiert werden. Alternativ kann die Position des Messerhalters von
der Steuereinrichtung während des jeweiligen Schneidvorgangs variiert werden.
[0016] Im Falle einer Variierung der Position des Messerhalters während des jeweiligen Schneidvorgangs
kann die Position des Messerhalters von der Steuereinrichtung kontinuierlich variiert
werden. Alternativ kann die Position des Messerhalters von der Steuereinrichtung stufenweise
variiert werden.
[0017] Es ist möglich, dass die Position des Messerhalters von der Steuereinrichtung monoton
variiert wird. Alternativ ist es möglich, dass die Position des Messerhalters von
der Steuereinrichtung alternierend variiert wird.
[0018] Der Einstellbereich kann nach Bedarf bestimmt sein. Es ist möglich, dass der Einstellbereich
der Steuereinrichtung fest vorgegeben ist. Vorzugsweise wird der Einstellbereich der
Steuereinrichtung von einem Anwender als Parameter vorgegeben.
[0019] Es ist möglich, dass die Position des Messerhalters von der Steuereinrichtung stets
variiert wird. Alternativ ist es möglich, dass die Position des Messerhalters von
der Steuereinrichtung nur dann variiert wird, wenn der Steuereinrichtung von einem
Anwender ein Freigabebefehl vorgegeben wird.
[0020] Die Aufgabe wird weiterhin durch ein Steuerprogramm der eingangs genannten Art gelöst,
wobei die Abarbeitung des Maschinencodes durch die Steuereinrichtung bewirkt, dass
die Steuereinrichtung die Schneidmaschine gemäß einem erfindungsgemäßen Betriebsverfahren
steuert.
[0021] Die Aufgabe wird weiterhin durch eine Steuereinrichtung der eingangs genannten Art
gelöst, wobei die Steuereinrichtung mit einem erfindungsgemäßen Steuerprogramm programmiert
ist.
[0022] Die Aufgabe wird weiterhin durch eine Schneidmaschine der eingangs genannten Art
gelöst, bei der die Steuereinrichtung erfindungsgemäß ausgebildet ist.
[0023] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung
sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die in Verbindung
mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Hierbei zeigen in schematischer Darstellung:
- FIG 1
- eine Schneidmaschine und ein zu zerschneidendes Material,
- FIG 2
- einen Ausschnitt von FIG 1 in der Seitenansicht,
- FIG 3
- ein zu zerschneidendes Material,
- FIG 4
- einen möglichen zeitlichen Verlauf einer Oszillation der Lage eines Schnittbereichs
und
- FIG 5 bis 7
- mögliche motorische Variationen der Lage des Schnittbereichs.
Gemäß FIG 1 weist eine Schneidmaschine einen Messerhalter 1 auf. In dem Messerhalter
1 ist ein Schneidmesser 2 gehalten. Das Schneidmesser 2 weist gemäß FIG 2 eine Schneidkante
3 auf. Die Schneidkante 3 erstreckt sich über eine Schneidkantenlänge L. Mittels des
Schneidmessers 2 soll ein zu zerschneidendes Material 4 entlang einer Schnittbahn
5 - siehe FIG 3 - zerschnitten werden. Die Schneidmaschine kann beispielsweise als
Werkzeugmaschine ausgebildet sein.
[0024] Die Schneidmaschine wird von einer Steuereinrichtung 6 gesteuert, die Bestandteil
der Schneidmaschine ist. Die Steuereinrichtung 6 ist als softwareprogrammierbare Steuerung
ausgebildet, beispielsweise als numerische Steuerung (CNC). Die Steuereinrichtung
6 ist mit einem Steuerprogramm 7 programmiert. Das Steuerprogramm 7 umfasst Maschinencode
8, der von der Steuereinrichtung 6 unmittelbar abarbeitbar ist. Die Abarbeitung des
Maschinencodes 8 durch die Steuereinrichtung 6 bewirkt, dass die Steuereinrichtung
6 im Betrieb die Schneidmaschine gemäß einem Betriebsverfahren steuert, das nachfolgend
näher erläutert wird.
[0025] Gemäß FIG 3 wird das Schneidmesser 2 - gesteuert von der Steuereinrichtung 6 - entlang
der Schnittbahn 5 durch das zu zerschneidende Material 4 geführt. Das Schneidmesser
2 zerschneidet dadurch das zu zerschneidende Material 4 mit einem Schnittbereich 9
seiner Schneidkante 3. Der Schnittbereich 9 weist eine Schnittbereichslänge l auf.
Die Schnittbereichslänge l ist gemäß FIG 3 nur ein Bruchteil der Schneidkantenlänge
L.
[0026] Mit dem Begriff "Bruchteil" ist im vorliegenden Fall nicht gemeint, dass die Schnittbereichslänge
l und die Schneidkantenlänge L im Verhältnis 1:n stehen, wobei n eine ganze Zahl größer
als 1 ist. Mit dem Begriff "Bruchteil" ist vielmehr gemeint, dass die Schnittbereichslänge
l nur ein kleiner Teil der Schneidkantenlänge L ist, die Schneidkantenlänge L also
ein Mehrfaches der Schnittbereichslänge l ist, beispielsweise das 5-fache, das 8,3-fache
oder das 9,7-fache. Die genannten Zahlenwerte sind selbstverständlich nur rein beispielhaft
zu verstehen.
[0027] Nach dem Zerschneiden des in den FIG 1 bis 3 dargestellten Materials 4 wird mittels
des Schneidmessers 2 ein weiteres Material zerschnitten, danach ein weiteres Material,
danach ein weiteres Material usw.. Dies wird fortgesetzt, bis das Schneidmesser 2
verschlissen ist und erneuert werden muss. Das Material 4, das jeweils zerschnitten
wird, kann nach Art und Dicke jeweils dasselbe Material sein, beispielsweise stets
ein Kupferblech der Stärke d = 1,0 mm. Das soeben angegebene Material ist jedoch sowohl
nach Art (Kupfer) als auch nach Stärke (1,0 mm) nur rein beispielhaft zu verstehen.
Unabhängig vom konkret zerschnittenen Material 4 ergibt sich die Schnittbereichslänge
l jedoch durch die Stärke d des zu zerschneidenden Materials 4 in Verbindung mit einem
Winkel α, den die Schneidkante 3 mit dem zu zerschneidenden Material 4 bildet.
[0028] Im Stand der Technik ist es entsprechend der Darstellung der FIG 1 und 2 üblich,
den Messerhalter 1 während der Schneidvorgänge mit Ultraschall US zu Schwingungen
anzuregen. Die Anregung erfolgt in der Regel entsprechend der Darstellung in FIG 2
- siehe dort den vertikalen Doppelpfeil - orthogonal zur jeweiligen Verfahrrichtung
x des Schneidmessers 2. Die Schwingungsrichtung ist weiterhin in der Regel orthogonal
zur Quererstreckung des zu zerschneidenden Materials 4. Unabhängig von der genauen
Art der Anregung oszilliert die Lage des Schnittbereichs 9 aufgrund der Ultraschallanregung
während der Schneidvorgänge entlang der Schneidkante 3 mit einer Oszillationsamplitude
A. FIG 4 zeigt - ebenso wie die FIG 5 bis 7 - die Lage der Mitte des Schnittbereichs
9. Die Oszillationsamplitude A ist entsprechend der Darstellung von FIG 4 in aller
Regel erheblich kleiner als die Schnittbereichslänge 1. Die Oszillationsamplitude
A beträgt in der Regel nur wenige Mikrometer, beispielsweise 10 Mikrometer bis 20
Mikrometer.
[0029] Die Oszillation ist auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung realisierbar. Unabhängig
davon, ob die Lage des Schnittbereichs 9 aufgrund der Anregung mit Ultraschall US
mit der Oszillationsamplitude A oszilliert oder nicht, wird der Messerhalter 1 von
der Steuereinrichtung 6 während der Anzahl von Schneidvorgängen durch entsprechende
motorische Ansteuerung an verschiedenen Positionen p derart positioniert, dass die
Lage des Schnittbereichs 9 während der Anzahl von Schneidvorgängen entlang der Schneidkante
3 über einen Einstellbereich 10 variiert. Der Einstellbereich 10 ist hierbei gemäß
den FIG 5 bis 7 größer als der Schnittbereich 9.
[0030] Die motorische Positionierung des Messerhalters 1 erfolgt also durch eine gezielte
positionsgeregelte Ansteuerung des Messerhalters 1 durch die Steuereinrichtung 6,
also mittels eines entsprechenden lagegeregelten Antriebs der Schneidmaschine. Der
Antrieb kann ein Antrieb sein, mit dem der Messerhalter 1 sowieso, also auch im Stand
der Technik, verstellbar ist. Die Ultraschallschwingung hingegen wird schlichtweg
angeregt. Sowohl ihre Phasenlage als auch ihre exakte Oszillationsamplitude A sind
in der Regel nicht exakt bekannt und auch von untergeordneter Bedeutung.
[0031] Für das motorische Variieren der Position p des Messerhalters 1 sind verschiedene
Strategien möglich. Beispielsweise ist es gemäß FIG 5 möglich, dass die Position p
des Messerhalters 1 von der Steuereinrichtung 6 zwar während des jeweiligen Schneidvorgangs
konstant gehalten wird, aber zwischen den einzelnen Schneidvorgängen variiert wird.
Alternativ ist es gemäß den FIG 6 und 7 möglich, dass die Position p des Messerhalters
1 von der Steuereinrichtung 6 während des jeweiligen Schneidvorgangs verändert wird.
[0032] Falls die Position p des Messerhalters 1 während des jeweiligen Schneidvorgangs verändert
wird, kann die Position p des Messerhalters 1 von der Steuereinrichtung 6 gemäß den
Kurven K1 und K2 in FIG 6 kontinuierlich variiert werden. Alternativ kann die Position
p des Messerhalters 1 von der Steuereinrichtung 6 gemäß der Kurve K3 in FIG 7 stufenweise
variiert werden. Der Begriff "stufenweise" bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die
Position p des Messerhalters 1 während relativ kurzer Zeitspannen streng monoton variiert
wird und sodann während erheblich längerer Zeitspannen konstant gehalten wird. Die
Stufenhöhe H kann nach Bedarf bestimmt sein. Vorzugsweise ist sie mindestens so groß
wie die Schnittbereichslänge 1, vorzugsweise geringfügig größer als die Schnittbereichslänge
l, siehe die entsprechende Darstellung in FIG 7. Es ist - siehe die entsprechenden
Darstellungen in den FIG 5 und 7 sowie die Kurve K1 in FIG 6 - möglich, dass die Position
p des Messerhalters 1 von der Steuereinrichtung 6 monoton variiert wird. Alternativ
ist es möglich, dass die Position p des Messerhalters 1 von der Steuereinrichtung
6 alternierend variiert wird. Dies ist in FIG 6 für die Kurve K2 dargestellt. Eine
analoge Vorgehensweise ist auch in Bezug auf FIG 5 möglich. Die in FIG 6 dargestellte
sinusförmige Variierung der Position p des Messerhalters 1 ist selbstverständlich
nur rein beispielhaft. Es sind auch andere Variationen möglich, beispielsweise gemäß
einer Dreieckkurve oder gemäß einem Sägezahn.
[0033] Es ist möglich, dass der Einstellbereich 10 der Steuereinrichtung 6 fest vorgegeben
ist. Vorzugsweise wird der Steuereinrichtung 6 von einem Anwender 11 jedoch ein Parameter
P vorgegeben, der den Einstellbereich 10 festlegt. In diesem Fall wird der vorgegebene
Parameter P von der Steuereinrichtung 6 bei der Ermittlung des Einstellbereichs 10
und damit auch bei der Ermittlung der Positionen p des Messerhalters 1 berücksichtigt.
[0034] Es ist möglich, dass die Steuereinrichtung 6 die Schneidmaschine stets gemäß der
obenstehend erläuterten erfindungsgemäßen Vorgehensweise steuert. Alternativ ist es
möglich, dass die Steuereinrichtung 6 prüft, ob ihr gemäß der Darstellung in FIG 1
vom Anwender 11 ein Freigabebefehl F vorgegeben wird. In diesem Fall variiert die
Steuereinrichtung 6 die Position p des Messerhalters 1 nur dann, wenn ihr vom Anwender
11 der Freigabebefehl F vorgegeben wird.
[0035] Die Richtung, in welcher die Positionierungen des Messerhalters 1 erfolgen, kann
nach Bedarf gewählt sein. Beispielsweise ist es möglich, dass die Positionierung in
derselben Richtung erfolgt, in der die Ultraschallschwingung des Messerhalters 1 angeregt
wird. Ebenso ist es möglich, dass die Positionierung des Messerhalters 1 orthogonal
zu dem zu zerschneidenden Material 4 erfolgt. Diese Richtung kann ggf. mit der Richtung
der Ultraschallschwingung zusammenfallen. Vorzugsweise erfolgt die motorische Positionierung
des Messerhalters 1 - siehe den Pfeil 12 in FIG 2 - entlang des Verlaufs der Schneidkante
3. Prinzipiell sind jedoch auch andere Richtungen möglich.
[0036] Die vorliegende Erfindung weist signifikante Vorteile auf. Insbesondere kann die
Standzeit des Schneidmessers 2 aufgrund der vorliegenden Erfindung deutlich erhöht
werden. Dies beruht auf der im Wesentlichen vollständigen Ausnutzung der Schneidkantenlänge
L zum Zerschneiden des Materials 4.
[0037] Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
1. Betriebsverfahren für eine von einer Steuereinrichtung (6) gesteuerte Schneidmaschine,
- wobei die Schneidmaschine einen Messerhalter (1) aufweist, in dem ein Schneidmesser
(2) gehalten ist, das eine sich über eine Schneidkantenlänge (L) erstreckende Schneidkante
(3) aufweist,
- wobei das Schneidmesser (2) während einer Anzahl von Schneidvorgängen jeweils entlang
einer jeweiligen Schnittbahn (5) durch ein jeweiliges zu zerschneidendes Material
(4) geführt wird, so dass das Schneidmesser (2) das jeweils zu zerschneidende Material
(4) mit einem Schnittbereich (9) seiner Schneidkante (3) zerschneidet,
- wobei der Schnittbereich (9) eine Schnittbereichslänge (1) aufweist, die nur ein
Bruchteil der Schneidkantenlänge (L) ist,
- wobei der Messerhalter (1) von der Steuereinrichtung (6) während der Anzahl von
Schneidvorgängen durch motorische Ansteuerung an verschiedenen Positionen (p) derart
positioniert wird, dass die Lage des Schnittbereichs (9) während der Anzahl von Schneidvorgängen
entlang der Schneidkante (3) über einen Einstellbereich (10) variiert, der größer
als der Schnittbereich (9) ist.
2. Betriebsverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Messerhalter (1) während der Anzahl von Schneidvorgängen zusätzlich zur motorischen
Positionierung mit Ultraschall zu Schwingungen angeregt wird, so dass die Lage des
Schnittbereichs (9) während der Anzahl von Schneidvorgängen entlang der Schneidkante
(3) mit einer Oszillationsamplitude (A) oszilliert.
3. Betriebsverfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Oszillationsamplitude (A) kleiner als die Schnittbereichslänge (l) ist.
4. Betriebsverfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die motorische Positionierung des Messerhalters (1) entlang des Verlaufs der Schneidkante
(3) erfolgt.
5. Betriebsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Position (p) des Messerhalters (1) von der Steuereinrichtung (6) während des
jeweiligen Schneidvorgangs konstant gehalten wird, aber zwischen den Schneidvorgängen
variiert wird.
6. Betriebsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Position (p) des Messerhalters (1) von der Steuereinrichtung (6) während des
jeweiligen Schneidvorgangs variiert wird.
7. Betriebsverfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Position (p) des Messerhalters (1) von der Steuereinrichtung (6) kontinuierlich
variiert wird.
8. Betriebsverfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Position (p) des Messerhalters (1) von der Steuereinrichtung (6) stufenweise
variiert wird.
9. Betriebsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Position (p) des Messerhalters (1) von der Steuereinrichtung (6) monoton variiert
wird.
10. Betriebsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Position (p) des Messerhalters (1) von der Steuereinrichtung (6) alternierend
variiert wird.
11. Betriebsverfahren nach einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Einstellbereich (10) der Steuereinrichtung von einem Anwender (11) als Parameter
(P) vorgegeben wird.
12. Betriebsverfahren nach einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Position (p) des Messerhalters (1) von der Steuereinrichtung (6) nur dann variiert
wird, wenn der Steuereinrichtung (6) von einem Anwender (11) ein Freigabebefehl (F)
vorgegeben wird.
13. Steuerprogramm für eine Steuereinrichtung (6) für eine Schneidmaschine, wobei das
Steuerprogramm Maschinencode (8) umfasst, der von der Steuereinrichtung (6) unmittelbar
abarbeitbar ist und dessen Abarbeitung durch die Steuereinrichtung (6) bewirkt, dass
die Steuereinrichtung (6) die Schneidmaschine gemäß einem Betriebsverfahren nach einem
der obigen Ansprüche steuert.
14. Steuereinrichtung für eine Schneidmaschine, wobei die Steuereinrichtung mit einem
Steuerprogramm (7) nach Anspruch 13 programmiert ist, so dass sie im Betrieb aufgrund
der Abarbeitung des Maschinencodes die Schneidmaschine gemäß einem Betriebsverfahren
nach einem der Ansprüche 1 bis 12 steuert.
15. Schneidmaschine,
- wobei die Schneidmaschine einen Messerhalter (1) aufweist, in dem ein Schneidmesser
(2) gehalten ist, das eine sich über eine Schneidkantenlänge (L) erstreckende Schneidkante
(3) aufweist,
- wobei die Schneidmaschine eine Steuereinrichtung (6) aufweist,
- wobei die Steuereinrichtung (6) gemäß Anspruch 14 ausgebildet ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Betriebsverfahren für eine von einer Steuereinrichtung (6) gesteuerte Schneidmaschine,
- wobei die Schneidmaschine einen Messerhalter (1) aufweist, in dem ein Schneidmesser
(2) gehalten ist, das eine sich über eine Schneidkantenlänge (L) erstreckende Schneidkante
(3) aufweist,
- wobei das Schneidmesser (2) während einer Anzahl von Schneidvorgängen jeweils entlang
einer jeweiligen Schnittbahn (5) durch ein jeweiliges zu zerschneidendes Material
(4) geführt wird, so dass das Schneidmesser (2) das jeweils zu zerschneidende Material
(4) mit einem Schnittbereich (9) seiner Schneidkante (3) zerschneidet,
- wobei der Schnittbereich (9) eine Schnittbereichslänge (1) aufweist, die nur ein
Bruchteil der Schneidkantenlänge (L) ist,
- wobei der Messerhalter (1) von der Steuereinrichtung (6) während der Anzahl von
Schneidvorgängen durch motorische Ansteuerung an verschiedenen Positionen (p) derart
positioniert wird, dass die Lage des Schnittbereichs (9) während der Anzahl von Schneidvorgängen
entlang der Schneidkante (3) über einen Einstellbereich (10) variiert, der größer
als der Schnittbereich (9) ist,
- wobei die Position (p) des Messerhalters (1) von der Steuereinrichtung (6) alternierend
variiert wird.
2. Betriebsverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Messerhalter (1) während der Anzahl von Schneidvorgängen zusätzlich zur motorischen
Positionierung mit Ultraschall zu Schwingungen angeregt wird, so dass die Lage des
Schnittbereichs (9) während der Anzahl von Schneidvorgängen entlang der Schneidkante
(3) mit einer Oszillationsamplitude (A) oszilliert.
3. Betriebsverfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Oszillationsamplitude (A) kleiner als die Schnittbereichslänge (1) ist.
4. Betriebsverfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die motorische Positionierung des Messerhalters (1) entlang des Verlaufs der Schneidkante
(3) erfolgt.
5. Betriebsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Position (p) des Messerhalters (1) von der Steuereinrichtung (6) während des
jeweiligen Schneidvorgangs konstant gehalten wird, aber zwischen den Schneidvorgängen
variiert wird.
6. Betriebsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Position (p) des Messerhalters (1) von der Steuereinrichtung (6) während des
jeweiligen Schneidvorgangs variiert wird.
7. Betriebsverfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Position (p) des Messerhalters (1) von der Steuereinrichtung (6) kontinuierlich
variiert wird.
8. Betriebsverfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Position (p) des Messerhalters (1) von der Steuereinrichtung (6) stufenweise
variiert wird.
9. Betriebsverfahren nach einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Einstellbereich (10) der Steuereinrichtung von einem Anwender (11) als Parameter
(P) vorgegeben wird.
10. Betriebsverfahren nach einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Position (p) des Messerhalters (1) von der Steuereinrichtung (6) nur dann variiert
wird, wenn der Steuereinrichtung (6) von einem Anwender (11) ein Freigabebefehl (F)
vorgegeben wird.
11. Steuerprogramm für eine Steuereinrichtung (6) für eine Schneidmaschine, wobei das
Steuerprogramm Maschinencode (8) umfasst, der von der Steuereinrichtung (6) unmittelbar
abarbeitbar ist und dessen Abarbeitung durch die Steuereinrichtung (6) bewirkt, dass
die Steuereinrichtung (6) die Schneidmaschine gemäß einem Betriebsverfahren nach einem
der obigen Ansprüche steuert.
12. Steuereinrichtung für eine Schneidmaschine, wobei die Steuereinrichtung mit einem
Steuerprogramm (7) nach Anspruch 11 programmiert ist, so dass sie im Betrieb aufgrund
der Abarbeitung des Maschinencodes die Schneidmaschine gemäß einem Betriebsverfahren
nach einem der Ansprüche 1 bis 10 steuert.
13. Schneidmaschine,
- wobei die Schneidmaschine einen Messerhalter (1) aufweist, in dem ein Schneidmesser
(2) gehalten ist, das eine sich über eine Schneidkantenlänge (L) erstreckende Schneidkante
(3) aufweist,
- wobei die Schneidmaschine eine Steuereinrichtung (6) aufweist,
- wobei die Steuereinrichtung (6) gemäß Anspruch 12 ausgebildet ist.