[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Rotationskolben-Brennkraftmaschine.
[0002] Auf dem Gebiet der Rotationskolben-Brennkraftmaschinen gibt es bereits eine Vielzahl
an Veröffentlichungen.
[0003] Aus der
US 4 236 496 A ist ein Rotationskolben-Motor bekannt, der aus einem Gehäuse und zwei in diesem angeordneten
identischen Dreheinheiten besteht. Beide Dreheinheiten sind über Zahnräder miteinander
verbunden. Jede Dreheinheit besteht aus einer Rotorwelle, zwei äußeren Kompressionsscheiben
und einer mittig dazwischen liegenden Arbeitsscheibe. Auf jeder Scheibe befindet sich
jeweils ein Kolben mit 180° Bogenmaßlänge. Beide Dreheinheiten drehen sich in entgegengesetzter
Richtung und im Verhältnis 1:1 mit gleicher Geschwindigkeit. Die äußeren Kompressionsscheiben
saugen ein Kraftstoff-Luft-Gemisch an und verdichten es in den Kompressionskanälen
gegen die Rückschlagventile, die sich ober- und unterhalb der Arbeitsscheibe befinden
und die Brennkammer verschließen. Der zunehmende Druck durch die Kompressionsscheiben
überwindet die Federkraft der Rückschlagventile und öffnet sie. Das verdichtete Gemisch
strömt in die Brennkammer, mit nachlassendem Druck schließen die Ventile wieder und
somit auch die Brennkammer. Wenn der Kolben der Arbeitsscheibe die Brennkammer freigibt,
erfolgt die Zündung mittels Zündkerzen. Dadurch wird Arbeit an der Arbeitsscheibe
verrichtet. Das Drehmoment wird danach von einer der beiden Dreheinheiten auf die
Antriebswelle übertragen. Nach Beendigung der Verbrennung werden die Abgase durch
Auslassöffnungen mit Hilfe der Kolben ausgestoßen. Währenddessen wird die Brennkammer
von der anderen Dreheinheit wieder mit frischem Gemisch befüllt und der nächste Arbeitszyklus
beginnt.
[0004] Eine in ihrer Bauart ähnliche Brennkraftmaschine ist in der
DE 10 2009 033 672 B4 beschrieben. Der Motor ist dichtungslos und ohne Ventile ausgelegt. Die Kolben gleiten
ineinander und schließen mit ihrer Mantelfläche die Kompressions- und Expansionsräu-me.
Die Mantelflächen der Kolbenbereiche und die Mantelflächen der Scheibenbereiche der
beiden Rotoren haben einen ständigen mechanischen Gleitkontakt.
[0005] Der Brennraum ist als Verbindungskanal ausgebildet, der die Kompressions- und Expanslonsräume/Arbeitsraum
verbindet und außerhalb des Arbeitsbereiches angeordnet ist. Aufgrund der hohen Temperaturbelastungen
müssen alle Scheiben aus Keramik bestehen.
[0006] Wesentlicher Nachteil vorgenannter Lösungen besteht darin, dass während der Rotation
der Rotorwelle starke einseitige Belastungen auf die Wellen bzw. Lagerungen wirken,
die auch auf die Zahnräder übertragen werden. Die Belastungen der Rotorwelle entlang
der Drehachse wirken sich nachteilig auf die Lebensdauer der Motoren aus und begrenzen
deren Einsatzmöglichkeiten. Zur Lagerung der Rotorwelle sind spezielle Lager erforderlich,
die großen Belastungen standhalten müssen. Außerdem unterliegen diese Motoren einem
hohen Verschleiß.
[0007] Der außerhalb des Arbeitsraumes liegende Brennraum gemäß
DE 10 2009 033 672 B4 verursacht hohe Wärmeverluste.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine schmierfrei arbeitende Rotationskolben-Brennkraftmaschine
zu schaffen, bei der die auf die Abtriebswelle wirkenden Belastungen erheblich verringert
werden und die sich durch eine verbesserte Wirkungsweise auszeichnet.
[0009] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis
15.
[0010] Die Rotationskolben-Brennkraftmaschine ist mit mindestens zwei zentrisch gelagerten,
gegenläufigen, drehbaren, synchronisierten, achsparallel angeordneten Rotoreinheiten
einer Arbeitsrotoreinheit und einer Steuerrotoreinheit, ausgerüstet, die in Modulbauweise
erweiterbar sind.
[0011] Jede dieser Einheiten besteht aus einer rotierbaren Welle auf der mindestens eine
kreisrunde Scheibe befestigt ist, die mindestens mit einem Kolben ausgerüstet ist.
Ein Kolben besteht aus zwei identischen Kolbenabschnitten in Form von Ringausschnitten
bzw. ringförmigen Segmenten, die spiegelsymmetrisch zueinander, jeweils einer auf
jeder Stirnseite der Scheibe, angeordnet sind. Identisch bedeutet hier, dass die beiden
Kolbenabschnitte eines Kolbens in ihrer Geometrie, der Querschnittsform und in der
Masse immer gleich sind. Die spiegelsymmetrisch angeordneten Kolbenabschnitte überragen
die äußere Kante der zugehörigen Scheibe, bezogen auf ihre Bogenmaßlänge, mit gleichem
Maß. Die beiden Kolbenabschnitte bilden in ihrer Funktion einen Kolben. Es besteht
auch die Möglichkeit, dass Scheiben mehr als einen Kolben besitzen. Die Kolben benachbarter
Scheiben liegen in einer gemeinsamen Ebene.
[0012] Die Scheibe und die zugehörigen Kolbenabschnitte können aus einem Teil bestehen,
dass z.B. durch Gießen hergestellt wird, oder aus mehreren Teilen, die zu einer Funktionseinheit
zusammengebaut werden.
[0013] Der Abstand zwischen den Drehachsen zweier benachbarter Rotoreinheiten ergibt sich
aus der Summe aus dem Außenradius des einen Kolbens und dem Innenradius des anderen
Kolbens zweier benachbarter Kolben einer Ebene. Während der Rotation zweier benachbarten
Kolben entsteht ein Überschneidungsbereich, in dem die beiden benachbarten Kolben
berührungslos ineinanderkämmen.
[0014] Der Überschneidungsbereich befindet sich an den Stellen wo sich die Kreisbahn des
einen Kolbens der einen Rotoreinheit mit der Kreisbahn des Kolbens der benachbarten
Rotoreinheit schneiden. Durch das berührungslose Ineinanderkämmen der benachbarten
Kolben treten im Betriebszustand so gut wie keine Reibungsverluste auf, was von großem
Vorteil ist.
[0015] Mindestens ein Kolben der einen Scheibe wirkt als Arbeitskolben und mindestens ein
Kolben der anderen Scheibe als Verschlusskolben. Der Verschlusskolben hat mindestens
die gleiche Höhe wie der Arbeitskolben. Die Summe der Bogenmaßlänge zweier ineinanderkämmender
Kolben entspricht dem Umfang eines Kreises mit dem Außenradius des Kolbens, der als
Verschlusskolben wirkt, oder dem einer Bogenmaßlänge von 360°.
[0016] Bei einer Ausführung mit zwei Rotoreinheiten sind mindestens zwei Gehäusebauteile
vorgesehen, in denen die beiden Rotoreinheiten drehbar angeordnet sind, derart dass
die jeweiligen Scheiben in einer Ebene liegen und zueinander beabstandet sind.
[0017] Zwischen zwei benachbarten Gehäusebauteilen ist ein Zwischenring angeordnet, der
bis in den Freiraum zwischen zwei spiegelsymmetrisch angeordneten Kolbenabschnltten
einer Scheibe ragt.
[0018] Die Scheiben mit den ringförmigen Kolbenabschnitten sind in den Gehäusebauteilen
so angeordnet, dass jeweils die Kolbenabschnitte zweier benachbarter Scheiben in einer
ringförmigen Zylinderkammer rotieren und im Betriebszustand im Überschneidungsbereich
zweier benachbarter ringförmiger Zylinderkammern berührungslos ineinanderkämmen. Die
Gehäusebauteile besitzen einen Einlasskanal zum Ansaugen des Kraftstoff-Luft-Gemisches
und einen Auslasskanal für die Abgase sowie eine Brennkammer, die mit der Zylinderkammer
in Verbindung stehen. Die Brennkammer ist außerhalb des Kämmbereiches der Kolbenabschnitte
angeordnet und besteht aus zwei symmetrischen Kammerabschnitten, die deckungsgleich
in benachbarten Gehäusebauteilen angeordnet sind.
[0019] In bekannten Rotationskolben-Brennkraftmaschinen führt in der Regel eine unausgeglichene
drehmomentaufnehmende Lagerung zu Problemen, aufgrund einer einseitigen Belastung
der Rotorwelle des Rotors.
[0020] Die vorgeschlagene Lösung hinsichtlich der Anordnung spiegelsymmetrischer Kolbenabschnitte,
die die Scheibe der Rotorwelle in radialer Richtung überragen, führt zur Kompensierung
einer einseitigen radialen Belastung auf die Rotorwelle, entlang der radialen Achse,
bzw. der Achse, die senkrecht zur Drehachse der Welle des Rotors ausgerichtet ist.
Die radial wirkende Kraft Fr wird in zwei gleichgroße axiale Kräfte F1 und F2 transformiert
bzw. zerlegt, die in gegenläufiger Richtung zueinander wirken, wobei F1 = F2. Beide
Kräfte kompensieren sich auf den Stirnseiten der jeweiligen Rotorscheibe. Die Belastung
auf der Rotorwelle wird somit durch zwei gegeneinander wirkende Kräfte aufgenommen.
Dadurch ist es möglich, Rotationskolbenverbrennungsmotoren herzustellen, bei denen
auf die Lagerstellen der Rotorwelle keine einseitige radiale und axiale Belastung
wirkt. Dies führt zu weiteren anwendungstechnischen Vorteilen.
[0021] Die Kolben einzelner Arbeits- und Steuer- und Verschlussscheiben können sich in der
Differenz zwischen Außen- und Innenradius und/oder der Bogenmaßlänge und/oder in der
Querschnittsform unterscheiden. Dies ist abhängig vom jeweiligen Motorkonzept.
[0022] In einer Ebene angeordnete, benachbarte Scheiben können sich in ihrer Höhe und/oder
Form der Mantelfläche unterscheiden.
[0023] Zur synchronisierten Bewegung der Rotorwellen sind diese über ein Getriebe miteinander
verbunden.
[0024] In der Brennkammer ist eine Zündvorrichtung angeordnet, die über an der Arbeitsrotorwelle
angeordnete Steuernocken betätigbar ist.
[0025] Gemäß einer bevorzugten Ausführung ist eine weitere, zweite Steuerrotoreinheit mit
einer zweiten Steuerrotorwelle, auf der eine erste Steuerscheibe und eine zweite Steuerscheibe
identischer Ausführung befestigt sind, vorgesehen. Jede Steuerscheibe ist mit einem
Kolben ausgerüstet.
[0026] Die andere, erste Steuerrotoreinheit besitzt zusätzlich noch zwei identische Steuerscheiben,
eine erste Steuerscheibe und eine zweite Steuerscheibe, jeweils mit zugehörigen Steuerkolben.
Die Steuerscheiben der zweiten Steuerrotoreinheit haben im Vergleich zu den Steuerscheiben
der ersten Steuerrotoreinheit einen kleineren Außendurchmesser. Die Anordnung der
Scheiben ist so, dass in der Arbeitsebene Arbeitskolben und Verschlusskolben, in der
ersten Steuerebene die Kolbenabschnitte der benachbarten ersten Steuerscheiben und
in der zweiten Steuerebene die Kolbenabschnitte der benachbarten zweiten Steuerscheiben
berührungslos ineinanderkämmen. Die spiegelsymmetrisch zueinander angeordneten Kolbenabschnitte
sind ebenfalls als Ringausschnitt bzw. ringförmiges Segment ausgeführt.
[0027] In den Steuer- und Arbeitsebenen besitzen zwei benachbarte Gehäusebauteile jeweils
zwei sich überschneidende kreisförmige Öffnungen, in denen die Kolbenabschnitte zwei
benachbarter Arbeits- und Verschlussscheiben oder zwei benachbarter Steuerscheiben
rotieren. Aufgrund der Überschneidung der im Durchmesser unterschiedlichen kreisförmigen
Öffnungen entsteht eine Querschnittsfläche, deren äußere Kontur die Form einer Acht
hat.
[0028] In benachbarten Gehäusebauteilen ist in der die Öffnungen begrenzenden Wandung jeweils
eine ringförmige Nut angeordnet, wobei in Einbaulage die ringförmigen Nuten zweier
benachbarter Gehäusebauteile spiegelverkehrt angeordnet sind und die jeweilige ringförmige
Zylinderkammer in den Steuer- und Arbeitsebenen bilden.
[0029] An einer oder mehreren Stirnseiten der Kolben der zweiten Steuerrotoreinheit sind
vorzugsweise schmale Kanäle eingearbeitet, um eine Druckentlastung im Gehäuse zu bewirken.
[0030] Für eine zusätzliche Verdichtung des Kraftstoff-Luft-Gemisches können an der Mantelfläche
der nach Innen zeigenden Kolbenabschnitte der zweiten Steuerrotoreinheit Nuten angeordnet
werden. Zum Ausgleich von Gewichts- bzw. Masseunterschieden können an den nach außen
zeigenden Kolbenabschnitten Bohrungen eingebracht werden. Erforderlichenfalls können
die Steuerscheiben noch mittels Ausgleichsgewichten ausgewuchtet werden.
[0031] Aufgrund gegenläufiger Rotation der ringförmigen Kolbenabschnitte zweier benachbarter
Scheiben einer Ebene verändert sich das Raumvolumen in der zugehörigen ringförmigen
Zylinderkammer bzw. den ringförmigen Nuten zwischen zwei benachbarten gegenläufigen
Kolbenabschnitten. Dies ist vor allem für den Arbeitstakt "Verdichten" erforderlich.
[0032] Die Brennkammer steht über Zuführungskanäle mit den ringförmigen Nuten in den Steuerebenen
in Verbindung.
[0033] Die Arbeitstakte - Ansaugen - Verdichten - Arbeiten - Ausstoßen - erfolgen gleichzeitig,
während einer Drehbewegung der Steuerrotoren um mindestens 360°. Dadurch kann im Vergleich
zu konventionellen Verbrennungsmotoren die Literleistung des Motors deutlich erhöht
werden.
[0034] Mit dem vorgeschlagenen Drehkolbenmotor lassen sich bei wirtschaftlicher Bauweise
sehr hohe Drehzahlen von bis zu 14.000 U/min und hohe Drehmomente erzielen.
[0035] Im Vergleich zu konventionellen Motoren kann das Verdichtungsverhältnis um das bis
zu 30-fache erhöht werden. Bei Benzin-Motoren kann der Kraftstoffverbrauch um bis
zu 35% gesenkt werden.
[0036] Zwischen den rotierenden Kolben bzw. Kolbenabschnitten und der Wandung (Zylinderwand)
der ringförmigen Zylinderkammer sind keine besonderen Maßnahmen, wie die Anordnung
von Dichtungen, Abstreifringen oder Schmierung, erforderlich. Dadurch treten so gut
wie keine Reibungsverluste auf. Der erfindungsgemäße Motor kann als Benzin-oder Dieselmotor
oder als Gasmotor gefertigt werden.
[0037] Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
Die dazugehörigen Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Verbrennungsmotor als Explosionsdarstellung,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf den Motor gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Schnitt gemäß der Linie A-A in Fig. 2,
- Fig. 4
- einen Schnitt gemäß der Linie B-B in Fig. 2,
- Fig. 5
- einen Schnitt gemäß der Linie C-C (Steuerebene) in Fig. 3,
- Fig. 6
- einen Schnitt gemäß der Linie D-D (Arbeitsebene) in Fig. 3,
- Fig. 7
- die Arbeitsrotoreinheit als Einzelteil,
- Fig. 8
- die erste Steuerrotoreinheit als Einzelteil,
- Fig. 9
- die zweite Steuerrotoreinheit als Einzelteil,
- Fig.10a bis 10c
- eine vereinfachte schematische Querschnittsdarstellungen von Steuerebene und Arbeitsebene
bei unterschiedlichen Betriebszuständen,
- Fig. 11
- eine weitere Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Verbrennungsmotors mit zwei
Rotoreinheiten in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 12
- eine vereinfachte schematische Darstellung einer modularen Bauweise durch Steuerrotorerweiterung
und
- Fig. 13
- eine vereinfachte schematische Darstellung einer modularen Bauweise durch Erweiterung
von Arbeitsebenen und Steuerebenen.
[0038] Der in Figur 1 gezeigte Verbrennungsmotor besitzt drei verschiedene Ebenen, die in
einem definierten parallelen Abstand zueinander angeordnet sind, nämlich eine erste
Steuerebene S1, eine Arbeitsebene A und eine zweite Steuerebene S2. Die Arbeitsebene
A liegt zwischen den beiden Steuerebenen S1 und S2.
[0039] Der Verbrennungsmotor besteht aus drei parallel zu einander ausgerichteten Rotoreinheiten,
einer ersten Steuerrotoreinheit 20 (Fig. 4 und Fig. 8) und einer zweiten Steuerrotoreinheit
30 (Fig. 3 und Fig. 9) sowie einer Arbeitsrotoreinheit 40 (Fig. 3 und Fig. 7), die
durch alle drei Ebenen S1, A, S2 geführt sind. Jede Rotoreinheit 20, 30, 40 besteht
jeweils aus einer Rotorwelle 21, 31, 41 mit jeweils mindestens einer kreisrunden Scheibe
mit Kolbenabschnitten in Form von Ringausschnitten bzw. ringförmigen Segmenten, wie
nachfolgend noch unter Bezugnahme auf die Figuren 7 bis 9 näher erläutert wird. Die
einzelnen Scheiben sind drehfest mit der zugehörigen Rotorwelle verbunden.
[0040] Die einzelnen Rotoreinheiten unterscheiden sich in ihrem Aufbau. Auf der Steuerrotorwelle
21 der ersten Steuerrotoreinheit 20 (Fig. 8) sind drei Scheiben angeordnet, eine erste
Steuerscheibe 22 und eine zweite Steuerscheibe 23, die den gleichen Außendurchmesser
besitzen, sowie eine Verschlussscheibe 24 mit kleinerem Außendurchmesser als vorgenannte
Steuerscheiben. Die Anordnung der Steuerscheiben ist so festgelegt, dass die erste
Steuerscheibe 22 in der ersten Steuerebene S1, die Verschlussscheibe 24 in der Arbeitsebene
A und die zweite Steuerscheibe 23 in der zweiten Steuerebene S2 liegen. An jeder Stirnseite
der drei Scheiben 22, 23, 24 ist jeweils ein ringförmiger Kolbenabschnitt 22b, 23b,
24b angeordnet. Die Kolbenabschnitte 22b, 23b, 24b überragen den äußeren Rand bzw.
die äußere Kante der zugehörigen Scheibe 22, 23, 24 in radialer Richtung bis nahe
zur Innenwandung der zugehörigen ringförmigen Zylinderkammer 7.8. 9 im Gehäuse. Der
radiale Überstand der Kolbenabschnitte ist abhängig vom jeweiligen Arbeitsvolumen
des Motors.
[0041] Die an den Stirnseiten einer Scheibe spiegelsymmetrisch angeordneten identischen
ringförmigen Kolbenabschnitte bilden in ihrer Funktion jeweils einen Kolben und werden
deshalb auch als ringförmige Steuerkolben 22a und 23a sowie 32a und 33a und als ringförmiger
Verschlusskolben 24a bezeichnet, wie insbesondere in Fig. 8 zu sehen. Der ringförmige
Arbeitskolben 42a ist In Fig. 7 gezeigt. Die jeweiligen Kolben sind in den Figuren
7 bis 9 mittels eines aus Punkten bestehenden Kreises gekennzeichnet.
[0042] In den Gehäusebauteilen sind ringförmige Nuten 7a, 7b, 8a, 8b, 9a, 9b angeordnet,
in denen die an den Scheiben fest angeordneten ringförmigen Kolbenabschnitte rotieren.
Die kreisförmigen Nuten zweier benachbarter Gehäusebauteile bilden eine umlaufende
ringförmige Zylinderkammer 7, 8, 9 (Fig. 4).
[0043] Die in den Gehäusebauteilen vorgesehenen ringförmigen Nuten 7a, 7b, 8a, 8b, 9a, 9b
(Fig.4), in denen die Kolbenabschnitte rotieren, verlaufen entlang einer achtförmigen
Kurve und sind an den Stellen bzw. Bereichen, wo sich die ringförmigen Kolbenabschnitte
benachbarter Scheiben in einer Ebene kämmen, unterbrochen. Der Kurvenverlauf ergibt
sich durch die Anordnung und Durchmesser der in einer Ebene rotierenden Scheiben und
ist insbesondere in den Figuren 10a bis 10c zu sehen.
[0044] Die ringförmigen Kolben der einzelnen Scheiben, Arbeitsscheibe, Verschlussscheibe
und Steuerscheiben, können sich in der Breite (Differenz zwischen Außen- und Innenradius),
der Bogenmaßlänge, der Höhe und der Querschnittsform unterscheiden. Der radiale Überstand
eines Kolbens ist, bezogen auf seine Bogenmaßlänge konstant.
[0045] In einer Ebene liegende, benachbarte Kolben können sich in ihrer Breite (der Differenz
zwischen Innen- und Außendurchmesser) und/oder in ihrer Bogenmaßlänge unterscheiden.
[0046] Gegenüberliegend zu den Kolbenabschnitten 22b, 23b, 24b der beiden Steuerscheiben
22, 23 und der Verschlussscheibe 24 der ersten Steuerrotoreinheit 20 (Fig. 8) sind
auf jeder Stirnseite der Scheiben 22, 23, 24 Ausgleichsgewichte 22c, 23c, 24c angeordnet.
Jedem Kolbenabschnitt ist erforderlichenfalls ein Ausgleichsgewicht zugeordnet, um
im Betriebszustand den erforderlichen Rundlauf zu gewährleisten.
[0047] Die zweite Steuerrotoreinheit 30 (Fig. 9) unterscheidet sich von der ersten Steuerrotoreinheit
20 dadurch, dass nur zwei Steuerscheiben 32, 33 angeordnet sind, jeweils eine in der
ersten Steuerebenen S1 und die andere in der zweiten Steuerebene S2.
[0048] Die Außendurchmesser dieser Steuerscheiben 32 und 33 sind gleich, aber Kleiner als
der Außendurchmesser der beiden Steuerscheiben 22 und 23 der ersten Steuerrotoreinheit
20, um das erforderliche Kompressionsvolumen zu realisieren und die Ansaugzeiten zu
regeln. Auf jeder Stirnseite der Steuerscheiben 32 und 33 ist ebenfalls ein ringförmiger,
radial überstehender Kolbenabschnitt 32b und 33b angeordnet. Aufgrund seiner Bogenmaßlänge
wird dieser nicht als Ringausschnitt sondern als ringförmiges Segment bezeichnet.
[0049] Im gezeigten Beispiel besitzt das jeweilige ringförmige Segment eine Bogenmaßlänge,
die um den Betrag größer ist als die Bogenmaßlänge des benachbarten Kolbenabschnittes
22b, 23b der ersten Steuerrotoreinheit 20. Demzufolge beträgt die Summe der Bogenmaßlängen
der Kolbenabschnitte 22b und 32b bzw. 23b und 33b jeweils 360° (Figuren 8 und 9).
[0050] Die beiden deckungsgleichen Kolbenabschnitte einer Steuerscheibe 32 bzw. 33 bilden
in ihrer Funktion einen ringförmigen Steuerkolben 32a bzw. 33a.
[0051] Die Kolbenabschnitte 32b, 33b der beiden Steuerkolben 32a, 33a der zweiten Steuerrotoreinheit
30 (Fig. 9) sind ebenfalls deckungsgleich angeordnet, wobei die Scheiben so auf der
Steuerrotorwelle 31 drehfest montiert sind, dass beide Kolben 32a, 33a synchron laufen,
wie in Fig. 9 gezeigt. An den nach außen und innen zeigenden Stirnseiten dieser Kolbenabschnitte
32a, 33a sind schmale Kanäle 34 eingearbeitet, die dafür sorgen sollen, dass beim
Abströmen des verdichteten Kraftstoff-Luft-Gemisches von der ersten Steuerrotoreinheit
20 zur zweiten Steuerrotoreinheit 30 eine Druckentlastung im Gehäuse erreicht wird
und Vibrationen verringert werden.
[0052] An den nach innen zeigenden Kolbenabschnitten 32b, 33b sind im Bereich der Mantelfläche
Nuten 35 eingearbeitet, um die Verdichtung zu erhöhen. Außerdem sind an der Mantelfläche
der nach außen zeigenden Kolbenabschnitte 32b, 33b Bohrungen 36 vorgesehen, um gegebenenfalls
Gewichtsunterschiede der Kolbenabschnitte ausgleichen zu können.
[0053] Die beiden Steuerscheiben 32, 33 sind an sich identisch ausgeführt und unterscheiden
sich lediglich durch die Lage der Nuten 35 und Bohrungen 36.
[0054] Um einen möglichst genauen Rundlauf der Steuerscheiben 32, 33 zu gewährleisten und
unerwünschte Schwingungen zu vermeiden, werden diese mittels Ausgleichsgewichten 32c,
33c ausgewuchtet.
[0055] Die Arbeitsrotoreinheit 40 ist als Einzelteil in Fig. 7 dargestellt. Auf der Arbeitsrotorwelle
41 ist nur eine Arbeitsscheibe 42 befestigt, die in der Arbeitsebene A liegt. Diese
ist im Durchmesser größer als die Scheiben der beiden Steuerrotoreinheiten 20 und
30.
[0056] Der Durchmesser der Arbeitsscheibe 42 ist abhängig von der Leistung und dem Einsatzzweck
des Motors. Auf der Scheibe 42 sind an beiden Stirnseiten, jeweils um 180° versetzt,
zwei ringförmige Kolbenabschnitte 42b gleicher Bogenmaßlänge angeordnet, wobei die
vier Kolbenabschnitte 42b zwei Arbeitskolben 42a bilden. Die Seitenflächen 42c der
Kolbenabschnitte bilden im Betriebszustand, wenn diese In der ringförmigen Zylinderkammer
8 rotieren, die Wirkungsfläche. In Analogie zu einer herkömmlichen Kolben-ZylinderEinheit
handelt es sich dabei um den Kolbenboden.
[0057] Durch die gegenüberliegende Anordnung identischer Kolbenabschnitte auf jeder Stirnseite
ist die Symmetrie der Arbeitsscheibe 42 ohne zusätzliche Ausgleichsmaßnahmen gewährleistet.
[0058] Die Steuerrotoreinheiten 20 und 30 sowie die Arbeitsrotoreinheit 40 sind in entsprechenden
Gehäusebauteilen 1, 2, 3, 4 angeordnet (Fig. 1).
[0059] Zwischen den einzelnen Gehäusebauteilen sind jeweils mehrteilige Zwischenringe 5,
6 angeordnet, wobei in der Fig. 1 nur ein Teilstück der Zwischenringe 5, 6 zu sehen
ist. Die Zwischenringe sind so ausgeführt, dass diese bis unmittelbar an die gegenläufig
rotierenden Scheiben einer Ebene heranreichen und den kreisförmigen Zwischenraum zwischen
zwei deckungsgleichen Kolbenabschnitten ausfüllen, unter Berücksichtigung eines ausreichenden
Spiels, um die erforderliche Rotation der jewelligen Scheiben zu gewährleisten. Durch
den in den kreisförmigen Zwischenraum berührungslos ragenden Abschnitt der Zwischenringe
erfolgt eine Trennung zwischen zwei benachbarten kreisförmigen Nuten, die eine ringförmige
Zylinderkammer bilden. Dies ist erforderlich, um die gewünschte Verdichtung des Kraftstoff-Luft-Gemisches
zu erzielen.
[0060] Die Gehäusebauteile 1, 2, 3, 4 sind konstruktiv so ausgelegt, dass die auf den Steuerscheiben
22, 23 der ersten Steuerrotoreinheit 20 angeordneten Ausgleichsgewichte 22c, 23c und
die auf den Steuerscheiben 32, 33 der zweiten Steuerrotoreinheit 30 angeordneten Ausgleichsgewichte
32c, 33c sowie die auf der Verschlussscheibe 24 angeordneten Ausgleichsgewichte 24c
durch eine umlaufende Gehäuseinnenwand von den Kolbenabschnitten getrennt sind, wie
in den Figuren 3 und 4 zu sehen. Wie bereits vorstehend erwähnt, sind die die ringförmige
Zylinderkammer bildenden kreisförmigen Nuten, in denen die Kolbenabschnitte eines
Kolbens rotieren, durch diese Gehäuseinnenwand und eine entsprechende Gehäuseaußenwand
seitlich begrenzt.
[0061] Wie in Fig. 1 zu sehen, ist ein erstes Gehäusebauteil 1 auf ein zweites, größeres
Gehäusebauteil 2 montiert. Das zweite Gehäusebauteil 2 ist mit einem gleichgroßen
dritten Gehäusebauteil 3 verbunden. An dem dritten Gehäusebauteil 3 ist ein viertes
Gehäusebauteil 4 befestigt, das in seiner Größe dem ersten Gehäusebauteil 1 entspricht.
[0062] In den Gehäusebauteilen sind in den beiden Steuerebenen S1 und S2 sowie in der Arbeitsebene
A jeweils zwei sich überschneidende kreisförmige Öffnungen vorgesehen, in denen die
auf den Scheiben der Rotorwellen angeordneten Kolbenabschnitte ineinanderkämmend rotieren.
In jeder der drei Ebenen S1, A und S2 befinden sich zwei sich überschneidende kreisförmige
Öffnungen, die in etwa eine achtförmige Querschnittsfläche bilden. Die Mittelpunkte
der zwei kreisförmigen Öffnungen liegen in den drei Ebenen jeweils auf einer gemeinsamen
Mittelachse, die zugleich die Drehachse für die jeweilige Rotorwelle 21, 31, 42 ist
(Fig.1).
[0063] In der die Zylinderräume begrenzenden Wandung der Gehäusebauteile sind ringförmige
Ausnehmungen bzw. Nuten eingearbeitet, wobei jeweils die aneinandergrenzenden Nuten
7a und 7b, 8a und 8b sowie 9a und 9b zweier benachbarter Gehäusebauteile ringförmige
Zylinderkammern 7, 8, 9 bilden, wie insbesondere in Fig. 4 zu sehen. Die in Form einer
Acht kurvenförmig verlaufenden Zylinderkammern 7, 8, 9 sind im Überschneidungsbereich
unterbrochen, wobei die maximale Breite dieses Überschneidungsbereiches durch den
Kolbenabschnitt bestimmt wird, der gegenüber dem benachbarten Kolbenabschnitt die
größere Breite (Differenz zwischen Außen- und Innendurchmesser) aufweist.
[0064] In den ringförmigen Zylinderkammern 7, 8, 9 rotieren die auf den zugehörigen Scheiben
angeordneten ringförmigen Kolbenabschnitte bzw. Kolben, wobei diese im Überschneidungsbereich
ineinanderkämmen In der Zylinderkammer 7 (Fig. 5) kämmen die Koibenabschnitte 22b,
32b und in der ringförmigen Zylinderkammer 8 (Fig. 6) die Kolbenabschnitte 24b und
42b. Die in der Arbeitsebene A liegende Zylinderkammer 8 bildet den elgentlichen Arbeitsraum
des Motors.
[0065] In der Arbeitsebene A sind in den benachbarten Gehäusebauteilen 2 und 3 jeweils deckungsgleich
identische Hohlräume vorgesehen, die die Brennkammer 18 (Fig. 6) bilden. In dem zwischen
den beiden Gehäusebauteilen 2 und 3 angeordneten Zwischenring 6 befindet sich eine
nicht näher zu sehende Öffnung, über die die beiden Brennkammerhälften miteinander
verbunden sind. Zwischen den Gehäusebauteilen 1 und 2 sowie 3 und 4 befindet sich
ebenfalls ein Zwischenring 5, der eine nicht näher zu sehende Öffnung aufweist, über
die Kraftstoff-Luft-Gemisch von der einen ringförmigen Nut in die andere ringförmige
Nut einer Zylinderkammer 7 bzw. 9 gelangen kann.
[0066] Die ringförmigen Zylinderkammern 7 und 9 in den beiden Steuerebenen S1 und S2 stehen
über Zuführungskanäle 18a mit der Brennkammer 18 in Verbindung (Figuren 10a bis 10c).
Über diese Kanäle 18a gelangt in den beiden Steuerebenen S1, S2 vorverdichtetes Kraftstoff-Luft-Gemisch
in den Brennraum bzw. die Brennkammer 18 der Arbeitsebene A.
[0067] Zur Auslösung des Zündvorganges ist in der Brennkammer eine Zündvorrichtung 19 (Fig.
6) angeordnet, wobei die Steuerung der Zündzeitpunkte über einen Steuernocken 44 erfolgt.
[0068] In der ersten Steuerebene S1 steht im Zylinderraum 7 der Steuerkolben 22a der ersten
Steuerscheibe 22 mit dem Steuerkolben 32a der ersten Steuerscheibe 32 der zweiten
Steuerrotoreinheit 30 in einem Wirkungszusammenhang.
[0069] In der Arbeitsebene A steht im Zylinderraum 8 der Arbeitskolben 42a der Arbeitsscheibe
42 mit dem Verschlusskolben 24a der Verschlussscheibe 24 der ersten Steuerrotoreinheit
20 in Wirkungszusammenhang.
[0070] In der zweiten Steuerebene S2 steht im Zylinderraum 9 der Steuerkolben 23a der zweiten
Steuerscheibe 23 der ersten Steuerrotoreinheit 20 mit dem Steuerkolben 33a der zweiten
Steuerscheibe 33 der zweiten Steuerrotoreinheit 30 in einem Wirkungszusammenhang.
An den freien Enden der Wellen 21, 31 und 41, die aus dem ersten Gehäusebauteil 1
hervorstehen, ist jeweils ein Zahnrad befestigt, an der ersten Steuerrotorwelle 21
das Zahnrad 25, an der zweiten Steuerrotorwelle 31 das Zahnrad 37 und an der Arbeitsrotorwelle
41 das Zahnrad 43. Die drei Zahnräder 25, 37 und 43 greifen ineinander und bilden
ein Getriebe, über das die Drehbewegungen der drei Wellen 21, 31, 41 synchronisiert
werden. Über die Arbeitsrotorwelle 41 wird das durch den Arbeitstakt erzeugte Drehmoment
über das Zahnradgetriebe 25, 37, 43 auf die beiden Steuerrotorwellen 21 und 31 übertragen.
Das Zahnradgetriebe ist so ausgelegt, dass sich die Arbeitsrotorwelle 41 zu den beiden
Steuerrotorwellen 21 und 31 im Verhältnis 1:2 dreht. Die beiden Steuerrotorwellen
drehen sich zueinander im Verhältnis 1:1. Am Wellenende der Arbeitswelle 41 ist an
der Zahnradseite ein Steuernocken 44 angeordnet, der die Steuerung der Zündzeitpunkte
übernimmt.
[0071] Die drei rotierbaren Wellen 21, 31 und 41 sind in entsprechenden Zylinderrollenlagern
10 gelagert, wobei für jede Welle zwei Lagerstellen vorgesehen sind. Die Lagerstellen
für die Steuerrotorwellen 21 und 31 sind jeweils im ersten und vierten Gehäusebauteil
1, 4 vorgesehen. Die beiden Lagerstellen für die Arbeitsrotorwelle 41 befinden sich
im zweiten und dritten Gehäusebauteil 2, 3.
[0072] In den Gehäusebauteilen 1 und 2 befinden sich jeweils eine Einlassöffnung 11, die
in einen Einlasskanal 12 münden. In analoger Weise befinden sich auch in den Gehäusebauteilen
3 und 4 je eine Einlassöffnung 13, die in einen Einlasskanal 14 übergehen. Über die
Einlassöffnungen wird das Kraftstoff-Luft-Gemisch angesaugt.
[0073] Radial versetzt zu den Einlassöffnungen sind in den Gehäusebauteilen 2 und 3 Auslassöffnung
15, 16, die mit einem Auslasskanal 17 für das gebildete Abgas in Verbindung stehen.
[0074] Die Steuer- und Arbeitsscheiben sowie Zahnräder werden beispielsweise mittels Keilwellenverbindungen
auf der jeweiligen Welle befestigt und mittels an sich bekannter Mittel gegen Verdrehen
gesichert.
[0075] In den Gehäusebauteilen befinden sich in der Arbeitsebene A noch in der Zeichnung
nicht zu sehende Druckausgleichskanäle, um den Druck, der während der Verbrennung
auf die Mantelfläche des Brennraumverschlusskolbens 24a wirkt, auch gleichmäßig auf
die Innenseite dieses Kolbens wirken zu lassen. Dadurch kann die radiale Belastung
auf die erste Steuerrotorwelle 21 verringert werden.
[0076] Die ringförmigen Nuten und die in diesen rotierenden Kolbenabschnitte besitzen die
gleiche Querschnittsform. Als Querschnittsform wird aus fertigungstechnischen Gründen
die Rechteckform bevorzugt. Geeignet sind jedoch auch andere Querschnittsformen, wie
z.B. rund oder oval.
[0077] Die Arbeitsweise des Motors wird nachfolgend, insbesondere unter Bezugnahme auf die
Figuren 10a bis 10c, erläutert, wobei in der linken Spalte die Funktionsweise in den
beiden Steuerebenen S1, S2 und in der rechten Spalte die Funktionsweise in der Arbeitsebene
gezeigt sind. Da die Arbeitsweise in beiden Steuerebenen S1 und S2 identisch ist,
ist nur die erste Steuerebene S1 dargestellt. Der Motor ist konstruktiv so ausgelegt,
dass alle vier Arbeitstakte, - Ansaugen - Verdichten - Arbeiten (Expansion) - Ausstoßen-,
nicht nacheinander, sondern gleichzeitig erfolgen.
[0078] Die sich aufgrund der gegenläufigen Rotation der Kolben in ihrem Volumen veränderbaren
Abschnitte bzw. Arbeitsräume der Zylinderkammern 7 und 8 im Bereich der Steuerebene
S1 und der Arbeitsebene S1 sind in den Figuren 10 a bis 10c mit den Bezugszeichen
7c und 7d sowie 8c und 8d gekennzeichnet.
[0079] Über das Startsystem des Motors werden die drei Rotorwellen 21, 31 und 41 in Rotation
versetzt, wobei über das mit den Rotorwellen verbundene Zahnradgetriebe 25, 37, 43
die Rotorwellen 21 und 31 in entgegengesetzter Richtung und die Arbeitsrotorwelle
41 in gleicher Drehrichtung wie die Rotorwelle 31 der zweiten Steuerrotoreinheit 30
rotieren, wobei die Drehrichtungen durch Pfeile gekennzeichnet sind (Fig. 10a).
[0080] Die Arbeitsrotorwelle 41 rotiert zu den beiden Steuerrotorwellen 21 und 31 im Verhältnis
1:2 und die beiden Steuerrotorwellen 21 und 31 im Verhältnis 1:1.
[0081] In der in Fig. 10a vereinfacht dargestellten Steuerebene saugen die rotierenden Steuerkolben
22a der ersten Steuerrotoreinheit 20 und die Steuerkolben 32a der zweiten Steuerrotoreinheit
30 Kraftstoff-Luft-Gemisch durch den Einlasskanal 12 an. Gleichzeitig verdichtet der
Steuerkolben 22a über seine in Drehrichtung zeigende Seitenfläche bereits angesaugtes
Kraftstoff-Luft-Gemisch (des vorhergehenden Ansaugvorganges) im Abschnitt 7c (Verdichtungsraum)
der Zylinderkammer 7 gegen die Mantelfläche des gegenläufigen Steuerkolbens 32a, der
die Zylinderkammer 7 im Überschneidungsbereich verschließt.
[0082] Zu gleicher Zeit befindet sich in der Brennkammer 18 (Arbeitsebene A) bereits verdichtetes
Kraftstoff-Luft-Gemisch aus dem vorvorhergehenden Ansaugvorgang. Während die Arbeitsschritte
Ansaugen und Vorverdichten in den Steuerebenen S1, S2 erfolgen, gibt der Arbeitskolben
42a die Öffnung zur Brennkammer 18 auf der Arbeitsebene A frei. Das bereits verdichtete
Kraftstoff-Luft-Gemisch beginnt aus der Brennkammer 18 in die ringförmige Zylinderkammer
8 der Arbeitsebene zu strömen. Gleichzeitig wird die Zündung über den Steuernocken
44 und die Zündvorrichtung 19 ausgelöst. Das expandierende Gasgemisch wirkt auf die
in unmittelbarer Nähe zur Brennkammer befindliche Seitenfläche 42c des Arbeitskolbens
42a, und versetzt somit die Arbeitsrotorwelle 41, die zugleich Abtriebswelle ist,
in Rotation. Über das Zahnradgetriebe werden die beiden anderen Rotorwellen 21, 31
synchronisiert und in Rotation versetzt. Das Drehmoment wird über die Arbeitsrotorwelle
41 an der Kupplung zur Verfügung gestellt. Über die ausgelöste Drehbewegung der Rotorwellen
verschließt der Verschlusskolben 24a die ringförmige Zylinderkammer 8 im Überschneidungsbereich.
Aufgrund der Drehbewegung des Steuerkolbens 32a der zweiten Steuerrotoreinheit 30
(Fig. 10b) gelangt angesaugtes Kraftstoff-Luft-Gemisch in die ringförmige Zylinderkammer
7 der ersten Steuerebene S1. Eine Verdichtung des Kraftstoff-Luft-Gemisches findet
noch nicht statt. Der Steuerkolben 32a verschließt den Einlass- 12 und den Zufuhrkanal
18a zur Brennkammer 18. Der Steuerkolben 22a der ersten Steuerrotoreinheit 20 verdichtet
weiterhin das Gemisch über seine in Drehrichtung zeigende Seitenfläche gegen die Mantelfläche
des gegenläufigen Steuerkolbens 32a und saugt dabei gleichzeitig Kraftstoff-Luft-Gemisch
auf seiner Rückseite über den Einlasskanal 12 an. Der Arbeitskolben 42a gibt den Auslasskanal
17 frei und verbranntes Gasgemisch (Abgas) entweicht. Durch die Drehbewegung des Verschlusskofbens
24a entgegen der Uhrzeigerrichtung ist die ringförmige Zylinderkammer 8 frei für die
weitere Drehbewegung des Arbeitskolbens 42a. Im weiteren Zyklusverlauf (Fig. 10c)
gelangt durch die Drehbewegung des Steuerkolbens 22a der ersten Steuerrotoreinheit
20 das in der ringförmigen Zylinderkammer 7 verdichtete Kraftstoff-Luft-Gemisch in
den Wirkungsbereich des Steuerkolbens 32a der zweiten Steuerrotoreinheit 30. Dabei
gelangt der Steuerkolben 22a in eine Position, die den Übergang bzw. Kämmbereich zum
Steuerkolben 32a verschließt. Durch die Drehbewegung des Steuerkolbens 22a in diese
Position wird weiterhin Kraftstoff-Luft-Gemisch durch den Einlasskanal 12 angesaugt.
Durch die synchron ablaufende Drehbewegung des Arbeitskolbens 42a in Uhrzeigerrichtung
wird die Brennkammer 18 verschlossen. Unmittelbar danach wird durch die Drehbewegung
des Steuerkolbens 32a der zweiten Steuerrotoreinheit 30 das vorverdichtete Kraftstoff-Luft-Gemisch
in den Zufuhrkanal 18a und in die Brennkammer 18 gedrückt und dabei weiter komprimiert
und danach die nächste Zündung ausgelöst.
[0083] In der Figur 11 ist die einfachste Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Motors
gezeigt. Diese besteht aus einer Arbeitsrotoreinheit 40 mit einer Arbeitsrotorwelle
41, die auch zugleich Abtriebswelle ist, und einer Arbeitsscheibe 42 mit Arbeitskolben,
wobei in Fig. 11 nur der obere ringförmige Kolbenabschnitt 42b zu sehen ist.
[0084] Außerdem gehört zu dieser Ausführungsvariante eine Steuerrotoreinheit 20 mit einer
Steuerrotorwelle 21 und einer Verschlussscheibe 24 mit Verschlusskolben, wobei nur
der obere ringförmige Kolbenabschnitt 24b zu sehen ist. Die Arbeitsscheibe 42 und
die Verschlussscheibe 24 liegen in einer Ebene, wobei die zugehörigen ringförmigen
Kolbenabschnitte 42b und 24b ineinanderkämmen.
[0085] Die zugehörige ringförmige Zylinderkammer 8, in der die beiden Kolbenabschnitte 42b
und 24b gegenläufig rotieren, ist analog wie in der vorhergehenden Variante gemäß
Figur 1 beschrieben, ausgeführt. In Fig. 11 ist lediglich ein Gehäusebauteil 3 gezeigt.
Die in dieser Figur mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichneten Teile entsprechen
denen wie bereits vorstehend zu den anderen Figuren erläutert. Während einer Drehbewegung
der Steuer- bzw. Verschlussscheibe 24 um 360° finden alle vier Arbeitstakte statt.
[0086] Bei dieser Ausführungsvariante gibt es nur eine ringförmige Zylinderkammer 8, in
der alle vier Arbeitstakte erfolgen. Der rotierende Verschlusskolben 24a, bestehend
aus den beiden auf der Steuer- bzw. Verschlussscheibe 24 angeordneten ringförmigen
Kolbenabschnitten 24b, führt während einer Drehbewegung um 360° drei Funktionen aus,
er saugt Kraftstoff-Luft-Gemisch durch den Einlasskanal 12 an, komprimiert es mit
seiner in Drehrichtung zeigenden Seitenfläche, und gelangt aufgrund der Drehbewegung
mit seiner Mantelfläche in den Überschneidungsbereich und verschließt dabei die ringförmige
Zylinderkammer 8. Durch den nachfolgend ausgelösten Zündvorgang des in der Brennkammer
18 komprimierten Kraftstoff-Luft-Gemisches wird über den Kolben 42a die Rotation der
Abtriebswelle 41 bewirkt. Über das Übersetzungsverhältnis der Zahnräder 43 und 25
erfolgt die Drehbewegung der Steuerrotorwelle 21 für den nächsten Arbeitszyklus. Der
erfindungsgemäße Motor kann in verschiedenen Ausführungsformen und Baugrößen, ähnlich
den bekannten Motoren mit Hubbewegung wie z.B. Reihenmotor, V-Motor, BoxerMotor, VR
Motor, W-Motor, etc., hergestellt werden.
[0087] In seiner Arbeitsweise kann der Motor auch als Explosionsmotor betrieben werden.
Ausgehend von gewünschten Motorkonzepten hinsichtlich Leistung und Einsatzzweck ist
dieser modular aufgebaut und kann durch Anbindung mehrerer Arbeits- und Steuerebenen
oder durch Vergrößerung der Anzahl an Arbeits- und Steuerrotoren, auch als Kombination,
beliebig erweitert werden.
[0088] Ein Arbeitsrotor besitzt eine Arbeitsscheibe mit bis zu zehn Arbeitskolben, wobei
jeder Kolben aus zwei identischen deckungsgleich angeordneten Kolbenabschnitten besteht.
Die Arbeitskolben verteilen sich gleichmäßig auf eine Bogenmaßlänge von 360°. Bevorzugt
sind Ausführungen mit bis zu sieben Arbeitskolben, da hinsichtlich Literleistung die
Obergrenze erreicht ist.
[0089] Der Steuerrotor mit Verschlussscheibe und Steuerrotor mit Steuerscheiben bilden eine
Paarung, die beliebig kreisförmig und abhängig von der Zahl der Arbeitskolben um den
Arbeitsrotor angeordnet werden kann, in ähnlicher Bauweise wie in Fig. 1 gezeigt.
[0090] Je nach Anzahl der Arbeitskolben ist die Anzahl der Verschlusskolben begrenzt, da
die Summe der Bogenmaßlänge beider Arbeits- und Verschlusskolben der Arbeitsebene
innerhalb einer Umdrehung mit mindestens zwei Arbeitstakten 360° nicht übersteigen
darf.
[0091] Die in Fig.1 und Fig. 11 gezeigten Ausführungsvarianten können aufgrund der Modulbauweise
durch weitere Steuerscheiben und/oder Arbeitsscheiben ebenenweise erweitert werden.
[0092] Beide Steuerrotoreinheiten der Variante gemäß Fig. 1 können analog auf weitere Arbeitsrotoreinheiten
aufgestockt werden.
[0093] Dies ist möglich, da die Funktion der Steuerkolben in den Steuerebenen darin besteht,
Kraftstoff-Luft-Gemisch anzusaugen und zu verdichten. Der Verschlusskolben einer Steuerrotoreinheit
hat lediglich die Funktion, die Zylinderkammer im Überschneidungsbereich der Kolben
der Arbeitsebene zu verschließen, wodurch zwei Arbeitskammerabschnitte entstehen.
[0094] In den Figuren 12 und 13 sind beispielhaft einige Erweiterungsmöglichkeiten aufgezeigt.
Die auf der linken Seitenhälfte gezeigten Basisvarianten entsprechen der in Figur
1 gezeigten Ausführung. Gemäß Fig. 12 kann diese um drei Steuerrotorpaare, bestehend
aus einer ersten und einer zweiten Steuerrotoreinheit 20 und 30, erweitert werden,
die um eine Arbeitsrotoreinheit 40 angeordnet sind und mit dieser in Wirkungszusammenhang
stehen.
[0095] Gemäß Fig. 13 kann auch eine Erweiterung von drei Rotoreinheiten 20, 30 und 40 in
mehreren Ebenen erfolgen, wobei im Vergleich zu Fig. 1 auf einer Rotorwelle eine mehrfache
Anzahl an Scheiben montiert sind.
1. Rotationskolben-Brennkraftmaschine mit mindestens zwei synchronisierten, zentrisch
gelagerten, achsparallel in einem Gehäuse angeordneten Rotoreinheiten (20, 30, 40),
einer Arbeitsrotoreinheit (40) und einer ersten Steuerrotoreinheit (20), wobei jede
dieser Einheiten (20, 30, 40) aus einer rotierbaren Welle (21, 31, 41) besteht auf
der mindestens eine kreisrunde, drehfest angeordnete Scheibe (22, 23, 24, 32, 33,
42), die mit mindestens einem Kolben (22a, 23a, 24a, 32a, 33a, 42a) ausgerüstet ist,
befestigt ist, wobei jeder Kolben aus zwei identischen Kolbenabschnitten (22b, 23b,
24b, 32b, 33b, 42b) in Form von Ringausschnitten oder ringförmigen Segmenten besteht,
die spiegelsymmetrisch zueinander, jeweils einer auf jeder Stirnseite der Scheibe,
angeordnet sind, derart, dass diese Kolbenabschnitte (22b, 23b, 24b, 32b, 33b, 42b)
die äußere Kante der zugehörigen Scheibe, bezogen auf ihre Bogenmaßlänge, mit gleichem
Maß überragen, und die Kolben benachbarter Scheiben (22 und 32; 23 und 33; 24 und
42) in einer Ebene (S1, A, S2) liegen, der Abstand zwischen den Drehachsen zweier
benachbarter Rotoreinheiten (20, 30, 40) sich aus der Summe aus dem Außenradius des
einen Kolbens und dem Innenradius des anderen Kolbens zweier benachbarter Kolben einer
Ebene ergibt, wobei während der Rotation zweier benachbarten Kolben ein Überschneidungsbereich
entsteht, in dem die beiden benachbarten Kolben berührungslos ineinanderkämmen.
2. Rotationskolben-Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Arbeitsebene (A) mindestens ein Kolben Arbeitskolben (42a) und ein anderer
Kolben Verschlusskolben (24a) ist, der Verschlusskolben mindestens die gleiche Höhe
wie der Arbeitskolben aufweist, und die Summe der Bogenmaßlängen von Verschluss- (24a)
und Arbeitskolben (42a) dem Umfang eines Kreises mit dem Außendurchmesser des Verschlusskolbens
(24a) entspricht.
3. Rotationskolben-Brennkraftmaschine nach einem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse mindestens aus zwei Gehäusebauteilen (1, 2, 3, 4) besteht, in denen die
Rotoreinheiten (20, 30, 40) drehbar angeordnet sind, derart dass die jeweiligen Scheiben
(23, 24, 32, 33, 42) in einer Ebene (S1, A, S2) liegen und die Kolben benachbarter
Scheiben einer Ebene im Betriebszustand in ringförmigen Zylinderkammern (7, 8) rotieren
und im Überschrieidungsbereich berührungslos ineinanderkämmen, und die Zylinderkammern
(7, 8) mit einem Einlasskanal (12) zum Ansaugen von Kraftstoff-Luft-Gemisch und einem
Auslasskanal (17, 15) für Abgase sowie einer Brennkammer (18) in Verbindung steht,
wobei die Brennkammer (18) außerhalb des Überschneidungsbereiches der Kolbenabschnitte
liegt und zwischen zwei benachbarten Gehäusebauteilen (1 und 2; 2 und 3; 3 und 4)
ein Zwischenring (5, 6) angeordnet ist, der sich bis in den kreisförmigen Zwischenraum
zwischen den zwei Kolbenabschnitten eines Kolbens erstreckt.
4. Rotationskolben-Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolben (22a, 23a, 24a, 32a, 33a, 42a) sich in der Differenz zwischen Außendurchmesser
und Innendurchmesser und/oder der Bogenmaßlänge und/oder in der Querschnittsform unterscheiden.
5. Rotationskolben-Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolben (22a und 32a; 24a und 42a; 23a und 33a) benachbarter, in einer Ebene angeordneter
Scheiben (22 und 32; 24 und 42; 23 und 33) die gleiche Höhe aufweisen.
6. Rotationskolben-Brennkraftmaschinenach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zur synchronisierten Bewegung der Rotorwellen (21, 41) diese über ein Getriebe (43,
25) miteinander verbunden sind.
7. Rotationskolben-Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der Brennkammer (18) eine Zündvorrichtung (19) angeordnet ist, die über einen
an der Arbeitsrotorwelle (41) angeordneten Steuernocken (44) betätigbar ist.
8. Rotationskolben-Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine weitere, zweite Steuerrotoreinheit (30) mit einer zweiten Steuerrotorwelle (31)
vorgesehen ist, auf der eine erste Steuerscheibe (32) und eine zweite Steuerscheibe
(33) identischer Ausführung befestigt sind, wobei jede Steuerscheibe (32, 33) mit
einem Kolben (32a, 33a) ausgerüstet ist, die andere, erste Steuerrotoreinheit (20)
zusätzlich noch mit zwei identischen Steuerscheiben, einer ersten Steuerscheibe (22)
und einer zweiten Steuerscheibe (23), jeweils mit zugehörigen Steuerkolben (22a und
23a), wobei die Steuerscheiben (32, 33) der zweiten Steuerrotoreinheit (30) im Außendurchmesser
kleiner sind als die Steuerscheiben (22. 23) der ersten Steuerrotoreinheit (20), und
in der Arbeitsebene (A) Arbeitskolben (42a) und Verschlusskolben (24a), in der in
der ersten Steuerebene (S1) die Kolbenabschnitte (22b und 32b) der benachbarten ersten
Steuerscheiben (22, 32) und in der zweiten Steuerebene (S2) die Kolbenabschnitte (23b
und 33b) der benachbarten zweiten Steuerscheiben (23, 33) berührungslos ineinander
kämmen.
9. Rotationskolben-Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwei benachbarte Gehäusebauteile (1 und 2; 2 und 3; 3 und 4) jeweils in den Steuer-
und Arbeitsebenen (S1, S2, A) zwei sich überschneidende kreisförmige Öffnungen aufweisen,
die eine Querschnittsfläche in Form einer Acht bilden.
10. Rotationskolben-Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in benachbarten Gehäusebauteilen (1 und 2; 2 und 3; 3 und 4) jeweils eine ringförmige
Nut (7a und 7b; 8a und 8b; 9a und 9b) angeordnet ist, wobei in Einbaulage die Nuten
zweier benachbarter Gehäusebauteile spiegelverkehrt angeordnet sind und die jeweilige
ringförmige Zylinderkammer (7, 8, 9) bilden.
11. Rotationskolben-Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass an einer oder mehreren Stirnseiten der Kolben (32a, 33a) der zweiten Steuerrotoreinheit
(30) schmale Kanäle (34) eingearbeitet sind.
12. Rotationskolben-Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass an der Mantelfläche der nach innen zeigenden Kolbenabschnitte (32b, 33b) der zweiten
Steuerrotoreinheit (30) Nuten (35) und an den nach außen zeigenden Kolbenabschnitten
(32b, 33b) Bohrungen (36) angeordnet sind.
13. Rotationskolben-Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass Arbeits- und/oder Steuerscheiben (32, 33) mittels Ausgleichsgewichten (23c, 24c,
32c, 33c) ausgewuchtet sind.
14. Rotationskolben-Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass aufgrund gegenläufiger Rotation der Kolbenabschnitte (22b und 32b, 23b und 33b, 42b
und 24b) zweier benachbarter Scheiben einer Ebene das Raumvolumen in der zugehörigen
ringförmigen Zylinderkammer (7, 8, 9) zwischen zwei benachbarten Kolbenabschnitten
(22b und 32b, 23b und 33b, 42b und 24b) veränderbar ist.
15. Rotationskolben-Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennkammer (18) über Zuführungskanäle (18a) mit den ringförmigen Zylinderkammern
(7, 9) in den Steuerebenen (S1, S2) in Verbindung steht.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Rotationskolben-Brennkraftmaschine mit mindestens zwei synchronisierten, zentrisch
gelagerten, achsparallel in einem Gehäuse angeordneten Rotoreinheiten (20, 30, 40),
wobei jede dieser Einheiten (20, 30, 40) aus einer rotierbaren Welle (21, 31, 41)
besteht auf der mindestens eine kreisrunde, drehfest angeordnete Scheibe (22, 23,
24, 32, 33, 42), die mit mindestens einem Kolben (22a, 23a, 24a, 32a, 33a, 42a) ausgerüstet
ist, befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Kolben aus zwei identischen Kolbenabschnitten (22b, 23b, 24b, 32b, 33b, 42b)
in Form von Ringausschnitten oder ringförmigen Segmenten besteht, die spiegelsymmetrisch
zueinander, jeweils einer auf jeder Stirnseite der Scheibe, fest angeordnet sind,
derart, dass diese Kolbenabschnitte (22b, 23b, 24b, 32b, 33b, 42b) die äußere Kante
der zugehörigen Scheibe, bezogen auf ihre Bogenmaßlänge, mit gleichem Maß überragen.
2. Rotationskolben-Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Arbeitsebene (A) mindestens ein Kolben Arbeitskolben (42a) und ein anderer
Kolben Verschlusskolben (24a) ist.
3. Rotationskolben-Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse mindestens aus zwei Gehäusebauteilen (1, 2, 3, 4) besteht, in denen die
Rotoreinheiten (20, 30, 40) drehbar angeordnet sind, derart dass die jeweiligen Scheiben
(23, 24, 32, 33, 42) in einer Ebene (S1, A, S2) liegen und die Kolben benachbarter
Scheiben einer Ebene im Betriebszustand in ringförmigen Zylinderkammern (7, 8) rotieren
und im Überschneidungsbereich berührungslos ineinanderkämmen, und die Zylinderkammern
(7, 8) mit einem Einlasskanal (12) zum Ansaugen von Kraftstoff-Luft-Gemisch und einem
Auslasskanal (17, 15) für Abgase sowie einer Brennkammer (18) in Verbindung steht,
wobei die Brennkammer (18) außerhalb des Überschneidungsbereiches der Kolbenabschnitte
liegt und zwischen zwei benachbarten Gehäusebauteilen (1 und 2; 2 und 3; 3 und 4)
ein Zwischenring (5, 6) angeordnet ist, der sich bis in den kreisförmigen Zwischenraum
zwischen den zwei Kolbenabschnitten eines Kolbens erstreckt.
4. Rotationskolben-Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolben (22a, 23a, 24a, 32a, 33a, 42a) sich in der Differenz zwischen Außendurchmesser
und Innendurchmesser sowie in der Querschnittsform unterscheiden.
5. Rotationskolben-Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine weitere, zweite Steuerrotoreinheit (30) mit einer zweiten Steuerrotorwelle (31)
vorgesehen ist, auf der eine erste Steuerscheibe (32) und eine zweite Steuerscheibe
(33) identischer Ausführung befestigt sind, wobei jede Steuerscheibe (32, 33) mit
einem Kolben (32a, 33a) ausgerüstet ist, die andere, erste Steuerrotoreinheit (20)
zusätzlich noch mit zwei identischen Steuerscheiben, einer ersten Steuerscheibe (22)
und einer zweiten Steuerscheibe (23), jeweils mit zugehörigen Steuerkolben (22a und
23a), wobei die Steuerscheiben (32, 33) der zweiten Steuerrotoreinheit (30) im Außendurchmesser
kleiner sind als die Steuerscheiben (22, 23) der ersten Steuerrotoreinheit (20), und
in der Arbeitsebene (A) Arbeitskolben (42a) und Verschlusskolben (24a), in der ersten
Steuerebene (S1) die Kolbenabschnitte (22b und 32b) der benachbarten ersten Steuerscheiben
(22, 32) und in der zweiten Steuerebene (S2) die Kolbenabschnitte (23b und 33b) der
benachbarten zweiten Steuerscheiben (23, 33) berührungslos ineinander kämmen.
6. Rotationskolben-Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwei benachbarte Gehäusebauteile (1 und 2; 2 und 3; 3 und 4) jeweils in den Steuer-
und Arbeitsebenen (S1, S2, A) zwei sich überschneidende kreisförmige Öffnungen aufweisen,
in die die Kolbensegmente mit entsprechenden Querschnitt wie die Öffnungen vollständig
eingreifen.
7. Rotationskolben-Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass in benachbarten Gehäusebauteilen (1 und 2; 2 und 3; 3 und 4) jeweils eine ringförmige
Nut (7a und 7b; 8a und 8b; 9a und 9b) angeordnet ist, wobei in Einbaulage die Nuten
zweier benachbarter Gehäusebauteile spiegelverkehrt angeordnet sind und die jeweilige
ringförmige Zylinderkammer (7, 8, 9) bilden.
8. Rotationskolben-Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an einer oder mehreren Stirnseiten der Kolben (32a, 33a) der zweiten Steuerrotoreinheit
(30) schmale Kanäle (34) eingearbeitet sind.
9. Rotationskolben-Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an der Mantelfläche der nach innen zeigenden Kolbenabschnitte (32b, 33b) der zweiten
Steuerrotoreinheit (30) Nuten (35) und an den nach außen zeigenden Kolbenabschnitten
(32b, 33b) Bohrungen (36) angeordnet sind.
10. Rotationskolben-Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass Arbeits- und/oder Steuerscheiben (32, 33) mittels Ausgleichsgewichten (23c, 24c,
32c, 33c) ausgewuchtet sind.
11. Rotationskolben-Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennkammer (18), die außerhalb der ringförmigen Zylinderkammer (8) der Arbeitsebene
(A) liegt, über Zuführungskanäle (18a) mit den ringförmigen Zylinderkammern (7, 9)
in den Steuerebenen (S1, S2) in Verbindung steht.