[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum automatischen Erstellen von
Portionen aus mehreren Lebensmittelprodukten unterschiedlicher Sorte mittels wenigstens
zweier Schneidvorrichtungen, insbesondere Hochleistungs-Slicer.
[0002] Käufer von abgepackten Lebensmittelscheiben wünschen sich zunehmend so genannte Mehrsortenpackungen
oder Mischpackungen, d.h. gemeinsam verpackte Scheiben unterschiedlicher Produktsorten.
Beispielsweise wird gewünscht, dass unterschiedliche Wurstsorten, unterschiedliche
Käsesorten oder sowohl Wurst- als auch Käsescheiben in einer einzelnen Packung enthalten
sind.
[0003] Mit modernen Hochleistungs-Slicern ist es möglich, von einem Produktriegel oder Produktlaib
mit hoher Schnittgeschwindigkeit einzelne Produktscheiben abzutrennen. Ebenso können
abgetrennte Produktscheiben sowie aus mehreren Produktscheiben bestehende Produktportionen
einer bestimmten Produktsorte mittels Fördereinrichtungen wie Band- oder Riemenförderern
relativ schnell von einem Slicer abtransportiert und beispielsweise einer Verpackungsmaschine
zugeführt werden. Gemischte Portionen aus mehreren Produkten unterschiedlicher Sorte
müssen jedoch in Handarbeit zusammengestellt werden. Diese zum Erzeugen der vorstehend
erwähnten Mehrsortenpackungen erforderliche manuelle Tätigkeit ist nicht nur lästig,
sondern auch zeitaufwändig und kostenintensiv.
[0004] Es besteht daher das Bedürfnis, das Erstellen von Portionen aus mehreren Lebensmittelprodukten
unterschiedlicher Sorte zu automatisieren.
[0005] Dies wird zum einen durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 erreicht.
[0006] Erfindungsgemäß wird mittels einer ersten Schneidvorrichtung wenigstens eine Produktscheibe
von einem Produkt einer ersten Sorte abgetrennt, wobei die abgetrennte Produktscheibe
der ersten Sorte auf einen Produktträger fällt und eine erste Teilportion bildet.
Der Produktträger mit der ersten Teilportion wird mittels einer Fördereinrichtung
zu einer zweiten Schneidvorrichtung gefördert. Mittels der zweiten Schneidvorrichtung
wird wenigstens eine Produktscheibe einer zweiten Sorte abgetrennt, wobei die abgetrennte
Produktscheibe der zweiten Sorte auf den Produktträger fällt und eine zweite Teilportion
bildet, welche die erste Teilportion zu einer gewünschten, nicht mehr zu ergänzenden
Gesamtportion oder zu einer noch mittels wenigstens einer weiteren Schneidvorrichtung
zu ergänzenden Teilportion ergänzt.
[0007] Erfindungsgemäß werden also wenigstens zwei separate Schneidvorrichtungen dazu genutzt,
Produkte unterschiedlicher Sorte aufzuschneiden. Die Mischportion aus den Produkten
unterschiedlicher Sorte wird dann auf dem Produktträger zusammengestellt, welcher
mittels der Fördereinrichtung von einer der Schneidvorrichtungen zu der anderen Schneidvorrichtung
bewegbar ist. Aufgrund des Transfers des Produktträgers zwischen den Schneidvorrichtungen
kann das Erstellen von Mischportionen vollautomatisch erfolgen, ohne dass eine Bedienperson
die einzelnen Teilportionen einer Produktsorte zu der Mischportion zusammenfügen muss.
Insgesamt ergibt sich somit eine bedeutende Effektivitätssteigerung beim Herstellen
von abgepackten Lebensmittelportionen.
[0008] Grundsätzlich ist darauf hinzuweisen, dass nicht nur unterschiedliche Fleisch-, Wurst-
oder Käsearten unterschiedliche Produktsorten im Sinne der vorliegenden Erfindung
bilden können, sondern auch Produkte gleicher Art, die sich hinsichtlich eines aus
der Sicht des Verbrauchers relevanten Parameters voneinander unterscheiden. Beispielsweise
sollen Salami-Scheiben mit großem Durchmesser und Salami-Scheiben mit kleinem Durchmesser
als unterschiedliche Produktsorten im Sinne der Erfindung gelten. Für den Verbraucher
nicht wahrnehmbare oder vollkommen irrelevante Unterschiede, wie sie naturgemäß bei
allen Lebensmittelprodukten auftreten, sollen jedoch nicht unter den Ausdruck "unterschiedliche
Sorte" fallen, wobei dies erfindungsgemäß aber gleichwohl möglich ist.
[0009] Vorzugsweise wird der Produktträger nach dem Empfangen der ersten Teilportion und
vor dem Empfangen der zweiten Teilportion mittels einer Stelleinrichtung derart bewegt,
dass die Lage der zweiten Teilportion auf dem Produktträger relativ zu der Lage der
ersten Teilportion auf dem Produktträger eine vorgegebene Bedingung erfüllt. Durch
eine solche Bewegung des Produktträgers kann verhindert werden, dass alle Produktscheiben
übereinander zum Liegen kommen und die unteren Produktscheiben somit für einen Verbraucher
nicht sichtbar sind. Stattdessen können durch die Bewegung des Produktträgers die
einzelnen Teilportionen zueinander versetzt auf dem Produktträger abgelegt werden,
beispielsweise geschindelt oder rundgelegt. Es kann also ein ansprechendes Erscheinungsbild
der erstellten Gesamtportion erzielt werden.
[0010] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung wird der Produktträger relativ zu einer Auflagefläche
der Fördereinrichtung versetzt, insbesondere in oder entgegen der Förderrichtung oder
quer zu der Förderrichtung. Der Vorgang des Versetzens kann vor, nach oder während
des eigentlichen Förderns erfolgen. Konkret kann der Produktträger kontinuierlich
in der Förderrichtung bewegt werden und gleichzeitig auf der Auflagefläche versetzt
werden.
[0011] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird der Produktträger um eine vertikale
Achse gedreht. Hierdurch können die Teilportionen beispielsweise ringförmig angeordnet
werden, wodurch sich ein besonders ansprechendes Erscheinungsbild ergibt.
[0012] Der Produktträger kann vor dem Bewegen von der Fördereinrichtung abgenommen und nach
dem Bewegen wieder auf der Fördereinrichtung abgesetzt werden. Das Abnehmen, Bewegen
und Absetzen kann beispielsweise durch eine Handhabungsvorrichtung, insbesondere einen
Umsetzroboter oder "Pick and Place"-Roboter, erfolgen. Dies ist insofern vorteilhaft,
als an der Fördereinrichtung keine aufwändigen Stellmechanismen vorgesehen werden
müssen.
[0013] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung werden zum Bilden der ersten Teilportion
mehr oder weniger Produktscheiben abgetrennt als zum Bilden der zweiten Teilportion.
Dadurch können auch ungleichmäßige Mischportionen erstellt werden, wodurch die Flexibilität
der Anlage weiter erhöht wird.
[0014] Auf dem Produktträger können zumindest zwei Teilportionen, die nicht unmittelbar
aufeinander folgend gebildet werden, von unterschiedlichen Spuren einer Schneidvorrichtung
gebildet werden, die für ein mehrspuriges Schneiden ausgebildet ist. Durch das mehrspurige
Schneiden können die Effizienz und die Flexibilität der Anlage weiter gesteigert werden.
In den einzelnen Spuren dieser Schneidvorrichtung können Produkte unterschiedlicher
Sorte zugeführt werden. Jede Spur einer mehrspurigen Schneidvorrichtung kann im Rahmen
der Erfindung wie eine einspurige Schneidvorrichtung als eine "Station" zum Erstellen
einer Teilportion angesehen werden.
[0015] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung sind die Schneidvorrichtungen entlang einer,
insbesondere nicht geschlossenen, Förderbahn voneinander beabstandet angeordnet und
der Produktträger wird entlang zumindest eines Teils der Förderbahn in Vorwärtsrichtung
und in Rückwärtsrichtung zwischen zumindest zwei Schneidvorrichtungen hin- und her
bewegt. Bevorzugt verläuft die Förderbahn im Wesentlichen geradlinig. Dies ermöglicht
den Einsatz besonders einfach gestalteter Fördereinrichtungen. Insbesondere kann hierbei
zumindest eine mehrspurige Schneidvorrichtung eingesetzt werden, die mehrmals angefahren
werden kann.
[0016] Weiterhin können die Schneidvorrichtungen entlang einer in sich geschlossenen Schleife
voneinander beabstandet angeordnet sein, wobei die Schleife von dem Produktträger
mehr als einmal durchlaufen wird. Dies hat insbesondere den Vorteil, dass die Produktträger
unmittelbar nach dem Entleeren wieder zur Verfügung stehen und nicht in einem Umweg
zum Ausgangspunkt zurückgeführt werden müssen. Insbesondere kann hierbei zumindest
eine mehrspurige Schneidvorrichtung eingesetzt werden, die mehrmals angefahren werden
kann.
[0017] Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zum automatischen Erstellen von Portionen
aus mehreren Lebensmittelprodukten unterschiedlicher Sorte mittels wenigstens zweier
Schneidvorrichtungen, insbesondere Hochleistungs-Slicer, umfassend eine Fördereinrichtung,
welche dazu ausgebildet ist, wenigstens einen Produktträger von einem Produktscheiben-Ablagebereich
einer ersten Schneidvorrichtung, in welcher eine Teilportion aus mindestens einer
Produktscheibe einer ersten Sorte auf dem Produktträger gebildet wird, zu einem Produktscheiben-Ablagebereich
einer zweiten Schneidvorrichtung zu fördern, in welcher eine Teilportion aus mindestens
einer Produktscheibe einer zweiten Sorte auf dem Produktträger gebildet wird, die
zusammen mit der ersten Teilportion eine gewünschte, nicht mehr zu ergänzende Gesamtportion
oder eine noch mittels wenigstens einer weiteren Schneidvorrichtung zu ergänzende
Teilportion bildet. Eine derartige Vorrichtung ermöglicht auf einfache Weise ein automatisches
Erstellen von Portionen aus Lebensmittelprodukten unterschiedlicher Sorte, wobei die
beiden Schneidvorrichtungen nicht unbedingt eine besonders hohe Schnittleistung aufweisen
müssen.
[0018] Zumindest eine der Schneidvorrichtungen kann eine einspurige Produktzuführung aufweisen.
Zumindest eine der Schneidvorrichtungen kann eine mehrspurige Produktzuführung aufweisen.
Diese Schneidvorrichtung kann zum Erstellen der Gesamtportion mehrmals angefahren
werden. Dies ermöglicht eine besonders einfache und kostengünstige Konstruktion.
[0019] Weiterhin kann die Fördereinrichtung zum, insbesondere linearen, Fördern des Produktträgers
entlang einer gerade und/oder gekrümmt verlaufenden Förderbahn ausgebildet sein, wobei
die Schneidvorrichtungen voneinander beabstandet entlang der Förderbahn angeordnet
sind. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei der Fördereinrichtung
um einen einfachen Bandförderer oder um eine Anordnung aus hintereinander angeordneten
Bandförderern. Es können jedoch auch Multiriemen- oder Rollenförderer vorgesehen sein.
[0020] Die Fördereinrichtung kann auch zum Fördern des Produktträgers entlang einer in sich
geschlossenen, insbesondere kreisförmigen, Schleife ausgebildet sein, wobei die Schneidvorrichtungen
voneinander beabstandet entlang der Schleife angeordnet sind. Sollte es die Anwendung
erfordern, so kann die Fördereinrichtung auch eine Kombination aus in sich geschlossenen
und offenen Förderabschnitten umfassen.
[0021] Die Fördereinrichtung kann ferner zum kontinuierlichen Fördern von mehreren Produktträgern
in einem gleichmäßigen Produktträger-Abstand ausgebildet sein, wobei insbesondere
der Produktträger-Abstand dem Abstand zwischen den Produktscheiben-Ablagebereichen
der Schneidvorrichtungen entspricht. Somit können an mehreren Schneidvorrichtungen
gleichzeitig Teilportionen geschnitten werden, wodurch die Produktionsleistung der
Anlage gesteigert wird. Z.B. kann eine Teilportion an der zweiten Schneidvorrichtung
erzeugt werden, während an der vorangegangenen ersten Schneidvorrichtung bereits eine
Teilportion für den nächsten Produktträger erzeugt wird.
[0022] Es können weiterhin Mittel zum Versetzen des Produktträgers relativ zu einer Auflagefläche
der Fördereinrichtung vorgesehen sein. Die Mittel können in die Fördereinrichtung
integriert sein, beispielsweise in Form eines innerhalb der Auflagefläche beweglichen
Tisches. Alternativ können die Mittel auch durch eine außerhalb der Fördereinrichtung
angeordnete Handhabungsvorrichtung, wie z.B. einen Umsetzroboter, realisiert sein.
[0023] Alternativ oder zusätzlich können Mittel zum Drehen des Produktträgers um eine vertikale
Achse vorgesehen sein. Auch diese Mittel können in die Fördereinrichtung integriert
sein, beispielsweise in Form eines Drehtisches, oder aber durch eine außerhalb der
Fördereinrichtung befindliche Handhabungsvorrichtung realisiert sein.
[0024] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind Mittel zum linearen Bewegen
des Produktträgers in und/oder entgegen der Förderrichtung oder quer zu der Förderrichtung
vorgesehen.
[0025] Der Produktträger kann fest mit der Fördereinrichtung gekoppelt und insbesondere
in die Fördereinrichtung integriert sein. Es ist dann keine Vorrichtung zum Bereitstellen
von leeren Produktträgern bzw. zum Zurückführen von entleerten Produktträgern erforderlich.
Beispielsweise könnten Produktträger in regelmäßigen Abständen am Förderband eines
Bandförderers montiert sein, vorzugsweise beweglich. Entleerte Produktträger werden
dann automatisch am unteren Trum des Förderbands zum Ausgangspunkt zurückgeführt.
[0026] Alternativ kann der Produktträger von der Fördereinrichtung entfernbar sein und insbesondere
lediglich auf einer Auflagefläche der Fördereinrichtung aufliegen. Dies ermöglicht
insbesondere die Verwendung standardmäßiger Produktunterlagen oder Trays als Produktträger.
Auf Wunsch können auch unterschiedliche Produktträgerarten auf einer Fördereinrichtung
eingesetzt werden.
[0027] Vorzugsweise steht der Produktträger formschlüssig mit einem Förderband der als Bandförderer
ausgebildeten Fördereinrichtung in Eingriff. Durch diesen formschlüssigen Eingriff
ist insbesondere eine korrekte Lage des Produktträgers innerhalb der Bandfläche gewährleistet.
[0028] Der Produktträger kann eine Verpackung oder ein Teil einer Verpackung für die Gesamtportion,
insbesondere ein Tray, sein. Hierdurch kann der zusätzliche Verfahrensschritt des
Umsetzens der Gesamtportion von dem Produktträger in die Verpackung eingespart werden.
[0029] Die Erfindung betrifft weiterhin eine Produktionslinie für Mehrsortenpackungen, die
jeweils eine Gesamtportion aus Produktscheiben von Lebensmittelprodukten unterschiedlicher
Sorte enthalten, mit einer Vorrichtung wie vorstehend beschrieben und einer Verpackungsmaschine.
[0030] Weiterbildungen der Erfindung sind auch in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung
sowie den beigefügten Zeichnungen angegeben.
- Fig. 1
- ist eine vereinfachte Draufsicht auf eine Produktionslinie für Mehrsortenpackungen
gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung.
- Fig. 2
- ist eine vergrößerte Teildarstellung der Produktionslinie gemäß Fig. 1.
- Fig. 3
- zeigt eine Mehrsortenpackung, welche mit einer erfindungsgemäßen Produktionslinie
erstellt wurde.
- Fig. 4
- ist eine vereinfachte Draufsicht auf eine Produktionslinie für Mehrsortenpackungen
gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung.
[0031] Gemäß Fig. 1 umfasst eine Produktionslinie für Mehrsortenpackungen vier separate
Schneidvorrichtungen 11a, 11b, 11c, 11d, eine erste Fördereinrichtung 13, eine zweite
Fördereinrichtung 15 und eine Verpackungsmaschine 17. Bei der ersten Fördereinrichtung
13 handelt es sich um einen Bandförderer, welcher dazu ausgebildet ist, Produktträger
19 in einem gleichmäßigen Abstand D entlang einer Förderrichtung F zu fördern. Die
vier Schneidvorrichtungen 11a-d sind derart neben der ersten Fördereinrichtung 13
angeordnet, dass von ihnen abgetrennte Produktscheiben auf die geförderten Produktträger
19 fallen. Bevorzugt handelt es sich bei den Schneidvorrichtungen 11a-d um Hochleistungs-Slicer
herkömmlicher Bauart, welche eine einspurige Produktzuführung und ein sich in einer
Schneidebene bewegendes Schneidmesser umfassen. Die Schneidvorrichtungen 11a-d sind
derart angeordnet, dass die jeweiligen Ablageorte der abgetrennten Produktscheiben
um den Abstand D voneinander entfernt sind.
[0032] Auf den Produktträgern 19 erstellte Produktportionen gelangen von der ersten Fördereinrichtung
13 zu der zweiten Fördereinrichtung 15, welche z.B. als Einleger ausgebildet ist und
dafür sorgt, dass die Produktportionen in korrekter Weise der Verpackungsmaschine
17 übergeben und dort verpackt werden.
[0033] Wie aus Fig. 2 hervorgeht, sind die Produktträger 19 fest an der ersten Fördereinrichtung
13 montiert, jedoch in Bezug auf eine Auflagefläche 20 der Fördereinrichtung 13 beweglich.
Konkret sorgen mehrere nicht dargestellte Aktuatoren dafür, dass der Produktträger
19 relativ zu der Auflagefläche 20 versetzbar ist, und zwar sowohl in und entgegen
der Förderrichtung F als auch quer zu der Förderrichtung F. Ein weiterer, ebenfalls
nicht dargestellter Aktuator sorgt dafür, dass die Produktträger 19 zusätzlich um
eine vertikale Achse A drehbar sind. Nach der Übergabe einer fertiggestellten Produktportion
an die zweite Fördereinrichtung 15 werden die leeren Produktträger 19 am unteren Trum
der ersten Fördereinrichtung 13 wieder zum Ausgangspunkt der Förderstrecke zurückgebracht.
Gemäß einer alternativen Ausführungsform sind die Produktträger 19 nicht an der Fördereinrichtung
13 angebracht, sondern liegen lediglich lose auf der Auflagefläche 20 auf, wobei zum
Bewegen der Produktträger 19 eine externe Handhabungsvorrichtung wie ein Umsetzroboter
vorgesehen ist.
[0034] Die Produktzuführungen der Schneidvorrichtungen 11a-d sind jeweils in grundsätzlich
bekannter Weise mit Produktriegeln oder Produktlaiben beladen, wobei sich die Produktriegel
oder Produktlaibe für die einzelnen Schneidvorrichtungen 11a-d hinsichtlich der Produktsorte
unterscheiden.
[0035] Nachfolgend wird das Erstellen von Portionen mittels der Produktionslinie gemäß Fig.
1 beschrieben, wobei zusätzlich auf Fig. 3 Bezug genommen wird, welche einen beispielhaften
Produktträger 19 mit vier Teilportionen 30a, 30b, 30c, 30d unterschiedlicher Sorte
zeigt. Die Teilportionen 30a-d bilden gemeinsam eine rundgelegte, gemischte Gesamtportion
33 aus Lebensmittelprodukten unterschiedlicher Sorte.
[0036] Zum Erstellen einer Gesamtportion 33 aus Produktscheiben von Lebensmittelprodukten
unterschiedlicher Sorte werden zunächst mittels der ersten Schneidvorrichtung 11a
mehrere Produktscheiben einer ersten Sorte abgetrennt. Diese Produktscheiben fallen
auf den Produktträger 19 und bilden eine erste Teilportion 30a, wobei die kontinuierliche
Bewegung des Produktträgers 19 in der Förderrichtung F dafür sorgt, dass die Produktscheiben
der ersten Teilportion 30a in geschindelter Anordnung auf dem Produktträger 19 zum
Liegen kommen. Der Produktträger 19 wird dann weiter zu der zweiten Schneidvorrichtung
11b gefördert, welche mehrere Produktscheiben einer zweiten Produktsorte abtrennt.
Diese Produktscheiben fallen ebenfalls auf den Produktträger 19 und kommen neben den
Produktscheiben der ersten Sorte zum Liegen, vorzugsweise in direktem geschindeltem
Anschluss an diese. Es wird somit eine zweite Teilportion 30b gebildet. Der Produktträger
19 wird dann in analoger Weise zu der dritten Schneidvorrichtung 11c und zu der vierten
Schneidvorrichtung 11d gefördert, wobei den auf dem Produktträger 19 bereits befindlichen
Teilportionen 30a, 30b zwei weitere Teilportionen 30c, 30d hinzugefügt werden, die
jeweils durch Produktscheiben einer weiteren Sorte gebildet sind. Auf diese Weise
wird an jeder der Schneidvorrichtungen 11a-d eine Teilportion 30a-d einer einzelnen
Sorte erstellt, wobei sich die Teilportionen 30a-d alle auf dem Produktträger 19 befinden
und somit die gemischte Gesamtportion 33 bilden.
[0037] Der Produktträger 19 kann auch zwischen den Schneidvorrichtungen 11a-d hin- und her
gefördert werden, um so eine Gesamtportion 33 zu erstellen, die sich aus mehr als
vier Teilportionen 30a-d zusammensetzt. Das heißt die Anzahl der Teilportionen 30a-d
kann auf Wunsch die Anzahl der Schneidvorrichtungen 11a-d übersteigen.
[0038] Die gemischte Gesamtportion 33 wird dann der zweiten Fördereinrichtung 15 (Fig. 1)
übergeben und in der Verpackungsmaschine 17 verpackt. Durch Bewegen des Produktträgers
19 zwischen dem Erstellen der einzelnen Teilportionen 30a-d kann eine Vielzahl von
unterschiedlichen Legemustern erzeugt werden. Lediglich beispielhaft ist in Fig. 3
eine rundgelegte Anordnung dargestellt.
[0039] Fig. 4 zeigt eine Produktionslinie für Mehrsortenpackungen gemäß einer alternativen
Ausführungsform der Erfindung, wobei vier Schneidvorrichtungen 11a-d entlang einer
kreisförmigen Fördereinrichtung 25 angeordnet sind, die eine in sich geschlossene
Schleife bildet. Die Schleife wird vorzugsweise von jedem Produktträger 19 mehrmals
durchlaufen. Bei dieser Anordnung ist es nicht notwendig, dass entleerte Produktträger
19 in einem Umweg wieder an den Ausgangspunkt der Förderstrecke 27 zurückgefördert
werden. Bei zweimaligem Durchlaufen der Schleife können z.B. zweimal vier, also acht
Teilportionen auf den Produktträger 19 gelegt werden. Das heißt es kann eine aus acht
Sorten bestehende Gesamtportion erstellt werden.
[0040] Die Erfindung ermöglicht ein effizientes, vollautomatisches Erstellen von Portionen
aus mehreren Lebensmittelprodukten unterschiedlicher Sorte, wobei die eingesetzten
Schneidvorrichtungen 11a-d relativ einfach sein können und jeweils für sich betrachtet
keine besonders hohe Schnittleistung aufweisen müssen. Dadurch dass immer alle Schneidvorrichtungen
11a-d gleichzeitig betrieben werden, entsteht nämlich in der Gesamtsumme eine hohe
Produktionsleistung. Sofern keine Mehrsortenpackungen benötigt werden, können mit
der gleichen Anlage problemlos auch Einsortenpackungen erzeugt werden.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 11a-d
- Schneidvorrichtung
- 13
- erste Fördereinrichtung
- 15
- zweite Fördereinrichtung
- 17
- Verpackungsmaschine
- 19
- Produktträger
- 20
- Auflagefläche
- 25
- kreisförmige Fördereinrichtung
- 27
- Förderstrecke
- 30a-d
- Teilportion
- 33
- Gesamtportion
- F
- Förderrichtung
- D
- Abstand
- A
- vertikale Achse
1. Verfahren zum automatischen Erstellen von Portionen (33) aus mehreren Lebensmittelprodukten
unterschiedlicher Sorte mittels wenigstens zweier Schneidvorrichtungen (11a-d), insbesondere
Hochleistungs-Slicer, bei dem
mittels einer ersten Schneidvorrichtung (11a-d) wenigstens eine Produktscheibe von
einem Produkt einer ersten Sorte abgetrennt wird, wobei die abgetrennte Produktscheibe
der ersten Sorte auf einen Produktträger (19) fällt und eine erste Teilportion (30a)
bildet, der Produktträger (19) mit der ersten Teilportion (30a) mittels einer Fördereinrichtung
(13, 25) zu einer zweiten Schneidvorrichtung (11a-d) gefördert wird, und
mittels der zweiten Schneidvorrichtung (11a-d) wenigstens eine Produktscheibe einer
zweiten Sorte abgetrennt wird, wobei die abgetrennte Produktscheibe der zweiten Sorte
auf den Produktträger (19) fällt und eine zweite Teilportion (30b) bildet, welche
die erste Teilportion (30a) zu einer gewünschten, nicht mehr zu ergänzenden Gesamtportion
(33) oder zu einer noch mittels wenigstens einer weiteren Schneidvorrichtung (11a-d)
zu ergänzenden Teilportion ergänzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Produktträger (19) nach dem Empfangen der ersten Teilportion (30a) und vor dem
Empfangen der zweiten Teilportion (30b) mittels einer Stelleinrichtung derart bewegt
wird, dass die Lage der zweiten Teilportion (30b) auf dem Produktträger (19) relativ
zu der Lage der ersten Teilportion (30a) auf dem Produktträger (19) eine vorgegebene
Bedingung erfüllt.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Produktträger (19) relativ zu einer Auflagefläche (20) der Fördereinrichtung (13,
25) versetzt wird, insbesondere in oder entgegen der Förderrichtung (F) oder quer
zu der Förderrichtung (F), und/oder dass der Produktträger (19) um eine vertikale
Achse (A) gedreht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Produktträger (19) vor dem Bewegen von der Fördereinrichtung (13, 25) abgenommen
und nach dem Bewegen wieder auf der Fördereinrichtung (13, 25) abgesetzt wird.
5. Verfahren nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zum Bilden der ersten Teilportion (30a) mehr oder weniger Produktscheiben abgetrennt
werden als zum Bilden der zweiten Teilportion (30b).
6. Verfahren nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf dem Produktträger (19) zumindest zwei Teilportionen (30a-d), die nicht unmittelbar
aufeinander folgend gebildet werden, von unterschiedlichen Spuren einer Schneidvorrichtung
(11a-d) gebildet werden, die für ein mehrspuriges Schneiden ausgebildet ist, wobei
insbesondere die Schneidvorrichtungen (11a-d) entlang einer, insbesondere nicht geschlossenen,
Förderbahn voneinander beabstandet angeordnet sind und der Produktträger (19) entlang
zumindest eines Teils der Förderbahn in Vorwärtsrichtung und in Rückwärtsrichtung
zwischen zumindest zwei Schneidvorrichtungen (11a-d) hin-und herbewegt wird, und/oder
dass die Schneidvorrichtungen (11a-d) entlang einer in sich geschlossenen Schleife
voneinander beabstandet angeordnet sind und die Schleife von dem Produktträger (19)
mehr als einmal durchlaufen wird.
7. Vorrichtung zum automatischen Erstellen von Portionen (33) aus mehreren Lebensmittelprodukten
unterschiedlicher Sorte mittels wenigstens zweier Schneidvorrichtungen (11a-d), insbesondere
Hochleistungs-Slicer, umfassend eine Fördereinrichtung (13, 25), welche dazu ausgebildet
ist, wenigstens einen Produktträger (19) von einem Produktscheiben-Ablagebereich einer
ersten Schneidvorrichtung (11a-d), in welcher eine Teilportion (30a) aus mindestens
einer Produktscheibe einer ersten Sorte auf dem Produktträger (19) gebildet wird,
zu einem Produktscheiben-Ablagebereich einer zweiten Schneidvorrichtung (11a-d) zu
fördern, in welcher eine Teilportion (30b) aus mindestens einer Produktscheibe einer
zweiten Sorte auf dem Produktträger (19) gebildet wird, die zusammen mit der ersten
Teilportion (30a) eine gewünschte, nicht mehr zu ergänzende Gesamtportion (33) oder
eine noch mittels wenigstens einer weiteren Schneidvorrichtung (11a-d) zu ergänzende
Teilportion bildet.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine der Schneidvorrichtungen (11a-d) eine einspurige Produktzuführung aufweist
und/oder zumindest eine der Schneidvorrichtungen (11a-d) eine mehrspurige Produktzuführung
aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Fördereinrichtung (13) zum insbesondere linearen Fördern des Produktträgers (19)
entlang einer gerade und/oder gekrümmt verlaufenden Förderbahn ausgebildet ist, wobei
die Schneidvorrichtungen (11a-d) voneinander beabstandet entlang der Förderbahn angeordnet
sind, oder dass die Fördereinrichtung (25) zum Fördern des Produktträgers entlang
einer in sich geschlossenen, insbesondere kreisförmigen, Schleife ausgebildet ist,
wobei die Schneidvorrichtungen (11a-d) voneinander beabstandet entlang der Schleife
angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Fördereinrichtung (13, 25) zum kontinuierlichen Fördern von mehreren Produktträgern
(19) in einem gleichmäßigen Produktträger-Abstand (D) ausgebildet ist, wobei insbesondere
der Produktträger-Abstand (D) dem Abstand zwischen den Produktscheiben-Ablagebereichen
der Schneidvorrichtungen (11a-d) entspricht.
11. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
Mittel zum Versetzen des Produktträgers (19) relativ zu einer Auflagefläche (20) der
Fördereinrichtung (13, 25) vorgesehen sind, und/oder dass Mittel zum Drehen des Produktträgers
(19) um eine vertikale Achse (A) vorgesehen sind.
12. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
Mittel zum linearen Bewegen des Produktträgers (19) in und/oder entgegen der Förderrichtung
(F) oder quer zu der Förderrichtung (F) vorgesehen sind, und/oder dass der Produktträger
(19) fest mit der Fördereinrichtung (13, 25) gekoppelt ist und insbesondere in die
Fördereinrichtung integriert ist.
13. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 7 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Produktträger (19) von der Fördereinrichtung (13, 25) entfernbar ist, insbesondere
lediglich auf einer Auflagefläche (20) der Fördereinrichtung (13, 25) aufliegt, und/oder
dass der Produktträger (19) formschlüssig mit einem Förderband der als Bandförderer
ausgebildeten Fördereinrichtung (13, 25) in Eingriff steht.
14. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 7 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Produktträger (19) eine Verpackung oder ein Teil einer Verpackung für die Gesamtportion,
insbesondere ein Tray, ist.
15. Produktionslinie für Mehrsortenpackungen, die jeweils eine Gesamtportion (33) aus
Produktscheiben von Lebensmittelprodukten unterschiedlicher Sorte enthalten, mit einer
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 14 und einer Verpackungsmaschine (17).