[0001] Die gegenständliche Erfindung betrifft ein Verfahren zur Faltung von aus Wellpappe
bestehenden Zuschnitten für die Herstellung von Faltschachteln, wobei die Zuschnitte
mit zumindest angenähert parallel zum Verlauf der Wellen der Wellpappe und gegebenenfalls
auch mit quer dazu ausgerichteten Rillen, Ritzen, Perforationen od.dgl. ausgebildet
sind, längs welcher Faltungen bzw. Knickungen vorgenommen werden können.
[0002] Die gegenständliche Erfindung betrifft weiters eine Anlage zur Faltung von aus Wellpappe
bestehenden Zuschnitten für die Herstellung von Faltschachteln.
[0003] Bei der Herstellung von aus Wellpappe bestehenden Faltschachteln werden Zuschnitte
verwendet, welche mit parallel zum Verlauf der Wellen und quer dazu ausgerichteten
Rillen, Ritzen, Perforationen od.dgl. versehen sind, längs welcher die Zuschnitte
gefaltet bzw. geknickt werden, um hierdurch z.B. mit einer Bodenfläche, einer Mantelfläche
und einer Deckfläche ausgebildete Faltschachteln herzustellen. Weiters sind dabei
an der Mantelfläche der Faltschachteln einander zugeordnete Teile vorgesehen, welche
miteinander verbunden, insbesondere verklebt, werden.
[0004] Wellpappen bestehen z.B. aus zwei ebenen Papierbahnen, zwischen welchen sich eine
gewellte Papierbahn befindet. Es ist dies eine sog. einschichtige bzw. einwellige
Wellpappe. Eine zweischichtige bzw. zweiwellige Wellpappe besteht aus zwei außen befindlichen
ebenen Papierbahnen, aus einer innen befindlichen ebenen Papierbahn und aus zwei gewellten
Papierbahnen, welche sich beiderseits der inneren ebenen Papierbahn und innerhalb
der beiden außen liegenden ebenen Papierbahnen befinden.
[0005] Es sind weiters auch Wellpappen mit drei gewellten Papierbahnen bekannt, welche sich
innerhalb von zwei ebenen Papierbahnen befinden, wobei sich weiters zwischen den gewellten
Papierbahnen jeweils ebene Papierbahnen befinden. Diese werden als dreischichtige
bzw. dreiwellige Wellpappen bezeichnet.
[0006] Bei Wellpappen wird weiters auch zwischen unterschiedlichen Wellenarten und Kombinationen
dieser Wellenarten unterschieden, wobei entsprechend den Wellenhöhen und den Wellenteilungen
u.a. zwischen einer Grobwelle, einer Mittelwelle, einer Feinwelle und einer Mikrowelle
unterschieden wird.
[0007] Um bei aus Wellpappe hergestellten Faltschachteln die erforderliche Stapelfestigkeit
der Faltschachteln zu erzielen, ist die Wellpappe so angeordnet, dass in den Mantelflächen
der Faltschachteln die Wellen von der Bodenfläche zur Deckfläche verlaufen bzw. die
durch die Wellen gebildeten Kanäle von der Bodenfläche zur Deckfläche der Faltschachtel
verlaufen.
[0008] Um die Mantelfläche mit den erforderlichen Faltungen bzw. Knickungen versehen und
die einander zugeordneten Teile der Mantelfläche miteinander verbinden zu können,
müssen in der Mantelfläche parallel zum Verlauf der Wellen ausgerichtete Rillen, Ritzen,
Perforationen od.dgl. vorgesehen werden, längs welcher die Mantelfläche zwischen den
einzelnen Seitenflächen der Faltschachtel gefaltet bzw. geknickt werden kann. Dabei
tritt jedoch der Sachverhalt auf, dass sich die Rillen, Ritzen, Perforationen od.dgl.
längs eines Wellentales, längs eines Wellenberges oder längs der Flanke zwischen einem
Wellental oder einem Wellenberg befinden können, wodurch aufgrund der Steifigkeit
des Materials die nachfolgende Faltung nicht genau längs der hierfür erforderlichen
Linie erfolgt. Vielmehr treten dabei Abweichungen von der vorgegebenen Faltungslinie
auf, welche in der Folge dazu führen, dass die Verbindung der beiden einander zugeordneten
Endbereiche der Mantelflächen nicht an der richtigen Stelle erfolgt.
[0009] Das Problem, dass die Faltung nicht exakt längs einer vorgegebenen Linie erfolgt,
wird als 'Fishtailing' bezeichnet. Die hierdurch verursachte Ungenauigkeit an der
Verschlussstelle der Mantelfläche wird als ,Gap' bezeichnet. Diese nachteiligen Effekte
treten bei zweiwelligen bzw. dreiwelligen Wellpappen und bei schlechten Qualitäten
der für die Herstellung der Wellpappe verwendeten Papiere verstärkt auf. Durch diese
Effekte wird die Maßgenauigkeit der Faltschachteln vermindert, welcher Sachverhalt
insbesondere bei der automatischen Befüllung der Faltschachteln von Nachteil ist.
[0010] Der gegenständlichen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden.
Dies wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren zur Faltung von Zuschnitten für die
Herstellung von Faltschachteln dadurch erzielt, dass in den Bereich zumindest eines
Teiles der zumindest angenähert parallel zum Verlauf der Wellen der Wellpappe ausgerichteten
Rillen, Ritzen, Perforationen od.dgl., längs welcher eine Faltung erfolgt, vor dem
Faltvorgang eine Flüssigkeit eingebracht wird, wodurch die im Bereich dieser Rillen,
Ritzen, Perforationen od.dgl. befindliche Wellpappe schmiegsam gemacht wird.
[0011] Dadurch, dass das im Bereich der Rillen, Ritzen, Perforationen od.dgl. befindliche
Material durch eine Befeuchtung schmiegsam gemacht wird, erfolgt die nachfolgende
Faltung unabhängig davon, in welchem Bereich der Welle sie vorgenommen wird, genau
längs der hierfür vorgesehenen Linie, wodurch die Zuschnitte exakt gefaltet werden
und der Verschluss an der Mantelfläche exakt an der richtigen Stelle erfolgt. Hierdurch
werden somit die als 'Fishtailing' und als ,Gap' bezeichneten nachteiligen Effekte
in der Produktion von Halbfertigprodukten für die Herstellung von Faltschachteln vermieden,
wodurch die Qualität dieser Halbfertigprodukte hinsichtlich von deren Maßgenauigkeit
wesentlich erhöht wird. Eine hohe Maßgenauigkeit ist insbesondere für die automatische
Befüllung von Faltschachteln von Bedeutung.
[0012] Vorzugsweise wird die Flüssigkeit in die Rillen, Ritzen, Perforationen od.dgl. eingespritzt.
Insbesondere wird eine Flüssigkeit verwendet, welche die Wellpappe innerhalb kurzer
Zeit durchdringt. Vorzugsweise besteht diese Flüssigkeit aus einem Gemisch aus Wasser
und einem Alkohol, wie Spiritus oder Petrolether (Wundbenzin), wobei das Wasser einen
Anteil von 20 Vol.-% bis 80 Vol.-%, insbesondere von etwa 50 Vol.-%, und der Alkohol
einen Anteil von 80 Vol.-% bis 20 Vol.-%, insbesondere von etwa 50 Vol.-%, aufweist.
Insbesondere wird destilliertes Wasser verwendet.
[0013] Eine Anlage zur Faltung der Zuschnitte für die Herstellung von aus Wellpappe bestehenden
Faltschachteln, wobei die Zuschnitte mit zumindest angenähert parallel zum Verlauf
der Wellen und gegebenenfalls auch mit quer dazu ausgerichteten Rillen, Ritzen, Perforationen
od.dgl. versehen sind, längs welcher Faltungen bzw. Knickungen erfolgen können, weist
eine Einrichtung zur Faltung der Zuschnitte längs eines Teiles der parallel zum Verlauf
der Wellen ausgerichteten Rillen, Ritzen, Perforationen od.dgl. auf, wobei erfindungsgemäß
der Einrichtung zur Faltung der Zuschnitte mindestens eine Einrichtung zur Einbringung
einer Flüssigkeit in den Bereich zumindest eines Teiles der zumindest angenähert parallel
zum Verlauf der Wellen der Wellpappe ausgerichteten Rillen, Ritzen, Perforationen
od.dgl., längs welcher eine Faltung erfolgt, vorgeschaltet ist.
[0014] Insbesondere wird durch diese Einrichtung die Flüssigkeit in die Rillen, Ritzen,
Perforationen o.dgl. eingesprüht.
[0015] Vorzugsweise wird durch die Einrichtung zur Einbringung einer Flüssigkeit eine solche
Flüssigkeit aufgebracht, durch welche die Wellpappe innerhalb kurzer Zeit durchdrungen
wird.
[0016] Diese Durchdringung wird insbesondere durch ein Gemisch aus vorzugsweise destilliertem
Wasser und einem Alkohol, wie Spiritus oder Petrolether (Wundbenzin), erzielt.
[0017] Vorzugsweise ist eine erfindungsgemäße Anlage mit einer Einrichtung ausgebildet,
durch welche die zumindest angenähert parallel zum Verlauf der Wellen ausgerichteten
Rillen, Ritzen, Perforationen od.dgl. in den Zuschnitten hergestellt werden. Weiters
kann diese Anlage auch eine Einrichtung aufweisen, durch welche die beiden einander
zugeordneten Endteile der Mantelfläche miteinander verbunden werden. Insbesondere
kann diese Anlage eine Einrichtung aufweisen, durch welche auf mindestens einen der
beiden einander zugeordneten Endteile der Mantelfläche, welche zur Herstellung des
Verschlusses der Mantelfläche dienen, ein Klebstoff aufgebracht wird und weist sie
weiters eine Einrichtung auf, durch welche durch Faltung der Mantelfläche die einander
zugeordneten Endteile der Mantelfläche aneinander zur Anlage gebracht und dadurch
miteinander verklebt werden.
[0018] Das erfindungsgemäße Verfahren und eine Anlage zur Durchführung dieses Verfahrens
sind nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
- FIG. 1
- einen Zuschnitt aus einer Wellpappe, in Draufsicht,
- FIG.1A
- die aus dem Zuschnitt gemäß FIG.1 hergestellte Faltschachtel, in axonometrischer Darstellung,
- FIG.2
- eine Anlage zur Faltung von Zuschnitten gemäß FIG.1, um diese auf einer Palette stapeln
zu können, und
- FIG.2A
- ein Detail der Anlage gemäß FIG.2, in Ansicht des Pfeiles B der FIG.2 und in gegenüber
FIG.2 vergrößerter Darstellung.
[0019] In FIG.1 ist ein Zuschnitt 1 dargestellt, welcher zur Herstellung einer in FIG.1A
dargestellten quadrischen Faltschachtel 2 dient. Der Zuschnitt 1, welcher angenähert
rechteckig ausgebildet ist, besteht aus einer einwelligen Wellpappe. Der Verlauf der
Wellen 10 der Wellpappe ist auf der rechten Seite des Zuschnittes 1 dargestellt. Der
mittlere Bereich 1a dieses Zuschnittes 1 dient zur Bildung der Mantelfläche 21 der
Faltschachtel 2, der untere Bereich 1b dient zur Herstellung der Bodenfläche 22 und
der obere Bereich 1c dient zur Herstellung der Deckfläche 23 der Faltschachtel 2.
[0020] Um durch Faltungen bzw. Knickungen des Zuschnittes 1 die Mantelfläche 21 der Faltschachtel
2 zu bilden und weiters diese an ihren beiden Enden zu verbinden, ist der Zuschnitt
1 mit vier zumindest angenähert parallel zu den Wellen 10 der Wellpappe verlaufenden
Rillen 11 und 11a ausgebildet. In Fortsetzung dieser Rillen 11 und 11a befinden sich
im unteren Bereich 1b und im oberen Bereich 1c Schlitze 13. Aufgrund dieser Rillen
11 und 11a und der Schlitze 13 kann der mittlere Teil 1a längs der Rillen 11 und 11a
gefaltet bzw. geknickt werden.
[0021] Weiters ist der Zuschnitt 1 zwischen dem mittleren Bereich 1a und dem unteren Bereich
1b bzw. dem oberen Bereich 1c mit jeweils einer angenähert rechtwinkelig zum Verlauf
der Wellen 10 verlaufenden Rille 12 ausgebildet, durch welche die vier Abschnitte
des unteren Bereiches 1b und des oberen Bereiches 1c gegenüber dem mittleren Bereich
1a geknickt werden können, um hierdurch die Bodenfläche 22 sowie die Deckfläche 23
der Faltschachtel 2 zu bilden. Weiters ist das linke Ende des mittleren Bereiches
1a mit einer Lasche 14 ausgebildet, an welche durch Falten des Zuschnittes 1 längs
der Rillen 11 das rechte Ende des mittleren Bereiches 1a zur Anlage kommt und mit
dieser z.B. durch Verklebung verbunden wird, wodurch die in sich geschlossene Mantelfläche
21 hergestellt wird.
[0022] Derartige Zuschnitte 1 von Faltschachteln werden dahingehend vorgefertigt, dass sie
längs der Rillen 11 gefaltet werden und dass die Mantelfläche 21 durch Herstellung
eines Verschlusses, z.B. durch Verklebung, in sich geschlossen wird. Hierdurch werden
zweilagige Halbfertigprodukte geschaffen, welche auf Paletten gestapelt werden und
mittels dieser transportiert werden. Um aus diesen Halbfertigprodukten Faltschachteln
2 herzustellen, müssen die Halbfertigprodukte längs der Rillen 11 aufgefaltet werden,
müssen längs der Rillen 11a Knickungen um 90° erfolgen und müssen die Teile zur Herstellung
der Bodenfläche 22 und der Deckfläche 23 gegenüber der Mantelfläche 21 gleichfalls
um jeweils 90° geknickt werden, wodurch die Faltschachteln 2 fertiggestellt werden
und bei offener Deckfläche 23 befüllt werden können.
[0023] Da im Bereich der Mantelfläche 21 die Wellen 10 so ausgerichtet sind, dass sie von
der Bodenfläche 22 zur Deckfläche 23 der Faltschachtel 2 verlaufen, wird die erforderliche
große Stapelfestigkeit der Faltschachteln erzielt.
[0024] Bei der Herstellung derartiger Halbfertigprodukte tritt der Effekt auf, dass die
Faltungen längs der Rillen 11, welche parallel zum Verlauf der Wellen 10 erfolgen,
sich im Bereich eines Wellenberges, eines Wellentales oder der dazwischen befindlichen
Flanke befinden können, wodurch aufgrund der unterschiedlichen Beschaffenheiten des
Materials die Faltungen von der vorgegebenen Linie abweichen können. Dieser Effekt
wird als 'Fishtailing' bezeichnet. Durch diese Abweichungen bei den Faltungen treten
auch beim Verschließen der Mantelfläche der einzelnen Zuschnitte Abweichungen auf.
Dieser Effekt wird als 'Gap' bezeichnet. Aufgrund dieser Effekte weisen die aus Wellpappe
hergestellten Faltschachteln nur geringe Maßgenauigkeiten auf.
[0025] Nachstehend ist anhand der FIG.2 eine Anlage zum Falten von Zuschnitten erläutert,
durch welche diese Nachteile vermieden werden.
[0026] Die in FIG.2 dargestellte Anlage weist eine Einrichtung 3 auf, welche dazu dient,
aus Wellpappe bestehende, in einem Stapel befindliche Zuschnitte 1, welche die Ausbildung
gemäß FIG.1 aufweisen, welche jedoch nicht mit parallel zu den Wellen 10 verlaufenden
Rillen 11 bzw. 11a zur Herstellung der Mantelfläche 21 ausgebildet sind, in Bewegungsrichtung
A einzeln der Bearbeitung zuzuführen. Diese Zuschnitte 1 befinden sich auf Förderwalzen
31, durch welche unter einer Schranke 32 jeweils ein Zuschnitt 1 der Bearbeitung zugeführt
wird. Die Zuschnitte 1 werden durch eine Druckstation 4 hindurch geführt, in welcher
sie bedruckt werden. Die Druckstation 4 weist eine Druckwalze 41, eine Farbwalze 42
und Anpresswalzen 43 auf.
[0027] Nach der Druckstation 4 werden die Zuschnitte einer Einrichtung 5 zur Herstellung
der parallel zu den Wellen 10 verlaufenden Rillen 11 bzw. 11a zugeführt.
[0028] Die Einrichtung 5 besteht aus vier oberen Scheiben 51, welche auf einer Welle 51a
befestigt sind und mittels der Welle 51a verdreht werden. Den vier oberen Scheiben
51 sind die Zuschnitte 1 abstützende vier untere Scheiben 52 zugeordnet, welche auf
einer Welle 52a befestigt sind und mit dieser verdreht werden. Durch die oberen Scheiben
51 werden in die Zuschnitte 1 die Rillen 11 und 11a, welche parallel zu den Wellen
10 verlaufen, eingeprägt.
[0029] Der Einrichtung 5 sind zwei Sprühdüsen 6 nachgeschaltet, welchen über Leitungen 61
eine Flüssigkeit zugeführt wird und durch welche die Flüssigkeit in die Rillen 11
eingesprüht wird. Es wird dabei eine solche Flüssigkeit verwendet, welche die Wellpappe
schnell durchdringt. In weiterer Folge werden die Zuschnitte 1 längs der Rillen 11
so gefaltet, dass zweischichtige Halbfertigprodukte entstehen, welche auf einer Palette
gestapelt werden können. Weiters werden die Mantelflächen in sich geschlossen.
[0030] In FIG.2A sind der Zuschnitt 1, die in diesem befindlichen längs der Wellen 10 verlaufenden
Rillen 11 und 11a und die den Rillen 11 zugeordneten Sprühdüsen 6 dargestellt.
[0031] Dadurch, dass in die Rillen 11 eine Flüssigkeit eingesprüht wird, welche die Wellpappe
durchdringt, wird die Wellpappe im Bereich der Rillen 11 so schmiegsam, dass der nachfolgende
Faltungsvorgang längs dieser Rillen 11 unabhängig davon, in welchem Bereich der Wellen
die Faltung vorgenommen wird, exakt längs der vorgegebenen Linie erfolgt, wodurch
die Zuschnitte 1 exakt in der erforderlichen Weise gefaltet werden und somit der 'Fishtailing'-Effekt
vermieden wird.
[0032] In der Bewegungsbahn der Zuschnitte 1 ist weiters eine Einrichtung 7 zum Auftragen
eines Klebstoffes auf die Lasche 14 angeordnet. Die Einrichtung 7 weist eine Walze
71 auf, mittels welcher auf die Lasche 14 in einem Behälter 72 befindlicher Klebstoff
aufgetragen wird.
[0033] In weiterer Folge werden die derart bearbeiteten Zuschnitte 1 einer Einrichtung 8
zu deren Faltung längs der Rillen 11 zugeführt.
[0034] Die Einrichtung 8 weist eine Fördereinrichtung, wie ein Förderband, auf, durch welches
die Zuschnitte in Förderrichtung A weiterbewegt werden. Der Fördereinrichtung sind
zwei mit der Geschwindigkeit der Fördereinrichtung bewegte Gurtbänder 81 und 82 zugeordnet,
welche so geführt sind, dass sie an die seitlich außerhalb der Rillen 11 liegenden
Abschnitte der Zuschnitte 1 zur Anlage kommen, wobei diese Abschnitte während deren
Bewegung in Richtung des Pfeiles A gegeneinander längs der Rillen 11 über den dazwischen
liegenden Bereich gefaltet werden. Dabei gelangt die umgefaltete Außenfläche des rechten
Endes des Zuschnittes 1 auf die Lasche 14, welche mit einem Klebstoff beschichtet
ist, sodass die beiden Endteile der Mantelfläche 21 miteinander verbunden werden,
wodurch die Mantelfläche 21 der Faltschachtel 1 in sich geschlossen wird. Dadurch,
dass die Faltungen längs der Rillen 11 längs der vorgegebenen Linien erfolgen, werden
die Mantelflächen 21 exakt in der erforderlichen Weise verschlossen. Hierdurch wird
bei den Faltschachteln 2 in Bezug auf deren Innenabmessung eine sehr hohe Maßgenauigkeit
erzielt.
[0035] Die derart hergestellten zweischichtigen und in sich geschlossenen Halbfertigprodukte
werden in der Folge auf Paletten gestapelt und auf diesen den Verbrauchern zugeführt.
[0036] Für die Verwendung als Behälter für Waren werden diese Halbfgertigprodukte zur Bildung
von prismatischen Körpern längs der Rillen 11 entfaltet und längs der Rillen 11a geknickt.
Weiters werden die Abschnitte der Bodenfläche 22 längs der vorgegebenen Rillen 12
so geknickt, dass die mit einem Boden ausgebildete Faltschachtel 2 gebildet wird,
welche in der Folge befüllt werden kann. Nach deren Befüllung werden auch die Abschnitte
der Deckfläche 23 gegenüber der Mantelfläche 21 geknickt, wodurch die Faltschachtel
2 verschlossen wird.
[0037] Die Faltlinien bzw. Knicklinien können durch Rillen, Ritzen, Perforationen od.dgl.
gebildet sein.
[0038] In einer derartigen Anlage können Einrichtungen zur vollständigen Bearbeitung von
Wellpappe vorgesehen sein. Ebenso können der Anlage auch schon weitgehend bearbeitete
Zuschnitte zugeführt werden.
[0039] Erfindungswesentlich ist, dass die Wellpappe in den Bereichen von zumindest angenähert
parallel zum Verlauf der Wellen der Wellpappe ausgerichteten Faltungslinien vor dem
Faltungsvorgang zur Herstellung eines Halbfertigproduktes durch Befeuchtung schmiegsam
gemacht wird, wodurch die Faltungen exakt längs der vorgegebenen Faltungslinien erfolgen,
wodurch der Verschluss der Mantelfläche an der richtigen Stelle erfolgt.
[0040] Zur Befeuchtung der Wellpappe wird eine solche Flüssigkeit verwendet, von welcher
die Wellpappe schnell durchdrungen wird und welche in der Folge verdunstet. Eine schnelle
Durchdringung der Wellpappe ist deshalb erforderlich, da derartige Anlagen mit großen
Geschwindigkeiten arbeiten und gewährleistet sein muss, dass die Wellpappe in den
Bereichen der Rillen u.dgl. für die Faltungsvorgänge hinreichend schmiegsam ist, damit
diese exakt längs der vorgegebenen Linien erfolgen.
[0041] Als Flüssigkeiten für die Befeuchtung der Wellpappe eignen sich u.a. Mischungen von
Wasser und Alkoholen, wie Spiritus oder Petrolether (Wundbenzin), wobei der Anteil
von Wasser 20 Vol.-% bis 80 Vol.-%, vorzugsweise etwa 50 Vol.-%, beträgt und der Anteil
von Alkohol 80 Vol.-% bis 20 Vol-%, vorzugsweise etwa 50 Vol.-%, beträgt. Insbesondere
wird destilliertes Wasser verwendet.
1. Verfahren zur Faltung von aus Wellpappe bestehenden Zuschnitten (1) für die Herstellung
von Faltschachteln (2), wobei die Zuschnitte (1) mit zumindest angenähert parallel
zum Verlauf der Wellen (10) der Wellpappe und gegebenenfalls auch mit quer dazu ausgerichteten
Rillen (11, 11a, 12), Ritzen, Perforationen od.dgl. ausgebildet sind, längs welcher
Faltungen bzw. Knickungen vorgenommen werden können, dadurch gekennzeichnet, dass in den Bereich zumindest eines Teiles der zumindest angenähert parallel zum Verlauf
der Wellen (10) der Wellpappe ausgerichteten Rillen (11), Ritzen, Perforationen od.dgl.,
längs welcher eine Faltung erfolgt, vor dem Faltvorgang eine Flüssigkeit eingebracht
wird, wodurch die im Bereich dieser Rillen (11), Ritzen, Perforationen od.dgl. befindliche
Wellpappe schmiegsam gemacht wird.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeit in die Rillen, Ritzen, Perforationen od.dgl. eingesprüht wird.
3. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine die Wellpappe innerhalb kurzer Zeit durchdringende Flüssigkeit verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Flüssigkeit ein Gemisch aus Wasser und einem Alkohol, wie Spiritus oder Petrolether
(Wundbenzin), verwendet wird, wobei das Wasser einen Anteil von 20 Vol.-% bis 80 Vol.-%
und der Alkohol einen Anteil von 80 Vol.-% bis 20 Vol.-% aufweist und vorzugsweise
das Gemisch etwa 50 Vol.-% Wasser und etwa 50 Vol.-% Alkohol aufweist.
5. Verfahren nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass destilliertes Wasser verwendet wird.
6. Anlage zur Faltung der Zuschnitte (1) für die Herstellung von aus Wellpappe bestehenden
Faltschachteln (2), wobei die Zuschnitte (1) mit zumindest angenähert parallel zum
Verlauf der Wellen (10) und gegebenenfalls auch mit quer dazu ausgerichteten Rillen
(11), Ritzen, Perforationen od.dgl. versehen sind, längs welcher Faltungen erfolgen
können, mit einer Einrichtung (8) zur Faltung der Zuschnitte (1) längs eines Teiles
der parallel zum Verlauf der Wellen ausgerichteten Rillen (11), Ritzen, Perforationen
od.dgl., dadurch gekennzeichnet, dass der Einrichtung (8) zur Faltung der Zuschnitte (1) mindestens eine Einrichtung (6)
zur Einbringung einer Flüssigkeit in den Bereich zumindest eines Teiles der zumindest
angenähert parallel zum Verlauf der Wellen der Wellpappe ausgerichteten Rillen (11),
Ritzen, Perforationen od.dgl., längs welcher eine Faltung erfolgt, vorgeschaltet ist.
7. Anlage nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Einrichtung (6) zur Einbringung von Flüssigkeit die Flüssigkeit in die
Rillen (11), Ritzen, Perforationen od.dgl. eingesprüht wird.
8. Anlage nach einem der Patentansprüche 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Einrichtung (6) zur Einbringung einer Flüssigkeit eine solche Flüssigkeit
aufgebracht wird, durch welche die Wellpappe innerhalb kurzer Zeit durchdrungen wird.
9. Anlage nach einem der Patentansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Einrichtung (6) zur Einbringung einer Flüssigkeit ein Gemisch aus Wasser
und einem Alkohol, wie Spiritus und Petrolether (Wundbenzin), aufgebracht wird.
10. Anlage nach einem der Patentansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeit aus 20 Vol.-% bis 80 Vol.-%, insbesondere etwa 50 Vol.-%, Wasser
und 80 Vol.-% bis 20 Vol.-%, insbesondere etwa 50 Vol.-%, Alkohol besteht, wobei vorzugsweise
destilliertes Wasser verwendet wird.
11. Anlage nach einem der Patentansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Einrichtung (5) aufweist, durch welche die zumindest angenähert parallel
zum Verlauf der Wellen (10) ausgerichteten Rillen (11), Ritzen, Perforationen od.dgl.
in den Zuschnitten (1) hergestellt werden.
12. Anlage nach einem der Patentansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Einrichtung (8) aufweist, durch welche die beiden einander zugeordneten
Endteile der Mantelfläche (21) der Faltschachtel (2) miteinander verbunden werden.
13. Anlage nach einem der Patentansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Einrichtung (7) aufweist, durch welche auf zumindest einen der beiden einander
zugeordneten Endteile der Mantelfläche der Faltschachtel (2), welche zur Herstellung
des Verschlusses der Mantelfläche (21) dienen, ein Klebstoff aufgebracht wird und
dass sie weiters eine Einrichtung (8) aufweist, durch welche durch Faltung der Mantelfläche
(21) die einander zugeordneten Endteile der Mantelfläche (21) aneinander zur Anlage
gebracht und dadurch miteinander verklebt werden.