[0001] Die Erfindung betrifft eine Schiebetüren- oder -fensteranlage mit mindestens zwei
als Tür oder Fenster ausgebildeten Schiebeelementen sowie eine Verriegelungseinrichtung
hierfür.
[0002] Derartige Schiebetüren- oder -fensteranlagen - im Folgenden soll beispielhaft nur
noch von Schiebetürenanlagen die Rede sein - sind etwa zur Verglasung von Wintergärten
oder Terrassen bekannt. Zwei oder mehr Schiebetüren sind in parallelen Laufschienen
verschiebbar gelagert, so dass die einzelnen Schiebeelemente unter Freigabe der Wintergarten-
oder Terrassenöffnung zur Seite geschoben werden können. Oftmals können am Ende der
Schiebebewegung die einzelnen Schiebeelemente noch ausgeschwenkt und somit platzsparend
unter maximaler Freigabe der Öffnung verwahrt werden.
[0003] Im geschlossenen Zustand der Schiebetürenanlage sind die einzelnen Schiebetüren in
ihrem Überlappungsbereich durch entsprechende Verriegelungseinrichtungen verriegelbar,
wobei die Verriegelungseinrichtungen jeweils einen Riegel an einem Schiebeelement
und einem Gegenstück am dazu kooperierenden Schiebeelement zum formschlüssigen Sperr-Eingriff
des Riegels in einer Sperrposition aufweisen. Die Riegel sind von Hand in diese Sperrposition
verbringbar. In ihrer offenen Stellung zeigt die Verriegelungseinrichtung keine Kooperation
zwischen ihrem Riegel an einem Schiebeelement und dem Gegenstück am anderen Schiebeelement.
Insoweit sind alle Schiebeelemente der Schiebetürenanlage frei zueinander verschiebbar,
was zu einer umständlichen Betätigung der Schiebetürenanlage führt.
[0004] Die
DE 196 00 130 A1 zeigt eine Schiebetürenanlage mit mehreren Schiebeelementen und jeweils dazwischen
angeordneten Verriegelungen. Aus der
US 4 109 949 A ist ein verschiebbarer Fallenriegel zur Anwendung an einer Schiebetür bekannt. Beide
Druckschriften zeigen lediglich technologischen Hintergrund.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schiebetüren- oder - fensteranlage
der gattungsgemäßen Art sowie eine dabei zum Einsatz kommende Verriegelungseinrichtung
so weiterzubilden, dass die Funktionsvielfalt der Verriegelungseinrichtung mit konstruktiv
einfachen Mitteln erhöht wird, womit sich der Bedienungskomfort für eine solche Anlage
von Schiebetüren oder -fenstern erheblich verbessert.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 bzw. 10 angegebenen
Merkmale der Verriegelungseinrichtung gelöst, wonach
- der Riegel zwischen einer Freigabe-, einer Mitnehmer- und der Sperrposition verschiebbar
ist,
- das Gegenstück als Kulisse mit einer Freigabeschräge, einer Mitnehmerflanke und einer
Riegelfalle für den Riegel ausgebildet ist, wobei beim Verschieben des mit dem Riegel
versehenen Schiebeelements
= der Riegel bei Überfahren der Freigabeschräge über die Freigabeposition in die Mitnehmerposition
hinter der Mitnehmerflanke fällt,
= der Riegel in der Mitnehmerposition in eine der Mitnehmerflanke abgewandten Schieberichtung
frei und in der Gegenrichtung unter Mitnahme des die Kulisse tragenden Schiebeelements
verschiebbar ist, sowie
= der Riegel durch manuelle Betätigung in die Sperrposition in der Riegelfalle verschiebbar
ist, in welcher Sperrposition die beiden Schiebeelemente zueinander verriegelt sind.
[0007] Aufgrund der unterschiedlichen Positionen des Riegels können zwei oder mehr Schiebeelemente
gemeinsam verschoben werden, wenn sich der zwischen ihnen wirkende Riegel in der Mitnehmerposition
befindet. In dieser Position kann auch durch eine schnell ausgeführte Schiebebewegung
der Schiebeelemente relativ zueinander keine Beschädigung der Verriegelungselemente
entstehen, da die Verriegelungsbolzen über die Freigabeschräge der Kulisse hinweg
gleiten und keine Blockierung der Elemente zueinander bewirkt wird. Auch kann eine
unabhängige Verschiebung zweier Schiebeelemente vonstatten gehen, wenn beispielsweise
ein Schiebeelement so gegenüber dem anderen verschoben wird, dass sein Riegel über
die Freigabeschräge in die Freigabeposition verschoben wird. Dadurch dass der Riegel
nach der Freigabeposition in die Mitnehmerposition hinter der Mitnehmerflanke fällt,
ist dann wiederum eine Kopplung von Schiebeelementen möglich, so dass zwei oder mehr
solche Schiebeelemente durch Verschieben eines Elementes gemeinsam beispielsweise
in die geschlossene Position zum anschließenden Verriegeln geschoben oder gezogen
werden. Eine genauere Erörterung dieser Funktionalitäten wird aus der Beschreibung
des Ausführungs-beispiels noch verständlicher.
[0008] Die abhängigen Ansprüche 2 bis 9 kennzeichnen vorteilhafte Weiterbildungen der Schiebetüren-
oder -fensteranlage bzw. der zwischen den einzelnen Schiebeelementen wirkenden Verriegelungseinrichtung.
So kann in einer bevorzugten Ausführungsform der Riegel in der Mitnehmerposition durch
eine Hemmeinrichtung im Riegelgehäuse gegen ein selbsttätiges Verschieben in die Sperrposition
gehalten sein. Vorzugsweise kann es sich bei dieser Hemmeinrichtung um einen elastischen
Klemmring, beispielsweise nach Art einer O-Ring-Dichtung auf einem den Riegel tragenden
Riegelführungskörper oder eine Rasteinrichtung, insbesondere Feder-Rasteinrichtung,
am Riegelführungskörper handeln.
[0009] Eine bevorzugte Ausführungsform für die Kulisse sieht ein Kulissenblech vor, das
die Freigabeschräge und unmittelbar anschließend die Mitnehmerflanke mit der Riegelfalle
aufweist. An der der Mitnehmerflanke gegenüberliegenden Seite der Sperrflanke ist
dann das Kulissenblech gegenüber der Freigabeschräge und Mitnehmerflanke zurückspringend
ausgebildet, wodurch der Riegelbolzen zu dieser Seite sich von der Kulisse lösen und
dementsprechend das Schiebeelement losgelöst von dem benachbarten Schiebeelement verlagert
werden kann.
[0010] Eine bevorzugte Ausführungsform für den Riegel weist einen insbesondere etwa zylindrischen
Riegelführungskörper auf, an dem der Riegelbolzen zum Eingriff mit der Kulisse und
ein Handgriff zur Betätigung des Riegels in die Sperrposition angebracht ist. Von
Vorteil kann es dabei sein, wenn für die Verriegelungseinrichtung ein in das Schiebeelement
einsetzbares Riegelgehäuse vorgesehen ist, in dem der Riegel insbesondere mit einem
Riegelführungskörper verschiebbar geführt ist. Insoweit ist also die Riegelseite der
Verriegelungseinrichtung als vormontierte Einheit in eine entsprechende Aufnahme im
Schiebeelement einzusetzen, was den Montageaufwand reduziert.
[0011] Als besonders praxisorientierte Einbaustelle für die Verriegelungseinrichtung hat
sich der bodenseitige Eckbereich des jeweiligen Schiebeelementes herausgestellt. Dort
kann die Verriegelungseinrichtung so montiert werden, dass der Handgriff in ergonomisch
günstiger Weise an der in Schieberichtung weisenden Stirnseite des Schiebeelementes
angeordnet ist. Damit ist der Handgriff gut sichtbar und einfach erreichbar angeordnet.
[0012] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der beigefügten Zeichnungen. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen schematischen Horizontalschnitt einer Schiebetürenanlage,
- Fig. 2A bis C
- ein Funktionsschaubild der Schiebetürenanlage gemäß Fig. 1 in drei Positionen in schematischer
Seitenansicht von innen und im Horizontalschnitt gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht des Riegels,
- Fig. 4
- eine Frontansicht des Riegels gemäß Fig. 3,
- Fig. 5
- eine Draufsicht des Riegels gemäß Fig. 3,
- Fig. 6
- eine Seitenansicht des Riegelgehäuses für den Riegel gemäß Fig. 3 bis 5,
- Fig. 7
- eine Frontansicht des Riegelgehäuses gemäß Fig. 6,
- Fig. 8
- eine Draufsicht des Riegelgehäuses gemäß Fig. 6 sowie
- Fig. 9 und 10
- Frontansichten der Schiebetürenanlage gemäß Fig. 1 mit allen Riegeln in der geschlossenen
Position bzw. in unterschiedlichen Positionen.
[0013] In Fig. 1 ist ein Gebäudeabschnitt 1 schematisch angedeutet, über dem eine breite
Türöffnung 2 angelegt ist. Diese ist mittels der dargestellten Schiebetürenanlage
3 verschließbar, die aus drei Schiebeelementen 4.1, 4.2, 4.3 besteht. Diese Schiebeelemente
4.1, 4.2, 4.3 sind jeweils auf bodenseitigen Laufschienen 5.1, 5.2, 5.3 in Schieberichtung
S über nicht näher dargestellte Rollen verschiebbar gelagert. Die Oberkanten der Schiebeelemente
4.1, 4.2, 4.3 sind über entsprechende mit Bürsten besetzte Führungsnuten gehalten.
In Fig. 1 ist schließlich auf beiden Vertikalseiten der Türöffnung 2 jeweils ein Wandanschlussprofil
6.1, 6.2 gezeigt, in das das Schiebeelement 4.1 bzw. 4.3 jeweils in der in Fig. 1
gezeigten geschlossenen Position einschiebbar und dort über Bürstenbesätze 7.1, 7.2
auf der Innen- und Außenseite abgedichtet gehalten ist.
[0014] In der in Fig. 1 gezeigten geschlossenen Position der Schiebetürenanlage 3 sind die
einzelnen Schiebeelemente 4.1, 4.2, 4.3 jeweils durch eine zwischen ihnen angeordnete
Verriegelungseinrichtung 8.1, 8.2 verriegelbar, so dass von der Außenseite 9 her die
Schiebetürenanlage 3 nicht zu öffnen ist. Von dieser Verriegelungseinrichtung 8.1,
8.2 ist in Fig. 1 jeweils ein Riegelbolzen 10.2, 10.3 auf der Breitseite der Schiebeelemente
4.2, 4.3, ein Handgriff 11.2, 11.3 an der in Schieberichtung S weisenden Stirnseite
12.2, 12.3 der beiden Schiebeelemente 4.2, 4.3 und jeweils eine Kulisse 13.1, 13.2
an den entsprechenden Schiebeelementen 4.1, 4.2 erkennbar.
[0015] Der Aufbau der Verriegelungseinrichtungen 8.1, 8.2 mit ihren entsprechendem Riegel
14 und Kulisse 13 wird aus dem Funktionsschaubild gemäß Fig. 2A bis C deutlich und
ist wie folgt zu erläutern, wobei auf die Unterscheidungsziffern ".1", ".2" und ".3"
an den Bezugszahlen der Übersichtlichkeit halber verzichtet wird:
[0016] Wie aus der oberen Seitenansicht-Darstellung der Fig. 2A hervorgeht, ist der Riegelbolzen
10 mit einem vertikal ausgerichteten Riegelführungskörper 15 versehen, in den von
zwei um 90° versetzten Richtungen her zum einen der Riegel 14 und zum anderen der
Handgriff 11 an unterschiedlichen Höhenpositionen eingeschraubt sind. Der Riegelführungskörper
15 selbst ist im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet und in einem später anhand von
Fig. 6 bis 8 zu erläuternden Riegelgehäuse in Vertikalrichtung verschiebbar geführt.
Am oberen Ende weist der Riegelführungskörper 15 eine umlaufende Nut 16 auf, in der
ein O-Ring 17 eingesetzt ist. Dessen Funktion wird später ebenfalls noch erläutert.
[0017] In den oberen Seitenansicht-Darstellungen der Fig. 2 ist ferner die Kulisse 13 dargestellt,
die zusammen mit dem Riegel 14 die Verriegelungseinrichtung zwischen jeweils zwei
Schiebeelementen 4.1, 4.2 bildet. Diese Kulisse 13 ist durch ein in Draufsicht etwa
U-förmiges Kulissenblech 18 gebildet, dessen Basis horizontal im unteren Eckbereich
eines Schiebeelementes 4.1 angeordnet ist. Der am Vertikalrand 19 des Schiebeelementes
4 liegende Schenkel des Kulissenblechs 18 ist an seinem freien Ende als Freigabeschräge
20 ausgebildet, die in einem spitzen Winkel W von beispielsweise 54° zur Vertikalen
ausgerichtet ist. An diese Freigabeschräge 20 schließt sich eine vertikal verlaufende
Mitnehmerflanke 21 unmittelbar an, die in die eigentliche Riegelfalle 22 der Kulisse
13 übergeht. Diese Riegelfalle 22 wird auf der der Freigabeschräge 20 und Mitnehmerflanke
21 gegenüberliegenden Seite von dem demgegenüber zurückspringend ausgebildeten Schenkel
der Kulisse 13 begrenzt.
[0018] Die Funktionsweise der Verriegelungseinrichtung ergibt sich aus einer Zusammenschau
der Fig. 2A, B und C. So zeigt das Schaubild A den Riegel 14 ausgehend von einer im
Horizontalschnitt unten nicht gezeigten Stellung des Schiebeelementes 4.2 links vom
Schiebelement 4.1. Bei einer Verschiebung des Schiebeelementes 4.2 nach rechts - siehe
Pfeil 23 in Fig. 2A unten - läuft der Riegelbolzen 10 auf die Freigabeschräge 20 auf,
wodurch der Riegel 14 in die in Fig. 2A, oben rechts gezeigte Freigabeposition überführt
wird. Von dieser ausgehend kann der Riegel 14 in die in Fig. 2B oben gezeigte Mitnehmerposition
selbsttätig durch Schwerkraft-Einfluss fallen. In dieser Mitnehmerposition ist der
Riegel 14 durch eine Hemmeinrichtung gegen ein weiteres Absenken gehalten, die durch
den O-Ring 17 im Zusammenwirken mit einer entsprechend verengten Führungsbohrung 31
(siehe Fig. 6 bis 8) für den Riegelführungskörper 15 im noch näher zu erläuternden
Riegelgehäuse gebildet ist. Wie in den Zeichnungen nicht eigens dargestellt ist, kann
die Hemmeinrichtung auch als Rasteinrichtung, insbesondere Feder-Rasteinrichtung,
am Riegelführungskörper 15 ausgeführt sein, indem beispielsweise eine im Riegelführungskörper
15 gefedert gelagerte Kugel in entsprechende zeitliche Vertiefungen im Riegelgehäuse
eingreift.
[0019] In der Mitnehmerposition gemäß Fig. 2B kann das den Riegel 14 tragende Schiebeelement
4.2 weiter nach rechts geschoben werden, ohne dass das die Kulisse 13 tragende Schiebeelement
4.1 mitgenommen wird. Gleichermaßen kann das Schiebeelement 4.1 nach links verschoben
werden, ohne dass der Riegelbolzen 10.1 des Riegels 14 beaufschlagt und damit das
Schiebeelement 4.2 mitgenommen wird.
[0020] Bei einer Verschiebung des Schiebeelements 4.2 nach links gemäß Pfeilrichtung 24
in Fig. 2B unten schlägt der Riegelbolzen 10 an die Mitnehmerflanke 21 der Kulisse
13 an und zieht somit das Schiebeelement 4.1 in Pfeilrichtung 25 mit. Entsprechend
können also beispielsweise alle Schiebeelemente 4.1, 4.2 und 4.3 aus einer nach rechts
geöffneten Stellung durch Verschiebung des einzigen, innen liegenden Schiebeelementes
4.3 nach links in die in Fig. 1 gezeigte geschlossene Position übergeführt werden.
Für eine getrennte Bewegung der Schiebeelemente 4.1, 4.2 und 4.3 ist der Riegel 14
mit Hilfe des Handgriffs 11 auch über die Mitnehmerflanke 21 nach oben in die Freigabeposition
von Hand überzuführen, so dass der Riegelbolzen 10 wieder auf die Seite der Freigabeschräge
20 verbringbar und damit zwei benachbarte Schiebeelemente 4.1, 4.2, 4.3 getrennt voneinander
bewegbar sind.
[0021] Für eine komplette Blockierung der Schiebeelemente 4.1, 4.2, 4.3 genügt es, ausgehend
von der in Fig. 2B gezeigten Mitnehmerposition die einzelnen Riegel 14 durch Betätigung
des Handgriffes 11 nach unten zu schieben, so dass der Riegelbolzen 10 in die Riegelfalle
22 eingreift. Dann ist die in Fig. 1 gezeigte Schließstellung der Schiebetürenanlage
gesichert.
[0022] Aus den Fig. 3 bis 5 ist der konstruktive Aufbau des Riegels 14 zu erläutern. Dieser
weist einen im Wesentlichen zylindrischen Riegelführungskörper 15 auf, in den etwa
mittig bezogen auf seine Höhe der Riegelbolzen 10 in eine entsprechende Gewindebohrung
eingeschraubt ist.
[0023] Oberhalb davon ist um 90° in der Horizontalen versetzt über einen Trägerbolzen 26
der Handgriff 11 in eine entsprechende Gewindebohrung eingeschraubt.
[0024] Am unteren Ende ist der Riegelführungskörper 15 mit nach unten offenen, bogenförmigen
Aussparungen 37 versehen, in die in der Sperrposition gemäß Fig. 2C die Laufschienen
5 (siehe Fig. 9 und 10) für die Schiebeelemente 4.1, 4.2, 4.3 unter Spiel eingreifen
können.
[0025] Das in Fig. 6 bis 8 gezeigte Riegelgehäuse 27 weist einen etwa quaderförmigen Einsatzkörper
28 auf, mit dessen Hilfe das Riegelgehäuse 27 in einer entsprechenden, nicht näher
dargestellten Aufnahme in den unteren Eckbereichen der Schiebeelemente 4.1, 4.2, 4.3
befestigt ist. Dazu ist eine Montagebohrung 29 mit einer darin eingesetzten Gewindestange
30 vorgesehen.
[0026] Zur Aufnahme des Riegelführungskörpers 15 weist das Riegelgehäuse 27 eine vertikale
Führungsbohrung 31 auf, die über vertikale Langlöcher 32, 33 von der Stirnseite 12
bzw. der Breitseite her zugänglich ist. In der Führungsbohrung 31 ist der Riegelführungskörper
15 unter leichtem Spiel geführt, wobei der O-Ring 17 am oberen Ende des Riegelführungskörpers
15 nur unter Druck in die Führungsbohrung 31 einschiebbar ist. In der Mitnehmerposition
gemäß Fig. 2B sitzt der O-Ring also auf dem oberen Ende der Führungsbohrung 31 des
Riegelgehäuses auf. Oberhalb der Führungsbohrung 31 sind zwei seitliche Wangen 34,
35 vorgesehen, zwischen denen der Riegelführungskörper 15 beim Durchlaufen der Freigabeposition
gemäß Fig. 2A läuft.
[0027] Durch das in der hier die Stirnseite 12 bildenden Wand des Riegelgehäuses 27 angeordnete
Langloch 32 verläuft im Übrigen der Trägerbolzen 26 des Handgriffs 11, im zweiten
Langloch 33 läuft der verengte Teil des Riegelbolzens 10.
[0028] In den Fig. 9 und 10 ist eine gegenüber der Fig. 1 und 2 etwas abgewandelte Schiebetürenanlage
3 gezeigt, da diese ein viertes Schiebelement 4.4 aufweist. Im Übrigen sind Verriegelungseinrichtungen
8.1, 8.2, 8.3 jeweils zwischen zwei benachbarten Schiebeelementen 4.1/4.2, 4.2/4.3
und 4.3/4.4 angeordnet, wie sie anhand der vorstehenden Ausführungen näher erläutert
wurden. In Fig. 9 sind alle Verriegelungseinrichtungen 8.1, 8.2, 8.3 in der Sperrposition
gezeigt.
[0029] In Fig. 10 ist die linke Verriegelungseinrichtung 8.1 in der Freigabeposition, die
mittlere Verriegelungseinrichtung 8.2 in der Mitnehmerposition und die rechte Verriegelungseinrichtung
8.3 in der Sperrposition gezeigt.
[0030] Im rechten Schiebeelement 4.4 sind in Fig. 9 und 10 die Laufrollen 36 der Schiebeelemente
4.1 bis 4.4 erkennbar, wie sie auf den Laufschienen 5.1 bis 5.4 rollen.
1. Schiebetüren- oder -fensteranlage mit mindestens zwei als Tür oder Fenster ausgebildeten
Schiebeelementen (4), die jeweils mittels einer zwischen ihnen angeordneten Verriegelungseinrichtung
(8) verriegelbar sind, wobei die Verriegelungseinrichtung (8) einen Riegel (14) an
einem Schiebeelement (4) und ein Gegenstück am zweiten Schiebeelement (4) zum formschlüssigen
Sperr-Eingriff des Riegels (14) in einer Sperrposition aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Riegel (14) zwischen einer Freigabe-, einer Mitnehmer- und der Sperrposition
verschiebbar ist,
- das Gegenstück als Kulisse (18) mit einer Freigabeschräge (20), einer Mitnehmerflanke
(21) und einer Riegelfalle (22) für den Riegel (14) ausgebildet ist, wobei beim Verschieben
des mit dem Riegel (14) versehenen Schiebeelements (4)
= der Riegel (14) bei Überfahren der Freigabeschräge (20) über die Freigabeposition
in die Mitnehmerposition hinter der Mitnehmerflanke (21) fällt,
= der Riegel (14) in der Mitnehmerposition in eine der Mitnehmerflanke (21) abgewandten
Schieberichtung (S) frei und in der Gegenrichtung unter Mitnahme des die Kulisse (18)
tragenden Schiebeelements (4) verschiebbar ist, sowie
= der Riegel (14) durch manuelle Betätigung in die Sperrposition in der Riegelfalle
(22) verschiebbar ist, in welcher Sperrposition die beiden Schiebeelemente (4) zueinander
verriegelt sind.
2. Schiebetüren- oder -fensteranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegel (14) in der Mitnehmerposition durch eine Hemmeinrichtung (17) im Riegelgehäuse
(27) gegen ein selbsttätiges Verschieben in die Sperrposition gehalten ist.
3. Schiebetüren- oder -fensteranlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hemmeinrichtung durch einen elastischen Klemmring (17) auf einem den Riegelbolzen
(10) tragenden Riegelführungskörper (15) oder eine Rasteinrichtung, insbesondere Feder-Rasteinrichtung,
am Riegelführungskörper (15) gebildet ist.
4. Schiebetüren- oder -fensteranlage nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kulisse (18) durch ein Kulissenblech gebildet ist, das die Freigabeschräge (20)
und unmittelbar daran anschließend die Mitnehmerflanke (21) mit der Riegelfalle (22)
aufweist.
5. Schiebetüren- oder -fensteranlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Kulissenblech (18) an der der Mitnehmerflanke (21) gegenüberliegenden Seite der
Riegelfalle (22) gegenüber der Freigabeschräge (20) und Mitnehmerflanke (21) zurückspringend
ausgebildet ist.
6. Schiebetüren- oder -fensteranlage nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegel (14) einen vorzugsweise etwa zylindrischen Riegelführungskörper (15) aufweist,
an dem ein Riegelbolzen (10) zum Eingriff mit der Kulisse (18) und ein Handgriff (11)
zur Betätigung des Riegels (14) in die Sperrposition angebracht sind.
7. Schiebetüren- oder -fensteranlage nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein in das Schiebeelement (4) einsetzbares Riegelgehäuse (27) vorgesehen ist, in
dem der Riegel (14) insbesondere mit seinem Riegelführungskörper (15) verschiebbar
geführt ist.
8. Schiebetüren- oder -fensteranlage nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Riegelgehäuse (27) mit dem Riegel (14) und die damit kooperierende Kulisse (18)
in den an bodenseitigen Eckbereichen des jeweiligen Schiebeelementes (4) angeordnet
sind.
9. Schiebetüren- oder -fensteranlage mindestens nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Handgriff (11) an der in Schieberichtung (S) weisenden Stirnseite (12) des Schiebeelementes
(4) angeordnet ist.
10. Verriegelungseinrichtung (8) für eine Schiebetüren- oder -fensteranlage nach einem
der vorgenannten Ansprüche, umfassend einen Riegel (14) und ein Gegenstück an jeweils
einem Schiebeelement (4) zum formschlüssigen Sperr-Eingriff des Riegels (14) in einer
Sperrposition im Gegenstück,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Riegel (14) zwischen einer Freigabe-, einer Mitnehmer- und der Sperrposition
verschiebbar ist,
- das Gegenstück als Kulisse (18) mit einer Freigabeschräge (20), einer Mitnehmerflanke
(21) und einer Riegelfalle (22) für den Riegel (14) ausgebildet ist, wobei beim Verschieben
des mit dem Riegel (14) versehenen Schiebeelements (4)
= der Riegel (14) bei Überfahren der Freigabeschräge (20) über die Freigabeposition
in die Mitnehmerposition hinter der Mitnehmerflanke (21) fällt,
= der Riegel (14) in der Mitnehmerposition in eine der Mitnehmerflanke (21) abgewandten
Schieberichtung (S) frei und in der Gegenrichtung unter Mitnahme des die Kulisse (18)
tragenden Schiebeelements (4) verschiebbar ist, sowie
= der Riegel (14) durch manuelle Betätigung in die Sperrposition in der Riegelfalle
(22) verschiebbar ist, in welcher Sperrposition die beiden Schiebeelemente (4) zueinander
verriegelbar sind.