[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Beschlaganordnung für ein Fenster, eine Tür
oder dergleichen mit einem Rahmenteil zur Anbringung an einen feststehenden Rahmen
des Fensters, der Tür oder dergleichen, sowie einem zur Führung eines Flügels des
Fensters, der Tür oder dergleichen ausgebildeten Lenker, der ein rahmenseitiges Ende
und ein flügelseitiges Ende aufweist. Der Lenker ist dabei im Bereich des rahmenseitigen
Endes über ein Drehlager an einer Basisplatte des Rahmenteils um eine erste Drehachse
drehbar gelagert und ist im Bereich des flügelseitigen Endes mit dem Flügel koppelbar.
Der Lenker ist ferner durch zwei Abstützungen an dem Rahmenteil abgestützt, die eine
im Bereich der Kopplung zwischen dem Lenker und dem Flügel durch das Gewicht des Flügels
auf den Lenker ausgeübte Kraft und ein durch diese Kraft in dem Lenker hervorgerufenes
Drehmoment aufnehmen, wobei eine Abstützung näher an dem rahmenseitigen Ende des Lenkers
gelegen ist als die andere Abstützung.
[0002] Insbesondere bei Beschlaganordnungen für große Fenster, Türen und dergleichen muss
der Lenker dabei das erhebliche Gewicht des Flügels aufnehmen und in das Rahmenteil
bzw. den Rahmen des Fensters, der Tür oder dergleichen ableiten. Bei bekannten Beschlaganordnungen
dieser Art ist die hintere, d.h. die näher an dem rahmenseitigen Ende des Lenkers
gelegene Abstützung durch das Drehlager gebildet, z.B. durch den verbreiterten Endbereich
eines an dem Rahmenteil angebrachten Pilzzapfens, der an dem Rahmenteil angebracht
ist und sich zur Bildung des Drehlagers durch ein entsprechendes Loch in dem rahmenseitigen
Ende des Lenkers hindurch erstreckt.
[0003] Die Position der hinteren Abstützung des Lenkers ist bei dieser Ausgestaltung durch
die Positionierung des Drehlagers bestimmt. Da die vordere Abstützung, die beispielsweise
durch die Vorderkante der Basisplatte gebildet sein kann, üblicherweise ebenfalls
in der Nähe des Drehlagers angeordnet ist, ergibt sich dabei ein relativ kurzer Hebelarm
zwischen den beiden Abstützungen.
[0004] Dies führt zu einer sehr hohen Zugbeanspruchung des Pilzzapfens des Drehlagers, wodurch
die langfristige Zuverlässigkeit und die Leichtgängigkeit des Drehlagers beeinträchtigt
werden. Das Drehlager ist somit zusätzlich zu den durch die reine Drehlagerung des
Flügels hervorgerufenen Lagerkräften einer erheblichen Zugbelastung ausgesetzt. Diese
Doppelbeanspruchung kann zu einem Ausschlagen des Drehlagers führen und setzt die
Verschleißbeständigkeit, die Zuverlässigkeit und die Leichtgängigkeit des Drehlagers
insgesamt herab.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Beschlaganordnung der eingangs genannten Art zu
schaffen, der eine erhöhte Verschleißbeständigkeit, Zuverlässigkeit und Leichtgängigkeit
aufweist und die insbesondere in der Lage ist, die durch das Gewicht des Flügels ausgeübte
Gewichtskraft dauerhaft und zuverlässig aufzunehmen und in den Rahmen abzuleiten,
ohne dadurch einem erhöhten Verschleiß ausgesetzt zu sein.
[0006] Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Beschlaganordnung der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die näher an dem rahmenseitigen Ende des Lenkers
gelegene Abstützung durch eine Haltevorrichtung des Rahmenteils gebildet ist, die
unabhängig von dem Drehlager mit dem Rahmenteil verbunden ist, die an dem Lenker angreift
und die zumindest in einer Drehstellung des Lenkers eine auf den Lenker durch das
Gewicht des Flügels ausgeübte Kraft aufnimmt.
[0007] Der Begriff Drehstellung bezeichnet dabei eine Stellung des Lenkers, die der Lenker
im Rahmen seiner durch das Drehlager zugelassenen Drehbewegung erreichen kann. Beispielsweise
kann die Beschlaganordnung ein Ecklager für einen Flügel eines Fensters, einer Tür
oder dergleichen bilden, wobei der Lenker zwischen einer der geschlossenen Position
des Flügels entsprechenden Schließstellung und einer der drehgeöffneten Position des
Flügels entsprechenden Drehöffnungsstellung verstellbar ist. Die Drehstellung des
Lenkers kann dann jede beliebige Stellung des Lenkers sein, die dieser beim Verstellen
von der Schließstellung in die Drehöffnungsstellung einnimmt, einschließlich der Schließstellung
und der Drehöffnungsstellung selbst.
[0008] Die Haltevorrichtung ist erfindungsgemäß unabhängig von dem Drehlager mit dem Rahmenteil
verbunden und ist somit in der Lage, eine auf den Lenker ausgeübte Kraft unabhängig
von dem Drehlager aufzunehmen und in das Rahmenteil abzuleiten.
[0009] Die Haltevorrichtung schafft somit eine von dem Drehlager der Beschlaganordnung unabhängige
Abstützung, wobei die Position der Abstützung insbesondere unabhängig von der Position
des Drehlagers so gewählt werden kann, dass sich ein vorteilhafter und insbesondere
deutlich längerer Hebelarm zwischen den beiden Abstützungen ergibt, wodurch eine deutlich
effektivere Aufnahme und Ableitung der Gewichtskraft des Flügels in das Rahmenteil
mit einer deutlich geringeren Materialbeanspruchung und Verschleißanfälligkeit geschaffen
wird.
[0010] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung
und den Zeichnungen beschrieben.
[0011] Die weiter von dem rahmenseitigen Ende des Lenkers entfernt gelegene Abstützung ist
vorzugsweise durch die Basisplatte des Rahmenteils, insbesondere eine Vorderkante
der Basisplatte des Rahmenteils, gebildet.
[0012] Bevorzugt stützt die Haltevorrichtung den Lenker an dem rahmenseitigen Ende des Lenkers
ab. Dadurch wird ein vorteilhaft langer Hebelarm zwischen der durch die Haltevorrichtung
gebildeten Abstützung und der weiter von der Haltevorrichtung entfernt gelegenen Abstützung
geschaffen, wodurch die Beanspruchung der Haltevorrichtung noch weiter reduziert und
die Stabilität der Beschlaganordnung noch weiter gesteigert wird.
[0013] Zu demselben Zweck ist es bevorzugt, wenn der Bereich des Lenkers, in dem die Haltevorrichtung
den Lenker abstützt, weiter als die erste Drehachse von dem flügelseitigen Ende des
Lenkers entfernt angeordnet ist. Durch diese in Bezug auf die Längserstreckung des
Lenkers hinter der ersten Drehachse gelegene Anordnung der Haltevorrichtung wird ebenso
ein vorteilhaft langer Hebelarm zwischen erster und zweiter Abstützung gewährleistet.
[0014] Ebenso ist es bevorzugt, wenn der Bereich des Lenkers, in dem die Haltevorrichtung
den Lenker abstützt, in zumindest einer Drehstellung des Lenkers von der Öffnungsseite
der Beschlaganordnung her betrachtet hinter der ersten Drehachse angeordnet ist. Die
Öffnungsseite bezeichnet dabei die Seite, zu der sich ein mit dem Lenker der Beschlaganordnung
gekoppelter und von dem Lenker geführter Flügel des Fensters, der Tür oder dergleichen
öffnet. Durch eine zumindest bereichsweise Anordnung des Angriffsbereichs zwischen
Lenker und Haltevorrichtung hinter der ersten Drehachse wird ebenfalls ein vorteilhaft
langer Hebelarm zwischen den beiden Abstützungen erreicht, wenn die weiter von dem
rahmenseitigen Ende entfernt gelegene Abstützung wie üblich von der Öffnungsseite
der Beschlaganordnung her betrachtet vor der ersten Drehachse liegt. Ferner wird dadurch
eine platzsparende Anordnung der Haltevorrichtung erreicht, die insbesondere den für
den Flügel des Fensters, der Tür oder dergleichen zur Verfügung stehenden Raum nicht
beeinträchtigt. Der Lenker der Beschlaganordnung ist generell bevorzugt zwischen einer
Schließstellung, die einer geschlossenen Stellung des Flügels entspricht, und einer
Drehöffnungsstellung, die einer drehgeöffneten Stellung des Flügels entspricht, verstellbar.
Die vorstehend beschriebene zumindest eine Drehstellung des Lenkers bezeichnet dann
zum Beispiel eine zwischen der Schließstellung und der Drehöffnungsstellung gelegene
Zwischenstellung. Besonders bevorzugt ist es, wenn der Bereich, in dem die Haltevorrichtung
den Lenker abstützt, von der Öffnungsseite der Beschlaganordnung her betrachtet in
jeder Drehstellung zwischen der Schließ und der Drehöffnungsstellung des Lenkers zumindest
bereichsweise hinter der ersten Drehachse liegt, so dass in jeder Drehstellung des
Lenkers eine stabile Abstützung mit vorteilhaften Hebelverhältnissen gewährleistet
ist.
[0015] In jedem Fall ist es prinzipiell bevorzugt, dass die Haltevorrichtung in jeder Stellung
des Lenkers bzw. zumindest in jeder zwischen der Schließstellung und der Drehöffnungsstellung
gelegenen Stellung des Lenkers unabhängig von dem Drehlager mit dem Rahmenteil verbunden
ist, an dem Lenker angreift und eine auf den Lenker durch das Gewicht des Flügels
ausgeübte Kraft aufnimmt.
[0016] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Haltevorrichtung
den Lenker nur in einem von dem Drehlager und der ersten Drehachse beabstandeten Bereich
des Lenkers abstützt. Dadurch kann die Haltevorrichtung unabhängig von dem Drehlager
positioniert und somit platzsparend und mit günstiger Hebelwirkung angeordnet werden.
[0017] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Lenker im Wesentlichen
flach ausgebildet ist und eine der Basisplatte zugewandte Unterseite und eine von
der Basisplatte abgewandte Oberseite aufweist. Die Haltevorrichtung greift dabei bevorzugt
von der Oberseite des Lenkers her an dem Lenker an und stützt diesen ab. Die Basisplatte
kann den Lenker von der Unterseite des Lenkers her abstützen. Dadurch ergibt sich
eine baulich besonders einfache und gleichzeitig wirksame und stabile Abstützung des
Lenkers durch die Haltevorrichtung.
[0018] Die Haltevorrichtung bildet im Bereich ihres Angreifens an dem Lenker vorzugsweise
eine in Richtung der ersten Drehachse wirksame Hinterschneidung mit dem Lenker. Dadurch
wird eine besonders wirksame Kraftaufnahme in der Richtung der ersten Drehachse gewährleistet.
[0019] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist das Rahmenteil einen Eckwinkel auf,
der die Basisplatte und einen bevorzugt im Wesentlichen senkrecht zu der Basisplatte
orientierten Nebenschenkel des Rahmenteils umfasst. Die Haltevorrichtung ist dabei
bevorzugt an dem Nebenschenkel des Eckwinkels angebracht bzw. angelenkt. Dadurch gibt
sich eine konstruktiv besonders stabile Befestigung der Haltevorrichtung an dem Rahmenteil
und somit eine besonders wirksame und stabile Ableitung der Kräfte von dem Lenker
über die Haltevorrichtung in das Rahmenteil.
[0020] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist die Haltevorrichtung ein an dem Lenker
angreifendes Halteelement auf. Das Halteelement kann dabei beispielsweise gleitend
und/oder rollend mit dem Lenker gekoppelt sein bzw. an diesem angreifen. Alternativ
oder zusätzlich kann das Halteelement über eine Drehverbindung mit dem Lenker gekoppelt
sein.
[0021] Eine weitere Ausgestaltung der Beschlaganordnung sieht vor, dass das Halteelement
in der Richtung, in der es die von dem Lenker übertragene Kraft aufnimmt, länglich,
insbesondere im Wesentlichen balkenförmig, ausgebildet ist. Ein solches Halteelement
eignet sich, um besonders hohe in seiner Längsrichtung wirkende Kräfte im Wesentlichen
verschleißfrei zu übertragen.
[0022] Bevorzugt ist die Haltevorrichtung von dem Drehlager und der Basisplatte unabhängig
ausgebildet. Dies schafft die Möglichkeit, die Haltevorrichtung unabhängig von dem
Drehlager und der Basisplatte so auszubilden, dass sich für die durch die Haltevorrichtung
gebildete Abstützung besonders günstige Hebelverhältnisse ergeben, und erlaubt darüber
hinaus eine Optimierung der Bauform der Haltevorrichtung hin zu einer optimalen Stabilität
und Verschleißbeständigkeit derselben.
[0023] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform weist die Haltevorrichtung ein
Halteelement und ein Verbindungselement auf, die jeweils einen Schenkel einer durch
die Haltevorrichtung gebildeten, zwischen dem Lenker und dem Rahmenteil angeordneten
V-Schere bilden. Die Ausbildung der Haltevorrichtung als V-Schere ermöglicht es, die
Haltevorrichtung sowohl an dem Lenker als auch an dem Rahmenteil exzentrisch zu der
ersten Drehachse an dem Lenker anzulenken, um somit günstige Hebelverhältnisse für
die Abstützung zu gewährleisten. Gleichzeitig wird eine unverschiebbare und somit
stabile Anlenkung der Haltevorrichtung sowohl an dem Lenker als auch an dem Rahmenteil
erreicht, da die V-Schere in der Lage ist, durch reine Drehbewegungen die Bewegung
nachzuvollziehen, die der exzentrisch zu der ersten Drehachse angeordnete Anlenkungspunkt
zwischen Lenker und Haltevorrichtung durchführt. Dadurch gibt sich eine besonders
stabile und verschleißarme Ausgestaltung der Haltevorrichtung, die gleichzeitig eine
optimale Kraftableitung und eine maximale Leichtgängigkeit der Beschlaganordnung sicherstellt.
[0024] Eine beispielhafte Ausgestaltung der V-Schere der vorstehend beschriebenen Haltevorrichtung
sieht vor, dass das Halteelement und das Verbindungselement miteinander um eine zweite
Drehachse drehbar miteinander gekoppelt sind, dass das Halteelement um eine von der
zweiten Drehachse verschiedene dritte Drehachse drehbar mit dem Lenker gekoppelt ist,
und dass das Verbindungselement um eine von der zweiten Drehachse verschiedene vierte
Drehachse drehbar mit dem Rahmenteil gekoppelt ist. Die zweite, dritte und vierte
Drehachse sind bevorzugt im Wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet und insbesondere
parallel zu der ersten Drehachse. Die zwei zu dem Halteelement bzw. dem Verbindungselement
gehörigen Drehachsen sind bevorzugt in einer Breitenrichtung des Halteelement bzw.
Verbindungselements voneinander beabstandet angeordnet, und zwar vorzugsweise im Bereich
von seitlichen Enden des Halteelement bzw. des Verbindungselements. In der Richtung
senkrecht zu den Drehachsen und senkrecht zu der Breitenrichtung ist das Halteelement
bzw. Verbindungselement vorzugsweise schmal ausgebildet, so dass sich eine flache
Form des Halteelement bzw. Verbindungselements ergibt.
[0025] Bevorzugt weisen das Halteelement und/oder das Verbindungselement zumindest einen
im Bereich der zweiten, dritten oder vierten Drehachse angeordneten, in Richtung der
jeweiligen Drehachse vorspringenden Fortsatz auf, der eine Gleitfläche zwischen dem
Halteelement oder dem Verbindungselement einerseits und dem jeweils anderen des Halteelements
oder des Verbindungselements, dem Lenker oder dem Rahmenteil andererseits bildet.
Durch das Vorsehen eines solchen Vorsprungs wird die wirksame Gleitfläche der jeweiligen
Drehverbindung gegenüber dem Gesamtquerschnitt der beteiligten Elemente, d.h. des
Halteelements bzw. des Verbindungselements, des Lenkers oder des Rahmenteils, reduziert,
wodurch die Reibung verringert und die Leichtgängigkeit der Bewegung der V-Schere
gesteigert werden.
[0026] Das Halteelement und das Verbindungselement sind beispielsweise durch einen in Richtung
der zweiten Drehachse langgestreckten Zapfen drehbar miteinander verbunden. Dadurch
ergibt sich eine besonders robuste und einfach herstellbare Drehverbindung zwischen
dem Halteelement und dem Verbindungselement.
[0027] Vorzugsweise weist der Zapfen einen zwischen dem Halteelement und dem Verbindungselement
angeordneten Flansch auf, der eine Gleitfläche für das Halteelement und/oder das Verbindungselement
definiert. Auf diese Weise kann eine gegenüber dem maximalen Querschnitt des Halteelements
und des Verbindungselements verkleinerte Gleitfläche für die Drehverbindung geschaffen
werden, wodurch die Reibung der Drehverbindung verringert und deren Leichtgängigkeit
erhöht wird.
[0028] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Haltevorrichtung so ausgebildet,
dass die V-Schere in einer ersten Stellung der Beschlaganordnung, die einer geschlossenen
Stellung des Flügels entspricht, im Wesentlichen geschlossen ist, und/oder dass die
V-Schere in einer zweiten Stellung der Beschlaganordnung, die einer drehgeöffneten
Stellung des Flügels entspricht, geöffnet ist. In der zweiten, geöffneten Stellung
beträgt der Öffnungswinkel der V-Schere bevorzugt wenigstens 90 Grad und besonders
bevorzugt zumindest annähernd 180 Grad. Dadurch lässt sich eine besonders klein bauende
und somit nicht nur platzsparende, sondern gleichzeitig auch besonders robuste und
stabile Haltevorrichtung realisieren.
[0029] Bevorzugt ist das Halteelement und/oder das Verbindungselement in Richtung der ersten
Drehachse länglich, insbesondere balkenförmig, ausgebildet. Dadurch lässt sich eine
besonders hohe Belastbarkeit der Haltevorrichtung in der Richtung der ersten Drehachse
gewährleisten.
[0030] Gemäß einer Ausführungsform ist die Haltevorrichtung durch ein unbeweglich an dem
Rahmenteil angeordnetes Halteelement gebildet, insbesondere durch einen Gleitvorsprung
des Rahmenteils. Dies stellt eine baulich besonders einfache und dennoch stabile und
wirksame Ausgestaltung einer Haltevorrichtung dar, die die auf den Lenker ausgeübten
Kräfte zuverlässig und mit geringem Verschleiß aufnimmt und in das Rahmenteil ableitet.
[0031] Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst die Haltevorrichtung genau ein Halteelement,
welches einteilig ausgebildet ist und drehbar mit dem Lenker und/oder mit dem Rahmenteil
verbunden ist. Auch auf diese Weise kann eine baulich einfache und dennoch wirksame
Ausgestaltung einer Haltevorrichtung erreicht werden.
[0032] Die Beschlaganordnung kann beispielsweise ein Ecklager für den Flügel des Fensters,
der Tür oder dergleichen bilden. Die Stabilität, Verschleißbeständigkeit und Leichtgängigkeit
derartiger Ecklager kann durch die wirksame und verschleißarm Aufnahme und Ableitung
der Gewichtskraft des Flügels des Fensters, der Tür oder dergleichen besonders stark
erhöht werden.
[0033] Bevorzugt ist es dabei, wenn der Lenker einen Steuerarm des Ecklagers bildet, der
eine Drehstellung des Flügels steuert. Derartige Steuerarme eignen sich besonders
zur Ableitung der Gewichtskraft des Flügels in das Rahmenteil der Beschlaganordnung.
[0034] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform umfasst das Ecklager einen Ausstellarm,
der eine Ausstellbewegung des Flügels steuert, insbesondere wobei der durch den Lenker
gebildete Steuerarm und der Ausstellarm zur Bildung einer X-Schere drehbar miteinander
verbunden sind. Der Ausstellarm kann dabei mit der Basisplatte über einen Zwischenlenker
verbunden sein, der sowohl mit dem Ausstellarm als auch mit der Basisplatte drehbar
verbunden ist, wobei der Zwischenlenker so ausgebildet und angeordnet ist, dass er
weder in einer Schließstellung noch in einer Öffnungsstellung des Ausstellarms und
des Steuerarms, die einer geschlossenen bzw. drehgeöffneten Stellung des Flügels des
Fensters, der Tür oder dergleichen entsprechen, in Öffnungsrichtung der Beschlaganordnung
über die Basisplatte hervorstehen. Dadurch wird eine besonders stabile verschleißbeständige
und platzsparende Beschlaganordnung geschaffen, die sich insbesondere zur Bildung
eines verdeckten Ecklagers für den Flügel eines Fensters, einer Tür oder dergleichen
eignet.
[0035] Die näher an dem rahmenseitigen Ende des abgestützten Lenkers gelegene Abstützung
kann als reine Abstützung ausgebildet sein, die die Schwenkbewegung des Steuerarms
oder eines mit dem Beschlag gekoppelten Flügels nicht lenkend verändert bzw. beeinflusst.
Dementsprechend ist durch den Beschlag vorzugsweise bereits ohne die Abstützung eine
bestimmte Schwenkbewegung des Flügels fest vorgegeben und die Abstützung ist vorzugsweise
dazu ausgebildet, der Bewegung des abgestützten Lenkers lediglich zu folgen.
[0036] Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Fenster, eine Tür oder dergleichen mit
einer wie hierin beschriebenen Beschlaganordnung, einem feststehenden Rahmen, an dem
das Rahmenteil angebracht ist und einem mit dem Lenker gekoppelten Flügel, dessen
Bewegung durch den Lenker gesteuert wird. Die Beschlaganordnung bildet dabei bevorzugt
ein verdecktes Ecklager für den Flügel. Der Flügel kann dabei einen Flügelüberschlag
aufweisen, der bei geschlossenem Flügel an dem feststehenden Rahmen anliegt, wobei
die Beschlaganordnung bei geschlossenem Flügel vorzugsweise von dem Flügelüberschlag
verdeckt zwischen Flügel und feststehendem Rahmen angeordnet ist.
[0037] Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung rein beispielhaft anhand einer vorteilhaften
Ausführungsform unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Beschlaganordnung gemäß einer Ausführungsform der
Erfindung in einer teilweise drehgeöffneten Stellung,
- Fig. 2
- eine weitere, von der Rückseite der Beschlaganordnung gesehene Ansicht der Beschlaganordnung
von Fig. 1, und
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht der Beschlaganordnung von Fig. 1 und 2 in einer Schließstellung
und
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht einer Beschlaganordnung gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung in einer Schließstellung.
[0038] Fig. 1 und 2 zeigen eine Beschlaganordnung für ein Fenster, eine Tür oder dergleichen
mit einem Rahmenteil 10, welches eine Basisplatte 12 zur Anbringung an einem feststehenden
Rahmen des Fensters, der Tür oder dergleichen umfasst, sowie mit einem Ausstellarm
14 und einem Steuerarm 16, die jeweils an einem rahmenseitigen Ende 14a, 16a beweglich
mit der Basisplatte 12 verbunden sind und die an ihrem anderen, flügelseitigen Ende
14b, 16b jeweils über einen Kopplungszapfen 18 beweglich mit einem Flügel des Fensters,
der Tür oder dergleichen koppelbar sind. Der Ausstellarm 14 und der Steuerarm 16 überkreuzen
sich dabei und sind zur Bildung einer X-Schere um eine Drehachse 19 drehbar und unverschiebbar
miteinander verbunden. Der Steuerarm 16 ist ferner über ein reines Drehlager 20 um
eine Drehachse 21 drehbar mit der Basisplatte 12 verbunden.
[0039] Der Ausstellarm 14 ist mit der Basisplatte 12 über einen Zwischenlenker 22 verbunden,
der um eine Drehachse 24 drehbar mit der Basisplatte 12 und um eine Drehachse 26 drehbar
mit dem Ausstellarm 14 verbunden ist. Die Drehachsen 24, 26 sind in einer Richtung
quer zur Öffnungsrichtung x nebeneinander angeordnet. Die Länge des Zwischenlenkers
22 beträgt weniger als ein Drittel der Länge des Ausstellarms 14.
[0040] Die Drehachse 24 des Zwischenlenkers 22 und die Drehachse 21 des Drehlagers 20 definieren
eine gemeinsame zu der Öffnungsrichtung x im Wesentlichen senkrecht stehende Ebene,
ebenso wie die Achsen der beiden Kopplungszapfen 18 in der in Fig. 3 gezeigten geschlossenen
Stellung der Beschlaganordnung.
[0041] Der Zwischenlenker 22 bewirkt, dass sich die beiden der Basisplatte 12 zugewandten,
rahmenseitigen Enden 14a, 16a des Ausstellarms 14 einerseits und des Steuerarms 16
andererseits sich beim Drehöffnen der Beschlaganordnung aufeinander zu bewegen. Die
durch den Ausstellarm 14 und den Steuerarm 16 gebildete X-Schere nimmt deshalb in
der Öffnungsstellung von Ausstellarm 14 und Steuerarm 16 eine annähernd vollständig
geschlossene Konfiguration ein, in der der Ausstellarm 14 und der Steuerarm 16 zumindest
annähernd parallel oder im stumpfen Winkel zueinander orientiert sind. Der Zwischenlenker
22 steht weder in der Schließstellung (Fig. 3) noch in einer Zwischenstellung oder
in der vollständig drehgeöffneten Stellung, in der der Flügel einen Drehwinkel gegenüber
dem feststehenden Rahmen von zumindest annähernd oder etwas mehr als 90 Grad aufweisen
kann, in Öffnungsrichtung x über die Basisplatte 12 hervor. Auf diese Weise wird der
Platzbedarf der X-Schere innerhalb des Freiraums zwischen dem Flügel und dem feststehenden
Rahmen in der ganz oder teilweise drehgeöffneten Stellung des Flügels minimiert.
[0042] Ausgehend von der in Fig. 3 gezeigten Schließstellung erfolgt beim Drehöffnen der
Beschlaganordnung zunächst eine ausgeprägte Abstellbewegung des Flügels in x-Richtung
durch Drehung des Ausstellarms 14 um die Drehachse 26. Mit zunehmender Drehöffnung
geht die Bewegung des Flügels in eine hauptsächliche Drehbewegung über. Die ausgeprägte
Abstellbewegung am Beginn der Drehöffnung im Vergleich zu dem Ende der Drehöffnung
bewirkt dabei eine ideale Abstellung und Kollisionsvermeidung ohne eine unnötig ausholende
Flügelbewegung.
[0043] Fig. 3 zeigt die Beschlaganordnung von Fig. 1 und 2 in der Schließstellung des Ausstellarms
14 und des Steuerarms 16, in der ein mit der Beschlaganordnung gekoppelter Flügel
einen Drehwinkel von etwa 0 Grad gegenüber der Hauptebene des feststehenden Rahmens
einnimmt. In dieser Stellung sind die Drehachsen 24, 26 des Zwischenlenkers 22 in
einer zur Öffnungsrichtung x parallelen Linie hintereinander angeordnet, wobei die
Drehachse 24 von der Öffnungsseite her betrachtet vor der Drehachse 26 liegt. Wie
in Fig. 3 gezeigt, sind der Steuerarm 16 und der Zwischenlenker 22 in dieser Stellung
in der senkrechten Richtung z überlappend übereinander angeordnet. Der Ausstellarm
14 ist im Bereich des Zwischenlenkers 22 neben dem Steuerarm 16 angeordnet. Im Bereich
der Kopplung zwischen dem Steuerarm 16 und der Basisplatte 12 sind der Ausstellarm
14 und der Steuerarm 16 in der Richtung z überlappend übereinander angeordnet. Der
Ausstellarm 14 und der Steuerarm 16 weisen hierzu zwischen ihren beiden Enden 14a,
14b, 16a, 16b jeweils eine Kröpfung auf.
[0044] Dadurch, dass in jeder Beschlagstellung überall höchstens zwei der Elemente Ausstellarm
14, Steuerarm 16 und Zwischenlenker 22 in z-Richtung übereinander angeordnet sind,
ergibt sich eine äußerst kompakte, da nur zweilagige Bauform der Beschlaganordnung
in z-Richtung. Aufgrund der verschränkten Anordnung von Zwischenlenker 22, Ausstellarm
14 und Steuerarm 16 weist der Beschlag auch senkrecht dazu eine äußerst kompakte Bauform
auf.
[0045] Die in Fig. 1 bis 3 gezeigte Beschlaganordnung umfasst ferner eine Haltevorrichtung
28, die unabhängig von dem Drehlager 20 mit dem Rahmenteil 10 verbunden ist, die an
dem Steuerarm 16 angreift und die in jeder Drehstellung des Steuerarms 16 eine auf
den Steuerarm 16 durch das Gewicht des Flügels an dessen flügelseitigem Ende 16b ausgeübte
Kraft aufnimmt und somit eine erste, näher an dem rahmenseitigen Ende 16a gelegene
Abstützung für den Steuerarm 16 bildet. Die Haltevorrichtung 28 greift an der Oberseite
30 des Steuerarms 16 an und nimmt insbesondere bei geöffnetem Flügel eine in positiver
z-Richtung orientierte Kraft des Steuerarms 16 auf. Hierzu bildet die Haltevorrichtung
28 eine in positiver z-Richtung wirksame Hinterschneidung mit dem Steuerarm 16. Die
Bewegungsbahn des Flügels wird dabei durch die Haltevorrichtung 28 nicht zusätzlich
eingeschränkt, da die Haltevorrichtung 28 nur über den Steuerarm 16 mit dem Flügel
gekoppelt ist. Die Haltevorrichtung 28 dient somit ausschließlich der Aufnahme der
Gewichtskraft des Flügels und deren Krafteinleitung in das Rahmenteil 10.
[0046] Eine zweite, weiter von dem rahmenseitigen Ende 16a entfernt gelegene Abstützung
des Steuerarms 16 wird dadurch gebildet, dass der Steuerarm 16 im Bereich der Vorderkante
34 der Basisplatte 12 mit seiner Unterseite 32 an der Basisplatte 12 anliegt. Durch
diese Anlage wird eine in negativer z-Richtung orientierte Kraft des Steuerarms 16
aufgenommen. Die beiden durch die Haltevorrichtung 28 und die Basisplatte 12 gebildeten
Abstützungen bewirken eine Aufnahme der auf den Steuerarm 16 im Bereich seines vorderen,
flügelseitigen Endes 16b einwirkenden Gewichtskraft des Flügels und des daraus in
dem Steuerarm 16 hervorgerufenen Drehmoments. Die Haltevorrichtung 28 entlastet auf
diese Weise das Drehlager 20, mit dem der Steuerarm 16 drehbar an der Basisplatte
12 gelagert ist, von der durch das Gewicht des Flügels auf den Steuerarm 16 ausgeübten
Kraft, so dass das Drehlager 20 im Wesentlichen nur die in der horizontalen Ebene
senkrecht zu der Drehachse 21 wirkenden Drehkräfte aufnehmen muss. Dadurch wird ein
übermäßiger Verschleiß und insbesondere ein Ausschlagen bzw. eine Lockerung des Drehlagers
20 wirksam verhindert und somit die Verschleißbeständigkeit der Beschlaganordnung
insgesamt erheblich gesteigert.
[0047] Die Haltevorrichtung 28 greift in einem Bereich 36 des Steuerarms 16 an dem Steuerarm
16 an, der weiter von dem flügelseitigen Ende 16b des Steuerarms 16 entfernt gelegen
ist als die Drehachse 21 des Drehlagers 20. Dadurch wird eine besonders gute Hebelwirkung
der Haltevorrichtung 28 und somit eine besonders wirksame Aufnahme der durch den Flügel
auf den Steuerarm 16 ausgeübten Gewichtskraft bewirkt.
[0048] Der Bereich 36 des Steuerarms 16 liegt in der Schließstellung des Steuerarms 16 von
der Öffnungsseite der Beschlaganordnung her betrachtet hinter der Drehachse 21. Auf
diese Weise wird eine platzsparende Anordnung der Haltevorrichtung 28 erreicht und
eine Behinderung der Bewegung des Steuerarms 16 und des Flügels vermieden.
[0049] Die Haltevorrichtung 28 umfasst ein in z-Richtung langgestrecktes balkenförmiges,
mit dem Steuerarm 16 gekoppeltes Halteelement 38 und ein in z-Richtung darüber angeordnetes
ebenfalls in z-Richtung langgestrecktes balkenförmiges Verbindungselement 40. Das
Halteelement 38 und das Verbindungselement 40 sind um eine Drehachse 42 drehbar miteinander
und jeweils um eine Drehachse 44, 46 drehbar mit dem Steuerarm 16 bzw. einem Fortsatz
48 eines senkrecht zu der Basisplatte 12 angeordneten Schenkels 50 des eckwinkelförmigen
Rahmenteils 10 verbunden und bilden dabei eine V-Schere. Durch diese Ausbildung der
Haltevorrichtung 28 als V-Schere wird trotz der exzentrischen Anordnung des Kopplungsbereichs
36 in Bezug auf die Drehachse 21 des Steuerarms 16 eine verschiebungsfreie und auf
einer reinen Drehbewegung beruhende Kopplung zwischen der Haltevorrichtung 28 und
dem Steuerarm 16 in jeder Stellung des Steuerarms 16 erreicht. Durch eine solche rein
drehende Kopplung wird eine besonders wirksame, zuverlässige und verschleißarme Krafteinleitung
von dem Steuerarm 16 über die Haltevorrichtung 28 in das Rahmenteil 10 bewirkt. Prinzipiell
ist aber anstelle einer verschiebungsfreien Drehverbindung auch eine gleitende oder
rollende Kopplung zwischen der Haltevorrichtung 28 bzw. dem Halteelement 38 und dem
Steuerarm 16 möglich. Dementsprechend kann die Haltevorrichtung 28 prinzipiell auch
einteilig und insbesondere starr ausgebildet sein. Ebenso kann die Haltevorrichtung
28 drehbar oder starr mit dem Rahmenteil 10 verbunden sein und insbesondere auch einfach
durch einen Vorsprung des Rahmenteils 10 gebildet sein, der gleitend mit dem Steuerarm
16 gekoppelt ist.
[0050] Die V-Schere ist in der Schließstellung des Steuerarms 16 wie in Fig. 3 gezeigt im
Wesentlichen geschlossen, d.h. weist einen Öffnungswinkel von annähernd 0 Grad auf,
während sie in der in Fig. 1 und 2 gezeigten Zwischenstellung einen Öffnungswinkel
von größer als 90 Grad und in der nicht eigens dargestellten vollständig drehgeöffneten
Stellung einen Öffnungswinkel von annähernd 180 Grad aufweist. Dadurch wird eine besonders
kleinbauende und somit stabile und platzsparende Haltevorrichtung 28 erreicht.
[0051] In den Bereichen der Kopplung zwischen dem Steuerarm 16 und dem Halteelement 38 (Bereich
36) sowie zwischen dem Halteelement 38 und dem Verbindungselement 40 und zwischen
dem Verbindungselement 40 und dem Rahmenteil 10 liegen die jeweiligen Elemente jeweils
an Auflageflächen aneinander an, die kleiner sind als die jeweiligen Grundflächen
des Steuerarms 16, des Halteelements 38 und des Verbindungselements 40. Dadurch wird
die bei der Bewegung der Haltevorrichtung 28 auftretende Reibung verringert. Die Auflageflächen
sind dabei durch entsprechende, in z-Richtung hervorstehende Vorsprünge 52 zwischen
dem Steuerarm 16, dem Halteelement 38 und dem Verbindungselement 40 definiert.
[0052] Die Basisplatte 12 ist im Bereich der durch den Ausstellarm 14, den Steuerarm 16
und den Zwischenlenker 22 gebildeten X-Schere mit einer zusätzlichen Beschichtung
bzw. einem zusätzlichen Blech 53 versehen, welches die Vorderkante 34 der Basisplatte
12 mit einer insbesondere abgerundeten Abwinklung übergreift. Dadurch wird eine Gleitfläche
geschaffen, die die Reibung zwischen dem Steuerarm 16 bzw. dem Zwischenlenker 22 und
der Basisplatte 12 bei einer Betätigung der Beschlaganordnung reduziert. Steuerarm
16 und Zwischenlenker 22 gleiten auf dem Blech 53 bzw. der Beschichtung, wobei der
Steuerarm 16 außerdem im Bereich der Vorderkante 34 der Basisplatte 12 durch diese
nach unten hin abgestützt ist. Die durch das Blech 53 bzw. die Beschichtung gebildete
Abwinklung/Abrundung der Vorderkante 34 dient zusätzlich dazu die Reibung bzw. Scherung
zwischen Steuerarm 16 und Basisplatte 12 im Bereich der Vorderkante 34 zu reduzieren.
[0053] Fig. 4 zeigt eine weitere Beschlaganordnung in Schließstellung, welche im Wesentlichen
der in Fig. 1 bis 3 gezeigten Beschlaganordnung entspricht. Bei der in Fig. 4 gezeigten
Beschlaganordnung ist die durch das Halteelement 38 und das Verbindungselement 40
gebildete V-Schere allerdings so angeordnet, dass ihre geöffnete Seite zumindest in
der dargestellten Schließstellung und/oder bei zumindest teilweise geöffnetem Flügel
in Richtung des Rauminneren weist. Das bedeutet, dass die Mittelrichtung bzw. Vektorsumme
aus der von der Drehachse 42 zu der Drehachse 44 orientierten Richtung und der von
der Drehachse 42 zu der Drehachse 46 orientierten Richtung eine in positiver Öffnungsrichtung
x weisende Richtungskomponente hat. Die Drehachse 42 ist dementsprechend weiter von
der Drehachse 21 des Drehlagers 20 entfernt als die Drehachse 46. Ähnlich wie bei
der Darstellung nach Fig. 3 können in der Schließstellung das Halteelement 38 und
das Verbindungselement 40 - in Abweichung zur Darstellung nach Fig. 4 - zumindest
annähernd parallel zueinander ausgerichtet sein. Im Gegensatz zur Ausführung nach
Fig. 3 ist die gemeinsame Drehachse 42 dabei gegenüber der ortsfesten Drehachse 44
zum Raumäußeren hin versetzt. Im Vergleich zu der in Fig. 1 bis 3 gezeigten Ausführungsform,
bei der die offene Seite der V-Schere in Richtung des Raumäußeren weist, wird dadurch
eine verbesserte Raumausnutzung erreicht, da in Öffnungsrichtung x mehr Platz für
den Steuerarm 16, den Ausstellarm 14 und den Flügel vorhanden ist.
Bezugszeichenliste
[0054]
- 10
- Rahmenteil
- 12
- Basisplatte
- 14
- Ausstellarm
- 16
- Steuerarm
- 14a, 16a
- rahmenseitiges Ende
- 14b, 16b
- flügelseitiges Ende
- 18
- Kopplungszapfen
- 19
- Drehachse
- 20
- Drehlager
- 21
- Drehachse
- 22
- Zwischenlenker
- 24, 26
- Drehachse
- 28
- Haltevorrichtung
- 30
- Oberseite
- 32
- Unterseite
- 34
- Vorderkante
- 36
- Bereich
- 38
- Halteelement
- 40
- Verbindungselement
- 42, 44, 46
- Drehachse
- 48
- Fortsatz
- 50
- Schenkel
- 52
- Vorsprung
- 53
- Blech
- x, y, z
- Richtung
1. Beschlaganordnung für ein Fenster, eine Tür oder dergleichen mit einem Rahmenteil
(10) zur Anbringung an einen feststehenden Rahmen des Fensters, der Tür oder dergleichen,
sowie einem zur Führung eines Flügels des Fensters, der Tür oder dergleichen ausgebildeten
Lenker (16), der ein rahmenseitiges Ende (16a) und ein flügelseitiges Ende (16b) aufweist,
wobei der Lenker (16) im Bereich des rahmenseitigen Endes (16a) über ein Drehlager
(20) an einer Basisplatte (12) des Rahmenteils (10) um eine erste Drehachse (21) drehbar
gelagert ist und im Bereich des flügelseitigen Endes (16b) mit dem Flügel koppelbar
ist und wobei der Lenker (16) durch zwei Abstützungen an dem Rahmenteil (10) abgestützt
ist, die eine im Bereich der Kopplung zwischen dem Lenker (16) und dem Flügel durch
das Gewicht des Flügels auf den Lenker (16) ausgeübte Kraft und ein durch diese Kraft
in dem Lenker (16) hervorgerufenes Drehmoment aufnehmen, wobei eine Abstützung näher
an dem rahmenseitigen Ende (16a) des Lenkers (16) gelegen ist als die andere Abstützung,
dadurch gekennzeichnet, dass
die näher an dem rahmenseitigen Ende (16a) des Lenkers (16) gelegene Abstützung durch
eine Haltevorrichtung (28) des Rahmenteils (10) gebildet ist, die unabhängig von dem
Drehlager (20) mit dem Rahmenteil (10) verbunden ist, die an dem Lenker (16) angreift
und die zumindest in einer Drehstellung des Lenkers (16) eine auf den Lenker (16)
durch das Gewicht des Flügels ausgeübte Kraft aufnimmt.
2. Beschlaganordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Haltevorrichtung (28) den Lenker (16) an dem rahmenseitigen Ende (16a) des Lenkers
(16a) abstützt und/oder dass der Bereich (36) des Lenkers (16), in dem die Haltevorrichtung
(28) den Lenker (16) abstützt, weiter als die erste Drehachse (21) von dem flügelseitigen
Ende (16b) des Lenkers (16) entfernt angeordnet ist.
3. Beschlaganordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Bereich (36) des Lenkers (16), in dem die Haltevorrichtung (28) den Lenker (16)
abstützt, in zumindest einer Drehstellung des Lenkers (16) von der Öffnungsseite der
Beschlaganordnung her betrachtet hinter der ersten Drehachse (21) angeordnet ist und/oder
dass die Haltevorrichtung (28) den Lenker (16) nur in einem von dem Drehlager (20)
und der ersten Drehachse (21) beabstandeten Bereich (36) des Lenkers abstützt.
4. Beschlaganordnung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Lenker (16) im Wesentlichen flach ausgebildet ist und eine der Basisplatte (12)
zugewandte Unterseite (32) und eine von der Basisplatte (12) abgewandte Oberseite
(30) aufweist, wobei die Haltevorrichtung (28) bevorzugt von der Oberseite (30) des
Lenkers (16) her an dem Lenker (16) angreift und diesen abstützt, wobei die Basisplatte
(12) den Lenker (16) vorzugsweise von der Unterseite (32) des Lenkers (16) her abstützt.
5. Beschlaganordnung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Haltevorrichtung (28) im Bereich (36) ihres Angreifens an dem Lenker (16) eine
in Richtung der ersten Drehachse (21) wirksame Hinterschneidung mit dem Lenker (16)
bildet.
6. Beschlaganordnung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Rahmenteil (10) einen Eckwinkel aufweist, der die Basisplatte (12) und einen bevorzugt
im Wesentlichen senkrecht zu der Basisplatte (12) orientierten Nebenschenkel (50)
des Rahmenteils (10) umfasst, wobei die Haltevorrichtung (28) bevorzugt an dem Nebenschenkel
(50) des Eckwinkels angebracht ist.
7. Beschlaganordnung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Haltevorrichtung (28) ein an dem Lenker (16) angreifendes Halteelement (38) umfasst,
insbesondere wobei das Halteelement (38) gleitend und/oder rollend und/oder über eine
Drehverbindung mit dem Lenker (16) gekoppelt ist und/oder das Halteelement (38) in
der Richtung, in der es die von dem Lenker (16) übertragene Kraft aufnimmt, länglich,
vorzugsweise im Wesentlichen balkenförmig, ausgebildet ist.
8. Beschlaganordnung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Haltevorrichtung (28) von dem Drehlager (20) und der Basisplatte (12) unabhängig
ausgebildet ist.
9. Beschlaganordnung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Haltevorrichtung (28) ein Halteelement (38) und ein Verbindungselement (40) aufweist,
die jeweils einen Schenkel einer durch die Haltevorrichtung (28) gebildeten, zwischen
dem Lenker (16) und dem Rahmenteil (10) angeordneten V-Schere bilden, insbesondere
wobei das Halteelement (38) und das Verbindungselement (40) miteinander um eine zweite
Drehachse (42) drehbar miteinander gekoppelt sind, das Halteelement (38) um eine von
der zweiten Drehachse (42) verschiedene dritte Drehachse (46) drehbar mit dem Lenker
(16) gekoppelt ist und das Verbindungselement (40) um eine von der zweiten Drehachse
(42) verschiedene vierte Drehachse (44) drehbar mit dem Rahmenteil (10) gekoppelt
ist.
10. Beschlaganordnung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Halteelement (38) und/oder das Verbindungselement (40) zumindest einen im Bereich
der zweiten, dritten oder vierten Drehachse (42, 44, 46) angeordneten, in Richtung
der jeweiligen Drehachse (42, 44, 46) vorspringenden Fortsatz (52) aufweisen, der
eine Gleitfläche zwischen dem Halteelement (38) oder dem Verbindungselement (40) einerseits
und dem jeweils anderen des Halteelements (38) oder des Verbindungselements (40),
dem Lenker (16) oder dem Rahmenteil (10) andererseits bildet.
11. Beschlaganordnung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Halteelement (38) und das Verbindungselement (40) durch einen in Richtung der
zweiten Drehachse (21) langgestreckten Zapfen drehbar miteinander verbunden sind,
wobei der Zapfen insbesondere einen zwischen dem Halteelement (38) und dem Verbindungselement
(40) angeordneten Flansch aufweist, der eine Gleitfläche für das Halteelement und/oder
das Verbindungselement definiert.
12. Beschlaganordnung nach zumindest einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Haltevorrichtung (28) so ausgebildet ist, dass die V-Schere in einer ersten Stellung
der Beschlaganordnung, die einer geschlossenen Stellung des Flügels entspricht, im
Wesentlichen geschlossen ist, und/oder dass die V-Schere in einer zweiten Stellung
der Beschlaganordnung, die einer drehgeöffneten Stellung des Flügels entspricht, geöffnet
ist, wobei der Öffnungswinkel der V-Schere in der zweiten Stellung bevorzugt wenigstens
90 Grad und besonders bevorzugt zumindest annähernd 180 Grad beträgt.
13. Beschlaganordnung nach zumindest einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Halteelement (38) und/oder das Verbindungselement (40) in Richtung der ersten
Drehachse (21) länglich, insbesondere balkenförmig, ausgebildet ist.
14. Beschlaganordnung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Haltevorrichtung (28) durch ein unbeweglich an dem Rahmenteil (10) angeordnetes
Halteelement (38) gebildet ist, insbesondere durch einen Gleitvorsprung des Rahmenteils
(10), oder dass die Haltevorrichtung (28) genau ein Halteelement (38) umfasst, welches
einteilig ausgebildet ist und drehbar mit dem Lenker (16) und/oder mit dem Rahmenteil
(10) verbunden ist.
15. Beschlaganordnung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Beschlaganordnung ein Ecklager für den Flügel des Fensters, der Tür oder dergleichen
bildet, wobei der Lenker vorzugsweise einen Steuerarm (16) des Ecklagers bildet, der
eine Drehstellung des Flügels steuert.
16. Beschlaganordnung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Ecklager einen Ausstellarm (14) umfasst, der eine Ausstellbewegung des Flügels
steuert, insbesondere wobei der durch den Lenker gebildete Steuerarm (16) und der
Ausstellarm (14) zur Bildung einer X-Schere drehbar miteinander verbunden sind.
17. Beschlaganordnung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die weiter von dem rahmenseitigen Ende (16a) des Lenkers (16) entfernt gelegene Abstützung
durch die Basisplatte (12) des Rahmenteils (10), insbesondere eine Vorderkante (34)
der Basisplatte (12) des Rahmenteils (10), gebildet ist.