[0001] Die Erfindung betrifft einen Druckbehälter mit einem in Längsrichtung des Druckbehälters
beweglichen Kolben, wobei zur Positionsbestimmung des Kolbens in dem Druckbehälter
wenigstens an der Wandung des Druckbehälters eine Elektrode als Bestandteil einer
Messanordnung angebracht ist und die durch die Änderung der Position des Kolbens im
Druckbehälter erzeugte Änderung eines durch Zufuhr von elektrischer Energie erzeugten
elektrischen Wechselfeldes in der Messanordnung gemessen und daraus die jeweilige
Position des Kolbens im Druckbehälter bestimmt wird.
[0002] Ein Behälter mit den gattungsgemäßen Merkmalen ist aus der
DE 198 17 961 A1 bekannt. Um die jeweilige Position des in dem Behälter längsverschiebbar angeordneten
Kolbens bestimmen zu können, trägt der Kolben mindestens ein elektrisch leitendes
Elektrodenelement, und in der Behälterwandung ist mindestens eine Elektrodenschicht
angeordnet, so dass das Elektrodenelement des Kolbens und die Elektrodenschicht des
Behälters einen differentiell aufgebauten Messgeber für eine kapazitive Messung von
Längen- und Relativverschiebungen bilden, die zur Positionsbestimmung des Kolbens
herangezogen werden kann.
[0003] Weiterhin ist es zur digital-absoluten Messung der Position eines Kolbens in einem
Hydraulikzylinder aus der
DE 42 05 048 A1 bekannt, dass ein zylindrischer Messkopf von einem rohrförmigen Maßstab umgeben ist,
der in einer Bohrung des Kolbens angeordnet ist. Messkopf, Maßstab und Kolben sind
koaxial zueinander angeordnet und relativ zueinander axial beweglich. Der Maßstab
auf seiner Innenseite und der Messkopf auf seiner zylindrischen Außenseite sind jeweils
mit einem Kodierungsmuster versehen, die jeweils einen Kondensator bilden, dessen
Kapazität sich in Abhängigkeit von der Position des Kolbens ändert, und die als Messgröße
für die Positionsmessung des Kolbens herangezogen wird.
[0004] Schließlich ist in der
DE 102 50 846 A1 ein Hydraulikzylinder mit einem darin beweglichen Kolben und einer auf der Basis
einer induktiven Messanordnung arbeitenden Vorrichtung zur Positionsbestimmung des
Kolbens beschrieben. Hier ist auf der Außenseite des Zylindergehäuses eine Empfängereinrichtung
wie auch eine Sendereinrichtung angeordnet, wobei eine induktive Kopplung von Empfängereinrichtung
und Kolben vorgesehen ist. Aufgrund der Abhängigkeit dieser induktiven Kopplung vom
Abstand zwischen der Empfängereinrichtung und dem Kolben lassen sich Positionsinformationen
über die Stellung des Kolbens ermitteln.
[0005] Auf dem Gebiet der Herstellung von Sensoren ist weiterhin aus der
EP 1 923 680 A2 ein Verfahren zur Herstellung eines mit einem elektrischen Leiter bzw. mit elektrischen
Leitern benähten oder bestickten Basismaterials bekannt, wobei die so hergestellte
Signalstruktur zur Herstellung von Dehnungs-, Druck- und/oder Bruchsensoren eingesetzt
werden soll.
[0006] Ein besonderer Anwendungsfall für die Positionsbestimmung eines in einem Druckbehälter
beweglichen Kolbens liegt vor, wenn der Druckbehälter aus einem faserverstärkten Kunststoff
gefertigt ist, wobei entsprechende Druckbehälter für den Durchfluss und/oder die Bevorratung
von unter Druck stehendem Fluid vorgesehen sind. Ein derartiger Druckzylinder ist
beispielsweise aus der
US 3,508,677 A bekannt. Das entsprechende Druckgefäß besteht in seinem Grundaufbau aus einem Innenkörper
und einem Außenkörper, die jeweils aus einem faserverstärkten Kunststoff bestehen,
wobei die Fasern im Innenkörper und im Außenkörper jeweils eine unterschiedliche Ausrichtung
aufweisen. Zwischen Innenköper und Außenkörper ist eine Gleitebene eingerichtet, so
dass sich die außenseitig und innenseitig der Gleitebene liegenden Schichten des Aufbaus
des Druckzylinders unabhängig voneinander ausdehnen bzw. zusammenziehen können. Bei
dem bekannten Druckzylinder sind die beiden axial an den zylindrischen Mittelteil
angesetzten Endkappen integraler Bestandteil des mehrschichtigen Aufbaus des Druckzylinders.
[0007] Insoweit liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, für einen derartigen, aus einem
faserverstärkten Kunststoff bestehenden Druckbehälter eine einfach aufgebaute und
einfach in den Herstellungsprozess des Druckbehälters einzubeziehende Vorrichtung
für die Positionsbestimmung des im Druckbehälter beweglichen Kolbens anzugeben.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich einschließlich vorteilhafter Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Erfindung aus dem Inhalt der Patentansprüche, welche dieser
Beschreibung nachgestellt sind.
[0009] Die Erfindung sieht in ihrem Grundgedanken vor, dass die an der Wandung des aus einem
aus harzimprägnierten Fasern aufgebauten, faserverstärkten Kunststoff bestehenden
Druckbehälters angeordnete Elektrode aus einem auf ein als an der Wandung des Druckbehälters
angebrachte flächige Anordnung ausgebildetes Basismaterial genähten oder gestickten
Leiter besteht und die andere Elektrode der Messanordnung von dem Kolben oder einem
weiteren, in Umfangsrichtung des Druckbehälters auf dem Basismaterial versetzt aufgestickten
oder aufgenähten elektrischen Leiter gebildet ist.
[0010] Mit der Erfindung ist der Vorteil verbunden, dass beispielsweise Hydraulikzylinder
aus einem faserverstärkten Kunststoff in Leichtbauweise hergestellt werden können.
In den Aufbau des faserverstärkten Kunststoffes lässt sich dabei in zweckmäßiger Weise
ein mit wenigstens einem elektrischen Leiter benähtes oder besticktes Basismaterial
integrieren, so dass über die dergestalt in die Wandung des als Druckzylinder ausgebildeten
Druckbehälters integrierten elektrischen Leiter eine beispielsweise kapazitiv arbeitende
Messanordnung einzubringen ist, wobei ein das Innere des Druckbehälters überdeckendes
elektrisches Wechselfeld aufzubauen ist, dessen Veränderung durch den sich in dem
elektrischen Wechselfeld bewegenden Kolben messbar und in eine Positionsbestimmung
für den Kolben umwandelbar ist.
[0011] Die Messanordnung kann nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung als kapazitive
Messanordnung ausgebildet sein, bei welcher der Kolben die eine Elektrode und der
auf dem Basismaterial aufgebrachte elektrische Leiter die andere Elektrode der kapazitiven
Messanordnung bilden. Hierbei wirkt der Kolben als Sender von elektrischen Signalen,
die von dem auf dem Basismaterial befindlichen elektrischen Leiter als Empfänger aufgenommen
werden. Bei diesem Ausführungsbeispiel kann der Kolben aus einem elektrisch leitenden
Material bestehen und das angelegte elektrische Signal ist über das Bezugspotential
der Messanordnung mit dem Signal der auf dem Basismaterial befindlichen Elektrode
verkoppelt, wobei der Kolben vorzugsweise aus Aluminium bestehen kann.
[0012] Alternativ dazu kann vorgesehen sein, dass der Kolben aus einem elektrisch nichtleitenden
Material besteht und in dem Kolben eine an eine Energieversorgung angeschlossene Elektrode
angeordnet ist, die der Aussendung der erforderlichen Signale vom Kolben dient.
[0013] Hierbei kann einerseits vorgesehen sein, dass an die im Kolben angeordnete Elektrode
eine ebenfalls im Kolben angeordnete elektrische oder elektronische Schaltung angeschlossen
ist, die durch eine langlebige Batterie betrieben wird. Hierbei versorgt die Batterie
die elektronische Schaltung, die ein Signal generiert, welches an die im Kolben angeordnete
Elektrode als Sendeelektrode angeschlossen ist. Eine solche Anordnung ist insbesondere
für eine "fliegende" Anordnung des Kolbens in einem Druckbehälter geeignet, bei welchem
keine aus dem Druckbehälter herausgeführte Kolbenstange verfügbar ist.
[0014] Für eine Ausführungsform mit einer den Kolben tragenden und aus dem als Druckzylinder
ausgebildeten Druckbehälter herausgeführten Kolbenstange kann vorgesehen sein, dass
in der Kolbenstange eine Signal- oder Energiezufuhr für die im Kolben befindliche
Elektrode angeordnet ist.
[0015] In einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der
auf die um einen inneren Wandungsteil des Druckbehälters geschlungene flächige Anordnung
aus Basismaterial aufgenähte oder aufgestickte elektrische Leiter als eine einen mäanderförmigen
Verlauf aufweisende Elektrode ausgebildet ist und sich die durch die Höhen und die
auf einer in Längsrichtung des Druckbehälters verlaufenden Grundlinie liegenden Täler
definierte Größe der Mäanderwindungen in Umfangsrichtung des Druckbehälters ändert.
Hierbei kann vorgesehen sein, dass sich die Größe der Mäanderwindungen ausgehend vom
den einen Anschluss der Elektrode an die Messanordnung aufweisenden Ende des Druckbehälters
über die Längserstreckung des Druckbehälters vergrößert.
[0016] Alternativ zu einem in den Messaufbau einbezogenen Kolben kann in einer alternativen
Ausführungsform der Erfindung auch vorgesehen sein, dass die eine Elektrode der Messanordnung
von einem sich in Längsrichtung des Druckbehälters erstreckenden, auf die um einen
inneren Wandungsteil des Druckbehälters geschlungene flächige Anordnung aus dem Basismaterial
aufgenähten oder aufgestickten Leiter gebildet ist und die andere Elektrode von einem
mit einem mäanderförmigen Verlauf ebenfalls auf das Basismaterial aufgenähten oder
aufgestickten Leiter gebildet ist, wobei sich die durch die Höhen und die auf einer
in Längsrichtung des Druckbehälters verlaufenden Grundlinie liegenden Täler definierte
Größe der Mäanderwindungen in Umfangsrichtung des Druckbehälters ändert, und wobei
die beiden Elektroden in Umfangsrichtung des Druckbehälters gegeneinander versetzt
auf dem Basismaterial angeordnet sind und der zwischen den in unterschiedlichen Umfangsbereichen
des Druckbehälters liegenden elektrischen Leitern bewegliche Kolben die kapazitive
Kopplung zwischen den Elektroden verstärkt.
[0017] Das erfindungsgemäße Prinzip lässt sich grundsätzlich auch anwenden, soweit das mit
wenigstens einem elektrischen Leiter benähte oder bestickte Basismaterial einen Bestandteil
einer induktiven Messanordnung bildet, wie diese in der genannten
DE 102 50 846 A1 angesprochen ist.
[0018] Hinsichtlich der Integration der flächigen Anordnung aus dem mit den elektrischen
Leitern bestickten oder benähten Basismaterial in den Mantel des Druckbehälters kann
nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen sein, dass die flächige Anordnung
aus dem mit den elektrischen Leitern benähten oder bestickten Basismaterial um eine
innere aus einem Kunststoff bestehende Schicht als innerem Wandungsteil geschlungen
und außen auf die flächige Anordnung wenigstens eine weitere Schicht aus einem faserverstärkten
Kunststoff aufgebracht ist, wobei beispielsweise vorgesehen sein kann, dass die aus
dem Basismaterial bestehende flächige Anordnung auf die Oberfläche des inneren Wandungsteils
des Druckbehälters auflaminiert ist.
[0019] Um ein das Innere des Druckbehälters durchsetzendes ungestörtes elektrisches Wechselfeld
aufzubauen, ist von Bedeutung, dass die innere Schicht entweder gar keine Verstärkungsfasern
enthält oder aber zumindest nur elektrisch nicht leitende Fasern. Insofern kann vorgesehen
sein, dass die innere Schicht mit einer aus elektrisch nicht leitenden Fasern bestehenden
Verstärkung versehen ist.
[0020] Soweit insbesondere die Verwendung von Kohlestofffasern als Verstärkung die Festigkeit
des Druckbehälters erhöht, ist dafür Sorge zu tragen, dass bei Verwendung von Kohlestofffasern
in der äußeren Schicht keine Berührung zwischen den elektrisch leitenden Kohlestofffasern
und den auf der Anordnung befindlichen Leitern entsteht, und insoweit sieht die Erfindung
in diesem Fall vor, dass zwischen der flächigen Anordnung aus dem Basismaterial und
der diese umschließenden äußeren Schicht eine Zwischenschicht aus einem elektrisch
isolierenden Material angeordnet ist.
[0021] Sofern zur Verstärkung der äußeren Schicht ebenfalls aus einem elektrisch nicht leitenden
Material bestehende Verstärkungsfasern zum Einsatz kommen sollten, ist in alternativen
Ausführungsformen der Erfindung für die Ausbildung einer äußeren elektrischen Abschirmung
dadurch Sorge getragen, dass in die äußere Schicht entweder zusätzlich elektrisch
leitfähige Fasern eingebracht sind, oder dass auf dem äußeren Umfang des Druckbehälters
eine aus einem elektrisch leitenden Material bestehende Abschirmung aufgebracht ist.
[0022] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung wiedergegeben, welche nachstehend
beschrieben sind. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Druckbehälter mit einem darin angeordneten Kolben in einer aufgeschnitten Prinzipdarstellung,
- Fig. 2
- einen als Druckzylinder ausgebildeten Druckbehälter mit einem eine aus dem Druckzylinder
herausgeführte Kolbenstange tragenden Kolben in einer Darstellung gemäß Figur 1,
- Fig. 3
- einen Druckbehälter mit einem darin beweglichen Kolben sowie einer in der Wandung
des Druckbehälters angeordneten flächigen Anordnung aus einem mit wenigstens einem
elektrischen Leiter benähten oder bestickten Basismaterial,
- Fig. 3a
- die flächige Anordnung gemäß Figur 3 bestehend aus dem mit zwei elektrischen Leitern
bestickten oder benähten Basismaterial in einer abgewickelten Darstellung,
- Fig. 3b
- die flächige Anordnung gemäß Figur 3a in einer alternativen Ausführungsform,
- Fig. 3c
- die flächige Anordnung gemäß Figuren 3a bzw. 3b in einer weiteren Ausführungsform.
[0023] Aus Figur 1 ist zunächst der Aufbau eines aus faserverstärktem Kunststoff bestehenden
Druckbehälters 10 ersichtlich. Der Druckbehälter 10 weist eine einen Kolbenraum 12
umschließende Wandung 11 auf, wobei in dem Kolbenraum 12 ein Kolben 13 beweglich ist.
Der Druckbehälter 10 ist mit einer kapazitiv arbeitenden Messanordnung versehen, mittels
der die jeweilige Position des Kolbens 13 innerhalb des Kolbenraums 12 des Druckbehälters
10 ermittelbar sein soll.
[0024] Die kapazitive Messanordnung weist als einen Bestandteil eine flächige Anordnung
15 bestehend aus einem mit wenigstens einem elektrischen Leiter benähten oder bestickten
Basismaterial auf, die in die Wandung 11 des Druckbehälters 10 integriert ist. Hierzu
ist die flächige Anordnung 15 um einen inneren, aus faserverstärktem Kunststoff bestehenden
Wandungsteil 14 des Druckbehälters 10 geschlungen, wobei außen auf die flächige Anordnung
15 wenigstens eine weitere Schicht 16 aus einem faserverstärkten Kunststoff aufgebracht
ist.
[0025] In Figur 2 ist eine Figur 1 entsprechende Darstellung eines Druckzylinders 50 mit
Kolben 51 und davon getragener, aus dem Druckzylinder 50 herausgeführten Kolbenstange
52 dargestellt.
[0026] Die zu den in Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispielen eines Druckbehälters
10 bzw. Druckzylinders 50 gehörige flächige Anordnung 15 aus dem mit wenigstens einem
elektrischen Leiter benähten oder bestickten Basismaterial ist in einer Abwicklung
in Figur 3 a in Draufsicht dargestellt. Hierbei besteht eine erste, auf der flächigen
Anordnung 15 befindliche Elektrode aus einem sich in Längsrichtung eines beispielhaft
dargestellten Druckbehälters 10 erstreckenden Leiter 20, der eine Hinleitung 21 sowie
eine Rückleitung 22 aufweist, wobei die Rückleitung 22 für die Ausbildung der kapazitiven
Messanordnung nicht notwendig und hier nur aus prozesstechnischen Gründen der Herstellung
der mit einem elektrischen Leiter benähten oder bestickten flächigen Anordnung 15
vorgesehen ist. Bei der Herstellung der flächigen Anordnung 15 wird der Näh- oder
Stickkopf in einer Hinleitung und einer Rückleitung über das Basismaterial geführt,
damit am Ende eines Herstellungsabschnitts der entsprechende Näh- oder Stickkopf ohne
Unterbrechung des Näh- oder Stickvorganges in seiner Ausgangsstellung für die Herstellung
einer neuen flächigen Anordnung zur Verfügung steht. Insofern ist das Ende der Hinleitung
21 über eine entsprechende Anschlussleitung 17 mit einer außerhalb des Druckbehälters
10 angeordneten Mess- und Auswertevorrichtung 18 verbunden.
[0027] Die auf der gleichen flächigen Anordnung 15 angebrachte zweite Elektrode besteht
ebenfalls aus einem auf das Basismaterial aufgenähten oder aufgestickten Leiter 23,
der ebenfalls aus einer Hinleitung 24 und einer parallel dazu angeordneten Rückleitung
25 besteht. Der Leiter 23 mit Hinleitung 24 und Rückleitung 25 ist dabei mit einem
mäanderförmigen Verlauf auf die flächige Anordnung 15 aufgebracht, wobei sich die
durch Höhen 26 und auf einer in Längsrichtung des Druckbehälters 10 verlaufenden Grundlinie
28 liegende Täler 27 definierte Größe der Mäanderwindungen in Umfangsrichtung des
Druckbehälters ändert, und zwar sich ausgehend von der unteren Anschlussseite zur
Mess- und Auswertevorrichtung nach oben vergrößert. Das Ende der Hinleitung 24 des
mäanderförmigen Leiters 23 ist ebenfalls über eine Anschlussleitung 17 an die Mess-
und Auswertevorrichtung 18 angeschlossen.
[0028] Bei entsprechender Signalbeaufschlagung kommt es zwischen den beiden auf der flächigen
Anordnung 15 befindlichen und bei in die Wandung 11 des Druckbehälters 10 integrierter
flächiger Anordnung 15 in Umfangsrichtung des Druckbehälters gegeneinander versetzt
zu liegen kommenden elektrischen Leitern 20, 23 zu einer Signalübertragung entsprechend
der Frequenz der angelegten Signalamplitude. Durch den zwischen den beiden Leitern
20, 23 bewegten und das Signal zwischen den Leitern 20, 23 überkoppelnden Kolben 13
kommt es zu einer messbaren Veränderung der Signale, wobei das von der Elektrode 20
ausgesendete Signal in Abhängigkeit von der Überdeckung des als Empfangsantenne dienenden
Leiters 23 durch den Kolben 13 stärker oder schwächer empfangen wird. Die entsprechenden
Messergebnisse werden in der Mess- und Auswertevorrichtung 18 in die Bestimmung der
Position des Kolbens 13 im Druckbehälter 10 umgerechnet.
[0029] In den Figuren 3b und 3c ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, bei
welchem auf der flächigen Anordnung 15 jeweils nur der mäanderförmige Leiter 23 aufgebracht
ist. In diesem Fall dient der Kolben 13 selbst als Sender, so dass wiederum je nach
Überdeckung von Kolben 13 und Leiter 23 das von dem Leiter 23 empfangene Signal in
seiner Amplitude stärker oder schwächer ist. Soweit hierzu eine Spannungsversorgung
an dem Kolben 13 einzurichten ist, kann im Falle der Ausbildung einer einseitigen
und aus dem Druckbehälter 10 herausragenden Kolbenstange die Signalzufuhr über die
Kolbenstange erfolgen. Alternativ kann vorgesehen sein, dass in dem Kolben 13 eine
entsprechend langlebige Batterie angeordnet ist.
[0030] Die aus einem Vergleich der Figuren 3b und 3c erkennbar unterschiedliche Festlegung
der Größe der Mäanderwindungen des jeweiligen Leiters 23 führt dazu, dass in Figur
3b eine lineare Kennlinie für die Bestimmung der Entfernung des Kolbens 13 vom unteren,
der Mess- und Auswertevorrichtung 18 zugewandten Ende des Druckbehälters 10 erreicht
werden kann, soweit aufgrund der Mäanderform des Leiters 23 im Bereich der geringsten
Größe der Mäanderwindungen auch eine geringe Überdeckung mit dem Kolben gegeben ist.
[0031] Wie in der Zeichnung im Einzelnen nicht weiter dargestellt, ist hinsichtlich der
Ausbildung der den inneren Wandungsteil 14 bildenden Schicht dafür Sorge zu tragen,
dass im Falle einer darin eingebrachten Faserverstärkung keine elektrisch leitenden
Fasern zum Einsatz kommen, da ansonsten die kapazitive Messanordnung nicht funktionsfähig
ist. Soweit daher die äußere Schicht 16 für die Verstärkung des Mantels des Druckbehälters
10 insbesondere durch den Einbau von Kohlenstofffasern heranzuziehen ist, muss wegen
der elektrischen Leitfähigkeit von Kohlenstofffasern eine Berührung der Kohlenstofffasern
mit den auf der zwischen dem inneren Wandungsteil 14 und der äußeren Schicht 16 befindlichen
flächigen Anordnung 15 befindlichen Leitern 20, 23 vermieden werden. Aus diesem Grunde
ist zwischen der flächigen Anordnung 15 und der äußeren Schicht 16 eine Zwischenschicht
aus einem elektrisch isolierenden Material anzuordnen.
[0032] Soweit auch äußere Einflüsse die kapazitive Messanordnung stören können, bilden im
Falle der Verwendung von Kohlenstofffasern als Verstärkung in der äußeren Schicht
16 diese Kohlenstofffasern gleichzeitig eine elektrische Abschirmung. Soweit in der
äußeren Schicht 16 elektrisch nicht leitende Verstärkungsfasern zum Einsatz kommen,
ist für eine derartige äußere elektrische Abschirmung zusätzlich Sorge zu tragen.
Dies kann durch das Einbringen von elektrisch leitenden Fasern in die äußere Schicht
16 geschehen, oder durch das Ummanteln der äußeren Schicht 16 des Druckbehälters 10
mit einem elektrisch leitenden Material.
[0033] In allen Fällen ist die äußere Schicht bzw. die äußere Abschirmung an das elektrische
Potential der Messanordnung oder ein anderes elektrisches Potential anzuschließen.
[0034] Die in der vorstehenden Beschreibung, den Patentansprüchen, der Zusammenfassung und
der Zeichnung offenbarten Merkmale des Gegenstandes dieser Unterlagen können einzeln
als auch in beliebigen Kombinationen untereinander für die Verwirklichung der Erfindung
in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
1. Druckbehälter (10, 50) mit einem in Längsrichtung des Druckbehälters beweglichen Kolben
(13, 51), wobei zur Positionsbestimmung des Kolbens (13, 51) in dem Druckbehälter
(10, 50) wenigstens an der Wandung des Druckbehälters (10, 50) eine Elektrode als
Bestandteil einer Messanordnung angebracht ist und die durch die Änderung der Position
des Kolbens (13, 51) im Druckbehälter (10, 50) erzeugte Änderung eines durch Zufuhr
von elektrischer Energie erzeugten elektrischen Wechselfeldes in der Messanordnung
gemessen und daraus die jeweilige Position des Kolbens (13, 51) im Druckbehälter (10,
50) bestimmt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die an der Wandung des aus einem aus harzimprägnierten Fasern aufgebauten, faserverstärkten
Kunststoff bestehenden Druckbehälters (10, 50) angeordnete Elektrode aus einem auf
ein als an der Wandung (11) des Druckbehälters (10, 50) angebrachte flächige Anordnung
(15) ausgebildetes Basismaterial genähten oder gestickten Leiter (23) besteht und
die andere Elektrode der Messanordnung von dem Kolben (13, 51) oder einem weiteren,
in Umfangsrichtung des Druckbehälters (10, 50) auf dem Basismaterial versetzt aufgestickten
oder aufgenähten elektrischen Leiter (20) gebildet ist.
2. Druckbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer kapazitiven Messanordnung der Kolben (13, 51) aus einem elektrisch leitenden
Material besteht und über das Bezugspotential der Messanordnung mit dem Signal der
auf dem Basismaterial befindlichen Elektrode (23) verkoppelt ist.
3. Druckbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer kapazitiven Messanordnung der Kolben (13, 51) aus einem elektrisch nichtleitenden
Material besteht und in dem Kolben (13, 51) eine an eine Energieversorgung angeschlossene
Elektrode angeordnet ist.
4. Druckbehälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (51) mindestens einseitig von einer aus dem als Druckzylinder (50) ausgebildeten
Druckbehälter herausgeführten Kolbenstange (52) getragen ist und in der Kolbenstange
(52) eine Signal- oder Energiezufuhr für die im Kolben (13) befindliche Elektrode
angeordnet ist.
5. Druckbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der auf die um einen inneren Wandungsteil (14) des Druckbehälters (10, 50) geschlungene
flächige Anordnung (15) aus Basismaterial aufgenähte oder aufgestickte elektrische
Leiter (23) als eine einen mäanderförmigen Verlauf aufweisende Elektrode ausgebildet
ist und sich die durch die Höhen (26) und die auf einer in Längsrichtung des Druckbehälters
(10, 50) verlaufenden Grundlinie (28) liegenden Täler (27) definierte Größe der Mäanderwindungen
in Umfangsrichtung des Druckbehälters (10, 50) ändert.
6. Druckbehälter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Größe der Mäanderwindungen ausgehend vom den Anschluss der Elektrode (23)
an die Messanordnung aufweisenden Ende des Druckbehälters (10, 50) über die Längserstreckung
des Druckbehälters (10, 50) vergrößert.
7. Druckbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die eine Elektrode der Messanordnung von einem sich in Längsrichtung des Druckbehälters
(10, 50) erstreckenden, auf die um einen inneren Wandungsteil (14) des Druckbehälters
(10) geschlungene flächige Anordnung (15) aus Basismaterial aufgenähten oder aufgestickten
Leiter (20) gebildet ist und die andere Elektrode von einem mit einem mäanderförmigen
Verlauf ebenfalls auf das Basismaterial aufgenähten oder aufgestickten Leiter (23)
gebildet ist, wobei sich die durch die Höhen (26) und die auf einer in Längsrichtung
des Druckbehälters (10, 50) verlaufenden Grundlinie (28) liegenden Täler (27) definierte
Größe der Mäanderwindungen in Umfangsrichtung des Druckbehälters (10, 50) ändert,
und wobei die beiden Elektroden in Umfangsrichtung des Druckbehälters (10, 50) gegeneinander
versetzt auf dem Basismaterial angeordnet sind und der zwischen den in unterschiedlichen
Umfangsbereichen des Druckbehälters (10, 50) liegenden elektrischen Leitern (20, 23)
bewegliche Kolben (13, 51) die kapazitive Kopplung zwischen den Elektroden verstärkt.
8. Druckbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine an der Wandung (11) des Druckbehälters (10, 50) angebrachte flächige Anordnung
(15) aus einem mit wenigstens einem elektrischen Leiter (20, 23) benähten oder bestickten
Basismaterial einen Bestandteil einer induktiven Messanordnung bildet und die durch
die Änderung der Position des Kolbens (13, 51) im Druckbehälter (10, 50) erzeugte
Änderung eines durch Zufuhr von elektrischer Energie erzeugten elektrischen Feldes
in der Messanordnung gemessen und daraus die jeweilige Position des Kolbens (13, 51)
im Druckbehälter (10, 50) bestimmt wird.
9. Druckbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die flächige Anordnung (15) aus dem mit den elektrischen Leitern (20, 23) benähten
oder bestickten Basismaterial um eine innere aus einem Kunststoff bestehende Schicht
als innerem Wandungsteil (14) geschlungen und außen auf die flächige Anordnung (15)
wenigstens eine weitere Schicht (16) aus einem faserverstärkten Kunststoff aufgebracht
ist.
10. Druckbehälter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Schicht mit einer aus elektrisch nicht leitenden Fasern bestehenden Verstärkung
versehen ist.
11. Druckbehälter nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die aus Basismaterial bestehende flächige Anordnung (15) auf die Oberfläche der inneren
Wandungsteils (14) auflaminiert ist.
12. Druckbehälter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Schicht (16) mit einer aus Kohlenstofffasern bestehenden Verstärkung versehen
ist und zwischen der flächigen Anordnung (15) aus dem Basismaterial und der diese
umschließenden äußeren Schicht (16) eine Zwischenschicht aus einem isolierenden Material
angeordnet ist.
13. Druckbehälter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Schicht (16) mit einer aus elektrisch nicht leitenden Fasern bestehenden
Verstärkung versehen ist und in die äußere Schicht (16) zusätzlich elektrisch leitfähige
Fasern zur Ausbildung einer Abschirmung eingebracht sind.
14. Druckbehälter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Schicht (16) mit einer aus elektrisch nicht leitenden Fasern bestehenden
Verstärkung versehen ist und auf dem äußeren Umfang des Druckbehälters (10, 50) eine
aus einem elektrisch leitenden Material bestehende Abschirmung aufgebracht ist.