[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bedienen eines Kochfelds, bei welchem Betriebsbedingungen
durch einen Nutzer eingestellt werden. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Kochfeld.
[0002] Kochfelder werden durch einen Nutzer durch Betätigen von Bedienelementen in ihren
Betriebsbedingungen eingestellt. Dabei sind eine Vielzahl von unterschiedlichen Bedienelementen
bekannt. So gibt es Dreh- und/oder Drückschalter, berührsensitive Bedienelemente usw.
Es ist daher jeweils mehr oder weniger Bauraum des Kochfelds erforderlich, um ein
oder mehrere derartige Bedienelemente unterzubringen und positionell anzubringen.
Dadurch wird anderer Bauraum eingeschränkt und gegebenenfalls kann die Anbringung
von Bedienelementen nur an einer Stelle des Kochfelds erfolgen, an der die Zugängigkeit
die nutzerfreundliche Bedienung einschränkt ist.
[0003] Nicht zuletzt sind durch relativ große und erhaben überstehende Bedienelemente Situationen
geschaffen, in denen sich ein Nutzer daran stoßen kann oder durch einen anderen Gegenstand
gegen das Bedienelement gestoßen wird, wodurch dieses beschädigt oder zerstört werden
kann.
[0004] Bei allen Ausführungen ist es erforderlich, dass der Nutzer direkt dieses Bedienelement
greift oder berührt, um dann eine entsprechende Einstellung hervorrufen zu können.
Gerade bei Kochfeldern mit über die Kochfeldplatte bedienbaren Bedienelementen ist
hierbei auch ein Hemmnis bei den Nutzern vorhanden, das sich in dem subjektiven Empfinden
eines Berührenmüssens einer möglicherweise heißen Zone darstellt.
[0005] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Bedienen eines Kochfelds
als auch ein derartiges Kochfeld zu schaffen, mit welchem eine platzsparende und nutzerfreundliche
Bedienung realisiert ist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren sowie ein Kochfeld gemäß den unabhängigen
Ansprüchen gelöst.
[0007] Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Bedienen eines Kochfelds, werden Betriebsbedingungen
des Kochfelds durch einen Nutzer eingestellt. Die Betriebsbedingungen werden durch
Gesten des Nutzers eingestellt. Eine derartige Vorgehensweise ermöglicht ein sehr
schnelles und nutzerfreundliches Bedienen. Es ist nicht mehr zwingend erforderlich,
dass gegebenenfalls mehrere Bedienelemente physisch vorhanden sind, die dann von einem
Nutzer gegriffen oder berührt werden müssen, um dann wiederum gewünschte Einstellungen
erreichen zu können. Durch eine derartige berührungslose Gestensteuerung können Abläufe
auch sehr schnell durchgeführt werden. Es sind keine störenden gegenständlichen Elemente
mehr im weg, an denen angestoßen werden kann und die darüber hinaus auch gereinigt
werden müssen. Es ist eine barrierefreie Bedienung möglich.
[0008] Durch das Vermeiden des Berührens des Kochfelds, um Betriebsbedingungen einstellen
zu können, kann dieses auch durch Fingerabdrücke oder dergleichen nicht mehr verschmutzt
werden. Auch dieser Reinigungsaufwand entfällt dann.
[0009] Gerade bei einem Kochfeld kann durch die berührungslose Gestensteuerung auch vermieden
werden, dass eine gegebenenfalls zu warme Zone eines Bedienfelds berührt werden muss
oder ein Nutzer erst die Hemmung davor verlieren muss, dass er eine subjektiv empfundene
warme oder heiße Oberfläche berühren muss, um Betriebsbedingungen einstellen zu können.
[0010] Darüber hinaus kann vermieden werden, dass bei überlaufendem Gargut, beispielsweise
Flüssigkeiten, die dann auch auf die Elektronik im Bereich des Bedienfelds auftrifft,
kein Fehlerzustand mehr ausgegeben wird, da es eine derartige Ausgestaltung der Bedienvorrichtung
grundsätzlich nicht mehr gibt.
[0011] Weitere Vorteile einer derartigen Gestensteuerung sind darin zu sehen, dass gelernte
Gesten in einen intuitiven Bedienungsablauf einfließen können und es daher für den
Nutzer noch einfacher ist, seine Bedienungsabläufe und seine weiteren Bewegungsszenarien
fließend ineinander übergehen zu lassen. Die Abläufe werden dadurch sehr strukturiert
und intuitiv aufeinander folgend durchgeführt. Die Orientierung für einen Nutzer ist
darüber hinaus auch einfacher und zielführender.
[0012] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das Einstellen durch Gesten nach dem Starten eines
Gestenerkennungsmodus durchgeführt wird. Durch eine derartige Vorgehensweise können
unerwünschte Einstellungen oder Fehleinstellungen vermieden werden. Es wird somit
nicht jede Bewegung des Nutzers als Geste zur Einstellung einer Betriebsbedingung
verstanden, sondern erst dann, wenn der Gestenerkennungsmodus aktiviert wird, werden
die Gesten im Hinblick auf eine Betriebsbedingungseinstellung erfasst und ausgewertet.
Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das Starten des Gestenerkennungsmodus durch Betätigen
eines Bedienelements und/oder durch Durchführen einer definierten Startgeste erfolgt.
In diesem Zusammenhang kann durch ein einfaches und leicht zugänglich positioniertes
Bedienelement in unmittelbarer Nähe des Aufenthaltsbereichs des Nutzers, wenn dieser
mit dem Kochfeld hantiert, auch eine sehr schnelle und sichere Aktivierung des Gestenerkennungsmodus
durchgeführt werden. Gegebenenfalls kann hier auch ein möglichst großflächiges Bedienelement
geschaffen werden, sodass allein schon dadurch eine Aktivierung des Gestenerkennungsmodus
schnell und zuverlässig erfolgen kann, ohne dass der Nutzer gezielt in Richtung des
Bedienelements blicken muss, um dieses zu treffen. Noch vorteilhafter ist das Starten
des Gestenerkennungsmodus durch eine definierte Startgeste. Diese kann eine ansonsten
beim Bedienen des Kochfelds oder beim Hantieren mit weiteren Komponenten in der Nähe
oder im Bereich des Kochfelds unübliche Geste sein, sodass auch hier keine unerwünschten
Startszenarien des Gestenerkennungsmodus hervorgerufen werden. Derartige Startgesten
können eine Bewegung und/oder Positionshaltung eines spezifischen Gliedmaßes eines
Menschen sein.
[0013] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass eine Geste abhängig von der Position und/oder von
der Orientierung einer Hand eines Nutzers relativ zu einer auszuwählenden und/oder
einzustellenden Funktionsteileinheit des Kochfelds erkannt wird. In diesem Zusammenhang
können gerade mit einer Hand und/oder an der Hand befindlichen Fingern eine Vielzahl
von Bewegungsmustern und Bewegungsabläufen oder aber auch feststehenden Orientierungen
einer Hand oder eines Fingers Einstellungen vorgenommen werden. Da gerade die Hand
hierzu vielfältige und für einen Nutzer leicht durchführbare Lagen, Positionen und/oder
Orientierungen ermöglicht, ist dies von besonderer Vorteilhaftigkeit.
[0014] Es können in diesem Zusammenhang Ausgestaltungen einer flachen ausgestreckten Hand
oder einer Hand mit leicht gekrümmten Fingern und zu einer Faust geballten Hand entsprechende
Lagen, Positionen, Orientierungen erfolgen. Entsprechendes kann auch mit zumindest
einem Finger einer Hand durchgeführt werden. Die Hand kann senkrecht oder waagrecht
gehalten werden, sie kann in einem spezifischen Winkel in unterschiedlichsten Raumrichtungen
gehalten oder orientiert werden. Sie kann darüber hinaus auch in bestimmte Richtungen
geradlinig bewegt werden, oder gedreht werden und gleichzeitig gegebenenfalls die
Hand dann in eine andere Raumrichtung geradlinig oder teilweise in einer Bogenbahn
gekrümmt bewegt werden. All diese Bewegungsmöglichkeiten und ortsfesten Haltungen
einer Hand ermöglichen vielfältige Gestenszenarien, um damit unterschiedlichste Betriebsbedingungen
auswählen und einstellen zu können. Vorzugsweise kann auch vorgesehen sein, dass durch
das Kochfeld spezifische Gesten vorgegeben sind, die ein Nutzer durchführen muss,
um mit diesen Gesten zugeordnete Betriebsbedingungseinstellungen erreichen zu können.
[0015] In vorteilhafter Weise kann jedoch auch vorgesehen sein, dass ein Definitionsmodus
bereitgestellt wird, in dem ein Nutzer individuell Gesten durchführen kann, die er
dann individuell einzelnen Betriebsbedingungseinstellungen zuordnen kann. So kann
ein sehr nutzerindividuelles und den eigenen Wünschen entsprechendes Ablaufszenario
im Hinblick auf die durchzuführenden Gesten und die damit verbundenen Betriebsbedingungseinstellungen
erstellt werden. Es kann dabei ein Lernmodus vorhanden sein, in dem der Nutzer seine
individuellen Gesten durchführt, die dann von dem Kochfeld detektiert und erfasst
werden. Der Nutzer kann dann eine oder mehrere Betriebsbedingungseinstellungen dieser
individuellen Geste zuordnen. Ist ein derartiges Szenario ausreichend erkannt, so
kann es abgespeichert werden und bleibt entsprechend für die weitere Bedienung erhalten.
[0016] Durch eine derartige Ausgestaltung können auch sehr individuelle Bedienszenarien
erstellt werden, sodass auch eine gewisse nutzerindividuelle Sicherung und Zugänglichkeit
für die Bedienung des Kochfelds gewährleistet ist. Dadurch kann ein ungewünschtes
oder unbefugtes Bedienen eines Kochfelds durch einen unbefugten Nutzer verhindert
werden.
[0017] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass eine Geste dann erkannt wird, wenn eine zur Einstellung
vorgesehene Hand des Nutzers direkt oberhalb einer Funktionsteileinheit des Kochfelds
positioniert ist und dann eine Bewegung und/oder Orientierung der Hand oder zumindest
eines Fingers der Hand durchgeführt wird. Durch eine derartige positionelle Zuordnung,
wo die Hand sich befinden muss oder wo sie sich bewegen muss, um eine von mehreren
vorhandenen Funktionsteileinheiten eines Kochfelds auswählen und einstellen zu können,
wird auch hier bereits eine sehr nutzerfreundliche und intuitiv nachvollziehbare Gestensteuerung
durchgeführt. Darüber hinaus ist es dem Nutzer somit gleich im Blickfeld, ob er die
richtigen Einstellungen durchführt bzw. die durch die Gesten gewollten Betriebsbedingungseinstellungen
richtig erkannt werden.
[0018] So kann beispielsweise in diesem Zusammenhang bei einem Kochfeld mit mehreren Kochzonen
die Auswahl einer der Kochzonen dahingehend erfolgen, dass eine Hand direkt oberhalb
dieser Kochzone insbesondere in einem definierten Abstand gehalten wird, sodass die
Auswahl der Kochzone erkannt wird. Es kann in diesem Zusammenhang dann vorgesehen
sein, dass das Erkennen dieser gestengesteuerten Auswahl dem Nutzer optisch angezeigt
wird, indem beispielsweise auf dem Kochfeld ein optisches Signal angezeigt wird. Vorzugsweise
kann hier vorgesehen sein, dass eine das Ausmaß der Kochzone definierende Begrenzung
oder Umrandung zumindest abschnittsweise beleuchtet wird, sodass es für einen Nutzer
schnell und eindeutig erkennbar ist, ob die zur Auswahl vorgesehene Kochzone dann
auch durch die Gestensteuerung eindeutig erkannt und ausgewählt wurde.
[0019] Es kann auch vorgesehen sein, dass zur Einstellung einer Betriebsbedingung zumindest
beide Hände gleichzeitig oder nacheinander bewegt werden und/oder spezifisch orientiert
sind. Dem Sicherheitsaspekt wird hierdurch verstärkt Rechnung getragen.
[0020] Es kann vorgesehen sein, dass zur korrekten Erkennung einer Einstellung einer Betriebsbedingung
zumindest eine Hand innerhalb eines zeitlich vorgebbaren Einstellungsintervalls in
eine spezifische Position und/oder eine spezifische Orientierung gebracht werden muss.
Erfolgt dies nicht innerhalb dieses Einstellungsintervalls, so wird die Gestensteuerung
abgebrochen oder keine Betriebsbedingungseinstellung durchgeführt, da das Gerät dann
in diesem Fall vermutet, dass die Geste nicht zur Einstellung der Betriebsbedingung
durchgeführt wurde.
[0021] Auch damit kann ein entsprechender Sicherheitsaspekt bezüglich unerwünschter Gestenerkennungen
erreicht werden.
[0022] Vorzugsweise wird vorgesehen, dass eine Kochzone dadurch ausgewählt wird, dass eine
Hand in einem spezifischen Abstand und/oder für eine spezifische Dauer über der Kochzone
gehalten wird. Dadurch wird eine sehr schnelle, nutzerfreundliche und wenig Platz
benötigende Gestensteuerung bezüglich der Kochzonenauswahl erreicht. So kann in diesem
Zusammenhang durch eine Hand die Kochzone ausgewählt werden, und mit der anderen Hand
bereits das Zubereitungsgefäß genommen werden und dann unverzüglich auf die Kochzone
aufgestellt werden. Sehr schnelle Abläufe lassen sich daher durchführen, die dennoch
sehr koordiniert und in der richtigen Reihenfolge ablaufen.
[0023] Vorzugsweise wird eine Kochzone mit einer ersten Hand durch zumindest eine Geste
ausgewählt und eine Kochstufe dieser Kochzone mit der anderen Hand durch zumindest
eine Geste eingestellt. Dies ist nutzerfreundlich und mit einer hohen Sicherheit vor
Fehleinstellung einhergehend.
[0024] Vorzugsweise wird für jede Kochstufe ein spezifischer Abstand vorgegeben wird, in
dem eine Hand über einer Kochstufeneinstellungsvorrichtung des Kochfelds zum Einstellen
der Kochstufe gehalten werden muss. Dadurch werden mit dem Halten der Hand im unterschiedlichen
vertikalen Abstand zu dieser Vorrichtung unterschiedliche Kochstufen eingestellt.
Dadurch muss die Hand zur Einstellung der Kochstufe nicht horizontal verschoben werden
und wirkt dann gegebenenfalls nicht störend in den Aktionsbereich der anderen Hand
ein, mit der dann bereits ein anderer Arbeitsgang erledigt werden kann.
[0025] Vorzugsweise wird jeder Kochstufe ein akustischer Ton mit spezifischer Frequenz zugeordnet
und bei der Einstellung der Kochstufe wird der Ton erzeugt und/oder die Einstellung
einer Kochstufe optisch angezeigt. Dadurch ist eine sehr einfache und für den Nutzer
leicht nachvollziehbare Kontrollmöglichkeit für eine korrekte Einstellung geschaffen.
[0026] Vorzugsweise wird vorgesehen, dass eine Kochzone dadurch ausgewählt wird, dass eine
einer Kochzone zugewiesene Reihenfolgennummer durch eine entsprechende Anzahl von
ausgestreckten Fingern, einer in einen Detektionsbereich einer Gestenerkennung gehaltenen
Hand, angezeigt wird. Dies kann dann unabhängig von der relativen Position der Hand
zu der auszuwählenden Kochzone erfolgen. Auch dies kann somit sehr schnell und nutzerfreundlich
erfolgen, da der Nutzer lediglich die Anzahl der Finger in den Detektionsbereich halten
muss, welche Kochzone er verwenden möchte. Diesbezüglich muss er nur wissen, wie die
Nummerierung der einzelnen Kochzonen ist, um dann auch die richtige Anzahl an Fingern
in den Detektionsbereich halten zu können.
[0027] Ein Ausschalten einer spezifischen Kochzone kann entweder dadurch erfolgen, dass
eine spezifische Bewegung der Hand gemacht wird, beispielsweise eine Horizontalbewegung
einer ausgestreckten flachen Hand erfolgt. Ebenso kann jedoch beispielsweise auch
vorgesehen sein, dass mit einem einzigen ausgestreckten Finger, beispielsweise der
Daumen, dieser dann nach unten zeigend orientiert wird, sodass durch die Gestensteuerung
das damit verbundene Ausschalten dieser Kochzone erkannt wird. Ein weiteres Szenario
könnte dahingehend gegeben sein, dass wiederum die Anzahl der Finger gehoben wird,
welche Kochzone deaktiviert werden soll und dann diese Finger ausgehend von der ausgestreckten
Stellung eingekrümmt werden, sodass auch hier das gewollte Ausschalten gestengesteuert
erkannt wird und erfolgen kann.
[0028] Die oben genannten Abläufe im Hinblick auf die Gestensteuerung sind lediglich beispielhaft.
Wie bereits eingangs erwähnt, gibt es gerade durch die Hand und die Finger eine Vielzahl
von Szenarien, die sich im Hinblick auf Lage, Orientierung und Bewegung darstellen
lassen, um damit das Auswählen und Einstellen von Funktionsteileinheiten und von Parameterwerten
davon durchführen zu können.
[0029] Es wird vorzugsweise vorgesehen, dass zumindest einige der Betriebsbedingungen, die
durch Gesten eingestellt werden, auch zusätzlich durch Berühren eines berührsensitiven
Bedienfelds des Kochfelds eingestellt werden können. Durch eine derartige Redundanz
werden dem Nutzer vielfältige Bedienungsmöglichkeiten angeboten die abhängig von der
spezifischen Kochsituation ein sehr schnelles und präzises Bedienen ermöglichen. Darüber
hinaus wird durch die Redundanz auch eine Einstellung ermöglicht, wenn eine Bedienvariante
ausfällt oder nicht durchführbar ist.
[0030] Es kann hier auch vorgesehen sein, dass eine Kochstufe durch das Hochhalten eines
Fingers einer Hand oder das horizontale Entlangbewegen der Hand in eine spezifische
erste Richtung eine Erhöhung der Kochstufe bewirkt und das Nachuntenhalten eines Fingers
einer Hand oder das horizontale Entlangbewegen der Hand in eine spezifische, insbesondere
der ersten Richtung entgegengesetzte, zweite Richtung eine Erniedrigung der Kochstufe
bewirkt.
[0031] Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Kochfeld, welches einen Gestenerkenner aufweist,
mit welchem Gesten eines Nutzers zur Einstellung von Betriebsbedingungen erkennbar
sind. Der Gestenerkenner kann insbesondere zumindest einen Nahfelderkennungssensor
und/oder einen Infrarotsensor und/oder eine zumindest im für den Menschen sichtbaren
Spektralbereich sensitive Kamera und/oder einen Bewegungserkennungssensor aufweisen.
Jede der Funktionsteileinheiten des Kochfelds kann zumindest einem dieser Sensoren
oder Detektoren zugeordnet sein. Es kann auch für das gesamte Kochfeld nur lediglich
ein derartiger Gestenerkenner vorhanden sein.
[0032] Vorzugsweise ist ein erster Gestenerkenner zur Auswahl einer ersten Kochzone in einem
Abstand größer einer Länge einer Hand zu einem Gestenerkenner zur Auswahl einer zweiten
Kochzone am Kochfeld angeordnet. Dadurch können Fehlbedienungen vermieden werden,
da insbesondere die Hand nur im Erfassungsbereich eines Gestenerkenners ist bzw. sein
kann.
[0033] Vorzugsweise weist das Kochfeld zumindest eine Anzeigeeinheit auf, auf welcher eine
mit einer Geste verbundene Einstellung optisch anzeigbar ist. Dadurch ist es dem Nutzer
einfach und intuitiv nachvollziehbar, welche Einstellungen mit der Geste durchgeführt
wurden, ob diese überhaupt durchgeführt wurden und ob sie richtig sind.
[0034] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Kochfelds;
- Fig. 2
- einen Teilausschnitt des Kochfelds gemäß Fig. 1 in einem ersten Bedienzustand;
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf den Ausschnitt gemäß Fig. 2 in einem zweiten Bedienzustand;
- Fig. 4
- einen Ausschnitt auf den Ausschnitt gemäß Fig. 2 in einem dritten Bedienzustand; und
- Fig. 5
- einen Ausschnitt gemäß Fig. 2 in einem vierten Bedienzustand.
[0035] In den Figuren werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0036] In Fig. 1 ist ein Kochfeld 1 gezeigt. Das Kochfeld 1 umfasst im Ausführungsbeispiel
vier Kochzonen 2, 3, 4 und 5, die im Hinblick auf ihre Flächenausmaße eckig gestaltet
sind und durch Flächenbegrenzungen 6 und 7, die zwei senkrecht aufeinander stehende
Begrenzungslinien darstellen, begrenzt sind. Jede der Kochzonen 2 bis 5 kann in verschiedenen
Kochstufen betrieben werden. Das Kochfeld 1 umfasst eine in Position und Größe lediglich
beispielhaft dargestellte Steuereinheit 8, die zur Steuerung von den jeweiligen Kochzonen
2 bis 5 zugeordneten Heizeinheiten, die in Fig. 1 nicht dargestellt sind, ausgebildet
ist.
[0037] Das Kochfeld 1 umfasst darüber hinaus einen einzigen, an einem unteren Ende angeordneten
Ein- und Ausschalter 9, der zur direkten manuellen Betätigung durch einen Nutzer vorgesehen
ist. Dieser Schalter 9 kann ein berührsensitives Bedienfeld sein, kann jedoch aber
auch ein Drückschalter oder dergleichen sein.
[0038] Das Kochfeld 1 umfasst darüber hinaus im Ausführungsbeispiel mehrere Gestenerkenner
10, 11, 12 und 13. Der Gestenerkenner 10 ist der Kochzone 2, der Gestenerkenner 11
der Kochzone 3 der Gestenerkenner 12 der Kochzone 4 und der Gestenerkenner 13 der
Kochzone 5 zugeordnet. Dies ist funktionell als auch positionell entsprechend ausgebildet.
Ein Gestenerkenner 10 bis 13 kann zumindest einen Nahfelderkennungssensor und/oder
zumindest einen Infrarotsensor oder zumindest eine im für den Menschen sichtbaren
Spektralbereich sensitive Kamera und/oder einen Bewegungserkennungsensor aufweisen.
Die Gesternerkenner 10 bis 13 sind vorzugsweise jeweils mit einem Abstand voneinander
angeordnet, der größer als die Länge einer Hand mit ausgestreckten Fingern ist.
[0039] Die Steuerung der Betriebsbedingungseinstellungen der Kochzonen 2 bis 5 und der Kochstufen
ist bei dem Kochfeld 1 ausschließlich durch Gesten und somit durch berührungslose
Durchführung gegeben. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass zusätzlich ein berührsensitives
Bedienfeld ausgebildet ist, mit welchen zumindest einige der Betriebsbedingungen des
Kochfelds 1, die durch Gesten eingestellt werden können, auch durch das Berühren des
Bedienfelds ausgewählt und eingestellt werden können.
[0040] Jeder Kochzone 2 bis 5 ist darüber hinaus eine individuelle Anzeigeeinheit 14, 15,
16 und 17 zugeordnet, die im Ausführungsbeispiel jeweils benachbart zu dem Gestenerkenner
10 bis 13 angeordnet sind.
[0041] In den Anzeigeeinheiten 14 bis 17 werden beispielsweise Parameterwerte der jeweils
betriebenen Kochzone 2 bis 5 einem Nutzer angezeigt.
[0042] Darüber hinaus ist vorgesehen, dass in oder unterhalb einer Kochfeldplatte 18 des
Kochfelds, welche aus Glas oder Glaskeramik sein kann, Lichtquellen und/oder Lichtleiter
angeordnet sind, mittels welchen die Linien 6 und 7 individuell beleuchtbar sind.
[0043] Abhängig davon, welche der Kochzonen 2 bis 5 ausgewählt ist, wird dann der jeweilige
Abschnitt der Linien der Begrenzungen 6 und 7, die dann diese ausgewählte Kochzone
2 bis 5 begrenzen, mit einer spezifischen Farbe beleuchtet, sodass für einen Nutzer
einfach erkannt werden kann, welche der Kochzonen 2 bis 5 ausgewählt und aktiv ist.
[0044] Im Nachfolgenden wird ein beispielhaftes Szenario zur Auswahl der Kochzone 3 erläutert.
Dazu ist in Fig. 2 ein vergrößerter Teilausschnitt des Kochfelds 1 gemäß Fig. 1 gezeigt.
Zunächst wird das Kochfeld 1 eingeschaltet, und dabei durch einen Nutzer mit einer
Hand 20 bzw. einem Finger 21 der Schalter 9 gedrückt. Im Nachfolgenden kann dann gemäß
der Darstellung in Fig. 3 ein Zubereitungsgefäß 22 auf die Kochzone 3 aufgestellt
werden. Um dann die Kochzone 3 auszuwählen, wird die Hand 20, die dann ausgestreckt
flach und horizontal orientiert ist, im gewissen definierten Abstand, der vorzugsweise
zwischen 3 cm und 20 cm sein kann, über der Kochzone 3 und insbesondere über dem Gestenerkenner
11 diese Hand gehalten, insbesondere für eine vorgebbare Zeitdauer, die beispielsweise
kleiner 3 Sekunden sein kann. Mittels dem Gestenerkenner 11 wird dann diese Geste
erkannt und der Wunsch des Nutzers, die Kochzone 3 zu aktivieren, erfasst. Um dies
dem Nutzer auch kenntlich zu machen, wird dann ein Teil der Begrenzung 6 und ein Teil
der Begrenzung 7, die die Kochzone 3 begrenzen, beleuchtet, beispielsweise rot beleuchtet.
Die korrekte Auswahl der Kochzone 3 ist somit dem Nutzer angezeigt.
[0045] Um nachfolgend noch die Kochstufe dieser ausgewählten Kochzone 3 einzustellen wird
gemäß der Darstellung in Fig. 5 die zweite Hand, nachfolgend ebenfalls mit dem Bezugszeichen
20 versehen, ebenfalls im horizontalen ausgestreckten Zustand über einen Skalabereich
23 geführt, der am frontseitigen Ende des Kochfelds 1 angeordnet ist und ebenfalls
zur Gestikdetektion ausgebildet ist. Auch hier wird in einem Abstandsintervall, wie
es oben genannt wurde, die Hand von links nach rechts über die streifenförmige Skala
geführt, sodass erkannt wird, wie die Kochstufe ausgewählt und eingestellt werden
soll. Wird die Hand 20 dann gestoppt, so wird der gewünschte Kochstufenwert ebenfalls
erkannt und eingestellt. Im Ausführungsbeispiel ist zu erkennen, dass die Kochstufe
gemäß der Anzeige in der Anzeigeeinheit 15 auf "7" eingestellt ist.
[0046] Es kann auch vorgesehen sein, dass die Kochstufe durch Geste auch dadurch ausgewählt
wird, in dem die andere Hand 20 direkt an der Stelle über dem Skalabereich 23 gehalten
wird, an der der gewünschte Kochstufenwert liegt. Ebenso kann vorgesehen sein, dass
zur Kochstufeneinstellung keinerlei horizontale Bewegung einer Hand erforderlich ist,
sondern abhängig von einem vertikalen Abstand zu einer Kochstelleneinstellvorrichtung
die jeweilige Kochstufe eingestellt wird.
[0047] Bei allen Ausführungen kann vorgesehen sein, dass die Kochstufeneinstellung akustisch
angezeigt wird. So kann abhängig von der Kochstufe ein spezifischer Ton mit spezifischer
Frequenz erzeugt werden, so dass auch für den Nutzer sehr leicht abhängig von der
Tonhöhe der Kochstufenwert erkannt werden kann, ohne dass der Nutzer dies durch seine
Augen auf einem Anzeigebereich erkennen bzw. nachsehen muss.
[0048] Die Zubereitung wird dann auf der Kochzone 3 mit der eingestellten Kochstufe durchgeführt.
[0049] Änderungen der Einstellung, Auswählen weiterer Kochzonen, Deaktivieren der Kochzone
3 und dergleichen werden ebenfalls durch Gestiksteuerung durchgeführt, wobei dazu
beispielhafte Szenarien, wie sie oben erläutert wurden, herangezogen werden können.
Diese sind jedoch nicht als abschließend oder einschränkend zu verstehen. Sondern
die Gestiksteuerung kann auf Basis einer Vielzahl von unterschiedlichen Orientierungen,
Lagen und Bewegungsmustern einer Hand und/oder eines Fingers einer Hand erfolgen.
Auch die Kombination von Lagen, Orientierungen und Bewegungen von zwei Händen gleichzeitig
oder zumindest zeitweise zeitversetzt zueinander können zu Betriebsbedingungseinstellungen
zugrunde gelegt werden.
Bezugszeichenliste
[0050]
- 1
- Kochfeld
- 2
- Kochzone
- 3
- Kochzone
- 4
- Kochzone
- 5
- Kochzone
- 6
- Flächenbegrenzung
- 7
- Flächenbegrenzung
- 8
- Steuereinheit
- 9
- Ausschalter
- 10
- Gestenerkenner
- 11
- Gestenerkenner
- 12
- Gestenerkenner
- 13
- Gestenerkenner
- 14
- Anzeigeeinheit
- 15
- Anzeigeeinheit
- 16
- Anzeigeeinheit
- 17
- Anzeigeeinheit
- 18
- Kochfeldplatte
- 20
- Hand
- 21
- Finger
- 22
- Zubereitungsgefäß
- 23
- Skalabereich
1. Verfahren zum Bedienen eines Kochfelds (1), bei welchem Betriebsbedingungen durch
eine Nutzer eingestellt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Betriebsbedingungen durch Gesten des Nutzers eingestellt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Einstellen durch Gesten nach Starten eines Gestenerkennungsmodus durchgeführt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Starten durch Betätigen eines Bedienelements und/oder durch Durchführen einer
Startgeste erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Geste abhängig von der Position und/oder Orientierung einer Hand (20) eines
Nutzers relativ zu einer auszuwählenden und/oder einzustellenden Kochzone (2 bis 5)
erkannt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Geste erkannt wird, wenn eine zur Einstellung vorgesehene Hand (20) des Nutzers
direkt oberhalb der Kochzone (2 bis 5) positioniert ist und dann eine Bewegung und/oder
Orientierung der Hand (20) oder zumindest eines Fingers (21) der Hand (20) erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Einstellung einer Betriebsbedingung zumindest beide Hände (20) gleichzeitig oder
nacheinander bewegt werden und/oder spezifisch orientiert sind.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur korrekten Erkennung einer Einstellung einer Betriebsbedingung zumindest eine
Hand (20) innerhalb eines zeitlich vorgebbaren Einstellungsintervalls in eine spezifische
Position und/oder Orientierung gebracht werden muss.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kochzone (2 bis 5) dadurch ausgewählt wird, dass eine Hand (20) in einem spezifischen
Abstand und/oder für eine spezifische Zeitdauer über der Kochzone (2 bis 5) gehalten
wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kochzone (2 bis 5) dadurch ausgewählt wird, dass eine der Kochzone (2 bis 5)
zugewiesene Nummer durch eine entsprechende Anzahl von ausgestreckten Fingern (21),
einer in einen Detektionsbereich eines Gestenerkenners (10 bis 13) gehaltenen Hand
(20), angezeigt wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Kochstufen einer Kochzone (2 bis 5) durch Gesten eingestellt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass für jede Kochstufe ein spezifischer Abstand vorgegeben wird, in dem eine Hand über
einer Kochstufeneinstellungsvorrichtung zum Einstellen der Kochstufe gehalten werden
muss.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kochstufe durch das Hochhalten eines Fingers (21) einer Hand (20) oder das horizontale
Entlangbewegen der Hand (20) in eine spezifische erste Richtung eine Erhöhung der
Kochstufe bewirkt und das Nachuntenhalten eines Fingers (21) einer Hand (20) oder
das horizontale Entlangbewegen der Hand (20) in eine spezifische, insbesondere der
ersten Richtung entgegen gesetzte, zweite Richtung eine Erniedrigung der Kochstufe
bewirkt.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Kochstufe ein akustischer Ton mit spezifischer Frequenz zugeordnet wird und
bei der Einstellung der Kochstufe der Ton erzeugt wird und/oder die Einstellung einer
Kochstufe optisch angezeigt wird.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kochzone (2 bis 5) mit einer ersten Hand durch Geste ausgewählt wird und eine
Kochstufe dieser ausgewählten Kochzone (2 bis 5) mit der anderen Hand durch Geste
eingestellt wird.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einige der Betriebsbedingungen, die durch Gesten eingestellt werden, auch
zusätzlich durch Berühren eines berührsensitiven Bedienfelds eingestellt werden können.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Gestenerkenner (10 bis 13) zur Auswahl einer ersten Kochzone (2 bis 5)
in einem Abstand größer einer Länge einer Hand zu einem Gestenerkenner (10 bis 13)
zur Auswahl einer zweiten Kochzone (2 bis 5) am Kochfeld (1) angeordnet wird.
17. Kochfeld (1), welches zumindest einen Gestenerkenner (10 bis 13) aufweist, mit welchem
Gesten eines Nutzers zur Einstellung von Betriebsbedingungen erkennbar sind.
18. Kochfeld (1) nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Gestenerkenner (10 bis 13) zumindest einen Nahfelderkennungssensor und/oder zumindest
einen Infrarotsensor und/oder zumindest eine im für den Menschen sichtbaren Spektralbereich
sensitive Kamera und/oder einen Bewegungserkennungssensor aufweist.
19. Kochfeld (1) nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass es zumindest eine Anzeigeeinheit (14 bis 17) aufweist, auf welcher eine mit einer
Geste verbundenen Einstellung optisch anzeigbar ist.