[0001] Die Erfindung betrifft eine Strangpresse zum kontinuierlichen Pressen von Metall.
[0002] Hierbei offenbart die
DE 16 02 269 eine kontinuierlich arbeitende, stehende Strangpresse mit einem mit einem Aufnehmer
wirksamen Hauptpressplunger, mit einem Gegenpressplunger und mit einem Speicherraum
für metallisches Pressgut, der einerseits über ein durch das Pressgut betätigtes Ventil
absperrbar mit dem Aufnehmer und andererseits mit dem Gegenpressplunger wirkverbunden
ist, wobei der Querschnitt des Speicherraums größer als der Querschnitt des Aufnehmers
gewählt ist, um eine möglichst kontinuierliche Strangaustrittsgeschwindigkeit gewährleisten
zu können.
[0003] Um den Fließwiderstand zu vermindern, schlägt demgegenüber die
DE 27 09 890 C2, welche die Basis für den Oberbegriff des Anspruchs 1 bildet, vor, als Ventil einen
über einen eigenen Antrieb bewegbaren Dorn vorzusehen, der insbesondere durch den
dortigen Hauptpressstempel hindurch geführt sein soll. Hierbei kann eine entsprechende
Strangpresse sowohl stehend als auch liegend ausgebildet werden.
[0004] Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung, eine Strangpresse bzw. ein Verfahren zum kontinuierlichen
Pressen von Metall bereitzustellen, mittels deren ein möglichst gleichförmiges Strangprofil
kontinuierlich hergestellt werden kann.
[0005] Als Lösung wird eine kontinuierlich arbeitende Strangpresse gemäß Anspruch 1 vorgeschlagen.
Die zum Betätigen notwendige Energie, die letztlich während des Pressens ständig aufgebracht
werden muss, führt hierbei zu einer guten Vermischung des Pressguts, insbesondere
wenn Material nachgefüllt wurde, so dass Nahtstellen im fertig gepressten Strang auf
ein Minimum reduziert werden können. Dieses gilt insbesondere in Abgrenzung zu der
DE 27 09 890 C2 auch bei liegend angeordneten Strangpressen, bei welchen ein durch das Pressgut betätigtes
Ventil bis dato nicht bekannt ist, wobei sowohl eine Matrize zum Pressen über den
Gegenpressplunger als auch das Pressgut über den Hauptpressplunger horizontal bewegt
werden. Hierbei ermöglicht die Gradlinigkeit der Gesamtanordnung, dass möglichst viel
Energie zum Vermischen des Pressguts und zum Betätigen des Ventils zur Verfügung steht,
ohne dass diese beispielsweise in komplexen Strömungswegen verloren geht, um das äußerst
gleichförmige Pressergebnis entsprechend der Aufgabe vorliegender Erfindung zu erzielen.
[0006] Hierbei versteht es sich, dass der Hauptpressplunger ggf. einstückig mit einem Hauptpressstempel,
der unmittelbar Pressdruck auf das Pressgut ausübt ausgebildet sein kann. Ebenso ist
es denkbar, dass dieses mittelbar geschehen kann, indem beispielsweise der Hauptpressplunger
einen Hauptpressstempel indirekt antreibt. Selbiges gilt für den Gegenpressplunger,
welcher beispielsweise unmittelbar auf einen Gegenpressstempel wirken kann, der wiederrum
auf das Pressgut, beispielsweise in dem Speicherraum, wirkt, wobei auch hier Gegenpressplunger
und Gegenpressstempel einstückig ausgebildet sein können. Andererseits kann der Gegenpressplunger
auch indirekt insbesondere auf das Pressgut in dem Speicherraum wirken, indem der
Gegenpressplunger eine Matrize oder sonstige Wandungen des Speicherraums, wie beispielsweise
eine Wandung eines Speicherstempels oder auch einen Ventilsitz oder das Ventil selbst,
entsprechend antreibt und einen Druck auf das Pressgut ausübt.
[0007] Hierbei versteht es sich, dass das Ventil nicht zwingend zur Gänze durch das Pressgut
betätigt werden muss. Vielmehr kann das Ventil extern angestoßen bzw. betätigt werden,
solange das Pressgut entsprechend wenigstens teilweise unterstützend wirkt. Dementsprechend
ist es besonders vorteilhaft, wenn ein selbsttätiges, also ein durch das Pressgut
betätigtes, Ventil zur Anwendung kommt, wobei jedoch auch ein zwangsgesteuertes Ventil
genutzt werden kann, solange das Pressgut die durch die Zwangssteuerung vorgegebene
Bewegung entsprechend unterstützt.
[0008] Neben der Ausgestaltung, in welcher das Ventil über das Pressgut betätigbar ausgeführt
ist, ist es für eine Strangpresse ebenfalls vorteilhaft, wenn das Ventil einen in
einem Ventilkanal angeordneten Ventilkörper aufweist, wodurch ein baulich einfaches
Ventil dargestellt werden kann. Der in dem Ventilkanal angeordnete Ventilkörper kann
in einer optimalen Ausführung somit mit einem maximalen Strömungsquerschnitt geöffnet
werden, wobei dieser bei einer geeigneten Ausgestaltung dieses Merkmals auf Grund
einer koaxialen Anordnung zum Ventilkanal vorzugsweise vollständig vom Pressgut umströmt
wird.
[0009] Diese Lösung ermöglicht insbesondere in Abgrenzung zu der
DE 27 09 890 C2 ein einfaches Befüllen des Aufnehmers mit Blöcken, die insbesondere nicht vorgelocht
und halbiert werden müssen. Auch kann, bei geeigneter Ausgestaltung, auch bei dieser
Lösung ein sehr gutes Vermischen des Pressguts gewährleistet werden, um Nahtstellen
zu vermeiden, da nach wie vor Energie für das Pressen gegen den Ventilsitz dem Pressgut
entzogen werden muss.
[0010] Letzteres gilt insbesondere dann, wenn ein Ventilkörper von dem Pressgut umströmt
wird, aber auch, wenn in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Strangpresse
das Ventil einen Ventiltrieb für den Ventilkörper aufweist. Ein derartiger Ventiltrieb
kann beispielsweise für eine teilweise Zwangssteuerung des Ventils derart genutzt
werden, dass der durch den Druck des Gegenpressplungers bedingte Schließvorgang durch
einen mechanischen und/oder elektrischen Aktuator unterstützt wird, um ein schnelles
Schließen des Ventil und somit eine gleichmäßige Pressgeschwindigkeit des Pressgutes
zu erreichen.
[0011] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Gegenpressplunger ein Hohlstempel ist und
in einem Ringzylinder angeordnet ist. Hierdurch kann auch auf den Gegenpressplunger
der Druck sehr gleichmäßig aufgebracht werden, obgleich dieses konstruktiv nicht einfach
umzusetzen ist, da keine Standardbauteile, wie beispielsweise Standard-Kolben-Zylinder-Einheiten,
zur Anwendung kommen können. Auch können auf konstruktiv einfache Weise die Druck-
und/oder Volumenverhältnisse in Haupt- und Gegenzylinder einander angenähert werden,
wodurch ein möglichst gleichförmiger Massestrom des Pressguts insbesondere auch regelungstechnisch
verhältnismäßig einfach gewährleistet werden kann.
[0012] Auch bei der letztgenannten Lösung ist es vorteilhaft, wenn die Strangpresse liegt,
so dass sowohl der Hauptpressplunger als auch der Gegenpressplunger und das gepresste
Pressgut horizontal bewegt werden. Dieses ermöglicht es unter anderem, dass Pressgut
ungehindert, insbesondere kontinuierlich, abzuziehen.
[0013] Vorzugsweise sind der Gegenpressplunger und der Hauptpressplunger koaxial angeordnet.
Dieses ermöglicht ein gleichförmiges Pressen, insbesondere auch ohne Richtungsänderung
im Materialfluss, welche die Gleichförmigkeit des gepressten Strangs negativ beeinflussen
könnte.
[0014] Es versteht sich, dass auch ein Hohlstempel als Gegenpressplunger unabhängig von
den übrigen Merkmalen der Erfindung vorteilhaft für eine Strangpresse ist.
[0015] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Gegenpressplunger eine Matrize, durch welche
das Pressgut gepresst wird, antreibt. Auch dieses gewährleistet, insbesondere in Abgrenzung
gegen die
DE 16 02 269, eine weitgehende konstruktive Annäherung des Gegenpressplungers und mithin des Gegenzylinders
an den Hauptpressplunger bzw. an den Hauptzylinder, wodurch das Bewegungsprofil des
Pressguts beim Durchtritt durch die Matrize vergleichmäßigt werden kann. Dieses fördert
die gleichförmige Ausbildung der Körnung bzw. kristallinen Zonen in dem nach dem Pressen
aushärtenden metallischen Pressgut.
[0016] In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann die Matrize einer Strangpresse ihrerseits
zusätzlich einen Speicherstempel antreiben. Dieser Speicherstempel, welcher bei dieser
Ausgestaltung das kontinuierliche Pressen unter Volumenverkleinerung des Speicherraumes
gewährleistet, ist als Hohlstempel ausgebildet, um durch diesen Hohlraum hindurch
die Matrize mit Pressgut zu bedienen. Durch das Antreiben des Speicherstempels kann
vorteilhaft auf einen weiteren Antrieb oder auf weitere hydraulische Steuermechanismen
verzichtet werden.
[0017] Der Speicherstempel seinerseits kann über einen Zusatzstempel, welcher vorzugsweise
über Zusatzkolben angetrieben oder als Zusatzkolben ausgebildet ist, entgegen der
Wirkung des Gegenpressplungers angetrieben sein. Diese entgegen des Gegenpressplungers
wirkende Bewegungsrichtung des Zusatzstempels führt zur weiteren baulichen Vereinfachung
des Gegenpressplungers bzw. seines Gegenzylinders, da auf einen doppelwirkenden Kolben
einerseits im Gegenzylinder verzichtet werden kann und andererseits sich an die Matrize
anschließende Baugruppen jeweils lediglich durch Druck und nicht durch Zug innerhalb
der Strangpresse verlagert werden. Es ist sofort ersichtlich, dass axial entlang einer
Pressrichtung angeordnete Baugruppen zwischen dem Gegenpressplunger und dem Zusatzstempel
lediglich kraftschlüssig nicht jedoch formschlüssig in Pressrichtung angeordnet sein
können. Bei einer geeigneten Verfahrensführung kann auf einen derartigen Zusatzstempel
auch verzichtet werden, wenn der Druck auf den Gegenpressplunger in geeigneter Weise
auf den Druck des Hauptpressplungers abgestimmt wird. Auf diese Weise kann der Hauptpressplunger
indirekt, indem er auf das Pressgut wirkt, den Gegenpressplunger wieder in seine Ausgangslage
zurücktreiben.
[0018] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Pressrahmen zwischen dem Hauptpressplunger
und dem Gegenpressplunger ein gebäudefestes Lager aufweist. Diese Ausgestaltung ermöglicht
es, die relative Streckbewegung des Pressrahmens in Bezug auf den Lagerpunkt zu verkleinern,
wodurch bei geeigneter Ausgestaltung, insbesondere bei einer liegenden Strangpresse,
etwaige Unruhen in dem Bewegungsablauf, die durch eine derartige Streckbewegung bedingt
sein könnten, vermindert werden können. Dieses wirkt sich dann dementsprechend positiv
auf das gepresste Pressgut aus.
[0019] Weiterhin kann es bei einer Strangpresse auch vorgesehen sein, dass der Gegenpressplunger,
Hauptpressplunger und/oder ein von dem Hauptpressplunger angetriebener Hauptpressstempel
bzw. ein von dem Gegenpressplunger angetriebener Gegenpress- oder Speicherstempel
koaxial zueinander angeordnet sind. Wie sofort ersichtlich, können Presskräfte bei
koaxial angeordneten Baugruppen - dies kann vor allem auch die Matrize, das Ventil
und den Speicherraum beinhalten - gleichmäßig sowohl auf das Pressgut als auch auf
den gemeinsamen Pressrahmen verteilt werden, wodurch sich eine besonders gute Qualität
in der Umformung des Pressgutes ergibt.
[0020] Auch bei einer Strangpresse mit einem gebäudefesten Lager zwischen Hauptpressplunger
und Gegenpressplunger ist es vorteilhaft, wie weiter obenstehend bereits erläutert,
wenn sowohl der Hauptpressplunger als auch der Gegenpressplunger und das gesamte Pressgut
horizontal bewegt werden, wobei es sich versteht, dass das Pressgut, insbesondere
im Bereich des Ventils, auch abweichende Bewegungskomponenten aufweisen kann, welche
insbesondere ein gutes Durchmischen gewährleisten, wobei letztlich die Summe aller
Bewegungskomponenten entsprechend horizontal ist.
[0021] Für eine Strangpresse nach den vorstehend erläuterten Merkmalen kann es darüber hinaus
von Vorteil sein, wenn diese Mittel zum Evakuieren des Aufnehmers aufweist. Beispielsweise
kann durch einen auf das Ventil wirkenden Unterdruck, dieses zum frühzeitigen Schließen
gezwungen bzw. angeregt werden, ohne dass bereits ein großer Gegendruck auf das Ventil
durch den Gegenpressplunger aufgebracht werden muss. Vorteilhaft bleibt bei einem
raschen Schließen des Ventils die Pressgeschwindigkeit einer kontinuierlichen Strangpresse
konstant. Durch ein Evakuieren kann auch der Verschmutzungsgrad des Pressgutes minimiert
werden, insbesondere durch etwaige Reste an der Oberfläche der der Strangpresse zugeführten
Blöcke, verbleibende Luftreste zwischen den der Strangpresse zugeführten Blöcken und
dem Aufnehmer und/oder wenn die der Strangpresse zugeführten Blöcke Einschlüsse, beispielsweise
Lufteinschlüsse, aufweisen.
[0022] Auch können in dem Gegenpressplunger einer Strangpresse in einer vorteilhaften Ausgestaltung
Mittel zur Geschwindigkeitsmessung und/oder Mittel zur Temperaturmessung des gepressten
Pressgutes angeordnet sein, wodurch die Qualität des Pressgutes einerseits sichergestellt
und andererseits über Eingriffe in die Steuerung bzw. Regelung der Strangpresse aktiv
beeinflusst werden kann. Auch kann ein zum Vorheizen eingesetzter Werkstoffblöcke
verwendeter Ofen oder eine sonstige Heizung, beispielsweise für eine Matrize, den
Speicherraum und/oder den Aufnehmer, über die erwähnte Temperaturmessung gesteuert
bzw. geregelt werden, um stets Werkstoffblöcke mit einer gleichbleibenden Temperatur
der Strangpresse zuzuführen bzw. das Pressgut möglichst gleichförmig zu temperieren.
[0023] Es versteht sich, dass Mittel zur Temperatur- oder Geschwindigkeitsmessung auch an
einer anderen dafür geeigneten Stelle vorgesehen sein können. Dies kann an dem Aufnehmer,
an der Matrize oder im Speicherraum vorgesehen sein. In diesem Zusammenhang ist es
weiterhin vorteilhaft für eine Strangpresse, wenn zwischen dem Gegenpressplunger und
einem Matrizenhalter ein Abstandhalter angeordnet ist und Mittel zur Geschwindigkeitsmessung
und/oder Mittel zur Temperaturmessung des gepressten Pressgutes in dem Abstandhalter
angeordnet sind.
[0024] Auch wenn die Strangpressen als kontinuierlich arbeitende Strangpressen bezeichnet
sind, ist von Zeit zu Zeit ein Werkzeugwechsel, insbesondere ein Wechsel der Matrize,
notwendig, sei es wegen Verschleiß oder sei es, weil ein anderes Profil gepresst werden
soll. Um diesbezüglich die Rüstzeiten zu minimieren, wird für eine Strangpresse, bei
welcher metallisches Pressgut durch eine Matrize gepresst wird, wobei die Matrize
in einer Werkzeugkassette angeordnet ist, die ihrerseits mit einem Werkzeugwechsler
zusammenarbeitet, vorgeschlagen, dass der Werkzeugwechsler einen Kassettenhalter aufweist,
der beidseits der Strangpresse eine Entlade- und Beladeposition aufweist.
[0025] Auf die vorbeschriebene Weise kann vorteilhaft auf baulich einfache Weise ein Kassettenhalter
mit einem neuen Werkzeug beladen und nach Bedarf in die Strangpresse eingeführt werden,
wobei komplexe und zeitaufwändige Austauschvorgänge zwischen dem zu entfernenden Werkzeug
mit dem neu in die Strangpresse einzubringenden Werkzeug unterbleiben können. Insbesondere
bei einer kontinuierlich arbeitenden Strangpresse verbleibt genügend Zeit, den Entlade-
und Beladevorgang beidseits der Presse vorzunehmen, da ein bestimmtes Werkzeug naturgemäß
möglichst lang genutzt werden soll. Andererseits versteht es sich, dass ein derartig
ausgestalteter Werkzeugwechsler auch unabhängig von den übrigen Merkmalen vorliegender
Erfindung bei einer Strangpresse, bei welcher metallisches Pressgut durch eine Matrize
gepresst wird, wobei die Matrize in einer Werkzeugkassette angeordnet ist, die ihrerseits
mit einem Werkzeugwechsler zusammenarbeitet, entsprechend vorteilhaft ist.
[0026] In einer weiteren Ausgestaltung kann es weiterhin vorteilhaft für eine Strangpresse
mit einem Kassettenhalter sein, wenn der Kassettenhalter als Schieber mit wenigstens
zwei Halterungen für jeweils eine Kassette ausgebildet ist, wobei der Abstand zwischen
den beiden Halterungen derart gewählt ist, dass eine der beiden Halterungen in einer
Entlade- und Beladeposition befindlich ist, wenn die andere der beiden Halterungen
in einer Arbeitsposition befindlich ist. Dieses ermöglicht einen besonders kompakten
und platzsparenden Aufbau des Kassettenhalters.
[0027] Darüber hinaus kann der Kassettenhalter einen, vorzugsweise horizontal verlagerbaren,
Schlitten aufweisen, so dass eine sichere Führung der entsprechenden Baugruppen des
Kassettenhalters gewährleistet ist.
[0028] Die genannte "Arbeitsposition" ist, wie sofort ersichtlich, die Position, in welcher
die Matrize koaxial mit dem Hauptpressplunger und/oder dem Gegenpressplunger ausgerichtet
ist bzw. mit dem Speicherraum oder dem Aufnehmer in unmittelbarer räumlicher Beziehung
steht. Denkbar ist auch ein Werkzeugwechsler in jeder anderen Ausführung, beispielsweise
einem Roboterarm, wobei ein gleichzeitiges Entladen und Beladen einer Werkzeugbaugruppe
möglich ist. Die Werkzeugbaugruppe besteht in der Regel aus der Matrize und wenigstens
einem Matrizenhalter. Es ist aber auch möglich mittels des Werkzeugwechslers gleichzeitig
weitere Bauteile, wie etwa den Abstandhalter, den Speicherstempel oder ähnliche mit
der Matrize wirkverbundene Bauteile, zu wechseln.
[0029] Bei einem Verfahren zum kontinuierlichen Pressen wird das Pressgut mit einer konstanten
Geschwindigkeit einer Matrize einer Strangpresse zugeführt wird. Es ist ersichtlich,
dass hierdurch ein besonders stabiles Pressgut mit homogenen Werkstoffeigenschaften,
insbesondere mit einer über die Länge homogenen Festigkeit, gefertigt werden kann.
Je nach konkreter Umsetzung dieser Lösung kann hierdurch eine bessere Kornausbildung
in einem Pressgut gewährleistet werden.
[0030] In dem vorstehenden Zusammenhang ist es für ein Verfahren zum kontinuierlichen Pressen
besonders zweckdienlich, auch um die Rüstzeiten, neben den besseren qualitativen Eigenschaften
des Pressgutes, zu minimieren, wenn das Pressgut innerhalb wenigstens zweier Zyklen
mit einer konstanten Geschwindigkeit der Matrize zugeführt wird.
[0031] Ein "Zyklus" besteht bei einer Strangpresse üblicherweise aus einem Beschicken der
Strangpresse mit einem Werkstoffblock, dem Pressen des selbigen und dem Zurückfahren
des zum Pressen eingesetzten Pressstempels bzw. -plungers, um einen weiteren Werkstoffblock
der Strangpresse zuzuführen. Bei nicht kontinuierlich arbeitenden, aber auch bei vielen
im Stand der Technik bekannten kontinuierlich arbeitenden, Strangpressen fällt die
Pressgeschwindigkeit ab, so dass mit veränderten Werkstoffeigenschaften des Pressgutes
zu rechnen ist. Somit ist es sofort ersichtlich, dass während eines Übergangs zu einem
zweiten Presszyklus die konstante Geschwindigkeit des Pressgutes an der Matrize ein
fertiges Pressgut mit einer besonders gleichmäßigen Qualität bereitgestellt werden
kann. Es ist darüber hinaus auch möglich, besonders große oder lange Werkstücke bei
Verwendung kleinerer jedoch mehrerer Werkstoffblöcke zu fertigen. Es erhöht sich ggf.
bei Einsatz kleinerer Werkstoffblöcke die Handhabbarkeit im Presswerk.
[0032] Ebenso ist es von Vorteil, wenn das Pressgut mit konstanter Geschwindigkeit nicht
nur durch die Matrize sondern auch durch den Speicherstempel geführt wird.
[0033] Der Zusammenhang zwischen Werkstoffqualität und Pressgeschwindigkeit besteht auch
in einer ähnlichen Art und Weise bei der Presstemperatur. Vorteilhaft für ein qualitativ
gleichmäßiges Produkt ist somit auch eine möglichst konstante Temperatur des Pressgutes.
[0034] Es ist deshalb besonders vorteilhaft, wenn das Pressgut mit konstanter Temperatur
durch eine Matrize geführt wird.
[0035] In vorliegendem Zusammenhang umfasst der Begriff "konstant" eine maximale Variation
der jeweiligen Größe um ± 15 %, vorzugsweise um ± 10%. Ebenso umfasst der Begriff
"konstant" die jeweilige örtliche Größe und nicht nur eine über das Pressgut globale
Größe. Somit ist mit einer konstanten Geschwindigkeit und einer konstanten Temperatur
die zeitliche Konstanz in Bezug auf eine feste Position relativ zu der Matrize bzw.
relativ zu der Strangpresse gemeint, wobei die Geschwindigkeit oder die Temperatur
eines Pressgutes entlang einer Pressachse durchaus einen Gradienten aufweisen kann.
[0036] Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften vorliegender Erfindung werden anhand nachfolgender
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels erläutert, das insbesondere auch in anliegender
Zeichnung dargestellt ist. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- einen schematischen Querschnitt durch eine kontinuierliche Strangpresse;
- Figur 2
- eine Frontansicht auf die Strangpresse nach Figur 1 in Richtung A-A in Figur 1;
- Figur 3
- einen Schnitt durch die Strangpresse nach Figuren 1 und 2 entlang der Linie B-B in
Figur 1;
- Figur 4
- eine teilweise aufgebrochene Aufsicht auf die Strangpresse nach Figuren 1 bis 3;
- Figur 5
- eine erste perspektivische Ansicht der Strangpresse nach Figuren 1 bis 4; und
- Figur 6
- eine zweite perspektivische Ansicht der Strangpresse nach Figuren 1 bis 5.
[0037] Eine nach der Figur 1 ausgeführte Strangpresse 1 verfügt über einen Pressrahmen 2,
welcher über ein gebäudefestes Lager 3 an einem nicht dargestellten Fundament befestigt
ist. Zur weiteren Abstützung der Strangpresse 1 sind an dem Pressrahmen 2 in axialer
Richtung vor und hinter dem gebäudefesten Lager weitere Schwimmlager 4 angeordnet.
Das in den Pressrahmen 2 der Strangpresse 1 befindliche gebäudefeste Lager 3 trennt
diese Strangpresse 1 im Wesentlichen in zwei Hauptbestandteile, wobei nach Figur 1
rechtsseitig, entgegen der Pressrichtung, ein Hauptpressplunger 12 mit einem Hauptpressstempel
14 und linksseitig, in Pressrichtung, ein Gegenpressplunger 33 angeordnet sind.
[0038] Auf Höhe des gebäudefesten Lagers befindet sich ein Aufnehmer 15, in welchen Pressgut,
in diesem Falle vorzugsweise zylindrische Aluminiumblöcke, eingeführt werden können.
Das Pressgut wird zunächst über den am Hauptpressplunger 12 befindlichen Hauptressstempel
14 in den Aufnehmer 15 eingeschoben. Über einen Hauptzylinder 11 und den Hauptpressplunger
12 wird mittels hydraulischem Druck der Hauptpressstempel 14 gegen das Pressgut verfahren,
wobei das Pressgut, welches zuvor in einem Ofen erhitzt worden ist, über ein Ventil
16 in ein Speicherwerkzeug 21 und einen Speicherstempel 22 überführt wird. Durch weitere
Druckerhöhung an dem Hauptpressstempel 14 fließt das Pressgut durch eine Matrize 23,
an welchem es schließlich einem Umformen unterworfen wird und als fertiges Profil
über einen Auslauf 34 die Strangpresse 1 verlässt.
[0039] Die Besonderheit der vorliegenden Strangpresse ergibt sich durch die teilweise Kombination
der Verfahrensabläufe "Vorwärtspressen" und "Rückwärtspressen", wofür nach vollständigem
Einfahren des Hauptpressstempels 14 der Gegenpressplunger 33 entgegen der Bewegungsrichtung
des Hauptpressstempels 14 die Matrize 23 über das Restliche in dem Speicherwerkzeug
21 befindliche Pressgut schiebt.
[0040] Während der Speicherstempel 22 in das Speicherwerkzeug 21 verfahren und somit der
in dem Speicherstempel 22 und dem Speicherwerkzeug 21 gebildete Speicherraum verkleinert
wird, kann der Hauptpressstempel 14 über einen Vor- und Rückholzylinder 13 aus dem
Aufnehmer 15 gefahren werden. Mithilfe des über einen Gegenzylinder 32 gegen das Pressgut
fahrenden Gegenpressplungers 33 wird ein kontinuierliches Pressen eines Stranges insofern
sichergestellt, dass in diesem Verfahrensschritt Zeit gewonnen wird, um neues Pressgut
der Strangpresse 1 zuzuführen, wobei mit dem eigentlichen Pressen bzw. Umformen an
der Matrize 23 unter einer konstanten Pressgeschwindigkeit fortgefahren werden kann.
[0041] Das Ventil 16 ist während des Pressens über den Gegenpressplunger 33 verschlossen,
da es über den Druck des Pressgutes im Speicherraum betätigt wird, und verhindert
einen Rückfluss von Pressgut in den Aufnehmer 15. Kurz vor einem Anliegen des Speicherstempels
22 auf dem Ventil 16, während der Speicherraum 22 sein Minimum erreicht, beginnt ein
weiterer Presszyklus unter Betätigung des Hauptpressplungers 12. Zuvor wurde, da der
Hauptpressstempel 14 wegen des kontinuierlichen Pressvorganges unter Zuhilfenahme
des Gegenpressplungers 33 aus dem Aufnehmer 15 gefahren worden ist, ein neuer Werkstoffblock
in den Aufnehmer 15 eingelegt.
[0042] Bei Beginn des neuen Presszyklus presst der Hauptpressstempel 14 den neu eingelegten
Werkstoffblock über das Ventil 16 in den Speicherraum 24, wie dies im ersten Zyklus
bereits geschehen ist. Währenddessen muss allerdings der Speicherstempel 22 ebenfalls
in Pressrichtung gefahren werden, um ein neues Speichervolumen für den zweiten Zyklus
freizugeben.
[0043] Es ist ersichtlich, dass zum Aufrechterhalten einer kontinuierlichen Pressgeschwindigkeit,
die Pressgeschwindigkeit des Hauptpressstempels 14 einer Volumenvergrößerung des Speicherraums
24 durch das Zurückfahren des Speicherstempels 22 kompensieren muss. Somit ergibt
sich in Bestfalle innerhalb des Aufnehmers 15 eine zeitlich abhängige Volumenverkleinerung
über den Hauptpressstempel 14, welche der Summe einer zeitlichen Volumenverkleinerung
des Speicherraums 24 und dem Volumenstrom des Pressgutes einer Matrize 23 ergibt.
Beim Herausfahren des Hauptpressstempels 14 ergibt sich konsequenterweise für den
Gegenpressplunger 33 eine Pressgeschwindigkeit unter Volumenverkleinerung des Speicherraumes
24, welche den Volumenstrom einer Matrize 23 ergibt.
[0044] Während auf der pressstempelseitigen Hälfte der Strangpresse 1 lediglich der Hauptpressstempel
14 mit dem Hauptpressplunger 12 sowie dem Hauptzylinder 11 und dem Vor- und Rückholzylinder
13 axial verlagerbar angeordnet sind, besteht die den Gegenpressplunger 33 beinhaltende
Baugruppe weiterhin aus einem Abstandhalter 31, einem Werkzeughalter 41 sowie der
Matrize 23, dem Speicherstempel 22 und dem Auslauf 34. Der Vor- und Rückholzylinder
13 ermöglicht hierbei eine schneller Verlagerung des Hauptpressplungers 12 und des
Hauptpressstempels 14 sowohl bei einer Rückholbewegung, nachdem der Hauptpressstempel
14 in den Aufnehmer 15 verfahren wurde, als auch bei einer Vorbewegung bis der Hauptpressstempel
14 einen neu in den Aufnehmer 15 eingebrachten Block erreicht, wobei, wenn der Block
dann erreicht ist, die Presskräfte durch den Hauptpressplunger 12 und einen entsprechenden
Druck in dem Hauptzylinder 11 aufgebracht werden.
[0045] Das Ventil 16 besteht im einfachsten Fall aus einem ordinären Rückschlagventil, welches
in Pressrichtung öffnet und in Gegenrichtung schließt. Das zum Pressen zuvor erhitzte
Pressgut, insbesondere wenn es sich um Metalle wie Aluminium, Kupfer oder Messing
handelt, weist bei derartigen Temperaturen gute Fließeigenschaften auf. Die zum Pressen
verwendete Temperatur des Pressgutes bewirkt auch, dass selbst nach einem erneutem
Einlegen von Pressgut zum kontinuierlichen Pressen keine Nahtstellen am fertig gepressten
Strangprofil entstehen, da während des Fließens durch das Ventil 16 und durch den
Speicherraum 24 eine teilweise Vermischung des neueingeschobenen Pressgutes mit dem
bereits in der Strangpresse 1 befindlichen Pressgutes erfolgt.
[0046] Der Werkzeughalter 41 der Strangpresse 1 ist, wie in den Figuren 2 und 3 ersichtlich,
auf einer horizontalen, mittleren Ebene verlagerbar angeordnet. In einer Kassette
43 des Werkzeughalters 41 ist die Matrize 23 eingefasst und über den mit einem Schlitten
45 ausgestatteten Werkzeughalter 41 unter besonders kurzen Rüstzeiten austauschbar.
Der Austausch einer Matrize 23 erfolgt hierbei unter Einsetzen einer zweiten Matrize
bzw. einer zweiten Kassette in einen nicht besetzten Kassettenhalter 44 des Werkzeughalters
41 wonach bei Stillstand der Strangpresse 1 der Werkzeughalter 41 über den Schlitten
45 in der Horizontalen bewegt und eine in den Kassettenhalter 44 eingelegte neue Matrize
in Betriebsposition platziert wird.
[0047] Das Verlagern des Werkzeughalters 41 bzw. der Austausch der Matrize 23 erfolgt über
vorzugsweise hydraulische Schlittenzylinder 46, welche ebenfalls in horizontaler Richtung
jeweils oberhalb und unterhalb des Schlittens 45 angeordnet sind. Es ist ersichtlich,
dass die Schlittenzylinder jeweils doppeltwirkende Zylinder sind. Auch können die
Schlittenzylinder 46 pneumatisch oder elektrisch betätigt werden, wobei bei einer
Ausführung als Hydraulikzylinder wegen der ohnehin vorhandenen Hydraulikkreisläufe
des Hauptzylinders 11 und des Gegenzylinders 32 diese mit geringem Mehraufwand auch
für die Schlittenzylinder 46 genutzt werden können.
[0048] Bei vorliegender Strangpresse 1 sind der Hauptzylinder 11, die Matrize 23 aber auch
der Gegenzylinder 32 koaxial ausgerichtet. Der Pressrahmen 2 der Strangpresse 1 ist
mit seinen Verstrebungen in einem radial konstanten Abstand zu einer Hauptachse der
Strangpresse 1 angeordnet.
[0049] Die Anordnung des Kassettenhalters 44 in dem Werkzeughalter 41 veranschaulicht die
besonderen Vorteile des verwendeten Werkzeughalters 41, da in dem seitlichen Bereich
der Strangpresse 1, insbesondere auch während des Betriebes der Strangpresse 1, genügend
Freiraum zum Wechseln sowohl einer Kassette 43 als auch einer Matrize 23 vorhanden
ist.
[0050] Die Verwendung eines Schlittens 45 für einen Werkzeugwechsler 42 ergibt zwar eine
besonders einfache und kostengünstige Lösung, jedoch könnten an dieser Stelle zum
Wechseln einer Kassette 43 andere Systeme, wie etwa flexibel programmierbare Roboter,
eingesetzt werden, die jedoch letztlich wesentlich aufwändiger bzw. wesentlich kostspieliger
sind. Wesentlich ist hierbei, dass ein Entladen einer Matrize 23 unter gleichzeitigem
Beladen einer neuen Matrize erfolgt, wodurch die Rüstzeit, zumindest für ein neues
Werkzeug, minimiert wird.
[0051] Die Draufsicht der Strangpresse 1 nach Figur 4 verdeutlicht weiterhin den zur Verfügung
stehenden Bauraum, wobei eine auszuwechselnde Kassette 43 inklusive Matrize 23 axial
ohne Beeinträchtigung, beispielsweise durch den Pressrahmen 2, in einfacher Art und
Weise in den Werkzeughalter 41 eingeführt werden kann.
[0052] Zum Wechseln der Kassette 43 bzw. der Matrize 23 wird in der Strangpresse 1 zunächst,
nachdem das Pressen unterbrochen wird, eine den Speicherstempel 22 tragende Traverse
49 mittels der an diese Traverse 49 angeschlossenen Zusatzzylinder 47 axial von der
Matrize 23 entgegen der Pressrichtung weggefahren bzw. nach dem Wechseln der Matrize
23 wieder auf die selbige gepresst. Zusatzkolben 48 der Zusatzzylinder 47 sind hierzu
parallel zu der Hauptachse der Strangpresse 1 ausgerichtet. Diese Zusatzkolben 48
dienen bei diesem Ausführungsbeispiel auch dazu, den Gegenpressplunger 33 in seiner
Ausgangsposition zurückzudrücken, um einen neuen Zyklus durchlaufen zu können, wobei
in einer Abwandlung auch durch den Druck des Pressguts, welches dieses von dem Hauptpressplunger
12 und dem Hauptpresstempel 14 aufgeprägt bekommt, der Gegenpressplunger 33 in seine
Ausgangsposition gebracht werden kann.
[0053] Die Gesamtanordnung der Strangpresse 1 mit einem dazugehörigen Werkzeugwechsler 42,
dem Hauptzylinder 11 sowie dem Gegenzylinder 32 wird insbesondere anhand der perspektivischen
Ansichten nach den Figuren 5 und 6 deutlich. Der Werkzeughalter 41 ist Bestandteil
des Werkzeugwechslers 42, welcher den Werkzeughalter 41 sowie Aufnahmen für die Schlittenzylinder
46 beinhaltet.
[0054] Die gesamte Baugruppe, in welcher die Matrize 23 wechselbar gelagert ist, ist vollständig
axial in Pressrichtung und, wie bereits erwähnt, teilweise horizontal zur Pressrichtung
verlagerbar. Beide Freiheitsgrade der Verlagerung wirken vorteilhaft auf die Verringerung
der Rüstzeit, indem sowohl das kontinuierliche Strangpressen wenigstens zweier Werkstoffblöcke
durch die axiale Führung der Matrize 23, als auch durch das schnelle Auswechseln besagter
Matrize 23 über den Werkzeugwechsler 42 ermöglicht werden.
Bezugszeichenliste:
[0055]
- 1
- Strangpresse
- 2
- Pressrahmen
- 3
- Gebäudefestes Lager
- 4
- Schwimmlager
- 11
- Hauptzylinder
- 12
- Hauptpressplunger
- 13
- Vor- und Rückholzylinder
- 14
- Hauptpressstempel
- 15
- Aufnehmer
- 16
- Ventil
- 21
- Speicherwerkzeug
- 22
- Speicherstempel
- 23
- Matrize
- 24
- Speicherraum
- 31
- Abstandhalter
- 32
- Gegenzylinder
- 33
- Gegenpressplunger
- 34
- Auslauf
- 41
- Werkzeughalter
- 42
- Werkzeugwechsler
- 43
- Kassette
- 44
- Kassettenhalter
- 45
- Schlitten
- 46
- Schlittenzylinder
- 47
- Zusatzzylinder
- 48
- Zusatzkolben
- 49
- Traverse
1. Kontinuierlich arbeitende Strangpresse (1) mit einem mit einem Aufnehmer (15) wirksamen
Hauptpressplunger (12), mit einem Gegenpressplunger (33) und mit einem Speicherraum
(24) für metallisches Pressgut, der einerseits absperrbar mit dem Aufnehmer und andererseits
mit dem Gegenpressplunger wirkverbunden ist, wobei sowohl der Hauptpressplunger als
auch der Gegenpressplunger und das gepresste Pressgut horizontal bewegt werden, wobei
die Bewegung von Hauptpressplunger und Gegenpressplunger sowie die Summe der Bewegungskomponenten
des Pressguts insgesamt geradlinig ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirkverbindung des Speicherraumes mit dem Aufnehmer über das Pressgut betätigt
absperrbar ist und/oder dass zum Absperren der Wirkverbindung des Speicherraumes mit dem Aufnehmer ein Ventil
(16) mit einem in einem Ventilkanal angeordneten Ventilkörper vorgesehen ist, welcher
durch einen Druck des metallischen Pressguts gegen einen Ventilsitz gepresst wird.
2. Strangpresse nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (16) einen Ventiltrieb für den Ventilkörper aufweist.
3. Strangpresse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenpressplunger (33) ein Hohlstempel ist und in einem Ringzylinder angeordnet
ist.
4. Strangpresse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenpressplunger (33) eine Matrize (23), durch welche das Pressgut gepresst
wird, antreibt, wobei die Matrize ihrerseits einen Speicherstempel (22) antreibt,
der als Hohlstempel ausgebildet ist, und wobei der Speicherstempel vorzugsweise über
wenigstens einen Zusatzstempel (47) entgegen der Wirkung des Gegenpressplungers angetrieben
ist.
5. Strangpresse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl der Hauptpressplunger (12) als auch der Gegenpressplunger (33) an einem gemeinsamen
Pressrahmen (2) angeordnet sind, wobei der Pressrahmen zwischen dem Hauptpressplunger
und dem Gegenpressplunger ein gebäudefestes Lager (3) aufweist.
6. Strangpresse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenpressplunger (33), der Hauptpressplunger (12) und/oder ein von dem Hauptpressplunger
angetriebener Hauptpresstempel (14) bzw. ein von dem Gegenpressplunger angetriebener
Gegen- oder Speicherstempel (22) koaxial zueinander angeordnet sind.
7. Strangpresse nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Mittel zum Evakuieren des Aufnehmers.
8. Strangpresse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gegenpressplunger (33) oder in einem zwischen dem Gegenpressplunger und einem
Matrizenhalter vorgesehenen Abstandhalter (31) Mittel zur Geschwindigkeitsmessung
und/oder Mittel zur Temperaturmessung des gepressten Pressgutes angeordnet sind.
9. Strangpresse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Strangpresse metallisches Pressgut durch eine Matrize (23) gepresst wird,
wobei die Matrize in einer Werkzeugkassette (43) angeordnet ist, die ihrerseits mit
einem Werkzeugwechsler (42) zusammenarbeitet, wobei der Werkzeugwechsler einen Kassettenhalter
(44) aufweist, der beidseits der Strangpresse eine Entlade- und Beladeposition aufweist,
wobei der Kassettenhalter vorzugsweise als Schieber mit wenigstens zwei Halterungen
für jeweils eine Kassette ausgebildet ist, wobei der Abstand zwischen den beiden Halterungen
derart gewählt ist, dass eine der beiden Halterungen in einer Entlade- und Beladeposition
befindlich ist, wenn die andere der beiden Halterungen in einer Arbeitsposition befindlich
ist.
10. Strangpresse nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Kassettenhalter (44) einen Schlitten (45) aufweist.
1. A continuously operating extrusion press (1) with a main press plunger (12) operating
with a pick-up (15), with a counter press plunger (33) and with a storage room (24)
for metal pressed materials, which is on the one hand closable with the pick-up and
on the other hand is operatively connected with the counter press plunger, wherein
both the main press plunger and the counter press plunger and the pressed pressing
material are moved horizontally, wherein the movement of the main press plunger and
the counter press plunger as well as the sum of the movement components of the pressing
material is in straight line overall, characterised in that the operative connection of the storage room with the pick-up can be shut-off via
the pressing material and/or in that to shut off the operative connection of the storage room with the pick-up a valve
(16) with a valve body arranged in a vertical channel is provided which by way of
a pressure of the metal pressing material is pressed against a valve seat.
2. The extrusion press according to claim 1, characterised in that the valve (16) has a valve train for the valve body.
3. The extrusion press according to any one of the preceding claims, characterised in that the counter press plunger (33) is a hollow stamp and is arranged in an annular cylinder.
4. The extrusion press according to any one of the preceding claims, characterised in that the counter press plunger (33) actuates a matrix (23), through which the pressing
material is pressed, wherein the matrix in turn actuates a storage stamp (22), which
is designed as a hollow stamp, and wherein the storage stamp is preferably actuated
by way of at least one additional stamp (47) contrary to the effect of the counter
press plunger.
5. The extrusion press according to any one of the preceding claims, characterised in that both the main press plunger (12) and also the counter press plunger (33) are arranged
on a joint press frame (2), wherein between the main press plunger and the counter
press plunger the press frame has a bearing (3) fixed to the housing.
6. The extrusion press according to any one of the preceding claims, characterised in that the counter press plunger (33), the main press plunger (12) and/or a main press stamp
(14) actuated by the main press plunger and/or a counter or storage stamp (22) actuated
by the counter press plunger are arranged coaxially with regard to each other.
7. The extrusion press according to any one of the preceding claims, characterised by means for evacuating the pick-up.
8. The extrusion press according to any one of the preceding claims, characterised in that in the counter press plunger (33) or in a spacer (31) provided between the counter
press plunger and a matrix holder, means for measuring the speed and/or means for
measuring the temperature of the pressed pressing material are arranged.
9. The extrusion press according to any one of the above claims, characterised in that in the extrusion press metal pressing material is pressed through a matrix (23) wherein
the matrix is arranged in a tool cassette (43) which in turn operates together with
a tool changer (42), wherein the tool changer has a cassette holder (44) which on
both sides of the extrusion press has an unloading and a loading position, wherein
the cassette holder is preferably designed as a pusher with at least two holders for
one cassette each, wherein the distance between the two holders is selected so that
one of the two holders is located in an unloading and loading position when the other
of the two holders is in an operating position.
10. The extrusion press according to claim 9, characterised in that the cassette holder (44) comprises a sled (45).
1. Extrudeuse (1) à fonctionnement continu, pourvue d'un piston principal de pressage
(12) efficace avec un collecteur (15), d'un contre-piston de pressage (33) et d'un
espace accumulateur (24) d'un produit de pressage métallique, qui d'une part est en
liaison active obturable avec le collecteur et d'autre part en liaison active avec
le contre-piston de pressage, aussi bien le piston principal de pressage, qu'également
le contre-piston de pressage et le produit de pressage pressé étant déplacés à l'horizontale,
le déplacement du piston principal de pressage et du contre-piston de pressage, ainsi
que la somme des composantes de déplacement du produit de pressage étant globalement
rectilignes, caractérisée en ce que la liaison active de l'espace accumulateur avec le collecteur, actionnée par le produit
de pressage est obturable et/ou en ce que pour obturer la liaison active de l'espace accumulateur, il est prévu une soupape
(16), avec un corps de soupape placé dans un canal de soupape, lequel par une pression
du produit de pressage métallique est pressé contre un siège de soupape.
2. Extrudeuse selon la revendication 1, caractérisée en ce que la soupape (16) comporte une commande de soupape pour le corps de soupape.
3. Extrudeuse selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que le contre-piston de pressage (33) est un poinçon creux et est placé dans un cylindre
annulaire.
4. Extrudeuse selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que le contre-piston de pressage (33) entraîne une matrice (23) par laquelle le produit
de pressage est pressé, pour sa part, la matrice entraînant un poinçon d'accumulateur
(22) qui est conçu sous la forme d'un poinçon creux et le poinçon d'accumulateur étant
entraîné de préférence par au moins un poinçon additionnel (47) à l'encontre de l'action
du contre-piston de pressage.
5. Extrudeuse selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce qu'aussi bien le piston principal de pressage (12) qu'également le contre-piston de pressage
(33) sont placés sur un cadre de presse (2) commun, entre le piston principal de pressage
et le contre-piston de pressage, le cadre de presse comportant un palier (3) stationnaire
sur le bâtiment.
6. Extrudeuse selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que le contre-piston de pressage (33), le piston principal de pressage (12) et un poinçon
de pressage principal (14) entraîné par le piston principal de pressage ou un contre-poinçon
ou poinçon d'accumulateur (22) entraîné par le contre-piston de pressage sont placés
de manière coaxiale l'un par rapport à l'autre.
7. Extrudeuse selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée par des moyens d'évacuation du collecteur.
8. Extrudeuse selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que dans le contre-piston de pressage (33) ou dans un espaceur (31) prévu entre le contre-piston
de pressage et un porte-matrice sont placés des moyens de mesure de la vitesse et/ou
des moyens de mesure de la température du produit de pressage pressé.
9. Extrudeuse selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que sur l'extrudeuse, du produit de pressage métallique est pressé à travers une matrice
(23), la matrice étant placée dans une cassette d'outils (43), qui pour sa part coopère
avec un changeur d'outil (42), le changeur d'outil comportant un porte-cassette (44),
qui de part et d'autre de l'extrudeuse dispose d'une position de déchargement et d'une
position de chargement, le porte-cassette étant conçu de préférence sous la forme
d'un poussoir comportant au moins deux attaches pour chaque fois une cassette, l'écart
entre les deux attaches étant sélectionné de telle sorte que l'une des deux attaches
se trouve dans une position de déchargement et de chargement, lorsque l'autre des
deux attaches se trouve dans une position de travail.
10. Extrudeuse selon la revendication 9, caractérisé en ce que le porte-cassette (44) comporte un chariot (45).