Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Grossschirm mit einem textilen Stoffdach mit verstellbaren
Dachstreben-Enden für die Befestigung des Bezugstoffes, gemäss dem Oberbegriff von
Anspruch 1.
Stand der Technik
[0002] Bei Grossschirmen können verschiedene Stoffqualitäten für die Herstellung des Schirmdaches
zur Verwendung kommen. Das bedeutet, dass die Bezugsstoffe sich beim Aufspannen und
Schliessen des Schirmes unterschiedlich dehnen oder verziehen. Des Weiteren verändert
sich die Masshaltigkeit und das Dehnungsverhalten der Stoffe über die Lebensdauer.
Für einen perfekten Sitz des Bezuges ist es vorteilhaft, wenn die Position der Streben-Enden
einzeln justiert werden kann.
[0003] Weiterhin gibt es Grossschirme, bei denen das Schirmdach vernäht ist, so dass die
Nähte der Strahlung, insbesondere der UV-Strahlung ausgesetzt sind und damit dauerhaft
geschädigt werden. Es ist wünschenswert, wenn dies an den belasteten Stellen der Dachstrebenenden
vermieden werden kann.
[0004] Grundsätzlich sind Keder im einschlägigen Fachgebiet bekannt, z.B. für Markisen aus
der
DE 84 30 086 U1 oder der
CH 648 083 A5, bei denen eine die Spannung quer zum Keders abgefangen werden soll, oder auch für
Schirmdächer aus der
WO 92/13470 A1, aus der
CN 2894368 Y oder der
CN 201393636 Y, bei denen mittels der Keder zwei Textiltele zusammengefügt werden und wobei wiederum
eine die Spannung quer zum Keder ausgeübt wird.
Darstellung der Erfindung
[0005] Die Aufgabe der Erfindung ist es, einen Grossschirm vorzuschlagen mit einem nachspannfähigen
Dachstreben-Ende, wobei die Befestigungsnähte am Stoffbezug nicht offen der UV-Bestrahlung
ausgesetzt werden. Die Verbindung zum Stoffdach soll sich weder im geöffneten noch
im geschlossenen und entspannten Zustand des Schirmes ungewollt verschieben oder verdrehen
können.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung wird durch einen Grossschirm nach Anspruch 1 gelöst. Dabei
haben die Massnahmen der Erfindung zur Folge, dass sich bei dem erfindungsgemässen
Grossschirm einerseits die eingestellte Position der Verbindung zwischen Schirmstoff
und Dachstreben sich in keiner Richtung ungewollt verdrehen oder verschieben kann
und andererseits die Befestigungsnähte vor UV Strahlen geschützt auf der Unterseite
des Schirmstoffes liegen. Weiterhin ist die Herstellung gegenüber den Ausführungen
gemäss dem Stand der Technik vereinfacht.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben. Vorteilhaft
ist es, wenn die Kederwulste einseitig auf die Nähte aufgesetzt sind. Alternativ können
die Kederwulste die Nähte klammerartig umfassen, was zu einer besonders stabilen Ausführung
führt.
[0008] Um das Stoffdach dem Grossschirm anzupassen, ist es vorteilhaft, wenn das Dachstrebenprofil
und die Verlängerungen Lochungen aufweisen, und dass Steckbolzen vorgesehen sind,
die durch Stecken durch die Lochungen in Position halten.
[0009] Vorteilhaft ist dabei insbesondere, wenn die Endkappe oder der Endzapfen die verletzungsgefährlichen
Profilkanten abdeckt.
[0010] Die vorbenannten sowie die beanspruchten und in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen
beschriebenen, erfindungsgemäss zu verwendenden Elemente unterliegen in ihrer Grösse,
Formgestaltung, Materialverwendung und ihrer technischen Konzeption keinen besonderen
Ausnahmebedingungen, so dass die in dem jeweiligen Anwendungsgebiet bekannten Auswahlkriterien
uneingeschränkt Anwendung finden können.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0011] Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale des Gegenstandes der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der dazu gehörenden Zeichnungen, in
denen - beispielhaft - erfindungsgemässe Standschirme erläutert werden. In den Zeichnungen
zeigt:
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung des Daches eines Grossschirmes, gemäss eines bevorzugten
Ausführungsbeispieles der Erfindung,
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht eines Strebenendes des Gross schirms gemäss Figur 1,
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht eines alternativen Strebenendes des Grossschirms,
- Figur 4
- eine schematische Darstellung einer Strebe des Grossschirms gemäss Figur 1;
- Figur 5
- eine schematische Darstellung einer alternativen Strebe des Grossschirms.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0012] Der in Figur 1 dargestellte Grossschirm weist ein Schirmdach 2 auf, welches im vorliegenden
Ausführungsbeispiel aus textilem Material besteht und jeweils in etwa oberhalb der
Dachstreben 4 vernäht ist.
[0013] In Figur 2 ist ein Strebenende 6 einer Dachstrebe 4 dargestellt, bei der die Kedderwulst
10 eines Kederteiles 8 in die Verlängerung 12 der Dachstrebe 4 eingeschoben ist. Das
Kederteil 8 weist neben der im wesentlichen kreissegmentförmigen - mit einem Segment
von ca. 340° - Kederwulst 10 beidseitig Kederanschlussleisten 11 auf, so dass diese
beiden Kederanschlussleisten 11 den Dachstoff aufnehmen können. In diesem Ausführungsbeispiel
existieren zwei Nähte, nämlich einerseits die Naht 14, mit der die beiden textilen
Stoffteile des Schirmdaches durchgehend zusammengenäht sind und weiterhin eine Kedernaht
16, mit der der Keder 8 mit der zwischen den Kederanschlussleisten 11 aufgenommen
Stoff vernäht ist.
[0014] Der Keder ist mit der Kederwulst 10 in eine Kedernut 18 der Verlängerung 12 eingeführt
und mit einer Kederschraube 20, die in das in dem Ende der Verlängerung 12 zugewandten
Seite des Keders 8 - im vorliegenden Ausführungsbeispiel also in etwa in die Mitte
der kreissegmentförmigen Kederwulst 10 - so eingeschraubt, dass sie selbst - oder
mittels einer Unterlegscheibe - den Keder 8 und damit das mit ihm verbundene textile
Stoffdach nach aussen hin spannt. Es sollte darauf hingewiesen werden, dass eine solche
Verwendung eines - für Markisen etc. durchaus bekannten - Keders, bei der die Spannung
längs des Keders und nicht wie beim Einsatz für Markisen quer zum Keder ausgeübt wird,
etwas ungewöhnlich ist und mit stabiler Naht 16 unterstützt werden muss.
[0015] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Verlängerung und damit der Keder 8 und
die Kederschraube 20 mit einer Endkappen 24 abgedeckt, um die verletzungsgefährlichen
Profilkanten der Verlängerung 12 abzudecken und um allenfalls ein gefälliges Aussehen
zu ermöglichen.
[0016] Die Verlängerung12 und die Dachstreben 4 weisen im vorliegenden Ausführungsbeispiel
Lochungen 21 auf. Weiterhin sind Steckbolzen 22 vorgesehen, die durch Stecken durch
die Lochungen 21 die Verlängerung 12 in ihrer Längsrichtung gegenüber der Dachstrebe
4 in Position halten. Mit diesem Mittel kann die Verlängerung 12 gegenüber der Dachstrebe
4 und damit das Stoffdach 2 vorgespannt werden. Alternativ kann - wie in Figur 5 gezeigt
- auch eine in der Dachstrebe 4 angeordnete Klemmschraube 23 so gegen die Verlängerung
12 geschraubt werden, dass die Verlängerung 12 in ihrer Längsrichtung gegenüber der
Dachstrebe 4 in Position gehalten wird.
[0017] In einer alternativen Ausführung gemäss Figur 4 ist der Keder 8a und damit die Kederwulst
10a voll kreisförmig und nur mit einer Kederleiste11a an der Kederwulst 10a angesetzt.
In diesem Fall wird die zusammengenähte Stofffalte nicht zwischen die beiden Kederleisten
- wie im vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel - eingefügt und mit den beiden
Kederleisten vernäht, sondern auf die Kederleiste 11a aufgesetzt und mit ihr mittels
der Kedernaht 18a vernäht.
Bezugszeichenliste
[0018]
- 2
- Schirmdach
- 4
- Dachstrebe
- 8
- Keder
- 8a
- Keder
- 10
- Kederwulst
- 10a
- Kederwulst
- 11
- Kederanschlussleisten
- 11a
- Kederanschlussleiste
- 12
- Verlängerung
- 14
- Naht
- 16
- Kedernaht
- 16a
- Kedernaht
- 18
- Kedernut der Verlängerung
- 20
- Kederschraube
- 21
- Lochungen
- 22
- Steckbolzen
- 23
- Klemmschraube
- 24
- Endkappe
1. Grossschirm mit einem textilen Stoffdach (2) und Dachstreben (4), wobei das Stoffdach
(2) an den Enden der Dachstreben (4) befestigt ist, die Enden der Dachstreben teleskopisch
verstellbare Verlängerungen (12) aufweisen und das textile Stoffdach (2) aus Stoffdachteilen
zusammengenäht ist, wobei die Nähte (14) der Schirmdachteile den Dachstreben (4) entlang
verlaufen,
dadurch gekennzeichnet, dass
entlang den Nähten (14) der Schirmdachteile am Schirmdachrand Kederwulste (8, 8a)
angebracht sind, die Verlängerungen (12) Kedernuten (18) aufweisen, wobei die Kederwulste
(10, 10a) in Kedernuten der Verlängerungen (12) eingreifen und dass die Kederwulste
(10, 10a) am äusseren Ende der Verlängerungen (12) mit einer Schraube (22) festgehalten
werden.
2. Grossschirm mit einem textilen Stoffdach und Dachstreben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Keder (8a) Kederanschlussleisten (11a) aufweisen, auf denen die vernähten Schirmdachteile
einseitig mittels einer Kedernaht (16a) aufgenäht sind.
3. Grossschirm mit einem textilen Stoffdach und Dachstreben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Keder (8) jeweils zwei Kederanschlussleisten (11) aufweisen, zwischen denen die
vernähten Schirmdachteile angeordnet sind und die mittels einer Kedernaht (16) miteinander
vernäht sind
4. Grossschirm mit einem textilen Stoffdach und Dachstreben nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verlängerungen (12) mit Klemmschrauben (23) des Dachprofils in Position gehalten
werden.
5. Grossschirm mit einem textilen Stoffdach und Dachstreben nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Dachstrebenprofil (4) und die Verlängerungen (12) Lochungen (21) aufweisen, und
dass Steckbolzen (22) vorgesehen sind, die durch Stecken durch die Lochungen (21)
die Verlängerungen (12) in Position halten.
6. Grossschirm mit einem textilen Stoffdach und Dachstreben nach einem der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die äusseren Enden der Verlängerung (12) jeweils mittels einer Endkappe (24) oder
einem Endzapfen abgeschlossen sind.