(19)
(11) EP 2 617 315 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.07.2013  Patentblatt  2013/30

(21) Anmeldenummer: 12194655.2

(22) Anmeldetag:  28.11.2012
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A45B 25/18(2006.01)
A45B 15/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 20.01.2012 DE 202012000527 U

(71) Anmelder: GLATZ AG
8500 Frauenfeld (CH)

(72) Erfinder:
  • Roberto, Claudio
    9533 Kirchberg (CH)

(74) Vertreter: Schmauder & Partner AG Patent- & Markenanwälte VSP 
Zwängiweg 7
8038 Zürich
8038 Zürich (CH)

   


(54) Grossschirm mit einem textilen Stoffdach


(57) Um bei einem Grossschirm mit einem textilen Stoffdach (2) mit verstellbaren Dachstreben-Enden für die Befestigung des Bezugstoffes zu vermeiden, dass die Befestigungsnähte am Stoffbezug offen der UV-Bestrahlung ausgesetzt werden und sich die Verbindung zum Stoffdach (2) weder im geöffneten noch im geschlossenen und entspannten Zustand des Schirmes ungewollt verschieben kann, wird vorgeschlagen, dass entlang den Nähten (14) der Schirmdachteile am Schirmdachrand Kederwulste (8, 8a) angebracht sind, die Verlängerungen (12) Kedernuten (18) aufweisen, wobei die Kederwulste (10, 10a) in Kedernuten der Verlängerungen (12) eingreifen und dass die Kederwulste (10, 10a) am äusseren Ende der Verlängerungen (12) mit einer Schraube (22) festgehalten werden.




Beschreibung

Technisches Gebiet



[0001] Die Erfindung betrifft einen Grossschirm mit einem textilen Stoffdach mit verstellbaren Dachstreben-Enden für die Befestigung des Bezugstoffes, gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 1.

Stand der Technik



[0002] Bei Grossschirmen können verschiedene Stoffqualitäten für die Herstellung des Schirmdaches zur Verwendung kommen. Das bedeutet, dass die Bezugsstoffe sich beim Aufspannen und Schliessen des Schirmes unterschiedlich dehnen oder verziehen. Des Weiteren verändert sich die Masshaltigkeit und das Dehnungsverhalten der Stoffe über die Lebensdauer. Für einen perfekten Sitz des Bezuges ist es vorteilhaft, wenn die Position der Streben-Enden einzeln justiert werden kann.

[0003] Weiterhin gibt es Grossschirme, bei denen das Schirmdach vernäht ist, so dass die Nähte der Strahlung, insbesondere der UV-Strahlung ausgesetzt sind und damit dauerhaft geschädigt werden. Es ist wünschenswert, wenn dies an den belasteten Stellen der Dachstrebenenden vermieden werden kann.

[0004] Grundsätzlich sind Keder im einschlägigen Fachgebiet bekannt, z.B. für Markisen aus der DE 84 30 086 U1 oder der CH 648 083 A5, bei denen eine die Spannung quer zum Keders abgefangen werden soll, oder auch für Schirmdächer aus der WO 92/13470 A1, aus der CN 2894368 Y oder der CN 201393636 Y, bei denen mittels der Keder zwei Textiltele zusammengefügt werden und wobei wiederum eine die Spannung quer zum Keder ausgeübt wird.

Darstellung der Erfindung



[0005] Die Aufgabe der Erfindung ist es, einen Grossschirm vorzuschlagen mit einem nachspannfähigen Dachstreben-Ende, wobei die Befestigungsnähte am Stoffbezug nicht offen der UV-Bestrahlung ausgesetzt werden. Die Verbindung zum Stoffdach soll sich weder im geöffneten noch im geschlossenen und entspannten Zustand des Schirmes ungewollt verschieben oder verdrehen können.

[0006] Die Aufgabe der Erfindung wird durch einen Grossschirm nach Anspruch 1 gelöst. Dabei haben die Massnahmen der Erfindung zur Folge, dass sich bei dem erfindungsgemässen Grossschirm einerseits die eingestellte Position der Verbindung zwischen Schirmstoff und Dachstreben sich in keiner Richtung ungewollt verdrehen oder verschieben kann und andererseits die Befestigungsnähte vor UV Strahlen geschützt auf der Unterseite des Schirmstoffes liegen. Weiterhin ist die Herstellung gegenüber den Ausführungen gemäss dem Stand der Technik vereinfacht.

[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben. Vorteilhaft ist es, wenn die Kederwulste einseitig auf die Nähte aufgesetzt sind. Alternativ können die Kederwulste die Nähte klammerartig umfassen, was zu einer besonders stabilen Ausführung führt.

[0008] Um das Stoffdach dem Grossschirm anzupassen, ist es vorteilhaft, wenn das Dachstrebenprofil und die Verlängerungen Lochungen aufweisen, und dass Steckbolzen vorgesehen sind, die durch Stecken durch die Lochungen in Position halten.

[0009] Vorteilhaft ist dabei insbesondere, wenn die Endkappe oder der Endzapfen die verletzungsgefährlichen Profilkanten abdeckt.

[0010] Die vorbenannten sowie die beanspruchten und in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschriebenen, erfindungsgemäss zu verwendenden Elemente unterliegen in ihrer Grösse, Formgestaltung, Materialverwendung und ihrer technischen Konzeption keinen besonderen Ausnahmebedingungen, so dass die in dem jeweiligen Anwendungsgebiet bekannten Auswahlkriterien uneingeschränkt Anwendung finden können.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen



[0011] Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale des Gegenstandes der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der dazu gehörenden Zeichnungen, in denen - beispielhaft - erfindungsgemässe Standschirme erläutert werden. In den Zeichnungen zeigt:
Figur 1
eine perspektivische Darstellung des Daches eines Grossschirmes, gemäss eines bevorzugten Ausführungsbeispieles der Erfindung,
Figur 2
eine perspektivische Ansicht eines Strebenendes des Gross schirms gemäss Figur 1,
Figur 3
eine perspektivische Ansicht eines alternativen Strebenendes des Grossschirms,
Figur 4
eine schematische Darstellung einer Strebe des Grossschirms gemäss Figur 1;
Figur 5
eine schematische Darstellung einer alternativen Strebe des Grossschirms.

Wege zur Ausführung der Erfindung



[0012] Der in Figur 1 dargestellte Grossschirm weist ein Schirmdach 2 auf, welches im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus textilem Material besteht und jeweils in etwa oberhalb der Dachstreben 4 vernäht ist.

[0013] In Figur 2 ist ein Strebenende 6 einer Dachstrebe 4 dargestellt, bei der die Kedderwulst 10 eines Kederteiles 8 in die Verlängerung 12 der Dachstrebe 4 eingeschoben ist. Das Kederteil 8 weist neben der im wesentlichen kreissegmentförmigen - mit einem Segment von ca. 340° - Kederwulst 10 beidseitig Kederanschlussleisten 11 auf, so dass diese beiden Kederanschlussleisten 11 den Dachstoff aufnehmen können. In diesem Ausführungsbeispiel existieren zwei Nähte, nämlich einerseits die Naht 14, mit der die beiden textilen Stoffteile des Schirmdaches durchgehend zusammengenäht sind und weiterhin eine Kedernaht 16, mit der der Keder 8 mit der zwischen den Kederanschlussleisten 11 aufgenommen Stoff vernäht ist.

[0014] Der Keder ist mit der Kederwulst 10 in eine Kedernut 18 der Verlängerung 12 eingeführt und mit einer Kederschraube 20, die in das in dem Ende der Verlängerung 12 zugewandten Seite des Keders 8 - im vorliegenden Ausführungsbeispiel also in etwa in die Mitte der kreissegmentförmigen Kederwulst 10 - so eingeschraubt, dass sie selbst - oder mittels einer Unterlegscheibe - den Keder 8 und damit das mit ihm verbundene textile Stoffdach nach aussen hin spannt. Es sollte darauf hingewiesen werden, dass eine solche Verwendung eines - für Markisen etc. durchaus bekannten - Keders, bei der die Spannung längs des Keders und nicht wie beim Einsatz für Markisen quer zum Keder ausgeübt wird, etwas ungewöhnlich ist und mit stabiler Naht 16 unterstützt werden muss.

[0015] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Verlängerung und damit der Keder 8 und die Kederschraube 20 mit einer Endkappen 24 abgedeckt, um die verletzungsgefährlichen Profilkanten der Verlängerung 12 abzudecken und um allenfalls ein gefälliges Aussehen zu ermöglichen.

[0016] Die Verlängerung12 und die Dachstreben 4 weisen im vorliegenden Ausführungsbeispiel Lochungen 21 auf. Weiterhin sind Steckbolzen 22 vorgesehen, die durch Stecken durch die Lochungen 21 die Verlängerung 12 in ihrer Längsrichtung gegenüber der Dachstrebe 4 in Position halten. Mit diesem Mittel kann die Verlängerung 12 gegenüber der Dachstrebe 4 und damit das Stoffdach 2 vorgespannt werden. Alternativ kann - wie in Figur 5 gezeigt - auch eine in der Dachstrebe 4 angeordnete Klemmschraube 23 so gegen die Verlängerung 12 geschraubt werden, dass die Verlängerung 12 in ihrer Längsrichtung gegenüber der Dachstrebe 4 in Position gehalten wird.

[0017] In einer alternativen Ausführung gemäss Figur 4 ist der Keder 8a und damit die Kederwulst 10a voll kreisförmig und nur mit einer Kederleiste11a an der Kederwulst 10a angesetzt. In diesem Fall wird die zusammengenähte Stofffalte nicht zwischen die beiden Kederleisten - wie im vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel - eingefügt und mit den beiden Kederleisten vernäht, sondern auf die Kederleiste 11a aufgesetzt und mit ihr mittels der Kedernaht 18a vernäht.

Bezugszeichenliste



[0018] 
2
Schirmdach
4
Dachstrebe
8
Keder
8a
Keder
10
Kederwulst
10a
Kederwulst
11
Kederanschlussleisten
11a
Kederanschlussleiste
12
Verlängerung
14
Naht
16
Kedernaht
16a
Kedernaht
18
Kedernut der Verlängerung
20
Kederschraube
21
Lochungen
22
Steckbolzen
23
Klemmschraube
24
Endkappe



Ansprüche

1. Grossschirm mit einem textilen Stoffdach (2) und Dachstreben (4), wobei das Stoffdach (2) an den Enden der Dachstreben (4) befestigt ist, die Enden der Dachstreben teleskopisch verstellbare Verlängerungen (12) aufweisen und das textile Stoffdach (2) aus Stoffdachteilen zusammengenäht ist, wobei die Nähte (14) der Schirmdachteile den Dachstreben (4) entlang verlaufen,
dadurch gekennzeichnet, dass
entlang den Nähten (14) der Schirmdachteile am Schirmdachrand Kederwulste (8, 8a) angebracht sind, die Verlängerungen (12) Kedernuten (18) aufweisen, wobei die Kederwulste (10, 10a) in Kedernuten der Verlängerungen (12) eingreifen und dass die Kederwulste (10, 10a) am äusseren Ende der Verlängerungen (12) mit einer Schraube (22) festgehalten werden.
 
2. Grossschirm mit einem textilen Stoffdach und Dachstreben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Keder (8a) Kederanschlussleisten (11a) aufweisen, auf denen die vernähten Schirmdachteile einseitig mittels einer Kedernaht (16a) aufgenäht sind.
 
3. Grossschirm mit einem textilen Stoffdach und Dachstreben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Keder (8) jeweils zwei Kederanschlussleisten (11) aufweisen, zwischen denen die vernähten Schirmdachteile angeordnet sind und die mittels einer Kedernaht (16) miteinander vernäht sind
 
4. Grossschirm mit einem textilen Stoffdach und Dachstreben nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verlängerungen (12) mit Klemmschrauben (23) des Dachprofils in Position gehalten werden.
 
5. Grossschirm mit einem textilen Stoffdach und Dachstreben nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Dachstrebenprofil (4) und die Verlängerungen (12) Lochungen (21) aufweisen, und dass Steckbolzen (22) vorgesehen sind, die durch Stecken durch die Lochungen (21) die Verlängerungen (12) in Position halten.
 
6. Grossschirm mit einem textilen Stoffdach und Dachstreben nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die äusseren Enden der Verlängerung (12) jeweils mittels einer Endkappe (24) oder einem Endzapfen abgeschlossen sind.
 




Zeichnung











Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente