[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum thermischen
Spritzen gemäß den Oberbegriffen der unabhängigen Patentansprüche.
Stand der Technik
[0002] Beim Kaltgasspritzen handelt es sich um ein thermisches Spritzverfahren, bei dem
ein pulverförmiger Spritzwerkstoff (nachfolgend als "Spritzpartikel" bezeichnet) mittels
eines expandierenden Gases (nachfolgend als "Trägergasstrom" bezeichnet) verarbeitet
wird. Das Gas wird dabei nicht verbrannt. In der Regel werden Spritzpartikel von 1
bis 250 µm verwendet und in dem Trägergasstrom auf Geschwindigkeiten von 200 bis 1600
m/s beschleunigt. Hierzu wird üblicherweise, jedoch nicht immer, eine Lavaldüse verwendet,
die einen konvergierenden Bereich und einen divergierenden Bereich aufweist. Die Spritzpartikel
werden vor dem Verspritzen nicht aufgeschmolzen. Beim Aufprall auf das Substrat bildet
sich durch plastische Verformung und der damit verbundenen Erwärmung der Kontaktzone
eine Beschichtung.
[0003] Beim Kaltgasspritzen kann, um den Wirkungsgrad zu erhöhen, der Trägergasstrom erwärmt
werden. In dem warmen Trägergasstrom erwärmen sich auch die Partikel, so dass sich
diese beim Aufprall leichter verformen. Die Trägergastemperatur wird jedoch stets
nur so hoch eingestellt, dass sichergestellt ist, dass die Temperatur der Spritzpartikel
stets und auf jeden Fall unter deren Schmelztemperatur bleibt. Der Trägergasstrom
wird daher als "kalter" Gasstrom bezeichnet und das Verfahren als Kaltgasspritzen.
[0004] Das Kaltgasspritzen zeichnet sich damit gegenüber anderen thermischen Spritzverfahren
durch relativ niedrige Prozesstemperaturen und hohe Partikelgeschwindigkeiten aus.
Es erfolgt kein Aufschmelzen und keine Phasenumwandlung des Beschichtungsmaterials
sowie eine nur geringe thermische Belastung des Substrats. Der Beschichtungswerkstoff
oxidiert kaum und ermöglicht die Herstellung nahezu porenfreier Schichten mit hohem
Spritzwirkungsgrad und geringem Spritzverlust.
Offenbarung der Erfindung
[0005] Die vorliegende Erfindung schlägt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum thermischen
Spritzen mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche vor. Bevorzugte Ausgestaltungen
sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche sowie der nachfolgenden Beschreibung.
Vorteile der Erfindung
[0006] Bei dem vorgeschlagenen Verfahren handelt es sich um ein thermisches Spritzverfahren,
bei dem bereits der Spritzwerkstoff pulverförmig vorliegt. Das Verfahren unterscheidet
sich damit von Verfahren, bei welchen der Zusatzwerkstoff aufgeschmolzen wird, wie
dem Flammspritzen, dem Plasmaspritzen und dem Lichtbogenspritzen. In dem erfindungsgemäßen
Verfahren erfolgt der Energieeintrag mittels eines heißen Gases, also nicht mittels
anderer Energieträger wie einer Brennerflamme, eines Lichtbogens, eines Plasmas, eines
Laserstrahls oder dergleichen. Das Verfahren kann mit geeigneten Kaltgasspritzanlagen
ausgeführt werden. Daher ist das erfindungsgemäße Verfahren dem Kaltgasspritzen von
der Durchführung her in Vielem sehr ähnlich, jedoch unterscheidet es sich vom Kaltgasspritzen
in entscheidenden und wesentlichen Merkmalen, wie im Folgendem näher erläutert werden
soll.
[0007] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden, wie beim Kaltgasspritzen üblich und eingangs
erläutert, Spritzpartikel eines pulverförmigen Spritzwerkstoffes in einen heißen Trägergasstrom
eingebracht, in dem heißen Trägergasstrom erwärmt und mittels einer Spritzdüse auf
eine Oberfläche eines Substrats gespritzt. Beim herkömmlichen Kaltgasspritzen findet
kein An- oder Aufschmelzen der Spritzpartikel statt. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden die Spritzpartikel jedoch teilweise an- und aufgeschmolzen. Dazu werden die
Partikel stromaufwärtig des Düsenhalses auf eine Temperatur erwärmt, bei welcher die
Spritzpartikel wenigstens teilweise aufschmelzen. Stromabwärtig des Düsenhalses, also
im divergenten Abschnitt der Düse, in welcher eine Entspannung des Trägergasstroms
erfolgt, kühlen Gas und Spritzpartikel ab. Im erfindungsgemäßen Verfahren hat dies
zur Folge, dass die Spritzpartikel wieder fest werden, da ja die Schmelztemperatur
wieder unterschritten wird. Trotzdem weisen die Spritzpartikel beim Auftreffen auf
das Substrat eine hohe Temperatur auf, da die aufgeschmolzenen Partikel - bevor sie
Abkühlen - Erstarren und dabei die Schmelzwärme, welche vor dem Düsenhals beim Aufschmelzen
aufgenommen wurde, wieder abgegeben wird.
[0008] Die Angabe "teilweises Aufschmelzen" kann einerseits umfassen, dass nur einige Spritzpartikel
aufschmelzen. Dies kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn Spritzpartikel aus
unterschiedlichen Materialien verwendet werden, die voneinander abweichende Schmelztemperaturen
besitzen. Die Spritzpartikel mit einer niedrigeren Schmelztemperatur werden dann bei
entsprechenden Temperaturen zumindest teilweise verflüssigt, wohingegen die Spritzpartikel
aus höher schmelzendem Material in der festen Phase bleiben. Ein derartiges "teilweises"
Aufschmelzen kann sich jedoch auch dann ergeben, wenn Spritzpartikel mit unterschiedlichen
Größen verwendet werden. In diesem Fall werden gegebenenfalls kleinere Partikel vollständig,
d.h. bis in ihren Kern, aufschmelzen, wohingegen bei größeren Partikeln lediglich
die Peripherie anschmilzt, der Kern jedoch fest bleibt. Dies gilt selbstredend auch
für Partikel aus unterschiedlichen Materialien. Die Angabe "teilweises Aufschmelzen"
kann also auch dahingehend verstanden werden, dass zumindest bei einem Teil der Spritzpartikel
an irgendeiner Stelle eine Verflüssigung eintritt. Ein "wenigstens" teilweises Aufschmelzen
umfasst dabei auch eine vollständige oder zumindest überwiegende Verflüssigung aller
oder zumindest fast aller Spritzpartikel. In der Regel wird jedoch den Partikeln nicht
die vollständige Schmelzwärme zugeführt, so dass keine vollständige Verflüssigung
eintritt.
[0009] Da die Schmelztemperatur und die Schmelzwärme von dem Material beziehungweise der
Materialzusammensetzung abhängt, hängt die Temperatur, auf welche die Spritzpartikel
zum teilweisen Aufschmelzen erwärmt werden müssen, vom Spritzpulver selbst ab. Unter
einem heißen Trägergasstrom, in welche ja die Spritzpartikel eingebracht werden, ist
folglich ein Trägergasstrom zu verstehen, der mindestens auf eine Temperatur erwärmt
wurde, die der Schmelztemperatur des Werkstoffes enspricht. Im Falle, dass die Spritzpartikel
aus unterschiedlichen Materialien zusammengesetzt ist, entspricht diese Mindesttemperatur
der Schmelztemperatur derjenigen Komponente, die die niedrigste Schmelztemperatur
aufweist. Da die Wärme von dem Trägergas auf die Spritzpartikel übergehen muss, liegt
die notwendige Trägergastemperatur über der Mindestemperatur. Um wieviel die Mindestemperatur
überschritten werden muss, hängt von dem Wärmeübergang zwischen dem Trägergas und
den Spritzpartikeln und von der Verweilzeit der Spritzpartikel im heißen Trägergas
ab. Es kann also in manchen Fällen genügen, die Mindesttemperatur nur um wenige Kelvin
zu überbieten, während in anderen Fällen die Temperatur sogar um mehrere hundert Kelvin
(und mehr) überschritten werden muss. Dies bedeutet, dass die Trägergastemperatur
zwischen 40 °C und 2000°C liegen kann. Die angegebene Obergrenze ergibt sich aus Beschränkungen
der Kaltgasspritzanlage, die für das erfindungsgemäße Verfahren eingesetzt wird, und
nicht aus dem Verfahren selbst. Die notwendige Trägergastemperatur lässt rechnerisch
ermitteln und ist durch einfache Versuchsreihen bestimmbar.
[0010] Die zu verwendenden Trägergastemperaturen richten sich folglich nach dem jeweiligen
Spritzwerkstoff und der mit der jeweiligen Spritzvorrichtung erzielbaren Einwirkzeit
auf die Partikel. Sie lässt sich rechnerisch ermitteln und ist auch mit routinemäßigen
Versuchsreihen bestimmbar. Die Schmelztemperatur der unterschiedlichen Spritzwerkstoffe
ist in der Regel bekannt und wird vom Hersteller angegeben oder ist entsprechenden
Nachschlagewerken zu entnehmen. Die Einwirkzeit entspricht der Verweildauer der Partikel
bei der jeweiligen Temperatur. Diese richtet sich insbesondere nach dem Weg, den die
Partikel in der Erwärmungszone zurücklegen, sowie nach der Geschwindigkeit, mit der
die Partikel durch die Erwärmungszone transportiert werden, sowie nach der Gasart
des Trägergasstroms, da die Wärmeübertragung von dem verwendeten Gas abhängt.
[0011] Die Tatsache, dass die Spritzpartikel während des Verfahrens teilweise aufgeschmolzen
waren, hat Auswirkungen auf die Beschichtung selbst. Folglich kann man aus dem Gefüge
und den Eigenschaften der Beschichtung schließen, ob diese mittels des erfindungsgemäßen
Verfahrens hergestellt wurden. Waren die Partikel, wie beim erfindungsgemäßen Verfahren,
teilweise aufgeschmolzen, findet beim Erstarren der Partikel in dem geschmolzenen
Bereich eine Gefügeneubildung statt, so dass sich das Gefüge der aufgeschmolzenen
und der nicht aufgeschmolzenen Bereiche unterscheidet. Beim herkömmlichen Kaltgasspritzen
zeigen sich diese Unterschiede im Gefüge nicht, da ja kein Aufschmelzen der Partikel
erfolgt und es somit keine unterschiedlichen Bereiche gibt. Bei den klassischen thermischen
Spritzverfahren hingegen werden sie Spritzwerkstoffe vollständig geschmolzen, so dass
auch hier keine Bereiche unterschiedlicher Gefüge und Eigenschaften entstehen. Gefüge
und Eigenschaften lassen sich im Schliff unter dem Mikroskop beurteilen, so dass die
Art der Entstehung der Beschichtung der Beschichtung selbst entnommen werden kann.
[0012] Bei herkömmlichen Spritzverfahren, in denen der Spritzwerkstoff in aufgeschmolzener
Form auf das Substrat trifft, ist ohne aufwendige Zusatzmaßnahmen kein ausreichender
Oxidationsschutz möglich. Insbesondere im geschmolzenen Zustand weisen Metalle eine
hohe Oxidationsanfälligkeit auf. Dieser Nachteil tritt beim Kaltgasspritzen in sehr
viel geringerem Umfang auf, da die Partikel in "kalter" Form, d.h. in nicht geschmolzendem
Zustand, auf das Substrat auftreffen. Auch in dem erfindungsgemäßen Verfahren ist
ein Oxidationsschutz sichergestellt, weil die Spritzpartikel nur in einem Teilbereich
der Spritzdüse in (teil)flüssiger Form vorliegen, und beim Verlassen der Düse vorteilhafterweise
bereits wieder erstarrt sind, so dass die Oxidation zumindest weitgehend verhindert
wird. Die Oxidation der aufgeschmolzenen Partikel kann durch eine geeignete Wahl des
Trägergasstroms verhindert werden, indem geeignete Inertgase wie beispielsweise Stickstoff,
Helium, oder Argon oder deren Gemische, verwendet werden. Duch das erfindungsgemäße
Verfahren kann daher eine hohe Energiemenge eingebracht und damit die Verformbarkeit
der Spritzpartikel gesteigert werden, ohne eine übermäßige Oxidation zu verursachen.
[0013] Für den Trägergasstrom kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren mit Vorteil Stickstoff,
Helium oder Luft oder ein Gemisch daraus verwendet werden. Ferner kann auch ein Argon
oder ein anderes Gas oder ein Gasgemisch daraus verwendet werden. Soll eine Oxidation
vermieden werden, muss selbstverständlich ein Gasgemisch ohne Sauerstoff verwendet
werden.
[0014] In einer üblicherweise zum Kaltgaspritzen verwendeten Düse durchlaufen die Spritzpartikel
im Trägergasstrom beispielsweise zunächst einen konvergierenden Bereich, in dem sich
der Querschnitt des Düsenkanals verringert und damit der Trägergasstrom beschleunigt
wird. Dem konvergenten Bereich der Düse schließt sich nach dem Düsenhals, welcher
gegebenenfalls ein verlängerter Halsabschnitt sein kann, ein divergierender Bereich
an. Im divergenten Teil der Düse wird der Trägergasstrom entspannt, womit eine Beschleunigung
und eine Abkühlung einhergeht. Da sich der Trägergasstrom abkühlt, kühlen sich auch
die Spritzpartikel ab. Auch wenn keine divergierende Düse verwendet wird, sinkt die
Temperatur von Trägergas und Spritzpartikel nach dem engsten Querschnitt der Düse
bis zum Auftreffen auf das Substrat ab.
[0015] Wie zuvor angegeben, umfasst das erfindungsgemäße Verfahren eine Einstellung der
Temperatur der Spritzpartikel derart, dass diese beim Aufprall auf das Substrat die
Schmelztemperatur des Spritzwerkstoffs unterschreitet. Dennoch ist diese aufgrund
der zuvor vorgenommenen Erwärmung bis zum teilweisen Aufschmelzen der Partikel signifikant
höher als bei herkömmlichen Kaltgasspritzverfahren.
[0016] Sämtliche Temperaturen der Spritzpartikel können im Rahmen der vorliegenden Erfindung
durch eine Steuerung der Temperatur des Trägergasstroms und/oder des Drucks, mit dem
dieser der Spritzdüse zugeführt wird, und durch die Verweilzeit der Spritzpartikel
in dem heißen Trägergas eingestellt werden. Wird also das Trägergas ausreichend erwärmt
und werden die Spritzpartikel so injiziert, dass sie ausreichend lange im heißen Gasstrom
verweilen, werden die Spritzpartikel teilweise aufschmelzen und es handelt sich dann
um das erfindungsgemäße Verfahren. Eine zusätzliche Erwärmung, z.B. stromabwärtig
der Düse, ist zwar als Zusatz möglich, aber in der Regel nicht erforderlich. Ein derartiges
Verfahren lässt sich damit einfach und kostengünstig implementieren, weil bereits
vorhandene Steuer- bzw. Regeleinheiten weiter genutzt werden können. Gleichwohl kann
auch eine Nacherwärmung der Spritzpartikel erfolgen, beispielsweise durch Mikrowellen
wie in der
EP 1 593 437 B1 offenbart. Dies ermöglicht eine weitere Erhöhung des Energieeintrags.
[0017] Eine Kaltgasspritzanlage ist folglich für das erfindungsgemäße Verfahren geeigent,
wenn diese derart ausgestaltet ist, dass sie eine Trägergastemperatur und eine Verweildauer
der Partikel in dem heißen Trägergas erlaubt, welche die Spritzpartikel hinreichend
erwärmen, so dass diese die zuvor erläuterten Bedingungen erfüllen.
[0018] Vorteilhafterweise werden die Partikel zumindest teilweise derart erwärmt, dass ihre
mittlere Temperatur beim Aufprall auf das Substrat mindestens 60%, 70% oder 80% der
Schmelztemperatur des Spritzwerkstoffs in Kelvin beträgt. Dies erfolgt durch eine
entsprechende Einstellung der Temperatur, auf die die Spritzpartikel vor dem Düsenhals
erwärmt werden. Bei 100% der Schmelztemperatur werden die Partikel flüssig, so dass
dieser Wert in der Regel die Obergrenze eines günstigen Temperaturbereichs beim Aufprall
darstellt. Werden unterschiedliche Spritzwerkstoffe verwendet, versteht sich, dass
für einige der Partikel der genannte Wertebereich erreicht sein kann, für andere hingegen
noch nicht. Für höher schmelzende Partikel kann daher die Temperatur beim Aufprall
auf das Substrat bei 50% der Schmelztemperatur in Kelvin liegen, für niedriger schmelzende
Partikel bei 90% oder darüber. Dieser Sachverhalt wird durch die verwendete Formulierung
erfasst, wonach die Temperatur "wenigstens eines Teils der Spritzpartikel" beim Aufprall
auf das Substrat eine entsprechende Temperatur aufweist.
[0019] Der Einfluss von Wärme bei beliebigen Prozessschritten während der Herstellung und
der Verarbeitung von Werkstoffen sowie bei deren schließlicher Anwendung richtet sich
bekanntermaßen nach der Temperatur, der die Werkstoffe ausgesetzt sind, und der entsprechenden
Expositionszeit. Die Temperatur kann dabei auf die Schmelztemperatur der Werkstoffe
bezogen und in °C oder K angegeben werden. Wird ein Werkstoff mit einer Schmelztemperatur
von 1000 °C (1273 K) auf 500 °C (773 K) erwärmt, beträgt die Temperatur 50% der Schmelztemperatur
in °C und ca. 61% der Schmelztemperatur in Kelvin.
[0020] Sämtliche bisher bekannten Verfahren zum Kaltgasspritzen umfassen eine Erwärmung
der Spritzpartikel auf nicht wesentlich mehr als ca. 60% ihrer Schmelztemperatur in
Kelvin. Beispielsweise kommt zum Verspritzen von Titan, das eine Schmelztemperatur
von 1680 °C (1953 K) aufweist, in der Regel ein Gasstrom mit 1000 °C (773 K) zum Einsatz.
Spritzpartikel mit 20 µm Durchmesser prallen dabei, wie experimentell feststellbar,
mit ca 530 °C (803 K), also ca. 41 % ihrer Schmelztemperatur in K, auf das Substrat.
Die Temperatur von Kupferpartikeln mit einer Partikelgröße von 20 µm beträgt bei Verwendung
einer Gastemperatur von 800 °C beim Aufprall 53% der Schmelztemperatur in K. Wird
Zink, das eine Schmelztemperatur von 420 °C aufweist, in einer Partikelgröße von ebenfalls
20 µm bei einer Gastemperatur von 400 °C gespritzt, beträgt die Aufpralltemperatur
63% der Schmelztemperatur in Kelvin. Es sei betont, dass diese Temperaturen für das
Kaltgasspritzen bereits sehr hohe Werte darstellen, regelmäßig verwendete Werte liegen
weit darunter.
[0021] Es hat sich gezeigt, dass das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere zur Herstellung
von Schichten und Komponenten aus sogenannten warmfesten Werkstoffen vorteilhaft ist.
Warmfeste Werkstoffe zeichnen sich dadurch aus, dass ihre Verformbarkeit erst dann
signifikant ansteigt, wenn sie auf eine Temperatur erwärmt werden, die über einem
Wert von 0,5 bis 0,6 der Schmelztemperatur liegt; d.h. die Verformbarkeit steigt ab
einer Temperatur von 50 % bis 60 % der Schmelztemperatur stark an. Eine gute Verformbarkeit
unterstützt die Bildung der Schicht. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich
deshalb Beschichtungen aus warmfesten Werkstoffen besonders effektiv herstellen. Diese
Feststellung trifft für viele unterschiedliche Werkstoffe zu. Insbesondere zählen
dazu Legierungen auf Eisen-, Nickel- und Kobaltbasis. Auch die sogenannten MCrAlY's
gehören dazu. MCrAIY's werden sehr viel im Triebwerk- und Turbinenbau eingesetzt.
Dazugehörige Legierungen auf Ni-Basis werden auch als Nickelbasis-Superlegierungen
bezeichnet. Eine beispielhafte und typische MCrAlY-Legierung, wie sie im Triebwerks-
und Turbinenbau zum Einsatz kommt, weist eine Schmelztemperatur von ca. 1400 °C (1673
K) auf. Diese Legierung weist erst ab einer Temperatur von 730 °C (1003 K, also 60%
der Schmelztemperatur) eine ausreichende Verformbarkeit auf, so dass die Spritzpartikel
nur dann auf dem Substrat gut haften, wenn sie beim Auftreffen eine Temperatur von
730 °C und mehr aufweisen. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist nun gewährleistet,
das die hochwarmfesten Werkstoffe beim Auftreffen auf das Substrat diese Temperatur
aufweisen.
[0022] Ein entsprechendes Verfahren kann auch insbesondere zum Spritzen von Spritzpartikeln
verwendet werden, die aus einem Spritzwerkstoff bestehen, der Aluminium, Eisen, Kupfer,
Nickel, Zink und/oder Zinn und/oder Legierungen hiervon aufweist.
[0023] Auch zur Herstellung von Schichten und Komponenten aus Kompositmaterialien ist das
erfindungsgemäße Verfahren vorteilhaft, weil sich hierbei eine nichmetallische Komponente,
z.B. Keramik oder Graphit, aufgrund der guten plastischen Verformbarkeit des erwärmten
Metalls besonders gut in das Materialgefüge einbinden lässt. Das erfindungsgemäße
Verfahren lässt auch die Verarbeitung relativ grober und damit kostengünstiger Partikel
zu, die sich herkömmlicherweise nicht ausreichend verformen lassen und damit keine
dichten Schichten bilden. Aus demselben Grund kann auch auf Material mit weniger enger
Partikelgrößenverteilung zurückgegriffen werden, was ebenfalls Kostenvorteile bietet.
[0024] Ebenfalls ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Schichten und Komponenten
aus Werkstoffen, die eine glasartige, amorphe Struktur aufweisen, von Vorteil. Dazu
werden Spritzpartikel aus Werkstoffen, die eine glasartige Struktur aufweisen, insbesondere
aus Kunststoffen oder metallischen Gläsern verwendet. Werkstoffe mit einer glasartigen
oder auch amorphen Struktur sind erst oberhalb einer sogenannten Glasübergangstemperatur
plastisch verformbar. Dazu gehören beispielsweise sowohl metallische Gläser, bei denen
die einzelnen Atome weitgehend regellos angeordnet sind, als auch Kunststoffe, bei
denen die Moleküketten regellos angeordnet sind. Die Bezeichnung glasartig besagt
also, das die Bausteine, d.h. die Atome oder Moleküle, nicht regelmäßig wie in einem
Kristallgitter angeordnet sind, sondern regellos wie beispielsweise die Atome in einem
Fensterglas.
[0025] Vorteilhafterweise wird in einem erfindungsgemäßen Verfahren eine Spritzdüse verwendet,
in der der Trägergasstrom mit den Spritzpartikeln in einem konvergierenden Düsenabschnitt
komprimiert und in einem divergierenden Düsenabschnitt expandiert wird. Eine für das
erfindungsgemäße Verfahren verwendbare Einrichtung weist also beispielsweise eine
Lavaldüse auf. Eine derartige Lavaldüse erlaubt eine starke Beschleunigung der Spritzpartikel
auf das Substrat.
[0026] Die Spritzpartikel werden hierbei stromaufwärtig des Düsenhalses der Lavaldüse, also
in oder stromaufwärtig des konvergenten Bereichs der Düse bzw. ihres engsten Querschnitts,
in den Gasstrom eingebracht. In diesem Zusammenhang ist jeodch auch eine Anordnung
vorteilhaft, wie sie in der
EP 1 369 498 B1 offenbart ist. Durch eine entsprechende Einbringung der Spritzpartikel lässt sich
eine relativ lange Kontaktzeit der Spritzpartikel mit dem Gasstrom erzielen und dabei
eine große Energiemenge einbringen. Gleichzeitig wird ein Anbacken der Spritzpartikel
an die Düseninnenwand reduziert. Das erfindungsgemäße Verfahren kann jedoch auch ohne
die Verwendung einer Lavaldüse durchgeführt werden, weil die Spritzpartikel durch
die vorgeschaltete starke Erwärmung bereits eine ausreichend gute Verformbarkeit aufweisen,
die ein Anhaften am Substat auch ohne übermäßige Beschleunigung sicherstellt. Dies
erlaubt eine mechanische Schonung des Substrats.
[0027] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wird eine Spritzdüse verwendet,
die eine Vorkammer und/oder einen verlängerten konvergenten Abschnitt zur Erwärmung
der Spritzpartikel aufweist, wie z.B. in der
EP 1 791 645 B1 offenbart. Wird nun der verwendeten Spritzdüse eine Vorkammer vorgeschaltet oder
der konvergente Abschnitt, z.B. einer Lavaldüse, ausreichend verlängert, lässt sich
sicherstellen, dass beispielsweise mindestens 80% der Spritzpartikel eine Temperatur
erreichen, die zumindest 70% der des Trägergasstroms entspricht.
[0028] Vorteilhafterweise wird zur Erwärmung des Trägergasstroms, durch den wiederum die
Spritzpartikel erwärmt werden, wenigsten ein externer Gasheizer verwendet. Ein verwendbarer
Gasheizer ist z.B. in der
EP 0 924 315 B1 offenbart. Das verwendete Gas oder Gasgemisch wird in einem Gasdruckbehälter vorgehalten
und wird in einem Gaspufferbehälter zwischengespeichert. Nach der Entnahme aus dem
Gaspufferbehälter wird das Gas oder Gasgemisch mittels einer elektrischen Widerstandsheizung,
induktiv und/oder mittels eines Plasmabrenners erwärmt. Eine ausreichend starke Erwärmung
kann auch durch Verwendung von mehreren Heizern, insbesondere Vor- und Nachheizern
wie in der
DE 10 2005 004 117 offenbart, erzielt werden. Die
EP 1 785 679 A1 offenbart einen ebenfalls verwendbaren Heizer, der beheizbare Filamente aufweist.
[0029] Besonders vorteilhaft ist ein Heizer, der einen resistiv beheizbaren Graphitfilz
aufweist. Graphitfilze bestehen aus dünnen Fäden aus Graphit, die sich zusammengeknäuelt
berühren. Wird bei geeigneter Kontaktierung eine elektrische Spannung an einen Graphitfilz
angelegt, fließt trotz der Unterbrechung der Fäden ein Strom, weil dieser sich auch
über die Kontaktstellen der Fäden ausbreiten kann. Ein Graphitfilz erwärmt sich daher
in seiner Gesamtheit im Stromdurchgang und kann daher ein Gas erhitzen, das durch
den Graphitfilz strömt. Weil die Graphitfasern im Graphitfilz sehr dünn sind, ist
die Oberfläche, über die die Wärme auf das Gas übertragen wird, insgesamt sehr groß.
Hierdurch wird eine Gaserhitzung bei hohen Drücken und hohen Temperaturen mögich.
Die erzielbaren Temperaturen können bei mehr als 1500 °C liegen und bis zu 2000 °C
reichen.
[0030] Besonders vorteilhaft ist ein entsprechendes Verfahren, wenn hierbei eine Spritzdüse
verwendet wird, die zumindest in einem Bereich ihrer Innenwand in einem Kontaktbereich
mit den Spritzpartikeln ein Graphitmaterial aufweist.
[0031] Ein "Graphitmaterial" bezeichnet dabei im Rahmen dieser Anmeldung jegliches graphithaltige
Material, darunter Reingraphit als Vollmaterial, aber auch insbesondere entsprechende
Verbundmaterialien oder Beschichtungen. Graphitmodifikationen wie beispielsweise Glaskohlenstoff
sind hiervon ebenfalls umfasst.
[0032] Es wurde herausgefunden, dass ein Graphitmaterial in dem genannten Einsatzgebiet
eine Reihe vorteilhafter Eigenschaften aufweist, die insbesondere in Kombination die
erläuterten deutlich erhöhten Temperaturen zulassen. Zudem hat ein Graphitmaterial
den Vorteil, dass es ein Anbacken der heißen Spritzpartikel an der Düseninnenwand
unterbindet und somit auch das Verspritzen (teil)flüssiger Partikel erlaubt. Insbesondere
kann für ein erfindungsgemäßes Verfahren eine Düse zum Einsatz kommen, die Glaskohlenstoff
als Graphitmaterial aufweist. Glaskohlenstoff, auch als glasartiger Kohlenstoff bezeichnet,
vereinigt dabei glasartige keramische Eigenschaften mit denen des Graphits und bietet
damit besondere Vorteile. Auch metallische, teil- oder vollkeramische Spritzdüsen
und/oder Spritzdüsen mit entsprechenden Einsätzen, z.B. Keramikdüsen mit Graphiteinsätzen
oder Metalldüsen mit Keramikeinsätzen können vorteilhaft sein. Die jeweiligen Materialien
können auch in Form von Beschichtungen aufgebracht werden, was gegenüber Vollmaterialien
eine besonders kostengünstige Herstellung ermöglicht. Ein Vollmaterial hat beispielsweise
im Fall von Graphit den Vorteil, dass sich dessen Wärmeleiteigenschaften in besonderer
Weise wirksam werden können. Eine entsprechende Düse kann daher Wärme besonders effektiv
abführen.
[0033] Ein Einsatz bzw. eine Einlage aus einem entsprechenden Material, z.B. Keramik, Graphit
oder Glaskohlenstoff, lässt sich beispielsweise bei Abnutzung sehr einfach ersetzen.
Mit besonderem Vorteil können Graphitmaterialien auch in Form von Verbundwerkstoffen
eingesetzt werden. Hierbei kann es sich um Materialien auf Grundlagen von Metallen
und/oder Kunststoffen handeln.
[0034] Die erfindungsgemäß ebenfalls vorgeschlagene Vorrichtung, insbesondere in Form einer
Spritzpistole mit einer ein Graphitmaterial aufweisenden Düse, profitiert in gleicher
Weise von den Vorteilen des erläuterten Verfahrens.
[0035] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0036] Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispieles in der Zeichnung schematisch
dargestellt und wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.
Figurenbeschreibung
[0037]
- Figur 1
- zeigt eine Spritzpistole in schematischer Darstellung, die zur Durchführung eines
erfindungsgemäßen Verfahrens eingerichtet sein kann.
[0038] In Figur 1 ist eine Spritzpistole schematisch dargestellt und insgesamt mit 1 bezeichnet.
Die Spritzpistole 1 weist eine Spritzdüse 10 auf.
[0039] Die Spritzpistole 1 ist auf ein Substrat S gerichtet und weist Gaseinlässe 2, 3 auf,
über die ein Gasstrom G, insbesondere ein auf die oben genannten Temperaturen erwärmter
Gasstrom G, bereitgestellt werden kann. Zur Erwärmung eines Gasstroms G kann eine
stromaufwärtig der Spritzpistole 1 angeordnete Gasheizeinrichtung vorgesehen sein.
Weitere Gaseinlässe 3 können zur Einstellung eines Gasgemischs und/oder einer Gastemperatur
des Gasstroms G verwendet werden.
[0040] Eine Spritzpistole 1 kann einen externen Pulverförderer aufweisen (nicht dargestellt),
in den ein Teil des Gasstroms G geleitet wird, mit dem die Spritzpartikel P in die
Spritzpistole 1 eingespeist werden. Ein Partikeleinlass 4 ist vorgesehen, mittels
dessen Spritzpartikel P in die Spritzpistole 1 eingespeist werden können. Hierzu ist
eine stromaufwärtig der Spritzpistole 1 bereitgestellte, jedoch nicht dargestellte
Partikeleinspeiseeinrichtung in Form eines Pulverförderers vorgesehen, über die ein
Teil des Gasstroms G, ggf. in (teil)erwärmter Form, geleitet wird. Der Trägergasstrom
G und die Spritzpartikel P gelangen in eine Mischkammer 5, die innerhalb eines mehrteiligen
Gehäuses 6 der Spritzpistole 1 angeordnet ist. Das Gehäuse 6 ist teilweise eröffnet
dargestellt. Die Mischkammer 5 kann weitere Einrichtungen zur Vermischung des Gasstroms
G und der Spritzpartikel P aufweisen.
[0041] Eine Spritzdüse 10 besitzt spritzpistolenseitig einen Düseneingang 11 und substratseitig
eine Düsenmündung 12. Zwischen Düseneingang 11 und Düsenmündung 12 erstreckt sich
ein Düsenkanal 13. Der Düsenkanal 13 weist, falls die Spritzdüse 10 als Lavaldüse
ausgebildet ist, an strömungsoptimierter Position einen Düsenhals 14 auf. Vom Düseneingang
zum Düsenhals 14 verjüngt sich der Querschnitt des Düsenkanals 13. Vom Düsenhals 14
zur Düsenmündung 12 erweitert sich der Düsenkanal 13, so dass mittels des Laval-Effekts
eine Beschleunigung eines komprimierten und erwärmten Gasstroms bewirkt werden kann.
Der Gasstrom mit den entsprechend erwärmten Partikeln P wird als Gas-Spritzpartikel-Gemisch
GP auf das Substrat S geschleudert. Die Spritzdüse 10 weist vorteilhafterweise insbesondere
zwischen Düsenhals 14 und Düsenmündung 12 innenseitig ein Graphitmaterial auf.
Bezugszeichenliste
[0042]
- S
- Substrat
- G
- Gasstrom
- P
- Partikel
- GP
- Gas-Partikel-Gemisch
- 1
- Kaltgasspritzpistole
- 2
- Gaseinlass
- 3
- Gaseinlass
- 4
- Partikeleinlass
- 5
- Mischkammer
- 6
- Gehäuse
- 10
- Spritzdüse
- 11
- Düseneingang
- 12
- Düsenmündung
- 13
- Düsenkanal
- 14
- Düsenhals
1. Verfahren zum thermischen Spritzen, bei dem Spritzpartikel (P) eines pulverförmigen
Spritzwerkstoffes in einen heißen Trägergasstrom (G) eingebracht, durch den heißen
Trägergasstrom (G) erwärmt und mittels einer Spritzdüse (10) auf eine Oberfläche eines
Substrats (S) gespritzt werden, wobei die Temperatur der Spritzpartikel (P) beim Aufprall
auf das Substrat (S) die Schmelztemperatur des Spritzwerkstoffs unterschreitet, dadurch gekennzeichnet, dass die Spritzpartikel (P) in dem heißen Trägergasstrom (G) vor dem Düsenhals (14) auf
eine Temperatur erwärmt werden, die dort ein wenigstens teilweises Aufschmelzen der
Spritzpartikel bewirkt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Temperatur, auf die die Spritzpartikel (P)
vor dem Düsenhals (14) erwärmt werden, durch Steuern einer Temperatur des Trägergasstroms
(G) und/oder eines Drucks, mit dem der Trägergasstrom (G) der Spritzdüse (10) zugeführt
wird, eingestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Temperatur, auf die die Spritzpartikel
(P) vor dem Düsenhals (14) erwärmt werden, derart eingestellt wird, dass die Temperatur
wenigstens eines Teils der Spritzpartikel beim Aufprall auf das Substrat mehr als
60%, 70% oder 80% der Schmelztemperatur des entsprechenden Spritzwerkstoffs in Kelvin
beträgt.
4. Verfahren nach einem der vorstehenen Ansprüche, bei dem Spritzpartikel (P) aus metallischen
Wekrstoffen verwendet werden, insbesonders aus warmfesten Legierungen auf Eisen-,
Nickel- oder Kobaltbasis, besonders bevorzugt aus einer MCrA-IY-Legierung und/oder
aus Aluminium, Eisen, Kupfer, Nickel, Zink und/oder Zinn und/oder Legierungen, welche
zumindest eines dieser Elemente enthalten.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem Spritzpartikel (P) aus Kompositmaterialien
verwendet werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem Spritzpartikel (P) aus Werkstoffen
mit einer glasartigen Struktur verwendet werden, insbesonders aus Kunststoffen oder
metallischen Gläsern.
7. Verfahren nach einem der vorstehenen Ansprüche, bei dem eine Spritzdüse (10) verwendet
wird, in der der Trägergasstrom (G) mit den Spritzpartikeln (P) zunächst in einen
konvergierenden Düsenabschnitt eingeleitet und anschließend in einem divergierenden
Düsenabschnitt expandiert wird.
8. Verfahren nach einem der vorstehenen Ansprüche, bei dem eine Spritzdüse (10) verwendet
wird, die zumindest in einem Bereich ihrer Innenwand in einem Kontaktbereich mit den
Spritzpartikeln (P) ein Graphit- und/oder ein Keramikmaterial aufweist und/oder aus
einem Graphit- und/oder einem Keramikmaterial besteht.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem eine Spritzdüse (10) verwendet
wird, die eine Vorkammer und/oder einen verlängerten konvergenten Abschnitt zur Erwärmung
der Spritzpartikel (P) aufweist.
10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem zur Erwärmung des Trägergasstroms
(G), durch den die Spritzpartikel (P) erwärmt werden, wenigstens eine externe Gasheizung
vorgesehen ist.
11. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem für den Trägergasstrom Stickstoff,
Helium oder Luft oder ein Gemisch daraus verwendet wird.
12. Vorrichtung (1), die zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der vorstehenden
Ansprüche eingerichtet ist, gekennzeichnet durch Mittel, die dazu ausgebildet sind, Spritzpartikel (P) eines pulverförmigen Spritzwerkstoffes
in einen heißen Trägergasstrom (G) einzubringen, durch den heißen Trägergasstrom (G) zu erwärmen und mittels einer Spritzdüse (10) auf eine
Oberfläche eines Substrats (S) zu spritzen, wobei die Temperatur der Spritzpartikel
(P) beim Aufprall auf das Substrat (S) die Schmelztemperatur des Spritzwerkstoffs
unterschreitet und die Spritzpartikel (P) vor dem Düsenhals (14) auf eine Temperatur
erwärmbar sind, die dort ein wenigstens teilweises Aufschmelzen der Spritzpartikel
bewirkt.
13. Vorrichtung (1) nach Anspruch 10, bei der die Verfahren nach einem der vorstehenen
Ansprüche, bei dem eine Spritzdüse (10) verwendet wird, die zumindest in einem Bereich
ihrer Innenwand ein Graphit- und/oder ein Keramikmaterial aufweist und/oder aus einem
Graphit- und/oder einem Keramikmaterial besteht.
14. Vorrichtung (1) nach Anspruch 10 oder 11, die eine Spritzdüse (10), die eine Vorkammer
und/oder einen verlängerten konvergenten Abschnitt der Spritzdüse (10) zur Erwärmung
der Spritzpartikel (P) umfasst.
15. Vorrichtung (1) nach Anspruch 12, welche eine externe Gasheizung zur Erwärmung des
Trägergasstroms (G) aufweist.