(19)
(11) EP 2 617 898 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.07.2013  Patentblatt  2013/30

(21) Anmeldenummer: 13150557.0

(22) Anmeldetag:  08.01.2013
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E01F 15/08(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 20.01.2012 DE 202012100218 U

(71) Anmelder: Kwasny, Siegfried
33330 Gütersloh (DE)

(72) Erfinder:
  • Kwasny, Siegfried
    33330 Gütersloh (DE)

(74) Vertreter: Ter Meer Steinmeister & Partner 
Artur-Ladebeck-Strasse 51
33617 Bielefeld
33617 Bielefeld (DE)

   


(54) Verkehrsleitelement


(57) Verkehrsleitelement, welches zumindest auf einer ersten Längsseite wenigstens eine in Abwärtsrichtung schräg nach außen verlaufende Leitfläche (22A) sowie eine vertikale, sich in Längsrichtung des Leitelements erstreckende, reflektierende Sichtfläche (24) aufweist, die eine vertikal verlaufende wellenförmige Profilierung (25) aufweist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verkehrsleitelement, welches zumindest auf einer ersten Längsseite eine in Abwärtsrichtung schräg nach außen verlaufende Leitfläche aufweist.

[0002] Verkehrsleitelemente werden beispielsweise zur Verkehrsführung im Bereich von Baustellen auf Autobahnen oder Bundesstraßen eingesetzt. Durch aneinandergereihte Verkehrsleitelemente können beispielsweise Fahrspuren begrenzt oder getrennt werden. Die Verkehrsleitelemente können dabei nicht nur die Funktion einer optischen Abgrenzung erfüllen, sondern sie können durch ihre schräge Leitfläche auch eine Schutzfunktion ausüben, falls sie durch ein Fahrzeug angefahren werden.

[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, die Sichtbarkeit von Verkehrsleitelementen zu verbessern.

[0004] Diese Aufgabe wird bei einem Verkehrsleitelement der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass es eine sich in Längsrichtung des Leitelements erstreckende, reflektierende Sichtfläche aufweist, die eine vertikal verlaufende wellenförmige Profilierung aufweist.

[0005] Durch diese Profilierung wird erreicht, dass ein Teil der Sichtfläche auch dann etwa rechtwinklig zur Blickrichtung orientiert ist, wenn die Sichtfläche insgesamt schräg zur Blickrichtung steht. Dies ist insbesondere der Fall, wenn ein Fahrer entlang einer Fahrspur fährt, die seitlich durch eine Längsabsperrung aus derartigen Verkehrsleitelementen begrenzt ist.

[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

[0007] Bevorzugt wird die wellenförmige Profilierung durch konvexe Halbwellen gebildet, die durch Streifen voneinander getrennt sind, in denen die Sichtfläche eine Orientierung in Längsrichtung des Leitelements hat. Auf diese Weise wird ein besonders hohes Reflektionsvermögen bei Blickrichtung quer zum Leitelement erreicht.

[0008] Vorzugsweise wird das Verkehrsleitelement oder zumindest ein Teil des Verkehrsleitelements, der die Sichtfläche bildet, durch einen Blaskörper aus Kunststoff gebildet. In diesem Fall kann die wellenförmige Profilierung unmittelbar beim Blasen des Kunststoffkörpers erzeugt werden.

[0009] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.

[0010] Es zeigen:
Fig. 1
eine perspektivische Ansicht zweier aneinandergereihter erfindungsgemäßer Verkehrsleitelemente; und
Fig. 2
einen schematischen horizontalen Schnitt durch einen Teil einer Wand eines Verkehrsleitelements im Bereich einer vertikalen Sichtfläche.


[0011] Fig. 1 zeigt zwei aneinandergereihte, transportable Leitelemente 10. Jedes Leitelement umfasst einen Grundkörper 14, der durch einen im Blasformverfahren hergestellten Hohlkörper aus Kunststoff gebildet wird. In einem unteren Abschnitt des Grundkörpers 14 ist eine in Längsrichtung verlaufende Aussparung 16 gebildet. Der Grundkörper 14 bildet an den beiden Längsseiten des Leitelements 10 jeweils eine nach unten schräg nach außen verlaufende Schutzwand 22, die mehrere übereinander angeordnete, schräg nach außen verlaufende Leitflächen 22A bildet. Oberhalb der Schutzwand 22 ist eine vertikale Sichtfläche 24 mit einer reflektierenden Folie beklebt.

[0012] Bei den Sichtflächen 24 auf den entgegengesetzten Seiten des Leitelements 10 handelt es sich generell um ebene, vertikale Flächen, doch besteht die Besonderheit des hier gezeigten Leitelements darin, dass diese Sichtflächen 24 eine vertikal verlaufende wellenförmigen Profilierung 25 aufweisen.

[0013] Die Schutzwände 22 und Sichtflächen 24 auf entgegengesetzten Längsseiten des Leitelements 10 sind durch den Hohlraum des Hohlkörpers getrennt. Die Leitflächen 22A und die Sichtflächen 24 erstrecken sich jeweils in Längsrichtung des Leitelements von einer ersten Endseite des Leitelements 10 zu einer entgegengesetzten zweiten Endseite.

[0014] Am unteren Abschnitt des Grundkörpers 14 weist das Leitelement Füße 26 auf. Ein oberer Abschnitt des Grundkörpers 14 ist an der ersten Endseite des Leitelements 10 zu einem gegenüber der ersten Endseite vorstehenden Steckabschnitt 18 verlängert. An der entgegengesetzten, zweiten Endseite bildet der Grundkörper 14 eine von oben nach unten durch den oberen Abschnitt verlaufende Nut 20. Dies ist nach oben und unten frei geöffnet. Der Steckabschnitt 18 ist in die Nut 20 eines angrenzenden Leitelements 10 einführbar, so dass die aneinandergereihten Leitelemente 10 beispielsweise mit ihren Endseiten aneinander stoßen. Der Verlauf der Sichtfläche 24 eines Leitelements 10 setzt sich an den Endseiten im Verlauf der Sichtfläche 24 des angeschlossenen Leitelements fort.

[0015] Am Leitelement 10 ist beispielsweise an der Oberseite ein Einfüllöffnung 38 für Ballast, Wasser oder Sand, vorgesehen, um den Hohlkörper zumindest im unteren Teil zu befüllen.

[0016] Wie deutlicher in Fig. 2 zu erkennen ist, besteht die Profilierung 25 der Sichtflächen 24 aus konvexen, annähernd sinusförmigen Halbwellen 46, die so in Abstand zueinander angeordnet sind, dass zwischen ihnen Streifen 48 verbleiben, in denen die Sichtfläche 24 zur Längsseite des Leitelements 10 orientiert ist.

[0017] Wenn das Licht eines Fahrzeugscheinwerfers rechtwinklig auf eine der Sichtflächen 24 trifft, so wird das Licht in den Streifen 48 wieder in die Richtung reflektiert, aus der es gekommen ist, so dass das Leitelement für den Fahrer des Fahrzeugs gut sichtbar ist. Wenn die Längsseite des Leitelements dagegen schräg zur Blick- und Beleuchtungsrichtung orientiert ist, so dass das Licht beispielsweise unter einem Winkel von 45° auftrifft, so ergibt sich aufgrund der Mikrostruktur der Reflexfolie an den Streifen 48 nur eine geringe Intensität des Lichtes, das zum Fahrzeug zurückreflektiert wird. In diesem Fall trifft das Licht jedoch annähernd rechtwinklig auf die Flanken der Halbwellen 46, und von diesen wird das Licht mit voller Intensität wieder in Richtung auf das Fahrzeug reflektiert. Aufgrund der durch die Schrägansicht bedingten perspektivischen Verkürzung schließen die Flanken der verschiedenen Halbwellen 46 für den Betrachter nahezu lückenlos aneinander an, so dass die Sichtfläche 24 als insgesamt hell leuchtende Fläche wahrgenommen wird. Bei Verkehrsführungen durch Verkehrsleitelemente ist es die Regel, dass die Fahrer von Kraftfahrzeugen nicht frontal, sondern nur schräg auf das Verkehrsleitelement blicken und auch das Licht der Scheinwerfer schräg einfällt. Hier erweist es sich daher als besonders vorteilhaft, dass durch die Profilierungen 25 die Sichtbarkeit bei schrägem Lichteinfall verbessert wird.


Ansprüche

1. Verkehrsleitelement, welches zumindest auf einer ersten Längsseite wenigstens eine in Abwärtsrichtung schräg nach außen verlaufende Leitfläche (22A) sowie eine vertikale, sich in Längsrichtung des Leitelements erstreckende, reflektierende Sichtfläche (24) aufweist, die eine vertikal verlaufende wellenförmige Profilierung (25) aufweist.
 
2. Verkehrsleitelement nach Anspruch 1, bei dem die Profilierung (25) aus in Abstand zueinander liegenden konvexen Halbwellen (46) besteht, zwischen denen nicht profilierte Streifen (48) der Sichtfläche (24) liegen.
 
3. Verkehrsleitelement nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Sichtfläche (24) durch mindestens eine Oberfläche eines Körpers (14) aus Kunststoff gebildet wird und diese Oberfläche die wellenförmige Profilierung (25) aufweist.
 
4. Verkehrsleitelement nach Anspruch 3, bei dem der Körper (14) ein Blaskörper ist.
 
5. Verkehrsleitelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem die reflektierende Sichtfläche (24) durch eine reflektierende Folie gebildet wird.
 




Zeichnung