[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schlitzrinne mit einem abgekanteten Rinnenprofil,
das einen gegenüber einer schlitzartigen Rinnenöffnung erweiterten Rinnenkörper und
seitlich von den die Rinnenöffnung begrenzenden Schlitzwänden abstehende Aufnahmeschenkel
für einen Bodenbelag aufweist.
[0002] Schlitzrinnen weisen eine schlitzartige Rinnenöffnung im Bodenverlauf auf, gegenüber
der sich der Rinnenkörper gegen den Rinnenboden hin erweitert, wobei ein Bodenbelag,
beispielsweise Fliesen, unmittelbar an die die Rinnenöffnung begrenzenden Schlitzwände
angrenzen kann, wenn für einen entsprechenden Anschluss des Bodenbelags an die Schlitzrinne
gesorgt wird. Zu diesem Zweck ist es bekannt (
EP 1 719 849 A2), ein abgekantetes Rinnenprofil einzusetzen, das auf beiden Seiten der die Rinnenöffnung
begrenzenden Schlitzwände einen gegen den Rinnenboden falzartig zurückgebogenen Anschlusssteg
und einen von diesem an den Schlitzwänden anliegenden Anschlusssteg ausgehenden, seitlich
abstehenden Aufnahmeschenkel für den Bodenbelag aufweist, was vorteilhafte Anschlussbedingungen
für den Bodenbelag an die Schlitzrinne sicherstellt. Nachteilig ist allerdings, dass
bei einem Einsatz in Feucht- bzw. Nassräumen, beispielsweise in Bädern, die Gefahr
besteht, dass Flüssigkeit entlang der außen an den Schlitzwänden anliegenden Anschlussstege
zwischen dem Bodenbelag und der Schlitzrinne einsickert und entlang der Aufnahmeschenkel
in den Bodenaufbau gelangt, sodass unter Umständen mit Flüssigkeitsschäden gerechnet
werden muss, die über längere Zeitabschnitte auftreten und sich z. B. durch ein Lösen
des Bodenbelags von den Aufnahmeschenkeln bemerkbar machen.
[0003] Bei Schlitzrinnen mit einem im Querschnitt U-förmigen Rinnenkörper aus Beton ist
es bekannt (
DE 100 28 355 A1), den Rinnenkörper durch zwei mit Abstand voneinander angeordnete Winkelprofile abzudecken,
deren an den Stirnseiten der Längswände des Rinnenprofils angeklebte Schenkel Durchtrittöffnungen
aufweisen und deren von diesen angeklebten Schenkeln aufragende Schenkel die Schlitzwände
bilden. Die Pflastersteine der mit Hilfe einer solchen Schlitzrinne zu entwässernden,
gepflasterten Fläche werden bis an die Schlitzwände verlegt, und zwar auf einer Dränschicht,
die wiederum auf einer Dichtungsbahn aufgebracht ist, um über die Pflasterung einsickernde
Flüssigkeit entlang der Dränschicht durch den Rinnenkörper abführen zu können, dessen
Abdeckung zu diesem Zweck ja die Durchtrittöffnungen bildet. Nachteilig sind allerdings
der Konstruktionsaufwand, die vergleichsweise geringe Belastbarkeit der Rinnenabdeckung
und der Umstand, dass eine Dichtungsbahn vorgesehen werden muss, die bei einer Beschädigung
das Einsickern von Flüssigkeit in den Bodenaufbau nicht verhindern kann.
[0004] Um Sanitärbereiche zu entwässern ist es schließlich bekannt (
DE 20 2009 007 350 U1), eine Entwässerungsrinne vorzusehen, die entlang der beiden Längswände des Rinnenkörpers
mit Anschlussflanschen versehen ist, über die sich der Rinnenkörper auf dem anschließenden
Estrich abstützt. Diese Anschlussflansche können über die Längswände des Rinnenkörpers
nach innen vorstehen und einen aufragenden Anschlusssteg für einen Bodenbelag bilden.
Der Abstand zwischen diesen Anschlussstegen wird durch ein gelochtes Deckelement überbrückt.
In dem über die Längswände nach innen vorstehenden Abschnitt der Anschlussflansche
sind Durchtrittöffnungen zum Ableiten von Sickerwasser in den Rinnenkörper vorgesehen.
Abgesehen davon, dass sich diese bekannte Konstruktion nicht für Schlitzrinnen eignet,
die ja keine Abdeckung benötigen, stellen die auf den Stirnseiten der Längswände angeschweißten
Anschlussflansche einen zusätzlichen Konstruktionsaufwand dar, der die Gefahr von
Verzügen durch die Schweißwärme mit sich bringt und das Versetzen solcher Entwässerungsrinnen
erschwert, weil eine Hinterfüllung des Rinnenkörpers kaum möglich ist.
[0005] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Schlitzrinne für den Einsatz
in einem Feucht- bzw. Nassraumbereich so auszubilden, dass vorteilhafte Konstruktionsbedingungen
sichergestellt werden können, ohne die Gefahr von dauerhaften Schäden durch Sickerflüssigkeit
im Bereich der Schlitzrinne in Kauf nehmen zu müssen.
[0006] Ausgehend von einer Schlitzrinne der eingangs geschilderten Art löst die Erfindung
die gestellte Aufgabe dadurch, dass die durch eine einwärts gerichtete Abkantung der
Längswände des Rinnenkörpers gebildete Rinnendecke die Aufnahmeschenkel bildet, von
denen die abgekanteten Schlitzwände aufragen, und dass in den Aufnahmeschenkeln Durchtrittöffnungen
für Sickerflüssigkeit vorgesehen sind.
[0007] Da zufolge dieser Maßnahmen die Aufnahmeschenkel für den Bodenbelag nicht durch von
den Schlitzwänden zurückgebogene, seitlich abstehende Profilabschnitte, sondern durch
eine gegenüber den Längswänden des Rinnenkörpers einwärts abgekantete Rinnendecke
gebildet werden, kann außerhalb der Schlitzwände beispielsweise im Bereich der Anschlussfuge
des Bodenbelags eindringende Flüssigkeit über die durch die Rinnendecke gebildeten
Aufnahmeschenkel in den Rinnenkörper abgeleitet werden, weil die Rinnendecke mit entsprechenden
Durchtrittöffnungen für Sickerflüssigkeit versehen ist. Mit Hilfe der Durchtrittöffnungen
in der Decke des gegenüber der schlitzartigen Rinnenöffnung entsprechend erweiterten
Rinnenkörpers kann somit der an die Schlitzrinne anschließende Bereich des Bodenbelags
dauerhaft entwässert werden. Da das Rinnenprofil lediglich gekantet wird und keine
nach außen abstehenden Stege oder Flansche aufweist, ist es nicht nur vor Beschädigungen
geschützt, sondern kann auch in einfacher Weise maßhaltig gefertigt werden, ohne Festigkeitseinbußen
in Kauf nehmen zu müssen.
[0008] Das Einsickern von Flüssigkeit ist insbesondere im Bereich der Anschlussfuge zwischen
Bodenbelag und Schlitzrinne zu erwarten. Aus diesem Grunde empfiehlt es sich, die
Aufnahmeschenkel von den Längswänden des Rinnenkörpers zu den Schlitzwänden hin abfallen
zu lassen und im Übergangsbereich von den Aufnahmeschenkeln zu den Schlitzwänden die
Durchtrittöffnungen vorzusehen. Durch diese Maßnahme wird Sickerwasser entlang der
Rinnendecke einwärts bis zu den Schlitzwänden geleitet, wo es durch die Durchtrittöffnungen
in den Rinnenkörper abfließen kann.
[0009] Die lichte Weite von Schlitzrinnen ist nach oben durch Normen begrenzt, um eine Verletzungsgefahr
ausschließen zu können. Enge Schlitzrinnen bringen allerdings aufgrund der beschränkten
Zugängigkeit Reinigungsschwierigkeiten mit sich. Um diesen Schwierigkeiten in einfacher
Weise begegnen zu können, können zwischen den parallelen Schlitzwänden ein oder zwei
Längsstege vorzugsweise lösbar angeordnet werden, wobei darauf zu achten ist, dass
der lichte Abstand zwischen den Längsstegen und den Schlitzwänden die vorgegebenen
Grenzen nicht übersteigt.
[0010] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Schlitzrinne in einem schematischen Querschnitt,
- Fig. 2
- diese Schlitzrinne in einem eingebauten Zustand, ebenfalls im Querschnitt, allerdings
in einem kleineren Maßstab,
- Fig. 3
- eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung einer Konstruktionsvariante einer erfindungsgemäßen
Schlitzrinne und
- Fig. 4
- eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schlitzrinne in einer der Fig.
1 entsprechenden Darstellung.
[0011] Die dargestellte Schlitzrinne umfasst ein abgekantetes Rinnenprofil, das einen Rinnenkörper
1 bildet, der gegenüber einer schlitzartigen Rinnenöffnung 2 erheblich verbreitert
ist. Die Anordnung ist dabei so getroffen, dass die an den Rinnenboden 3 anschließenden
Längswände 4 des Rinnenkörpers 1 einwärts zu einer Rinnendecke 5 abgekantet sind,
von der die abgekanteten Schlitzwände 6 aufragen. Zur Versteifung der Schlitzränder
sind die Schlitzwände 6 falzartig nach außen gegen die Rinnendecke 5 hin umgebogen,
was jedoch nicht zwingend ist. Der Abstand der Schlitzwände 6 voneinander wird durch
Abstandhalter 7 sichergestellt.
[0012] Wie insbesondere der Fig. 2 entnommen werden kann, bildet die Rinnendecke 5 Auflageflansche
8 für einen Bodenbelag 9, der im Ausführungsbeispiel aus Fliesen 10 besteht. Die Auflageflansche
8 sind ausgehend von den Längswänden 4 des Rinnenkörpers 1 zu den Schlitzwänden 6
hin abfallend geneigt, sodass zu den Auflageflanschen 8 gelangendes Sickerwasser entlang
dieser Auflageflansche zu den Schlitzwänden 6 hin geleitet wird. Da im Übergangsbereich
von den Auflageflanschen 8 zu den Schlitzwänden 6 Durchtrittöffnungen 11 für Sickerwasser
vorgesehen sind, kann das Sickerwasser durch die Durchtrittöffnungen 11 hin in den
Rinnenkörper 1 abfließen. Durch die Neigung der Auflageflansche 8 wird die Entwässerung
über die Rinnendecke 5 unterstützt.
[0013] Zum Einrichten der Schlitzrinne ist diese auf beiden Seiten des Rinnenkörpers 1 im
Bereich der Längswände 4 bzw. des Rinnenbodens 3 mit bügelartigen Halterungen 12 versehen,
über die die Schlitzrinne gegenüber einem Unterboden 13 abgestützt werden kann. Diese
Abstützung umfasst Gewindebolzen 14, mit deren Hilfe die Höhe und der Neigungsverlauf
des Rinnenkörpers 1 einjustiert werden können.
[0014] Zum Versetzen der Schlitzrinne wird der Rinnenkörper 1 über die am Unterboden 13
abgestützten Gewindebolzen 14 einjustiert, bevor ein Estrich 15 auf den Unterboden
13 aufgebracht wird. Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausbildung des Rinnenprofils ohne
abstehende Auflageflansche wird das Hinterfüllen des Rinnenkörpers 1 erheblich erleichtert.
Der Estrich 15 wird mit der Rinnendecke 5 des Rinnenkörpers 1 bündig abgezogen, sodass
sich für den Bodenbelag eine bis zu den vom Rinnenkörper 1 aufragenden Schlitzwänden
6 durchgehende Auflagefläche ergibt, die im Bereich des Rinnenkörpers 1 durch die
als Auflageflansche 8 genützte Rinnendecke 5 gebildet wird. Zum Verlegen des Bodenbelags
9 kann in üblicher Weise zunächst eine wasserdichte Schicht 16 aufgebracht werden,
bevor die Fliesen 10 auf dieser Schicht 16 über eine Klebeschicht 17 aufgeklebt werden.
Diese Klebeschicht 17 gleicht das geringe Gefälle der Rinnendecke 5 aus. Die Anschlussfuge
zwischen dem Bodenbelag 9 und den Schlitzwänden 6 sowie die Fliesenfugen können dann
in herkömmlicher Art mit einer entsprechenden Fugenmasse 18 ausgefüllt werden.
[0015] Die Schlitzrinne gemäß der Fig. 3 unterscheidet sich von der Schlitzrinne nach der
Fig. 1 im Wesentlichen nur dadurch, dass der Abstand der Schlitzwände 6 voneinander
vergrößert ist, um zwischen den Schlitzwänden 6 einen Längssteg 19 vorsehen zu können,
dessen Abstand zu den Schlitzwänden 6 der Abstandbeschränkung der Schlitzwände 6 ohne
Längssteg genügt, sodass keine zusätzliche Abdeckung erforderlich wird. Nach der Fig.
4 ist die Schlitzweite abermals vergrößert, wobei zwei Längsstege 19 vorgesehen sind.
Damit diese Längsstege 19 aus der Rinnenöffnung 2 zu Reinigungszwecken entfernt werden
können, bilden sie mit den Abstandhaltern 7 zwischen sich und den Schlitzwänden 6
eine Baueinheit, die auf Querstegen 20 aufruht. Aufgrund der größeren Rinnenöffnung
ist das Aufnahmevolumen des Rinnenkörpers 1 gegenüber dem des Rinnenkörpers 1 nach
den Fig. 1 und 2 vergrößert.
1. Schlitzrinne mit einem abgekanteten Rinnenprofil, das einen gegenüber einer schlitzartigen
Rinnenöffnung (2) erweiterten Rinnenkörper (1) und seitlich von den die Rinnenöffnung
(2) begrenzenden Schlitzwänden (6) abstehende Aufnahmeschenkel (8) für einen Bodenbelag
(9) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die durch eine einwärts gerichtete Abkantung der Längswände (4) des Rinnenkörpers
(1) gebildete Rinnendecke (5) die Aufnahmeschenkel (8) bildet, von denen die abgekanteten
Schlitzwände (6) aufragen, und dass in den Aufnahmeschenkeln (8) Durchtrittöffnungen
(11) für Sickerflüssigkeit vorgesehen sind.
2. Schlitzrinne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeschenkel (8) von den Längswänden (4) des Rinnenkörpers (1) zu den Schlitzwänden
(6) hin abfallen und dass im Übergangsbereich von den Aufnahmeschenkeln (8) zu den
Schlitzwänden (6) die Durchtrittöffnungen (11) vorgesehen sind.
3. Schlitzrinne nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den parallelen Schlitzwänden (6) ein oder zwei Längsstege (19) vorzugsweise
lösbar angeordnet sind.