TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Prüf- und Testvorrichtung für ein Flugkörperstartgerät.
Sie betrifft weiterhin eine Einheit aus einem Flugkörperstartgerät und einer derartigen
Prüf- und Testvorrichtung. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Prüfen und/oder
Testen der Funktionsfähigkeit eines Flugkörperstartgeräts.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
[0002] Ein Flugkörperstartgerät, das zumindest eine Startvorrichtung für zumindest einen
Flugkörper und einen dieser zugeordneten und von einer Waffensystemzentrale steuerbaren
Waffensteuerungscomputer aufweist, auf dem ein Steuerungsprogramm für den Start des
Flugkörpers ablaufbar installiert ist, und wobei die Startvorrichtung mit zumindest
einer elektrischen Anschlusseinrichtung versehen ist, die zur Datenübertragung mit
dem Waffensteuerungscomputer verbunden ist und die dem zumindest einen Flugkörper
zugeordnet und mit diesem verbindbar ist und dazu Kommunikationsanschlüsse zur unidirektionalen
und/oder bidirektionalen Datenübertragung zum Flugkörper aufweist, muss zu unterschiedlichen
Zeitpunkten auf seine Funktionsfähigkeit hin geprüft und getestet werden. Beispielsweise
muss im Rahmen der Entwicklungs-Integration des Flugkörperstartgeräts ein Endtest
durchgeführt werden. Auch im Rahmen der Produktion muss vor Auslieferung des Flugkörperstartgeräts
an den Kunden ein Endtest durchgeführt werden. Im Rahmen eines Übungsschießens oder
im Rahmen eines operationellen Einsatzes des Flugkörperstartgeräts ist dieses vor
Anbau der Flugkörper und vor der Anbindung an die Waffensystemzentrale ebenfalls auf
seine Funktionsfähigkeit hin zu überprüfen. Schließlich können darüber hinaus weitere
Prüf- oder Testszenarien gegeben sein, wie beispielsweise Klimakammertests, bei denen
eine den operationellen Betrieb des Flugkörperstartgeräts repräsentierende Aktivierung
durchzuführen ist.
[0003] Da derartige Flugkörperstartgeräte im allgemeinen mobile Einrichtungen sind, die
von einer vom jeweiligen Aufstellungsort entfernt gelegenen Waffensystemzentrale gesteuert
werden und da die Waffensystemzentrale im Regelfall eine ständig besetzte und stets
aktive Einrichtung ist, sollte der Betrieb der Waffensystemzentrale durch etwaige
Prüf- oder Testprozeduren für ein Flugkörperstartgerät nicht beeinträchtigt werden.
Außerdem darf aus Sicherheitsgründen eine Prüfung oder ein Test des Flugkörperstartgeräts
nicht mit scharfen Flugkörpern durchgeführt werden.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Prüf- und Testvorrichtung für
ein Flugkörperstartgerät, wie es im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bezeichnet ist,
anzugeben, mit welchem die Funktionsfähigkeit des Flugkörperstartgeräts jederzeit
an unterschiedlichen Orten getestet werden kann und mit welchem auch gezielt einzelne
Funktionen des Flugkörperstartgeräts geprüft werden können. Des Weiteren ist es eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein entsprechendes Verfahren zum Prüfen und/oder
Testen der Funktionsfähigkeit eines Flugkörperstartgeräts anzugeben.
[0005] Die die Prüf- und Testvorrichtung betreffende Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1.
[0006] Dazu weist die Prüf- und Testvorrichtung einen Prüf- und Testcomputer sowie zumindest
eine Flugkörpersimulationseinheit auf. Der Prüf- und Testcomputer ist als Simulator
für zumindest einen Teil der Funktionen der Waffensystemzentrale ausgebildet und er
ist zur Datenübertragung mit dem Waffensteuerungscomputer verbindbar. Die Flugkörpersimulationseinheit
ist einerseits mit dem Prüf- und Testcomputer zum Datenaustausch verbunden und andererseits
ist sie mit den Kommunikationsanschlüssen der elektrischen Anschlusseinrichtung der
Startvorrichtung verbindbar.
VORTEILE
[0007] Diese Prüf- und Testvorrichtung gemäß der Erfindung integriert gleichzeitig zwei
Simulatoren, nämlich einerseits die Flugkörpersimulationseinheit, die das Vorhandensein
eines Flugkörpers am Flugkörperstartgerät simuliert, und andererseits den Prüf- und
Testcomputer, der zumindest einen Teil der Funktionen der Waffensystemzentrale simuliert.
Auf diese Weise bildet die Prüf- und Testvorrichtung zusammen mit dem Flugkörperstartgerät
eine Einheit, die sich bei einer Prüf- oder Testprozedur wie ein an eine Waffensystemzentrale
angeschlossenes und mit einem scharfen Flugkörper versehenes Flugkörperstartgerät
verhält.
[0008] Vorzugsweise ist der Prüf- und Testcomputer mit einer Datenübertragungseinrichtung
zur Datenübertragung verbunden, die mit dem Waffensteuerungscomputer zur Datenübertragung
drahtlos oder drahtgebunden verbindbar ist. Durch diese Weiterbildung können auch
Kommunikationseinrichtungen des Flugkörperstartgeräts, die zur Kommunikation mit der
Waffensystemzentrale vorgesehen sind, getestet werden.
[0009] Alternativ oder zusätzlich ist der Prüf- und Testcomputer mit dem Waffensteuerungscomputer
über eine Datenleitung zur Datenübertragung direkt verbindbar. Diese Ausführungsform
ermöglicht es, interne Daten des Flugkörperstartgeräts auszulesen und somit Prozesse
zu überwachen, die innerhalb des Flugkörperstartgeräts ablaufen (sogenannte White-Box-Sicht),
auch dann, wenn diese Prozesse über die äußeren Kommunikationsschnittstellen des Flugkörperstartgeräts
(sogenannte Black-Box-Sicht) nicht einsehbar sind.
[0010] Besonders bevorzugt ist es auch, wenn der Prüf- und Testcomputer mit einer Telemetriedatenschnittstelle
des Waffensteuerungscomputers zur Datenübertragung verbindbar ist. Auch über diese
Telemetrieschnittstelle kann ein Einblick in die im Inneren des Flugkörperstartgeräts
ablaufenden Prozesse gewonnen werden, so dass die Korrektheit interner Abläufe verifiziert
und gegebenenfalls Erkenntnisse über mögliche Fehlerquellen erlangt werden können.
[0011] Weist die Flugkörpersimulationseinheit einen Simulationscomputer auf, der von dem
Prüf- und Testcomputer steuerbar ist, so werden dadurch die Möglichkeiten, einen Test
des Flugkörperstartgeräts durchzuführen, deutlich erweitert, da dadurch unterschiedliche
Varianten von Flugkörperstartvorgängen und auch beispielsweise komplexe Flugkörperdefekte
simuliert und auf korrekte Reaktion verifiziert werden können.
[0012] Dabei ist es besonders von Vorteil, wenn die Flugkörpersimulationseinheit eine Signal-Adaptionseinrichtung
aufweist, die mit dem Simulationscomputer zur Datenübertragung verbunden ist und die
mit den Kommunikationsanschlüssen der Startvorrichtung zur Datenübertragung verbindbar
ist. Diese Signal-Adaptionseinrichtung sorgt dafür, dass der Waffensteuerungscomputer
des Flugkörperstartgeräts nicht feststellen kann, dass die jeweilige Startvorrichtung
nicht mit einem Flugkörper, sondern nur mit einem Flugkörpersimulator verbunden ist.
[0013] Die Erfindung ist weiterhin gerichtet auf eine Einheit aus einem Flugkörperstartgerät,
das zumindest eine Startvorrichtung für zumindest einen Flugkörper und einen dieser
zugeordneten Waffensteuerungscomputer aufweist, auf dem ein Steuerungsprogramm für
den Start des Flugkörpers ablaufbar installiert ist, und wobei die Startvorrichtung
mit zumindest einer elektrischen Anschlusseinrichtung versehen ist, die zur Datenübertragung
mit dem Waffensteuerungscomputer verbunden ist und die dem zumindest einen Flugkörper
zugeordnet und mit diesem verbindbar ist und Kommunikationsanschlüsse zur unidirektionalen
und/oder bidirektionalen Datenübertragung zum Flugkörper aufweist, und einer Prüf-
und Testvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung. Diese Einheit aus Flugkörperstartgerät
und Prüf- und Testvorrichtung integriert das Flugkörperstartgerät in die mit der Flugkörpersimulationseinheit
und dem Simulator für die Waffensystemzentrale versehene Prüf- und Testvorrichtung
zu einem integrierten Prüfstand.
[0014] Die Erfindung ist weiterhin gerichtet auf ein Verfahren zum Prüfen und/oder Testen
der Funktionsfähigkeit eines Flugkörperstartgeräts, das zumindest eine Startvorrichtung
für zumindest einen Flugkörper und einen dieser zugeordneten Waffensteuerungscomputer
aufweist, auf dem ein Steuerungsprogramm für den Start des Flugkörpers ablaufbar installiert
ist, und wobei die Startvorrichtung mit zumindest einer elektrischen Anschlusseinrichtung
versehen ist, die zur Datenübertragung mit dem Waffensteuerungscomputer verbunden
ist und die dem zumindest einen Flugkörper zugeordnet und mit diesem verbindbar ist
und Kommunikationsanschlüsse zur unidirektionalen und/oder bidirektionalen Datenübertragung
zum Flugkörper aufweist. Das Prüfen und/oder Testen der Funktionsfähigkeit des Flugkörperstartgeräts
erfolgt mit einer Prüf- und Testvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung, wobei
zur Durchführung des Verfahrens zumindest ein Teil der Funktionen der Waffensystemzentrale
vom Prüf-und Testcomputer simuliert wird und wobei Funktionen des Flugkörpers von
der Flugkörpersimulationseinheit simuliert werden. Dieses erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht auf schnelle und einfache Weise die Durchführung von Tests und Überprüfungen
von Flugkörperstartgeräten, ohne dass diese mit einem scharfen Flugkörper versehen
sein müssen und ohne dass diese mit einer Waffensystemzentrale in Verbindung stehen
müssen.
[0015] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung mit zusätzlichen Ausgestaltungsdetails
und weiteren Vorteilen sind nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
näher beschrieben und erläutert.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0016] Es zeigt:
- Fig. 1
- ein Flugkörperstartgerät im operationellen Zustand;
- Fig. 2
- eine erste Einheit aus Flugkörperstartgerät und erfindungsgemäßer Prüf- und Testvorrichtung;
- Fig. 3
- eine zweite Einheit aus Flugkörperstartgerät und erfindungsgemäßer Prüf- und Testvorrichtung;
- Fig. 4
- eine dritte Einheit aus Flugkörperstartgerät und erfindungsgemäßer Prüf- und Testvorrichtung;
- Fig. 5
- eine vierte Einheit aus Flugkörperstartgerät und erfindungsgemäßer Prüf- und Testvorrichtung;
- Fig. 6
- eine fünfte Einheit aus Flugkörperstartgerät und erfindungsgemäßer Prüf- und Testvorrichtung;
- Fig. 7
- eine sechste Einheit aus Flugkörperstartgerät und erfindungsgemäßer Prüf- und Testvorrichtung;
DARSTELLUNG VON BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
[0017] In Fig. 1 ist schematisch ein Flugkörperstartgerät 1 gezeigt, das auf einem ebenfalls
schematisch dargestellten Trägerfahrzeug 2 montiert ist und zusammen mit diesem einen
Launcher L bildet. Das Flugkörperstartgerät 1 ist mit zwei Startvorrichtungen 10,
12 versehen, die jeweils vier Flugkörper 10A, 10B, 10C, 10D beziehungsweise 12A, 12B,
12C, 12D aufnehmen. Jede der Startvorrichtungen 10, 12 weist eine elektrische Anschlusseinrichtung
100 beziehungsweise 120 auf, die jeweils Kommunikationsanschlüsse 101, 102, 103, 104
beziehungsweise 121, 122, 123, 124 zur jeweiligen unidirektionalen und/oder bidirektionalen
Datenübertragung mit einem jeweils zugeordneten Flugkörper 10A, 10B, 10C, 10D beziehungsweise
12A, 12B, 12C, 12D aufweisen.
[0018] Die Anschlusseinrichtungen 100, 120 sind jeweils zur Datenübertragung mit einem Waffensteuerungscomputer
14 des Flugkörperstartgeräts 1 verbunden.
[0019] Der Waffensteuerungscomputer 14 ist neben einer zentralen Rechnereinheit 140 mit
einem ersten Flugkörperschnittstellenmodul 141 und einem zweiten Flugkörperschnittstellenmodul
142 versehen, die jeweils eine Schnittstelle zur Datenübertragung zwischen dem Waffensteuerungscomputer
14 und der ersten elektrischen Anschlusseinrichtung 100 beziehungsweise der zweiten
elektrischen Anschlusseinrichtung 120 der Startvorrichtung 10 beziehungsweise 12 bilden
und mit diesen verbunden sind. Des Weiteren ist der Waffensteuerungscomputer 14 mit
einer Stromversorgungseinheit 143 versehen, die die erste Startvorrichtung 10 und
die zweite Startvorrichtung 12 mit elektrischer Energie versorgt.
[0020] Der Waffensteuerungscomputer 14 weist weiterhin eine Bedieneinheit 144 für das Flugkörperstartgerät
1 auf, mittels der das Flugkörperstartgerät 1 direkt bedienbar ist. Schließlich ist
der Waffensteuerungscomputer 14 noch mit einer internen Diagnoseeinheit 145 versehen.
[0021] Die zentrale Rechnereinheit 140 des Waffensteuerungscomputers 14 ist mit einer im
Flugkörperstartgerät 1 vorgesehenen Navigations- und Lokalisierungseinheit 15 verbunden,
beispielsweise über eine serielle Schnittstelle 146 des Waffensteuerungscomputers
14.
[0022] Der Waffensteuerungscomputer 14 ist über eine Datenleitung, beispielsweise eine Ethernet-Leitung,
mit einem tragbaren Wartungshilfegerät 11 des Flugkörperstartgeräts 1 verbunden. Der
Waffensteuerungscomputer 14 ist außerdem über eine Datenleitung, beispielsweise eine
Ethernet-Leitung, mit einer Stromversorgungseinheit 13 des Flugkörperstartgeräts 1
verbunden. Schließlich ist der Waffensteuerungscomputer 14 über eine weitere Datenleitung,
beispielsweise ebenfalls eine Ethernet-Leitung, mit einer Hydrauliksteuerungseinrichtung
17 verbunden, die auf die Startvorrichtungen für die Flugkörper einwirkt und diese
für den Start des Flugkörpers in einer vorgegebenen Weise ausrichtet. Die hydraulische
Steuerungseinrichtung 17 steuert weiterhin die Bewegungen eines Antennenmastes, auf
dem die Empfangsantenne 160 sowie gegebenenfalls auch eine Sprechfunkempfangsantenne
zum Empfang der über die Sprechfunkverbindung 34 an den Sprechfunk-Sender-Empfänger
36 gesandten Signale ausgebildet ist. Zur Steuerung dieses Antennenmastes steht die
hydraulische Steuerungseinrichtung 17 über eine, beispielsweise serielle, Datenverbindung
mit einer Antennensteuerungs-Bedientafel 18 in einer Datenübertragungsverbindung.
[0023] Die zentrale Rechnereinheit 140 des Waffensteuerungscomputers 14 ist weiterhin über
eine Datenverbindung 147, beispielsweise über eine Ethernet-Verbindung oder über einen
internen Datenbus, mit einem in das Flugkörperstartgerät 1 integrierten Kommunikationssystem
16 verbunden. Über das Kommunikationssystem 16 kommuniziert eine externe Waffensystemzentrale
3 mit dem Waffensteuerungscomputer 14.
[0024] Die Kommunikation zwischen der Waffensystemzentrale 3 und dem Flugkörperstartgerät
1 kann auf drei unterschiedliche Weisen erfolgen, nämlich entweder über eine zur Datenübertragung
ausgebildete Funkverbindungsstrecke 30, kabelgebunden über eine Datenleitungsverbindung
32 oder über eine Sprechfunkverbindung 34, die zu einem Sprechfunk-Sender-Empfänger
36 im Trägerfahrzeug 2 führt und über die Befehle an eine auf oder am Trägerfahrzeug
2 befindliche Bedienperson übertragen werden, die diese Befehle dann manuell über
die Bedieneinheit 144 in den Waffensteuerungscomputer 14 eingibt.
[0025] Das Kommunikationssystem 16 ist zum Empfang der über die drahtlose Kommunikationsverbindung
30 gesendeten Signale mit einem Antennenelement 160 und einer Sender-Empfänger-Einheit
162 versehen. Des Weiteren weist das Kommunikationssystem 16 einen Kommunikationsrechner
164 auf, der einerseits mit der Sender-Empfänger-Einheit 162 und andererseits über
die interne Datenleitung 147 mit der zentralen Rechnereinheit 140 des Waffensteuerungscomputers
14 verbunden ist. Der Kommunikationsrechner 164 ist mit zumindest einem verschlüsselt
arbeitenden Platinenrechner 165 und zumindest einem unverschlüsselt arbeitenden Platinenrechner
166 sowie mit einem Verschlüsselungs-/Entschlüsselungsgerät 167 versehen.
[0026] Das in Fig. 1 gezeigte Flugkörperstartgerät 1 empfängt somit Befehle von einer Waffensystemzentrale
3 und setzt diese Befehle in Steuerungsbefehle für die Startvorrichtungen 10, 12 und
die an ihnen angebrachten Flugkörper um. Weiterhin meldet das Flugkörperstartgerät
interne Zustandsdaten sowie Rückmeldungen der Flugkörper an die Waffensystemzentrale.
[0027] Dieser operationelle Betriebsablauf muss zuverlässig und ohne Störungen erfolgen,
damit die entsprechende Mission nicht gefährdet wird. Damit diese Zuverlässigkeit
gewährleistet ist, muss ein solches Flugkörperstartgerät, insbesondere in Friedenszeiten,
nicht nur nach der Herstellung und Auslieferung an den Kunden, sondern auch turnusmäßig
während einer späteren ungenutzten Verweildauer überprüft werden. Insbesondere auch
unmittelbar vor einem operationellen Einsatz ist das Flugkörperstartgerät 1 zu testen,
um sicherzustellen, dass es für einen fehlerfreien operationellen Betrieb geeignet
ist.
[0028] Um diese Einsatzfähigkeit des Flugkörperstartgeräts 1 zu gewährleisten, ist erfindungsgemäß
eine Prüf- und Testvorrichtung 4 vorgesehen, die nachstehend unter Bezugnahme auf
die weiteren Figuren erläutert wird.
[0029] Fig. 2 zeigt eine erste Variante der mit dem Flugkörperstartgerät 1 verbundenen Prüf-
und Testvorrichtung 4.
[0030] Die Prüf- und Testvorrichtung 4 weist einen Prüf- und Testcomputer 40, eine Flugkörpersimulationseinheit
42 und eine Datenübertragungseinrichtung 44 auf. Die Flugkörpersimulationseinheit
42 und die Datenübertragungseinrichtung 44 sind jeweils über eine Datenübertragungsverbindung
41, 43, beispielsweise jeweils ein Datenübertragungskabel, mit dem Prüf- und Testcomputer
40 zur Datenübertragung verbunden.
[0031] Die Flugkörpersimulationseinheit 42 weist eine Signal-Adaptionseinrichtung 46 auf,
die mit einem Simulationscomputer 48 der Flugkörpersimulationseinheit 42 zur Datenübertragung
verbunden ist. Die Signal-Adaptionseinrichtung 46 ist weiterhin ausgebildet, um mit
den Kommunikationsanschlüssen 101, 102, 103, 104, 121, 122, 123, 124 der Startvorrichtung
10, 12 zur Datenübertragung verbunden werden zu können. In der Signal-Adaptionseinrichtung
46 werden die im Simulationscomputer 48 generierten Signale derart angepasst, dass
der Waffensteuerungscomputer 14 des Flugkörperstartgeräts 1 nicht feststellen kann,
dass anstelle eines echten Flugkörpers lediglich ein Flugkörpersimulator angeschlossen
ist. Der Simulationscomputer 48 ist mit dem Prüf- und Testcomputer 40 verbindbar und
wird von diesem konfiguriert und gesteuert.
[0032] Die Datenübertragungseinrichtung 44 ist mit einem Verschlüsselungs-/Entschlüsselungsgerät
440 und einer Sende-/Empfangseinrichtung 442 versehen, die miteinander und mit dem
Prüf- und Testcomputer 40 verbunden sind. Die Sende-/Empfangseinrichtung 442 ist darüber
hinaus mit einer Antenne 444 verbunden, von der eine drahtlose Datenübertragungsverbindung
446 zum Antennenelement 160 der Sender-Empfänger-Einheit 160 des Kommunikationssystems
16 des Flugkörperstartgeräts 1 gebildet ist.
[0033] Der Prüf- und Testcomputer 40 kommuniziert über die Datenübertragungsverbindung 446
und über das Kommunikationssystem 16 des Flugkörperstartgeräts 1 mit der zentralen
Rechnereinheit 140 des Waffensteuerungscomputers 14. Gleichzeitig kommuniziert der
Prüf- und Testcomputer 40 über die Datenübertragungsverbindung 41 mit der Flugkörpersimulationseinheit
42, die gegenüber dem Waffensteuerungscomputer 14 das Vorhandensein eines oder mehrerer
Flugkörper simuliert. In dem in Fig. 2 gezeigten Beispiel simuliert die Flugkörpersimulationseinheit
42 das Vorhandensein der vier in Fig. 1 gezeigten Flugkörper 12A, 12B, 12C und 12D.
[0034] Mit dem in Fig. 2 dargestellten Prüf- und Testaufbau kann eine den operationellen
Einsatz repräsentierende Funktionssequenz durchlaufen werden, die einen lokalen Hochlauf
des Flugkörperstartgeräts 1, dessen Verbindungsaufnahme zu der vom Prüf- und Testcomputer
40 simulierten externen Waffensystemzentrale, die Fernsteuerung des Flugkörperstartgeräts
1 durch die simulierte Waffensystemzentrale sowie die Auslösung und Durchführung der
Flugkörper-Startsequenz der von der Flugkörpersimulationseinheit 42 simulierten Flugkörper
umfasst. Bei diesen Tests können beispielsweise sicherheitskritische Funktionen wie
zum Beispiel die Erkennung und Behandlung von Misfire- oder Hangfire-Situationen geprüft
werden. Dabei werden die originalen, operationellen Funktionsketten und Abläufe sowie
Selbsttestfunktionen aktiviert und durchlaufen.
[0035] Treten bei einem solchen Test Fehler auf, so werden vom Prüf- und Testcomputer 40
entsprechende Fehlermeldungen über eine Mensch-Maschine-Schnittstelle dem Bedienpersonal
zur Kenntnis gegeben, beispielsweise auf einem Bildschirm angezeigt.
[0036] Neben der in Fig. 2 dargestellten drahtlosen Anbindung des Prüf- und Testcomputers
40 an das Flugkörperstartgerät 1, bei der die Datenübertragung auf der drahtlosen
Datenübertragungsverbindung 446 verschlüsselt erfolgt, gibt es noch weitere Möglichkeiten,
die Prüf- und Testvorrichtung 4 mit dem Flugkörperstartgerät 1 zu verbinden.
[0037] Fig. 3 zeigt eine Variante, bei der zusätzlich zu der verschlüsselten Datenübertragung
über die drahtlose Datenübertragungsverbindung 446 eine Datenleitung 401 von einer
Breakout-Box 147' in der die zentrale Rechnereinheit 140 des Waffensteuerungscomputers
14 mit dem Kommunikationsrechner 164 des Kommunikationssystems 16 verbindenden Datenverbindung
147 über eine Monitoring-Datenleitung 400 zu einer Monitoring- und Datenaufzeichnungseinrichtung
45 des Prüf- und Testcomputers 40 führt. Über diese Verbindung kann der über die interne
Datenverbindung 147 des Flugkörperstartgeräts 1 laufende Datenverkehr vom Prüf- und
Testcomputer 40 überwacht und aufgezeichnet werden.
[0038] Des Weiteren werden über eine den Waffensteuerungscomputer 14 mit der Monitoring-Datenleitung
400 verbindende Datenleitung 402 die im Inneren des Waffensteuerungscomputers 14 ablaufenden
Datenströme überwacht und aufgezeichnet.
[0039] Diese beiden vorgenannten Überwachungen und Aufzeichnungen der internen Datenströme
des Flugkörperstartgeräts 1 erweitern die Prüf- und Testvorrichtung 4 dahingehend,
dass nicht nur die von außen erfassbaren Aktionen und Reaktionen des Flugkörperstartgeräts
1, wie beispielsweise Rückmeldungen an die externe Waffensystemzentrale oder die Kommunikation
mit den von der Flugkörpersimulationseinheit 42 simulierten Flugkörpern betrachtet
werden können, sondern gleichzeitig auch die dazu korrelierten internen Datenströme
des Flugkörperstartgeräts 1 überwacht und aufgezeichnet werden können. Dadurch werden
insbesondere beim Auftreten von Fehlern tiefere Einblicke in die Prozessabläufe im
Flugkörperstartgerät 1 gewonnen, was die Fehleranalyse erleichtert.
[0040] Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform sind eine Mehrzahl von Flugkörpersimulationseinheiten
42' vorgesehen, die jeweils einen einzelnen Flugkörper simulieren. Die einzelnen Flugkörpersimulationseinheiten
42' sind über einen Router 42" mit dem Prüf- und Testcomputer 40 verbunden, so dass
vom Prüf-und Testcomputer 40 jeweils eine Flugkörpersimulationseinheit 42' gezielt
anwählbar und mit dem Prüf- und Testcomputer 40 zur Datenübertragung verbindbar ist.
Diese hier bei der Ausführungsform der Fig. 3 beispielhaft dargestellte Variante mit
einer Vielzahl von individuell anwählbaren Flugkörpersimulationseinheit 42' kann selbstverständlich
auch bei den anderen beschriebenen Ausführungsformen des Prüf- und Testaufbaus vorgesehen
sein.
[0041] Fig. 4 zeigt einen alternativen Prüf- und Testaufbau, bei welchem die Datenübertragungseinrichtung
44 der Prüf- und Testvorrichtung 4 nicht drahtlos mit dem Kommunikationssystem 16
des Flugkörperstartgeräts 1, sondern über eine Datenübertragungsleitung 448 verbunden
ist, die eine verschlüsselte, kabelgeführte Kommunikation des Prüf- und Testcomputers
40 mit dem Flugkörperstartgerät 1 ermöglicht. Bei dieser Variante sind die Antennen
444 und 160 sowie die drahtlose Datenübertragungsverbindung 446 ausgekoppelt, so dass
die Funkverbindung als mögliche Fehlerquelle ausgeschaltet ist.
[0042] Eine weitere Alternative gemäß Fig. 5 zeigt eine Anbindung der Datenübertragungseinrichtung
44 der Prüf- und Testvorrichtung 4 über eine Datenübertragungsleitung 449, beispielsweise
eine Ethernetverbindung, an den Kommunikationsrechner 164 des Kommunikationssystems
16 des Flugkörperstartgeräts 1. Über diese Datenleitung 449, die beispielsweise als
Ethernetverbindung ausgestaltet sein kann, erfolgt eine verschlüsselte Datenübertragung
zwischen dem Prüf- und Testcomputer 40 und dem verschlüsselt arbeitenden Platinenrechner
165 des Kommunikationsrechners 164.
[0043] Eine alternative Variante zu dem in Fig. 5 gezeigten Prüf- und Testaufbau ist in
Fig. 6 dargestellt, wobei die Datenübertragungsleitung 449' nicht mit dem verschlüsselt
arbeitenden Platinenrechner 165, sondern mit dem unverschlüsselt arbeitenden Platinenrechner
166 verbunden ist, so dass über die Datenleitung 449 unverschlüsselte Signale zwischen
dem Kommunikationsrechner 164 und dem Prüf-und Testcomputer 40 übertragen werden.
[0044] Eine weitere Alternative zeigt Fig. 7, wobei hier die Kommunikation zwischen dem
Prüf- und Testcomputer 40 und dem Flugkörperstartgerät 1 über die drahtlose Datenübertragungsverbindung
446 wie im Beispiel der Fig. 2 und auch über die Flugkörpersimulationseinheit 42 erfolgt.
Zusätzlich zu der Variante gemäß Fig. 2 ist bei der Variante gemäß Fig. 7 eine Telemetriedatenverbindung
450 vorgesehen, die eine Telemetriedatenschnittstelle 148 des Waffensteuerungscomputers
14 unmittelbar mit dem Prüf- und Testcomputer 40 verbindet. Über diese Telemetriedatenverbindung
450 können intern verarbeitete Daten des Flugkörperstartgeräts 1 direkt und unverschlüsselt
an den Prüf- und Testcomputer 40 gesandt werden, so dass der Prüf- und Testcomputer
40 nicht nur über die nach außen wirkenden Datenverbindungen (drahtlose Datenübertragungsverbindung
446 und die Datenübertragungsverbindungen zur Flugkörpersimulationseinheit 42) einen
Black-Box-Test durchführen kann, sondern mittels der zusätzlich erhaltenen Telemetriedaten
auch in den internen Datenverkehr des Flugkörperstartgeräts 1 Einsicht nehmen kann
und somit einen sogenannten White-Box-Blick auf die Aktivitäten des Flugkörperstartgeräts
1 erlangt ohne dass am Flugkörperstartgerät spezielle Breakout-Boxen wie beispielsweise
147' in Fig.3 eingebaut werden müssen.
[0045] Der Aufbau gemäß Fig. 7 vereinigt somit in der Prüf- und Testvorrichtung 4 nicht
nur einen Simulator für die externe Waffensystemzentrale (gebildet durch den Prüf-
und Testcomputer 40) und einen Simulator für die Flugkörper (gebildet durch die Flugkörpersimulationseinheit
42), sondern auch eine Analysevorrichtung für die Telemetriedaten, die ebenfalls vom
Prüf- und Testcomputer 40 gebildet ist.
[0046] Mittels des Simulators für die externe Waffensystemzentrale (gebildet durch den Prüf-
und Testcomputer 40) und der Flugkörpersimulationseinheit 42 werden die externen Schnittstellen
des Flugkörperstartgeräts 1 stimuliert. Das Verhalten der simulierten externen Waffensystemzentrafe
und der Flugkörpersimulationseinheit 42 ist über die auf dem Prüf- und Testcomputer
40 ablaufende Prüf- und Testsoftware konfigurierbar, so dass die gemessene Ist-Reaktion
des Flugkörperstartgeräts 1 gegen die konfigurierte Soll-Reaktion an den externen
Schnittstellen geprüft werden kann. Dies entspricht der sogenannten Black-Box-Sicht.
[0047] Mittels der Analysevorrichtung für die Telemetriedaten, die ebenfalls als Software
auf dem Prüf- und Testcomputer 40 implementiert ist, wird der interne Datenverkehr
des Flugkörperstartgeräts 1 nach außen transparent, ohne dass hierfür spezielle Vorrichtungen,
wie zum Beispiel das Anschließen besonderer Kabel erforderlich ist. Die Telemetriedaten
können beispielsweise auch drahtlos an den Prüf- und Testcomputer übertragen werden.
Die in die Software implementierte Analysevorrichtung für die Telemetriedaten ermöglicht
bei einer externen Stimulation, die durch den Prüf- und Testcomputer 40 und die Flugkörpersimulationseinheit
42 auf das Flugkörperstartgerät 1 aufgebracht wird, die Prüfung, ob der interne Informationsfluss
im Flugkörperstartgerät 1 die externe Stimulation nicht korrekt abbildet. Diese sogenannte
White-Box-Sicht ermöglicht die Funktionsüberprüfung nicht nur anhand der externen
Reaktionen und Rückantworten sondern auch zusätzlich durch die Überprüfung der internen
Abläufe sowie im Fehlerfall die Ermittlung der internen Fehlerursachen.
[0048] Diese Kombination aus Black-Box-Sicht und White-Box-Sicht ermöglicht eine wesentlich
verbesserte Prüftiefe gegenüber der im bisherigen Stand der Technik bekannte Black-Box-Testmethode.
Bisher ist es üblich gewesen, zum Erzielen einer White-Box-Sicht spezielle Messaufnehmer,
zum Beispiel einen Datenmonitor, in das zu prüfende Objekt (hier das Flugkörperstartgerät
1) einzubauen, wodurch jedoch das zu prüfende Flugkörperstartgerät 1 verändert wird.
Gemäß der in Fig. 7 gezeigten Ausführungsform wird jedoch eine im Flugkörperstartgerät
1 bereits vorhandene Telemetrieschnittstelle genutzt und in den gesamten Prüfaufbau
durch Herstellung einer Datenverbindung mit dem Prüf- und Testcomputer 40 eingebunden,
so dass der Prüfling (Flugkörperstartgerät) nicht verändert werden muss.
[0049] Die Telemetrieschnittstelle kann aktivierbar und deaktivierbar ausgebildet sein,
wobei sie zum Beispiel dann aktiv ist, wenn die Prüf- und Testvorrichtung 4 mit dem
Flugkörperstartgerät 1 verbunden ist und wobei sie dann deaktiviert ist, wenn das
Flugkörperstartgerät in dem in Fig. 1 dargestellten operationellen Verbund mit der
externen Waffensystemzentrale 3 und den am Flugkörperstartgerät 1 angebrachten Flugkörpern
interagiert. Dabei kann die Aktivierung der Telemetrie-Schnittstelle automatisch erfolgen,
indem das Flugkörperstartgerät 1 automatisch erkennt, ob die Prüf- und Testvorrichtung
4 angeschlossen ist.
[0050] Die Qualität der mit der Prüf- und Testvorrichtung 4 gemäß dem Aufbau in Fig. 7 durchgeführten
Prüfungen und Tests steigt dadurch gegenüber einer reinen Black-Box-Betrachtung, wie
sie in Fig. 2 dargestellt ist, erheblich an.
[0051] Bezugszeichen in den Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen dienen lediglich
dem besseren Verständnis der Erfindung und sollen den Schutzumfang nicht einschränken.
Bezugszeichenliste
[0052] Es bezeichnen:
- 1
- Flugkörperstartgerät
- 2
- Trägerfahrzeug
- 3
- externe Waffensystemzentrale
- 4
- Prüf- und Testvorrichtung
- 10
- Startvorrichtung
- 10A
- Flugkörper
- 10B
- Flugkörper
- 10C
- Flugkörper
- 10D
- Flugkörper
- 11
- Wartungshilfegerät
- 12
- Startvorrichtung
- 12A
- Flugkörper
- 12B
- Flugkörper
- 12C
- Flugkörper
- 12D
- Flugkörper
- 13
- Stromversorgungseinheit
- 14
- Waffensteuerungscomputer
- 15
- Navigations- und Lokalisierungseinheit
- 16
- Kommunikationssystem
- 17
- Hydrauliksteuerungseinrichtung
- 18
- Antennensteuerungs-Bedientafel
- 30
- Funkverbindungsstrecke
- 32
- Datenleitungsverbindung
- 34
- Sprechfunkverbindung
- 36
- Sprechfunk-Sender-Empfänger
- 40
- Prüf- und Testcomputer
- 41
- Datenübertragungsverbindung
- 42
- Flugkörpersimulationseinheit
- 42'
- Flugkörpersimulationseinheiten
- 42"
- Router
- 43
- Datenübertragungsverbindung
- 44
- Datenübertragungseinrichtung
- 45
- Datenaufzeichnungseinrichtung
- 46
- Signal-Adaptionseinrichtung
- 48
- Simulationscomputer
- 100
- elektrische Anschlusseinrichtung
- 101
- Kommunikationsanschluss
- 102
- Kommunikationsanschluss
- 103
- Kommunikationsanschluss
- 104
- Kommunikationsanschluss
- 120
- elektrische Anschlusseinrichtung
- 121
- Kommunikationsanschluss
- 122
- Kommunikationsanschluss
- 123
- Kommunikationsanschluss
- 124
- Kommunikationsanschluss
- 140
- zentrale Rechnereinheit
- 141
- erstes Flugkörperschnittstellenmodul
- 142
- zweites Flugkörperschnittstellenmodul
- 143
- Stromversorgungseinheit
- 144
- Bedieneinheit
- 145
- Diagnoseeinheit
- 146
- serielle Schnittstelle
- 147
- Datenverbindung
- 148
- Telemetriedatenschnittstelle
- 160
- Antennenelement
- 162
- Sender-Empfänger-Einheit
- 164
- Kommunikationsrechner
- 165
- verschlüsselt arbeitender Platinenrechner
- 166
- unverschlüsselt arbeitender Platinenrechner
- 167
- Verschlüsselungs-/Entschlüsselungsgerät
- 401
- Datenleitung
- 402
- Datenleitung
- 440
- Verschlüsselungs-/Entschlüsselungsgerät
- 442
- Sende-/Empfangseinrichtung
- 444
- Antenne
- 446
- drahtlose Datenübertragungsverbindung
- 448
- Datenübertragungsleitung
- 449
- Datenleitung
- 449'
- Datenübertragungsleitung
- 450
- Telemetriedatenverarbeitung
- L
- Launcher
1. Prüf- und Testvorrichtung für ein Flugkörperstartgerät (1), das zumindest eine Startvorrichtung
(10; 12) für zumindest einen Flugkörper (10A, 10B, 10C, 10D; 12A, 12B, 12C, 12D) und
einen dieser zugeordneten und von einer Waffensystemzentrale (3) steuerbaren Waffensteuerungscomputer
(14) aufweist, auf dem ein Steuerungsprogramm für den Start des Flugkörpers ablaufbar
installiert ist,
und wobei die Startvorrichtung (10; 12) mit zumindest einer elektrischen Anschlusseinrichtung
(100; 120) versehen ist, die zur Datenübertragung mit dem Waffensteuerungscomputer
verbunden ist und die dem zumindest einen Flugkörper (10A, 10B, 10C, 10D; 12A, 12B,
12C, 12D) zugeordnet und mit diesem verbindbar ist und Kommunikationsanschlüsse (101,
102, 103, 104; 121, 122, 123, 124) zur unidirektionalen und/oder bidirektionalen Datenübertragung
zum Flugkörper (10A, 10B, 10C, 10D; 12A, 12B, 12C, 12D) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Prüf- und Testvorrichtung einen Prüf- und Testcomputer (40) sowie zumindest eine
Flugkörpersimulationseinheit (42) aufweist;
- dass der Prüf- und Testcomputer (40) als Simulator für zumindest einen Teil des Funktionen
der Waffensystemzentrale (3) ausgebildet ist;
- dass der Prüf- und Testcomputer (40) zur Datenübertragung mit dem Waffensteuerungscomputer
(14) verbindbar ist; und
- dass die Flugkörpersimulationseinheit (42) einerseits mit dem Prüf- und Testcomputer (40)
zum Datenaustausch verbunden ist und andererseits mit den Kommunikationsanschlüssen
der elektrischen Anschlusseinrichtung (100; 120) verbindbar ist.
2. Prüf- und Testvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Prüf- und Testcomputer (40) mit einer Datenübertragungseinrichtung (44) zur Datenübertragung
verbunden ist, die mit dem Waffensteuerungscomputer (14) zur Datenübertragung drahtlos
oder drahtgebunden verbindbar ist.
3. Prüf- und Testvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Prüf- und Testcomputer (40) mit dem Waffensteuerungscomputer (14) über eine Datenleitung
zur Datenübertragung direkt verbindbar ist.
4. Prüf- und Testvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Prüf- und Testcomputer (40) mit einer Telemetriedatenschnittstelle (148) des
Waffensteuerungscomputers (14) zur Datenübertragung verbindbar ist.
5. Prüf- und Testvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Flugkörpersimulationseinheit (42) einen Simulationscomputer (48) aufweist, der
von dem Prüf- und Testcomputer (40) steuerbar ist.
6. Prüf- und Testvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Flugkörpersimulationseinheit (42) eine Signal-Adaptionseinrichtung (46) aufweist,
die mit dem Simulationscomputer (48) zur Datenübertragung verbunden ist und die mit
den Kommunikationsanschlüssen (101, 102, 103, 104; 121, 122, 123, 124) der Startvorrichtung
(10; 12) zur Datenübertragung verbindbar ist.
7. Einheit aus einem Flugkörperstartgerät, das zumindest eine Startvorrichtung (10; 12)
für zumindest einen Flugkörper und einen dieser zugeordneten Waffensteuerungscomputer
(14) aufweist, auf dem ein Steuerungsprogramm für den Start des Flugkörpers ablaufbar
installiert ist,
und wobei die Startvorrichtung (10; 12) mit zumindest einer elektrischen Anschlusseinrichtung
(100; 120) versehen ist, die zur Datenübertragung mit dem Waffensteuerungscomputer
(14) verbunden ist und die dem zumindest einen Flugkörper (10A, 10B, 10C, 10D; 12A,
12B, 12C, 12D) zugeordnet und mit diesem verbindbar ist und Kommunikationsanschlüsse
(101, 102, 103, 104; 121, 122, 123, 124) zur unidirektionalen und/oder bidirektionalen
Datenübertragung zum Flugkörper (10A, 10B, 10C, 10D; 12A, 12B, 12C, 12D) aufweist,
und einer Prüf- und Testvorrichtung (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 6.
8. Verfahren zum Prüfen und/oder Testen der Funktionsfähigkeit eines Flugkörperstartgeräts,
das zumindest eine Startvorrichtung (10; 12) für zumindest einen Flugkörper (10A,
10B, 10C, 10D; 12A, 12B, 12C, 12D) und einen dieser zugeordneten Waffensteuerungscomputer
(14) aufweist, auf dem ein Steuerungsprogramm für den Start des Flugkörpers ablaufbar
installiert ist, und wobei die Startvorrichtung (10; 12) mit zumindest einer elektrischen
Anschlusseinrichtung (100; 120) versehen ist, die zur Datenübertragung mit dem Waffensteuerungscomputer
(14) verbunden ist und die dem zumindest einen Flugkörper (10A, 10B, 10C, 10D; 12A,
12B, 12C, 12D) zugeordnet und mit diesem verbindbar ist und Kommunikationsanschlüsse
(101, 102, 103, 104; 121, 122, 123, 124) zur unidirektionalen und/oder bidirektionalen
Datenübertragung zum Flugkörper (10A, 10B, 10C, 10D; 12A, 12B, 12C, 12D) aufweist,
mit einer Prüf- und Testvorrichtung (4) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei zur
Durchführung des Verfahrens zumindest ein Teil der Funktionen der Waffensystemzentrale
(3) vom Prüf- und Testcomputer (40) simuliert wird und wobei Funktionen des Flugkörpers
(10A, 10B, 10C, 10D; 12A, 12B, 12C, 12D) von der Flugkörpersimulationseinheit (42)
simuliert werden.