(19)
(11) EP 2 619 066 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
03.09.2014  Patentblatt  2014/36

(21) Anmeldenummer: 11760443.9

(22) Anmeldetag:  13.09.2011
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B61L 17/02(2006.01)
B61J 3/02(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2011/065815
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2012/038299 (29.03.2012 Gazette  2012/13)

(54)

VERFAHREN ZUM BETREIBEN EINER ABLAUFANLAGE DES SCHIENENGEBUNDENEN VERKEHRS SOWIE STEUER-EINRICHTUNG FÜR EINE SOLCHE ABLAUFANLAGE

METHOD FOR OPERATING A GRAVITY SHUNTING YARD FOR RAIL-BOUND TRAFFIC, AND CONTROL DEVICE FOR SUCH A GRAVITY SHUNTING YARD

PROCÉDÉ D'EXPLOITATION D'UNE BUTTE DE TRIAGE DU TRAFIC FERROVIAIRE AINSI QUE DISPOSITIF DE COMMANDE POUR UNE TELLE BUTTE DE TRIAGE


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 22.09.2010 DE 102010041183

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
31.07.2013  Patentblatt  2013/31

(73) Patentinhaber: Siemens Aktiengesellschaft
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • HUSTER, Mario
    38173 Evessen (DE)
  • JOBST, Wilfried
    38889 Blankenburg (DE)
  • OECHSNER, Jens-Harro
    38321 Denkte OT Neindorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
WO-A1-2006/097203
DE-A1-102007 040 758
DE-A1- 4 214 541
DE-C1- 19 507 931
   
  • WOLFERT K ET AL: "VARIANTEN BEI DER MODERNISIERUNG VON ZUGBILDUNGSANLAGEN", ETR EISENBAHNTECHNISCHE RUNDSCHAU, HESTRA-VERLAG. DARMSTADT, DE, Bd. 55, Nr. 4, 1. April 2006 (2006-04-01), Seiten 213-220, XP001247007, ISSN: 0013-2845
   
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


Beschreibung


[0001] In Ablaufanlagen der Rangiertechnik werden Schienenfahrzeuge unter Nutzung der auf die Schienenfahrzeuge wirkenden Schwerkraft aus einem Berggleis in unterschiedliche Richtungsgleise sortiert. Dabei handelt es sich bei den Schienenfahrzeugen um Wagen beziehungsweise Wagengruppen, die üblicherweise als Abläufe bezeichnet werden.

[0002] Generell ist beim Betrieb einer Ablaufanlage eine möglichst genaue Prognose des Laufverhaltens der Abläufe wünschenswert. Dies gilt einerseits im Hinblick darauf, Einholvorgänge der Abläufe während ihres Laufs in Richtung der Richtungsgleise zu vermeiden, da diese zu Unfällen oder Beschädigungen der Abläufe beziehungsweise der transportierten Güter führen könnten. Darüber hinaus erlaubt eine möglichst genaue Prognose des Laufverhaltens der einzelnen Abläufe auch eine Maximierung der Kapazität der Ablaufanlage, d.h. eine Maximierung der Anzahl der mittels der Ablaufanlage in einem bestimmten Zeitraum sortierbaren Wagen.

[0003] Eine wichtige Einflussgröße bei der Steuerung einer Ablaufanlage stellt der Rollwiderstand des jeweiligen Ablaufs dar, da dieser beispielsweise für die Steuerung von zur Beeinflussung der Geschwindigkeit der Abläufe vorgesehenen Gleisbremsen benötigt wird. Hierbei zeigt sich in der Praxis das Problem, dass anhand von Messgrößen, wie beispielsweise der Geschwindigkeitsänderung sowie der Masse eines Ablaufs, ermittelte Rollwiderstände und daraus abgeleitete Prognosen für den Rollwiderstand des Ablaufs in einem nachfolgenden Gleisabschnitt häufig nicht mit in dem nachfolgenden Gleisabschnitt letztlich tatsächlich basierend auf Messdaten ermittelten Rollwiderständen übereinstimmen. Dies hat zur Folge, dass die Rangierqualität, beispielsweise im Hinblick auf die Einhaltung einer vorgegebenen Zielgeschwindigkeit beziehungsweise die Genauigkeit einer Laufzielbremsung, in vielen Fällen nicht in dem Maße gewährleistet werden kann, wie dies wünschenswert wäre.

[0004] Aus der veröffentlichten deutschen Patentanmeldung DE 10 2007 040 758 A1 ist ein Verfahren zum Steuern von Richtungsgleisbremsen in Ablaufanlagen bekannt, bei dem in die Errechnung einer Prognose für ein Ort-Zeit-Geschwindigkeits-Diagramm ein für das jeweilige Richtungsgleis spezifischer Gleiswiderstands-Datensatz einbezogen wird.

[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben einer Ablaufanlage des schienengebundenen Verkehrs anzugeben, das durch eine verbesserte Prognose des Rollwiderstands der Abläufe eine Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Ablaufanlage ermöglicht.

[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben einer Ablaufanlage des schienengebundenen Verkehrs, wobei für Abläufe in Form von ablaufenden Wagen beziehungsweise Wagengruppen in zumindest einem Gleisabschnitt der Ablaufanlage zumindest eine Rollwiderstands-Information ermittelt wird und unter Berücksichtigung der ermittelten Rollwiderstands-Information sowie zumindest einer für den jeweiligen Gleisabschnitt spezifischen Referenz-Rollwiderstands-Information der Rollwiderstand des jeweiligen Ablaufs in zumindest einem nachfolgenden Gleisabschnitt der Ablaufanlage prognostiziert wird.

[0007] In einem ersten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird somit in zumindest einem Gleisabschnitt der Ablaufanlage zumindest eine Rollwiderstands-Information ermittelt. Dabei hängt es von der konkreten Ausprägung der jeweiligen Ablaufanlage sowie gegebenenfalls darüber hinaus von Eigenschaften des jeweiligen Ablaufs, d.h. beispielsweise seiner Länge, ab, ob die Ermittlung der zumindest einen Rollwiderstands-Information lediglich in einem oder in mehreren Gleisabschnitten der Ablaufanlage erfolgt. Bei der Rollwiderstands-Information handelt es sich um eine auf den Rollwiderstand des jeweiligen Ablaufs bezogene Größe, welche einerseits durch den Rollwiderstand selbst sowie andererseits auch durch eine andere Größe gegeben sein kann, welche mittelbar oder unmittelbar eine Aussage über den Rollwiderstand des jeweiligen Ablaufs erlaubt.

[0008] Gemäß dem zweiten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird unter Berücksichtigung der ermittelten Rollwiderstands-Information sowie zumindest einer für den jeweiligen Gleisabschnitt spezifischen Referenz-Rollwiderstands-Information der Rollwiderstand des jeweiligen Ablaufs in zumindest einem nachfolgenden Gleisabschnitt prognostiziert. Dies bedeutet, dass eine Prognose für den Rollwiderstand des jeweiligen Ablaufs in dem zumindest einen nachfolgenden Gleisabschnitt basierend auf der in dem zumindest einen, vorhergehenden Gleisabschnitt ermittelten Rollwiderstands-Information sowie der zumindest einen für den jeweiligen vorhergehenden Gleisabschnitt spezifischen Referenz-Rollwiderstands-Information erfolgt.

[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren ist vorteilhaft, da durch Einbeziehung der Referenz-Rollwiderstands-Information eine verbesserte Vorhersage beziehungsweise Prognose des Rollwiderstands des jeweiligen Ablaufs in dem zumindest einen nachfolgenden Gleisabschnitt der Ablaufanlage ermöglicht wird. Vorteilhafterweise können hierbei in die Referenz-Rollwiderstands-Information insbesondere anhand von vorhergehenden Abläufen gewonnene Erkenntnisse und Messwerte eingehen. Im Ergebnis wird durch die erzielte Verbesserung der Prognose des Rollwiderstands der Abläufe die Leistungsfähigkeit, d.h. insbesondere die Kapazität und/oder die Zuverlässigkeit, der Ablaufanlage erhöht.

[0010] Gemäß einer besonders bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der prognostizierte Rollwiderstand für die Steuerung zumindest einer Gleisbremse der Ablaufanlage verwendet. Dies ist vorteilhaft, da somit die verbesserte Prognose des Rollwiderstands des jeweiligen Ablaufs in dem zumindest einen nachfolgenden Gleisabschnitt der Ablaufanlage für eine Verbesserung der mittels der zumindest einen Gleisbremse erfolgenden Geschwindigkeitsbeeinflussung der Abläufe verwendet werden kann. Dies führt letztlich dazu, dass vorgegebene Zielwerte für die Geschwindigkeit der Abläufe an bestimmten Stellen der Ablaufanlage, d.h. beispielsweise im Bereich einer Förderanlage, oder im Falle einer Laufzielbremsung auch angestrebte Laufziele der Abläufe mit gröβerer Genauigkeit und Zuverlässigkeit eingehalten werden können.

[0011] Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Verfahren derart ausgestaltet, dass der Rollwiderstand unter Berücksichtigung der ermittelten Rollwiderstands-Information sowie zumindest einer für den jeweiligen Gleisabschnitt und für den Laufweg des jeweiligen Ablaufs spezifischen Referenz-Rollwiderstands-Information prognostiziert wird. Vorteilhafterweise kann die Genauigkeit der Prognose weiterhin dadurch verbessert werden, dass die Referenz-Rollwiderstands-Information nicht nur für den jeweiligen Gleisabschnitt, sondern darüber hinaus auch für den jeweiligen Laufweg des Ablaufs spezifisch ist. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Rollwiderstände von Abläufen regelmäßig derart ermittelt werden, dass ausgehend von mehreren Geschwindigkeitsmessungen beziehungsweise Messungen von Überrollzeitpunkten von Achsen der Abläufe alle bekannten Effekte und Randbedingungen, wie beispielsweise Gleisneigungen, Gleiswiderstände, Windrichtung, Windstärke sowie Temperatur, berücksichtigt werden und der verbleibende Widerstand als Rollwiderstand des jeweiligen Ablaufs ermittelt beziehungsweise festgelegt wird. Dabei kann in der Praxis beobachtet werden, dass der so ermittelte Rollwiderstand in Abhängigkeit von den jeweiligen Gegebenheiten nach wie vor eine Abhängigkeit von dem jeweiligen Laufweg des Ablaufs aufweisen kann. Diesem Effekt wird im Rahmen der zuvor genannten bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens dadurch Rechnung getragen, dass für die Prognose des Rollwiderstands des jeweiligen Ablaufs in dem zumindest einen nachfolgenden Gleisabschnitt eine für den jeweiligen Laufweg des Ablaufs spezifische Referenz-Rollwiderstands-Information verwendet wird.

[0012] Vorzugsweise kann das erfindungsgemäße Verfahren auch derart ausgeprägt sein, dass der Rollwiderstand des jeweiligen Ablaufs in dem zumindest einem nachfolgenden Gleisabschnitt unter Durchführung eines Vergleichs der ermittelten Rollwiderstands-Information sowie der zumindest einen Referenz-Rollwiderstands-Information prognostiziert wird. Dies ist vorteilhaft, da ein Vergleich der ermittelten Rollwiderstands-Information mit der zumindest einen Referenz-Rollwiderstands-Information eine Aussage zur Abweichung der ermittelten Rollwiderstands-Information von der zumindest einen Referenz-Rollwiderstands-Information ermöglicht.

[0013] Generell ist es im Rahmen der Prognose ausgehend von dem vorgenommenen Vergleich möglich, eine Korrektur der ermittelten Rollwiderstands-Information anhand der zumindest einen Referenz-Rollwiderstands-Information vorzunehmen.

[0014] Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Rollwiderstand im Rahmen der Prognose auf einen Ersatzwert festgelegt, sofern bei dem Vergleich eine betragsmäßig einen ersten Schwellenwert überschreitende Abweichung der ermittelten zumindest einen Rollwiderstands-Information von der zumindest einen Referenz-Rollwiderstands-Information festgestellt wird. Dies ist vorteilhaft, da somit für solche Fälle, in denen sich die ermittelte Rollwiderstands-Information anhand des Vergleichs mit der Referenz-Rollwiderstands-Information als "Ausreißer" dahingehend darstellt, dass die Abweichung zwischen den beiden Größen einen ersten Schwellenwert betragsmäßig überschreitet, die ermittelte Rollwiderstands-Information verworfen und der Rollwiderstand im Rahmen der Prognose auf einen Ersatzwert festgelegt werden kann. Dabei handelt es sich bei dem jeweiligen Ersatzwert vorzugsweise um den Wert, der sich aus der Referenz-Rollwiderstands-Information abzüglich beziehungsweise zuzüglich des ersten Schwellenwertes ergibt.

[0015] Vorzugsweise kann das erfindungsgemäße Verfahren auch derart ablaufen, dass die zumindest eine für den jeweiligen Gleisabschnitt spezifische Referenz-Rollwiderstands-Information unter Berücksichtigung der zumindest einen in dem jeweiligen Gleisabschnitt ermittelten Rollwiderstands-Information, des für den jeweiligen Ablauf in dem zumindest einen nachfolgenden Gleisabschnitt prognostizierten Rollwiderstands sowie eines in dem zumindest einen nachfolgenden Gleisabschnitt bei Durchlaufen desselben ermittelten Rollwiderstandes angepasst wird. Dies ist dahingehend vorteilhaft, dass somit im Rahmen des Ablaufs des Verfahrens auf Basis eines Vergleichs zwischen dem für einen nachfolgenden Gleisabschnitt prognostizierten Rollwiderstand sowie dem in der Folge ermittelten beziehungsweise zurückgemeldeten tatsächlichen Rollwiderstand des Ablaufs in dem nachfolgenden Gleisabschnitt eine automatische Anpassung beziehungsweise Optimierung des Verfahrens erreicht wird. Dies führt einerseits beispielsweise im Falle der Inbetriebnahme einer Ablaufanlage dazu, dass die Referenz-Rollwiderstands-Information mit zunehmender Anzahl der erfolgten Abläufe immer genauer wird, wodurch somit insgesamt im Rahmen des Verfahrens auch die Prognose des Rollwiderstands der Abläufe verbessert wird.

[0016] Die Anpassung beziehungsweise Adaption der zumindest einen für den jeweiligen Gleisabschnitt spezifischen Referenz-Rollwiderstands-Information kann beispielsweise derart geschehen, dass durch eine Mittelwertbildung der ermittelten Rollwiderstands-Informationen eine Vielzahl von Abläufen berücksichtigt wird. Durch eine entsprechende höhere Gewichtung von solchen Abläufen, welche die Ablaufanlage zuletzt befahren haben, ist es hierbei vorteilhafterweise möglich, eine vergleichsweise schnelle Anpassung der jeweiligen Referenz-Rollwiderstands-Information an geänderte Bedingungen oder Gegebenheiten zu ermöglichen. Hierbei kann es sich einerseits um langfristige Effekte, wie beispielsweise verschleißbedingte Änderungen, handeln. Durch eine ausgeprägte Übergewichtung zuletzt abgelaufener Abläufe, etwa mittels der so genannten Methode des exponentiellen Vergessens, ist es vorteilhafterweise darüber hinaus auch möglich, vergleichsweise kurzfristig auftretende Änderungen beziehungsweise Einflüsse zu berücksichtigen. Hierbei kann es sich beispielsweise um wetterbedingte Änderungen oder Umwelteinflüsse handeln, da beispielsweise Regen, Schnee oder Eis erhebliche Auswirkungen auf den Rollwiderstand der Abläufe haben.

[0017] Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Verfahren derart ausgeprägt, dass das Anpassen der zumindest einen Referenz-Rollwiderstands-Information unterbleibt, sofern die Abweichung zwischen der für den jeweiligen Gleisabschnitt ermittelten zumindest einen Rollwiderstands-Information und der zumindest einen Referenz-Rollwiderstands-Information betragsmäßig einen zweiten Schwellenwert überschreitet. Diese Ausführungsform bietet den Vorteil, dass eine Anpassung beziehungsweise Adaption der zumindest einen Referenz-Rollwiderstands-Information nur bezogen auf solche Abläufe erfolgt, für welche die ermittelte zumindest eine Rollwiderstands-Information innerhalb eines vorgegebenen Streubereichs um die Referenz-Rollwiderstands-Information liegt. Hierdurch wird gewährleistet, dass eine Verfälschung der Referenz-Rollwiderstands-Information, etwa aufgrund eines einzelnen Messfehlers oder aufgrund eines Ablaufs mit einem technischen Defekt, unterbleibt.

[0018] Wie bereits erläutert, kann es sich bei der Rollwiderstands-Information im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens vorteilhafterweise um eine beliebige Größe handeln, die mittelbar oder unmittelbar eine Aussage über den Rollwiderstand des jeweiligen Ablaufs erlaubt.

[0019] Vorzugsweise kann das erfindungsgemäße Verfahren auch derart weitergebildet sein, dass die zumindest eine Rollwiderstands-Information in Form einer auf das mittlere Achsgewicht des jeweiligen Ablaufs bezogenen Widerstandskraft ermittelt wird. Dies ist vorteilhaft, da sich in der Praxis zeigt, dass der Rollwiderstand eines Ablaufs insbesondere von der Masse beziehungsweise dem Gewicht des jeweiligen Ablaufs abhängt. Sofern als Rollwiderstands-Information eine auf das mittlere Achsgewicht des jeweiligen Ablaufs bezogene Widerstandskraft ermittelt wird, kann dieser Effekt vorteilhafterweise zumindest weitgehend berücksichtigt beziehungsweise korrigiert werden.

[0020] Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Rollwiderstand des jeweiligen Ablaufs in dem zumindest einen nachfolgenden Gleisabschnitt unter Berücksichtigung zumindest einer vom Typ des jeweiligen Ablaufs unabhängigen Referenz-Rollwiderstands-Information prognostiziert. Zwar wäre es grundsätzlich denkbar, dass die Referenz-Rollwiderstands-Information spezifisch für den Typ beziehungsweise die Klasse des jeweiligen Ablaufs ist. Eine Prognose unter Berücksichtigung beziehungsweise Verwendung einer vom Typ des jeweiligen Ablaufs unabhängigen Referenz-Rollwiderstands-Information bietet jedoch den Vorteil, dass sich der Verfahrensablauf als solcher vereinfacht. Des Weiteren ist hierdurch sichergestellt, dass auch für Typen von Abläufen, die vergleichsweise selten auftreten, ausreichend genaue Referenz-Rollwiderstands-Informationen verfügbar sind, die vorteilhafterweise darüber hinaus auch vergleichsweise kurzfristig auftretende Änderungen der Betriebsbedingungen berücksichtigen.

[0021] Vorzugsweise ist das erfindungsgemäße Verfahren weiterhin derart ausgeprägt, dass die zumindest eine Rollwiderstands-Information ausschließlich für Abläufe im freien, ungebremsten Lauf ermittelt wird. Dies ist vorteilhaft, da eine zuverlässige und damit ausreichend genaue Ermittlung einer Rollwiderstands-Information üblicherweise nur für solche Abläufe möglich ist, die während der Ermittlung der Rollwiderstands-Information, d.h. insbesondere während der Durchführung der hierfür erforderlichen Messungen, sich im freien, ungebremsten Lauf befinden.

[0022] Die Erfindung umfasst des Weiteren eine Steuer-Einrichtung für eine Ablaufanlage des schienengebundenen Verkehrs.

[0023] Hinsichtlich der Steuer-Einrichtung liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Steuer-Einrichtung für eine Ablaufanlage des schienengebundenen Verkehrs anzugeben, die ein Verfahren unterstützt, das durch eine verbesserte Prognose des Rollwiderstands der Abläufe eine Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Ablaufanlage ermöglicht.

[0024] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Steuer-Einrichtung für eine Ablaufanlage des schienengebundenen Verkehrs, wobei die Steuer-Einrichtung Mittel zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens beziehungsweise zum Durchführen einer der zuvor beschriebenen bevorzugten Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens aufweist.

[0025] Hinsichtlich der Vorteile der erfindungsgemäßen Steuer-Einrichtung sei auf die entsprechenden vorstehenden Ausführungen im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren sowie seinen bevorzugten Weiterbildungen verwiesen.

[0026] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Hierzu zeigt die
Figur
in einer schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel einer Ablaufanlage.


[0027] In der Figur ist eine Ablaufanlage 10 erkennbar. Dabei stellt der obere Teil der Figur das Gleisbild der Ablaufanlage 10 und der untere Teil der Figur das Profil beziehungsweise einen Längsschnitt der Ablaufanlage 10 dar.

[0028] Entsprechend der Darstellung der Figur weist die Ablaufanlage 10, die Bestandteil einer rangiertechnischen Anlage des schienengebundenen Verkehrs ist, eine Ablauframpe 20 auf, an die sich eine Zwischenneigung 30, eine Weichen aufweisende Verteilzone 40 sowie Richtungsgleise 50 anschließen. Darüber hinaus sind in der Figur Gleisbremsen in Form einer Talbremse 60 sowie in Form von Richtungsgleisbremsen 70 erkennbar. In dem Richtungsgleis 50 beziehungsweise in den Richtungsgleisen 50 ist darüber hinaus eine Förderanlage 80 vorgesehen. Alternativ hierzu wäre es beispielsweise auch denkbar, dass die Ablaufanlage im Hinblick auf eine Laufzielbremsung gesteuert wird und die in den jeweiligen Richtungsgleisen 50 zum Stillstand kommenden Abläufe von einer Rangierlok zwecks Ermöglichung des Kuppelns der Wagen beziehungsweise Wagengruppen zusammengeschoben werden.

[0029] Neben den genannten Komponenten der Ablaufanlage 10 sind in der Figur exemplarisch Abläufe 90 und 100 erkennbar, die von einer Abdrücklokomotive 110 über den Ablaufberg geschoben beziehungsweise abgedrückt worden sind und in der Folge angetrieben durch die einwirkende Schwerkraft sich entlang der Ablaufanlage 10 bewegen. Im Sinne einer Maximierung der Kapazität des Ablaufanlage 10 sowie des Einhaltens einer vorgegebenen Zielgeschwindigkeit im Bereich der Förderanlage 80 beziehungsweise eines vorgesehenen Laufziels im Falle der Laufzielbremsung ist es hierbei erforderlich, basierend auf einer Prognose des Laufverhaltens des jeweiligen Ablaufs 90, 100 eine Beeinflussung der Geschwindigkeit der Abläufe 90, 100 in der Talbremse 60 sowie in den Richtungsgleisbremsen 70 vorzunehmen.

[0030] An dieser Stelle sei angemerkt, dass das in der Folge beschriebene Verfahren selbstverständlich auch für solche Ablaufanlagen einsetzbar ist, die zusätzlich eine dritte Bremsstaffel aufweisen oder bei denen die Geschwindigkeitsbeeinflussung in den Richtungsgleisen 50 mittels Kleinstbremsen, etwa in Form so genannter "Dowty-Retarder", erfolgt.

[0031] Im Rahmen des Betriebs der Ablaufanlage 10 kommt der Bestimmung des Rollwiderstands der Abläufe 90, 100 eine große Bedeutung zu. So weisen Abläufe 90, 100 üblicherweise Rollwiderstände auf, die sich sowohl bezogen auf den jeweiligen Ablauf 90, 100 als auch in Abhängigkeit von den jeweiligen Bedingungen erheblich voneinander unterscheiden können. Eine Bestimmung des Rollwiderstands der Abläufe 90, 100 erfolgt üblicherweise basierend auf Geschwindigkeits- beziehungsweise Zeitmessungen, die im Rahmen der Steuerung der Ablaufanlage 10 vorgenommen werden. Ein entsprechendes Verfahren zum Bestimmen des Rollwiderstands von Abläufen ist beispielsweise aus der veröffentlichten deutschen Patentanmeldung DE 42 14 541 A1 bekannt. Darüber hinaus sind im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens auch andere Verfahren zum Bestimmen des Rollwiderstands der Abläufe 90, 100 einsetzbar, wobei auch mehrere unterschiedliche Verfahren gleichzeitig angewandt werden können.

[0032] In Bezug auf ihre Steuerung kann die Ablaufanlage 10 in unterschiedliche Gleisabschnitte unterteilt werden. Dies betrifft beispielsweise den Bereich vor der Talbremse 60, den Bereich zwischen der Talbremse 60 und der Richtungsgleisbremse 70 sowie den Bereich in den Richtungsgleisen 50. Die Ermittlung des Rollwiderstands des jeweiligen Ablaufs 90, 100 ist insbesondere im Hinblick auf eine Prognose des Rollwiderstands für die Steuerung der Gleisbremsen der Ablaufanlage in Form der Talbremse 60 sowie der Richtungsgleisbremse 70 von Bedeutung. Hierbei ist es erforderlich, dass ausgehend von bereits vor dem Befahren der jeweiligen Gleisbremse vorliegenden Daten beziehungsweise Informationen sowie unter Berücksichtigung anlagenspezifischer Daten, wie beispielsweise von Gleisneigungen und Gleiswiderständen, eine möglichst genaue Prognose des Rollwiderstands in dem nachfolgenden, d.h. in Ablaufrichtung hinter der jeweiligen Gleisbremse gelegenen Gleisabschnitt, erfolgt.

[0033] Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird hierzu in zumindest einem Gleisabschnitt der Ablaufanlage 10 zumindest eine Rollwiderstands-Information ermittelt und der Rollwiderstand des jeweiligen Ablaufs 90, 100 in zumindest einem nachfolgenden Gleisabschnitt, d.h. beispielsweise in dem sich an die Talbremse 60 beziehungsweise die Richtungsgleisbremse 70 anschließenden Gleisabschnitt, unter Berücksichtigung der ermittelten Rollwiderstands-Information sowie zumindest einer für den jeweiligen Gleisabschnitt, d.h. für den vor der jeweiligen Gleisbremse gelegenen Gleisabschnitt, spezifischen Referenz-Rollwiderstands-Information prognostiziert. In der Folge wird der auf diese Weise prognostizierte Rollwiderstand für die Steuerung der jeweiligen Gleisbremse in Form der Talbremse 60 beziehungsweise der Richtungsgleisbremsen 70 derart verwendet, dass der prognostizierte Rollwiderstand in die Berechnung der Sollauslaufgeschwindigkeit des Ablaufs 90 beziehungsweise 100 aus der jeweiligen Gleisbremse eingeht. Vorzugsweise erfolgt die Prognose des Rollwiderstands hierbei unter Berücksichtigung einer nicht nur für den jeweiligen Gleisabschnitt, sondern darüber hinaus auch für den jeweiligen Laufweg des Ablaufs 90 beziehungsweise 100 spezifischen Referenz-Rollwiderstands-Information.

[0034] Im Rahmen der Prognose des Rollwiderstands des jeweiligen Ablaufs 90, 100 in dem zumindest einen nachfolgenden Gleisabschnitt wird vorteilhafterweise ein Vergleich der ermittelten Rollwiderstands-Information mit der zumindest einen Referenz-Rollwiderstands-Information vorgenommen. Hierdurch ist es für jeden bei der Prognose berücksichtigten Gleisabschnitt möglich, die Abweichung der jeweiligen ermittelten Rollwiderstands-Information von der jeweiligen zumindest einen Referenz-Rollwiderstands-Information zu bestimmen und diese Information, beispielsweise durch eine unterschiedliche Gewichtung der jeweiligen Werte der Rollwiderstands-Information beziehungsweise der jeweiligen Differenzen, bei der Prognose des Rollwiderstands des jeweiligen Ablaufs 90, 100 zu berücksichtigen.

[0035] Eine Anpassung beziehungsweise Adaption der Referenz-Rollwiderstands-Informationen, beispielsweise im Hinblick auf geänderte Umwelt- beziehungsweise Wetterbedingungen oder einen Verschleiß der Ablaufanlage 10, kann vorteilhafterweise derart erfolgen, dass auf Basis eines Vergleichs zwischen dem für einen Ablauf 90, 100 prognostizierten sowie dem in der Folge ermittelten beziehungsweise zurückgemeldeten Rollwiderstand eine Anpassung der jeweiligen Referenz-Rollwiderstands-Information erfolgt. Dies bedeutet, dass die zumindest eine für den jeweiligen Gleisabschnitt spezifische Referenz-Rollwiderstands-Information unter Berücksichtigung der zumindest einen in dem jeweiligen Gleisabschnitt ermittelten Rollwiderstands-Information, des für den jeweiligen Ablauf 90, 100 in dem zumindest einen nachfolgenden Gleisabschnitt prognostizierten Rollwiderstands sowie eines in dem zumindest einen nachfolgenden Gleisabschnitt bei Durchlaufen desselben ermittelten Rollwiderstands angepasst beziehungsweise adaptiert wird. Vorteilhafterweise unterbleibt eine Adaption der Referenz-Rollwiderstands-Information hierbei für den Fall, dass die Abweichung zwischen der für den jeweiligen Gleisabschnitt ermittelten zumindest einen Rollwiderstands-Information und der zumindest einen Referenz-Rollwiderstands-Information betragsmäßig einen zweiten Schwellenwert überschreitet, d.h. außerhalb eines zugelassenen Streubereichs liegt.

[0036] Die Rollwiderstands-Information kann vorteilhafterweise in Form einer auf das mittlere Achsgewicht des jeweiligen Ablaufs 90, 100 bezogenen Widerstandskraft ermittelt werden. In diesem Fall kann die Referenz-Rollwiderstands-Information vorteilhafterweise durch eine Referenzwiderstandskraftgerade gegeben sein, welche die auf das mittlere Achsgewicht des jeweiligen Ablaufs bezogene Widerstandskraft als Funktion des mittleren Achsgewichts darstellt. Dabei unterscheiden sich die Referenzwiderstandskraftgeraden vorteilhafterweise im Hinblick auf den jeweiligen Laufweg des jeweiligen Ablaufs 90, 100 dahingehend, dass beispielsweise für jeden Gleisabschnitt nach der Talbremse 60 Referenzwiderstandskraftgeraden unterschiedlicher Steigung vorgesehen, d.h. in einer Speicher-Einrichtung der Ablaufanlage 10 abgespeichert, sind.

[0037] Die Ermittlung der Rollwiderstands-Information erfolgt vorzugsweise ausschließlich für Abläufe 90, 100 im freien, ungebremsten Lauf. Für solche Abläufe 90, 100, für die der freie, ungebremste Lauf beispielsweise aufgrund der Länge des betreffenden Ablaufs nicht erreicht wird, kann der Rollwiderstand vorteilhafterweise durch einen weiteren Ersatzwert ersetzt beziehungsweise bestimmt werden, der beispielsweise aus der jeweiligen Referenz-Rollwiderstands-Information ermittelt werden kann.

[0038] Das zuvor beschriebene Verfahren bietet den Vorteil, dass es mittels der Referenz-Rollwiderstands-Information möglich wird, dass "Erfahrungen", die im Rahmen der Behandlung früherer Abläufe gemacht worden sind, in Form der Referenz-Rollwiderstands-Information für die Steuerung späterer beziehungsweise nachfolgender Abläufe Verwendung finden. Darüber hinaus ermöglicht es die beschriebene Anpassung beziehungsweise Adaption der Referenz-Rollwiderstands-Information vorteilhafterweise, dass Änderungen in den Betriebsbedingungen der Ablaufanlage 10 automatisch und zeitnah bei der Steuerung der Anlage berücksichtigt werden. Im Ergebnis resultiert hierdurch somit aufgrund der sich ergebenden Verbesserung der Prognose des Rollwiderstands eine Erhöhung der Leistungsfähigkeit, d.h. insbesondere der Kapazität und/oder der Zuverlässigkeit, der Ablaufanlage 10.


Ansprüche

1. Verfahren zum Betreiben einer Ablaufanlage (10) des schienengebundenen Verkehrs, wobei für Abläufe (90, 100) in Form von ablaufenden Wagen beziehungsweise Wagengruppen

- in zumindest einem Gleisabschnitt der Ablaufanlage (10) zumindest eine Rollwiderstands-Information ermittelt wird und

- unter Berücksichtigung der ermittelten Rollwiderstands-Information sowie zumindest einer für den jeweiligen Gleisabschnitt spezifischen Referenz-Rollwiderstands-Information der Rollwiderstand des jeweiligen Ablaufs (90, 100) in zumindest einem nachfolgenden Gleisabschnitt der Ablaufanlage (10) prognostiziert wird.


 
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der prognostizierte Rollwiderstand für die Steuerung zumindest einer Gleisbremse (60, 70) der Ablaufanlage (10) verwendet wird.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rollwiderstand unter Berücksichtigung der ermittelten Rollwiderstands-Information sowie zumindest einer für den jeweiligen Gleisabschnitt und für den Laufweg des jeweiligen Ablaufs (90, 100) spezifischen Referenz-Rollwiderstands-Information prognostiziert wird.
 
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rollwiderstand des jeweiligen Ablaufs (90, 100) in dem zumindest einem nachfolgenden Gleisabschnitt unter Durchführung eines Vergleichs der ermittelten Rollwiderstands-Information sowie der zumindest einen Referenz-Rollwiderstands-Information prognostiziert wird.
 
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rollwiderstand im Rahmen der Prognose auf einen Ersatzwert festgelegt wird, sofern bei dem Vergleich eine betragsmäßig einen ersten Schwellenwert überschreitende Abweichung der ermittelten zumindest einen Rollwiderstands-Information von der zumindest einen Referenz-Rollwiderstands-Information festgestellt wird.
 
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet , dass
die zumindest eine für den jeweiligen Gleisabschnitt spezifische Referenz-Rollwiderstands-Information unter Berücksichtigung der zumindest einen in dem jeweiligen Gleisabschnitt ermittelten Rollwiderstands-Information, des für den jeweiligen Ablauf (90, 100) in dem zumindest einen nachfolgenden Gleisabschnitt prognostizierten Rollwiderstands sowie eines in dem zumindest einen nachfolgenden Gleisabschnitt bei Durchlaufen desselben ermittelten Rollwiderstandes angepasst wird.
 
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Anpassen der zumindest einen Referenz-Rollwiderstands-Information unterbleibt, sofern die Abweichung zwischen der in dem jeweiligen Gleisabschnitt ermittelten zumindest einen Rollwiderstands-Information und der zumindest einen Referenz-Rollwiderstands-Information betragsmäßig einen zweiten Schwellenwert überschreitet.
 
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet , dass
die zumindest eine Rollwiderstands-Information in Form einer auf das mittlere Achsgewicht des jeweiligen Ablaufs (90, 100) bezogenen Widerstandskraft ermittelt wird.
 
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rollwiderstand des jeweiligen Ablaufs (90, 100) in dem zumindest einen nachfolgenden Gleisabschnitt unter Berücksichtigung zumindest einer vom Typ des jeweiligen Ablaufs (90, 100) unabhängigen Referenz-Rollwiderstands-Information prognostiziert wird.
 
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet , dass
die zumindest eine Rollwiderstands-Information ausschließlich für Abläufe (90, 100) im freien, ungebremsten Lauf ermittelt wird.
 
11. Steuer-Einrichtung für eine Ablaufanlage (10) des schienengebundenen Verkehrs,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuer-Einrichtung Mittel zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10 aufweist.
 


Claims

1. Method for operating a gravity shunting yard (10) for rail-bound traffic wherein, for shunting sequences (90, 100) in the form of gravity-shunted wagons or wagon groups respectively,

- at least one item of rolling resistance information is determined in at least one track section of the gravity shunting yard (10) and

- taking into consideration the rolling resistance information determined and also at least one item of reference rolling resistance information specific to the respective track section, the rolling resistance of the respective shunting sequence (90, 100) in at least one subsequent track section of the gravity shunting yard (10) is predicted.


 
2. Method according to claim 1,
c h a r a c t e r i s e d in that the predicted rolling resistance is used for the control of at least one wagon retarder (60, 70) of the gravity shunting yard (10).
 
3. Method according to claim 1 or 2,
characterised in that the rolling resistance is predicted taking into account the determined rolling resistance information and also at least one item of reference rolling resistance information specific to the respective track section and for the path of the respective shunting sequence (90, 100).
 
4. Method according to one of the preceding claims,
c h a r a c t e r i s e d in that the rolling resistance of the respective shunting sequence (90, 100) in the at least one subsequent track section is predicted by performing a comparison between the determined rolling resistance information and the at least one item of specific reference rolling resistance information.
 
5. Method according to claim 4,
c h a r a c t e r i s e d i n that, as part of the prediction, the rolling resistance is defined as a substitute value, provided that, during the comparison between the determined rolling resistance information and the at least one item of specific reference rolling resistance information, a deviation, the absolute value of which exceeds a first threshold, is established.
 
6. Method according to one of the preceding claims,
characterised in that the at least one item of specific reference rolling information specified for the respective track section is adapted, taking into account the rolling resistance information determined in the respective track section, the rolling resistance predicted for the respective shunting sequence (90, 100) in the at least one subsequent track section and also a rolling resistance determined in the at least one subsequent track section during passage through the same.
 
7. Method according to claim 6,
characterised in that the adaptation of the at least one item of reference rolling resistance information is suppressed, provided the absolute value of the deviation between the at least one item of rolling resistance information determined in the respective track section and the at least one item of reference rolling resistance information exceeds a second threshold value.
 
8. Method according to one of the preceding claims,
characterised in that the at least one item of rolling resistance information is determined in the form of a resistance force related to the average axle weight of the respective shunting sequence (90, 100).
 
9. Method according to one of the preceding claims,
characterised in that the rolling resistance of the respective shunting sequence (90, 100) is predicted in the at least one subsequent track section taking into account at least one item of reference rolling resistance information independent of the type of the respective shunting sequence (90, 100).
 
10. Method according to one of the preceding claims,
characterised in that the at least one item of rolling resistance information is determined exclusively for shunting sequences (90, 100) in a free, unretarded run.
 
11. Control device for a gravity shunting yard (10) for rail-bound traffic,
c h a r a c t e r i s e d in that the control device has means for carrying out the method as according to one of claims 1 to 10.
 


Revendications

1. Procédé pour faire fonctionner une installation ( 10 ) de triage par gravité du trafic ferroviaire, dans lequel pour des manoeuvres ( 90, 100 ) sous forme de voitures ou de groupes de voitures se déplaçant par gravité,

- on détermine au moins une information de résistance au roulement dans au moins un tronçon de voie de l'installation ( 10 ) de triage par gravité et

- en prenant en compte l'information de résistance au roulement qui a été déterminée ainsi qu'au moins une information de résistance au roulement de référence spécifique au tronçon de voie respectif, on pronostique la résistance au roulement de la manoeuvre ( 90, 100 ) respective dans au moins un tronçon de voie suivant de l'installation ( 10 ) de triage par gravité.


 
2. Procédé suivant la revendication 1,
caractérisé en ce que
on utilise la résistance au roulement pronostiquée pour la commande d'au moins un frein ( 60, 70 ) de voie de l'installation ( 10 ) de triage par gravité.
 
3. Procédé suivant la revendication 1 ou 2,
caractérisé en ce que
l'on pronostique la résistance au roulement en tenant compte de l'information de résistance au roulement qui a été déterminée ainsi que d'au moins une information de résistance au roulement de référence spécifique au tronçon de voie respectif et au parcours de la manoeuvre ( 90, 100 ) respective.
 
4. Procédé suivant l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
l'on pronostique la résistance au roulement de la voiture ( 90, 100 ) respective dans le au moins un tronçon de voie suivant en effectuant une comparaison entre l'information de résistance au roulement qui a été déterminée et la au moins une information de résistance au roulement de référence.
 
5. Procédé suivant la revendication 4,
caractérisé en ce que
l'on fixe la résistance au roulement dans le cadre du pronostic à une valeur de remplacement tant que, dans la comparaison, on constate un écart dépassant en valeur absolue une première valeur de seuil de la au moins une information de résistance au roulement qui a été déterminée à la au moins une information de résistance au roulement de référence.
 
6. Procédé suivant l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
l'on adapte la au moins une information de résistance au roulement de référence spécifique au tronçon de voie respectif en tenant compte de la au moins une information de résistance au roulement déterminée dans le tronçon de voie respectif, de la résistance au roulement pronostiquée pour la voiture ( 90, 100 ) respective dans le au moins un tronçon de voie suivant, ainsi que d'une résistance au roulement déterminée dans le au moins un tronçon de voie suivant lorsque celui-ci est parcouru.
 
7. Procédé suivant la revendication 6,
caractérisé en ce que
l'on supprime l'adaptation de la au moins une information de roulement de référence dans la mesure où l'écart entre la au moins une information de résistance au roulement déterminée dans le tronçon de voie respectif et la au moins une information de résistance au roulement de référence dépasse en valeur absolue une deuxième valeur de seuil.
 
8. Procédé suivant l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
l'on détermine la au moins une information de résistance au roulement sous la forme d'une force de résistance rapportée au poids d'essieu moyen de la voiture ( 90, 100 ) respective.
 
9. Procédé suivant l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
l'on pronostique la résistance au roulement de la voiture ( 90, 100 ) respective dans le au moins un tronçon de voie suivant, en tenant compte d'au moins une information de résistance au roulement de référence indépendante du type de la voiture ( 90, 100 ) respective.
 
10. Procédé suivant l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
l'on détermine la au moins une information de résistance au roulement exclusivement pour des voitures ( 90, 100 ) en marche libre non freinée.
 
11. Dispositif de commande d'une installation ( 10 ) de triage par gravité du trafic ferroviaire
caractérisé en ce que
le dispositif de commande a des moyens pour effectuer le procédé suivant l'une des revendications 1 à 10.
 




Zeichnung








Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente