[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Haarpflegegerät mit zumindest einem ersten
Formteil und einem zweiten Formteil zum Aufwickeln und Formen von Haaren.
[0002] Haarpflegegeräte, die geeignet sind, Haare zu Wellen zu formen, sind allgemein bekannt.
Häufig weisen derartige Haarpflegegeräte fest miteinander verbundene Formteile auf,
an denen die zu behandelnden Haare geformt werden. Beispielsweise offenbart die Durchschrift
WO 2008/028941 A2 ein Haarpflegegerät mit zumindest zwei Formteilen, die gerundete Haaranlageflächen
aufweisen.
[0003] Nachteilig bei den herkömmlichen Haarpflegegeräten zum Formen von Locken und/oder
Wellen ist jedoch meist, dass an den Innenflächen der Formteile, die sich gegenüberliegend
angeordnet sind, das zu behandelnde Haar deutlich länger anliegt als an den übrigen
Flächen der Formteile. Dadurch ist das an den Innenflächen anliegende Haar deutlich
länger den hohen Temperaturen der Formteile ausgesetzt als die an den übrigen Flächen
anliegenden Haare, wodurch sich die an den Innenflächen anliegenden Haare nachteilig
auf eine höhere Temperatur aufheizen als die übrigen Haare. Zudem heizen sich die
gegenüberliegenden Flächen der Formteile gegenseitig auf, während bei den übrigen
Flächen der Formteile die äußere Umgebung, insbesondere die Abwärmstrahlung, für eine
schnelle Abkühlung dieser Flächen sorgt. An den Innenflächen der Formteile besteht
so nachteilig die Gefahr einer Überhitzung der daran anliegenden Haare.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, ein verbessertes Haarpflegegerät
anzugeben, das sich durch eine geringere Gefahr des Überhitzens der zu behandelnden
Haare an den Innenflächen der Formteile auszeichnet.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Haarpflegegerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Erfindungsgemäß ist ein Haarpflegegerät vorgesehen, insbesondere zur Locken- und/oder
Wellenbildung, das ein erstes Formteil und ein zweites Formteil zum Aufwickeln und
Formen von Haaren aufweist. Das erste und das zweite Formteil sind an einem Ende fixiert
miteinander verbunden und verlaufen in einem festen Abstand zueinander. Eine Innenfläche
des ersten Formteils, die dem zweiten Formteil zugewandt ist, umfasst zumindest ein
erstes wärmeisolierendes Element.
[0007] An den sich gegenüberliegenden Innenflächen der Formteile liegen die zu behandelnden
Haare länger an als an allen übrigen Flächen der Formteile. Aufgrund des ersten wärmeisolierenden
Elements, das an der Innenfläche des ersten Formteils angeordnet ist, kann der Gefahr
des Überhitzens der Haare an dieser Innenfläche mit Vorteil entgegengetreten werden.
Insbesondere reduziert das erste wärmeisolierende Element die Oberflächentemperatur
der Innenfläche des ersten Formteils, sodass die zu behandelnden Haare an dieser Innenfläche
nicht zu hohen Temperaturen, die zu einer Schädigung der zu behandelnden Haare führen
könnten, ausgesetzt sind.
[0008] Die Formteile sind an einem Ende fixiert beziehungsweise fest miteinander verbunden.
Das bedeutet, dass die Formteile aufgrund dieser festen und fixierten Befestigung
nicht zueinander bewegbar sind. Hierzu sind die Formteile beispielsweise an dem verbundenen
Ende an einem gemeinsamen Griffteil befestigt und montiert. Die einzelnen Komponenten
des Haarpflegegeräts, wie beispielsweise das Griffteil und die Formteile, sind dabei
fest und fixiert miteinander verbunden und unbeweglich zueinander befestigt.
[0009] Die Formteile verlaufen in einem Abstand zueinander. Das bedeutet, dass die Formteile
bis auf das verbundene Ende nicht in einem direkten Kontakt miteinander stehen und
nicht aneinander angrenzend ausgebildet sind. Die Formteile sind demnach derart fixiert
zueinander angeordnet, dass ein fester Abstand zwischen den Formteilen vorgegeben
ist. Der Abstand zwischen den Formteilen bildet insbesondere einen Spalt aus und gewährleistet
das Einführen und Einlegen der zu formenden Haare zwischen die Formteile zum Aufwickeln
der Haare um die Formteile. Die Innenfläche des ersten Formteils ist dabei in Richtung
des Abstandes oder Spaltes ausgerichtet. Der Spalt trennt demnach die Formteile bis
auf das fest verbundene Ende räumlich vollständig voneinander.
[0010] Der Abstand ist vorzugsweise je nach Gerätetyp entsprechend groß ausgebildet. Beispielsweise
ist der Abstand bei einem Wellenformer größer ausgebildet als bei einem Lockenformer.
[0011] Vorzugsweise weist das Haarpflegegerät eine Längserstreckung auf, in die sich die
Formteile und gegebenenfalls das Griffteil hineinerstrecken. Die Formteile verlaufen
dabei bevorzugt zueinander parallel und in einem Abstand zueinander. An einem dem
Griffteil gegenüberliegenden Ende der Formteile ist eine Öffnung zwischen den Formteilen
ausgebildet, sodass durch diese Öffnung die zu formenden Haare zwischen die Formteile
einführbar sind. Insbesondere sind so die zu formenden Haare zwischen dem ersten Formteil
und dem zweiten Formteil einlegbar. Hierzu werden die zu behandelnden Haare an den
sich gegenüberliegenden Innenflächen der Formteile zwischen diese hineingeführt.
[0012] Bei einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist das Haarpflegegerät
achssymmetrisch entlang seiner Längserstreckung ausgebildet. Bevorzugt ist das Haarpflegegerät
zumindest im Bereich der Formteile achssymmetrisch. Beispielsweise sind das erste
Formteil und das zweite Formteil bezüglich ihres Abstandes spiegelsymmetrisch zueinander
ausgebildet. Besonders bevorzugt sind das erste Formteil und das zweite Formteil auch
bezüglich ihres Querschnittes achssymmetrisch ausgebildet. Durch diese achssymmetrische,
bevorzugt spiegelsymmetrische Ausbildung des Haarpflegegeräts im Bereich der Formteile
kann dem Benutzer mit Vorteil eine richtungsunabhängige Anwendung des Haarpflegegeräts
gewährleistet werden.
[0013] Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist das erste wärmeisolierende
Element eine wärmeisolierende Beschichtung oder ein Kühlelement.
[0014] Die wärmeisolierende Beschichtung ist dabei vorzugsweise auf der Innenfläche des
ersten Formteils zumindest bereichsweise aufgebracht. Besonders bevorzugt ist die
wärmeisolierende Beschichtung auf der gesamten Innenfläche des ersten Formteils angeordnet.
[0015] Das Kühlelement ist vorzugsweise im ersten Formteil integriert. Dabei bildet eine
Oberfläche des Kühlelements vorzugsweise zumindest bereichsweise die Innenfläche des
ersten Formteils aus. Dabei gehen die Oberfläche des Kühlelements und die Innenfläche
des ersten Formteils bevorzugt nahtlos, stufen- und kantenlos ineinander über, sodass
insgesamt die Innenfläche des ersten Formteils eine stufenlose Fläche ausbildet. Dadurch
wird mit Vorteil die Gefahr einer Schädigung der zu behandelnden Haare, wie es beispielsweise
an einer Kante auftreten kann, reduziert.
[0016] Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung umfasst das erste Formteil ein
zweites wärmeisolierendes Element. In diesem Fall umfasst das erste Formteil sowohl
ein erstes wärmeisolierendes Element als auch ein zweites wärmeisolierendes Element.
Bevorzugt ist das zweite wärmeisolierende Element eine wärmeisolierende Beschichtung
oder ein Kühlelement.
[0017] Beispielsweise ist das erste wärmeisolierende Element eine wärmeisolierende Beschichtung,
die an oder auf der Innenfläche des ersten Formteils angeordnet ist. Das zweite wärmeisolierende
Element ist beispielsweise ein Kühlelement, das in dem ersten Formteil integriert
ist. Hierbei ist vorzugsweise eine Oberfläche des Kühlelements angrenzend an die Innenfläche
des ersten Formteils und damit an das erste wärmeisolierende Element angeordnet. So
kann die eventuell bei längerer Anwendung auftretende Wärme der Innenfläche des ersten
Formteils über das wärmeisolierende Element an das Kühlelement abgegeben werden. Die
Oberflächentemperatur der Innenfläche des ersten Formteils kann so vorzugsweise mittels
der wärmeisolierenden Beschichtung und mittels des Kühlelements niedrig gehalten werden.
[0018] Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung umfasst eine Innenfläche des zweiten
Formteils, die dem ersten Formteil zugewandt ist, zumindest ein zweites beziehungsweise
drittes wärmeisolierendes Element. Dieses wärmeisolierende Element ist vorzugsweise
eine wärmeisolierende Beschichtung oder ein Kühlelement.
[0019] In diesem Fall weisen das erste Formteil demnach zumindest ein erstes wärmeisolierendes
Element und optional ein zweites wärmeisolierendes Element und das zweite Formteil
zumindest ein zweites beziehungsweise drittes wärmeisolierendes Element auf. Vorzugsweise
liegen sich dabei die Innenflächen der zwei Formteile gegenüber, wobei die Innenflächen
lediglich durch den Abstand beziehungsweise den Spalt zwischen den zwei Formteilen
getrennt sind. Bevorzugt ist dabei das erste wärmeisolierende Element und das dritte
wärmeisolierende Element jeweils eine wärmeisolierende Beschichtung, die jeweils auf
der jeweiligen Innenfläche des jeweiligen Formteils angeordnet ist, während das optionale
zweite wärmeisolierende Element ein Kühlelement ist.
[0020] Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung umfasst das zweite Formteil ein
viertes wärmeisolierendes Element, das bevorzugt ein Kühlelement oder eine wärmeisolierende
Beschichtung ist. Beispielsweise weisen das erste Formteil zumindest das erste wärmeisolierende
Element und das zweite wärmeisolierende Element und das zweite Formteil zumindest
das dritte wärmeisolierende Element und das vierte wärmeisolierende Element auf. Bevorzugt
sind dabei das erste wärmeisolierende Element und das dritte wärmeisolierende Element
jeweils eine wärmeisolierende Beschichtung, die jeweils auf der jeweiligen Innenfläche
des jeweiligen Formteils angeordnet ist. Besonders bevorzugt sind dabei das zweite
wärmeisolierende Element und das vierte wärmeisolierende Element jeweils ein Kühlelement,
das jeweils in dem jeweiligen Formteil integriert und mit der jeweiligen Innenfläche
des jeweiligen Formteils in direktem Kontakt ist.
[0021] Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist im Falle der Verwendung eines
Kühlelements als wärmeisolierendes Element das Kühlelement ein Peltierelement. Alternativ
kann es sich bei dem Kühlelement um ein aktives Kühlelement handeln, das beispielsweise
mittels Luft, Wasser und/oder Öl eine aktive Kühlung gewährleistet.
[0022] Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist das erste, zweite, dritte und/oder
vierte wärmeisolierende Element jeweils beweglich am jeweiligen Formteil angeordnet.
Unter beweglich angeordnet ist insbesondere zu verstehen, dass das erste, zweite,
dritte und/oder vierte wärmeisolierende Element relativ zum jeweiligen Formteil bewegbar
gelagert ist. Beispielsweise ist das erste, zweite, dritte und/oder vierte wärmeisolierende
Element mittels beispielsweise eines mechanischen oder elektrischen Schalters vom
Anwender in das dazugehörige Formteil einfahrbar, sodass das oder die wärmeisolierenden
Elemente im eingefahrenen Zustand beispielsweise in dem dazugehörigen Formteil versenkt
sind. Mittels des Betätigens des entsprechenden Schalters kann dann das oder die wärmeisolierenden
Elemente bei der Anwendung des Haarpflegegeräts zugeschaltet, insbesondere ausgefahren,
werden.
[0023] Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist das erste, zweite, dritte und/oder
vierte wärmeisolierende Element zum Halten der zu formenden Haare geeignet. Da das
oder die wärmeisolierenden Elemente bevorzugt an der jeweiligen Innenfläche des dazugehörigen
Formteils angeordnet sind, können die zu formenden Haare im Spalt zwischen den Formteilen
gehalten werden. Beispielsweise sind das oder die wärmeisolierenden Elemente als Borsten
oder Härchen, beispielsweise Pinselhärchen, ausgebildet. Diese sorgen für ein Greifen
der zu behandelnden Haare. Zudem erfüllen diese Elemente vorzugsweise eine Abstandsfunktion,
indem die Borsten oder Härchen eng genug nebeneinander angeordnet sind, wodurch insbesondere
ein direkter Kontakt der zu formenden Haare an den Innenflächen der Formteile und
damit insbesondere am heißesten Bereich der Formteile vermieden oder zumindest reduziert
werden kann.
[0024] Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist das erste, zweite, dritte und/oder
vierte wärmeisolierende Element nachgiebig ausgebildet. Unter einer nachgiebigen Ausbildung
ist insbesondere zu verstehen, dass das oder die wärmeisolierenden Elemente an sich
flexibel und/oder elastisch ausgebildet sind. Beispielsweise weist das oder die wärmeisolierenden
Elemente ein elastisches Material auf oder sind in ihrer Form elastisch ausgebildet,
sodass bei Einwirken einer Kraft auf das oder die wärmeisolierenden Elemente diese
entsprechend der Kraft reversibel nachgeben. In ihrer Form elastisch ausgebildet kann
beispielsweise bedeuten, dass das oder die wärmeisolierenden Elemente einen Hohlkörper
umfassen, durch den ein reversibles Zusammendrücken des oder der wärmeisolierenden
Elemente möglich ist. Alternativ ist möglich, dass unterhalb des oder der wärmeisolierenden
Elemente in dem dazugehörigen Formteil ein Hohlraum ausgebildet ist, in den das oder
die wärmeisolierenden Elemente bei Einwirken einer Kraft reversibel hineingedrückt
werden.
[0025] Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind das erste Formteil und das
zweite Formteil zum Formen der Haare beheizbar. Vorzugsweise sind die Formteile auf
Temperaturen bis zu 200 °C, bevorzugt zwischen 100 °C und 200 °C, aufheizbar. Die
Formteile werden beim Benutzen des Haarpflegegeräts erhitzt. Die zu formenden Haare
sind zum Formen um die Formteile gewickelt, beispielsweise in Form einer acht. Durch
das Aufheizen der Formteile und durch einen bevorzugt ovalen oder runden Querschnitt
der Formteile können die Haare beispielsweise wie eine Wasserwelle mit einem zufriedenstellenden
Ergebnis geformt werden.
[0026] Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die von den Formteilen erzeugte
Wärme an den von der jeweiligen Innenfläche abgewandten Flächen des jeweiligen Formteils
an die zu formenden Haare abgebbar. Da an den jeweiligen Innenflächen zumindest ein
wärmeisolierendes Element angeordnet ist, wird die Wärme der Formteile im Wesentlichen
und zum größten Teil über die übrigen Flächen der Formteile abgegeben. Das bedeutet,
dass die zu behandelnden Haare die zur Formung der Haare benötigte Wärme im Wesentlichen
über die Flächen der Formteile ausgenommen der Innenflächen aufnehmen.
[0027] Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind die Oberflächentemperatur
an der Innenfläche des ersten Formteils und die Oberflächentemperatur an der Innenfläche
des zweiten Formteils geringer als die Oberflächentemperatur an den übrigen Flächen
des jeweiligen Formteils. Bevorzugt ist die Oberflächentemperatur der Formteile ausgenommen
der Innenflächen nahezu homogen über die Flächen ausgebildet. Die Oberfläche der Formteile
weist ausgenommen der jeweiligen Innenfläche damit vorzugsweise jeweils eine im Wesentlichen
gleichmäßige Temperatur auf. Im Wesentlichen gleichmäßig bedeutet hierbei insbesondere,
dass die Temperatur im Querschnitt über die Oberfläche anwendungsbedingte oder gerätebedingte
geringfügige Temperaturschwankungen aufweisen kann. Diese Temperaturschwankungen sind
jedoch bevorzugt geringer als 10 K.
[0028] Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weisen jeweils zumindest die Innenflächen
des ersten Formteils und des zweiten Formteils, die sich gegenüberliegend angeordnet
sind, jeweils zumindest bereichsweise eine konvexe Krümmung auf. Vorzugsweise weisen
die Formteile jeweils einen ovalen oder runden Querschnitt auf. Die Formteile sind
dabei derart gekrümmt ausgebildet, dass ein Abrechen oder eine Schädigung der Haare
beim Aufwickeln um das Formteil und beim Formen an dem Formteil verhindert wird. Hierzu
ist beispielsweise Krümmung oder Rundung der Formteile entsprechend groß ausgebildet.
[0029] Bei einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der Erfindung wird das Haarpflegegerät
zum Wellen oder Locken von Haaren verwendet. Das Haarpflegegerät ist also vorzugsweise
ein Wellenformer beziehungsweise Lockenformer.
[0030] Weitere Vorteile, vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen des Haarpflegegeräts
ergeben sich aus den im Folgenden in Verbindung mit den Figuren 1 und 2 beschriebenen
Ausführungsformen. Es zeigen:
- Figur 1
- einen schematischen Querschnitt eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Haarpflegegeräts, und
- Figuren 2A und 2B
- jeweils ein schematischer Schnitt eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Haarpflegegeräts entlang der Linie A-A des Ausführungsbeispiels der Figur 1.
[0031] In den Ausführungsbeispielen und Figuren können gleiche oder gleich wirkende Bestandteile
jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen sein. Die dargestellten Bestandteile
und deren Größenverhältnisse zueinander sind grundsätzlich nicht als maßstabsgerecht
anzusehen. Vielmehr können einzelne Elemente wie beispielsweise Schichten, Teile,
Elemente, Komponenten und Bereiche zur besseren Darstellbarkeit und/oder zum besseren
Verständnis übertrieben dick oder groß dimensioniert dargestellt sein.
[0032] In Figur 1 ist eine Längsansicht eines Haarpflegegeräts 10 gezeigt. Die Figuren 2A
und 2B zeigen jeweils ein Ausführungsbeispiel eines Querschnitts entlang der Linie
A-A des Haarpflegegeräts der Figur 1.
[0033] Das Haarpflegegerät 10 der Figur 1 weist ein erstes Formteil 1a und ein zweites Formteil
1b auf, die über ein Griffteil 2 fixiert beziehungsweise fest miteinander verbunden
sind. Insbesondere sind die Formteile 1a, 1b nicht relativ zu dem Griffteil 2 und
nicht relativ zueinander bewegbar. Die Formteile 1a, 1b sind in einem festen Abstand
zueinander angeordnet. Insbesondere ist zwischen dem ersten Formteil 1a und dem zweiten
Formteil 1b ein Spalt ausgebildet, in dem zur Formung der Haare diese entlang der
Längserstreckung des Haarpflegegeräts 10 zwischen die Formteile 1a, 1b eingeführt
werden.
[0034] Zum Locken der zu formenden Haare werden diese um die Formteile 1a, 1b gewickelt,
z.B. in Form einer acht. Damit die zu formenden Haare nicht nur kurzzeitig ihre Lockenform
beibehalten, sind die Formteile 1a, 1b beheizbar. Beispielsweise heizen sich zumindest
bereichsweise Oberflächen der Formteile 1a, 1b auf eine Temperatur auf, die oberhalb
oder gleich der Umformtemperatur von Haaren ist. Dabei weisen Innenflächen 4a, 4b
der Formteile 1a, 1b, die sich gegenüberliegend angeordnet sind, ein wärmeisolierendes
Element auf. Dadurch heizen sich diese Innenflächen 4a, 4b der Formteile 1a, 1b weniger
stark auf als die restlichen Flächen 4 der Formteile 1a, 1b. Mit den wärmeisolierten
Innenflächen 4a, 4b der Formteile 1a, 1b, an denen die zu behandelnden Haare während
der Anwendung am längsten anliegen, kann mit Vorteil die Gefahr einer Beschädigung
der Haare vermindert werden.
[0035] Die Formteile 1a, 1b, insbesondere die wärmeisolierenden Elemente 4a, 4b, sind in
Zusammenhang mit den Figuren 2a, 2b näher erläutert, die jeweils einen Querschnitt
durch die Formteile 1a, 1b eines Haarpflegegeräts zum Beispiel des Ausführungsbeispiels
der Figur 1 entlang der Linie A-A zeigen.
[0036] Die Formteile der Figur 2A weisen jeweils an ihrer Innenfläche ein wärmeisolierendes
Element 3a, 3c auf. Insbesondere weist die Innenfläche des ersten Formteils 1a, die
dem zweiten Formteil 1b zugewandt ist, und die Innenfläche des zweiten Formteils 1b,
die dem ersten Formteil 1a zugewandt ist, jeweils eine wärmeisolierende Beschichtung
3a, 3c auf. Die wärmeisolierende Beschichtung ist dabei vorzugsweise jeweils vollständig
auf der jeweiligen Innenfläche aufgebracht. Die restlichen und übrigen Oberflächen
4 der Formteile 1a, 1b sind dabei bevorzugt frei von der wärmeisolierenden Beschichtung
3a, 3c.
[0037] Aufgrund der wärmeisolierenden Beschichtung 3a, 3c an den Innenflächen der Formteile
1a, 1b wird die von den Formteilen erzeugte Wärme im Wesentlichen über die Oberflächen
4 der Formteile 1a, 1b ausgenommen der Innenflächen auf die zu behandelnden Haare
abgegeben. Insbesondere an den Innenflächen der Formteile, an denen die zu behandelnden
Haare am längsten anliegen, ist die Oberflächentemperatur geringer als an den übrigen
Flächen 4, wodurch der Gefahr einer Überhitzung der Haare entgegengewirkt werden kann.
[0038] Das in Figur 2B dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel
der Figur 2A dadurch, dass zusätzlich zu den wärmeisolierenden Beschichtungen 3a,
3c in jedem Formteil 1a, 1b als weiteres wärmeisolierendes Element 3b, 3d je ein Kühlelement
integriert ist. Das Kühlelement 3b, 3d steht dabei vorzugsweise jeweils in direktem
Kontakt mit der jeweiligen wärmeisolierenden Beschichtung 3a, 3c, sodass eventuelle,
von den Haaren an die wärmeisolierende Beschichtung 3a, 3c abgegebene Wärme mittels
des jeweiligen Kühlelements 3b, 3d an das jeweilige Formteil 1a, 1b abgegeben werden
kann. Dadurch kann weiter sichergestellt werden, dass die Innenflächen der Formteile
1a, 1b in ihrer Oberflächentemperatur nach oben hin begrenzt sind, sodass eine Schädigung
der Haare vermieden werden kann. Insbesondere wird das Risiko einer Überhitzung der
Haare, wenn diese in den heißen Spalt des Haarpflegegeräts eingebracht werden, durch
die niedrigere Temperatur an den Innenflächen im Vergleich zu den übrigen Flächen
der Formteile 1a, 1 b reduziert.
[0039] Die Kühlelemente 3b, 3d sind bevorzugt jeweils ein Peltierelement.
[0040] Mittels der Kühlelemente 3b, 3d findet mit Vorteil eine Abkühlung 5 in Richtung Innenflächen
der Formteile 1a, 1b beziehungsweise in Richtung Spalt zwischen den Formteilen 1a,
1b statt. Zudem findet ein Transport von Abwärme 6 in Richtung weg von den Innenflächen
der Formteile 1a, 1b beziehungsweise in Richtung weg vom Spalt zwischen den Formteilen
1a, 1b statt. Die so transportierte Abwärme 6 kann mit Vorteil über die übrigen Flächen
4 der Formteile 1a, 1b ausgenommen der Innenflächen an die zu behandelnden Haare abgegeben
werden, sodass eine Formung der Haare zu Locken oder Wellen gewährleistet werden kann.
[0041] Die Erläuterung des erfindungsgemäßen Haarpflegegeräts anhand der oben beschriebenen
Ausführungsbeispiele ist nicht als Beschränkung der Erfindung auf diese zu betrachten.
Vielmehr umfasst die Erfindung jedes neue Merkmal sowie jede Kombination von Merkmalen,
was insbesondere jede Kombination von Merkmalen in den Patentansprüchen beinhaltet,
auch wenn dieses Merkmal oder diese Kombination selbst nicht explizit in den Patentansprüchen
oder den Ausführungsbeispielen angegeben ist.
Bezugszeichnliste
[0042]
- 10
- Haarpflegegerät
- 1 a
- erstes Formteil
- 1b
- zweites Formteil
- 2
- Griffteil
- 3a
- erstes wärmeisolierendes Element
- 3b
- zweites wärmeisolierendes Element
- 3c
- drittes wärmeisolierendes Element
- 3d
- viertes wärmeisolierendes Element
- 4a
- Innenfläche des ersten Formteils
- 4b
- Innenfläche des zweiten Formteils
- 4
- übrige Flächen des jeweiligen Formteils
- 5
- Abkühlung
- 6
- Abwärme
1. Haarpflegegerät (10), insbesondere zur Locken- und/oder Wellenbildung, mit zumindest
einem ersten Formteil (1a) und einem zweiten Formteil (1b) zum Aufwickeln und Formen
von Haaren, die an einem Ende fixiert miteinander verbunden sind und in einem festen
Abstand zueinander verlaufen, wobei eine Innenfläche (4a) des ersten Formteils (1a),
die dem zweiten Formteil (1 b) zugewandt ist, zumindest ein erstes wärmeisolierendes
Element (3a) umfasst.
2. Haarpflegegerät nach Anspruch 1, wobei
das erste Formteil (1a) ein zweites wärmeisolierendes Element (3b) umfasst.
3. Haarpflegegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
eine Innenfläche (4b) des zweiten Formteils (1b), die dem ersten Formteil (1a) zugewandt
ist, zumindest ein zweites beziehungsweise drittes wärmeisolierendes Element (3c)
umfasst.
4. Haarpflegegerät nach Anspruch 3, wobei
das zweite Formteil ein viertes wärmeisolierendes Element (3d) umfasst.
5. Haarpflegegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das erste, zweite, dritte und/oder vierte wärmeisolierende Element (3d) jeweils ein
Kühlelement oder eine wärmeisolierende Beschichtung sind.
6. Haarpflegegerät nach Anspruch 5, wobei
das Kühlelement (3a, 3b, 3d) ein Peltierelement oder ein aktiv kühlbares Element ist.
7. Haarpflegegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das erste Formteil (1a) und das zweite Formteil (1 b) zum Formen der Haare beheizbar
sind.
8. Haarpflegegerät nach Anspruch 7, wobei
die von den Formteilen (1a, 1b) erzeugte Wärme an den von der jeweiligen Innenfläche
(4a, 4b) abgewandten Flächen (4) des jeweiligen Formteils (1a, 1 b) an die zu formenden
Haare abgebbar ist.
9. Haarpflegegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 oder 8 wobei
die Oberflächentemperatur an der Innenfläche (4a) des ersten Formteils (1a) und die
Oberflächentemperatur an der Innenfläche (4b) des zweiten Formteils (1b) geringer
sind als die Oberflächentemperatur an den übrigen Flächen (4) des jeweiligen Formteils
(1a, 1 b).
10. Haarpflegegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Innenfläche des ersten Formteils (1a) und die Innenfläche des zweiten Formteils
(1 b), die sich gegenüberliegend angeordnet sind, jeweils zumindest bereichsweise
eine konvexe Krümmung aufweisen.
11. Haarpflegegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das erste, zweite, dritte und/oder vierte wärmeisolierende Element (3a, 3b, 3c, 3d)
jeweils beweglich am jeweiligen Formteil (1a, 1 b) angeordnet ist.
12. Haarpflegegerät nach Anspruch 11, wobei
das erste, zweite, dritte und/oder vierte wärmeisolierende Element (3a, 3b, 3c, 3d)
in dem dazugehörigen Formteil (1a, 1 b) versenkbar ist.
13. Haarpflegegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das erste, zweite, dritte und/oder vierte wärmeisolierende Element (3a, 3b, 3c, 3d)
nachgiebig ausgebildet ist.