(19)
(11) EP 2 620 080 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.07.2013  Patentblatt  2013/31

(21) Anmeldenummer: 12000587.1

(22) Anmeldetag:  30.01.2012
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A47C 9/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(71) Anmelder: Horacek, Gregor
56235 Ransbach-Baumbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Horacek, Gregor
    56235 Ransbach-Baumbach (DE)

(74) Vertreter: Quermann, Helmut et al
Quermann Sturm Weilnau Patentanwälte Unter den Eichen 7
65195 Wiesbaden
65195 Wiesbaden (DE)

   


(54) Vorrichtung zum Anlehnen eines menschlichen Körpers im Stehen


(57) Die vorliegende Erfindung schlägt eine Vorrichtung (1) zum Anlehnen eines menschlichen Körpers im Stehen vor. Die Vorrichtung weist eine Lehne (2) und eine Aufnahme (3) für die Lehne auf. Die Lehne weist eine dem Anlehnen des Körpers dienende Lehnenfläche (4) auf. Die Lehne (2) ist in der Aufnahme (3) um eine im Wesentlichen vertikal verlaufende Achse (5) schwenkbar angeordnet.
Diese Gestaltung der Vorrichtung ermöglicht unter dem Aspekt einer optimalen Ergonomie ein Anlehnen des menschlichen Körpers bei günstiger Ausrichtung zu einem ortsveränderlichen Objekt. Bei diesem ortsveränderlichen Objekt handelt es sich insbesondere um die Sonne.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anlehnen eines menschlichen Körpers.

[0002] In Parkanlagen, öffentlichen Plätzen oder auch auf Autobahnplätzen findet man Parkbänke vor, die man auch grundsätzlich zum Sonnen nutzen kann. Sie sind für diesen Zweck aber nur eingeschränkt nutzbar, da sie orts- und richtungsfest montiert sind und damit nicht laufend zur Sonne hin ausgerichtet werden können.

[0003] Sonnenliegen findet man auf den vorstehend beschriebenen Plätzen nur äußerst selten vor, wahrscheinlich weil sie kaum genutzt werden. Ein Grund dafür könnte sein, dass man sich in der Öffentlichkeit zum Ruhen nicht gerne hinlegt. Aber auch Sonnenliegen müsste man auf öffentlichen Plätzen (richtungs-)fest montieren, um Diebstahl oder Vandalismus zu vermeiden.

[0004] Aus der DE 32 48 756 A1 ist eine Vorrichtung zum Anlehnen eines menschlichen Körpers im Stehen bekannt, die eine Lehne und eine Aufnahme für die Lehne aufweist, wobei die Lehne eine dem Anlehnen des Körpers dienende Lehnenfläche aufweist. Hierbei bildet bei einer Ausführungsform Bestandteil der Aufnahme eine Standfläche, auf der die Person beim Anlehnen des Körpers an der Lehnenfläche steht. Die Standfläche ist hierbei unter einem Winkel zur Horizontalen angeordnet, so dass sie etwa einen rechten Winkel mit der Lehnenfläche bildet. Bei einer anderen Ausführungsform ist die Aufnahme für die Lehne an einer Wand befestigt. In diesem Fall steht die Person auf dem Boden und lehnt sich im Bereich des Rückens an die Lehne an. Bei dieser bekannten Vorrichtung ist die Lehne somit nicht bezüglich der Standfläche der Person ausrichtbar, abgesehen von einer Verstellbarkeit der Lehnenhöhe.

[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, die, unter dem Aspekt einer optimalen Ergonomie, ein Anlehnen des menschlichen Körpers bei günstiger Ausrichtung zu einem Objekt ermöglicht. Insbesondere sollte es einer Person möglich sein, sich im Stehen in natürlichem Sonnenlicht zu sonnen, dabei den Körper bequem zu entlasten und sich mit der Vorrichtung zu jeder Zeit der Sonne zuwenden zu können.

[0006] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung zum Anlehnen eines menschlichen Körpers im Stehen, mit einer Lehne und einer Aufnahme für die Lehne, wobei die Lehne eine dem Anlehnen des Körpers dienende Lehnenfläche aufweist und die Lehne in der Aufnahme um eine im Wesentlichen vertikale Achse schwenkbar angeordnet ist.

[0007] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ermöglicht es die Lehne, dass die Person sich an deren Lehnenfläche anlehnt, wobei die Lehne und damit die Lehnenfläche um die im Wesentlichen vertikale Achse, insbesondere vertikal angeordnete Achse, schwenkbar ist. Diese Schwenkbarkeit der Lehne ermöglicht es, die Lehnenfläche bezüglich jedes gewünschten Kreiswinkels eines Kreises, dessen Mittelpunkt die im Wesentlichen Vertikale ist, auszurichten. Bezogen auf den konkreten Verwendungszweck der Vorrichtung als Vorrichtung zum Sonnen im Stehen kann somit die Person die Lehne und damit die Lehnenfläche zu der die Position verändernden Sonne ausrichten und sich, unmittelbar der Sonne zugewandt, an die Lehne anlehnen.

[0008] Die Vorrichtung ermöglicht es somit, sich im Stehen im natürlichen Sonnenlicht zu sonnen, dabei den Körper bequem zu entlasten und sich mit der Vorrichtung zu jeder Zeit der Sonne zuzuwenden.

[0009] Die Verwendung der Vorrichtung ist nicht auf eine Vorrichtung zum Sonnen im Stehen beschränkt, sondern es kann die Vorrichtung immer dann Verwendung finden, wenn es darauf ankommt, einer Person ein bequemes Anlehnen des Körpers an die Lehne bei gleichzeitig günstiger Ausrichtung zu einem Objekt zu ermöglichen. Der Begriff des Objekts ist hierbei umfassend zu verstehen, dahingehend, dass hierunter ein ortsveränderliches Objekt, wie die Sonne, oder beispielsweise auch eine Objektanordnung verstanden werden kann, die aus unterschiedlichen Richtungen zu betrachten ist und es deshalb von Vorteil ist, wenn die Lehne in unterschiedlichen Richtungen ausgerichtet werden kann. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn eine Sehenswürdigkeit, wie ein Flussverlauf, betrachtet werden soll, wobei dies bei unterschiedlichen Winkelpositionen der Vorrichtung erfolgt, bei sich an der Lehne der Vorrichtung anlehnender Person.

[0010] Baulich besonders vorteilhaft und einfach herstellbar ist die Vorrichtung gestaltet, wenn die Aufnahme einen im Wesentlichen vertikal anordbaren Ständer, insbesondere einen als Rohr ausgebildeten Ständer aufweist. Eine derart gestaltete Aufnahme ist hervorragend geeignet, die Lehne aufzunehmen und damit zu lagern.

[0011] Bei der Vorrichtung ist die Lehne in der Aufnahme bzw. dem Ständer um die im Wesentlichen vertikale Achse schwenkbar angeordnet. Die Aufnahme bzw. der Ständer sind fest mit dem Element bzw. der Basis verbunden, und es ist die Lehne relativ zu der stationären Aufnahme bzw. dem stationären Ständer schwenkbar.

[0012] Das Element bzw. die Basis, in dem bzw. der die Aufnahme bzw. der Ständer gelagert ist, kann unterschiedlich gestaltet sein. So ist eine Fixierung der Aufnahme bzw. des Ständers im Boden mittels eines mit der Aufnahme verbundenen Fundamentankers in einem Betonfundament, mittels eines sogenannten Schraubfundaments, indem die Aufnahme ohne Fundamentanker direkt im Schraubfundament geklemmt wird, oder auf festem Untergrund wie Beton oder Bitumen mittels einer mit der Aufnahme verbundenen Grundplatte möglich. Grundsätzlich kann die Lagerung der Aufnahme bzw. des Ständers auch anders erfolgen, beispielsweise indem die Aufnahme bzw. der Ständer nicht ortsfest in einer Basis in Art des Bodens lagerbar sind, sondern in einer Basis in Art eines Geländers lagerbar sind.

[0013] Die Lehnenfläche ist bei der Vorrichtung insbesondere vertikal oder bis zu einem Winkel von 20° zur Vertikalen angeordnet. Neigt sich die Person, die sich an die Lehne der Vorrichtung anlehnen möchte, geringfügig zur Vertikalen, ist es durchaus ausreichend, wenn die Lehnenfläche vertikal angeordnet ist. Bereits bei dieser Position der Lehnenfläche ist ein bequemes Anlehnen der Person an der Vorrichtung möglich. Ist die Lehnenfläche hingegen unter einem Winkel von bis zu 20° zur Vertikalen angeordnet, kann die Personden Rumpf entsprechend der zur Vertikalen vorgesehenen Neigung der Lehnenfläche anordnen, so dass bei Anlage des Rumpfes bzw. Oberkörpers an der Lehne eine gewisse Entlastung dieses Körperbereichs stattfindet. Wenn die Lehnenfläche unter einem Winkel, insbesondere einem Winkel von bis zu 20° zur Vertikalen angeordnet ist, zeigt die Lehnenfläche, somit der Bereich der Lehne, an der der Oberkörper der Person anliegt, mit einer Komponente der Flächennormalen der Lehnenfläche nach oben.

[0014] Es wird unter ergonomischen Gesichtspunkten als besonders vorteilhaft angesehen, wenn die Lehnenfläche unter einem Winkel von 5 bis 20° zur Vertikalen angeordnet ist.

[0015] Die Lehne als solche kann unterschiedlich gestaltet sein, insbesondere je nach den Anforderungen durch die Person, die sich an die Vorrichtung anlehnen möchte und/oder Bedingungen, die sich aufgrund der Tatsache ergeben, dass die Vorrichtung im Außenbereich aufgestellt wird und der Witterung ausgesetzt ist.

[0016] So ist beispielsweise vorgesehen, dass die Lehne einen Lehnenrahmen und eine die Lehnenfläche bildende, mit dem Lehnenrahmen verbundene Drahtgitterauflage oder Bespannung aufweist, oder die Lehne ein Brett aufweist, dessen dem Körper zuwendbare Fläche die Lehnenfläche ist oder der Lehnenrahmen selbst die Lehnenfläche bildet. Die Lehne besteht beispielsweise aus Metall, Kunststoff, Holz oder einer Kombination dieser Werkstoffe.

[0017] Damit die die Vorrichtung benutzende Person diese ergonomisch günstig, somit individuell auf sich anpassen kann, ist insbesondere vorgesehen, dass die Lehne höhenverstellbar und/oder bezüglich einer horizontalen Achse winkelverstellbar gelagert ist.

[0018] Bei der Ausgestaltung der Vorrichtung dahingehend, dass der Ständer ortsfest gelagert ist, somit die im Ständer gelagerte Lehne bezüglich des Ständers drehbar ist, wird es als vorteilhaft angesehen, wenn der Ständer im Bereich seines oberen Endes axial festgelegt, aber drehbar ein Lagerrohr für die Lehne aufnimmt. Bei dieser Gestaltung ist die Lehne insbesondere höhenverstellbar und/oder bezüglich der horizontalen Achse winkelverstellbar im Lagerrohr gelagert.

[0019] Die Vorrichtung weist vorzugsweise zusätzlich eine Gesäßstütze, insbesondere eine höhenverstellbare Gesäßstütze auf. Eine solche Gesäßstütze weist insbesondere eine Sitzfläche mit geringer Fläche auf, die somit ausreichend ist, das Gesäß des sich an die Vorrichtung Anlehnenden zu stützen. Insbesondere ist die Vorrichtung so gestaltet, dass die Lehne im Bereich ihres unteren Endes die Gesäßstütze aufnimmt.

[0020] Die Lehnenfläche kann bezüglich deren Größe und Proportionen in Höhe und Breite, bezogen auf die Orientierung der sich an der Lehne anlehnenden Person, unterschiedlich gestaltet sein. So wird es als vorteilhaft angesehen, wenn die Lehnenfläche eine Erstreckung, in Längsrichtung des Rückens des Körpers der sich an die Lehne anlehnenden Person, von 100 bis 140 cm, vorzugsweise 110 bis 130 cm, insbesondere 120 cm und/oder in Breitenrichtung des Rückens des Körpers von 30 bis 50 cm, insbesondere 40 cm, aufweist. Die Lehnenfläche weist somit eine deutlich größere Erstreckung in Längsrichtung als in Breitenrichtung auf.

[0021] Zusätzlich kann die Lehne oder die Aufnahme mit mindestens einem Haken zum Aufhängen eines Gegenstandes versehen sein. Bei diesem Gegenstand handelt es sich in der Regel um einen solchen, der von der Person, die sich an die Vorrichtung anlehnen möchte, mitgeführt wird, somit beispielsweise um eine Einkaufstüte, einer Aktentasche oder ein Kleidungsstück.

[0022] Die erfindungsgemäße Vorrichtung stellt sich somit als schwenkbare Steh-Anlege-Konstruktion dar. Diese ist idealerweise so dimensioniert, dass sie einen Erwachsenen mindestens im Bereich von Lendenwirbelsäule bis Schulter unterstützt. Die die Vorrichtung benutzende Person steht, unabhängig von der Vorrichtung, auf einem Boden und es dient die Vorrichtung dem Anlehnen der Person an der positionsveränderlichen Lehne.

[0023] Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung der Figuren und der Figuren selbst dargestellt, wobei bemerkt wird, dass alle Einzelmerkmale und alle Kombinationen von Einzelmerkmalen erfindungswesentlich sind.

[0024] In den Figuren ist die Erfindung anhand mehrerer bevorzugter Ausführungsbeispiele dargestellt, ohne auf diese beschränkt zu sein. Es zeigt:
Fig. 1
ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung, veranschaulicht in einer räumlichen Ansicht, von der Seite gesehen,
Fig. 2
eine Vorrichtung gemäß Fig. 1, gezeigt in einer Seitenansicht,
Fig. 3
eine Ansicht gemäß Pfeil III der in Fig. 2 dargestellten Vorrichtung,
Fig. 4
eine Ansicht gemäß Pfeil IV der in Fig. 2 dargestellten Vorrichtung,
Fig. 5
eine Ansicht der in Fig. 2 dargestellten Vorrichtung, veranschaulicht in einer Explosionsdarstellung,
Fig. 6 bis 8
für das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1, unterschiedliche Ausführungsformen der ortsfesten Lagerung einer Aufnahme der Vorrichtung, die der Aufnahme einer Lehne der Vorrichtung dient,
Fig. 9
ein zweites Ausführungsbeispiel der Vorrichtung mit bezüglich Höhe- und Neigungswinkel verstellbarer Lehne,
Fig. 10
eine Explosionsdarstellung des oberen, im Wesentlichen die Lehne aufweisenden Bereiches der Vorrichtung, gemäß Fig. 9,
Fig. 11 und 12
für das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 9, die Anordnung von Lehne und Auflage in unterschiedlichen Höhen- und Winkelpositionen der Lehne,
Fig. 13
eine in Fig. 9 gezeigte, mit der Lehne verbundene Gesäßstütze in der in Fig. 9 veranschaulichten, unteren Endstellung, wobei die Lagerung der Gesäßstütze mit veranschaulicht ist,
Fig. 14
die Anordnung gemäß Fig. 13, in maximal angehobener Stellung der Gesäßstütze veranschaulicht,
Fig. 15
eine Explosionsdarstellung der in den Fig. 13 und 14 veranschaulichten Teile.


[0025] Fig. 1 veranschaulicht in der räumlichen Ansicht grundsätzlich den Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zum Anlehnen eines menschlichen Körpers, der auf einer Unterlage, insbesondere auf einem Boden steht. In dieser räumlichen Darstellung ist die Vorrichtung in einer Gebrauchsstellung dargestellt, in der sie in einem kleinen Winkel zur Vertikalen geneigt angeordnet ist. Die Vorrichtung ist in den Fig. 2 bis 4 in einer Gebrauchsstellung gezeigt, in der sie vertikal angeordnet ist.

[0026] Die Vorrichtung 1 weist eine Lehne 2 und eine Aufnahme 3 für die Lehne 2 auf. Die Lehne 2 weist eine dem Anlehnen des Körpers dienende Lehnenfläche 4 auf. Die Lehne 2 ist um eine im Wesentlichen vertikale Achse 5 (siehe Fig. 1) bzw. eine vertikale Achse 5 (siehe Fig. 2) schwenkbar.

[0027] Bei diesem Ausführungsbeispiel weist die Aufnahme 3 einen rohrförmigen Ständer auf, wobei das Rohr 6 in nachfolgend noch näher zu beschreibender Art und Weise im Boden verankert wird, insbesondere derart, dass das Rohr 6 weder ohne Weiteres aus dem Boden herausgezogen werden kann, noch bezüglich des Bodens gedreht werden kann. Dieses stationäre Rohr 6 nimmt im Bereich seines oberen Endes die Lehne 2 um die Längsmittelachse des Rohres 6, die der Achse 5 entspricht, drehbar auf. Hierbei ist die Lehne 2 so gestaltet, dass sie einen Lehnenrahmen 7 mit Drahtgitterauflage 8 aufweist, wobei der Lehnenrahmen 7 im Bereich seines unteren Endes mit einem Lagerrohr 9 der Lehne 2 verbunden ist. Der Boden stellt somit die Basis zur Lagerung der Vorrichtung 1 dar. Bei dieser Basis könnte es sich durchaus auch um ein Geländer handeln, das der Lagerung der Vorrichtung 1 im Bereich der Aufnahme 3 bzw. des Rohres 6 dient.

[0028] Diese Gestaltung der Vorrichtung 1 ermöglicht es somit einer Person, insbesondere um sich im Stehen zu sonnen, sich mit ihrem Rückenbereich an die Lehne 2, insbesondere die Lehnenfläche 4 anzulehnen und hierbei aufgrund der Verschwenkbarkeit der Lehne 2 bezüglich der Aufnahme 3 bzw. des Rohres 6 die Lehne 2 optimal bezüglich der Sonne auszurichten, indem die Lehne 2 um die im Wesentlichen vertikale Achse 5 bzw. vertikale Achse 5 geschwenkt wird. Die Schwenkbarkeit der Lehne 2 um diese Achse 5 soll es ermöglichen, die Lehne 2 optimal auf den gewünschten Winkel zum Objekt, insbesondere zu dem ortsveränderlichen Objekt, auszurichten. Ist die Achse 5 nicht exakt vertikal, sondern geringfügig zur Vertikalen geneigt, sind vorzugsweise Reibungselemente zwischen Lehne 2 und Aufnahme 3 vorgesehen, die verhindern, dass die Lehne 2 bei Nichtbenutzung aufgrund deren Eigengewichts in eine stabile Endlage um die Achse 5 schwenkt.

[0029] Die Lehnenfläche 4 kann vertikal angeordnet sein oder aber, wie zum Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 1 bis 5 veranschaulicht, unter einem von der Vertikalen abweichenden Winkel positioniert sein. Optimalerweise ist die Lehnenfläche 4 um einem Winkel zwischen 5° und 20° gegenüber der Vertikalen geneigt.

[0030] Zur drehbaren Lagerung der Lehne 2 wird diese von dem (im Wesentlichen) vertikal aufzustellenden Rohr 6, bestehend aus Rohrabschnitt 10 und Lagerring 11 im Lagerrohr 9 drehbar lagernd aufgenommen. Kunststoffbuchsen 12 im oberen und unteren Ende des Lagerrohres 9 dienen einer spiel-, geräusch- und verschleißarmen Lagerung. Ein zweiter Lagerring 11 ist zur Sicherung der Lehne bzw. des Lagerrohrs 9 am oberen Ende des Rohres 6 befestigt und gegen das obere Ende des Lagerrohrs 9 gerichtet. Ein mit dem Lagerrohr 9 verbundener Haken 13 dient zum Aufhängen von Einkaufstüte, Aktentasche oder Kleidungsstück.

[0031] Die Vorrichtung 1, insbesondere die Lehne 2, soll idealerweise so dimensioniert sein, dass sie einen Erwachsenen mindestens im Bereich von Lendenwirbelsäule bis Schulter unterstützt. Die Ausführung der Lehne 2 - insbesondere der Lehnenfläche 4 - beschränkt sich nicht auf die Beschreibung wie vor, sondern ist in einer Vielzahl von Möglichkeiten denkbar, wie z. B. ein einfaches Holzbrett, eine anatomisch geformte Kunststoff- oder Holzfläche, ein mit Gewebe bespannter Rahmen und vieles mehr.

[0032] Die Fixierung der Aufnahme 3, insbesondere im konkreten Ausführungsbeispiel die Fixierung des Rohres 6 im Boden, kann ebenfalls in unterschiedlicher Art und Weise erfolgen, wie es, beispielsweise für unterschiedliche Varianten, in den Fig. 6 bis 8 veranschaulicht ist.

[0033] Die Fixierung des Rohres 6 im Boden erfolgt gemäß Fig. 6 mittels eines mit dem Rohr 6 verbundenen Fundamentankers 14. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 erfolgt die Fixierung des Rohres 6 im Boden mittels eines sogenannten Schraubfundamentes 15, indem das Rohr 6 ohne Fundamentanker direkt im Schraubfundament 15 geklemmt wird. Fig. 8 veranschaulicht die Fixierung des Rohres 6 im Boden auf festem Untergrund, wie Beton oder Bitumen, mittels einer mit dem Rohr 6 verbundenen Grundplatte 16, die mit Bohrungen 17 zur Aufnahme von Befestigungsmitteln versehen sind.

[0034] Unter dem Aspekt des zu den Fig. 9 bis 15 veranschaulichten weiteren Ausführungsbeispiels, sind, für die Nutzung im öffentlichen Bereich eher ungeeignet aber dennoch denkbar, zusätzliche Mittel 18 zur Höhen- und/oder Winkelverstellbarkeit der Lehne 2. Des Weiteren ist, wie zu diesem Ausführungsbeispiel veranschaulicht, und überdies in den Fig. 13 bis 15 gezeigt, die Integration einer kurzen, am besten höhenverstellbaren Gesäßstütze 19, die eine Minisitzfläche für den an der Vorrichtung 1 sich Anlehnenden darstellt, denkbar.

[0035] Fig. 9 zeigt die Vorrichtung 1 zum Sonnen im Stehen mit winkel- und höhenverstellbarer Lehne 2 und höhenverstellbarer Gesäßstütze 19. Dabei ist bei diesem Ausführungsbeispiel eine Lehne 2 mit Holzbrett 20 und Halter 21 vorgesehen, wobei das Holzbrett 20 die Lehnenfläche 4 aufweist.

[0036] Die Explosionsdarstellung gemäß Fig. 10, die nicht die Bauteile der Gesäßstütze 19 zeigt, veranschaulicht die Bauteile für die Winkel- und Höhenverstellung der Lehne 2. Das Holzbrett 20 wird mit dem Halter 21 mittels Verbindungselement 22 zusammengefügt und mittels Stehbolzen 23 in einer Verstellkonsole 24 höhenverstellbar befestigt. Dabei werden die unteren Stehbolzen 23 in einer der Rastausnehmungen 25 einer unteren Kulisse 26 zur gewünschten Höheneinstellung eingerastet, während die oberen Stehbolzen 23 zur Fixierung des Holzbrettes 20 bzw. des Halters 21 in Langlöchern 27 geführt sind. Die untere Höheneinstellung der Lehnenfläche 4 bzw. des Holzbrettes 20 ist in der Fig. 11, die obere Höheneinstellung der Lehnenfläche 4 bzw. des Holzbrettes 20 in der Fig. 12 veranschaulicht.

[0037] Die Verstellkonsole 24 ist ihrerseits am Lagerrohr 9 winkelverstellbar gelagert. Dabei wird das Drehlager durch eine Achse, konkret eine Schraube 28, dargestellt. Die Winkelverstellung erfolgt über einen ebenfalls am Lagerrohr 9 drehbar gelagerten Exzenterhebel 29 mit Exzenterscheibe 30 und Hebel 31, indem die Exzenterscheibe 30 an einer ovalen Kulisse 32 der Verstellkonsole 24 tangential anliegt und bei Verdrehen des Exzenterhebels 29 die Verstellkonsole 24 um die Achse der Schraube 28 verdreht.

[0038] Die zu dieser Ausführung maximalen Winkeleinstellungen der Lehne 2 bzw. des Holzbretts 20 sind in den Fig. 11 und 12 dargestellt und liegen gegenüber der Senkrechten von 0° (Fig. 11) bis ca. 15° (Fig. 12).

[0039] Die Fig. 13 bis 15 zeigen die Bauteile der Gesäßstütze 19 und der Mittel zur Höheneinstellung der Gesäßstütze. Veranschaulicht ist eine linke Verstellkonsole 32 und eine rechte Verstellkonsole 33, die auf der Rückseite des Holzbretts 20 im Bereich abgewandter Stirnseiten des Holzbretts mit diesem verschraubt sind. Jede Verstellkonsole 32 bzw. 33 weist eine untere Kulisse 34 mit Rastausnehmungen 35 sowie ein oberhalb der Kulisse 34 befindliches Langloch 36 auf. Mit den beiden Verstellkonsolen 32 und 33 wirkt ein Stützbügel 37, bestehend aus Rohrbogen 38 und Stehbolzen 39 zusammen. Dabei werden zwei untere Stehbolzen 39 in einer der Rastausnehmungen 35 der beiden Kulissen 34 zur gewünschten Höheneinstellung eingerastet, während die oberen Stehbolzen 39 zur Fixierung des Stützbügels 37 in den beiden Langlöchern 36 geführt sind. Die untere Höheneinstellung des Stützbügels 37 ist in der Fig. 12, die obere Höheneinstellung in der Fig. 13 dargestellt.


Ansprüche

1. Vorrichtung (1) zum Anlehnen eines menschlichen Körpers im Stehen, mit einer Lehne (2) und einer Aufnahme (3) für die Lehne (2), wobei die Lehne (2) eine dem Anlehnen des Körpers dienende Lehnenfläche (4) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Lehne (2) in der Aufnahme (3) um eine im Wesentlichen vertikale Achse (5) schwenkbar angeordnet ist.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lehne (2) in der Aufnahme (3) um eine vertikale Achse (5) schwenkbar angeordnet ist.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (3) einen vertikal anordbaren Ständer (6), insbesondere einen als Rohr (6) ausgebildeten Ständer aufweist.
 
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Lehne (2) in der Aufnahme (3) bzw. dem Ständer (6) um die im Wesentlichen vertikale Achse, insbesondere vertikale Achse (5), schwenkbar angeordnet ist.
 
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (3) bzw. der Ständer (6) ortsfest in einer Basis, insbesondere in einem Boden oder an einem Geländer lagerbar ist.
 
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Lehnenfläche (4) vertikal oder bis zu einem Winkel von 20° zur Vertikalen angeordnet ist.
 
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Lehnenfläche (4) unter einem Winkel von 5° bis 20° zur Vertikalen angeordnet ist.
 
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Lehne (2) einen Lehnenrahmen (7) und eine die Lehnenfläche (4) bildende, mit dem Lehnenrahmen (7) verbundene Drahtgitterauflage (8) oder Bespannung aufweist, oder die Lehne (2) ein Brett (20) aufweist, dessen dem Körper zugewandte Fläche die Lehnenfläche (4) ist, oder der Lehnenrahmen (7) selbst die Lehnenfläche (4) bildet.
 
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Lehne (2) höhenverstellbar und/oder bezüglich einer horizontalen Achse winkelverstellbar gelagert ist.
 
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Lehne (2) in Stufen oder stufenlos verstellbar ist.
 
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Ständer (6) im Bereich seines oberen Endes axial festgelegt, aber drehbar ein Lagerrohr (9) für die Lehne (2) aufnimmt.
 
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Lehne (2) höhenverstellbar und/oder bezüglich einer horizontalen Achse winkelverstellbar im Lagerrohr (9) gelagert ist.
 
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Lehne (2) eine höheneinstellbare Gesäßstütze (19) aufweist, insbesondere die Lehne (2) im Bereich ihres unteren Endes die Gesäßstütze (19) aufnimmt.
 
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Lehnenfläche (4) eine Erstreckung, in Längsrichtung des Rückens des Körpers der an die Vorrichtung anlehnbaren Person, von 100 bis 140 cm, vorzugsweise 110 bis 130 cm, insbesondere 120 cm und/oder, in Breitenrichtung des Rückens des Körpers dieser Person, von 30 bis 50 cm, insbesondere 40 cm aufweist.
 
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Lehne (20) oder die Aufnahme (3) mit mindestens einem Haken (13) zum Aufhängen eines Gegenstands versehen ist.
 




Zeichnung


































Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente