[0001] Die Erfindung betrifft ein Therapiegerät gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1, ein Verfahren zum Betreiben eines derartigen Therapiegeräts sowie einen Transportwagen
mit einem derartigen Therapiegerät. Ein Therapiegerät der eingangs genannten Art ist
beispielsweise aus
DE 20 2008 001 590 U1 bekannt.
[0002] DE 20 2008 001 590 U1 beschreibt ein multifunktionales Trainingsgerät für menschliche Gangvarianten, das
zwei Bewegungseinrichtungen umfasst, wobei jede Bewegungseinrichtung einer unteren
Extremität eines zu therapierenden Patienten zugeordnet ist. Die Bewegungseinrichtungen
umfassen jeweils einen Schlitten, der entlang einer Längsführung verschiebbar ist.
Auf dem Schlitten ist eine Mehrgelenkskinematik angeordnet, die eine Fußplatte trägt.
Die Fußplatte bildet ein Haltemittel zum Fixieren einer unteren Extremität. Die Längsverschiebung
des Schlittens entlang der Linearführung erfolgt durch einen Linearantrieb, der im
Wesentlichen als Drehspindelantrieb ausgebildet ist. Ein flaschenzugartiger Riemenantrieb
ermöglicht die Kippbewegung eines der Kinematikgelenke, die sich auf die Fußplatte
überträgt, so dass unterschiedliche Rotationsgrade des Fußes eingestellt werden können.
[0003] Aufgrund des komplizierten Aufbaus der Kinematikkette ist die Steuerung des bekannten
Trainingsgeräts relativ aufwändig. Insbesondere ist es schwierig, komplizierte Bewegungsmuster
abzubilden. Ein weiterer Nachteil des bekannten Trainingsgeräts besteht darin, dass
das Trainingsgerät ausschließlich für das Training im aufrechten Stand geeignet ist.
Ein Einsatz bei bettlägerigen Patienten ist somit nicht möglich. Dies ist jedoch gerade
beim Rehabilitationstraining neurologisch geschädigter Patienten, insbesondere Schlaganfallpatienten,
erwünscht.
[0004] Ein akuter Schlaganfall (Apoplex) geht in vielen Fällen mit einer Halbseitenlähmung
(Hemiparese) einher. Dadurch degenerieren die Muskeln in den gelähmten Extremitäten.
Die Therapie einer derartigen, meist hochgradigen Schwäche der unteren Extremitäten
ist schwierig und häufig nicht erfolgreich. Die konventionelle Physiotherapie ist
erst nach dem Akutstadium der Erkrankung möglich, wenn der Patient das Krankenbett
verlassen kann. Zudem ist die konventionelle Physiotherapie aufwändig und zielt meistens
darauf ab, durch Spastik bedingte Verkrampfungen der Muskeln zu lösen und Übungen
zur Vorbereitung des Gehens sowohl im Sitzen als auch im Stand zu üben, um beispielsweise
die Gewichtsübernahme auf das betroffene Bein zu stärken.
[0005] Moderne, wissenschaftliche Konzepte der Rehabilitation von Schlaganfallpatienten
favorisieren hingegen ein wiederholtes Üben einzelner Bewegungsfolgen des Gehens mit
den Füßen und Beinen bereits in der Akutphase, also im Akutpflegebett. Bei Schlaganfallpatienten
konnte gezeigt werden, dass die wiederholte Bewegung der betroffenen Extremitäten
bereits in der Akutphase vorteilhaft für die Wiedererlangung der motorischen Funktionen
ist. Aus der Praxis ist überdies allgemein bekannt, dass ein beidseitiges Training
sowohl der gesunden, als auch der geschwächten Extremität zu besseren Erfolgen führt.
Durch die Mitbewegung der nicht geschwächten Seite, also der Seite, die nicht von
der Halbseitenlähmung betroffen ist, wird die Aktivierung der für den Einsatz der
gelähmten Extremität verantwortlichen Hirnstrukturen im Scheitellappen positiv beeinflusst.
[0006] Der positive Effekt des Trainings der unteren Extremitäten in der Akutphase wurde
bereits erkannt und bei aus der Praxis bekannten Trainingsgeräten umgesetzt. Beispielsweise
sind Trainingsgeräte bekannt, die eine Liege aufweisen, an welchen Bewegungseinrichtungen,
beispielsweise Tretkurbeln befestigt sind, so dass ein Training der unteren Extremitäten
im Liegen ermöglicht wird. Derartige Geräte haben jedoch einerseits einen hohen Raumbedarf,
was zu zusätzlichen Kosten für die Vorhaltung der Geräte im Krankenhaus oder in der
Rehabilitationseinrichtung führt. Überdies ist die Handhabung der Geräte aufwändig,
weil der Patient aus dem Akutpflegebett auf die Liege umgelagert werden muss. Da Schlaganfallpatienten
in der Akutphase einer Bewegungseinschränkung unterliegen, wird das Umlagern meist
von Pflegekräften durchgeführt, was für die Pflegekräfte eine vergleichsweise hohe
körperliche Belastung darstellt.
[0007] Aus dem Stand der Technik sind weitere mechanische und elektromechanische Geräte
zur Therapie der gesunden und der geschwächten Seite der unteren Extremitäten bekannt.
Hierzu wird beispielhaft auf
DE 36 18 686 A1,
DE 81 09 699 U1,
DE 20 2008 013 423 U1 und
DE 195 29 764 A1 verwiesen. Darin sind Therapiegeräte offenbart, die Tretkurbeln aufweisen. Die Tretkurbeln
müssen vom Patienten selbst betätigt werden und erlauben nur ein asynchrones Nachführen
der geschwächten Extremität. Asynchron nachgeführte Bewegungen spiegeln jedoch nicht
die Vielfalt realer Bewegungsabläufe wieder. Die angestrebte Übertragung des Lerneffekts
im Zusammenhang mit Bewegungsabläufen vom Gehirnlappen der gesunden Seite auf den
Gehirnlappen der betroffenen Seite ist dabei nur bedingt möglich. Bei den bekannten
Tretkurbelkonstruktionen sind variable Bewegungsabläufe aufgrund der starren mechanischen
Verbindung der Tretkurbelelemente bzw. -pedale ausgeschlossen.
[0008] Ferner sind therapeutische Robotersysteme mit Steuereinheiten bekannt, die die Kräfte
des Patienten während des Trainings messen. Durch unterschiedliche Auswertungsalgorithmen
können Mindesteigenbewegungen oder aufgebrachte Kräfte gemessen und die ermittelten
Parameter mit vorgegebenen Bewegungsabläufen verglichen werden. Derartige Robotersysteme
sind beispielsweise aus
DE 100 28 511 A1,
DE 10 2006 035 715 A1 und
DE 10 2009 022 560 A1 bekannt.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Therapiegerät zum Training von unteren
Extremitäten eines Menschen anzugeben, das einfach und kompakt aufgebaut und leicht
handhabbar ist. Insbesondere soll mit dem Therapiegerät ein Training im Liegen ermöglicht
werden. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zum Betreiben
eines derartigen Therapiegeräts sowie einen Transportwagen mit einem derartigen Therapiegerät
anzugeben.
[0010] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe im Hinblick auf das Therapiegerät durch den Gegenstand
des Patentanspruchs 1, im Hinblick auf das Verfahren durch den Gegenstand des Patentanspruchs
9 und im Hinblick auf den Transportwagen durch den Gegenstand des Patentanspruchs
10 gelöst.
[0011] Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, ein Therapiegerät zum Training von unteren
Extremitäten eines Menschen mit einem Rahmen und unabhängig voneinander bewegbaren
Bewegungseinrichtungen anzugeben, die jeweils ein Haltemittel zur Befestigung einer
Extremität aufweisen, das drehbar mit einem Schlitten gekoppelt ist. Der Schlitten
ist entlang einer am Rahmen befestigten Linearführung verschiebbar. Die Bewegungseinrichtungen
umfassen jeweils zwei flexible Übertragungsmittel, die über am Rahmen gelagerte Umlenkrollen
geführt sind und sich zumindest abschnittsweise parallel zur Linearführung erstrecken.
Ein erstes Übertragungsmittel verbindet den Schlitten mit einem Linearantrieb, so
dass der Schlitten entlang der Linearführung bewegbar ist. Ein zweites Übertragungsmittel
koppelt eine Rotationsrolle des Haltemittels mit einem Rotationsantrieb, so dass das
Haltemittel rotierbar ist.
[0012] Das erfindungsgemäße Therapiegerät ist besonders einfach und kompakt aufgebaut. Das
ermöglicht vorteilhaft einen mobilen Einsatz des Therapiegeräts. Mit anderen Worten
kann das Therapiegerät nicht nur bei einem sitzenden Patienten, sondern insbesondere
auch in der Akutphase bei bettlägerigen Patienten eingesetzt werden. Durch die kompakten
Abmessungen und die einfache Mechanik ist es möglich, das erfindungsgemäße Therapiegerät
direkt im Akutpflegebett bzw. Krankenbett einzusetzen. Eine spezielle zusätzliche
Liege ist daher nicht erforderlich. Auch das Umlagern des Patienten wird mit dem erfindungsgemäßen
Therapiegerät vermieden.
[0013] Im Unterschied zu bekannten Systemen, bei denen der Patient zum Therapiegerät gebracht
werden muss, ist das erfindungsgemäße Therapiegerät derart kompakt und mobil, dass
es zum Patienten gebracht werden kann. Aufgrund der vergleichsweise einfachen Mechanik
ist zusätzlich der Wartungsaufwand reduziert. Trotz des einfachen Aufbaus ist eine
Vielzahl von unterschiedlichen Bewegungsabläufen mit dem erfindungsgemäßen Therapiegerät
realisierbar. Auf diese Weise kann durch häufiges Wiederholen von Übungsabläufen eine
erfolgreiche Therapie durchgeführt werden. Da die unterschiedlichen Bewegungsabläufe
bei beiden unabhängig voneinander bewegbaren Bewegungseinrichtungen unterschiedlich
einstellbar sind, ermöglicht das Therapiegerät auch eine Übertragung von Lerneffekten
von der für die gesunde Extremität zuständigen Gehirnseite auf die für die geschwächte
Extremität zuständige Gehirnseite bzw. das jeweils zuständige Gehirnareal. Überdies
ermöglicht das Therapiegerät die Kräftigung der Bein- und Rückenmuskulatur, was auch
bei der Genesung bereits in der Behandlung fortgeschrittener Patienten bzw. für das
Training gesunder Menschen Vorteile bringt.
[0014] Ingesamt ermöglicht das erfindungsgemäße Therapiegerät gerade wegen der unabhängig
voneinander bewegbaren Bewegungseinrichtungen eine bilaterale bzw. alternierende therapeutische
Bewegung der unteren Extremitäten eines Menschen im Sitzen oder Liegen, ohne dabei
den Patienten aus dem Rollstuhl oder aus dem Bett mobilisieren zu müssen. Der Ablauf
der Bewegung verläuft dabei linear entlang der vorgegebenen Bewegungsrichtung, also
entlang der Linearführung, um die Flexion und Extension im Hüft- und Kniegelenk zu
realisieren. Zusätzlich oder alternativ kann das Haltemittel, somit auch der auf dem
Haltemittel befestigte Fuß, rotiert werden, um die Plantar- und Dorsalflexion zu realisieren.
[0015] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Therapiegeräts ist der
Rahmen in Form eines rechtwinkligen Dreiecks ausgebildet, wobei die Bewegungseinrichtungen
an der Hypotenuse angeordnet sind. Diese besondere Form des Rahmens ermöglicht es
auf besonders einfache Art und Weise, zwischen einer Position des Therapiegeräts,
bei der ein Patient im Sitzen behandelt wird, und einer Position des Therapiegeräts
zu wechseln, bei der ein Patient im Liegen behandelt wird.
[0016] Konkret kann vorgesehen sein, dass der Rahmen zwei senkrecht zueinander angeordnete
Schenkel und eine die Schenkel verbindende Quertraverse aufweist, wobei die Linearführungen
an der Quertraverse befestigt sind. Die Schenkel können die Standflächen des Therapiegeräts
bilden, wobei einer der Schenkel auf einem Boden bzw. allgemein einer Unterlage aufliegt,
wenn das Therapiegerät für die sitzende Therapie eingesetzt wird und ein anderer der
beiden Schenkel auf den Boden bzw. der Unterlage aufliegt, wenn das Therapiegerät
zur liegenden Therapie eingesetzt wird.
[0017] Vorzugsweise weisen die Schenkel unterschiedliche Schenkellängen auf. Dadurch wird
erreicht, dass die Quertraverse mit jedem der beiden Schenkel jeweils einen unterschiedlich
großen Winkel einschließt. Insbesondere sind die Schenkellängen derart eingestellt,
dass zwischen dem Schenkel, der die Standfläche für die sitzende Therapie bildet,
und der Quertraverse ein größerer Winkel besteht, als zwischen der Quertraverse und
dem Schenkel, der die Standfläche für die liegende Therapie bildet. Auf diese Weise
können vergleichsweise realistische Bewegungsmuster nachgestellt werden.
[0018] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Therapiegeräts sind die
Übertragungsmittel als Riemen, insbesondere als Zahnriemen, oder als Kette ausgebildet.
Derartige Übertragungsmittel ermöglichen eine besonders einfache und verlustfreie
Kraftübertragung vom Linearantrieb bzw. Rotationsantrieb an den Schlitten bzw. das
Haltemittel.
[0019] Im Allgemeinen können der Linearantrieb und der Rotationsantrieb unabhängig voneinander
ansteuerbar sein. Insbesondere ist vorgesehen, dass am Linearantrieb und am Rotationsantrieb
unterschiedliche Geschwindigkeiten einstellbar sind, so dass das Haltemittel rotiert
wird. Alternativ können am Linearantrieb und am Rotationsantrieb gleiche Geschwindigkeiten
einstellbar sein, so dass das Haltemittel ebenengleich gehalten wird.
[0020] Bei dem erfindungsgemäßen Therapiegerät verlaufen die Übertragungsmittel für die
Rotationsbewegung des Haltemittels und für die Linearbewegung des Schlittens einerseits
parallel zueinander und andererseits parallel zur Linearführung des Schlittens. Das
erste Übertragungsmittel, das mit dem Schlitten verbunden ist, bewirkt die Linearbewegung
des Schlittens entlang der Linearführung. Wenn das zweite Übertragungsmittel, das
in das Rotationsrad des Haltemittels eingreift, mit derselben Geschwindigkeit wie
das erste Übertragungsmittel bewegt wird, erfolgt zwischen dem Haltemittel und dem
Schlitten keine Relativbewegung, insbesondere keine Relativdrehung. Das Haltemittel
wird also ebenengleich gehalten und verfährt gemeinsam mit dem Schlitten linear entlang
der Linearführung. Eine Drehung des Haltemittels, also eine Relativbewegung zwischen
dem Haltemittel und dem Schlitten, wird durch eine Relativbewegung zwischen dem ersten
Übertragungsmittel und dem zweiten Übertragungsmittel bewirkt. Durch unterschiedliche
Geschwindigkeiten des Linearantriebs und des Rotationsantriebs kann also sowohl die
Geschwindigkeit, als auch der Grad der Rotation des Haltemittels eingestellt werden.
Auf diese Weise können komplexe Bewegungsabläufe durch relativ einfache Regelungsparameter,
nämlich nur durch Variation der Geschwindigkeit des Linearantriebs und des Rotationsantriebs,
eingestellt werden.
[0021] Um sicherzustellen, dass das zweite Übertragungsmittel im ständigen Eingriff mit
der Rotationsrolle steht, ist in einer bevorzugten Ausführungsgestaltung der Erfindung
vorgesehen, dass die Rotationsrolle zwischen zwei Spannrollen angeordnet ist, die
drehbar am Schlitten gelagert und mit dem zweiten Übertragungsmittel im Eingriff sind.
[0022] Gemäß einem nebengeordneten Aspekt beruht die Erfindung auf dem Gedanken, ein Verfahren
zum Betreiben eines zuvor erläuterten Therapiegeräts anzugeben, bei dem der Linearantrieb
mit einer ersten Geschwindigkeit und der Rotationsantrieb mit einer zweiten Geschwindigkeit
angetrieben werden, wobei die Geschwindigkeiten zum ebenengleichen Halten des Haltemittels
gleich und zum Rotieren des Haltemittels unterschiedlich eingestellt werden.
[0023] Ein weiterer nebengeordneter Aspekt der Erfindung betrifft einen Transportwagen mit
einem zuvor beschriebenen Therapiegerät und einer Hebeeinrichtung, die eine ausfahrbare
Hubplatte zur Aufnahme des Therapiegeräts aufweist. Auf der Hubplatte ist ein Kippelement
befestigt, das mit dem Rahmen des Therapiegeräts verbunden ist derart, dass das Therapiegerät
von einer ersten Position, in der ein erster Schenkel des Rahmens horizontal angeordnet
ist, in eine zweite Position kippbar ist, in der ein zweiter Schenkel des Rahmens
horizontal angeordnet ist. Der zweite Schenkel kann senkrecht zum ersten Schenkel
des Rahmens ausgerichtet sein.
[0024] Die Hebeeinrichtung erleichtert die Handhabung des Therapiegeräts insofern, als durch
die Hebeeinrichtung das Therapiegerät einfach und ohne körperliche Anstrengung einer
Bedienperson beispielsweise in ein Akutpflegebett oder allgemein Krankenbett hineingehoben
werden kann. Durch das Kippelement wird auf einfache Weise ermöglicht, das Therapiegerät
in unterschiedliche Positionen zu bringen, wobei das Therapiegerät in der ersten Position
besonders für die Therapie von sitzenden Patienten und in der zweiten Position für
die Therapie von liegenden Patienten geeignet ist.
[0025] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die beigefügten, schematischen Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigen
- Fig. 1:
- eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Therapiegeräts nach einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel;
- Fig. 2:
- eine Seitenansicht des Therapiegeräts gemäß Fig. 1;
- Fig. 3:
- eine Draufsicht auf das Therapiegerät gemäß Fig. 1;
- Fig. 4:
- eine Schnittansicht des Therapiegeräts gemäß Fig. 1, wobei eine Bewegungseinrichtung
gezeigt ist;
- Fig. 5:
- eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Transportwagens gemäß einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel, wobei das Therapiegerät in der Position für die Therapie eines
liegenden Patienten angeordnet ist; und
- Fig. 6:
- eine perspektivische Ansicht des Transportwagens gemäß Fig. 5, wobei das Therapiegerät
in der Position für die Therapie eines sitzenden Patienten angeordnet ist.
[0026] Fig. 1 zeigt in perspektivischer Darstellung ein Therapiegerät zum Training von unteren
Extremitäten eines Menschen und/oder zur therapeutischen Behandlung, wobei sich das
Therapiegerät insbesondere zum Training der unteren Extremitäten neurologisch geschädigter
Patienten eignet. Das Therapiegerät weist zwei unabhängig voneinander bewegbare Bewegungseinrichtungen
10a, 10b auf, die in einen Rahmen 22 integriert sind. Die Bewegungseinrichtungen 10a,
10b umfassen jeweils ein Haltemittel 19a, 19b. Das Haltemittel 19a, 19b dient der
Befestigung einer unteren Extremität eines Menschen, insbesondere eines Fußes. Die
Haltemittel sind jeweils als Fußplatten ausgebildet und weisen Bindungen auf, in welchen
die Füße des Patienten bzw. des zu Trainierenden gehalten werden können.
[0027] Die Haltemittel 19a, 19b sind jeweils drehbar an einem Schlitten 16 gelagert. Mit
anderen Worten weist jede der beiden Bewegungseinrichtungen 10a, 10b einen Schlitten
16 auf, der ein Haltemittel 19a, 19b trägt. Das Haltemittel 19a, 19b ist drehbar mit
dem Schlitten 16 gekoppelt.
[0028] Der Schlitten selbst ist an einer am Rahmen 22 befestigen Linearführung angeordnet
bzw. entlang der Linearführung 15 verschiebbar gelagert. Die Linearführung 15 ist
durch eine Schiene gebildet. Der Schlitten 16 umgreift bzw. hintergreift zumindest
teilweise die Schiene. Mit anderen Worten ist der Schlitten 16 formschlüssig mit der
Linearführung 15 verbunden.
[0029] Das Haltemittel 19a, 19b ist mit einer Drehachse fest verbunden, die in einem Drehlager
des Schlittens 16 angeordnet ist und auf der dem Haltemittel 19a, 19b gegenüberliegenden
Seite des Schlittens 16 eine Rotationsrolle 17 trägt. Mit anderen Worten ist die Rotationsrolle
17 fest mit dem Haltemittel 19a, 19b verbunden. Ferner sind am Schlitten 16 zwei Spannrollen
23 drehbar gelagert, wobei die Rotationsrolle 17 zwischen den beiden Spannrollen 23
angeordnet ist.
[0030] Die Bewegungseinrichtungen 10a, 10b weisen jeweils zwei Umlenkrollen 18 auf, die
drehbar am Rahmen 22 gelagert sind. Die Umlenkrollen 18 sind dabei jeweils an den
freien Enden zweier senkrecht zueinander angeordneter Schenkel 31, 32 des Rahmens
22 angeordnet. Die Linearführung 15 ist zwischen den Umlenkrollen 18 der jeweiligen
Bewegungseinrichtung 10a, 10b angeordnet.
[0031] Konkret sind die Längsführungen 15 an einer Quertraverse 33 des Rahmens 22 befestigt.
Die Quertraverse 33 erstreckt sich zwischen den Schenkeln 31, 32 des Rahmens 22. Im
Allgemeinen weist der Rahmen 22 die Form eines rechtwinkligen Dreiecks auf, wobei
die Schenkel 31, 32 die Katheten und die Quertraverse 33 die Hypotenuse bilden. Der
erste Schenkel 31 des Rahmens 22 weist eine Schenkellänge auf, die kürzer als die
Schenkellänge des zweiten Schenkels 32 ist. Dadurch wird erreicht, dass zwischen dem
ersten Schenkel 31 und der Quertraverse ein kleinerer Winkel besteht als zwischen
der Quertraverse 33 und dem zweiten Schenkel 32. Der erste Schenkel 31 liegt vorzugsweise
flach, insbesondere horizontal, auf einer Unterlage oder dem Boden auf, wenn das Therapiegerät
bei einem sitzenden Patienten verwendet wird. Dabei sind die Linearführungen 15 vergleichsweise
steil angeordnet, so dass das Therapiegerät gut an die sitzende Position des Patienten
angepasst ist. Bei der Therapie eines liegenden Patienten ist hingegen der zweite
Schenkel 32 flach, insbesondere horizontal, auf einer Unterlage angeordnet, so dass
die Linearführungen 15 relativ flach ansteigen.
[0032] Die Bewegungseinrichtungen 10a, 10b umfassen jeweils einen Linearantrieb 11 und einen
Rotationsantrieb 12. Die Linearantriebe 11 und die Rotationsantriebe 12 sind seitlich
am Rahmen 22 angeordnet, wie aus den Figuren 1 und 3 gut erkennbar ist. Insbesondere
sind die Linearantriebe 11 und die Rotationsantriebe 12 im Bereich des rechten Winkels
zwischen den Schenkeln 31, 32 des Rahmens 22 angeordnet.
[0033] Die Bewegungseinrichtungen 10a, 10b weisen außerdem jeweils zwei flexible Übertragungsmittel
13, 14 auf. Die Übertragungsmittel 13, 14 sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
als Riemen, insbesondere Zahnriemen, ausgebildet. Alternativ können ein oder mehrere
Übertragungsmittel 13, 14 als Kette ausgebildet sein.
[0034] In Fig. 4 ist jeweils der Verlauf des ersten Übertragungsmittels 13 und des zweiten
Übertragungsmittels 14 der beiden Bewegungseinrichtungen 10b erkennbar. Das erste
Übertragungsmittel 13 greift am Schlitten 16 an und verläuft über eine Umlenkrolle
18 zum Linearantrieb 11. Der Linearantrieb 11 weist eine Antriebsrolle 11a auf, die,
wie auch die Umlenkrollen 18, als Zahnrolle bzw. Zahnrad ausgebildet ist. Die Zähne
des Zahnriemens, der das erste Übertragungsmittel 13 bildet, greifen in die Zähne
der Zahnräder bzw. Zahnrollen ein. Im weiteren Verlauf umgreift das erste Übertragungsmittel
13 eine Stellrolle 11b einer Spannvorrichtung 20, wobei die Stellrolle 11b eine glatte
Rollenfläche aufweist. Die Stellrolle 11b ermöglicht ein Nachspannen des ersten Übertragungsmittels
13 bzw. des Zahnriemens. Das erste Übertragungsmittel 13 erstreckt sich von der Stellrolle
11b über eine weitere Umlenkrolle 18, die am ersten Schenkel 31 des Rahmens 22 gelagert
ist, verläuft weiter zum Schlitten 16 und ist an diesem befestigt.
[0035] Das zweite Übertragungsmittel 14, das das Haltemittel 19b mit dem Rotationsantrieb
12 verbindet, ist als geschlossener Riemen ausgebildet. Ausgehend von einer Antriebsrolle
12a des Rotationsantriebs 12 verläuft das zweite Übertragungsmittel 14 über eine Stellrolle
12b der Spannvorrichtung 20 zu einer Umlenkrolle 18, die am ersten Schenkel 31 des
Rahmens 22 gelagert ist. Von der Umlenkrolle 18 am ersten Schenkel 31 erstreckt sich
das zweite Übertragungsmittel in Richtung des Schlittens 16, wobei das zweite Übertragungsmittel
14 an einer Spannrolle 23 umgelenkt und über die Rotationsrolle 17 geführt ist. Das
zweite Übertragungsmittel 14 steht mit etwa der halben Umfangsfläche der Rotationsrolle
17 in Kontakt bzw. im Eingriff. Im weiteren Verlauf ist das zweite Übertragungsmittel
14 an einer weiteren Spannrolle 23, die am Schlitten 16 gelagert ist, umgelenkt und
erstreckt sich zu einer weiteren Umlenkrolle 18, die am zweiten Schenkel 32 des Rahmens
22 gelagert ist. Von der Umlenkrolle 18 am zweiten Schenkel 32 erstreckt sich das
zweite Übertragungsmittel 14 im Wesentlichen entlang des zweiten Schenkels 32 zur
Antriebsrolle 12a des Rotationsantriebs 12. Die Antriebsrolle 12a, die Umlenkrollen
18 sowie die Rotationsrolle 17, in die das zweite Übertragungsmittel 14 eingreift,
sind als Zahnrollen bzw. Zahnräder ausgebildet. Die Stellrolle 12b und die Spannrollen
23 sind hingegen als glatte Rollen ausgebildet, da sie die Rückseite des Zahnriemens,
der das zweite Übertragungsmittel 14 bildet, führen.
[0036] Zwischen den Umlenkrollen 18 verlaufen die Übertragungsmittel 13, 14 zumindest abschnittsweise
parallel zur Linearführung 15. Dabei sind die Übertragungsmittel 13, 14 nebeneinander
angeordnet, wie Fig. 3 deutlich zeigt. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen,
dass in den Figuren jeweils eine der beiden Bewegungseinrichtungen 10a aus Gründen
der Übersichtlichkeit ohne die Übertragungsmittel 13, 14 dargestellt ist. Dies gilt
bei Fig. 3 für die Bewegungseinrichtung 10a, die in der linken Bildhälfte gezeigt
ist.
[0037] Die Funktionsweise des Therapiegeräts wird im Folgenden näher erläutert:
[0038] Der Linearantrieb 11, der vorzugsweise als Elektromotor, insbesondere Schrittmotor,
ausgebildet ist, wirkt über eine Übersetzungsvorrichtung 21 auf die Antriebsrolle
11a, die mit dem ersten Übertragungsmittel 13 im Eingriff ist. Das erste Übertragungsmittel
13 überträgt die Antriebskraft des Linearmotors 11 wiederum auf den Schlitten 16,
der sich entsprechend der Bewegung des Linearantriebs 11 entlang der Linearführung
15 bewegt. Über die Drehrichtung des Linearantriebs 11 und die Drehgeschwindigkeit
kann der Fahrweg bzw. die Fahrrichtung und die Fahrgeschwindigkeit des Schlittens
16 entlang der Linearführung 15 gesteuert werden. Da die Bewegungseinrichtungen 10a,
10b jeweils vollständig unabhängig voneinander betätigbare Linearantriebe 11 aufweisen,
sind die Schlitten 16 der beiden Bewegungseinrichtungen 10a, 10b völlig unabhängig
voneinander verfahrbar.
[0039] Der Rotationsantrieb 12, der in bevorzugter Weise ebenfalls als Elektromotor, insbesondere
Schrittmotor, ausgebildet ist, wirkt über eine weitere Übersetzungsvorrichtung 21
auf die Antriebsrolle 12a der Bewegungseinrichtung 10a, 10b. In die Antriebsrolle
12a des Rotationsantriebs 12 greift das zweite flexible Übertragungsmittel 14 ein,
das die Antriebskraft des Rotationsantriebs 12 an die Rotationsrolle 17 überträgt.
Durch die Steuerung der Antriebsrichtung und Antriebsgeschwindigkeit des Rotationsantriebs
12 kann somit die Drehrichtung und Drehgeschwindigkeit der Rotationsrolle 17 bestimmt
werden. Da die Rotationsrolle 17 direkt mit dem Haltemittel 19a, 19b gekoppelt ist,
kann die Drehbewegung und Drehgeschwindigkeit des Haltemittels 19a, 19b in Relation
zum Schlitten 16 gesteuert werden.
[0040] Die Übertragungsmittel 13, 14 verlaufen parallel nebeneinander entlang der Quertraverse
33 des Rahmens 22. Daraus folgt, dass durch eine gleichzeitige Bewegung der Übertragungsmittel
13, 14 mit derselben Geschwindigkeit einerseits der Schlitten 16 entlang der Linearführung
15 verschoben und andererseits gleichzeitig das Haltemittel 19a, 19b ebenengleich
gehalten wird. Entscheidend ist also die Relativbewegung zwischen den Übertragungsmitteln
13, 14. Ist die Relativgeschwindigkeit zwischen den Übertragungsmitteln 13, 14 entlang
der Quertraverse 33 gleich Null, wird das Haltemittel 19a, 19b nicht rotiert. Sobald
zwischen den Übertragungsmitteln 13, 14 eine Relativgeschwindigkeit ungleich Null
bzw. ein Geschwindigkeitsunterschied eingestellt ist, erfolgt eine Rotation des Haltemittels
19a, 19b in Abhängigkeit der Relativgeschwindigkeit. Auf diese Weise können bei dem
erfindungsgemäßen Therapiegerät nur durch die Steuerung von Richtung und Geschwindigkeit
des Linearantriebs 11 und des Rotationsantriebs 12 unterschiedliche Bewegungsmuster
simuliert werden. Das vereinfacht einerseits den konstruktiven Aufwand für das Therapiegerät
und andererseits die Steuerung der Antriebe 11, 12.
[0041] Das Therapiegerät ermöglicht eine Behandlung von sitzenden Patienten sowie eine Behandlung
von liegenden Patienten. Bei der Behandlung von sitzenden Patienten ist der zweite
Schenkel 32 des Rahmens 22 vorzugsweise horizontal ausgerichtet. Bei der Behandlung
von liegenden Patienten wird hingegen der erste Schenkel 31 horizontal ausgerichtet
bzw. das Therapiegerät auf den ersten Schenkel 31 gestellt.
[0042] Um die Bedienperson bzw. den Therapeuten, der das Therapiegerät bedient, zu entlasten,
ist ein Transportwagen vorgesehen, der das Therapiegerät trägt. Ein Ausführungsbeispiel
für einen derartigen Transportwagen ist in den Figuren 5 und 6 wiedergegeben. Die
Figuren 5 und 6 zeigen einen fahrbaren Transportwagen auf Rädern, der eine Hubplatte
24 aufweist, auf der das Therapiegerät montiert ist. Die Hubplatte 24 ist ferner mit
einem Hubführungsschlitten 26 verbunden, der entlang einer Hubführung 25 verschiebbar
ist. Die Hubführung 25 erstreckt sich vorzugsweise vertikal und ist senkrecht zum
Hubführungsschlitten 26 ausfahrbar.
[0043] Die Hubplatte 24 ist rechtwinklig zum Hubführungsschlitten 26 ausgerichtet, so dass
eine Längsbewegung des Hubführungsschlittens 26 entlang der vertikalen Hubführung
25 eine Änderung der Höhenlage der Hubplatte 24 bewirkt. Zum Verschieben des Hubführungsschlittens
26 entlang der Hubführung 25 ist eine Kurbel 30 vorgesehen, die von Hand betätigbar
ist.
[0044] Die Hubführung 25 ist an einem Wagenrahmen 29 befestigt, der auch die Räder trägt,
über die der Transportwagen auf dem Boden abrollt. Auf der Hubplatte 24 ist ferner
ein Drehkippgelenk angeordnet, das ein Drehelement 27 und ein Kippelement 28 umfasst.
Das Kippelement 28 ist mit dem zweiten Schenkel des Rahmens 22 des Therapiegeräts
drehverbunden. Wie aus der Zusammenschau der Figuren 5 und 6 gut erkennbar ist, ist
das Therapiegerät über das Kippelement 28 aus einer ersten Position, in der der zweite
Schenkel horizontal angeordnet ist, in eine zweite Position kippbar, in der der erste
Schenkel 31 horizontal angeordnet ist. In der ersten Position ist das Therapiegerät
für die Therapie eines liegenden Patienten einsetzbar. In der zweiten Position können
sitzende Patienten trainiert werden. Das Drehelement 27 ermöglicht das Verdrehen des
Therapiegeräts auf der Hubplatte, um es beispielsweise an einen schräg im Bett liegenden
Patienten anzupassen.
[0045] Der Transportwagen ist besonders hilfreich bei der Therapie von liegenden Patienten.
Dabei wird der Transportwagen mit angehobener Hubplatte 24 seitlich an ein Patientenbett
herangefahren. Anschließend kann die Hubplatte 24 auf das Bettniveau abgesenkt und
entsprechend weit ausgefahren werden, um das in der ersten Position befindliche Therapiegerät
im Bett, insbesondere auf der Matratze, zu positionieren. Die unteren Extremitäten
des zu behandelnden Patienten können nun an den Haltemitteln 19a, 19b befestigt und
das Therapiegerät anschließend in Gang gesetzt werden.
[0046] Das erfindungsgemäße Therapiegerät ermöglicht eine besonders variable und flexible
Therapie bzw. ein besonders variables und flexibles Training der unteren Extremitäten.
Gleichzeitig ist das erfindungsgemäße Therapiegerät einfach und kompakt aufgebaut
und gewährt daher einen guten Zugang zum Patienten. Durch den Transportwagen wird
die Handhabung des Therapiegeräts weiter erleichtert und insbesondere ein Bediener
des Therapiegeräts, insbesondere ein Therapeut bzw. Physiotherapeut, entlastet.
Bezugszeichenliste
[0047]
10a, 10b Bewegungseinrichtung
11 Linearantrieb
12 Rotationsantrieb
11a, 12a Antriebsrolle
11b, 12b Stellrolle
13 erstes Übertragungsmittel
14 zweites Übertragungsmittel
15 Linearführung
16 Schlitten
17 Rotationsrolle
18 Umlenkrolle
19a, 19b Haltemittel
20 Spannvorrichtung
21 Übersetzungsvorrichtung
22 Rahmen
23 Spannrolle
24 Hubplatte
25 Hubführung
26 Hubführungsschlitten
27 Drehelement
28 Kippelement
29 Wagenrahmen
30 Kurbel
31 erster Schenkel
32 zweiter Schenkel
33 Quertraverse
1. Therapiegerät zum Training von unteren Extremitäten eines Menschen mit einem Rahmen
(22) und unabhängig voneinander bewegbaren Bewegungseinrichtungen (10a, 10b), die
jeweils ein Haltemittel (19a, 19b) zur Befestigung einer Extremität aufweisen, das
drehbar mit einem Schlitten (16) gekoppelt ist, wobei der Schlitten (16) entlang einer
am Rahmen (22) befestigten Linearführung (15) verschiebbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bewegungseinrichtungen (10a, 10b) jeweils zwei flexible Übertragungsmittel (13,
14) umfassen, die über am Rahmen gelagerte Umlenkrollen (18) geführt sind und sich
zumindest abschnittsweise parallel zur Linearführung (15) erstrecken, wobei ein erstes
Übertragungsmittel (13) den Schlitten (16) mit einem Linearantrieb (11) verbindet
derart, dass der Schlitten(16) entlang der Linearführung (15) bewegbar ist, und ein
zweites Übertragungsmittel (14) eine Rotationsrolle (17) des Haltemittels (19a, 19b)
mit einem Rotationsantrieb (12) koppelt derart, dass das Haltemittel (19a, 19b) rotierbar
ist.
2. Therapiegerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rahmen (22) in Form eines rechtwinkligen Dreiecks ausgebildet ist, wobei die Bewegungseinrichtungen
(10a, 10b) an der Hypotenuse angeordnet sind.
3. Therapiegerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rahmen (22) zwei senkrecht zueinander angeordnete Schenkel (31, 32) und eine die
Schenkel (31, 32) verbindende Quertraverse (33) aufweist, wobei die Linearführungen
(15) an der Quertraverse (33) befestigt sind.
4. Therapiegerät nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schenkel (31, 32) unterschiedliche Schenkellängen aufweisen.
5. Therapiegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das flexible Übertragungsmittel (13, 14) als Riemen, insbesondere als Zahnriemen,
oder als Kette ausgebildet ist.
6. Therapiegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
am Linearantrieb (11) und am Rotationsantrieb (12) unterschiedliche Geschwindigkeiten
einstellbar sind derart, dass das Haltemittel (19a, 19b) rotiert wird.
7. Therapiegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
am Linearantrieb (11) und am Rotationsantrieb (12) gleiche Geschwindigkeiten einstellbar
sind derart, dass das Haltemittel (19a, 19b) ebenengleich gehalten wird.
8. Therapiegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Rotationsrolle (17) zwischen zwei Spannrollen (23) angeordnet ist, die drehbar
am Schlitten (16) gelagert und mit dem zweiten Übertragungsmittel (14) im Eingriff
sind.
9. Verfahren zum Betreiben eines Therapiegerät nach Anspruch 1, bei dem die der Linearantrieb
(11) mit einer ersten Geschwindigkeit und der Rotationsantrieb (12) mit einer zweiten
Geschwindigkeit angetrieben werden, wobei die Geschwindigkeiten zum ebenengleichen
Halten des Haltemittels (19a, 19b) gleich und zum Rotieren des Haltemittels (19a,
19b) unterschiedlich eingestellt werden.
10. Transportwagen mit einem Therapiegerät nach Anspruch 1 und einer Hebeeinrichtung,
die eine ausfahrbare Hubplatte (24) zur Aufnahme des Therapiegeräts aufweist, wobei
auf der Hubplatte (24) ein Kippgelenk (28) befestigt ist, das mit dem Rahmen (22)
des Therapiegeräts verbunden ist derart, dass das Therapiegerät von einer ersten Position,
in der ein erster Schenkel (31) des Rahmens (22) horizontal angeordnet ist, in eine
zweite Position kippbar ist, in der ein zweiter Schenkel (32) des Rahmens (22) horizontal
angeordnet ist.