[0001] Der Inhalt der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2012 201 115.3 wird durch Bezugnahme hierin aufgenommen.
[0002] Die Erfindung betrifft eine Greifzange für ein Spielzeug, insbesondere für ein Spielfahrzeug.
Ferner betrifft die Erfindung ein Spielzeug, insbesondere ein Spielfahrzeug mit einer
derartigen Greifzange.
[0003] Derartige Greifzangen sind durch offenkundige Vorbenutzung bekannt.
[0004] Aus der
JP 2002 120 989 A ist eine Greifzange zum Heben realer Lasten bekannt.
[0005] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Greifzange für ein Spielzeug
derart weiterzuentwickeln, dass das Spielerlebnis gesteigert ist.
[0006] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Greifzange mit den im Anspruch
1 angegebenen Merkmalen.
[0007] Durch die erfindungsgemäße Steuerstange sorgt das zu ergreifende Gut selbst für eine
automatische Umstellung der Greifzange zwischen der Freigabestellung und der Greifstellung
der Greifkörper. Dieser Automatismus ermöglicht Spielsituationen mit der Greifzange,
die beim Ergreifen eines zu ergreifenden Guts einem realem Vorbild angenähert sind.
[0008] Eine Vorspanneinrichtung nach Anspruch 2 ermöglicht eine Vorspannung der Greifzange
in die Freigabestellung und/oder in die Greifstellung, was das Spielerlebnis weiter
steigert. Die Druckfedereinheit kann sich zumindest indirekt an einem Zangenabschnitt
und/oder an einem Hebelabschnitt der Greifkörper abstützen.
[0009] Eine Ausgestaltung der Steuerstange nach Anspruch 3 verbindet elegant die Funktionen
"Umstellungssteuerung" und "Druckfeder-Kraftübertragung" in ein und demselben Bauteil,
nämlich in der Steuerstange.
[0010] Bei einer Anordnung nach Anspruch 4 dient die Vorspannung der Druckfedereinheit zunächst
zum Offenhalten der Greifzange in der Freigabestellung der Greifkörper und, nach Überwinden
eines Totpunkts beim Durchtreten der Wirklinie der Druckfedereinheit durch die Verbindungslinie
zwischen den beiden Greifkörper-Verbindungsgelenken, zum Schließen der Greifzange
in Richtung der Greifstellung der Greifkörper. Dies nähert die Wirkungsweise der Greifzange
nochmals weiter an ein reales Vorbild an.
[0011] Eine Ausgestaltung nach Anspruch 5 ermöglicht eine kompakte Anordnung der Druckfedereinheit
mit dem Grundkörper.
[0012] Eine Ausgestaltung nach Anspruch 6 führt ebenfalls zur Möglichkeit einer kompakten
Ausgestaltung der Greifzangenmechanik.
[0013] Entsprechendes gilt für eine Steuerstangen-Anlenkung nach Anspruch 7.
[0014] Eine Ausgestaltung der Steuerstange mit Stangenabschnitten nach Anspruch 8 verbessert
eine Stabilität einer Bewegungsführung der Greifzange. Auch die beiden Greifkörper
und/oder ein Hebelabschnitt zumindest eines der Greifkörper kann entsprechend mit
zwei Komponentenabschnitten ausgeführt sein, was in gleicher Weise eine Stabilität
der Bewegungsführung der Greifzange verbessert.
[0015] Ein Betätigungselement nach Anspruch 9 kann gemeinsam mit einem Gegen-Halteelement,
das beispielsweise am Grundkörper angebracht ist, ein einfaches Öffnen der Greifzange
aus der Greifstellung oder aus einer vollständig geschlossenen Schließstellung gewährleisten.
Das Gegen-Halteelement kann gleichzeitig eine Abdeckung einer Komponente der Greifkörper-Vorspanneinrichtung
und insbesondere der Druckfedereinheit darstellen.
[0016] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- in einer Seitenansicht eine Greifzange für ein Spielfahrzeug, dargestellt in einer
Greifstellung, bei der ein stirnseitig dargestelltes Objekt, beispielsweise eine Stange
oder ein Miniatur-Spielzeug-Baumstamm, ergriffen ist;
- Fig. 2
- in einer Aufsicht die Greifzange nach Fig. 1 in einer Offenstellung;
- Fig. 3
- einen Schnitt gemäß Linie III-III in Fig. 2;
- Fig. 4
- ebenfalls in einer Aufsicht die Greifzange in der Greifstellung nach Fig. 1;
- Fig. 5
- einen Schnitt gemäß Linie V-V in Fig. 4;
- Fig. 6
- in einer Aufsicht die Greifzange in einer maximal geschlossenen Schließstellung von
Greifkörpern der Greifzange;
- Fig. 7
- einen Schnitt gemäß Linie VII-VII in Fig. 6; und
- Fig. 8
- eine Explosionsdarstellung der Greifzange 1.
[0017] Eine Greifzange 1 ist Ausrüstungs-Bestandteil eines Spielzeugs, insbesondere eines
Spielfahrzeugs, beispielsweise im Maßstab 1:16. Abgesehen gegebenenfalls von Einzelkomponenten
ist die Greifzange 1 insgesamt aus Kunststoff und insbesondere aus Spritzguss-Bestandteilen
gefertigt.
[0018] Die Greifzange 1 hat einen Zangen-Grundkörper 2 und einen ersten Greifkörper 3, der
in der Fig. 1 links dargestellt ist, sowie einen zweiten Greifkörper 4, der in der
Fig. 1 rechts dargestellt ist. Die beiden Greifkörper 3, 4 sind die Zangenkomponenten
der Greifzange 1. Der erste Greifkörper 3 ist über ein erstes Greifkörper-Verbindungsgelenk
5 mit Gelenkachse 6 mit dem Grundkörper 2 verbunden. Der zweite Greifkörper 4 ist
über ein zweites Grundkörper-Verbindungsgelenk 7 mit Gelenkachse 8 mit dem Grundkörper
2 verbunden. Die Greifkörper 3, 4 sind zwischen einer Freigabestellung (vergleiche
Fig. 3) mit geöffneter Greifzange 1, also mit vollständig ausgeschwenkten Zangen-Komponenten
und einer Greifstellung, die in der Fig. 1 dargestellt ist, mit geschlossener Greifzange
1 umstellbar.
[0019] Der Grundkörper 2 hat einen Verbindungsabschnitt 8a, über den die Greifzange 1 beispielsweise
mit einem Kranarm, insbesondere gelenkig bzw. beweglich, abnehmbar verbindbar ist.
[0020] Einer der beiden Greifkörper 3, 4, nämlich der in der Fig. 1 rechte Greifkörper 4,
ist als Hebelkörper gebildet und hat einerseits einen Zangenabschnitt 9 und andererseits
einen Hebelabschnitt 10. Das zweite Greifkörper-Verbindungsgelenk 7 ist zwischen dem
Zangenabschnitt 9 und dem Hebelabschnitt 10 angeordnet.
[0021] In der Greifstellung kann die Greifzange 1 ein externes Greifteil 9a, zum Beispiel
einen Spielzeug-Miniatur-Baumstamm ergreifen, der in der Fig. 1 in einer Stirnansicht
dargestellt ist.
[0022] Die Greifzange 1 hat weiterhin eine Steuerstange 11. Diese ist mit beiden Greifkörpern
3, 4 über jeweils ein Steuerstangen-Verbindungsgelenk 12, 13 mit zugehöriger Gelenkachse
14, 15 verbunden. Die Steuerstange 11 ist hierzu einerseits über das Steuerstangen-Verbindungsgelenk
12 mit dem ersten Greifkörper 3 und andererseits über das Steuerstangen-Verbindungsgelenk
13 mit dem Hebelabschnitt 10 des zweiten Greifkörpers 4 verbunden.
[0023] Die Verbindungsgelenke 5, 7, 12 und 13 haben zueinander parallel verlaufende Gelenkachsen.
[0024] Bei geöffneter Greifzange 1, also in der Freigabestellung nach Fig. 3, ist die Steuerstange
11 in einem frei zugänglichen Zangen-Erfassungsbereich 16 der Greifzange 1 angeordnet.
[0025] Durch Kontakt der Steuerstange 11 mit einem zu ergreifenden Gut, also beispielsweise
mit dem Greifteil 9a, ist die Steuerstange 11 umstellbar zwischen einer in der Fig.
3 dargestellten Steuerstangen-Freigabestellung mit geöffneter Greifzange 1 und einer
Steuerstangen-Greifstellung nach Fig. 1 mit geschlossener Greifzange 1.
[0026] Die Steuerstange 11 ist am Zangenabschnitt des Greifkörpers 3 angelenkt.
[0027] Der Greifkörper 3 hat lediglich einen Zangenabschnitt, aber keinen Hebelabschnitt.
Bei einer nicht dargestellten Ausführung können auch beide Greifkörper jeweils einen
Zangen- und jeweils einen Hebelabschnitt aufweisen.
[0028] Die beiden Greifkörper 3, 4 und die Steuerstange 11 haben zwei in Richtung der Gelenkachsen
der Verbindungsgelenke 5, 7, 12 und 13 voneinander beabstandete und fest miteinander
verbundene Komponentenabschnitte 3a, 3b, 4a, 4b und 11a, 11b. Der Hebelabschnitt 10
des zweiten Greifkörpers 4 weist ebenfalls zwei in Richtung der Gelenkachsen der Verbindungsgelenke
5, 7, 12 und 13 voneinander beabstandete und fest miteinander verbundene Hebel-Unterabschnitte
10a, 10b auf. Diese Komponentenabschnitte Xa, Xb verbessern eine Stabilität einer
Bewegungsführung der Greifzange 1 zwischen der Freigabestellung nach Fig. 3, der Greifstellung
nach Fig. 1 sowie einer vollständigen Schließstellung nach Fig. 7.
[0029] In den Fig. 3, 5 und 7 sind zur Verbesserung einer Veranschaulichung kinematischer
Verhältnisse Verbindungslinien zwischen den Gelenkachsen der Verbindungsgelenke 5,
7, 12 und 13 hervorgehoben dargestellt.
[0030] An einem freien Ende der Steuerstange 11 ist ein Betätigungselement 17 angeordnet.
Das Steuerstangen-Verbindungsgelenk 13 ist zwischen dem freien Ende 17 und dem Steuerstangen-Verbindungsgelenk
12 angeordnet.
[0031] Die Greifzange 1 hat eine Greifkörper-Vorspanneinrichtung 18. Letztere hat eine Druckfedereinheit
19 mit einem Federkolben 20 und einer Druckfeder 21. Die Druckfedereinheit 19 stützt
sich zumindest indirekt an beiden Greifkörpern 3, 4 ab und ist an diese angelegt.
Dabei ist die Steuerstange 11 ein Teil einer Abstütz-Übertragungsmechanik zwischen
der Druckfedereinheit 19 und dem ersten Greifkörper 3.
[0032] Am ersten Greifkörper 3 stützt sich die Druckfedereinheit 19 über das zweite Steuerstangen-Verbindungsgelenk
13, die Steuerstange 11 und das erste Steuerstangen-Verbindungsgelenk 12 ab.
[0033] Über das gleiche Ende der Druckfedereinheit 19 stützt sich diese, ebenfalls über
das zweite Steuerstangen-Verbindungsgelenk 13, am Hebelabschnitt 10 des zweiten Greifkörpers
4 ab.
[0034] Am Grundkörper 2 stützt sich die Druckfedereinheit 19 an einem Widerlagerabschnitt
22 ab. Die Druckfeder 21 ist also vorgespannt zwischen dem zweiten Steuerstangen-Verbindungsgelenk
13 und dem Widerlagerabschnitt 22.
[0035] Die Druckfedereinheit 19 stützt sich also zwischen dem Grundkörper 2 einerseits und
zumindest mittelbar den beiden Greifkörpern 3, 4 andererseits, nämlich direkt am zweiten
Greifkörper 4 und indirekt über die Steuerstange 11 am ersten Greifkörper 3, ab.
[0036] Eine Kraft-Wirklinie 23 einer Vorspannung der Druckfedereinheit 19 in der Freigabestellung
nach Fig. 3 kreuzt eine Verbindungslinie 24 zwischen den beiden Greifkörper-Verbindungsgelenken
5, 7. In der Freigabestellung nach Fig. 3 hält die Vorspannkraft der Greifkörper-Vorspanneinrichtung
18 die Greifzange 1 somit offen.
[0037] Die Steuerstange 11 ist so angeordnet, dass bei einer Umstellung der Steuerstange
11 von der Steuerstangen-Freigabestellung nach Fig. 3 in die Steuerstangen-Greifstellung,
beispielsweise nach Fig. 5, der durch das zweite Steuerstangen-Verbindungsgelenk 13
gebildete Abstützpunkt der Druckfedereinheit 19 am Hebelabschnitt 10 des Greifkörpers
4 die Verbindungslinie 24 zwischen den beiden Greifkörper-Verbindungsgelenken 5, 7
durchtritt. Nach diesem Durchtreten des Abstützpunktes 13 durch die Verbindungslinie
24 wirkt die Druckfedereinheit 19, wie die Abfolge der Fig. 5 und 7 verdeutlicht,
in Schließrichtung der Greifzange 1. Der Abstützpunkt fällt mit der Gelenkachse 15
des zweiten Steuerstangen-Verbindungsgelenks 13 am Hebelabschnitt 10 des zweiten Greifkörpers
4 zusammen.
[0038] Am Grundkörper 2 ist eine hülsenförmige Schutzabdeckung 25 für den Federkolben 20
der Druckfedereinheit 19 angeformt. Diese Schutzabdeckung 25 dient gleichzeitig als
Gegen-Halteelement für das Betätigungselement 17 zum Öffnen der Greifzange 1 zum Beispiel
aus der vollständigen Schließstellung nach Fig. 7.
1. Greifzange (1) für ein Spielzeug,
- mit einem Grundkörper (2),
- mit einem ersten Greifkörper (3) und einem zweiten Greifkörper (4), die beide über
jeweils ein Greifkörper-Verbindungsgelenk (5, 7) mit dem Grundkörper (2) verbunden
sind und zwischen einer Freigabestellung mit geöffneter Greifzange (1) und einer Greifstellung
mit geschlossener Greifzange (1) umstellbar sind,
- wobei mindestens einer der Greifkörper (3, 4) als Hebelkörper (4) gebildet ist und
aufweist:
-- einen Zangenabschnitt (9) und
-- einen Hebelabschnitt (10),
- wobei das zugehörige Greifkörper-Verbindungsgelenk (7) zwischen dem Zangenabschnitt
(9) und dem Hebelabschnitt (10) angeordnet ist,
- mit einer Steuerstange (11), die mit beiden Greifkörpern (3, 4) über jeweils ein
Steuerstangen-Verbindungsgelenk (12,13) verbunden und bei geöffneter Greifzange (1)
zwischen den beiden Greifkörpern (3, 4) in einem frei zugänglichen Zangen-Erfassungsbereich
(16) angeordnet ist und durch Kontakt mit einem zu ergreifenden Gut (9a) umstellbar
ist zwischen
-- einer Steuerstangen-Freigabestellung mit geöffneter Greifzange (1) und
-- einer Steuerstangen-Greifstellung mit geschlossener Greifzange (1).
2. Greifzange nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Greifkörper-Vorspanneinrichtung (18) mit einer Druckfedereinheit (19), die sich
an den beiden Greifkörpern (3, 4) abstützt und an diese angelenkt ist.
3. Greifzange nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerstange (11) Teil einer Abstütz-Übertragungsmechanik zwischen der Druckfedereinheit
(19) und einem der beiden Greifkörper (3, 4) ist.
4. Greifzange nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckfedereinheit (19) derart angeordnet ist, dass in der Freigabestellung eine
Kraft-Wirklinie (23) der Druckfedereinheit (19) eine Verbindungslinie (20) zwischen
den beiden Greifkörper-Verbindungsgelenken (5, 7) kreuzt und die Greifzange (1) somit
offen hält, wobei die Steuerstange (11) so angeordnet ist, dass bei Umstellung der
Steuerstange (11) von der Steuerstangen-Freigabestellung in die Steuerstangen-Greifstellung
ein Abstützpunkt (13) der Druckfedereinheit (19) an mindestens einer der Greifkörper
(4) die Verbindungslinie (24) zwischen den beiden Greifkörper-Verbindungsgelenken
(5, 7) durchtritt.
5. Greifzange nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Druckfedereinheit (19) zwischen dem Grundkörper (2) und mindestens einer
der beiden Greifkörpern (3, 4) abstützt.
6. Greifzange nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstützpunkt (13) der Druckfedereinheit (19) an einem der Greifkörper (4) zusammenfällt
mit einer Gelenkachse (15) eines der beiden Steuerstangen-Verbindungsgelenke (13).
7. Greifzange nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerstange (11) einerseits an einem Zangenabschnitt (3) eines der beiden Greifkörper
(3, 4) und andererseits an einem Hebelabschnitt (10) das anderen der beiden Greifkörpern
(3, 4) angelenkt ist.
8. Greifzange nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerstange (11) zwei in Richtung der Gelenkachsen (13, 15) der Steuerstangen-Verbindungsgelenke
(12, 13) voneinander beabstandete und fest miteinander verbundene Stangenabschnitte
(11a, 111b) aufweist.
9. Greifzange nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an einem freien Ende der Steuerstange (11) ein Betätigungselement (17) angeformt
ist.
10. Spielzeug mit einer Greifzange nach einem der Ansprüche 1 bis 9.