[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Backenwechsel in Vierbacken-Schmiedevorrichtungen
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Die Erfindung ist bei der Druckbearbeitung von Metallen, und zwar bei Hilfsvorrichtungen
dafür einsetzbar. Sie kann dafür eingesetzt werden, um die Schmiedebacken in den Vierbacken-Schmiedevorrichtungen
schnell aus- und einzubauen.
[0003] Die Erfindung kann im Maschinenbau und in der Hüttenindustrie in Schmiedepresswerken
zur Herstellung von Schmiedestücken in hydraulischen Schmiedepressen mit Vierbacken-Schmiedevorrichtungen
verwendet werden.
[0004] Aus dem Stand der Technik (1) ist eine Backenwechselvorrichtung bekannt, die ein
Bestandteil eines Werkzeugmanipulators für Freiformschmiedepressen ist und eine Bühne
aufweist. Die Bühne ist mit einem Drehtisch des Werkzeugmanipulators mittels gelenkig
befestigter gleichgroßer Hebel gekoppelt. Die Bühne ist auch mit einer darauf angeordneten
Greifvorrichtung mit Klemm- und Drehantrieben verbunden.
[0005] Dabei ist der mittlere Teil eines der Hebel gelenkig mit einer Kolbenstange eines
Hauptarbeitszylinders verbunden. Der Hauptarbeitszylinder ist am Drehtisch aufgebaut.
[0006] Jedoch stellt diese bekannte Vorrichtung keine Austauschbarkeit von gleichzeitig
mehreren Backen, z. B. in Schmiedevorrichtungen mit vier Backen (2), dar.
[0007] Aus dem Stand der Technik ist auch eine Vorrichtung für einen Backenwechsel bekannt,
die auf einem Drehtisch eines Werkzeugmanipulators montiert ist. Die Vorrichtung besteht
aus zwei Paaren von gelenkig angeordneten gleich großen Hebeln und zwei Parallelstützen,
Arbeitszylindern und einer Greifvorrichtung. Die Parallelstützen sind zu einem Rahmen
mit zwei Paaren gleich großer Hebel zusammengefügt, und zwar so, dass die Verschiebbarkeit
über die Höhe der oberen Stütze parallel zur unteren Stütze ermöglicht ist. Die Arbeitszylinder
mit Kolbenstangen sind gelenkig mit den Paaren der gleich großen Hebel verschiebbar
verbunden. Die Greifvorrichtung ist auf der oberen Stütze angeordnet und besteht aus
einer Spannzange, einem doppelwirkenden Doppelzylinder und einem Drehantrieb für die
Greifvorrichtung (3).
[0008] Der Mangel dieser bekannten Vorrichtung ist ihre niedrige Leistungsfähigkeit, denn
sie stellt keinen gleichzeitigen Wechsel von allen vier Backen in Vierbacken-Schmiedevorrichtungen
sicher (4).
[0009] Es ist Aufgabe der Erfindung, mittels einer baulichen Veränderung der Vorrichtung
einen gleichzeitigen Wechsel von vier Backen in Vierbacken- Schmiedevorrichtungen
zu ermöglichen und dadurch die Produktionsleistung des Fertigungsvorgangs beim Umrüsten
der Anlage zu erhöhen.
[0010] Die gestellte Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0011] Die Vorrichtung für einen Backenwechsel in Vierbacken-Schmiedevorrichtungen weist
einen Rahmen auf, der durch gelenkig verbundene gleich große Hebel und zwei damit
gelenkig verbundene Parallelstützen in der Höhe verschiebbar ausgebildet ist. Gemäß
der Erfindung weist die Vorrichtung zwei parallel angeordnete Rahmen auf. Jeder Rahmen
besteht aus je zwei II-förmigen Stützen. Die Stützen sind an allen Seiten gelenkig
mittels vier Knickhebeln paarweise miteinander und gelenkig zu Paaren verbunden. Dabei
sind an diesen Rahmenstützen zwei Paare von gleich großen Verstellhebeln gelenkig
befestigt, wobei die Hebel in jedem Paar ebenfalls gelenkig verbunden sind. Die Paare
der Verstellhebel sind miteinander mit Hilfe einer Einstellschraube verbunden. Die
Einstellschraube geht durch die gelenkigen Verbindungen der Verstellhebel durch und
hat an einem seiner Enden einen Griff. Dabei sind Bolzen auf den Stützen sowie an
den Gelenkverbindungsstellen der Knickhebel so angeordnet, dass sie in Transportlöcher
der Backen einführbar sind. Die unteren Stützen der Rahmen sind miteinander mittels
einer Kupplung verbunden.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt
und näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Vorrichtung für einen Backenwechsel in auseinandergespreizter Stellung ohne Backen
in axonometrischer Ansicht,
- Fig. 2
- die Vorrichtung in auseinandergespreizter Stellung mit den Backen in axonometrischer
Ansicht,
- Fig. 3
- die Vorrichtung in zusammengerückter Stellung mit den Backen in axonometrischee Ansicht,
- Fig. 4
- die Vorrichtung in zusammengerückter Stellung mit den Backen auf einer Gabel, die
von einem Manipulator festgehalten wird, in axonometrischer Ansicht und
- Fig. 5
- die Vorrichtung in zusammengerückter Stellung mit den Backen auf einem Stand in Frontansicht.
[0013] Die Vorrichtung für den Backenwechsel weist zwei parallel angeordnete Rahmen A und
B (Fig. 1) auf. Jeder der Rahmen besteht aus zwei Π-förmigen Stützen 1 und 2 bzw.
3 und 4. Die Stützen sind an allen Seiten miteinander gelenkig mittels vier Knickhebeln
paarweise, und zwar gelenkig in Paaren 5 und 6, 7 und 8, 9 und 10, 11 und 12, 13 und
14, 15 und 16, 17 und 18, 19 und 20 (Fig. 1), verbunden. Zwei Paare gleich großer
Verstellhebel 21 und 22, 23 und 24 sind an den Stützen 1 bis 4 der Rahmen A und B
mit Hilfe von Achsen 25 und Schrauben 26 gelenkig befestigt. In jedem Paar der Verstellhebel
21 und 22 und 23 und 24 sind die Hebel auch gelenkig verbunden, und die Paare der
Verstellhebel 21 und 22, 23 und 24 sind miteinander mittels einer Einstellschraube
27 verbunden. Die Einstellschraube 27 geht durch die gelenkigen Verbindungen der Verstellhebel.
An einem Ende der Einstellschraube 27 ist ein Griff 28 angeordnet. Auf den Stützen
1 bis 4 und an den Stellen der gelenkigen Verbindung der Knickhebel 5 bis 20 sind
Bolzen 29 bis 44 angeordnet. Je acht der Bolzen 29 bis 44 sind auf jedem Rahmen A
und B angeordnet, und zwar: Auf jeder Stütze 1 bis 4 mit Π-förmigem Querschnitt befinden
sich je zwei Bolzen, und je vier Bolzen sind an den Stellen der gelenkigen Verbindung
der Knickhebel 5 bis 20 angeordnet. Darüber hinaus sind die unteren Stützen 2 und
4 der Rahmen A und B miteinander anhand einer Kupplung 45 verbunden.
[0014] Die Vorrichtung für einen Backenwechsel arbeitet wie folgt.
[0015] Zwei zusammengebaute Rahmen A und B werden in den Arbeitsbereich einer Vierbacken-Schmiedevorrichtung
(in der Figur nicht abgebildet) mit den vorher auseinandergespreizten vier Backen
46 bis 49 eingeführt. Die Rahmen A und B werden auf diese Backen 46 bis 49 an beiden
Seiten gesetzt, indem sie auf die Bolzen 29 bis 44 aufgesetzt werden. Sie werden oben
verschraubt (in der Figur nicht abgebildet) und unten mit Hilfe der Kupplung 45 (Fig.
1, 2) befestigt. Danach werden die vier Einstellhebel 21 bis 24 zusammen mit der Einstellschraube
27 an den Rahmen A und B mit Hilfe der Achsen 25 und der Schrauben 26 befestigt. Der
Griff 28 wird an der Einstellschraube 27 angebaut. Danach werden die Spannpratzen
für die Befestigung der Backen 46 bis 49 an der Schmiedevorrichtung (in der Figur
nicht abgebildet) bis auf die unteren Spannpratzen gelöst. Die Backen 46 bis 49 werden
zusammengerückt, indem der Griff 28 mit der Einstellschraube 27 (Fig. 3) gedreht wird.
Nachdem die Backen 46 bis 49 zusammengeschlossen sind, werden auch die unteren Spannpratzen
der Backe 46 gelöst. Eine Gabel 50 wird mit Hilfe des Manipulators 51 unter den ganzen
Satz der Backen 46 bis 49 mit der Vorrichtung hingeschoben. Der Satz der Backen 46
bis 49 wird angehoben (um 50 - 80 mm) und aus dem Arbeitsbereich der Vierbacken-Schmiedevorrichtung
(Fig. 4) ausgefahren. Der Manipulator 51 mit der Gabel 50 versetzt den ganzen Backensatz
und setzt ihn auf dem speziellen Stand 52 ab, wo der Backensatz mit Hilfe von einem
Kran gewechselt wird (Fig. 5).
[0016] Die Montage des Backensatzes erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Der Satz von Backen
46 bis 49 wird zusammen mit der darauf befestigten Vorrichtung zum Backenwechsel mit
Hilfe des Manipulators 51 mit der Gabel 50 in den Arbeitsbereich der Vierbacken-Schmiedevorrichtung
eingefahren. Danach wird der Griff 28 mit der Einstellschraube 27 gedreht. Die Backen
46 bis 49 werden bis zur Berührung mit den Auflageflächen der Schmiedevorrichtung
auseinandergespreizt. Die Backen 46 bis 49 werden mit Hilfe von Spannpratzen befestigt
(in der Figur nicht abgebildet). Danach wird die Kupplung 45 ausgebaut. Die Bolzen
29 bis 44 werden ausgebaut, und schließlich werden die Rahmen A und B der Vorrichtung
von den Backen 46 bis 49 entfernt.
[0017] Somit ermöglicht die erfindungsgemäße Vorrichtung, gleichzeitig die vier Backen 46
bis 49 in der Vierbacken-Schmiedevorrichtung auszutauschen. Dadurch wird die Leistung
des gesamten Fertigungsvorgangs bei der Umrüstung der Anlage sichergestellt.
[0018] Informationsquellen:
- 1. Erfinderzertifikat UdSSR 515635 IPC B25J 11/00, 1974.
- 2. Patent RU 2314175, IPC B21J 13/02, 2005.
- 3. Erfinderzertifikat UdSSR 650708, IPC B21J 13/10, 1979.
- 4. Patent RU 2398648, IPC B21 J 13/04, 2008 r.
1. Vorrichtung zum Backenwechsel in Vierbacken-Schmiedevorrichtungen mit einem Rahmen,
der durch gelenkig verbundene gleich große Hebel und zwei damit gelenkig verbundene
Parallelstützen in der Höhe verschiebbar ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet,
dass sie zwei parallel angeordnete Rahmen (A und B) aufweist,
dass jeder der Rahmen (A und B) aus zwei Π-förmigen Stützen (1 und 2, 3 und 4) besteht,
die an jeder Seite mittels vier Knickhebeln (5 bis 20) paarweise gelenkig miteinander
und gelenkig in Paaren (5 und 6, 7 und 8, 9 und 10, 11 und 12, 13 und 14, 15 und 16,
17 und 18, 19 und 20) verbunden sind, dabei sind zwei Paare (21 und 22, 23 und 24)
gleich großer Verstellhebel (21 bis 24) an den Stützen (1 bis 4) gelenkig befestigt,
wobei die Verstellhebel (21 bis 24) in jedem der Paare (21 und 22, 23 und 24) ebenfalls
gelenkig verbunden sind,
dass die Paare (21 und 22, 23 und 24) der Verstellhebel (21 bis 24) miteinander mittels
einer Einstellschraube (27) verbunden sind, die durch die Gelenkverbindungen der Verstellhebel
(21 bis 24) hindurch geht, wobei an einem Ende der Einstellschraube (27) ein Griff
(28) angeordnet ist,
dass auf den Stützen (1 bis 4) und an den Stellen der gelenkigen Verbindung der Knickhebel
(5 bis 20) Bolzen (29 bis 44) angeordnet sind, und zwar so, dass sie in Transportlöcher
der Backen (46 bis 49) einführbar sind, und
dass die unteren Stützen (2, 4) der Rahmen (A und B) miteinander mittels einer Kupplung
(45) verbunden sind.
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