(19)
(11) EP 2 620 402 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.07.2013  Patentblatt  2013/31

(21) Anmeldenummer: 12152840.0

(22) Anmeldetag:  27.01.2012
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65H 54/62(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(71) Anmelder: THE Machines Yvonand SA
1462 Yvonand (CH)

(72) Erfinder:
  • Reith, Wolfgang
    1462 Yvonand (CH)

(74) Vertreter: BOVARD AG 
Optingenstrasse 16
3000 Bern 25
3000 Bern 25 (CH)

   


(54) Wickel- und Abbindeinrichtung für ein langgestrecktes Gut, insbesondere Schlauch, Rohr oder Kabel


(57) In einer Wickel- und Abbindeinrichtung wird ein langgestrecktes Gut (2) in einer Wickelstation (5) in eine mehrlagige Wickelrolle gewickelt, in einer Abbindstation (6) erfolgt das toroidale Abbinden der mehrlagigen Wickelrolle (1). Zum Überführen der gewickelten Wickelrolle (1) in die Abbindstation (6) ist ein Wagen (25) vorgesehen, welcher über den Umfang der Wickelrolle (1) verteilt angeordnete Rollen (14) aufweist. Diese sind derart angeordnet, dass die Rollen (14) im Wesentlichen radial an die Wickelrolle (1) anstellbar und von dieser abstellbar sind, wobei die Rollen (14) beim Beenden des Wickelvorgangs an die Wickelrolle (1) angestellt sind. Beim Verfahren des Wagens (25) wird die Wickelrolle (1) mit den angestellten Rollen (14) entlang einer Gleitbahnebene (9) in die Abbindstation (6) verschoben, die Rollen (14) bleiben während des Abbindens an die Wickelrolle (1) angestellt, wodurch erreicht wird, dass die Wickelrolle (1) vom Wickelvorgang bis nach dem Abbinden dauernd in der entsprechenden Form gehalten wird.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Wickel- und Abbindeinrichtung für ein langgestrecktes Gut, insbesondere Schlauch, Rohr oder Kabel, mit einer Wickelstation zum Herstellen einer mehrlagigen Wickelrolle um eine zentrale Wickelrollenachse, einer Abbindstation zum toroidalen Abbinden der mehrlagigen Wickelrolle und mit Transportmitteln zum Überführen der in der Wickelstation erstellten Wickelrolle in die Abbindstation.

[0002] Derartige langgestreckte Güter wie Schläuche, Rohre oder Kabel werden vielfach kontinuierlich hergestellt. Dieses kontinuierlich hergestellte langgestreckte Gut wird in einer Wickelstation zu einer mehrlagigen Wickelrolle aufgewickelt. Dieses Aufwickeln erfolgt üblicherweise auf einen Wickelkern, der mit flanschartigen Scheiben versehen ist. Wenn das langgestreckte Gut beispielsweise ein Kabel ist, wird dieses üblicherweise zum Weitertransport und zur Weiterverarbeitung auf dieser aus Wickelkern und flanschartigen Scheiben bestehender Spule belassen.

[0003] Insbesondere bei Schläuchen oder Rohren sollen aber Wickelrollen hergestellt werden, die spulenfrei sind und welche zur Erhaltung der Form und der Stabilität in toroidaler Richtung abgebunden werden müssen. Die in der Wickelstation entsprechend erstellte Wickelrolle muss somit zur Abbindstation gebracht werden, wobei vermieden werden soll, dass die Wickelrolle während des Verschiebens und Abbindvorgangbeginns die Form verliert und innerhalb der Wickelrolle sogar Verwicklungen entstehen können. Beispielsweise Tropfbewässerungsrohre, die derartig hergestellt und zu Wickelrollen verarbeitet werden, sind sehr heikel, da das Material relativ weich und die Wandungen zum Teil sehr dünn sind, was bei zu grober Behandlung zu Zusammenquetschungen des Rohrkörpers oder Verwicklungen der Wickelrolle führen kann, was die Qualität des danach zu verlegenden und in Einsatz stehenden Tropfbewässerungsrohres massiv beeinträchtigt, und sogar dazu führen kann, dass ein derartig aufgewickeltes Tropfbewässerungsrohr nicht mehr eingesetzt werden kann.

[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, eine Wickel- und Abbindeinrichtung so auszugestalten, dass gewährleistet ist, dass das aufzuwickelnde und abzubindende langgestreckte Gut während des Bearbeitungsvorgangs keinen Schaden nehmen kann, um die gewünschten Qualitäten des langgestreckten Gutes nicht zu beeinträchtigen.

[0005] Erfindungsgemäss erfolgt die Lösung dieser Aufgabe dadurch, dass die Transportmittel aus einem zwischen der Wickelstation und der Abbindstation verfahrbaren Wagen gebildet sind, welcher mindestens drei über den Umfang der Wickelrolle verteilt angeordnete Rollen aufweist, welche an Armen befestigt sind, die derart am Wagen angeordnet sind, dass die Rollen im Wesentlichen radial an die Wickelrolle anstellbar und von dieser abstellbar sind, dass die Rollen beim Beenden des Vorgangs an die Wickelrolle angestellt sind, dass mittels der an die Wickelrolle angestellten Rollen beim Verfahren des Wagens die Wickelrolle entlang einer Gleitbahnebene in die Abbindstation verschiebbar ist und die Rollen während des Abbindens an die Wickelrolle angestellt sind.

[0006] Durch diese erfindungsgemässe Lösung wird erreicht, dass die entstehende Wickelrolle dauernd durch die über den Umfang verteilt angeordneten Rollen gehalten ist und in Form bleibt, dass während des Transports der Wickelrolle von der Wickelstation zur Abbindstation die Wickelrolle ebenfalls dauernd durch die Rollen gehalten sind, was auch während des Abbindvorgangs der Fall ist. Dadurch ist gewährleistet, dass die Wickelrolle vom Entstehungsvorgang bis zum Abbinden ununterbrochen und gleichartig gehalten ist, wodurch die Form der Wickelrolle beibehalten wird und vermieden wird, dass beispielsweise eine Quetschung oder eine Verwicklung des langgestreckten Gutes auftreten kann.

[0007] In vorteilhafter Weise weist die Gleitbahnebene die Form eines Tisches auf, auf welchem die Wickelrolle in der Wickelstation gewickelt, durch den verfahrbaren Wagen in die Abbindstation verschoben und dort abgebunden wird. Durch das horizontale Auflegen der Wickelrolle auf dem Tisch, kann diese optimal gehalten werden.

[0008] In vorteilhafter Weise weist die Wickelstation einen im Durchmesser verstellbaren und axial verfahrbaren Wickelkern auf, der durch eine erste Scheibe und eine zweite Scheibe, die entlang der Achse des Wickelkerns verfahrbar ist, begrenzt ist, wodurch optimale Wickelrollen hergestellt werden können.

[0009] In vorteilhafter Weise ist die erste Scheibe in die Gleitbahnebene integriert, was zur Folge hat, dass die zu verschiebende Wickelrolle ohne Absatz von der zweiten Scheibe auf den Tisch verschoben werden kann.

[0010] In vorteilhafter Weise ist der Wagen entlang Linearführungen verschiebbar, die zwischen der Wickelstation und der Abbindstation angeordnet sind, was eine einfache Bedienbarkeit zur Folge hat.

[0011] Um eine optimale Halterung der Wickelrolle durch die Rollen zu erhalten, sind diese parallel zur Wickelrollenachse ausgerichtet.

[0012] In vorteilhafter Weise sind die Rollen antreibbar, wodurch ermöglicht wird, die Wickelrolle in der Abbindstation um die Wickelrollenachse zu verdrehen, wodurch erreicht werden kann, Abbindungen an verschiedenen Stellen am Umfang der Wickelrolle anbringen zu können.

[0013] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass die Arme als Schwenkhebel ausgebildet sind, deren einer Endbereich jeweils um eine am Wagen angeordnete, parallel zur Wickelrollenachse ausgerichtete Schwenkachse schwenkbar ist und an dessen anderem Endbereich eine Rolle angeordnet ist, wodurch ein einfacher Aufbau erreichbar ist.

[0014] Die Schwenkhebel können aber jeweils auch über ein Achsstück, welches die Schwenkachse bildet, mit einem Steuerhebel verbunden sein, wobei die Schwenkachse auf einem Gleitelement befestigt ist, welches entlang der Linearführungen verschiebbar ist, und der Steuerhebel mit einem Linearantrieb gelenkig verbunden ist, der radial gegen die Wickelrollenachse ausgerichtet ist, wenn sich diese im Wagen befindet. Dadurch wird ein optimaler Bewegungsablauf beim Anstellen der Rollen an die Wickelrolle erhalten, Steuerhebel und Linearantriebe können unterhalb des Tisches angeordnet sein, wodurch die Rollen sehr platzsparend angeordnet werden können.

[0015] In vorteilhafter Weise sind die Schwenkhebel über Antriebsmechanismen verschwenkbar.

[0016] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass die Abbindstation mit einer Auswerfeinrichtung ausgestattet ist, mittels welcher die fertig abgebundene Wickelrolle aus der Abbindstation ausgeworfen werden kann.

[0017] In vorteilhafter Weise sind im Bereich der Abbindstation in die Gleitbahnebene Abstützrollen eingesetzt, die radial zur Wickelrollenachse ausgerichtet sind, wenn sich die Wickelrolle in der Abbindstation befindet. Dadurch wird ein Verdrehen der Wickelrolle um die Wickelrollenachse vereinfacht.

[0018] In vorteilhafter Weise ist in der Abbindstation ein die Form einer Platte aufweisender Niederhalter angeordnet, der auf die abbindbare Wickelrolle absenkbar und von dieser abhebbar ist. Dadurch ist eine optimale Halterung der abzubindenden Wickelrolle in der Abbindstation gewährleistet.

[0019] In vorteilhafter Weise sind in den plattenförmigen Niederhalter weitere Abstützrollen eingesetzt, die radial zur Wickelrollenachse ausgerichtet sind, wenn sich die Wickelrolle in der Abbindstation befindet. Dies hat zur Folge, dass die abzubindende Wickelrolle leichter um die Wickelrollenachse gedreht werden kann.

[0020] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass das Abbinden der Wickelrolle mit einer Stretchfolie erfolgt, wodurch gewährleistet ist, dass die örtliche Pressung im Bereich der Stretchfolie auf das abzubindende, langgestreckte Gut nicht zu gross wird, wodurch vermieden werden kann, dass das langgestreckte Gut in diesem Bereich gequetscht wird.

[0021] Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand der beiliegenden Zeichnung beispielhaft näher erläutert.

[0022] Es zeigt

Fig. 1 in räumlicher Darstellung eine Wickelrolle, die durch die erfindungsgemässe Einrichtung gewickelt und mit Stretchfolie abgebunden worden ist;

Fig. 2 in schematischer und räumlicher Darstellung die erfindungsgemässe Einrichtung während des Wickelvorgangs einer Wickelrolle;

Fig. 3 eine Ansicht auf die unterhalb des Tisches angeordneten Elemente der erfindungsgemässen Einrichtung gemäss Fig. 2:

Fig. 4 eine Ansicht auf den Tisch mit den darauf angeordneten Elementen der erfindungsgemässen Einrichtung gemäss Fig. 2;

Fig. 5 eine schematische und räumliche Ansicht der erfindungsgemässen Einrichtung, bei welcher die Wickelrolle fertig gewickelt ist und mit dem Wagen von der Wickelstation zur Abbindstation verschoben wird;

Fig. 6 eine Ansicht auf die unter dem Tisch angeordneten Elemente der erfindungsgemässen Einrichtung gemäss Fig. 5;

Fig. 7 eine Ansicht auf den Tisch mit den darauf angeordneten Elementen der erfindungsgemässen Einrichtung gemäss Fig. 5;

Fig. 8 eine schematische und räumliche Ansicht der erfindungsgemässen Einrichtung, bei welcher sich die Wickelrolle in der Abbindstation befindet und abgebunden wird;

Fig. 9 eine Ansicht auf die unter dem Tisch angeordneten Elemente der erfindungsgemässen Einrichtung gemäss Fig. 8;

Fig. 10 eine Ansicht auf den Tisch und die darauf angeordneten Elemente der erfindungsgemässen Einrichtung gemäss Fig. 8;

Fig. 11 eine räumliche und schematische Ansicht auf die erfindungsgemässe Einrichtung, bei welcher die Wickelrolle abgebunden ist und sich der Wagen auf dem Rückweg zur Wickelstation befindet;

Fig. 12 eine Ansicht auf die unter dem Tisch angeordneten Elemente der erfindungsgemässen Einrichtung gemäss Fig. 11;

Fig. 13 eine Ansicht auf den Tisch und der darauf angeordneten Elemente der erfindungsgemässen Einrichtung gemäss Fig. 11;

Fig. 14 eine räumliche und schematisch Ansicht auf die erfindungsgemässe Einrichtung, bei welcher eine neue Wickelrolle in der Wickelstation gewickelt wird, während in der Abbindstation die vollständig abgebundene Wickelrolle ausgeworfen wurde;

Fig. 15 in räumlicher Darstellung eine erste Ausführungsform eines Wagens der erfindungsgemässen Einrichtung; und

Fig. 16 eine weitere Ausführungsform eines Wagens einer erfindungsgemässen Einrichtung.



[0023] In Fig. 1 ist eine mit der später noch beschriebenen erfindungsgemässen Einrichtung hergestellte Wickelrolle 1 ersichtlich, welche aus einem aufgewickelten, langgestreckten Gut 2 gebildet ist. Diese Wickelrolle 1 ist mit einer bandförmigen Stretchfolie 3 bereichsweise und toroidal abgebunden worden, mit welcher das gewickelte langgestreckte Gut 2, das in mehreren Lagen 4 geordnet übereinander liegt, in Position gehalten wird. Diese Wickelrolle kann in dieser Form problemlos transportiert werden, die einzelnen Lagen 4 können sich nicht mehr gegeneinander verschieben, die örtliche Belastung durch die Stretchfolie 3 auf das langestreckte Gut ist minimal, auch wenn dieses langgestreckte Gut 2 als Schlauch ausgebildet ist, der beispielsweise aus einem weichen Material hergestellt worden ist und eine geringe Wandstärke aufweist, wie diese beispielsweise für Tropfbewässerungsrohre eingesetzt werden, ist die Gefahr eines Abquetschens praktisch ausgeschlossen, die Rohrqualität bleibt erhalten.

[0024] Die erfindungsgemässe Wickel- und Abbindeinrichtung besteht, wie in Fig. 2 dargestellt ist, aus einer Wickelstation 5 und einer Abbindstation 6, die in einem Maschinenrahmen 7 angeordnet sind. Ebenfalls im Maschinenrahmen 7 gehalten ist ein Tisch 8, der im Wesentlichen horizontal ausgerichtet ist, und der eine Gleitbahnebene 9 bildet. Im Bereich der Wickelstation 5 ist in die Gleitbahnebene 9 eine erste Scheibe 12 eingesetzt, wie dies aus Fig. 5 ersichtlich ist, die in bekannter Weise um eine Vertikalachse drehbar gelagert ist. Diese erste Schreibe 12 bildet einen Teil einer Spule 11, auf die das langgestreckte Gut 2 aufgewickelt werden kann.

[0025] Vertikal auf die erste Scheibe 12 absenkbar ist eine zweite Scheibe 10, die mit einem Wickelkern 13 versehen ist, wie ebenfalls aus Fig. 5 ersichtlich ist. Dieser Wickelkern 13 ist in bekannter, nicht dargestellter Weise im Durchmesser verstellbar.

[0026] Wie weiter aus Fig. 2 ersichtlich ist, wird auf diese Spule 11, gebildet durch die erste Scheibe 12, die zweite Scheibe 10 und den Wickelkern 13, das langgestreckte Gut 2 aufgewickelt. Hierbei wird das langgestreckte Gut 2, das kontinuierlich hergestellt und dieser Wickelstation 5 zugeführt wird, in bekannter Weise durch entsprechende Zieh- und Führungsmittel zur Spule 11 geführt. Die beiden Scheiben 10 und 12 und der Wickelkern 13 werden hierbei ebenfalls in nicht dargestellter, bekannter Weise über einen Antrieb in Rotation versetzt.

[0027] Wie weiter aus Fig. 2 und auch aus Fig. 4 ersichtlich ist, stützen sich auf der Umfangsoberfläche der entstehenden Wickelrolle 1 über den Umfang verteilt vier Rollen 14 ab. Diese Rollen 14 sind jeweils an einem Schwenkhebel 15 angebracht, dessen einer Endbereich 16 um eine Schwenkachse 17 schwenkbar ist, während am anderen Endbereich 18 dieses Schwenkhebels 15 die Rolle 14 angebracht ist, die um eine Achse 19, die parallel zur Wickelrollenachse 20 ausgerichtet ist, rotierbar ist.

[0028] Jeder Schwenkhebel 15 ist über ein Achsstück 21 mit einem Steuerhebel 22 fest verbunden. Jedes Achsstück 21 ist in einem Gleitelement 23 um die Schwenkachse 17 verschwenkbar gelagert. Die Steuerhebel 22 sind mit jeweils einem Linearantrieb 24 gelenkig verbunden, die Linearantriebe 24 sind rechtwinklig zueinander auf einem Wagen 25 angeordnet. Dieser Wagen 25 ist über Gleitlager 26 entlang Linearführungen 27 zwischen Wickelstation 5 und Abbindstation 6 verschiebbar, wie später noch beschrieben wird.

[0029] Durch Verfahren der Linearantriebe 24 gegen das Zentrum hin wird über die Steuerhebel 22 das jeweilige Gleitelement 23 entlang der Linearführungen 27 verschoben, was zu einer Schwenkbewegung des Steuerhebels 22 und des Achsstückes 21 führt, wodurch auch der Schwenkhebel 15 mit der daran angebrachten Rolle 14 entsprechend verschwenkt wird. Somit lassen sich durch Verfahren der Linearantriebe 24 die Rollen 14 an die äussere Oberfläche der entstehenden Wickelrolle andrücken. Hierbei ist es vorteilhaft, wenn jeweils zwei diagonal einander gegenüberliegende Linearantriebe 24 synchron gefahren werden, wodurch die entstehende Wickelrolle 1 zentral in der Wickelstation 5 ausgerichtet wird.

[0030] In vorteilhafter Weise werden die Rollen 14 in bekannter und nicht dargestellter Weise mit einem einstellbaren Druck an die Wickelrolle 1 angestellt.

[0031] Aus der Fig. 3 ist die Lage der Steuerhebel 22 mit den entsprechenden Linearantrieben 24, die auf dem Wagen 25 angebracht sind, ersichtlich. Entsprechend sind aus Fig. 4 die Positionen der Schwenkhebel 15 mit den daran angebrachten Rollen 14 bezüglich der entstehenden Wickelrolle 1 ersichtlich.

[0032] Wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, wird bei fertig gewickelter Wickelrolle 1 der Wickelkern 13 in bekannter, nicht dargestellter Weise im Durchmesser verkleinert, der Wickelkern 13 und die zweite Scheibe 10 werden in vertikaler Richtung von der Wickelrolle 1 weggefahren. Die Rollen 14 stützen sich weiterhin auf der äusseren Umfangsfläche der fertig gebildeten Wickelrolle 1 ab. Der Wagen 25 wird entlang der Linearführungen 27 gegen die Abbindstation 6 hin verfahren, in bekannter und nicht dargestellter Weise angetrieben durch entsprechende Linearantriebe, über die Rollen 14 wird die Wickelrolle 1 mitgenommen, sie gleitet von der ersten Scheibe 12 auf die Gleitbahnebene 9 des Tisches 8. Die Schwenkhebel 15 werden während des Verschiebens des Wagens 25 und somit der Wickelrolle 1 nicht bewegt.

[0033] Aus Fig. 6 ist die Position des Wagens 25 und der Steuerhebel 22 ersichtlich, in Fig. 7 ist die Verschiebung der Wickelrolle 1 von der ersten Scheibe 10 weg auf die Gleitbahnebene 9 ersichtlich, entsprechend der Situation, wie sie in Fig. 5 dargestellt ist. Die Wickelrolle 1 wird somit einerseits durch die Gleitbahnebene 9 und andererseits durch die angepressten Rollen 14 während dieses Verschiebevorgangs gehalten, ein gegenseitiges Verschieben der einzelnen Lagen der Wickelrolle 1 wird dadurch vermieden.

[0034] Wie aus den Fig. 8, 9 und 10 ersichtlich ist, wird der Wagen 25 so lange verfahren, bis sich die Wickelrolle 1 in der Abbindstation 6 befindet. In dieser Abbindstation 6 wird ein Niederhalter 28 auf die Wickelrolle abgesenkt. Dieser Niederhalter 28 weist im Wesentlichen die Form einer Platte 29 auf, mittels welchem die abzubindende Wickelrolle 1 auch von oben gehalten wird. Die so festgehaltene Wickelrolle 1 kann nun in der Abbindstation 6 in bekannter Weise abgebunden werden. Hierbei rotiert der schematisch dargestellte Abbindring 30 in bekannter Weise durch die Öffnung der Wickelrolle 1, die auf dem Abbindring 30 angeordnete Rolle 31 mit bandförmiger Stretchfolie wird so toroidal um die Wickelrolle 1 geführt, dabei wird die Wickelrolle 1 mit der Stretchfolie 3 eingewickelt.

[0035] Die Rollen 14 sind jeweils in bekannter Weise rotierend antreibbar. Dadurch kann die Wickelrolle 1 in der Abbindstation 6 um ihre Wickelrollenachse 20 verdreht werden. Dadurch kann die Wickelrolle 1 über ein bestimmtes Segment abgebunden werden, der Abbindvorgang kann dann unterbrochen werden, die Stretchfolie wird abgeschnitten, die Wickelrolle 1 kann dann um einen bestimmten Winkel weiter verdreht werden, es kann ein weiteres Segment der Wickelrolle entsprechend abgebunden werden. Selbstverständlich ist auch denkbar, dass während des Abbindvorgangs die Wickelrolle 1 über die Rollen 14 kontinuierlich verdreht wird, wodurch ein vollständiges Abbinden der Wickelrolle über den gesamten Umfang erreicht werden kann.

[0036] Um das Verdrehen der Wickelrolle 1 um Ihre Wickelrollenachse 20 zu erleichtern, sind im Bereich der Abbindstation 6 in die Gleitbahnebene 9 Abstützrollen 32 eingesetzt, wie dies den Fig. 5 und 7 entnehmbar ist. Diese Abstützrollen sind radial zur Wickelrollenachse der Wickelrolle 1 ausgerichtet, wenn sich die Wickelrolle 1 in der Abbindstation 6 befindet.

[0037] Entsprechend sind in der Platte 29 des Niederhalters 28 weitere Abstützrollen 33 eingesetzt, die ebenfalls radial zur Wickelrollenachse der Wickelrolle 1 ausgerichtet sind, wenn sich die Wickelrolle 1 in der Abbindstation 6 befindet. Die Abstützrollen 32 und die weiteren Abstützrollen 33 sind jeweils frei drehbar gelagert.

[0038] Aus den Fig. 11 bis 13 ist ersichtlich, die fertig abgebundene Wickelrolle 1 ersichtlich, in Fig. 11 ist zur besseren Ansicht der Niederhalter 28 nicht mehr dargestellt, dieser ist in eine hochgefahrene Position verschoben worden. Die Rollen 14 werden durch Verschwenken der Schwenkhebel 15 von der Wickelrolle 1 abgestellt, der Wagen 25 kann gegen die Wickelstation 5 zurückverschoben werden. Während dieses Vorgangs kann bereits mit dem Wickeln der nächsten Wickelrolle in der Wickelstation 5 begonnen werden, hierzu ist die zweite Scheibe 10 mit dem Wickelkern gegen die erste Scheibe 12 abgesenkt worden, sodass wiederum eine Wickelspule gebildet wird.

[0039] Wie insbesondere aus Fig. 12 ersichtlich ist, sind zum Abstellen der Rollen 14 von der Wickelrolle 1 (Fig. 11) die Linearantriebe 24 in die äusserste Position verfahren worden, über die Steuerhebel 22 sind die Schwenkachsen 17, angeordnet auf den Gleitelementen 23 entlang der Linearführungen 27 verschoben worden, wodurch die Steuerhebel 22 und entsprechend die Schwenkhebel 15 (Fig. 12) ebenfalls verschwenkt wurden.

[0040] Fig. 13 zeigt die entsprechende Lage der Schwenkhebel 15 und der darauf angebrachten Rollen 14.

[0041] Wie aus Fig. 14 ersichtlich ist, wird der Wagen 25 in die Wickelstation 5 zurückverfahren, die Wicklung einer neuen Wickelrolle kann aufgenommen werden.

[0042] In der Abbindstation 6 kann die fertig abgebundene Wickelrolle 1 über eine Auswerfeinrichtung 34 in bekannter Weise aus der Abbindstation 6 ausgeworfen werden, hierzu kann zusätzlich eine Rampe 35 angeordnet sein, auf welche die ausgeworfene Wickelrolle gleitet und von welcher die fertig abgebundene Wickelrolle 1, beispielsweise zum Versand, entnommen werden kann.

[0043] Selbstverständlich werden sämtliche Abläufe dieser erfindungsgemässen Einrichtung in bekannter, nicht dargestellter Weise durch eine zentrale Steuereinheit gesteuert.

[0044] Fig. 15 zeigt eine erste Ausführungsform des Wagens 25, der über die Gleitlager 26 entlang der nicht dargestellten Linearführungen 27 verschiebbar ist. Ebenfalls ersichtlich sind die Linearantriebe 24, mittels welchen die Steuerhebel 22 um die Schwenkachse 17 verschwenkbar und über die Gleitelemente 23 entlang der nicht dargestellten Linearführungen 27 verschiebbar sind. Die Bewegung der Steuerhebel 22 wird in identischer Weise über die Achsstücke 21 auf die Schwenkhebel 15 übertragen, auf welchen die Rollen 14 angebracht sind. Mit der diagonalen Ausrichtung der Linearantriebe 24 wird erreicht, dass die Rollen 14 radial an die zu wickelnde Wickelrolle angepresst werden.

[0045] Wie ebenfalls aus Fig. 15 ersichtlich ist, sind die Rollen 14 über einen Elektromotor 36 und einen Riemenantrieb 37 rotierend antreibbar.

[0046] Fig. 16 zeigt eine andere Ausführungsform eines Aufbaus für einen Wagen 25, hierbei sind die Schwenkhebel 15 auf einer fix am Wagen befestigten Schwenkachse 38 gehalten, über eine Kolbenzylindereinheit 39 sind diese Schwenkachsen 38 schwenkbar, die auf den Schwenkhebeln 15 angebrachten Rollen 14 sind somit an die entsprechende Wickelrolle schwenkbar anstellbar. Die Übertragung der Schwenkbewegung des einen Schwenkhebels auf den benachbarten Schwenkhebel erfolgt über ein an den Schwenkachsen 38 angebrachtes Zahnradgetriebe 40. Auch hier sind die Rollen 14 antreibbar, was wiederum durch einen Elektromotor 36 und einen Riemenantrieb 37 erfolgt.

[0047] In den vorgängig beschriebenen Beispielen sind jeweils vier Rollen 14 an einem Wagen angeordnet, selbstverständlich könnten auch eine andere Anzahl Rollen 14 eingesetzt werden. Es ist ohne weiteres denkbar, dass beispielsweise pro Schwenkhebel 15 zwei Rollen angeordnet werden, die beispielsweise auf den Enden eines am Schwenkhebel angebrachten schwenkbaren Hebels angeordnet sind, um den Anpressdruck an die jeweilige Wickelrolle auszugleichen. Es ist auch denkbar, anstelle einer Rolle 14 jeweils eine Doppelrolle eizusetzen.

[0048] In den vorgängig beschriebenen Beispielen ist jeweils von einer Stretchfolie als Abbindmittel gesprochen worden, selbstverständlich sind hier auch andere Materialien einsetzbar, die die gewünschten Anforderungen erfüllen können.

[0049] Mit dieser erfindungsgemässen Einrichtung können in optimaler Weise kontinuierlich Wickelrollen hergestellt und in gewünschter Weise abgebunden werden, wobei diese Wickelrollen in optimaler Weise in einer stabilen Form gehalten werden.


Ansprüche

1. Wickel- und Abbindeinrichtung für ein langgestrecktes Gut (2), insbesondere Schlauch, Rohr oder Kabel, mit einer Wickelstation (5) zum Herstellen einer mehrlagigen Wickelrolle (1) um eine zentrale Wickelrollenachse (20), einer Abbindstation (6) zum toroidalen Abbinden der mehrlagigen Wickelrolle (1) und mit Transportmitteln zum Überführen der in der Wickelstation (5) erstellten Wickelrolle (1) in die Abbindstation (6), dadurch gekennzeichnet, dass die Transportmittel aus einem zwischen der Wickelstation (5) und der Abbindstation (6) verfahrbaren Wagen (25) gebildet sind, welcher mindestens drei über den Umfang der Wickelrolle (1) verteilt angeordnete Rollen (14) aufweist, welche an Armen befestigt sind, die derart am Wagen (25) angeordnet sind, dass die Rollen (14) im wesentlichen radial an die Wickelrolle (1) anstellbar und von dieser abstellbar sind, dass die Rollen (14) beim Beenden des Wickelvorgangs an die Wickelrolle (1) angestellt sind, dass mittels der an die Wickelrolle (1) angestellten Rollen (14) beim Verfahren des Wagens (25) die Wickelrolle (1) entlang einer Gleitbahnebene (9) in die Abbindstation (6) verschiebbar ist und die Rollen (14) während des Abbindens an die Wickelrolle (1) angestellt sind .
 
2. Wickel- und Abbindeinrichtung für ein langgestrecktes Gut (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitbahnebene (9) die Form eines Tisches (8) aufweist, auf welchem die Wickelrolle (1) in der Wickelstation (5) gewickelt, durch den verfahrbaren Wagen (25) in die Abbindstation (6) verschoben und dort abgebunden wird.
 
3. Wickel- und Abbindeinrichtung für ein langgestrecktes Gut (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wickelstation (5) einen im Durchmesser verstellbaren und axial verfahrbaren Wickelkern (13) aufweist, der durch eine erste Scheibe (12) und eine zweite Scheibe (10), die entlang der Achse des Wickelkerns (13) verfahrbar ist, begrenzt ist.
 
4. Wickel- und Abbindeinrichtung für ein langgestrecktes Gut (2) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Scheibe (12) in die Gleitbahnebene (9) integriert ist.
 
5. Wickel- und Abbindeinrichtung für ein langgestrecktes Gut (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Wagen (25) entlang Linearführungen (27) verschiebbar ist, die zwischen der Wickelstation (5) und der Abbindstation (6) angeordnet sind.
 
6. Wickel- und Abbindeinrichtung für ein langgestrecktes Gut (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Achsen (19) der Rollen (14) parallel zur Wickelrollenachse (20) ausgerichtet sind.
 
7. Wickel- und Abbindeinrichtung für ein langgestrecktes Gut (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollen (14) antreibbar sind.
 
8. Wickel- und Abbindeinrichtung für ein langgestrecktes Gut (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Arme als Schwenkhebel (15) ausgebildet sind, deren einer Endbereich (16) jeweils um eine am Wagen (25) angeordnete, parallel zur Wickelrollenachse (20) ausgerichteten Schwenkachse (17) schwenkbar ist und an dessen anderem Endbereich (18) eine Rolle (14) angeordnet ist.
 
9. Wickel- und Abbindeinrichtung für ein langgestrecktes Gut (2) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils ein Schwenkhebel (15) über ein Achsstück (21), welches die Schwenkachse (17) bildet, mit einem Steuerhebel (22) verbunden ist, dass die Schwenkachse (17) auf einem Gleitelement (23) befestigt ist, welches entlang der Linearführungen (27) verschiebbar ist, und dass der Steuerhebel (22) mit einem Linearantrieb (24) gelenkig verbunden ist, der radial gegen die Wickelrollenachse (20) ausgerichtet ist, wenn sich diese im Wagen (25) befindet.
 
10. Wickel- und Abbindeinrichtung für ein langgestrecktes Gut (2) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkhebel (15) über Antriebsmechanismen (27, 39) verschwenkbar sind.
 
11. Wickel- und Abbindeinrichtung für ein langgestrecktes Gut (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Abbindstation (6) mit einer Auswerfeinrichtung (34) ausgestattet ist.
 
12. Wickel- und Abbindeinrichtung für ein langgestrecktes Gut (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Abbindstation (6) in die Gleitbahnebene (9) Abstützrollen (32) eingesetzt sind, die radial zur Wickelrollenachse (20) ausgerichtet sind, wenn sich die Wickelrolle (1) in der Abbindstation (6) befindet.
 
13. Wickel- und Abbindeinrichtung für ein langgestrecktes Gut (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass in der Abbindstation (6) ein die Form einer Platte (29) aufweisender Niederhalter (28) angeordnet ist, der auf die abbindbare Wickelrolle (1) absenkbar und von dieser abhebbar ist.
 
14. Wickel- und Abbindeinrichtung für ein langgestrecktes Gut (2) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass in den plattenförmigen Niederhalter (28) weitere Abstützrollen (33) eingesetzt sind, die radial zur Wickelrollenachse (20) ausgerichtet sind, wenn sich die Wickelrolle (1) in der Abbindstation (6) befindet.
 
15. Wickel- und Abbindeinrichtung für ein langgestrecktes Gut (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Abbinden mit einer Stretchfolie (3) erfolgt.
 




Zeichnung





































Recherchenbericht









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