[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Wickel- und Abbindeinrichtung für
ein langgestrecktes Gut, insbesondere Schlauch, Rohr oder Kabel, mit einer Wickelstation
zum Herstellen einer mehrlagigen Wickelrolle um eine zentrale Wickelrollenachse, einer
Abbindstation zum toroidalen Abbinden der mehrlagigen Wickelrolle und mit Transportmitteln
zum Überführen der in der Wickelstation erstellten Wickelrolle in die Abbindstation.
[0002] Derartige langgestreckte Güter wie Schläuche, Rohre oder Kabel werden vielfach kontinuierlich
hergestellt. Dieses kontinuierlich hergestellte langgestreckte Gut wird in einer Wickelstation
zu einer mehrlagigen Wickelrolle aufgewickelt. Dieses Aufwickeln erfolgt üblicherweise
auf einen Wickelkern, der mit flanschartigen Scheiben versehen ist. Wenn das langgestreckte
Gut beispielsweise ein Kabel ist, wird dieses üblicherweise zum Weitertransport und
zur Weiterverarbeitung auf dieser aus Wickelkern und flanschartigen Scheiben bestehender
Spule belassen.
[0003] Insbesondere bei Schläuchen oder Rohren sollen aber Wickelrollen hergestellt werden,
die spulenfrei sind und welche zur Erhaltung der Form und der Stabilität in toroidaler
Richtung abgebunden werden müssen. Die in der Wickelstation entsprechend erstellte
Wickelrolle muss somit zur Abbindstation gebracht werden, wobei vermieden werden soll,
dass die Wickelrolle während des Verschiebens und Abbindvorgangbeginns die Form verliert
und innerhalb der Wickelrolle sogar Verwicklungen entstehen können. Beispielsweise
Tropfbewässerungsrohre, die derartig hergestellt und zu Wickelrollen verarbeitet werden,
sind sehr heikel, da das Material relativ weich und die Wandungen zum Teil sehr dünn
sind, was bei zu grober Behandlung zu Zusammenquetschungen des Rohrkörpers oder Verwicklungen
der Wickelrolle führen kann, was die Qualität des danach zu verlegenden und in Einsatz
stehenden Tropfbewässerungsrohres massiv beeinträchtigt, und sogar dazu führen kann,
dass ein derartig aufgewickeltes Tropfbewässerungsrohr nicht mehr eingesetzt werden
kann.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, eine Wickel- und Abbindeinrichtung
so auszugestalten, dass gewährleistet ist, dass das aufzuwickelnde und abzubindende
langgestreckte Gut während des Bearbeitungsvorgangs keinen Schaden nehmen kann, um
die gewünschten Qualitäten des langgestreckten Gutes nicht zu beeinträchtigen.
[0005] Erfindungsgemäss erfolgt die Lösung dieser Aufgabe dadurch, dass die Transportmittel
aus einem zwischen der Wickelstation und der Abbindstation verfahrbaren Wagen gebildet
sind, welcher mindestens drei über den Umfang der Wickelrolle verteilt angeordnete
Rollen aufweist, welche an Armen befestigt sind, die derart am Wagen angeordnet sind,
dass die Rollen im Wesentlichen radial an die Wickelrolle anstellbar und von dieser
abstellbar sind, dass die Rollen beim Beenden des Vorgangs an die Wickelrolle angestellt
sind, dass mittels der an die Wickelrolle angestellten Rollen beim Verfahren des Wagens
die Wickelrolle entlang einer Gleitbahnebene in die Abbindstation verschiebbar ist
und die Rollen während des Abbindens an die Wickelrolle angestellt sind.
[0006] Durch diese erfindungsgemässe Lösung wird erreicht, dass die entstehende Wickelrolle
dauernd durch die über den Umfang verteilt angeordneten Rollen gehalten ist und in
Form bleibt, dass während des Transports der Wickelrolle von der Wickelstation zur
Abbindstation die Wickelrolle ebenfalls dauernd durch die Rollen gehalten sind, was
auch während des Abbindvorgangs der Fall ist. Dadurch ist gewährleistet, dass die
Wickelrolle vom Entstehungsvorgang bis zum Abbinden ununterbrochen und gleichartig
gehalten ist, wodurch die Form der Wickelrolle beibehalten wird und vermieden wird,
dass beispielsweise eine Quetschung oder eine Verwicklung des langgestreckten Gutes
auftreten kann.
[0007] In vorteilhafter Weise weist die Gleitbahnebene die Form eines Tisches auf, auf welchem
die Wickelrolle in der Wickelstation gewickelt, durch den verfahrbaren Wagen in die
Abbindstation verschoben und dort abgebunden wird. Durch das horizontale Auflegen
der Wickelrolle auf dem Tisch, kann diese optimal gehalten werden.
[0008] In vorteilhafter Weise weist die Wickelstation einen im Durchmesser verstellbaren
und axial verfahrbaren Wickelkern auf, der durch eine erste Scheibe und eine zweite
Scheibe, die entlang der Achse des Wickelkerns verfahrbar ist, begrenzt ist, wodurch
optimale Wickelrollen hergestellt werden können.
[0009] In vorteilhafter Weise ist die erste Scheibe in die Gleitbahnebene integriert, was
zur Folge hat, dass die zu verschiebende Wickelrolle ohne Absatz von der zweiten Scheibe
auf den Tisch verschoben werden kann.
[0010] In vorteilhafter Weise ist der Wagen entlang Linearführungen verschiebbar, die zwischen
der Wickelstation und der Abbindstation angeordnet sind, was eine einfache Bedienbarkeit
zur Folge hat.
[0011] Um eine optimale Halterung der Wickelrolle durch die Rollen zu erhalten, sind diese
parallel zur Wickelrollenachse ausgerichtet.
[0012] In vorteilhafter Weise sind die Rollen antreibbar, wodurch ermöglicht wird, die Wickelrolle
in der Abbindstation um die Wickelrollenachse zu verdrehen, wodurch erreicht werden
kann, Abbindungen an verschiedenen Stellen am Umfang der Wickelrolle anbringen zu
können.
[0013] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass die Arme
als Schwenkhebel ausgebildet sind, deren einer Endbereich jeweils um eine am Wagen
angeordnete, parallel zur Wickelrollenachse ausgerichtete Schwenkachse schwenkbar
ist und an dessen anderem Endbereich eine Rolle angeordnet ist, wodurch ein einfacher
Aufbau erreichbar ist.
[0014] Die Schwenkhebel können aber jeweils auch über ein Achsstück, welches die Schwenkachse
bildet, mit einem Steuerhebel verbunden sein, wobei die Schwenkachse auf einem Gleitelement
befestigt ist, welches entlang der Linearführungen verschiebbar ist, und der Steuerhebel
mit einem Linearantrieb gelenkig verbunden ist, der radial gegen die Wickelrollenachse
ausgerichtet ist, wenn sich diese im Wagen befindet. Dadurch wird ein optimaler Bewegungsablauf
beim Anstellen der Rollen an die Wickelrolle erhalten, Steuerhebel und Linearantriebe
können unterhalb des Tisches angeordnet sein, wodurch die Rollen sehr platzsparend
angeordnet werden können.
[0015] In vorteilhafter Weise sind die Schwenkhebel über Antriebsmechanismen verschwenkbar.
[0016] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass die Abbindstation
mit einer Auswerfeinrichtung ausgestattet ist, mittels welcher die fertig abgebundene
Wickelrolle aus der Abbindstation ausgeworfen werden kann.
[0017] In vorteilhafter Weise sind im Bereich der Abbindstation in die Gleitbahnebene Abstützrollen
eingesetzt, die radial zur Wickelrollenachse ausgerichtet sind, wenn sich die Wickelrolle
in der Abbindstation befindet. Dadurch wird ein Verdrehen der Wickelrolle um die Wickelrollenachse
vereinfacht.
[0018] In vorteilhafter Weise ist in der Abbindstation ein die Form einer Platte aufweisender
Niederhalter angeordnet, der auf die abbindbare Wickelrolle absenkbar und von dieser
abhebbar ist. Dadurch ist eine optimale Halterung der abzubindenden Wickelrolle in
der Abbindstation gewährleistet.
[0019] In vorteilhafter Weise sind in den plattenförmigen Niederhalter weitere Abstützrollen
eingesetzt, die radial zur Wickelrollenachse ausgerichtet sind, wenn sich die Wickelrolle
in der Abbindstation befindet. Dies hat zur Folge, dass die abzubindende Wickelrolle
leichter um die Wickelrollenachse gedreht werden kann.
[0020] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass das Abbinden
der Wickelrolle mit einer Stretchfolie erfolgt, wodurch gewährleistet ist, dass die
örtliche Pressung im Bereich der Stretchfolie auf das abzubindende, langgestreckte
Gut nicht zu gross wird, wodurch vermieden werden kann, dass das langgestreckte Gut
in diesem Bereich gequetscht wird.
[0021] Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand der beiliegenden
Zeichnung beispielhaft näher erläutert.
[0022] Es zeigt
Fig. 1 in räumlicher Darstellung eine Wickelrolle, die durch die erfindungsgemässe
Einrichtung gewickelt und mit Stretchfolie abgebunden worden ist;
Fig. 2 in schematischer und räumlicher Darstellung die erfindungsgemässe Einrichtung
während des Wickelvorgangs einer Wickelrolle;
Fig. 3 eine Ansicht auf die unterhalb des Tisches angeordneten Elemente der erfindungsgemässen
Einrichtung gemäss Fig. 2:
Fig. 4 eine Ansicht auf den Tisch mit den darauf angeordneten Elementen der erfindungsgemässen
Einrichtung gemäss Fig. 2;
Fig. 5 eine schematische und räumliche Ansicht der erfindungsgemässen Einrichtung,
bei welcher die Wickelrolle fertig gewickelt ist und mit dem Wagen von der Wickelstation
zur Abbindstation verschoben wird;
Fig. 6 eine Ansicht auf die unter dem Tisch angeordneten Elemente der erfindungsgemässen
Einrichtung gemäss Fig. 5;
Fig. 7 eine Ansicht auf den Tisch mit den darauf angeordneten Elementen der erfindungsgemässen
Einrichtung gemäss Fig. 5;
Fig. 8 eine schematische und räumliche Ansicht der erfindungsgemässen Einrichtung,
bei welcher sich die Wickelrolle in der Abbindstation befindet und abgebunden wird;
Fig. 9 eine Ansicht auf die unter dem Tisch angeordneten Elemente der erfindungsgemässen
Einrichtung gemäss Fig. 8;
Fig. 10 eine Ansicht auf den Tisch und die darauf angeordneten Elemente der erfindungsgemässen
Einrichtung gemäss Fig. 8;
Fig. 11 eine räumliche und schematische Ansicht auf die erfindungsgemässe Einrichtung,
bei welcher die Wickelrolle abgebunden ist und sich der Wagen auf dem Rückweg zur
Wickelstation befindet;
Fig. 12 eine Ansicht auf die unter dem Tisch angeordneten Elemente der erfindungsgemässen
Einrichtung gemäss Fig. 11;
Fig. 13 eine Ansicht auf den Tisch und der darauf angeordneten Elemente der erfindungsgemässen
Einrichtung gemäss Fig. 11;
Fig. 14 eine räumliche und schematisch Ansicht auf die erfindungsgemässe Einrichtung,
bei welcher eine neue Wickelrolle in der Wickelstation gewickelt wird, während in
der Abbindstation die vollständig abgebundene Wickelrolle ausgeworfen wurde;
Fig. 15 in räumlicher Darstellung eine erste Ausführungsform eines Wagens der erfindungsgemässen
Einrichtung; und
Fig. 16 eine weitere Ausführungsform eines Wagens einer erfindungsgemässen Einrichtung.
[0023] In Fig. 1 ist eine mit der später noch beschriebenen erfindungsgemässen Einrichtung
hergestellte Wickelrolle 1 ersichtlich, welche aus einem aufgewickelten, langgestreckten
Gut 2 gebildet ist. Diese Wickelrolle 1 ist mit einer bandförmigen Stretchfolie 3
bereichsweise und toroidal abgebunden worden, mit welcher das gewickelte langgestreckte
Gut 2, das in mehreren Lagen 4 geordnet übereinander liegt, in Position gehalten wird.
Diese Wickelrolle kann in dieser Form problemlos transportiert werden, die einzelnen
Lagen 4 können sich nicht mehr gegeneinander verschieben, die örtliche Belastung durch
die Stretchfolie 3 auf das langestreckte Gut ist minimal, auch wenn dieses langgestreckte
Gut 2 als Schlauch ausgebildet ist, der beispielsweise aus einem weichen Material
hergestellt worden ist und eine geringe Wandstärke aufweist, wie diese beispielsweise
für Tropfbewässerungsrohre eingesetzt werden, ist die Gefahr eines Abquetschens praktisch
ausgeschlossen, die Rohrqualität bleibt erhalten.
[0024] Die erfindungsgemässe Wickel- und Abbindeinrichtung besteht, wie in Fig. 2 dargestellt
ist, aus einer Wickelstation 5 und einer Abbindstation 6, die in einem Maschinenrahmen
7 angeordnet sind. Ebenfalls im Maschinenrahmen 7 gehalten ist ein Tisch 8, der im
Wesentlichen horizontal ausgerichtet ist, und der eine Gleitbahnebene 9 bildet. Im
Bereich der Wickelstation 5 ist in die Gleitbahnebene 9 eine erste Scheibe 12 eingesetzt,
wie dies aus Fig. 5 ersichtlich ist, die in bekannter Weise um eine Vertikalachse
drehbar gelagert ist. Diese erste Schreibe 12 bildet einen Teil einer Spule 11, auf
die das langgestreckte Gut 2 aufgewickelt werden kann.
[0025] Vertikal auf die erste Scheibe 12 absenkbar ist eine zweite Scheibe 10, die mit einem
Wickelkern 13 versehen ist, wie ebenfalls aus Fig. 5 ersichtlich ist. Dieser Wickelkern
13 ist in bekannter, nicht dargestellter Weise im Durchmesser verstellbar.
[0026] Wie weiter aus Fig. 2 ersichtlich ist, wird auf diese Spule 11, gebildet durch die
erste Scheibe 12, die zweite Scheibe 10 und den Wickelkern 13, das langgestreckte
Gut 2 aufgewickelt. Hierbei wird das langgestreckte Gut 2, das kontinuierlich hergestellt
und dieser Wickelstation 5 zugeführt wird, in bekannter Weise durch entsprechende
Zieh- und Führungsmittel zur Spule 11 geführt. Die beiden Scheiben 10 und 12 und der
Wickelkern 13 werden hierbei ebenfalls in nicht dargestellter, bekannter Weise über
einen Antrieb in Rotation versetzt.
[0027] Wie weiter aus Fig. 2 und auch aus Fig. 4 ersichtlich ist, stützen sich auf der Umfangsoberfläche
der entstehenden Wickelrolle 1 über den Umfang verteilt vier Rollen 14 ab. Diese Rollen
14 sind jeweils an einem Schwenkhebel 15 angebracht, dessen einer Endbereich 16 um
eine Schwenkachse 17 schwenkbar ist, während am anderen Endbereich 18 dieses Schwenkhebels
15 die Rolle 14 angebracht ist, die um eine Achse 19, die parallel zur Wickelrollenachse
20 ausgerichtet ist, rotierbar ist.
[0028] Jeder Schwenkhebel 15 ist über ein Achsstück 21 mit einem Steuerhebel 22 fest verbunden.
Jedes Achsstück 21 ist in einem Gleitelement 23 um die Schwenkachse 17 verschwenkbar
gelagert. Die Steuerhebel 22 sind mit jeweils einem Linearantrieb 24 gelenkig verbunden,
die Linearantriebe 24 sind rechtwinklig zueinander auf einem Wagen 25 angeordnet.
Dieser Wagen 25 ist über Gleitlager 26 entlang Linearführungen 27 zwischen Wickelstation
5 und Abbindstation 6 verschiebbar, wie später noch beschrieben wird.
[0029] Durch Verfahren der Linearantriebe 24 gegen das Zentrum hin wird über die Steuerhebel
22 das jeweilige Gleitelement 23 entlang der Linearführungen 27 verschoben, was zu
einer Schwenkbewegung des Steuerhebels 22 und des Achsstückes 21 führt, wodurch auch
der Schwenkhebel 15 mit der daran angebrachten Rolle 14 entsprechend verschwenkt wird.
Somit lassen sich durch Verfahren der Linearantriebe 24 die Rollen 14 an die äussere
Oberfläche der entstehenden Wickelrolle andrücken. Hierbei ist es vorteilhaft, wenn
jeweils zwei diagonal einander gegenüberliegende Linearantriebe 24 synchron gefahren
werden, wodurch die entstehende Wickelrolle 1 zentral in der Wickelstation 5 ausgerichtet
wird.
[0030] In vorteilhafter Weise werden die Rollen 14 in bekannter und nicht dargestellter
Weise mit einem einstellbaren Druck an die Wickelrolle 1 angestellt.
[0031] Aus der Fig. 3 ist die Lage der Steuerhebel 22 mit den entsprechenden Linearantrieben
24, die auf dem Wagen 25 angebracht sind, ersichtlich. Entsprechend sind aus Fig.
4 die Positionen der Schwenkhebel 15 mit den daran angebrachten Rollen 14 bezüglich
der entstehenden Wickelrolle 1 ersichtlich.
[0032] Wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, wird bei fertig gewickelter Wickelrolle 1 der Wickelkern
13 in bekannter, nicht dargestellter Weise im Durchmesser verkleinert, der Wickelkern
13 und die zweite Scheibe 10 werden in vertikaler Richtung von der Wickelrolle 1 weggefahren.
Die Rollen 14 stützen sich weiterhin auf der äusseren Umfangsfläche der fertig gebildeten
Wickelrolle 1 ab. Der Wagen 25 wird entlang der Linearführungen 27 gegen die Abbindstation
6 hin verfahren, in bekannter und nicht dargestellter Weise angetrieben durch entsprechende
Linearantriebe, über die Rollen 14 wird die Wickelrolle 1 mitgenommen, sie gleitet
von der ersten Scheibe 12 auf die Gleitbahnebene 9 des Tisches 8. Die Schwenkhebel
15 werden während des Verschiebens des Wagens 25 und somit der Wickelrolle 1 nicht
bewegt.
[0033] Aus Fig. 6 ist die Position des Wagens 25 und der Steuerhebel 22 ersichtlich, in
Fig. 7 ist die Verschiebung der Wickelrolle 1 von der ersten Scheibe 10 weg auf die
Gleitbahnebene 9 ersichtlich, entsprechend der Situation, wie sie in Fig. 5 dargestellt
ist. Die Wickelrolle 1 wird somit einerseits durch die Gleitbahnebene 9 und andererseits
durch die angepressten Rollen 14 während dieses Verschiebevorgangs gehalten, ein gegenseitiges
Verschieben der einzelnen Lagen der Wickelrolle 1 wird dadurch vermieden.
[0034] Wie aus den Fig. 8, 9 und 10 ersichtlich ist, wird der Wagen 25 so lange verfahren,
bis sich die Wickelrolle 1 in der Abbindstation 6 befindet. In dieser Abbindstation
6 wird ein Niederhalter 28 auf die Wickelrolle abgesenkt. Dieser Niederhalter 28 weist
im Wesentlichen die Form einer Platte 29 auf, mittels welchem die abzubindende Wickelrolle
1 auch von oben gehalten wird. Die so festgehaltene Wickelrolle 1 kann nun in der
Abbindstation 6 in bekannter Weise abgebunden werden. Hierbei rotiert der schematisch
dargestellte Abbindring 30 in bekannter Weise durch die Öffnung der Wickelrolle 1,
die auf dem Abbindring 30 angeordnete Rolle 31 mit bandförmiger Stretchfolie wird
so toroidal um die Wickelrolle 1 geführt, dabei wird die Wickelrolle 1 mit der Stretchfolie
3 eingewickelt.
[0035] Die Rollen 14 sind jeweils in bekannter Weise rotierend antreibbar. Dadurch kann
die Wickelrolle 1 in der Abbindstation 6 um ihre Wickelrollenachse 20 verdreht werden.
Dadurch kann die Wickelrolle 1 über ein bestimmtes Segment abgebunden werden, der
Abbindvorgang kann dann unterbrochen werden, die Stretchfolie wird abgeschnitten,
die Wickelrolle 1 kann dann um einen bestimmten Winkel weiter verdreht werden, es
kann ein weiteres Segment der Wickelrolle entsprechend abgebunden werden. Selbstverständlich
ist auch denkbar, dass während des Abbindvorgangs die Wickelrolle 1 über die Rollen
14 kontinuierlich verdreht wird, wodurch ein vollständiges Abbinden der Wickelrolle
über den gesamten Umfang erreicht werden kann.
[0036] Um das Verdrehen der Wickelrolle 1 um Ihre Wickelrollenachse 20 zu erleichtern, sind
im Bereich der Abbindstation 6 in die Gleitbahnebene 9 Abstützrollen 32 eingesetzt,
wie dies den Fig. 5 und 7 entnehmbar ist. Diese Abstützrollen sind radial zur Wickelrollenachse
der Wickelrolle 1 ausgerichtet, wenn sich die Wickelrolle 1 in der Abbindstation 6
befindet.
[0037] Entsprechend sind in der Platte 29 des Niederhalters 28 weitere Abstützrollen 33
eingesetzt, die ebenfalls radial zur Wickelrollenachse der Wickelrolle 1 ausgerichtet
sind, wenn sich die Wickelrolle 1 in der Abbindstation 6 befindet. Die Abstützrollen
32 und die weiteren Abstützrollen 33 sind jeweils frei drehbar gelagert.
[0038] Aus den Fig. 11 bis 13 ist ersichtlich, die fertig abgebundene Wickelrolle 1 ersichtlich,
in Fig. 11 ist zur besseren Ansicht der Niederhalter 28 nicht mehr dargestellt, dieser
ist in eine hochgefahrene Position verschoben worden. Die Rollen 14 werden durch Verschwenken
der Schwenkhebel 15 von der Wickelrolle 1 abgestellt, der Wagen 25 kann gegen die
Wickelstation 5 zurückverschoben werden. Während dieses Vorgangs kann bereits mit
dem Wickeln der nächsten Wickelrolle in der Wickelstation 5 begonnen werden, hierzu
ist die zweite Scheibe 10 mit dem Wickelkern gegen die erste Scheibe 12 abgesenkt
worden, sodass wiederum eine Wickelspule gebildet wird.
[0039] Wie insbesondere aus Fig. 12 ersichtlich ist, sind zum Abstellen der Rollen 14 von
der Wickelrolle 1 (Fig. 11) die Linearantriebe 24 in die äusserste Position verfahren
worden, über die Steuerhebel 22 sind die Schwenkachsen 17, angeordnet auf den Gleitelementen
23 entlang der Linearführungen 27 verschoben worden, wodurch die Steuerhebel 22 und
entsprechend die Schwenkhebel 15 (Fig. 12) ebenfalls verschwenkt wurden.
[0040] Fig. 13 zeigt die entsprechende Lage der Schwenkhebel 15 und der darauf angebrachten
Rollen 14.
[0041] Wie aus Fig. 14 ersichtlich ist, wird der Wagen 25 in die Wickelstation 5 zurückverfahren,
die Wicklung einer neuen Wickelrolle kann aufgenommen werden.
[0042] In der Abbindstation 6 kann die fertig abgebundene Wickelrolle 1 über eine Auswerfeinrichtung
34 in bekannter Weise aus der Abbindstation 6 ausgeworfen werden, hierzu kann zusätzlich
eine Rampe 35 angeordnet sein, auf welche die ausgeworfene Wickelrolle gleitet und
von welcher die fertig abgebundene Wickelrolle 1, beispielsweise zum Versand, entnommen
werden kann.
[0043] Selbstverständlich werden sämtliche Abläufe dieser erfindungsgemässen Einrichtung
in bekannter, nicht dargestellter Weise durch eine zentrale Steuereinheit gesteuert.
[0044] Fig. 15 zeigt eine erste Ausführungsform des Wagens 25, der über die Gleitlager 26
entlang der nicht dargestellten Linearführungen 27 verschiebbar ist. Ebenfalls ersichtlich
sind die Linearantriebe 24, mittels welchen die Steuerhebel 22 um die Schwenkachse
17 verschwenkbar und über die Gleitelemente 23 entlang der nicht dargestellten Linearführungen
27 verschiebbar sind. Die Bewegung der Steuerhebel 22 wird in identischer Weise über
die Achsstücke 21 auf die Schwenkhebel 15 übertragen, auf welchen die Rollen 14 angebracht
sind. Mit der diagonalen Ausrichtung der Linearantriebe 24 wird erreicht, dass die
Rollen 14 radial an die zu wickelnde Wickelrolle angepresst werden.
[0045] Wie ebenfalls aus Fig. 15 ersichtlich ist, sind die Rollen 14 über einen Elektromotor
36 und einen Riemenantrieb 37 rotierend antreibbar.
[0046] Fig. 16 zeigt eine andere Ausführungsform eines Aufbaus für einen Wagen 25, hierbei
sind die Schwenkhebel 15 auf einer fix am Wagen befestigten Schwenkachse 38 gehalten,
über eine Kolbenzylindereinheit 39 sind diese Schwenkachsen 38 schwenkbar, die auf
den Schwenkhebeln 15 angebrachten Rollen 14 sind somit an die entsprechende Wickelrolle
schwenkbar anstellbar. Die Übertragung der Schwenkbewegung des einen Schwenkhebels
auf den benachbarten Schwenkhebel erfolgt über ein an den Schwenkachsen 38 angebrachtes
Zahnradgetriebe 40. Auch hier sind die Rollen 14 antreibbar, was wiederum durch einen
Elektromotor 36 und einen Riemenantrieb 37 erfolgt.
[0047] In den vorgängig beschriebenen Beispielen sind jeweils vier Rollen 14 an einem Wagen
angeordnet, selbstverständlich könnten auch eine andere Anzahl Rollen 14 eingesetzt
werden. Es ist ohne weiteres denkbar, dass beispielsweise pro Schwenkhebel 15 zwei
Rollen angeordnet werden, die beispielsweise auf den Enden eines am Schwenkhebel angebrachten
schwenkbaren Hebels angeordnet sind, um den Anpressdruck an die jeweilige Wickelrolle
auszugleichen. Es ist auch denkbar, anstelle einer Rolle 14 jeweils eine Doppelrolle
eizusetzen.
[0048] In den vorgängig beschriebenen Beispielen ist jeweils von einer Stretchfolie als
Abbindmittel gesprochen worden, selbstverständlich sind hier auch andere Materialien
einsetzbar, die die gewünschten Anforderungen erfüllen können.
[0049] Mit dieser erfindungsgemässen Einrichtung können in optimaler Weise kontinuierlich
Wickelrollen hergestellt und in gewünschter Weise abgebunden werden, wobei diese Wickelrollen
in optimaler Weise in einer stabilen Form gehalten werden.
1. Wickel- und Abbindeinrichtung für ein langgestrecktes Gut (2), insbesondere Schlauch,
Rohr oder Kabel, mit einer Wickelstation (5) zum Herstellen einer mehrlagigen Wickelrolle
(1) um eine zentrale Wickelrollenachse (20), einer Abbindstation (6) zum toroidalen
Abbinden der mehrlagigen Wickelrolle (1) und mit Transportmitteln zum Überführen der
in der Wickelstation (5) erstellten Wickelrolle (1) in die Abbindstation (6), dadurch gekennzeichnet, dass die Transportmittel aus einem zwischen der Wickelstation (5) und der Abbindstation
(6) verfahrbaren Wagen (25) gebildet sind, welcher mindestens drei über den Umfang
der Wickelrolle (1) verteilt angeordnete Rollen (14) aufweist, welche an Armen befestigt
sind, die derart am Wagen (25) angeordnet sind, dass die Rollen (14) im wesentlichen
radial an die Wickelrolle (1) anstellbar und von dieser abstellbar sind, dass die
Rollen (14) beim Beenden des Wickelvorgangs an die Wickelrolle (1) angestellt sind,
dass mittels der an die Wickelrolle (1) angestellten Rollen (14) beim Verfahren des
Wagens (25) die Wickelrolle (1) entlang einer Gleitbahnebene (9) in die Abbindstation
(6) verschiebbar ist und die Rollen (14) während des Abbindens an die Wickelrolle
(1) angestellt sind .
2. Wickel- und Abbindeinrichtung für ein langgestrecktes Gut (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitbahnebene (9) die Form eines Tisches (8) aufweist, auf welchem die Wickelrolle
(1) in der Wickelstation (5) gewickelt, durch den verfahrbaren Wagen (25) in die Abbindstation
(6) verschoben und dort abgebunden wird.
3. Wickel- und Abbindeinrichtung für ein langgestrecktes Gut (2) nach Anspruch 1 oder
2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wickelstation (5) einen im Durchmesser verstellbaren und axial verfahrbaren Wickelkern
(13) aufweist, der durch eine erste Scheibe (12) und eine zweite Scheibe (10), die
entlang der Achse des Wickelkerns (13) verfahrbar ist, begrenzt ist.
4. Wickel- und Abbindeinrichtung für ein langgestrecktes Gut (2) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Scheibe (12) in die Gleitbahnebene (9) integriert ist.
5. Wickel- und Abbindeinrichtung für ein langgestrecktes Gut (2) nach einem der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Wagen (25) entlang Linearführungen (27) verschiebbar ist, die zwischen der Wickelstation
(5) und der Abbindstation (6) angeordnet sind.
6. Wickel- und Abbindeinrichtung für ein langgestrecktes Gut (2) nach einem der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Achsen (19) der Rollen (14) parallel zur Wickelrollenachse (20) ausgerichtet
sind.
7. Wickel- und Abbindeinrichtung für ein langgestrecktes Gut (2) nach einem der Ansprüche
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollen (14) antreibbar sind.
8. Wickel- und Abbindeinrichtung für ein langgestrecktes Gut (2) nach einem der Ansprüche
1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Arme als Schwenkhebel (15) ausgebildet sind, deren einer Endbereich (16) jeweils
um eine am Wagen (25) angeordnete, parallel zur Wickelrollenachse (20) ausgerichteten
Schwenkachse (17) schwenkbar ist und an dessen anderem Endbereich (18) eine Rolle
(14) angeordnet ist.
9. Wickel- und Abbindeinrichtung für ein langgestrecktes Gut (2) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils ein Schwenkhebel (15) über ein Achsstück (21), welches die Schwenkachse (17)
bildet, mit einem Steuerhebel (22) verbunden ist, dass die Schwenkachse (17) auf einem
Gleitelement (23) befestigt ist, welches entlang der Linearführungen (27) verschiebbar
ist, und dass der Steuerhebel (22) mit einem Linearantrieb (24) gelenkig verbunden
ist, der radial gegen die Wickelrollenachse (20) ausgerichtet ist, wenn sich diese
im Wagen (25) befindet.
10. Wickel- und Abbindeinrichtung für ein langgestrecktes Gut (2) nach Anspruch 8 oder
9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkhebel (15) über Antriebsmechanismen (27, 39) verschwenkbar sind.
11. Wickel- und Abbindeinrichtung für ein langgestrecktes Gut (2) nach einem der Ansprüche
1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Abbindstation (6) mit einer Auswerfeinrichtung (34) ausgestattet ist.
12. Wickel- und Abbindeinrichtung für ein langgestrecktes Gut (2) nach einem der Ansprüche
1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Abbindstation (6) in die Gleitbahnebene (9) Abstützrollen (32) eingesetzt
sind, die radial zur Wickelrollenachse (20) ausgerichtet sind, wenn sich die Wickelrolle
(1) in der Abbindstation (6) befindet.
13. Wickel- und Abbindeinrichtung für ein langgestrecktes Gut (2) nach einem der Ansprüche
1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass in der Abbindstation (6) ein die Form einer Platte (29) aufweisender Niederhalter
(28) angeordnet ist, der auf die abbindbare Wickelrolle (1) absenkbar und von dieser
abhebbar ist.
14. Wickel- und Abbindeinrichtung für ein langgestrecktes Gut (2) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass in den plattenförmigen Niederhalter (28) weitere Abstützrollen (33) eingesetzt sind,
die radial zur Wickelrollenachse (20) ausgerichtet sind, wenn sich die Wickelrolle
(1) in der Abbindstation (6) befindet.
15. Wickel- und Abbindeinrichtung für ein langgestrecktes Gut (2) nach einem der Ansprüche
1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Abbinden mit einer Stretchfolie (3) erfolgt.