[0001] Die Erfindung betrifft eine Riegelstangenanordnung insbesondere eines Schrankverschlusses
mit mindestens einer durch Drehen eines Antriebshebels zwischen einer Verriegelungsstellung
und einer Entriegelungsstellung hin- und herverlagerbaren Riegelstange, wobei die
mindestens eine Riegelstange einen Riegelkopf und einen Anlenkabschnitt aufweist,
und mit dem Anlenkabschnitt drehbeweglich an einem Arm des Hebels befestigt ist, wobei
ein Lagerzapfen eine Lageröffnung durchgreift und gegen ein Heraustreten aus der Lageröffnung
zumindest beispielsweise gehemmt ist.
[0002] Eine Riegelstangenanordnung der vorbezeichneten Art ist bekannt aus der
DE 66 06 725 U. Ein zweiarmiger Antriebshebel trägt an seinen beiden Enden Mitnehmerzapfen, die
jeweils mit einer Riegelstange gekoppelt sind. Der Antriebshebel sitzt auf einem Schaft,
der von einem Drücker gedreht werden kann. Die Mitnehmerzapfen besitzen Umfangsnuten,
in die Sicherungsringe einschiebbar sind, um die Anlenkabschnitte der Riegelstangen
formschlüssig an die Lagerzapfen zu fesseln.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Riegelstangenanordnung montagetechnisch
zu verbessern.
[0004] Gelöst wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung.
[0005] Mit der erfindungsgemäßen Lösung kann auf den beim Stand der Technik erforderlichen
Sicherungsring verzichtet werden. Die Lageröffnung und der Lagerzapfen sind zunächst
über eine Klipsverbindung miteinander verbunden. Dabei kann der Lagerzapfen fest am
Antriebshebel sitzen. Die Lageröffnung kann vom Anlenkabschnitt der Riegelstange ausgebildet
sein. Der Lagerzapfen kann mit seinem freien Ende einen Kopf ausbilden, an dem sich
ein querschnittsverminderter Hals anschließt. Die Lageröffnung kann zumindest bereichsweise
derart gegenüber dem Kopf mit Untermaß und gegenüber dem Hals mit Übermaß gefertigt
sein, dass die Lageröffnung nur durch Überwinden einer Axialkraft über den Kopf auf
den Lagerzapfen aufsteckbar ist. Sie ist dann frei um den Hals drehbar. Um das Aufstecken
zu erleichtern kann entweder die Lageröffnung oder der Rand des Kopfes eine Auflaufschräge
aufweisen. Es ist aber auch möglich, dass sowohl der Rand des Kopfes als auch die
Lageröffnung jeweils eine Auflaufschräge aufweisen, die beim Aufstecken aneinander
abgleiten. Der Übergangsabschnitt zwischen Kopf und Hals des Lagerzapfens kann gestuft
sein. Die Stufe kann eine Schräge ausbilden, die bezogen auf die Drehebene eine geringere
Steigung aufweist als die Auflaufschrägen. Dies hat zur Folge, dass die beim Verbinden
von Lageröffnung und Lagerzapfen zu überwindende Axialkraft geringer ist als eine
entgegengesetzte Axialkraft, die zum Trennen von Lagerzapfen und Lageröffnung überwunden
werden muss. In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung, die auch eine eigenständige
Bedeutung besitzt, ist vorgesehen, dass vom Kopf diametral gegenüberliegende Vorsprünge
abragen. Die Lageröffnung besitzt den Vorsprüngen angepasste Ausnehmungen. Zufolge
dieser Ausgestaltung kann die Lageröffnung nur in bestimmten Montagedrehstellungen
mit dem Lagerzapfen verbunden werden. In diesen Montagedrehstellungen können die Vorsprünge
beim Aufstecken der Lageröffnung durch die ihnen angepassten Ausnehmungen hindurchtauchen.
In anderen Drehstellungen ist der Lagerzapfen formschlüssig in der Lageröffnung gehalten.
Ferner ist vorgesehen, dass die Vorsprünge und die Ausnehmungen derart angeordnet
sind, dass die Vorsprünge beim bestimmungsgemäßen Gebrauch der Riegelstangenanordnung,
also beim Hin- und Herverlagern der Riegelstangen nicht über die Ausnehmungen treten.
Der Lagerzapfen ist dann ständig formschlüssig in der Lageröffnung gefesselt. Der
querschnittsverminderte Hals kann eine Konusfläche ausbilden. An diese Konusfläche
kann sich ein vom Kopf wegweisender Schaft anschließen, der mit Übermaß gegenüber
der Lageröffnung gefertigt ist. Die Lageröffnung muss nicht über ihre gesamte axiale
Länge mit Untermaß gegenüber dem Kopf bzw. dem Schaft gefertigt sein. Es reicht aus,
wenn lediglich ein durchmesserkleinerer Axialabschnitt vorhanden ist, an dem sich
ein durchmessergrößerer Axialabschnitt anschließt. Der Übergangsbereich zwischen den
verschiedene Durchmesser aufweisenden Axialabschnitten kann von einer Konusfläche
ausgebildet sein. Dieser Innenkonus liegt im Betriebszustand auf der Konusfläche des
Halses auf. Zufolge dieser Maßnahme wird der Anlenkabschnitt der Riegelstange gegenüber
dem Hebel auf Abstand gehalten. In einer bevorzugten Ausgestaltung beschränkt sich
der mit Untermaß gefertigte Bereich der Lageröffnung auf eine Kreisfläche der Öffnung,
durch die der Lagerzapfen hindurchtaucht. Die Innenwandung der radialen Ausnehmung
ist hingegen im Wesentlichen glattwandig und hinterschneidungsfrei. Die erfindungsgemäße
Riegelstangenanordnung lässt sich in der gleichen Weise verwenden, wie dies bei der
Riegelstangenanordnung des Standes der Technik der Fall ist. Auch hier kann der Antriebshebel
zwei voneinander wegweisende Arme aufweisen, die jeweils einen Lagerzapfen tragen,
auf dem jeweils ein Anlenkabschnitt einer Riegelstange aufgesteckt ist, die sich beim
Drehen des Antriebshebels gegensinnig verlagern. Der Antrieb des Hebels erfolgt über
einen Antriebszapfen, der in Hebelmitte angeordnet ist. Dieser kann an einen Schließzylinder
oder an einen Drücker gekoppelt werden. In einer Weiterbildung der Erfindung trägt
jeder Hebelarm zwei Lagerzapfen. Die beiden Lagerzapfen ragen von den voneinander
wegweisenden Breitseiten des Hebels ab. Jeder Lagerzapfen trägt Vorsprünge, wobei
die Vorsprünge jedes der beiden Lagerzapfen in voneinander verschiedene Richtungen
weisen, insbesondere um 90° versetzt zueinander liegend. Zufolge dieser Ausgestaltung
ist es möglich, sowohl linksschließende als auch rechtsschließende Riegelstangenanordnungen
herzurichten, wobei jeweils sichergestellt ist, dass im Zuge des Hin- und Herbewegens
bzw. des Drehens des Hebels die seitlich abragenden Vorsprünge der Lagerzapfen nicht
über die ihnen zur Montage zugeordneten Ausnehmungen der Lageröffnung laufen. Sowohl
die Riegelstangen als auch der Antriebshebel können aus Kunststoff gefertigt sein.
Es ist von Vorteil, wenn es sich bei dem Werkstoff um ein elastisches Material handelt.
[0006] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung montiert an der Innenseite eines Schranktürflügels,
wobei die Riegelstangen eine Offenstellung einnehmen,
- Fig. 2
- die Darstellung gemäß Fig. 1 in der Verriegelungsstellung der Riegelstangen,
- Fig. 3
- eine vergrößerte Darstellung der in Fig. 1 dargestellten Riegelstangenanordnung im
Bereich des Antriebshebels,
- Fig. 4
- eine vergrößerte Darstellung gemäß Fig. 3 jedoch in der Verriegelungsstellung,
- Fig. 5
- eine perspektivische Darstellung der Riegelstangenanordnung in der Offenstellung,
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf die Riegelstangenanordnung, wobei die Riegelstangen bezogen auf
den Antriebshebel eine Montagedrehstellung einnehmen, in der die Vorsprünge 12 der
Lagerzapfen 5 mit den Ausnehmungen 14 der Anlenkabschnitte 21 der Riegelstangen 1
fluchten,
- Fig. 7
- einen Schnitt gemäß der Linie VII-VII, wobei die links dargestellte Riegelstange 1
oberhalb des ihr zugeordneten Lagerzapfens und die rechte Riegelstange 1 bis zum Rastpunkt
auf den ihr zugeordneten Lagerzapfen 5 aufgesetzt ist,
- Fig. 8
- eine Darstellung gemäß Fig. 7, wobei jedoch beide Riegelstangen 1, 2 auf die ihnen
zugeordneten Lagerzapfen 5 aufgesetzt worden sind,
- Fig. 9
- einen Schnitt gemäß der Linie IX-IX in Fig. 6,
- Fig. 10
- einen Schnitt gemäß der Linie X-X in Fig. 6,
- Fig. 11
- eine erste perspektivische Darstellung des Antriebshebels 3,
- Fig. 12
- eine zweite perspektivische Darstellung des Antriebshebels 3,
- Fig. 13
- eine erste perspektivische Darstellung einer Riegelstange 1, 2,
- Fig. 14
- eine zweite perspektivische Darstellung der Riegelstange 1, 2,
- Fig. 15
- eine Darstellung gemäß Fig. 3, wobei die Riegelstangen 1, 2 jedoch mit rückseitigen
Lagerzapfen 5 verbunden sind und
- Fig. 16
- ein zweites Ausführungsbeispiel einer Riegelstange, das sich vom ersten Ausführungsbeispiel
durch einen gekröpften Verlauf der Riegelstange unterscheidet.
[0007] Die in den Zeichnungen dargestellte Riegelstangenanordnung kann auf der Innenseite
eines Türflügels 24 angeordnet werden, um den Türflügel in einer Geschlossenstellung
zu verriegeln. Die Riegelstangenanordnung weist einen insbesondere aus Kunststoff
als Spritzgussteil gefertigten Antriebshebel 3 auf, der in perspektivischer Darstellung
in den Figuren 11 und 12 dargestellt ist. Es handelt sich um einen zweiarmigen flachen
Hebel 3, der in Hebelmitte einen Antriebszapfen 4 aufweist, mit dem der Antriebshebel
3 an ein Schließglied eines Schießzylinders oder an einen Betätigungsschaft eines
Türdrückers gekoppelt werden kann. Zur Drehmomentübertragung dient eine Stirnseitenaussparung
22. Zur axialen Fesselung des Antriebszapfens 4 an den Schließzylinder oder den Drücker
dient eine Umfangsnut 23. Dargestellt ist darüber hinaus auch eine Endanschlagrippe.
[0008] Die beiden voneinander wegweisenden Enden 3' des Antriebshebels 3 weisen auf den
beiden voneinander wegweisenden Enden jeweils einen Lagerzapfen 5 auf. Es sind somit
insgesamt vier Lagerzapfen vorgesehen, wobei jeweils zwei Lagerzapfen 5 auf einer
der beiden Breitseiten des Antriebshebels 3 angeordnet sind. Die sich diametral gegenüberliegenden
Lagerzapfen 5 besitzen miteinander fluchtende Achsen. Die Lagerzapfen 5 besitzen einen
gleichen Abstand zur durch den Antriebszapfen 4 definierten Drehachse des Hebels 3.
[0009] Die Lagerzapfen 5 sind identisch ausgestaltet. Die sich gegenüberliegenden Lagerzapfen
5 sind lediglich um 90° zueinander winkelversetzt. Der Lagerzapfen 5 besitzt einen
Schaft 10, mit dem der Lagerzapfen 5 materialeinheitlich mit dem Hebelkörper 3 verbunden
ist. Der Schaft 10 besitzt einen kreisförmigen Umriss. An den Schaft 10 schließt sich
ein konusförmiger Abschnitt an, der einen Hals 7 ausbildet. Aus den in den Figuren
7 bis 10 dargestellten Schnitten ist zu ersehen, dass sich die Konusfläche 8 in Richtung
des freien Endes des Lagerzapfens 5 verjüngt.
[0010] Die Konusfläche 8 geht unter Ausbildung einer Stufe 9 in einen Kopf 6 über, der einen
Außendurchmesser aufweist, der demjenigen des Schaftes 10 entspricht. Die Stufe 9
bildet zusammen mit der Konusfläche 8 einen Hals 7, der einen Durchmesser aufweist,
der geringer ist als der Durchmesser des Schaftes 10 bzw. des Kopfes 6.
[0011] An die Stirnfläche des Kopfes grenzt eine weitere Konusfläche 11.
[0012] Wie insbesondere den Figuren 11 und 12 zu entnehmen ist, ragen vom Kopf 6 diametral
gegenüberliegende Vorsprünge 12 in Radialrichtung ab. Die Vorsprünge der auf der gleichen
Breitseite des Hebels 3 angeordneten Lagerzapfen 5 verlaufen in einer Parallelrichtung
zueinander. Die Vorsprünge 12 der Lagerzapfen der sich gegenüberliegenden Breitseiten
des Hebels 3 sind um 90° versetzt zueinander angeordnet.
[0013] Die Riegelstangen 1, 2 sind gleich gestaltet. Die in den Figuren 1 bis 15 dargestellten
Riegelstangen unterscheiden sich von der in der Figur 16 dargestellten Riegelstange
1, 2 lediglich darin, dass sie gerade verlaufen, während die in Figur 16 dargestellte
Riegelstange eine Abkröpfung besitzt.
[0014] Die Riegelstangen 1, 2 besitzen an ihren freien Enden einen Riegelkopf 20, der spitz
gestaltet sein kann. Der Riegelkopf kann aber auch prismatisch gestaltet sein. Das
dem Riegelkopf 20 gegenüberliegende Ende der Riegelstange 1, 2 bildet einen Anlenkabschnitt
21 aus. In diesem Abschnitt ist die Riegelstange 1, 2 abgeflacht. Der abgeflachte
Anlenkabschnitt 21 besitzt eine Lageröffnung 13, die einen Zentralbereich mit einem
im Wesentlichen kreisrunden Grundriss aufweist. An diesen kreisrunden Zentralbereich
der Lageröffnung 13 schließen sich gegenüberliegende Ausnehmungen 14 an. Die durch
die Ausnehmungen 14 definierte Gerade verläuft etwa in einem 45°-Winkel zur Längserstreckungsrichtung
der Riegelstangen 1, 2.
[0015] Wie aus den Figuren 7 und 8 zu ersehen ist, besitzt der Zentralbereich der Lageröffnung
13 mehrere in Achsrichtung der Lageröffnung 13 hintereinanderliegende Axialabschnitte.
Unmittelbar an die bei der Montage zum Lagerzapfen 5 hin weisenden Breitseitenfläche
des Anlenkabschnittes 21 bildet die Lageröffnung 13 einen Konusabschnitt 19 aus. Dieser
Konusabschnitt 19 bildet eine Findungsprofilierung, um die Lageröffnung 13 auf den
Kopf 6 aufzusetzen. Sie korrespondiert dabei mit der Konusfläche 11 des Kopfes 6.
An die Konusfläche 19 schließt sich ein Axialabschnitt 18 an, dessen Durchmesser größer
ist, als der Durchmesser des Kopfes 6 bzw. des Schaftes 10. Dieser durchmessergrößere
Axialabschnitt 18 geht unter Ausbildung eines Übergangsabschnittes 17, der wiederum
eine Konusform besitzt, in einen durchmesserkleineren Axialabschnitt 16 über. Der
Durchmesser des durchmesserkleinen Axialabschnitts 16 ist geringer, als der Durchmesser
des Kernabschnittes des Kopfes 6 bzw. des Durchmessers des Schaftes 10. Der Durchmesser
des durchmesserkleineren Abschnittes 16 ist aber größer als der Durchmesser des Halses
7, so dass im miteinander verbundenen Zustand sich der konische Übergangsabschnitt
17 auf dem Konusabschnitt 8 des Zapfens 5 derart abstützen kann, dass die zum Hebel
3 hin weisenden Breitseitenfläche des Anlenkabschnittes 21 von der Breitseite des
Hebels 3 entfernt ist. Der innenzylindrische Abschnitt 16 geht scharfkantig in die
Breitseitenfläche des Anlenkabschnittes 21 über.
[0016] Die sich diametral in Radialrichtung an die Lageröffnung 13 anschließenden Ausnehmungen
14 besitzen glattwandige Innenwände 15. Während die Wandung der zentralen Lageröffnung
13 unter Ausbildung des Übergangsabschnittes 17 gestuft ist, ist die Wandung 15 der
jeweiligen Ausnehmung 14 im Ausführungsbeispiel stufenfrei. Ihre Innenkontur entspricht
der Umrisskontur des Vorsprungs 12, so dass der Vorsprung 12 durch die Ausnehmung
14 hindurchtreten kann. Es ist aber auch möglich, dass die Ausnehmung 14 ein gewisses
Untermaß besitzt, so dass der Vorsprung 12 nur durch Aufbringen einer entsprechend
großen Axialkraft durch die Ausnehmung 14 hindurchtauchen kann.
[0017] Zur Verbindung der Riegelstangen 1, 2 mit dem Hebel 3 werden die Riegelstangen 1,
2 in die in der Figur 6 dargestellte Montagedrehstellung gebracht, in der die Ausnehmungen
14 mit den Vorsprüngen 12 fluchten. Ausgehend von einer in der Fig. 7 links dargestellten
Position, in der die Lageröffnung 13 oberhalb des Lagerzapfens 5 sitzt, wird der Anlenkabschnitt
21 in die in Figur 7 rechts dargestellte Position gebracht, in der der Kopf 6 soweit
in die Lageröffnung 13 eingetreten ist, dass die Konusfläche 11 des Kopfes 6 an dem
Übergangsabschnitt 17 anliegt. Der durchmesserkleinere Axialabschnitt stützt sich
jetzt auf der Schräge 11 ab. Die Vorsprünge 12 liegen in den ihnen zugeordneten Ausnehmungen
14.
[0018] Es muss jetzt eine Axialkraft auf den Anlenkabschnitt 21 aufgebracht werden. Dies
hat eine elastische Verformung des durchmesserkleineren Axialabschnittes 16 nach außen
bzw. des Kopfes 6 nach radial innen zur Folge, so dass der durchmesserkleinere Axialabschnitt
16 über die Konusfläche 11 des Kopfes gleitet, bis die in Figur 8 dargestellte Zwischenposition
erreicht ist. Die jetzt an den Lagerzapfen 5 gefesselte Riegelstange 1 kann sich zwischen
den in der Figur 8 links und rechts dargestellten axialen Endpositionen bewegen. Sie
kann dabei auch um den Lagerzapfen 5 geschwenkt werden. Eine erste Axialposition ist
dadurch begrenzt, dass der vom Hebel 3 wegweisende im Wesentlichen scharfkantige Rand
der Lageröffnung 13 an die Stufe 9 anschlägt. Die Stufe 9 kann eine Schräge sein.
Der schräge Winkel ist jedoch derartig flach, dass eine große Axialkraft erforderlich
ist, um die Riegelstange 1 wieder vom Lagerzapfen 5 zu lösen. Diese Axialkraft ist
größer, als die zur Verbindung von Lageröffnung und Lagerzapfen 5 erforderliche Axialkraft.
Die zweite Axialposition, die die Riegelstange 1, 2 gegenüber dem Lagerzapfen 5 einnehmen
kann, ist in der Figur 8 rechts dargestellt. Hier ruht der Übergangsabschnitt 17 auf
dem Übergangsbereich der Konusfläche 8 zum Schaft 10. Der Schaft 10 befindet sich
axial auf Höhe des durchmessergroßeren Axialabschnittes 18.
[0019] Den Figuren 3 und 4 ist zu entnehmen, dass die Riegelstangen derart an den Hebel
3 anlenkbar sind, dass die Vorsprünge 12 bei einer 90°-Verdrehung des Hebels 3 zwischen
der Offenstellung und der Verriegelungsstellung nicht über die ihnen zugeordneten
Ausnehmungen laufen. Soll der Hebel 3 zwischen Offenstellung und Verriegelungsstellung
in Gegenrichtung, also im Uhrzeigersinn gedreht werden, so werden die Riegelstangen
1, 2 mit den auf der Rückseite des Hebels 3 angeordneten Lagerzapfen 5 verklipst,
wie es die Figur 15 zeigt. Auch bei dieser Zuordnung überlaufen die Vorsprünge 12
beim ordnungsgemäßen Betrieb nicht die ihnen zugeordneten Ausnehmungen 14. Die Ausnehmungen
14 liegen in einer derartigen Ausrichtung zur Längserstreckung der Riegelstange 1,
2 bzw. liegen die Vorsprünge 12 in einer derartigen Ausrichtung zur Längserstreckung
des Antriebshebels 3, dass sie in den jeweiligen Endstellungen des Antriebshebels
3, die einer Offenstellung bzw. einer Verriegelungsstellung entsprechen, jeweils in
einem 45°-Winkel zueinander verlaufen. Bei der Hin- und Herbewegung überlaufend die
Vorsprünge 12 eine Position, in der sie einen 90°-Winkel zur Erstreckungsrichtung
der Ausnehmungen einnehmen.
[0020] Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung
der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten
Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
Die Unteransprüche charakterisieren in ihrer fakultativ nebengeordneten Fassung eigenständige
erfinderische Weiterbildungen des Standes der Technik, insbesondere um auf Basis dieser
Ansprüche Teilanmeldungen vorzunehmen.
Bezugszeichenliste
[0021]
- 1
- Riegelstange
- 2
- Riegelstange
- 3
- Hebel
- 3
- Arm
- 4
- Antriebszapfen
- 5
- Lagerzapfen
- 6
- Kopf
- 7
- Hals
- 8
- Konusfläche
- 9
- Stufe
- 10
- Schaft
- 11
- Konusfläche / Schräge
- 12
- Vorsprung
- 13
- Lageröffnung
- 14
- Ausnehmung
- 15
- Wandung
- 16
- Durchmesserkleinerer Abschnitt
- 17
- Übergangsabschnitt
- 18
- Durchmessergrößerer Abschnitt
- 19
- Konusfläche / Schräge
- 20
- Riegelkopf
- 21
- Anlenkabschnitt
- 22
- Stirnseitenausnehmung
- 23
- Umfangsnut
- 24
- Türflügel
1. Riegelstangenanordnung insbesondere eines Schrankverschlusses mit mindestens einer
durch Drehen eines Antriebshebels (3) zwischen einer Verriegelungsstellung und einer
Entriegelungsstellung hin- und herverlagerbaren Riegelstange (1, 2), wobei die mindestens
eine Riegelstange (1, 2) einen Riegelkopf (20) und einen Anlenkabschnitt (21) aufweist,
und mit dem Anlenkabschnitt (21) drehbeweglich an einem Arm (3') des Hebels (3) befestigt
ist, wobei ein Lagerzapfen (5) eine Lageröffnung (13) durchgreift und gegen ein Heraustreten
aus der Lageröffnung (13) zumindest gehemmt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerzapfen (5) mit seinem freien Ende einen Kopf (6) ausbildet, an dem sich
ein querschnittsverminderter Hals (7) anschließt, wobei die Lageröffnung (13) zumindest
bereichsweise derart gegenüber dem Kopf (6) mit Untermaß und gegenüber dem Hals (7)
mit Übermaß gefertigt ist, dass die Lageröffnung (13) nur durch Überwinden einer Axialkraft
über den Kopf (13) auf den Lagerzapfen (5) aufsteckbar ist, jedoch frei um den Hals
drehbar ist.
2. Riegelstangenanordnung nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die beim Verbinden von Lagerzapfen (5) und Lageröffnung (13) zu überwindende Axialkraft
geringer ist, als eine zum Trennen von Lagerzapfen (5) und Lageröffnung (13) zu überwindende
Axialkraft.
3. Riegelstangenanordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass vom Kopf (6) gegenüberliegende Vorsprünge (12) abragen und die Lageröffnung (13)
den Vorsprüngen (12) angepasste Ausnehmungen (14) aufweist, durch die die Vorsprünge
(12) beim Aufstecken der Lageröffnung (13) auf den Lagerzapfen (5) in einer Montagedrehstellung
hindurchtreten, wobei insbesondere die Vorsprünge (12) und die Ausnehmungen (14) derart
angeordnet sind, dass die Vorsprünge (12) während des Hin- und Herverlagerns nicht
über die Ausnehmungen (14) treten.
4. Riegelstangenanordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass der querschnittsverminderte Hals (7) eine Konusfläche (8) ausbildet, an der sich
ein vom Kopf (6) wegweisender Schaft (10) anschließt, der mit Übermaß gegenüber der
Lageröffnung (13) gefertigt ist.
5. Riegelstangenanordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die Lageröffnung (13) lediglich einen Axialschnitt (16) aufweist, der mit Untermaß
gegenüber dem Kopf (6) bzw. dem Schaft (10) gefertigt ist, wobei sich dem durchmesserkleineren
Axialabschnitt (16) in Axialrichtung ein durchmessergrößerer Axialabschnitt (18) anschließt,
der mit Übermaß gegenüber dem Schaft (10) gefertigt ist.
6. Riegelstangenanordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüchen, gekennzeichnet durch einen insbesondere konusförmig geformten Übergangsabschnitt (17) zwischen durchmesserkleinerem
Axialabschnitt (16) und durchmessergrößerem Axialabschnitt (18) der Lageröffnung (13),
der im montierten Zustand auf einer Konusfläche (8) des Halses (7) aufliegt.
7. Riegelstangenanordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass sich ein an die Stirnfläche des freien Endes des Kopfes (6) anschließender Umfangswandungsabschnitt
des Kopfes (6) eine Schräge (11), insbesondere in Form einer Konusfläche ausbildet.
8. Riegelstangenanordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass der auf den Kopf (6) aufsteckbare Randabschnitt der Lageröffnung (13) eine Konusfläche
(19) ausbildet.
9. Riegelstangenanordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die Umfangswandung des Kopfes (6) unter Ausbildung einer insbesondere abgeschrägten
Stufe (9) in eine Konusfläche (8) übergeht, an die sich der Schaft (10) anschließt.
10. Riegelstangenanordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenwandung (15) der Ausnehmung (14) im Wesentlichen glattwandig und hinterschneidungsfrei
ist.
11. Riegelstangenanordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (3) zwei Hebelarme (3') aufweist, die jeweils mindestens einen Lagerzapfen
(5) tragen, auf den jeweils ein Anlenkabschnitt (21) einer Riegelstange (1, 2) aufgesteckt
ist, die sich beim Drehen des Antriebshebels (3) gegensinnig verlagern.
12. Riegelstangenanordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Hebelarm (3') auf voneinander wegweisenden Seiten einen Lagerzapfen (5) trägt,
wobei die Vorsprünge (12) jedes der beiden Lagerzapfen (5) in voneinander verschiedene
Richtungen weisen, insbesondere um 90° versetzt zueinander liegen.
13. Riegelstangenanordnung insbesondere eines Schrankverschlusses mit mindestens einer
durch Drehen eines Antriebshebels (3) zwischen einer Verriegelungsstellung und einer
Entriegelungsstellung hin- und herverlagerbaren Riegelstange (1, 2), wobei die mindestens
eine Riegelstange (1, 2) einen Riegelkopf (20) und einen Anlenkabschnitt (21) aufweist,
und mit dem Anlenkabschnitt (21) drehbeweglich an einem Arm (3') des Hebels (3) befestigt
ist, wobei ein Lagerzapfen (5) eine Lageröffnung (13) durchgreift und gegen ein Heraustreten
aus der Lageröffnung (13) gehemmt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerzapfen (5) an seinem freien Ende einen Kopf (6) mit sich gegenüberliegenden,
radial vom Kopf (6) abragende Vorsprünge (12) aufweist und die Lageröffnung (13) den
Vorsprüngen (12) angepasste Ausnehmungen (14) aufweist, durch die die Vorsprünge (12)
beim Aufstecken der Lageröffnung (13) auf den Lagerzapfen (5) in einer Montagedrehstellung
hindurchtreten, wobei die Vorsprünge (12) während des Hin- und Herverlagerns nicht
über die Ausnehmungen (14) treten.
14. Riegelstangenanordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder
insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (3) einen insbesondere mittig zwischen den Lagerzapfen (5) angeordneten
Antriebszapfen (4) trägt, der mit einem Schließzylinder, Drücker oder dergleichen
verbindbar ist.
15. Riegelstangenanordnung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (3) und die mindestens eine Riegelstange (1, 2) aus einem elastischen Werkstoff,
insbesondere Kunststoff gefertigt ist.