[0001] Die vorliegende Erfindung befasst sich mit einer Sonnenschutzanlage mit einem Lamellenbehang,
der an Leiterkordeln aufgehängt ist, wobei Wendebänder an den oberen Enden der Leiterkordeln
oder die Leiterkordeln selbst über Wendelager geführt sind, die mit wenigstens einer
Antriebswelle gekoppelt sind, um ein Einstellen der Lamellenneigung zu ermöglichen.
[0002] In der Regel treiben die Antriebswellen gleichzeitig noch Aufzugslager an, mit welchen
die Ausfahrlänge des Lamellenbehangs verstellbar ist. Dabei ist man bestrebt, die
Verfahrzeiten des Behangs nicht allzu lang werden zu lassen, so dass mit einer möglichst
hohen Drehzahl der Antriebswelle gearbeitet wird.
[0003] Üblicherweise werden im Bereich der Wendelager die Leiterkordeln über geeignete Elemente,
die eine Reibkupplung umfassen, mitgenommen. Sobald der Wendemechanismus einen Anschlag
erreicht hat, rutscht die Reibkupplung des Wendelagers durch, so dass nur noch die
Ausfahrlänge des Behangs verstellt wird, während bei einer Umkehrung der Drehrichtung
der Antriebswelle dann wiederum eine Verstellung der Neigung über die Leiterkordel
erfolgt, bis der entgegengesetzte Anschlag erreicht wird und die Reibkupplung entsprechend
den Kraftschluss unterbricht.
[0004] Unter Leiterkordeln sind im Rahmen dieser Anmeldung alle Arten von Tragorganen zu
verstehen, z. B. auch sogenannte Schlaufenkordeln.
[0005] Die hohe Drehgeschwindigkeit der Antriebswelle bedingt, dass auch die Verstellung
der Neigung über die Leiterkordel relativ rasch erfolgt, was eine exakte Einstellung
des Lamellenwinkels behindert, insbesondere wenn die Verstellung manuell erfolgt.
Schwierigkeiten entstehen aber auch bei automatisch gesteuerten Anlagen, da die Positionserfassung
entsprechend empfindlich arbeiten muss, um einen exakten Lamellenwinkel einstellen
zu können. Besonders problematisch ist die Verstellung bei als sogenannte Arbeitsstellungslager
ausgebildeten Wendelagern, mit denen eine gezielte Zwischenposition der Lamellenneigung
einstellbar ist. In der Regel wird diese Arbeitsstellung durch eine kurze Rückdrehung
der Antriebswelle geschaltet, wobei dieser Schaltimpuls bei entsprechend schnell drehender
Antriebswelle steuerungstechnisch nur sehr schwer zu erfassen ist, so dass die Gefahr
von Fehlschaltungen besteht.
[0006] Aus der
EP 1 052 365 B1 ist es bereits bekannt, die Antriebswellen grundsätzlich über Untersetzungsgetriebe
laufen zu lassen, wobei in Abhängigkeit vom Schaltzustand auch die Antriebsdrehzahl
für die Aufzugselemente der Anlage reduziert wird. Bedingt durch den konstruktiven
Aufbau muss das gesamte Drehmoment der Antriebswelle zum Auf- und Abfahren des Lamellenbehanges
auch durch die Getriebeelemente des Untersetzungsgetriebes geleitet werden, was bei
großen und schweren Anlagen problematisch sein kann. Die entsprechend notwendige große
Dimensionierung der Untersetzungsgetriebe verteuert die Anlage neben dem bereits erwähnten
Funktionsnachteil, dass die Aufholgeschwindigkeit in bestimmten Schaltphasen reduziert
ist.
[0007] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Sonnenschutzanlage zu
schaffen, bei welcher die Neigungseinstellung der Lamellen einfacher und bei vorhandener
automatischer Steuerung mit höherer Betriebssicherheit erreicht werden kann.
[0008] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Sonnenschutzanlage der eingangs beschriebenen
Art gelöst, bei welcher die wenigstens eine durchgängige Antriebswelle unmittelbar
mit Antriebselementen mit Motordrehzahl drehstarr gekoppelt ist, die mit einem Endprofil
des Lamellenbehangs über ein flexibles Aufzugsorgan verbunden sind, und die Antriebswelle
weiterhin jeweils über ein Getriebe mit dem jeweiligen Wendelager gekoppelt ist, das
die Drehzahl des Wendelagers gegenüber der Antriebswelle reduziert.
[0009] Bedingt durch das vorgeschaltete Reduktionsgetriebe rotiert das jeweilige Wendelager
selbst nur noch mit einer reduzierten Drehzahl gegenüber der Antriebswelle, so dass
einerseits die Antriebswelle mit der gewünschten hohen Drehzahl rotieren kann, um
schnelle Verstellbewegungen des Lamellenbehangs zu ermöglichen, andererseits aber
auch das Wendelager selbst mit verbesserter Präzision geschaltet werden kann.
Die Zahl der eingesetzten Wendelager hängt von der Anzahl der Leiterkordeln ab, da
für jede Leiterkordel ein Wendelager erforderlich ist. Die Lamellen hängen an wenigstens
zwei Leiterkordeln, bei breiteren Anlagen können aber auch drei oder mehr Leiterkordeln
mit entsprechenden Wendelagern eingesetzt werden.
[0010] Bedingt dadurch, dass die wenigstens eine Antriebswelle unmittelbar mit den Antriebselementen
gekoppelt ist, wird das Untersetzungsgetriebe auch nicht mit denjenigen Antriebsmomenten
belastet, die zum Ein- und Ausfahren des Lamellenbehangs erforderlich sind. Dadurch
kann das Getriebe klein gehalten werden und ohne größere Probleme auch bei kleinen
Oberschienen in die Wendelager integriert werden. Das zum Wenden der Lamellen erforderliche
Antriebsmoment ist nämlich beträchtlich kleiner als die Antriebsmomente für das Verstellen
der Ausfahrlänge des Behangs.
[0011] Vorzugsweise ist das Getriebe als Planetengetriebe ausgebildet. Der Vorteil von Planetengetrieben
ist, dass sie einen geringen Bauraum beanspruchen, da sich die rotierenden Teile in
koaxialer Anordnung zueinander befinden. Besonders bevorzugt ist eine Ausgestaltung,
bei welcher jedes Planetengetriebe ein drehstarr mit der Wickelwelle gekoppeltes Sonnenrad,
ein feststehendes Hohlrad und Planetenräder aufweist, die an einem drehbaren Planetenträger
gelagert sind, der mit dem Wendelager gekoppelt ist.
[0012] Die in der Regel als Mehrkantwellen ausgebildeten Antriebswellen lassen sich durch
einen entsprechenden Innenquerschnitt des Sonnenrades mit diesem drehstarr koppeln,
während sich das Hohlrad ortsfest abstützt, beispielsweise an einem Gehäuse des Wendelagers.
[0013] Der Planetenträger ist vorzugsweise jeweils drehbar auf einem zylindrischen Fortsatz
des zugehörigen Sonnenrads gelagert, wobei die Ausbildung einer zylindrischen Lagerfläche
an einem beispielsweise aus Kunststoff gefertigten Sonnenrad problemlos möglich ist,
so dass eine separate Lagerung nicht erforderlich ist.
[0014] Eine Variante der Antriebselemente sieht vor, dass diese Spulen von Aufzugslagern
sind, wobei auf die Spulen der Aufzugslager die flexiblen Aufzugsorgane aufwickelbar
sind deren andere Enden an einem Endprofil des Lamellenbehangs festgelegt sind. Derartige
Ausführungsformen sind häufig anzutreffen.
[0015] In den meisten Anwendungsfällen ist es bevorzugt, dass in die Gehäuse der Wendelager
jeweils ein Aufzugslager zum Aufholen des Behangs integriert ist, das unmittelbar
mit der Wickelwelle drehstarr gekoppelt ist, wobei auf das Aufzugslager ein flexibles
Aufzugsorgan, beispielsweise eine Schnur oder ein Band, aufwickelbar ist, dessen anderes
Ende an einem Endprofil des Lamellenbehangs festgelegt ist.
[0016] Eine Alternative zu auf Spulen aufgewickelten Aufzugsbändern sieht vor, dass die
Antriebselemente Zahnscheiben aufweisen, die mit einer Kette oder einem Zahnriemen
in Eingriff stehen, die bzw. der das Endprofil mitnimmt. Bei diesen Lösungen ist es
bevorzugt, die Antriebselemente beispielsweise nicht sichtbar verdeckt durch eine
seitliche Führungsschiene neben dem Behang anzuordnen.
[0017] Wie bereits erwähnt, ist das erfindungsgemäße Wendelager vorzugsweise als sogenanntes
Arbeitsstellungslager ausgebildet, das eine Kupplung aufweist, mit Hilfe derer das
Wendelager von der Antriebswelle auskuppelbar ist. Die Kupplung fixiert das Wendelager
in einer bestimmten oder beliebigen Zwischenstellung, wenn die Arbeitsstellung aktiviert
wird. Vorzugsweise erfolgt die Mitnahme zwischen Planetenträger und Wendelager über
eine Reibkupplung, wobei die Reibkupplung dann durchrutscht, wenn die Wendelager in
einer gewünschten Stellung blockiert sind, wobei das Durchrutschen aufgrund der nur
geringen Kräfte, die zum Betätigen des Wendelagers bei entsprechend angepassten Reibwerten
notwendig sind, keinen hohen Leistungsverlust bedeutet.
[0018] In der ausgekuppelten, d.h. durchrutschenden Stellung sind die Wendelager drehstarr
blockiert. Hierzu ist vorzugsweise ein Schaltmechanismus vorgesehen, der mittels eines
beweglichen Schaltelements das Wendelager in einer beliebigen Winkelstellung blockiert.
Die Auslösung des Schaltmechanismus erfolgt vorzugsweise durch eine Rückdrehbewegung
der Antriebswelle um einen bestimmten Winkelbetrag.
[0019] Nachfolgend wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher auf ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung eingegangen.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht eines Wendelagers im Auslieferungszustand;
- Fig. 2
- eine Explosionsdarstellung des Lagers nach Fig. 1.
- Fig. 3
- eine Explosionsdarstellung einer weiteren Ausführungsform eines Lagers;
- Fig. 4
- eine Ansicht einer Sonnenschutzanlage mit kombinierten Aufzugs- / Wendelagern nach
Fig. 3;
- Fig. 5
- eine Ansicht einer weiteren Sonnenschutzanlage mit Wendelagern, die von seitlichen
Antriebselementen getrennt ausgeführt sind.
[0020] Die Abbildungen zeigen ein kombiniertes Aufzugs- / Wendelager 10, das zur Steuerung
von Sonnenschutzanlagen mit Lamellenbehängen siehe Fig. 4 und 5 eingesetzt wird. Derartige
Lager sitzen auf einer beispielsweise durch einen elektrischen Antriebsmotor angetriebenen
Antriebswelle, die für das gezeigte Beispiel einen Vierkantquerschnitt besitzt, auf
den noch näher eingegangen wird.
[0021] Das kombinierte Lager 10 besitzt ein Aufzugslager 12, das aus Kunststoff gefertigt
ist und eine Wickelrolle für ein Textilband (nicht gezeigt) bildet. Das aufwickelbare
Textilband ist durch den Lamellenbehang geführt und mit dessen Endprofil verbunden,
so dass bei einer Drehbewegung des Aufzugslagers 12 die Ausfahrlänge des Behanges
verstellt wird, wobei beim Einfahren sich die Lamellen auf dem Endprofil stapeln.
Die Bandspule 14 des Aufzugslagers 12 besitzt einen entsprechend der Antriebswelle
ausgestalteten vierkantförmigen Innenquerschnitt 15, so dass eine formschlüssige Mitnahme
der Spule 14 durch die Antriebswelle mit gleicher Drehzahl gegeben ist. Die Lagerung
der Spule 14 erfolgt mittels einer zylindrischen Lagerfläche 16, die in einem entsprechenden
zylindrischen Innenquerschnitt 18 einer Lagerwand 20 drehbar gelagert ist. Die Lagerwand
20 begrenzt im montierten Zustand auch die Breite der Spule, d.h. nur eine Seitenwandung
der Spule ist faktisch drehbar ausgebildet.
[0022] Die Lagerwand 20 ist in einem Gehäuse 22 ortsfest abgestützt, wobei das Gehäuse 22
durch einen Deckel 24 nach der Montage der Lagerteile verschließbar ist.
[0023] Das Wendelager 26 besteht im wesentlichen aus einer Wendebandaufnahme 28, die an
ihrem Umfang eine Umlaufnut 30 mit verdickten Ausnehmungen 32 aufweist, in die Kugeln
34 einlegbar sind, die mit einem Wendeband 36 verbunden sind, das mit der nicht gezeigten
Leiterkordel verbunden ist. Diese Leiterkordel, trägt die einzelnen Lamellen beispielweise
über Querstege oder sonstige geeignete Tragorgane. Entsprechend der formschlüssigen
Verriegelung der Kugeln 34 in den Ausnehmungen 32 ist das Wendeband formschlüssig
mit der Wendebandaufnahme 28 gekoppelt.
[0024] Die Mitnahme der Wendebandaufnahme 28 erfolgt über eine Reibkupplung, deren Reibfläche
38 an einem Planetenträger 40 ausgebildet ist. Die Reibfläche 38 wirkt mit Federzungen
42 zusammen, die am Innenumfang der Wendebandaufnahme 28 vorgesehen sind.
[0025] Der Verdrehweg der Wendebandaufnahme 28 ist durch Anschläge begrenzt, von denen in
der Abbildung nur ein Anschlag 43 erkennbar ist. Diese Anschläge begrenzen den Verdrehbereich
und damit den Winkelverstellbereich der Lamellen des Lamellenbehangs. Sobald die Anschläge
gegen einen korrespondierenden Anschlag im Gehäuse 22 gelaufen sind, wird die Wendebandaufnahme
blockiert, woraufhin die Reibkupplung durchrutscht, während die sich weiterdrehende
Antriebswelle durch das weiter rotierende Aufzugslager 12 den Behang auf- oder abfährt.
[0026] Dem Wendelager 26 ist ein Vorschaltgetriebe vorgeschaltet, das die Drehzahl gegenüber
der Antriebswelle reduziert. Das Vorschaltgetriebe ist als Planetengetriebe 44 ausgebildet,
das aus einem drehstarr auf der Antriebswelle sitzenden Sonnenrad 46, einen ortsfest
in dem Gehäuse montierten Hohlrad 48 und drei Planetenrädern 50 besteht, die auf Lagerzapfen
52 drehbar gelagert sind, die an dem Planetenträger 40 ausgebildet sind. Das Sonnenrad
46 ist als Hohlzylinder ausgebildet, dessen Innenquerschnitt entsprechend der Antriebswelle
vierkantförmig ausgebildet ist. Eine erste Lagerfläche 54 dient der Lagerung der Antriebswelle
auf einer korrespondierenden Lagerfläche 56 an dem Gehäuse 22, wobei am gegenüberliegenden
Ende des Gehäuses eine zweite Lagerfläche 58 vorgesehen ist, die mit einer weiteren
zylindrischen Lagerfläche 60 an dem Spulenkörper 14 des Aufzugslagers zusammenwirkt.
[0027] Das Sonnenrad 46 weist zudem eine weitere zylindrische Lagerfläche 62 auf, auf welcher
der Planetenträger 40 drehbar gelagert ist. Auf diese Weise wird ein besonders raumsparender
konstruktiver Aufbau erreicht, der Vorteil des Planetengetriebes 44 besteht darin,
dass die Drehzahl des Wendelagers in bezug auf die Drehzahl der Antriebswelle je nach
Ausgestaltung der Verzahnung im Rahmen üblicher Gehäusedurchmesser um den Faktor drei
bis vier reduziert werden kann. Dadurch ist einerseits ein schnelles Verstellen der
Ausfahrlänge des Lamellenbehangs möglich, während andererseits ein präzises Einstellen
des Lamellenwinkels möglich ist. Dadurch lassen sich gewünschte Neigungseinstellungen
präzise einstellen, auch bei einer elektronisch gesteuerten Neigungsverstellung.
[0028] Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform eines weiteren kombinierten Aufzugs-/ Wendelagers
110, das in weiten Teilen konstruktiv ähnlich ist, so dass entsprechend auch gleiche
Bezugszeichen vorgesehen sind. Abweichungen bestehen im Bereich der Ausbildung der
Reibkupplung sowie der Begrenzung der Anschläge des Wendelagers 126. Anstelle der
radial auf einer Gleitfläche anliegenden Federzungen, ist an einem Planetenträger
140 bei dieser Ausführungsform eine Reibfläche 138 angeformt, die von einer Schlingfeder
142 umschlungen ist. Eine Wendebandspule 128 ist einstückig mit einer Mitnehmerscheibe
129 verbunden, wobei der Verbund aus Wendebandspule und Mitnehmerscheibe auf einer
Gleitfläche 20 gelagert ist. Die Mitnehmerscheibe 129 verfügt über einen ersten radialen
Schlitz 143 sowie einem zweiten radialen Schlitz 145, durch welche radial nach außen
gebogene Schenkelenden 147/149 der Schlingfeder 142 ragen. Die Federenden 147/149
nehmen in der jeweiligen Drehrichtung über die Flanken der Schlitze 143, 145 die Mitnehmerscheibe
129 und damit die Wendebandspule 128 mit, so dass der Neigungswinkel der Lamellen
verstellt werden kann.
[0029] Der Drehwinkel des Wendelagers 126 wird durch gehäuseseitige Anschläge (nicht gezeigt)
in dem Gehäuse 122 begrenzt. Diese wirken mit den Schenkelenden 147 bzw. 149 der Schlingfeder
142 zusammen. Sobald sich das jeweilige Federende an den Anschlag anlegt, erfolgt
eine Entlastung der Umschlingungskraft der Feder an der Reibfläche 138, so dass beim
Erreichen des Anschlages gleichzeitig das Reibmoment vermindert wird. Dies wirkt sich
vorteilhaft auf die notwendigen Antriebskräfte aus, um den Behang mittels des Aufzugslagers
12 unter blockierten Wendelager 126 auf- und abzufahren.
[0030] Das Wendelager kann durch zusätzliche Elemente auch als sogenanntes Arbeitsstellungslager
ausgebildet sein, bei welchem zwischen den Anschlägen eine Zwischenstellung der Lamellen
fixiert werden kann, so dass bei einem Abfahren des Behangs dieser nicht in einer
geschlossenen Lamellenstellung verharrt und nach dem Ausfahren auf die gewünschte
Länge separat eingestellt werden muss, sondern bereits während des Abfahrens die gewünschte
Lamellenstellung einnimmt.
[0031] Fig. 4 und Fig. 5 zeigen Ansichten von vollständigen Sonnenschutzanlagen, die die
Wirkweise des zuvor beschriebenen Lagers sowie einer alternativen Ausführungsform
davon beschreiben sollen.
[0032] Fig. 4 zeigt einen Raffstore 70 mit einem Lamellenbehang 72, der aus einer Mehrzahl
an Lamellen 74 sowie einem das untere Ende des Behangs 72 bildenden Endprofil 76 besteht.
In einer Oberschiene 78 ist ein elektrischer Antriebsmotor 80 mit beidseitigem Abtrieb
vorgesehen, der über zwei Antriebswellen 82 mit den beiden Aufzugs- / Wendelagern
110 gekoppelt ist, die in Fig. 3 und den zugehörigen Beschreibungsteilen in näher
erläutert worden sind. Gut zu erkennen sind in Fig. 4 Leiterkordeln 84, die über die
Wendespulen 128 geführt und mit den Rändern der Lamellen 74 verbunden sind, so dass
die gewünschte Wendung durch Betätigung der Wendelager durchgeführt werden kann. Zu
erkennen sind in Fig. 4 auch Aufzugsbänder 86, die durch Öffnungen in den Lamellen
74 geführt und mit dem Endprofil 76 verbunden sind, um den Behang ein- und ausfahren
zu können. Die Aufzugsbänder 86 sind auf die jeweilige Bandspule 14 aufwickelbar.
[0033] Die in Fig. 4 gezeigten seitlichen Führungsstifte 88 können (nicht gezeigt) in seitliche
Führungsschienen eingreifen, um den Behang zu stabilisieren.
[0034] In Fig. 5 ist ein weiteres Beispiel eines Raffstoren 170 gezeigt, bei welchem im
Vergleich zu Fig. 4 ähnliche bzw. entsprechende Bauelemente gleiche Bezugszeichen
erhalten haben. So treibt der in der Oberschiene 78 angeordnete Motor 80 über zwei
Antriebswellen 82 zwei Wendelager 210 an, die ähnlich dem in Fig. 3 gezeigten Aufzugs-
/ Wendelager 110 ausgebildet sind, jedoch keine Wickelspule aufweisen, da sie ausschließlich
der Wendung des Behanges über die Leiterkordeln 84 dienen. Die Antriebswellen 82 ragen
seitlich aus der Oberschiene 78 hervor und sind dort mit einer unmittelbar drehstarr
mit ihnen verbundenen Zahnscheibe 212 versehen, über welche ein Zahnriemen oder eine
Kette 214 geführt ist, der in einer seitlich angeordneten Führungsschiene 216 verläuft.
Am unteren Ende der Führungsschiene kann eine entsprechende Umlenkung (nicht gezeigt)
der Kette 214 vorgesehen sein, die das Endprofil 76 beim Verstellen mitnimmt. Es ist
aber auch möglich, ein loses Ende der Kette in der Führungsschiene zu führen, welches
mit dem Endprofil verbunden ist und dieses mitnimmt, während das andere Ende lastfrei
in einer Hohlkammer der Führungsschiene verläuft. Fig. 5 veranschaulicht, dass die
erfindungsgemäßen Wendelager mit völlig unterschiedlichen konstruktiven Ausführungsformen
von Aufzugsvorrichtungen für die Anlage kombiniert werden können.
1. Sonnenschutzanlage mit einem Lamellenbehang, der an Leiterkordeln oder anderen Tragorganen
aufgehängt ist, wobei Wendebänder (36) an den oberen Enden der Leiterkordeln oder
die Leiterkordeln selbst über Wendelager (26) geführt sind, die mit wenigstens einer
Antriebswelle gekoppelt sind, um ein Einstellen der Lamellenneigung zu ermöglichen,
dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine durchgängige Antriebswelle unmittelbar mit Antriebselementen
mit Motordrehzahl drehstarr gekoppelt ist, die mit einem Endprofil des Lamellenbehangs
über ein flexibles Aufzugsorgan verbunden sind, und die Antriebswelle weiterhin jeweils
über ein Getriebe (44) mit dem jeweiligen Wendelager (26) gekoppelt ist, das die Drehzahl
des Wendelagers gegenüber der Antriebswelle reduziert.
2. Sonnenschutzanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Getriebe (44) als Planetengetriebe, Exzentergetriebe oder Stirnradgetriebe oder
Zykloidengetriebe ausgebildet sind.
3. Sonnenschutzanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Planetengetriebe ein drehstarr mit der Wickelwelle gekoppeltes Sonnenrad (46),
ein feststehendes Hohlrad (48) und Planetenräder (50) aufweist, die an einem drehbaren
Planetenträger (40) gelagert sind, der mit dem Wendelager (26) gekoppelt ist.
4. Sonnenschutzanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlräder (48) jeweils an einem Gehäuse (22) der Wendelager drehstarr abgestützt
sind.
5. Sonnenschutzanlage nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Planetenträger (40) jeweils auf einem zylindrischen Fortsatz (62) des Sonnenrads
(46) drehbar gelagert sind.
6. Sonnenschutzanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebselemente Spulen (14) von Aufzugslagern (12) aufweisen, wobei auf die
Spulen (14) der Aufzugslager (12) die flexiblen Aufzugsorgane aufwickelbar sind, deren
andere Enden an einem Endprofil des Lamellenbehangs festgelegt sind.
7. Sonnenschutzanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in die Gehäuse (22) der Wendelager (26) jeweils ein Aufzugslager (12) zum Aufholen
des Behangs integriert ist.
8. Sonnenschutzanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebselemente Zahnscheiben aufweisen, die mit einer Kette oder einem Zahnriemen
in Eingriff stehen, die bzw. der das Endprofil mitnimmt.
9. Sonnenschutzanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahnscheiben und Ketten bzw. Zahnriemen seitlich neben dem Lamellenbehang angeordnet
sind.
10. Sonnenschutzanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wendelager als Arbeitsstellungslager ausgebildet sind, die eine Kupplung aufweisen,
mit Hilfe derer das Wendelager (26) in einer Arbeitsstellung blockierbar ist.
11. Sonnenschutzanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnahme zwischen dem Planetenträger (40) und dem Wendelager (26) über eine Reibkupplung
(38,42) erfolgt.
12. Sonnenschutzanlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Reibkupplung rutscht, wenn die Wendelager (26) drehstarr blockiert sind.
13. Sonnenschutzanlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schaltmechanismus vorgesehen ist, der mittels eines beweglichen Schaltelements
das Wendelager in einer beliebigen Winkelstellung blockiert.
14. Sonnenschutzanlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaltmechanismus durch eine Rückdrehbewegung der Antriebswelle betätigbar ist.