GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung betrifft das technische Gebiet der Verbindungstechnik elektrischer
Leiter. Insbesondere betrifft die Erfindung einen Kabelschuh zum Verbinden eines Aluminiumkabels
mit einem stromführenden Element, eine elektrische Verbindung zwischen einem Aluminiumkabel
und einem stromführenden Element, eine Hülse zur Aufnahme in einem Kabelschuhkörper
und ein Herstellungsverfahren für einen Kabelschuh.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
[0002] Anstatt Kupferkabeln werden insbesondere im Automotiv-Bereich auch Aluminiumkabel
eingesetzt, da diese diverse Vorteile haben können, wie etwa eine Gewichtsreduktion,
eine Alternative zu Kupfer (beispielsweise bei einem Engpass) oder auch einen Preisvorteil.
In der Regel werden dann Kupferleiter und Aluminiumkabel gemeinsam verwendet, was
dazu führt, dass elektrische Verbindungen zwischen Kupferleitern und Aluminiumkabeln
geschaffen werden müssen.
[0003] Zum elektrischen Verbinden von stromführenden Kupferkabeln mit anderen stromführenden
Elementen können Kabelschuhe verwendet werden. Ein Ende eines Kupferkabels kann dabei
in eine rohrförmige Öffnung des Kabelschuhs geschoben werden und dann der Kabelschuh
beispielsweise durch Verpressen mechanisch und elektrisch mit dem Ende des Kupferkabel
verbunden werden. Das andere Ende des Kabelschuhs kann eine ebene Kontaktfläche mit
einer Bohrung zur Aufnahme eines Befestigungsbolzens oder einer Schraube aufweisen,
mit dem ein stromführendes Element verbunden werden kann.
[0004] Ein analoges Vorgehen wie bei Kupferkabeln mit Kupfer-Kabelschuhen ist bei Aluminiumkabeln
in der Regel nicht möglich, da eine Verpressung bei Aluminium in der Regel nicht dauerhaft
ist. Das Aluminium neigt zum Kaltfließen und somit lässt normalerweise im Laufe der
Zeit die Kontaktkraft nach. In der Regel funktioniert nur eine stoffliche Verbindung,
wie etwa Schweißen.
[0005] Beim Verbinden eines Aluminiumkabels mit einem stromführenden Element ollte die Kontaktstelle
mit dem stromführenden Element nicht aus Aluminium sein, da dieses Material normalerweise
eine nichtleitende Oxydschicht bildet, die in der Regel vor dem elektrischen Verbinden
entfernt werden muss. Der Übergangsbereich von Aluminium zu Kupfer kann außerdem kritisch
im Bezug auf Elektrokorrosion und ähnliche Phänomene sein.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
[0006] Es ist eine Aufgabe der Erfindung das Verbinden von Aluminiumkabeln mit stromführenden
Elementen zu erleichtern und diese elektrische Verbindung stabiler und dauerhafter
auszugestalten.
[0007] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weitere
Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und aus
der folgenden Beschreibung.
[0008] Ein Aspekt der Erfindung betrifft einen Kabelschuh zum Verbinden eines Aluminiumkabels
mit einem stromführenden Element. Ein Aluminiumkabel kann beispielsweise eine oder
mehrere Litzen aus Aluminium umfassen, die von einer isolierten Schicht aus Kunststoff
um schlossen sein können. ES ist jedoch nicht nötig, dass bei einem Aluminiumkabel
eine Isolierung vorhanden ist. Das stromführende Element ist in der Regel aus Metall,
beispielsweise Kupfer, Eisen oder Messing, gefertigt. Das stromführende Element kann
beispielsweise ein Kabel oder eine Leiterbahn auf einer Platine umfassen. Bei dem
stromführenden Element kann es sich auch um einen Batteriepol, eine Batterieklemme,
eine Karosserie (als Masse) oder einen Starteranschluss handeln
[0009] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst der Kabelschuh einen Kabelschuhkörper
aus Kupfer mit einem Kontaktende zum Verbinden mit dem stromführenden Element und
einem Aufnahmebereich zur Aufnahme eines Endes des Aluminiumkabels. Der Aufnahmebereich
weist eine rohrförmige Aufnahme für das (beispielsweise nicht isoliertes bzw. abisoliertes)
Ende des Aluminiumkabels auf, die (an der Innenseite) mit Aluminium ausgekleidet ist.
Auf diese Weise kann, beispielsweise durch Einstecken des Aluminiumkabels in die rohrförmige
Aufnahme und anschließendes Crimpen oder Schweißen des Aufnahmebereichs, um eine metallische
Verbindung zwischen den Litzen des Aluminiumkabels und der mit Aluminium ausgekleideten
rohrförmigen Aufnahme herzustellen, eine stabile elektrische Verbindung zwischen dem
Aluminiumkabel und einem stromführenden Element hergestellt werden. Diese elektrische
Verbindung kann kostengünstig umgesetzt werden, benötigt wenig Bauchraum und kann
optimal abgedichtet werden, wodurch sie auch für Hochtemperaturanwendungen, wie beispielsweise
im Motorraum eines Fahrzeugs, geeignet ist.
[0010] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist im Kabelschuhkörper im Aufnahmebereich
eine rohrförmige Öffnung aus Kupfer gebildet, wobei in der rohrförmigen Öffnung eine
Hülse aufgenommen ist, die an einer Außenseite eine Kupferschicht und an einer Innenseite
eine Aluminiumschicht aufweist, die miteinander bzw. intermetallisch verbunden sind.
Die Hülse stellt mit ihrer Innenseite die rohrförmige mit Aluminium ausgekleidete
Aufnahme bereit. Die Hülse kann beispielsweise rohrförmig sein bzw. einen rohrförmigen
Abschnitt umfassen und/oder einen Außendurchmesser aufweisen, der einem Innendurchmesser
der rohrförmigen Öffnung im Kabelschuhkörper entspricht.
[0011] Beispielsweise kann der Kabelschuhkörper ein herkömmlicher Kabelschuhkörper sein,
in dem die Hülse eingeschoben ist. Damit kann mit einer Hülse zusammen mit einem herkömmlichen
Kabelschuhkörper auf einfache Art und Weise ein Kabelschuhe aufgebaut werden, der
dazu geeignet ist ein Aluminiumkabel mit einem elektrischen Leiter zu verbinden.
[0012] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist die Hülse aus CUPAL (Kupfer plattiertes
Aluminium) geformt. CUPAL bzw. sogenanntes CUPAL-Blech kann ein Blechmaterial sein,
das aus einer Kupferschicht und einer Aluminiumschicht besteht bzw. diese Schichten
umfasst. Diese Schichten werden durch Walzen und Verdichten derart zusammengefügt,
dass sie flächig metallisch verbunden bzw. wie verschweißt sind. CUPAL kann auch in
der Form von Rohren vorliegen, die Innen aus einer Aluminiumschicht und Außen aus
einer Kupferschicht bestehen bzw. diese Schichten umfassen. Solche Rohre können durch
Strangpressen geformt werden. Rohrförmige Hülsen können beispielsweise aus einem derartigen
CUPAL-Rohr hergestellt werden.
[0013] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist die Hülse becherförmig geformt und
ist dazu ausgeführt, das Ende des Aluminiumkabels dicht zu umschließen.bzw. dieses
Ende gegenüber der Umgebung abzudichten. Aus CUPAL-Material können dazu Becher bzw.
becherförmige Hülsen geformt werden. Diese Becher können dann Innen aus Aluminium
und Außen aus Kupfer gebildet sein. Beispielsweise ist es möglich, eine becherförmige
Hülse durch Tiefziehen eines CUPAL-Blechs herzustellen.
Der Becher oder im allgemeinen die Hülse kann einen trichterförmigen Einführungsbereich
aufweisen, um Einzeladern aus dem Ende des Aluminiumkabels vor einem Umknicken beim
Einschieben des Kabels in die Hülse zu schützen.
Eine derartige becherförmige Hülsen kann dann in einen herkömmlichen Rohrkabelschuh
aus Kupfer eingefügt werden. Die becherförmige Hülse kann das Ende eines Aluminiumkabels,
das in den Kabelschuh eingeschoben ist, vollständig umschließen und somit gegenüber
der Umgebung abdichten, um auf diese Weise Elektrokorrosion zu vermeiden.
[0014] Es ist möglich, dass der Becher bzw. die Hülse im Rohrkabelschuh (unverlierbar) vormontiert
ist. Das Vormontieren kann durch Einpressen, Einrasten und/oder Verclipsen geschehen.
[0015] Wie bereits ausgeführt, kann es einerseits möglich sein, dass der Kabelschuh aus
einem Kabelschuhkörper aus Kupfer und einer darin aufgenommenen Hülse aus CUPAL gebildet
ist. Andererseits ist es auch möglich, dass der Kabelschuh direkt aus einem CUPAL-
Rohr geformt wird.
[0016] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist der Kabelschuhkörper aus einem Rohr
gebildet ist, das an einer Innenseite eine Aluminiumschicht und an einer Außenseite
eine Kupferschicht aufweist, die miteinander verbunden sind. Das Rohr kann ein CUPAL-Rohr
sein. Das Kontaktende des Kabelschuhkörpers ist durch Entfernen der Aluminiumschicht
in einem Endbereich des Rohrs und Zusammendrücken des Endbereichs gebildet. Die rohrförmige
Aufnahme ist durch einen gegenüberliegenden Endbereich des Rohrs gebildet.
[0017] Zusätzlich ist es möglich, dass zumindest ein Teil der Kupferschicht in dem gegenüberliegenden
Endbereich entfernt ist, so dass hier lediglich Aluminium mit dem Aluminiumkabel in
Kontakt tritt, um Elektrokorrosion zu verhindern.
[0018] Ob nun der Kabelschuh mit einer gesonderten Hülse oder direkt aus einem CUPAL-Rohr
hergestellt ist, kann in beiden Fällen die rohrförmige Aufnahme zur Aufnahme des Endes
des Aluminiumkabels aus CUPAL hergestellt sein.
[0019] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist eine Dichtmasse zwischen der rohrförmigen
Aufnahme und dem Kontaktende aufgenommen. Beispielsweise kann die Hülse in Richtung
des Kontaktendes des Kabelschuhkörpers offen sein und die Dichtmasse zwischen der
Hülse und dem Kontaktende aufgenommen sein. Alternativ zu einem geschlossenen Becher
kann somit auch ein offener Becher, der beispielsweise wie eine Aderendhülse geformt
ist, bzw. eine rohrförmige Hülse verwendet werden.
[0020] Der Kabelschuh kann Innen in Richtung Kontaktende abgedichtet werden, beispielsweise
durch Versiegeln, Einspritzen eines Silikonpfropfens, Verlöten und/oder Einpressen
eines Dichtelementes. Eine Dichtung kann insbesondere bei einem Kabelschuhkörper mit
flach gedrücktem Anschraubbereich vorteilhaft sein, da durch den flach gedrückten
Anschraubbereich unter Umständen Feuchtigkeit in das Innere des Kabelschuhkörpers
eindringen kann.
[0021] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist der Aufnahmebereich einen gegenüber
der rohrförmigen Aufnahme aufgeweiteten Endbereich auf, der dazu ausgeführt ist, einen
isolierten Abschnitt des Aluminiumkabels aufzunehmen. Der Kabelschuh kann derart gefertigt
sein, dass er im hinteren Bereich aufgeweitet ist und über die Isolierung des Aluminiumkabels
reicht. Dieser aufgeweitete Endbereich kann zum Abdichten und/oder zum Stürzen des
Ende des Aluminiumkabels dienen. Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine elektrische
Verbindung aus einem Aluminiumkabel und einem Kabelschuh.
[0022] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst die elektrische Verbindung einen
Kabelschuh, so wie er obenstehend und untenstehend beschrieben ist. Ein (beispielsweise
nicht isoliertes bzw. abisoliertes) Ende des Aluminiumkabels ist in der rohrförmigen
Aufnahme aufgenommen und mit der mit Aluminium ausgekleideten Innenseite der rohrförmigen
Aufnahme metallisch verbunden. Auf diese Weise kann eine stabile elektrische Verbindung
zwischen einem Aluminiumkabel und einem elektrischen Kontaktelement aus Kupfer geschaffen
werden.
[0023] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wurde die rohrförmige Aufnahme mit dem
abisolierten Ende des Aluminiumkabels unter Druckeinwirkung und/oder Hitzeeinwirkung
verbunden. Beispielsweise kann nach dem Einschieben des Aluminiumkabels in die rohrförmige
Aufnahme ein metallisches Verbinden durchCrimpen, beispielsweise Radialcrimpen, oder
Schweißen, beispielsweise Widerstandsschweißen oder Ultraschallschweißen erfolgen.
Auch eine Kombination von Druck und Temperatur ist möglich, beispielsweise Heißcrimpen.
[0024] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist der Aufnahmebereich bzw. der aufgeweitete
Endbereich des Kabelschuhs mit einem isolierten Abschnitt des Aluminiumkabels verpresst.
Auf diese Weise kann auch der aus dem Kabelschuhe herausragende Abschnitt des Aluminiumkabels
gegenüber der Umgebung abgedichtet werden. Dies kann beispielsweise durch eine Verpressung
des Kabelschuhbereiches, der über die Isolierung übersteht erfolgen. Die Verpressung
kann auf verschiedene Art und Weise geschehen, beispielsweise als 6-Kant. Die Verpressung
kann zweimal hintereinander (an verschiedenen Stellen) durchgeführt werden, um eine
doppelte Isolierung zu erzeugen. Auch eine Radialverpressung ist möglich. Weiter kann
eine zusätzliche Dichtung, wie etwa ein O-Ring oder ein Silikon-Siegel zwischen das
Aluminiumkabel und den über das Aluminiumkabels hinausragen aufgeweiteten Endbereich
des Kabelschuhs eingefügt werden. Die Verpressung kann nach dem Einfügen der zusätzlichen
Dichtung erfolgt.
[0025] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind ein Endbereich des Kabelschuhs und
eine Isolierung des Aluminiumkabels mit einem Schrumpfschlauch überdeckt und verbunden.
Alternativ oder zusätzlich zu einem Verpressen mit dem Endbereich kann auch ein Schrumpfschlauch,
eventuell mit Innenkleber zwischen Schrumpfschlauch und Kabelschuh und/oder Aluminiumkabel,
zum Abdichten und/oder Stabilisieren verwendet werden.
[0026] Somit kann der Übergangsbereich zwischen Aluminiumkabel und stromführenden Elemente
vollständig abgedichtet werden: Zum Aluminiumkabel hin durch die Verpressung an der
Isolierung und/oder den Schrumpfschlauch und zum Anschlussbereich hin durch die becherförmige
Hülse und/oder die Dichtmasse.
[0027] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine becherförmige Hülse, insbesondere
eine becherförmige Hülse wie sie beispielsweise bereits weiter oben beschrieben wurde.
[0028] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst die becherförmige Hülse eine rohrförmige
Wandung und einen Deckel bzw. Boden, der die rohrförmige Wandung in eine Richtung
abschließt. Eine Innenseite der Hülse weist eine Aluminiumschicht auf und eine Außenseite
der Hülse weist eine Kupferschicht auf, die miteinander und insbesondere intermetallisch
verbunden sind. Derartige Hülsen können beispielsweise durch Tiefziehen eines CUPAL-
Blechs hergestellt werden.
[0029] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verwendung einer derartigen becherförmigen
Hülse als Aufnahme für ein Ende eines Aluminiumkabels in einem Kabelschuh. Damit kann
auf kostengünstige und einfache Weise zusammen mit einem herkömmlichen Kabelschuhkörper
aus Kupfer ein Kabelschuh zum Verbinden eines Aluminiumkabels mit einem stromführenden
Element hergestellt werden.
[0030] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Herstellungsverfahren für einen Kabelschuh.
[0031] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst das Verfahren die Schritte: Bereitstellen
einer Hülse aus CUPAL, die an einer Innenseite eine Aluminiumschicht und an einer
Außenseite eine Kupferschicht aufweist; Bereitstellen eines Kabelschuhkörpers aus
Kupfer mit einem Kontaktende und einem Aufnahmebereich zur Aufnahme der Hülse; Einsetzen
der Hülse in den Kabelschuhkörper, so dass im Aufnahmebereich des Kabelschuhkörpers
eine Aufnahme für ein Ende eines Aluminiumkabels gebildet wird. Mittels dieses Herstellungsverfahrens
kann der bereits beschriebene Kabelschuh mit der Hülse aus CUPAL hergestellt werden.
[0032] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst das Verfahren die Schritte: Bereitstellen
eines Rohrs aus CUPAL, das an einer Innenseite eine Aluminiumschicht und an einer
Außenseite eine Kupferschicht aufweist; Entfernen der Aluminiumschicht in einem Endbereich
des Rohrs; Zusammendrücken des Endbereichs zum Bilden eines Kontaktendes des Kabelschuhs;
Bilden einer rohrförmige Aufnahme für ein Aluminiumkabel durch den gegenüberliegenden
Endbereich des Rohrs.
[0033] Auch mit dieser Ausführungsform des Verfahrens kann CUPAL dazu verwendet werden,
einen einstückigen Kabelschuh herzustellen, mit dem eine elektrische Verbindung zwischen
einem Aluminiumkabel und einem stromführenden Element hergestellt werden kann.
[0034] Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung mit Bezug auf die beiliegenden
Figuren detailliert beschrieben.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0035]
Fig. 1A zeigt eine Seitenansicht einer becherförmige Hülse gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung.
Fig. 1B zeigt eine Frontansicht der becherförmige Hülse aus der Fig. 1A.
Fig. 1C zeigt eine Querschnittsansicht der becherförmige Hülse aus der Fig. 1A.
Fig. 2 zeigt zwei dreidimensionale Ansichten der becherförmigen Hülse aus der Fig.
1A.
Fig. 3 zeigt eine dreidimensionale Ansicht eines Kabelschuhkörpers für einen Kabelschuh
gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 4A zeigt eine Seitenansicht von Elementen einer elektrischen Verbindung gemäß
einer Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 4B zeigt eine Seitenansicht einer vormontierten elektrischen Verbindung gemäß
einer Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 5A zeigt eine Querschnittsansicht der Elemente aus der Fig. 4A.
Fig. 5B zeigt eine Querschnittsansicht der vormontierten elektrischen Verbindung aus
der Fig. 4B.
Fig. 6A zeigt eine Seitenansicht einer kontaktierten elektrischen Verbindung gemäß
einer Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 6B zeigt eine Draufsicht auf die kontaktierte elektrischen Verbindung aus der
Fig. 6A.
Fig. 6C zeigt eine dreidimensionale Ansicht der kontaktierten elektrischen Verbindung
aus der Fig. 6A.
Fig. 7A zeigt eine Seitenansicht einer abgedichteten elektrischen Verbindung gemäß
einer Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 7B zeigt eine Draufsicht auf die abgedichtete elektrischen Verbindung aus der
Fig. 7A.
Fig. 7C zeigt eine dreidimensionale Ansicht der abgedichteten elektrischen Verbindung
aus der Fig. 7A.
Fig. 8 zeigt einen Querschnitt einer elektrischen Verbindung gemäß einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 9 zeigt einen Querschnitt eines Kabelschuhs gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung.
[0036] Grundsätzlich sind identische oder ähnliche Teile mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
DETAILILIERTE BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
[0037] Fig. 1A, 1B, 1C und 2 zeigen eine becherförmige Hülse 10 in Seitenansicht, Frontansicht,
im Querschnitt und in zwei dreidimensionale Ansichten. Die rotationssymmetrische Hülse
10 weist eine ringförmige Wandung 12, einen kalottenförmigen Deckel bzw. Boden 14
und einen nach Außen aufgeweiteten Rand 16 auf. Der Rand 16 kann beispielsweise in
einem Winkel von 45° abgewinkelt sein, um eine trichterförmige Öffnung zu formen.
[0038] Die Hülse 10 ist aus einem CUPAL-Blech tiefgezogen, wodurch die Hülse 10 aus einer
Aluminiumschicht 18 an der Innenseite und eine Kupferschicht 20 an der Außenseite
besteht.
[0039] Fig. 3 zeigt eine dreidimensionale Ansicht eines Kabelschuhkörpers 30, der einen
rohrförmigen Aufnahmebereich 32 und ein flaches Kontaktende 34 mit einer Bohrung 36
aufweist. Der einstückige Kabelschuhkörper 30 besteht aus Kupfer und kann beispielsweise
aus einem Kupferrohr geformt sein, wobei das Kontaktende 34 durch zusammendrücken
des Kupferrohrs entsteht.
[0040] Der Aufnahmebereich 32 des Kabelschuhkörpers 30 umfasst einen Bereich 38 zur Aufnahme
der Hülse 10 und einen ausgeweiteten Endbereich 40 zur Aufnahme eines isolierten Abschnitt
eines Kabels.
[0041] Fig. 4A zeigt eine Seitenansicht von Elementen einer elektrischen Verbindung 50,
die in der Fig. 5A in einer Querschnittsansicht gezeigt sind. Neben der Hülse 10 und
dem Kabelschuhkörpers 30 umfassen die elektrische Verbindung eine Alumniumkabel 52,
das einen mit einem Kunststoffmantel bzw. Isolierung 54 isolierten Abschnitt 56 und
ein abisoliertes Ende 58 aufweist. Der Leiter 60 des Aluminiumkabels 52 kann einen
einzelnen Draht aus Aluminium oder eine Mehrzahl von Aluminiumlitzen umfassen.
[0042] Um einen Kabelschuh 62 zu erzeugen, wird die Hülse 10 in den Kabelschuhkörper 30
eingesetzt. Der Innenbereich der Hülse 10 stellt dann eine rohrförmige Aufnahme 64
für das Aluminiumkabel 52 bereit, die an der Innenseite mit Aluminium 18 ausgekleidet
ist. Dazu weist der Kabelschuhkörper 30 im Abschnitt 38 eine rohrförmige Öffnung 66
im Aufnahmebereich 32 auf, die dazu ausgeführt ist, die Hülse 10 aufzunehmen. Der
Innendurchmesser der Öffnung 66 bzw. des Abschnitts 38 ist dabei genauso groß bzw.
nur geringfügig größer als der Außendurchmesser der ringförmigen Wandung 12 der Hülse
10.
[0043] Weiter weist der Aufnahmebereich 32 des Kabelschuhkörpers eine Anschlagkante 68 auf,
auf der der Rand 16 der Hülse 10 abgestürzt wird.
[0044] Fig. 4B zeigt eine Seitenansicht einer vormontierten elektrischen Verbindung 50,
die in der Fig. 5B im Querschnittsansicht dargestellt ist. Zur Vormontage wird die
Hülse 10 in die Öffnung 66 des Kabelschuhkörpers 30 bis zum Anschlag eingesteckt und
anschließend das Ende 58 des Aluminiumkabels 52 in die Aufnahme 64 eigeschoben. Alternativ
kann auch die Hülse 10 über das Ende 58 geschoben werden und anschließend die Hülse
zusammen mit dem Aluminiumkabel 52 in den Aufnahmebereich 32 des Kabelschuhkörpers
30 bis zum Anschlag eingesteckt werden.
[0045] Der Leiter 60 am Ende 58 des Aluminiumkabels 52 berührt nun die Aluminiumschicht
18 der Hülse 10 bzw. der Aufnahme 64 und die Kupferschicht 20 an der Außenseite der
Hülse 10 berührt die Innenseite des Kabelschuhs 30 bzw. der Öffnung 66 aus Kupfer.
[0046] Fig. 6A, 6B, 6C zeigen die elektrischen Verbindung aus den Fig. 4B und 5B in Seitenansicht,
in Draufsicht und in einer dreidimensionale Ansicht nachdem eine permanente elektrische
Kontaktierung der elektrischen Leiter 60, 18, 20, 30 erfolgt ist.
[0047] Zum Kontaktieren wird beispielsweise der Mittelabschnitt 38 des Aufnahmebereichs
32 des Kabelschuhs 62 mit der Hülse 10 durch Heißcrimpen zusammengepresst und erhitzt.
Dadurch entsteht eine metallische Verbindung zwischen dem Aluminiumleiter 60 des Kabels
52 und der Aluminiumschicht 18 der Hülse 10.
[0048] Durch das Crimpen entstehen im Abschnitt 38 zwei Vertiefungen 80.
[0049] Fig. 7A, 7B, 7C zeigen die elektrischen Verbindung 50 aus den Fig. 6A, 6B und 6C
in Seitenansicht, in Draufsicht und in einer dreidimensionale Ansicht nachdem der
Aufnahmebereich 32 des Kabelschuhs 62 bzw. des Kabelschuhkörpers 30 abgedichtet wurde.
Beim Abdichten wird der Endbereich 40 des Kabelschuhkörpers 30 derart zusammengepresst,
dass keine Flüssigkeit mehr an der Isolierung 54 entlang in das Innere der elektrischen
Verbindung 50 dringen kann. Beispielsweise kann das Zusammenpressen derart erfolgen,
dass eine mehrkantige Vertiefung (wie hier 6-Kant) 82 im Endbereich 40 entsteht.
[0050] Nach dem Abdichten sind alle Aluminium aufweisenden Bereiche (d.h. das Kabelende
58 und die Innenseite 18 der Hülse 10) der elektrischen Verbindung 50 gegenüber der
Umgebung abgedichtet. An einem Ende erfolgt die Abdichtung durch die ringförmige Vertiefung
82 am anderen Ende durch den Deckel 14 der Hülse 10.
[0051] Fig. 8 zeigt eine weitere Ausführungsform einer elektrischen Verbindung 50'. Der
Kabelschuh 62' umfasst dabei eine alternative Hülse 10', die lediglich eine ringförmige
Wandung 12 und einen abgeschrägten Rand 16 aufweist, aber keinen Deckel bzw. Boden.
Die Hülse 10' ist damit in beiden Richtungen offen. Zum Abdichten der elektrischen
Verbindung 50' in Richtung Kontaktende 34 wird eine Dichtmasse 84 verwendet, die den
Raum im Inneren des Kabelschuhkörpers 30 zwischen der Hülse 10' bzw. dem Ende 58 des
Aluminiumkabels 52 und dem Kontaktende 34 ausfüllt.
[0052] Die Hülse 10' kann beispielsweise aus einem CUPAL-Rohr hergestellt werden.
[0053] Der Kabelschuh 30 weist außerdem einen Aufnahmebereich 32 auf, der lediglich den
Abschnitt 38 umfasst, also kein aufgeweitetes Ende aufweist. Zum Abdichten und Stabilisieren
der elektrischen Verbindung 50' wird ein Schrumpfschlauch 86 verwendet, der sich über
einen isolierten Abschnitt 56 des Aluminiumkabels 52 und zumindest einen Teil des
Aufnahmebereichs 32 des Kabelschuhkörpers 30 erstreckt.
[0054] Fig. 9 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Kabelschuhs 62", der einstückig aus
einem CUPAL-Rohr hergestellt wird. Beispielsweise kann aus CUPAL- Material ein Rohr
gezogen werden, das an der Innenseite eine Aluminiumschicht 18' und an der Außenseite
eine Kupferschicht 20' aufweist. Dieses Rohr wird in einem Endbereich 90 derart bearbeitet,
dass auf der Innenseite die Aluminiumschicht 18' entfernt wird, beispielsweise durch
ausdrehen. Der Endbereich 90 wird dann flach gedrückt, um das flache Kontaktende des
Kabelschuhs 62' zu bilden.
[0055] Der gegenüberliegende Endbereich 92 wird an der Außenseite so bearbeitet, dass die
Kupferschicht 20' des Rohres entfernt wird, beispielsweise durch abdrehen. Der Endbereich
92 bildet dann den Aufnahmebereich 32 des Kabelschuhs 62", der die rohrförmige Aufnahme
64 für das Aluminiumkabel 52 bereitstellt. Die Kupferschicht 20' im Endbereich 92
wird entfernt, damit keine Elektrokorrosion zwischen der Kupferschicht 20' und dem
Aluminiumleiter 60 des Aluminiumkabels 52 auftreten kann.
[0056] Eine permanente elektrische Verbindung kann nun dadurch hergestellt werden, dass
ein Ende 58 des Aluminiumkabels 52 in die Aufnahme 64 eingesteckt wird und beispielsweise
durch Ultraschall-Schweißen mit der Innenseite 18' der Aufnahme 64 metallisch verbunden
wird.
[0057] Eine innere Abdichtung zum Kontaktende 34 kann wie oben beschrieben über eine Dichtmasse
84 erfolgen. Zur Isolierung des Aluminiumkabels 52 kann wie oben beschrieben ein Schrumpfschlauch
86 verwendet werden.
[0058] Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass "umfassend" keine anderen Elemente oder Schritte
ausschließt und "eine" oder "ein" keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen,
dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele
beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten
anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen
in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.
1. Kabelschuh (62, 62', 62") zum Verbinden eines Aluminiumkabels (52) mit einem stromführenden
Element der Kabelschuh umfassend:
einen Kabelschuhkörper (30) aus Kupfer mit einem Kontaktende (34) zum Verbinden mit
dem stromführenden Element und einem Aufnahmebereich (32) zur Aufnahme eines Endes
(58) des Aluminiumkabels (52);
wobei der Aufnahmebereich (32) eine rohrförmige Aufnahme (64) für das Ende (58) des
Aluminiumkabels (52) aufweist, die mit Aluminium (18) ausgekleidet ist.
2. Kabelschuh (62, 62') nach Anspruch 1,
wobei im Kabelschuhkörper (30) im Aufnahmebereich (32) eine rohrförmige Öffnung (66)
aus Kupfer gebildet ist;
wobei in der rohrförmigen Öffnung (66) eine Hülse (10, 10') aufgenommen ist, die an
einer Außenseite eine Kupferschicht (20) und an einer Innenseite eine Aluminiumschicht
(18) aufweist, die miteinander verbunden sind;
wobei die Hülse (10, 10') mit einer Innenseite die rohrförmige Aufnahme (64) bereitstellt.
3. Kabelschuh (62, 62') nach Anspruch 2,
wobei die Hülse aus CUPAL geformt ist.
4. Kabelschuh (62) nach Anspruch 2 oder 3,
wobei die Hülse (10) becherförmig geformt ist und dazu ausgeführt ist, das Ende (58)
des Aluminiumkabels (52) dicht zu umschließen.
5. Kabelschuh (62") nach Anspruch 1,
wobei der Kabelschuhkörper (30) aus einem Rohr gebildet ist, das an einer Innenseite
eine Aluminiumschicht (18') und an einer Außenseite eine Kupferschicht (20') aufweist,
die miteinander verbunden sind;
wobei das Kontaktende (34) durch Entfernen der Aluminiumschicht (18') in einem Endbereich
(90) des Rohrs und Zusammendrücken des Endbereichs (90) gebildet ist;
wobei die rohrförmige Aufnahme (64) durch einen gegenüberliegenden Endbereich (92)
des Rohrs gebildet ist.
6. Kabelschuh (62') nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei eine Dichtmasse (84) zwischen der rohrförmigen Aufnahme (64) und dem Kontaktende
(34) aufgenommen ist.
7. Kabelschuh (62) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Aufnahmebereich (32) einen gegenüber der rohrförmigen Aufnahme (66) aufgeweiteten
Endbereich (40) aufweist, der dazu ausgeführt ist, einen isolierten Abschnitt (56)
des Aluminiumkabels (52) aufzunehmen.
8. Elektrische Verbindung (50, 50') umfassend:
ein Aluminiumkabel (52); und
einen Kabelschuh (62, 62', 62") nach einem der vorhergehenden Ansprüche;
wobei ein Ende (58) des Aluminiumkabels (52) in der rohrförmigen Aufnahme (64) aufgenommen
ist und mit der mit Aluminium ausgekleideten Innenseite (18, 18') der rohrförmigen
Aufnahme (64) metallisch verbunden ist.
9. Elektrische Verbindung (50, 50') nach Anspruch 8,
wobei die rohrförmige Aufnahme (64) mit dem Ende (58) des Aluminiumkabels (52) unter
Druckeinwirkung und/oder Hitzeeinwirkung verbunden wurde.
10. Elektrische Verbindung (50) nach Anspruch 8 oder 9,
wobei der Aufnahmebereich (32) für das Aluminiumkabel (52) mit einem isolierten Abschnitt
(56) des Aluminiumkabels (52) zur Herstellung einer Abdichtung und/oder einer Stützung
verpresst ist.
11. Elektrische Verbindung (50') nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
wobei ein Endbereich (38) des Kabelschuhs (62') und eine Isolierung (54) des Aluminiumkabels
(52) mit einem Schrumpfschlauch (86) überdeckt und verbunden sind.
12. Becherförmige Hülse (10), umfassend:
eine rohrförmige Wandung (12),
einen Deckel (14), der die rohrförmige Wandung (12) in eine Richtung abschließt;
wobei eine Innenseite der Hülse (10) eine Aluminiumschicht (18) aufweist und eine
Außenseite der Hülse (10) eine Kupferschicht (20) aufweist, die miteinander verbunden
sind.
13. Verwendung einer becherförmigen Hülse (10) gemäß Anspruch 12 als Aufnahme (64) für
ein Ende (58) eines Aluminiumkabels (52) in einem Kabelschuh (62).
14. Herstellungsverfahren für einen Kabelschuh (62, 62'), das Verfahren umfassend die
Schritte:
Bereitstellen einer Hülse (10, 10') aus CUPAL, die an einer Innenseite eine Aluminiumschicht
(18) und an einer Außenseite eine Kupferschicht (20) aufweist;
Bereitstellen eines Kabelschuhkörpers (30) aus Kupfer mit einem Kontaktende (34) und
einem Aufnahmebereich (32) zur Aufnahme der Hülse (10, 10');
Einsetzen der Hülse (10, 10') in den Kabelschuhkörper (30), so dass im Aufnahmebereich
(32) des Kabelschuhkörpers (30) eine Aufnahme (64) für ein Ende (58) eines Aluminiumkabels
(52) gebildet wird.
15. Herstellungsverfahren für einen Kabelschuh (62"), das Verfahren umfassend die Schritte:
Bereitstellen eines Rohrs aus CUPAL, das an einer Innenseite eine Aluminiumschicht
(18') und an einer Außenseite eine Kupferschicht (20') aufweist;
Entfernen der Aluminiumschicht (18') in einem Endbereich (90) des Rohrs;
Zusammendrücken des Endbereichs (90) zum Bilden eines Kontaktendes (34) des Kabelschuhs
(62");
Bilden einer rohrförmige Aufnahme (64) für ein Aluminiumkabel (92) durch den gegenüberliegenden
Endbereich (92) des Rohrs.