[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung und ein Verfahren zur Erwärmung eines in einem
Arbeitsraum befindlichen Mediums mittels Mikrowellenstrahlung, wie diese gattungsgemäß
aus der
EP 1 471 773 A2 bekannt sind.
[0002] In einer Vielzahl von bekannten Lösungen zur Erwärmung von Medien mittels Mikrowellenstrahlung
besteht das Erfordernis, eine homogene Verteilung der Mikrowellenstrahlung in und
um ein zu erwärmendes Medium herum zu erzeugen. Insbesondere soll die Ausbildung stehender
Wellen vermieden werden, um lokale Überhitzungen (hot-spots) und lokale Bereiche zu
vermeiden, an denen keine Erwärmung erfolgt.
[0003] So ist es beispielsweise bei der Konstruktion von Mikrowellengeräten zur Erwärmung
von Speisen üblich, die Abmessungen des Raumes, in dem sich das zu erwärmende Medium
befindet (fortan: Arbeitsraum), ungleich der Wellenlänge oder eines Vielfachen der
Wellenlänge der Mikrowellenstrahlung zu dimensionieren. Dadurch wird vermieden, dass
in den Arbeitsraum abgestrahlte Mikrowellenstrahlung an einer Wand des Arbeitsraumes
in sich selbst reflektiert und eine stehende Welle erzeugt wird.
[0004] Eine Kombination von statischen Reflexionen der Mikrowellenstrahlung an den, einen
Innenraum begrenzenden, Wänden eines Gehäuses und einer dynamischen Reflexion der
Mikrowellenstrahlung mittels mindestens eines Modenrührers ist in der
DE 103 29 411 B4 offenbart.
[0005] Um eine gleichmäßige Verteilung von Mikrowellenstrahlung in einen Arbeitsraum zu
erreichen, wird in der technischen Lehre der
EP 1 471 773 A2 der Ansatz verfolgt, eine Anzahl von Strahlungsquellen für Mikrowellenstrahlung (fortan:
Strahlungsquellen) an oder um einen Arbeitsraum anzuordnen. Dabei beinhaltet jede
Strahlungsquelle jeweils einen mit einer voreingestellten Mikrowellenfrequenz arbeitenden
Oszillator, einen Leistungsverstärker, der von dem Oszillator erzeugte Signale verstärkt
sowie Mittel, z. B. eine Antenne, zur Abstrahlung der verstärkten Signale als Mikrowellenstrahlung
in den Arbeitsraum. Jeder Leistungsverstärker der Anzahl von Strahlungsquellen ist
individuell ansteuerbar, wobei der Grad der Verstärkung gesteuert wird. Mit der Lösung
nach der
EP 1 471 773 A2 ist es grundsätzlich möglich, eine auf ein Medium abgestimmtes Abstrahlungsmuster
in den Arbeitsraum zu bewirken.
[0006] Nachteilig an der angeführten Lösung ist, wie in der
EP 1 471 773 A2 selbst ausgeführt, dass durch die Anzahl von Oszillatoren, die unabhängig voneinander
Signale generieren, Phasenverschiebungen der abgestrahlten Mikrowellenstrahlung zueinander
auftreten können. Wenn eine solche Phasenverschiebung nicht erwünscht ist, müssen
die Oszillatoren voreingestellt oder angesteuert werden, womit neben der Ansteuerung
der Leistungsverstärker eine weitere Ansteuerung jeder der Mikrowellenquellen erforderlich
ist.
[0007] Für Anwendungen, bei denen eine Phasenverschiebung der Mikrowellenstrahlung nicht
erwünscht ist, beispielsweise in experimentellen Anordnungen in der Werkstoffkunde
oder der Verfahrenstechnik, ist die Lösung nach der
EP 1 471 773 A2 sehr aufwendig und kostenintensiv. Außerdem ist es mit einer Anordnung gemäß der
EP 1 471 773 A2 lediglich möglich, durch jeden der Oszillatoren Signale einer voreingestellten Mikrowellenfrequenz
(fortan: Frequenz) zu erzeugen. Damit ist die Frequenz der gesamten Anordnung festgelegt
und keine Variation der Frequenz möglich. Außerdem ist es sehr wahrscheinlich, dass
bei der Anzahl der Oszillatoren Mikrowellenstrahlungen mit voneinander leicht verschiedenen
Frequenzen abgestrahlt werden, wodurch eine Reproduzierbarkeit von Experimenten stark
beeinträchtigt oder gar aufgehoben wird. Eine Änderung der Frequenz der Anordnung
wäre nur durch einen Austausch der Anzahl von Oszillatoren möglich. Gerade in Hinblick
auf experimentelle Ansätze wirft die Lehre der
EP 1 471 773 A2 neben ihren Vorteilen die Frage auf, wie die einzelnen Beiträge von Frequenzen und
Amplituden der Mikrowellenstrahlung sowie deren Wechselwirkungen untereinander und
mit dem Medium zu separieren sind.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zur Erwärmung von Medien
mittels Mikrowellenstrahlung vorzuschlagen, mittels der Phasenverschiebungen zwischen
der abgestrahlten Mikrowellenstrahlung vermieden werden.
[0009] Die Aufgabe wird durch eine Anordnung zur Erwärmung eines in einem Arbeitsraum befindlichen
Mediums mittels Mikrowellenstrahlung, umfassend mindestens zwei Strahlungsquellen
zur Bereitstellung von Mikrowellenstrahlung mit je einem individuell ansteuerbaren
Leistungsverstärker, durch welchen ein von einem Generator generiertes, eine Mikrowellenfrequenz
aufweisendes, Signal verstärkt wird sowie mit Mitteln zur Abstrahlung des verstärkten
Signals als Mikrowellenstrahlung in einen Arbeitsraum, der durch die Anordnung der
Strahlungsquellen zueinander in seiner räumlichen Dimension bestimmt ist, gelöst.
Die Anordnung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Generator mit allen Leistungsverstärkern
signaltechnisch in Verbindung steht, so dass das von dem Generator generierte Signal
an allen Leistungsverstärkern anliegt. Außerdem ist der Generator über einen Bereich
eines bestimmten Frequenzabschnitts innerhalb des Mikrowellenfrequenzbereiches durchstimmbar.
In der Anordnung sind Messmittel vorhanden, mit denen Messdaten in dem Arbeitsraum
erfassbar sind. Jede Mikrowellenquelle weist mindestens jeweils ein Messmittel zur
Erfassung von Messdaten auf.
[0010] Der Mikrowellenfrequenzbereich reicht von 300 MHz bis 300 GHz (Wellenlängen von 1
m bis 1 mm). Der Frequenzabschnitt kann jeder Abschnitt des Mikrowellenfrequenzbereichs
sein. Die von dem Generator generierten elektromagnetischen Wellen werden als Signale
bezeichnet, während als Mikrowellenstrahlung die abgestrahlten, durch einen der Leistungsverstärker
verstärkten, Signale bezeichnet werden. Eine Verstärkung bewirkt vorzugsweise, dass
die niedrig energetischen Signale zu Mikrowellenstrahlung verstärkt werden, deren
Energie für einen vorgesehenen Verwendungszweck der erfindungsgemäßen Anordnung ausreichend
ist. Die Mikrowellenstrahlung wird in Form von Feldern abgestrahlt, wobei die Felder
gerichtet abgestrahlt sein können.
[0011] Je höher der erreichte Wirkungsgrad der Anordnung sein soll, desto kleiner ist der
wählbare Frequenzabschnitt. Um vorteilhaft einen möglichst hohen Wirkungsgrad zu erreichen,
sind der Generator und der Leistungsverstärker aufeinander abgestimmt. Die maximale
Variabilität der Frequenzen von Generator und Leistungsverstärker liegt bei +/- 100
MHz.
[0012] Kern der Erfindung ist, die Frequenz der von den mindestens zwei Strahlungsquellen
abgestrahlten Mikrowellenstrahlung durch nur einen einzigen Generator zu erzeugen.
Es ist ferner erfindungswesentlich, dass der Generator durchstimmbar ist, so dass
selbst während eines laufenden Erwärmungsvorgangs eine gesteuerte Veränderung der
Frequenz ermöglicht ist.
[0013] Durch die Verbindung nur eines Generators mit den Strahlungsquellen ist vorteilhaft
eine Phasenverschiebung der abgestrahlten Mikrowellenstrahlung vermieden. Zusammen
mit einer individuellen Ansteuerbarkeit jedes Leistungsverstärkers ist es mittels
der erfindungsgemäßen Anordnung möglich, Mikrowellenstrahlung nur einer einzigen Frequenz
durch eine Anzahl von Strahlungsquellen in den Arbeitsraum abzustrahlen. Der Generator
kann mehrere Bauteile umfassen. Beispielsweise kann ein Mittel zur Generierung der
Signale (z. B. ein Mittel zur Generierung von Signalen auf Basis von Halbleiterbauelementen)
und ein durchstimmbares Mittel zum selektiven Durchlass (z. B. ein Oszillator, ein
Filter oder Gleichrichter) der ausgewählten Frequenz vorhanden sein. Abweichend von
dem vorgenannten Stand der Technik beinhaltet eine Strahlungsquelle im Sinne dieser
Beschreibung keinen Generator.
[0014] Ein Arbeitsraum kann ein geschlossener Raum wie der Innenraum eines Haushalts- oder
Industrie-Mikrowellengerätes sein, in dem das Medium stationär angeordnet ist. Er
kann auch ein offener Bereich sein, durch den das Medium hindurchtreten kann und dessen
Größe durch eine Wirkungsweite der abgestrahlten Mikrowellenstrahlung bestimmt ist.
Da Medien frequenzabhängig und temperaturabhängig, und somit auch leistungsabhängig,
unterschiedlich auf Mikrowellenstrahlung reagieren, ist eine Wirkungsweite abhängig
von einer Wechselwirkung zwischen Frequenz und Amplitude der Mikrowellenstrahlung
sowie dem Medium. Die Wirkungsweite ist als Distanz zwischen Strahlungsquelle und
dem am weitest entfernten Punkt des Mediums, an dem eine Wirkung feststellbar ist,
zu verstehen und ist immer dann verschieden von einer Eindringtiefe der Mikrowellenstrahlung
in das Medium, wenn die Strahlungsquelle nicht unmittelbar auf der Oberfläche des
Mediums aufsetzt. Während eine Wirkungsweite im Vakuum theoretisch unendlich ist,
können bei einer Bestrahlung von Medien sowie festen Körpern Wirkungsweiten lediglich
im Bereich weniger Nano- oder Mikrometer vorliegen.
[0015] Der Arbeitsraum kann beispielsweise von einem Gitter aus einem für Mikrowellenstrahlung
reflektierenden Material umschlossen sein, dessen Gitterweite einen Durchtritt von
Mikrowellenstrahlung nicht erlaubt, ein Durchtritt eines, z. B. flüssigen oder gasförmigen,
Mediums aber möglich ist.Medien können alle festen, flüssigen und gasförmigen Stoffe
und Stoffgemische oder Plasmen sowie deren Kombinationen sein.
[0016] Die in jeder Mikrowellenquelle enthaltenen Messmittel zur Erfassung von Messdaten
erlauben eine Erfassung und Auswertung von für die Messmittel spezifischen Größen.
Dies kann vorteilhaft zum Schutz einzelner, einiger oder aller Strahlungsquellen genutzt
werden. Beispielsweise kann eine Leistungsverstärkung durch eine Steuerung individuell
reduziert oder unterbunden sein, wenn die durch die Messmittel erfassten Größen einen
vorbestimmten Schwellwert überschreiten. Des Weiteren kann jedes Messmittel zur Erfassung
von Größen für andere Auswertungen, z. B. für Untersuchungen des Verhaltens eines
Mediums bei seiner Erwärmung mittels Mikrowellenstrahlung, bereitgestellt sein. Auch
dazu ist das Messmittel signaltechnisch mit der Steuerung verbunden.
[0017] Es ist ebenfalls eine vorteilhafte Ausführung der erfindungsgemäßen Anordnung, wenn
in dem Arbeitsraum weitere Messmittel vorhanden und mit der Steuerung signaltechnisch,
z. B. über bedrahtete oder unbedrahtete Messdatenleitungen, verbunden sind. Beispielsweise
können durch weitere Messmittel Größen wie Temperaturen, Strahlungen, chemische Zusammensetzungen
und Druck ortsaufgelöst erfasst sein. Die Steuerung ist vorzugsweise als Rechen-,
Steuer- und Speichereinheit ausgebildet. Von der Steuerung können direkte Steuerleitungen
zu jedem der Leistungsverstärker sowie zu jedem Messmittel und zu jedem weiteren Messmittel
vorhanden sein. Es ist auch möglich, dass die Leistungsverstärker, die Messmittel
und die weiteren Messmittel mit adressierten Steuersignalen ansteuerbar sind, wodurch
die Anzahl von erforderlichen Steuerleitungen und Messdatenleitungen reduziert werden
kann.
[0018] Günstig ist es, wenn die Messmittel und die weiteren Messmittel geschirmt und am
Rand des Arbeitsraums angeordnet sind. Die Messmittel sowie die weiteren Messmittel
können beispielsweise Infrarot-Pyrometer oder faseroptische Sensoren sein.
[0019] In einer ersten Ausführung der erfindungsgemäßen Anordnung sind die Strahlungsquellen
bezüglich ihrer Position relativ zum Arbeitsraum frei wählbar. Sie können beispielsweise
so gestaltet sein, dass sie manuell direkt auf einer Oberfläche des Mediums, z. B.
eines zu erwärmenden Körpers, angeordnet werden können. Es ist von Vorteil, wenn die
Strahlungsquellen als kompakte und leicht handhabbare Einheit gestaltet sind. Sie
können vorzugsweise in je einem Gehäuse und mit diesem auf je einem Träger angeordnet
sein. In einer solchen Ausführung der Anordnung ist die räumliche Dimension, also
die konkrete räumliche Form, des Arbeitsraums durch die frei wählbare Positionierung
der Strahlungsquellen bestimmt.
[0020] Eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung zeichnet sich dadurch
aus, dass mindestens die Mittel zur Abstrahlung der Mikrowellenstrahlung in den Arbeitsraum
in mindestens einer Halterungsstruktur angeordnet sind. Eine solche Halterungsstruktur
kann die räumliche Dimension des Arbeitsraums in mindestens einer Richtung begrenzen.
Eine Halterungsstruktur kann in einem einfachen Fall eine Wand oder Wände eines Arbeitsraums
sein und die Mittel zur Abstrahlung können in einer bestimmten Weise auf oder in der
Wand oder den Wänden verteilt sein. Die Halterungsstruktur kann beispielsweise auch
eine Halterung wie ein Gerüst oder eine flexible Matte sein.
[0021] Die Halterungsstruktur kann den Arbeitsraum ganz oder teilweise umschließen. Es ist
auch möglich, dass die Halterungsstruktur den Arbeitsraum in einer Richtung begrenzt
und die räumliche Dimension des Arbeitsraums durch die Halterungsstruktur und die
Wirkungsweite der abgestrahlten Mikrowellenstrahlung bestimmt ist.
[0022] Die Mittel zur Abstrahlung der Mikrowellenstrahlung in den Arbeitsraum können beispielsweise
Antennen sein. In einer bevorzugten Ausführung der erfindungsgemäßen Anordnung sind
die Mittel zur Abstrahlung Hohlleiter. Diese können zudem in Ebenen angeordnet sein,
die sich senkrecht zu einer Längsachse eines entlang der Längsachse gestalteten Arbeitsraums
ausdehnen. Vorzugsweise sind die Hohlleiter so ausgerichtet, dass die Abstrahlung
der Mikrowellenstrahlung in den Ebenen erfolgt.
[0023] Hohlleiter werden üblicherweise dazu eingesetzt um eine z. B. Mikrowellenstrahlung
zu leiten. In einer bevorzugten Ausführung der erfindungsgemäßen Anordnung wird Mikrowellenstrahlung
über eine Antenne oder Sender in einen Hohlleiter abgestrahlt. Die Mikrowellenstrahlung
ist durch den Hohlleiter bis zu einer Öffnung, die vorzugsweise als ein Schlitz ausgebildet
ist, geleitet. Durch die Öffnung wird die Mikrowellenstrahlung in den Arbeitsraum
abgestrahlt. Von Vorteil ist, dass durch den Schlitz schädliche Rückreflexionen in
den Hohlleiter stark reduziert sind.
[0024] Ein Mittel zur Abstrahlung der Mikrowellenstrahlung in den Arbeitsraum kann in einer
vorteilhaften Ausführung als ein sogenannter Schlitzstrahler ausgebildet sein. In
einem von Wänden begrenztem Hohlleiter ist dabei mindestens ein Antennenkopf einer
Antenne zur Einkopplung von Mikrowellenstrahlung in den Hohlleiter angeordnet. Es
ist bevorzugt, wenn außerdem ein Tuner zur Beeinflussung des Ausbreitungs- und Reflexionsverhaltens
der eingekoppelten Mikrowellenstrahlung in dem Hohlleiter angeordnet ist. Die eingekoppelte
Mikrowellenstrahlung breitet sich in dem Hohlleiter in einer Ausbreitungsrichtung
aus. In einer Wand des Hohlleiters ist ein Schlitz zum Abstrahlen der Mikrowellenstrahlung
aus dem Schlitzstrahler vorhanden. Der Schlitz verläuft vorzugsweise quer zur Ausbreitungsrichtung
und ist vorzugsweise in einem Abstand von dem Antennenkopf entfernt, welcher der halben
Wellenlänge (Lambda / 2) der Mikrowellenstrahlung entspricht. Die Länge des Schlitzstrahlers
ist größer als die halbe Wellenlänge (Lambda / 2) und kleiner als die Wellenlänge
(Lambda) der Mikrowellenstrahlung. Bei einer optimalen Abstimmung aller Elemente des
Schlitzstrahlers aufeinander und auf eine Frequenz und Leistung der Mikrowellenstrahlung
sind Wirkungsgrade des Schlitzstrahlers von mehr als 75% bis über 99%, beispielsweise
99,7% erreicht.
[0025] Die Antenne kann einen Innenleiter zur Leitung und Einkopplung einer Mikrowellenstrahlung
aufweisen. In weiteren Ausführungen kann die Antenne auch ohne einen Innenleiter realisiert
sein. Die Antenne kann beispielsweise mittels einer lösbaren Steckerverbindung (z.
B. SMA-Stecker oder N-Stecker) kontaktiert sein. Es ist auch möglich, dass eine nicht-lösbare
Kontaktierung, beispielsweise durch ein Koaxialkabel mit einem direkten Übergang in
die Antenne, vorhanden ist. Der Antennenkopf besteht vorzugsweise aus einem elektrisch
leitenden Material wie Kupfer, Eisen, Gold oder Messing.
[0026] Es ist günstig, wenn die Antenne bzw. der Antennenkopf in dem Hohlleiter angebracht
ist, ohne dass Befestigungselemente in den Hohlleiter ragen. Beispielsweise kann mindestens
ein Sackloch in einer der Wände des Hohlleiters vorhanden sein, in den ein Bereich
der Antenne bzw. des Antennenkopfs, beispielsweise der Innenleiter, eingreift oder
eingesteckt ist. Durch mindestens eine solche Lagerung sind nachteilige Beeinflussungen
des Ausbreitungs- und Reflexionsverhaltens der eingekoppelten Mikrowellenstrahlung
stark reduziert. Die Antenne bzw. der Antennenkopf kann durch eine an dem Hohlleiter
oder außerhalb des Hohlleiters befindliche Vorrichtung arretiert sein. Beispielsweise
kann an einem aus dem Hohlleiter ragendem Bereich der Antenne eine Steckverbindung
(z. B. ein SMA-Stecker) vorgesehen sein, durch welche die Antenne räumlich festgelegt
ist.
[0027] In der erfindungsgemäßen Anordnung können Mittel zur Durchführung des Mediums durch
den Arbeitsraum vorhanden sein. Dabei kann das Mittel zur Durchführung des Mediums
durch den Arbeitsraum ein Führungselement mit einer Elementenlängsachse sein, die
vorzugsweise parallel zur Längsachse des Arbeitsraums ausgerichtet ist. Ist das Mittel
zur Durchführung des Mediums durch den Arbeitsraum ein Bündel von Führungselementen
mit einer Bündellängsachse, so ist diese Bündellängsachse vorzugsweise parallel zur
Längsachse ausgerichtet. Führungselemente können beispielweise Rohre, Schächte oder
Kanäle sein, die von einem flüssigen oder gasförmigen Medium durchströmt werden. Es
können aber auch Fördereinrichtungen sein, mittels der feste Stoffe als z. B. Schüttgut
oder als Körper durch den Arbeitsraum zu führen sind (dynamischer Fall). Eine Durchführung
des Mediums durch den Arbeitsraum kann in zeitlich (z. B. kontinuierlich, diskontinuierlich)
und räumlich (Streckenverlauf der Durchführung) beliebiger Weise erfolgen. Es ist
auch möglich, dass das Medium in den Arbeitsraum eingebracht ist, dort während seiner
Erwärmung verbleibt und wieder entnommen wird (statischer Fall). Beispielsweise kann
ein Körper oder ein Behältnis mit dem zu erwärmenden Medium (z. B. ein befüllter Autoklav)
in den Arbeitsraum eingebracht sein.
[0028] Sehr vorteilhaft ist es, wenn der Generator gegen mindestens einen weiteren Generator
austauschbar ist. Eine einfache Austauschbarkeit kann beispielsweise dadurch erreicht
sein, dass der Generator, z. B. in eine Platine, einsteckbar ist. Dadurch ist im Fall
eines Defekts der Generator leicht auswechselbar. Besonders günstig ist die einfache
Austauschbarkeit in Experimentieranordnungen, in denen durch den Austausch nur einer
Komponente der Anordnung beispielsweise ein Bereich eines anderen Frequenzabschnitts
verfügbar wird. Einem physischen Austausch steht eine Möglichkeit zur Umschaltung
auf einen anderen Generator gleich.
[0029] Die Anordnung kann neben der Erwärmung eines Mediums mittels Mikrowellenstrahlung
beispielsweise zur Untersuchung des Ansprechverhaltens des Mediums bei der Erwärmung
verwendet werden.
[0030] Die Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren zur Erwärmung eines in einem Arbeitsraum
befindlichen Mediums mittels Mikrowellenstrahlung gelöst. Die Schritte des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind nacheinander das Einbringen eines Mediums in einen Arbeitsraum. Es
folgt die Auswahl einer Mikrowellenfrequenz in Abhängigkeit von Eigenschaften des
Mediums aus einem bestimmten Frequenzabschnitt innerhalb des Mikrowellenfrequenzbereiches.
Anschließend wird ein Generator mit Steuersignalen angesteuert, die zu einer Generierung
eines Signals mit der ausgewählten Mikrowellenfrequenz führen. Es folgen das Generieren
des Signals mit der ausgewählten Mikrowellenfrequenz, das Leiten des Signals an wenigstens
eine Strahlungsquelle, das Verstärken des Signals mittels der wenigstens einen Strahlungsquelle
zu wenigstens einem verstärkten Signal und das Abstrahlen des wenigstens einen verstärkten
Signals als Mikrowellenstrahlung in den Arbeitsraum. An jeder der Strahlungsquellen
werden Messdaten erfasst, auf deren Grundlage Steuersignale mindestens zur Ansteuerung
der Verstärkung des Signals erzeugt werden.
[0031] Die Auswahl der Mikrowellenfrequenz (Frequenz) kann aufgrund der Kenntnisse über
das Material, die Dimensionierung und weiterer Eigenschaften (z. B. Aggregatzustand,
Temperatur) des Mediums erfolgen. Es ist auch möglich, eine bestimmte Frequenz aufgrund
von Erfahrungssätzen oder aber willkürlich auszuwählen. Die Frequenz kann in weiteren
Ausführungen des Verfahrens auch vor oder mit dem Einbringen des Mediums ausgewählt
werden.
[0032] In einer bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist der Arbeitsraum
durch eine Anordnung mehrerer Strahlungsquellen in seinen räumlichen Dimensionen bestimmt.
[0033] Das erfindungsgemäße Verfahren ist äußerst vorteilhaft zur Untersuchung eines Verhaltens
des Mediums bei seiner Erwärmung mittels Mikrowellenstrahlung geeignet. Dabei werden
nacheinander Mikrowellenstrahlungen mindestens je einer ersten bis n-ten Eigenschaftsausprägung
einer bestimmten Bandbreite von Eigenschaftsausprägungen einer Eigenschaft der Mikrowellenstrahlung
in den Arbeitsraum abgestrahlt. Die der ersten bis n-ten Eigenschaftsausprägung zugeordneten
ersten bis n-ten Messdaten werden erfasst und miteinander verglichen. Aus den Messdaten
sowie deren Vergleich wird das Verhalten des Mediums bei seiner Erwärmung mittels
Mikrowellenstrahlung erster bis n-ter Eigenschaftsausprägung abgeleitet. Es lässt
sich das Verhalten des Mediums über die Zeit, an verschiedenen Bereichen des Arbeitsraums
sowie unter verschiedenen Kombinationen der ersten bis n-ten Eigenschaftsausprägung
der Mikrowellenstrahlung untersuchen.
[0034] Eigenschaften können beispielsweise die Leistung der Mikrowellenstrahlung oder die
Frequenz sein. Die Eigenschaftsausprägung ist der jeweils konkrete Wert der Eigenschaft,
z. B. eine konkret darstellbare Amplitude der Mikrowelle als erste Eigenschaftsausprägung
und eine konkrete Frequenz als zweite Eigenschaftsausprägung der Leistung der Mikrowellenstrahlung.
[0035] Mit dem Verfahren ist eine Untersuchung von Medien beispielsweise dadurch möglich,
dass das Medium mit Mikrowellenstrahlung der ersten bis n-ten Eigenschaftsausprägung
bestrahlt und Messdaten erfasst werden. So können beispielsweise optimierte Kombinationen
der ersten bis n-ten Eigenschaftsausprägung für eine Erwärmung des Mediums gefunden
werden. Mit dem Verfahren kann außerdem eine geeignete räumliche Positionierung der
Strahlungsquellen gesucht werden, bei der beispielsweise eine effiziente Erwärmung
des Mediums bei gleichzeitigem Schutz aller Strahlungsquellen vor schädigenden Einflüssen
erzielbar ist.
[0036] Steuerungstechnisch günstig ist es, wenn die Auswahl einer Frequenz, die Erzeugung
der Mikrowellenstrahlung, die Ansteuerung der Strahlungsquellen und die Auswertung
der Messdaten mittels einer zentralen Steuerung erfolgt.
[0037] Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens können Medien beliebiger Aggregatzustände
oder deren Mischung erwärmt werden. Es ist möglich, das Verfahren zur Fraktionierung
eines aus einem Stoffgemisch bestehenden Mediums zu nutzen. Es kann damit auch mindestens
ein Inhaltsstoff des Mediums aktiviert, sowie katalytische Reaktionen des Mediums
durchgeführt werden. Es ist auch möglich, mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
aus dem Medium ein Plasma zu erzeugen. In Bezug auf spezielle Methoden der Oberflächenbehandlung,
wie z. B. der PVD (physical vapour deposition) oder der CVD (chemical vapour deposition),
wird es möglich sein, Prozessabläufe präziser zu gestalten und dadurch die Homogenität
von z. B. auf einem Objekt aufgebrachter Schichten weiter zu steigern. Auch können
mittels Mikrowellenstrahlung Moleküle oder Molekülgruppen ausgerichtet bzw. auch erst
polarisiert werden.Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
und Abbildungen näher erläutert. Es zeigen die Abbildungen:
- Fig. 1
- eine erste Ausführung der erfindungsgemäßen Anordnung;
- Fig. 2
- eine zweite Ausführung der erfindungsgemäßen Anordnung;
- Fig. 3
- eine Strahlungsquelle einer dritten erfindungsgemäßen Anordnung und
- Fig. 4
- ein Ausführungsbeispiel eines Schlitzstrahlers.
[0038] Als wesentliche Elemente der in Fig. 1 stark schematisch gezeigten ersten Ausführung
der Anordnung sind eine Spannungsquelle 1 zur Versorgung der Anordnung, ein durchstimmbarer
Generator 2 zur Generierung eines Signals, ein Verteiler 3 zum Leiten des Signals
über je eine Mikrowellenleitung 4 an zwei Strahlungsquellen 5 mit je einem Leistungsverstärker
5.1 und einem Messmittel zur Erfassung von Messdaten 5.3, sowie eine als Rechen-,
Steuer- und Speichereinheit ausgebildete Steuerung 6 vorhanden, die mit dem Generator
2 und den Strahlungsquellen 5 über Steuerleitungen 6.1 in Verbindung steht.
[0039] Der von der Spannungsquelle 1 versorgte und durch die Steuerung 6 ansteuerbare Generator
2 beinhaltet einen Schwingungsgenerator 2.1, der aus Halbleiterbauelementen aufgebaut
ist, sowie einen Oszillator als Frequenzfilter 2.2. Der Generator 2 ist über den Bereich
des Frequenzabschnittes 1,8 bis 2,8 GHz kontinuierlich durchstimmbar. Durch von der
Steuerung 6 übermittelte Steuersignale ist der Generator 2 auf eine ausgewählte Frequenz
aus einem Frequenzabschnitt des Mikrowellenfrequenzbereichs abstimmbar. Mittels des
Schwingungsgenerators 2.1 ist ein Signal mit der ausgewählten Frequenz generierbar.
Eventuell erzeugte Signale, deren Frequenzen nicht der ausgewählten Frequenz entsprechen,
sind durch die Funktion des Frequenzfilters 2.2 unterdrückt. Durch den Verteiler 3
ist das Signal auf die Mikrowellenleitungen 4 verteilt. Das in der erfindungsgemäßen
Anordnung nach dem Frequenzfilter 2.2 bereitgestellte Signal liegt an jeder der vorhandenen
Strahlungsquellen 5 an. Das Signal ist durch den Leistungsverstärker 5.1 zu verstärken
und mittels eines Hohlleiters 5.2 als eine Mikrowellenstrahlung 11 in einen Arbeitsraum
7 abzustrahlen. Der Arbeitsraum 7 ist durch eine für Mikrowellenstrahlung 11 reflektierende
Wand aus Metall als eine Halterungsstruktur 8, in der die Strahlungsquellen 5 in parallel
zueinander verlaufenden Ebenen E in den Arbeitsraum 7 gerichtet angeordnet sind, in
einer seiner räumlichen Dimensionen begrenzt. Die Ebenen E erstrecken sich senkrecht
zu einer Längsachse 7.1 des Arbeitsraums 7. In seinen nicht von der Halterungsstruktur
8 begrenzten Dimensionen ist der Arbeitsraum 7 durch eine Wirkungsweite der Mikrowellenstrahlung
11 bestimmt, die von der Temperatur, der Frequenz und einer Amplitude der Mikrowellenstrahlung
11 sowie den Wechselwirkungen mit einem bestrahlten Medium 10 abhängt. In dem Arbeitsraum
7 ist ein zu erwärmender fester Körper als Medium 10 eingebracht. Das Medium 10 verbleibt
während der Erwärmung bezüglich des Arbeitsraumes 7 in einer immer gleichen, stationären
Lage. Das in der Strahlungsquelle 5 angeordnete Messmittel zur Erfassung von Messdaten
5.3 ist eine Diode und dient der Erfassung von Mikrowellenstrahlung 11, die von dem
Medium 10 auf das Messmittel zur Erfassung von Messdaten 5.3 zurück reflektiert sind.
Das Messmittel zur Erfassung von Messdaten 5.3 jeder Strahlungsquelle 5 ist über je
eine Messdatenleitung 5.4 mit der Steuerung 6 verbunden. Jeder Leistungsverstärker
5.1 ist durch die Steuerung 6 über die Steuerleitungen 6.1 direkt und individuell
ansteuerbar. Eine Ansteuerung erfolgt in Abhängigkeit der Messdaten des Messmittels
zur Erfassung von Messdaten 5.3, um Schädigungen der Strahlungsquellen 5 durch reflektierte
Mikrowellenstrahlung 11 zu verhindern.
[0040] Eine zweite Ausführung der erfindungsgemäßen Anordnung gemäß Fig. 2 entspricht dem
grundsätzlichen Aufbau gemäß Fig. 1. Zusätzlich ist ein Temperatursensor als ein weiteres
Messmittel 12 zur Bestimmung der Temperatur innerhalb des Arbeitsraums 7 angeordnet
und über eine Messdatenleitung 5.4 mit der Steuerung 6 verbunden. Der Arbeitsraum
7 ist in allen seinen Dimensionen von Wänden (vereinfacht als Linien gezeigt) begrenzt,
die für die Strahlungsquellen 5 als Halterungsstrukturen 8 dienen (nur zwei Strahlungsquellen
5 einer Halterungsstruktur 8 gezeigt) und durch die der Arbeitsraum 7 abgeschlossen
ist. In dem Arbeitsraum 7 ist, diesen in seiner gesamten Länge durchspannend, ein
als Rohr ausgebildetes Führungselement 9.1 als ein Mittel zur Durchführung des Mediums
durch den Arbeitsraum 9 entlang einer Elementenlängsachse 9.11 vorhanden. Die Elementenlängsachse
9.11 verläuft parallel zu der Längsachse 7.1. Das Führungselement 9.1 durchspannt
den Arbeitsraum 7 von einer die Halterungsstruktur 8 eröffnenden Medienzuführungsöffnung
9.2 zu einer Medienabführungsöffnung 9.3.In weiteren Ausführungen der Anordnung können
auch außen an dem Arbeitsraum 7 und / oder an der Medienzuführungsöffnung 9.2 und
/ oder der Medienabführungsöffnung 9.3 weitere Messmittel 12, z. B. Sensoren, durch
die ein Zustand des Mediums 10 wie Temperatur, physikalische oder chemische Zusammensetzung
erfassbar sind, angeordnet sein.
[0041] Eine Gestaltung einer Strahlungsquelle 5 gemäß Fig. 3 zeichnet sich durch eine als
Träger ausgebildete Halterungsstruktur 8 aus, auf der der Leistungsverstärker 5.1,
der Hohlleiter 5.2 und das Messmittel zur Erfassung von Messdaten 5.3 von einem Gehäuse
5.5 umschlossen angeordnet sind. Die Strahlungsquelle 5 ist über die Mikrowellenleitung
4 mit dem Verteiler 3 (nicht gezeigt) und über die Steuerleitung 6.1 und die Messdatenleitung
5.4 mit der Steuerung 6 verbunden. Die Strahlungsquelle 5 ist manuell an einer frei
wählbaren Position auf der Oberfläche eines zu erwärmenden Körpers als Medium 10 anzubringen.
Ein Arbeitsraum 7 ist durch die Strahlungsquelle 5 und durch die in diesem Fall als
Wirkungsweite anzusehende Eindringtiefe der Mikrowellenstrahlung 11 in das Medium
10 (durch gestrichelte Mikrowellenstrahlung 11 symbolisiert) bestimmt. Diese Gestaltung
kann beispielsweise als flexibles System zur schonenden Trocknung von Holz oder anderen
Naturstoffen, sowie allen künstlichen erzeugten Edukten und Produkten eingesetzt werden,
wobei durch den Einsatz von Mikrowellenstrahlung 11 eine steuerbare Erwärmung des
Mediums 10 im Inneren bewirkt ist. Wasser oder andere Lösungsmittel werden dabei nicht
von bereits getrockneten Schichten des Mediums 10 eingeschlossen, sondern durch noch
feuchte Schichten nach außen transportiert. Durch eine Erwärmung im Inneren werden
Rissbildungen im Medium 10 weitestgehend vermieden.
[0042] Ein Ausführungsbeispiel eines Schlitzstrahlers ist in Fig. 4 vereinfacht gezeigt.
Der Schlitzstrahler besteht aus einem Hohlleiter 5.2 mit rechteckigem Querschnitt
und besitzt eine Länge L, eine Breite B und eine Höhe H. Der Hohlleiter 5.2 ist durch
Wände 16 begrenzt. Sich jeweils gegenüberliegend sind als Wände 16 ein erster Deckel
16.1 und ein zweiter Deckel 16.2, eine erste Seitenwand 16.3 und eine zweite Seitenwand
16.4 sowie eine obere Wand 16.5 und eine untere Wand 6.6 vorhanden. Die obere Wand
16.6 weist einen Schlitz 15 auf, durch den die Mikrowellenstrahlung 11 aus dem Schlitzstrahler
abstrahlbar ist. Der Schlitz 15 verläuft in Richtung der Breite B und ist näher an
dem zweiten Deckel 16.2 als an dem ersten Deckel 16.1 vorhanden. Gemäß Fig. 4 ist
der Schlitz 15 ein Zehntel der Länge L von dem zweiten Deckel 16.2 entfernt. Die räumliche
Lage der Wände 16 und weiterer Elemente des Schlitzstrahlers ist für die Funktionsweise
des Schlitzstrahlers nicht relevant. Lediglich deren relative Lage zueinander und
deren Dimensionierung ist von Bedeutung. Alle Angaben zur räumlichen Ausrichtung der
Wände 16 sind daher beispielhaft.
[0043] Auf der unteren Wand 16.5 ist in dem Hohlleiter 5.2 ein Tuner 17 angeordnet, der
zur gezielten Beeinflussung des Ausbreitungs- und Reflexionsverhaltens der eingekoppelten
Mikrowellenstrahlung 11 dient und in den Hohlleiter 5.2 ragt. Der Tuner 17 ist gegenüber
dem Schlitz 15 angeordnet. Weiterhin ist eine Antenne 13 vorhanden, die durch die
untere Wand 16.5 geführt ist und die einen Antennenkopf 13.1 aufweist. Der Antennenkopf
13.1 ragt in den Hohlleiter 5.2 hinein und dient der Einkopplung der Mikrowellenstrahlung
11 in den Hohlleiter 5.2. In Richtung der Länge L ist der Antennenkopf 13.1 von dem
Schlitz 15 (jeweils bezogen auf deren Mittellinie) mit einem Abstand d angeordnet.
Der Abstand d beträgt rund Lambda / 2, was bei einer Mikrowellenstrahlung 11 mit einer
Frequenz von 2,45 GHz rund 6,1 cm entspricht. Die Richtung der Länge L ist zugleich
die Ausbreitungsrichtung der Mikrowellenstrahlung 11.
[0044] Der Antennenkopf 13.1 ist als eine Hülse aus Messing ausgebildet. Im Inneren des
Antennenkopfs 13.1 ist ein Verbinder 18 in Form eines Kupferstabs vorhanden. Der Verbinder
18 ragt aus dem Antennenkopf 13.1 durch die untere Wand 16.5 hindurch und ist dort
durch einen Aufnahmeteil einer Steckverbindung 19 kontaktiert. An dem Aufnahmeteil
der Steckverbindung 19 kann eine Mikrowellenleitung 4 angeschlossen werden. Das Aufnahmeteil
der Steckverbindung 19 ist direkt an der unteren Wand 16.5 angeordnet, wodurch die
Antenne 13 fixiert ist. Der Antennenkopf 13.1 ragt von der unteren Wand 16.5 eine
erste Strecke 11 senkrecht in den Hohlleiter 5.2 hinein. In den Antennenkopf 13.1
ist seitlich ein Innenleiter 14 eingesteckt, der in Richtung der Länge L über eine
zweite Strecke I2 bis zu dem ersten Deckel 16.1 verläuft. In dem ersten Deckel 16.1
ist ein Sackloch (nur angedeutet) eingebracht, in das der Innenleiter 14 mit einem
Ende eingesteckt ist. Über die zweite Strecke I2 liegt der Innenleiter 14 frei.
[0045] Der Antennenkopf 13.1 kann in weiteren Ausführungen der Erfindung anders gestaltet
sein.
[0046] In weiteren Ausführungen des Schlitzstrahlers kann der Verbinder 18 durch einen Draht
oder eine Litze einer Mikrowellenzuleitung 4 ersetzt sein. In einer solchen Ausführung
ist das Aufnahmeteil der Steckverbindung 19 nicht erforderlich. Außerdem ist es möglich,
dass der Verbinder 18 als ein Element des Aufnahmeteils der Steckverbindung 19 ausgeführt
ist oder dass der Verbinder 18 ein Element eines Steckers (nicht gezeigt) der Steckverbindung
19 realisiert ist.
[0047] Die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Untersuchung eines Verhaltens
des Mediums 10 bei seiner Erwärmung mittels Mikrowellenstrahlung 11, wird anhand des
zweiten Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 2 erläutert. Anhand von Erfahrungswerten wird
ein Frequenzabschnitt des Mikrowellenfrequenzbereichs, bei dem eine Erwärmung des
Mediums 10 bekanntermaßen erfolgt, ausgewählt. In weiteren Ausführungen können auch
Frequenzabschnitte ausgewählt werden, in denen keine Erwärmung erfolgt oder eine Erwärmung
(noch) fraglich ist. Mittels der Steuerung 6 werden der Schwingungsgenerator 2.1 und
der Frequenzfilter 2.2 so angesteuert, dass ein Signal mit der ausgewählten Frequenz
bereitgestellt wird. Das Signal ist eine elektromagnetische Welle, die mit der ausgewählten
Frequenz schwingt und eine Amplitude aufweist. Über den Verteiler 3 wird das Signal
auf die Mikrowellenleitungen 4 verteilt, so dass diese an jeder der Strahlungsquellen
5 anliegt. Jeder der Leistungsverstärker 5.1 wird mittels der Steuerung 6 über die
Steuerleitungen 6.1 so angesteuert, dass die Amplitude des Signals durch jeden Leistungsverstärker
5.1 gleich verstärkt und das verstärkte Signal über jeden Hohlleiter 5.2 als Mikrowellenstrahlung
11 in den Arbeitsraum 7 abgestrahlt wird. Die auf dem Medium 10 auftreffende Mikrowellenstrahlung
11 wird von dem Medium 10 entsprechend seiner Eigenschaften absorbiert und/oder gänzlich
oder anteilig reflektiert. Reflektierte und von einem der Messmittel zur Erfassung
von Messdaten 5.3 erfasste Mikrowellenstrahlung 11 verursacht mindestens ein Antwortsignal,
dessen Höhe als Messdaten über die Messdatenleitung 5.4 an die Steuerung 6 gesendet
und dort ausgewertet wird. Zeigen die Messdaten, dass auf die Messmittel zur Erfassung
von Messdaten 5.3 Mikrowellenstrahlung 11 einer Leistung oberhalb eines vorbestimmten
Schwellwertes auftreffen, wird der Leistungsverstärker 5.1 angesteuert und eine geringere
Verstärkung bewirkt. Da die auf dem Messmittel zur Erfassung von Messdaten 5.3 auftreffenden
Mikrowellenstrahlung 11 auch von anderen Strahlungsquellen 5 herrühren kann, werden
in einer weiteren Ausführung des Verfahrens auch die Leistungsverstärker 5.1 einiger
oder aller anderen Strahlungsquellen 5 angesteuert. Durch eine kontrollierte und systematische
Variation der durch die Leistungsverstärker 5.1 bewirkten Verstärkungen des Signals
kann ein gewünschtes Muster der Ansteuerung der Leistungsverstärker 5.1 für eine jeweilige
Kombination von Medium 10, Positionierung der Strahlungsquellen 5 und Dimensionierung
des Arbeitsraums 7 gesucht werden. Es ist in weiteren Ausführungen des Verfahrens
auch möglich, das Verhalten des Mediums 10 bei unterschiedlichen Positionierungen
der Strahlungsquellen 5 zu untersuchen. Die erläuterte individuelle Wahl der Verstärkung
des Signals ist als eine erste Eigenschaftsausprägung der Eigenschaft "Leistung /
Amplitude" der Mikrowellenstrahlung 11 anzusehen. Die Erfassung der Messdaten durch
die Messmittel zur Erfassung von Messdaten 5.3 und deren Auswertung dient einmal dem
Schutz der jeweiligen Strahlungsquelle 5 vor überhöhter Rückstrahlung und kann außerdem
zur Untersuchung des Verhaltens des Mediums 10 bei seiner Erwärmung mit Mikrowellenstrahlung
11 dienen.
[0048] Um Wirkungen des Arbeitsraums 7 (z. B. Reflexionen an dessen Wänden) bei einer Untersuchung
zu berücksichtigen bzw. auszuschließen, kann ein "Standard-Reflexionsprofil" des Arbeitsraums
7 ermittelt und abgespeichert werden. Es ist auch möglich, die Dimensionierung des
Arbeitsraumes 7 so zu gestalten, dass Reflexionen der Mikrowellenstrahlung 11 keine
oder einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Messdaten haben. Auch können die Wände
des Arbeitsraums 7 aus für Mikrowellenstrahlung 11 nicht reflektierendem Material
ausgestaltet oder der Arbeitsraum 7 in einer Anzahl von Richtungen seiner Dimensionierung
ohne Wände ausgeführt sein.
[0049] Als eine zweite Eigenschaft wird die Frequenz durch Ansteuerung des Generators 2
mittels der Steuerung 6 verändert. Die Frequenz kann auf bestimmte Werte eingestellt
werden. Es können Temperatur-Zeit-Kurven bei konstanten Bedingungen unter Variation
der Frequenz aufgenommen werden, um eine für eine angestrebte Wirkung optimale Frequenz
zu ermitteln. Die Frequenz wird also auf das Material abgestimmt. Sie kann aber auch
kontinuierlich oder diskontinuierlich über einen Bereich des Frequenzabschnittes verändert
werden. Eine solche Veränderung kann auch mehrmals, beispielsweise bei unterschiedlichen
Temperaturen des Mediums 10 oder des Arbeitsraums 7 erfolgen. Die ersten bis n-ten
Eigenschaften können einzeln oder in beliebigen Kombinationen eingestellt werden.
[0050] Sind weitere Messmittel 12 vorhanden, werden die durch die weiteren Messmittel 12
erfassten Messdaten ebenfalls über Messdatenleitungen 5.4 an die Steuerung 6 übermittelt.
[0051] In allen Fällen werden die erfassten Messdaten den Informationen über den Ort der
Erfassung den ersten bis n-ten Eigenschaftsausprägungen der Eigenschaften zugeordnet,
ausgewertet und gespeichert.
[0052] Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich, das Verhalten eines Mediums
10 bei seiner Erwärmung bei unterschiedlichsten Kombinationen von Eigenschaftsausprägungen
zu untersuchen. Es ist möglich, die Eigenschaftsausprägungen auch während eines Erwärmungsvorgangs
gesteuert zu verändern und die resultierenden Verhaltensantworten des Mediums 10 zugeordnet
zu den Eigenschaftsausprägungen, der Positionierung der Mikrowellenquellen 5, der
Gestaltung des Arbeitsraums 7, dem Material und der Dimension des Mediums 10 zu untersuchen
sowie eine Grundeinstellung einer Anordnung nach ihrer Installation oder Reparatur
zu überprüfen oder einzurichten. Auch können unter Zugrundelegung üblicher Vorgehensweisen
bei der Durchführung wissenschaftlicher Experimente Wechselwirkungen zwischen den
oben angeführten Parametern untersucht werden. Das Verfahren kann auch zur Optimierung
der Verfahrensführung der Fraktionierung eines Stoffgemisches, der Aktivierung von
Inhaltsstoffen des Mediums, von katalytischen Reaktionen, der Erzeugung eines Plasmas
oder der Ausrichtung von Molekülen angewendet werden. Die Anordnung und das Verfahren
können auch bei der Erwärmung z. B. kontaminierten Bodens oder für die Trocknung von
Körpern wie z. B. von Früchten, verwendet werden, wobei ein Austreiben von Wasser
oder flüchtiger Stoffe und Verbindungen wie Alkoholen, Aceton, Phenolen, Toluol, Öle
und dergleichen primäres Ziel ist.
Bezugszeichenliste
[0053]
1 Spannungsquelle
2 Generator
2.1 Schwingungsgenerator
2.2 Frequenzfilter
3 Verteiler
4 Mikrowellenleitung
5 Strahlungsquelle
5.1 Leistungsverstärker
5.2 Hohlleiter
5.3 Messmittel zur Erfassung von Messdaten
5.4 Messdatenleitung
5.5Gehäuse
6 Steuerung
6.1 Steuerleitung
7 Arbeitsraum
7.1 Längsachse
8 Halterungstruktur
9 Mittel zur Durchführung des Mediums durch den Arbeitsraum
9.1 Führungselement
9.11 Elementenlängsachse
9.2 Medienzuführungsöffnung
9.3 Medienabführungsöffnung
10 Medium
11 Mikrowellenstrahlung
12 weitere Messmittel
13 Antenne
13.1 Antennenkopf
14 Innenleiter
15 Schlitz
16 Wand (des Hohlleiters 5.2)
16.1 erster Deckel
16.2 zweiter Deckel
16.3 erste Seitenwand
16.4 zweite Seitenwand
16.5 untere Wand
16.6 obere Wand
17 Tuner
18 Verbinder
19 Aufnahmeteil der Steckverbindung
L Länge (des Hohlleiters 5.2)
B Breite (des Hohlleiters 5.2)
H Höhe (des Hohlleiters 5.2)
d Abstand
11 erste Strecke
12 zweite Strecke
E Ebene
1. Anordnung zur Erwärmung eines Mediums mittels Mikrowellenstrahlung, umfassend
mindestens zwei Strahlungsquellen (5) mit je einem individuell ansteuerbaren Leistungsverstärker
(5.1), welcher ein von einem Generator (2) generiertes, eine Mikrowellenfrequenz aufweisendes,
Signal verstärkt sowie mit Mitteln zur Abstrahlung des verstärkten Signals als eine
Mikrowellenstrahlung (11) in einen Arbeitsraum (7), der durch die Anordnung der Strahlungsquellen
(5) zueinander in seiner räumlichen Dimension bestimmt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Generator (2) mit allen Leistungsverstärkern (5.1) signaltechnisch in Verbindung
steht, so dass das von dem Generator (2) generierte Signal an allen Leistungsverstärkern
(5.1) anliegt;
der Generator (2) über einen Bereich eines bestimmten Frequenzabschnitts innerhalb
des Mikrowellenfrequenzbereiches durchstimmbar ist und Messmittel zur Erfassung von
Messdaten (5.3) vorhanden sind, mit denen Messdaten in dem Arbeitsraum (7) erfassbar
sind und jede Strahlungsquelle (5) mindestens jeweils eines der Messmittel zur Erfassung
von Messdaten (5.3) aufweist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Abstrahlung der Mikrowellenstrahlung Hohlleiter (5.2) sind.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitsraum (7) entlang einer Längsachse (7.1) gestaltet ist und die Hohlleiter
(5.2) in Ebenen (E) angeordnet sind, die senkrecht zur Längsachse (7.1) ausgedehnt
sind.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Messmittel zur Erfassung von Messdaten (5.3) mit einer Steuerung (6) signaltechnisch
verbunden sind, durch die mindestens die Leistungsverstärker (5.2) individuell ansteuerbar
sind.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Arbeitsraum (7) weitere Messmittel (12) vorhanden und mit der Steuerung (6)
signaltechnisch verbunden sind.
6. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein Mittel zur Durchführung eines Mediums durch den Arbeitsraum (9) vorhanden
ist.
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zur Durchführung des Mediums durch den Arbeitsraum (9) ein Führungselement
(9.1) mit einer Elementenlängsachse (9.11) ist, die parallel zur Längsachse (7.1)
ausgerichtet ist.
8. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Generator (2) gegen mindestens einen weiteren Generator (2) austauschbar ist.
9. Verwendung der Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Untersuchung
des Verhaltens des Mediums (10) bei der Erwärmung mittels Mikrowellenstrahlung (11).
10. Verfahren zur Erwärmung eines Mediums mittels Mikrowellenstrahlung, mit den Schritten:
Einbringen eines Mediums (10) in einen Arbeitsraum (7),
Auswählen einer Mikrowellenfrequenz in Abhängigkeit von Eigenschaften des Mediums
(10) aus einem bestimmten Frequenzabschnitt innerhalb des Mikrowellenfrequenzbereiches;
Ansteuern eines Generators (2) mit Steuersignalen, die zu einer Generierung eines
Signals mit der ausgewählten Mikrowellenfrequenz führen;
Generieren des Signals mit der ausgewählten Mikrowellenfrequenz;
Leitung des Signals an wenigstens eine Strahlungsquelle (5);
Verstärken des Signals mittels der wenigstens einen Strahlungsquelle (5) zu wenigstens
einem verstärkten Signal;
Abstrahlen des wenigstens einen verstärkten Signals als Mikrowellenstrahlung (11)
in den Arbeitsraum (7);
Erfassen von Messdaten an jeder der Strahlungsquellen (5) und Erzeugen von Steuersignalen
mindestens zur Ansteuerung der Verstärkung des Signals.
11. Verfahren nach Anspruch 10 zur Untersuchung eines Verhaltens des Mediums (10) bei
seiner Erwärmung,
wobei nacheinander Mikrowellenstrahlung (11) mindestens je einer ersten bis n-ten
Eigenschaftsausprägung einer bestimmten Bandbreite von Eigenschaftsausprägungen mindestens
einer Eigenschaft in den Arbeitsraum (7) abgestrahlt werden,
den ersten bis n-ten Eigenschaftsausprägung zugeordnete erste bis n-te Messdaten erfasst
werden,
die Messdaten miteinander verglichen werden und
aus den Messdaten das Verhalten des Mediums (10) bei seiner Erwärmung mittels Mikrowellenstrahlung
(11) erster bis n-ter Eigenschaftsausprägung abgeleitet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 zur Fraktionierung eines aus einem Stoffgemisch bestehenden
Mediums (10).
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12 zur Aktivierung mindestens eines Inhaltsstoffes
des Mediums (10).
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13 zur Durchführung einer katalytischen
Reaktion des Mediums (10).
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 oder 11 zur Erzeugung eines Plasmas aus dem
Medium (10).