[0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackung zur insbesondere portionsweisen Verwahrung
von Tabletten, umfassend zumindest zwei zueinander benachbart angeordnete Kammern,
wobei jede Kammer jeweils mit einem Verschlusssystem zum Befüllen und Entnehmen der
Tabletten ausgestattet ist.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind unterschiedliche Ausführungen an Medikamentenboxen
bekannt, welche Patienten die rechtzeitige Medikamenteneinnahme erleichtern sollen.
Im Unterschied zu einer Tablettenschachtel, in der gleichartige Tabletten verwahrt
werden, geht es bei der Medikamentenbox üblicherweise um die Verwahrung eines individuellen
Sortiments verschiedener Tabletten.
[0003] Derartige Medikamentenboxen sind mit einer Inneneinteilung versehen, damit Tabletten
jeweils portionsweise zur zeitversetzten Einnahme in einzelne Fächer einsortiert und
vom Patienten besonders einfach und sicher wieder entnommen werden können. Aus dem
Stand der Technik sind beispielsweise sogenannte Drehpillendosen aus Kunststoff mit
vier oder sieben Fächern bekannt, welche einen durchgefärbten oder transparenten Deckel
mit einer Freigabeöffnung aufweisen, wobei die Freigabeöffnung zur Entnahme des Inhalts
eines einzelnen Faches jeweils in eine Richtung weitergedreht wird. Aufwändigere Ausführungsformen
können auch eine Kindersicherung, eine Beschriftung mit Blindenschrift sowie ein Fach
für die Beipackzettel aufweisen. Weiters gibt es mittlerweile Medikamentenboxen mit
Mehrfachalarmsystem, welche den Patienten beispielsweise mittels eines voreinstellbaren
Alarms an die zeitgerechte Entnahme der entsprechend vorbereiteten Tablettenportionen
erinnern.
[0004] Allerdings werden Medikamentenboxen mit mehreren Fächern, die beispielsweise zur
Verwahrung eines ganzen Wochenvorrats an portionierten Tabletten dienen, von zahlreichen
Patienten als in der Handhabung unpraktisch empfunden. Je nach Ausführungsform der
verwendeten Verschlüsse kann es bei einer solchen Medikamentenbox passieren, dass
unbeabsichtigt mehrere Fächer gleichzeitig geöffnet und somit mehrere individuell
vorbereitete Tablettenportionen irrtümlich gemeinsam entnommen werden. Weiters weisen
derartige Medikamentenboxen, welche meist aus Hartkunststoff oder einem vergleichbaren
starren Material hergestellt sind, große äußere Abmessungen auf und können daher von
Patienten nicht bequem in der Kleidung eingesteckt und diskret am Körper mitgeführt
werden.
[0005] Weiters ist von Nachteil, dass die derzeit in Spitälern sowie in Pflegeeinrichtungen
verwendeten Medikamentenboxen nach Rückgabe durch den Patienten umständlich gereinigt
und desinfiziert werden müssen, bevor sie für einen nächsten Patienten weiter verwendet
werden können.
[0006] Es ist somit die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Verpackung zur Verwahrung
von Tabletten bereitzustellen, die die geschilderten Nachteile des Standes der Technik
vermeidet.
[0007] Diese Aufgabe wird von einer Verpackung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 mit
den Merkmalen des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Fortbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
und der Beschreibung dargelegt.
[0009] Eine erfindungsgemäße Verpackung zur insbesondere portionsweisen Verwahrung von Tabletten,
umfassend zumindest zwei zueinander benachbart angeordnete Kammern, wobei jede Kammer
jeweils mit einem Verschlusssystem zum Befüllen und Entnehmen der Tabletten ausgestattet
ist, ist aus einem flexiblen Folienmaterial hergestellt.
[0010] Vorteilhaft stellt eine solche erfindungsgemäße flexible Mehrkammerverpackung zur
Verwahrung von Tabletten eine kostengünstige Alternative zu den auf dem Markt befindlichen
starren Medikamentenboxen dar. Neben den geringeren Herstellungskosten zeichnet sich
eine erfindungsgemäße Mehrkammerverpackung gegenüber den aus dem Stand der Technik
bekannten Ausführungen weiters durch ihre erhöhte Flexibilität sowie ihre geringeren
äußeren Abmessungen aus, wodurch ein Mitführen der Verpackung auch in modisch geschnittenen,
am Körper des Patienten eng anliegenden Kleidungsstücken möglich ist. Weiters besteht
bei erfindungsgemäßen Mehrkammerverpackungen auch die Möglichkeit, die Verpackung
jeweils als Einwegprodukt zu verwenden und somit vorteilhaft keine aufwendige Reinigung
bzw. Desinfektion der Tablettenverpackung vor deren Wiederverwendung durchführen zu
müssen.
[0011] Zweckmäßig sind bei einer Verpackung gemäß der Erfindung benachbarte Kammern beweglich
miteinander verbunden. Die einzelnen Kammern können somit gefaltet bzw. zusammengerollt
werden, wodurch besonders kompakte Abmessungen der Verpackung erzielbar sind.
[0012] Im Rahmen der Erfindung sind weder der Anzahl, noch der Anordnung der benachbarten
Kammern zueinander gestalterische Grenzen gesetzt. So ist es beispielsweise möglich,
eine erfindungsgemäße Verpackung mit drei bis sieben in Reihe nebeneinander angeordneten
Kammern zu gestalten. Beispielsweise können Ausführungen mit drei oder vier Kammern
zur Aufbewahrung der täglichen Medikamentendosierung eines Patienten dienen, wobei
jede Kammer jeweils portionsweise Tablettenmengen zur Einnahme in der Früh, mittags,
abends sowie - falls erforderlich - in der Nacht beinhaltet. Eine weitere Ausführungsvariante
einer erfindungsgemäßen Verpackung kann beispielsweise sieben Kammern umfassen, die
streifenförmig in Serie nebeneinander angeordnet sind. Diese Verpackung kann beispielsweise
zur Aufbewahrung einer Wochenration an Tablettenportionen verwendet werden, die der
Patient jeweils nur einmal täglich einzunehmen hat.
[0013] Ebenso ist es denkbar, die Kammern in einer Matrix-Anordnung beispielsweise mit insgesamt
21 oder 28 Kammern in drei bzw. vier Reihen zu jeweils sieben Spalten anzuordnen.
Diese Verpackung dient somit zur Aufbewahrung einer ganzen Wochenration an Tablettenportionen,
welche jeweils über den Tag verteilt in drei bzw. vier Dosierungen einzunehmen sind.
[0014] Von Vorteil ist bei einer erfindungsgemäßen Verpackung jede Kammer taschenförmig
gestaltet und weist jeweils an einer Kammerseite eine Verschlussöffnung mit einem
Verschlusssystem auf. Mittels der mit einem Verschlusssystem versehenen Verschlussöffnung
lassen sich Tabletten stück- oder portionsweise besonders komfortabel der jeweiligen
Kammer entnehmen. Durch das Verschlusssystem wird ein unbeabsichtigtes Entleeren der
Tabletten aus der Verpackung zuverlässig vermieden.
[0015] Besonders vorteilhaft ist bei einer erfindungsgemäßen Verpackung das Verschlusssystem
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus:
- aufgeschweißter Druckverschluss,
- aufgeschweißter Gleitverschluss,
- aufgeklebter Klettverschluss,
- eingepresster Druckknopf-Verschluss,
- aufgeklebtes Wiederverschluss-Klebeband,
- Einstecklasche.
[0016] Üblicherweise sind sämtliche Kammern jeweils mit demselben Verschlusssystem ausgerüstet.
Im Rahmen der Erfindung ist es jedoch auch denkbar, für einzelne Kammern jeweils unterschiedliche
Verschlusssysteme zu verwenden. Unterschiedliche
[0017] Verschlusssysteme an den einzelnen Kammern bieten den Vorteil, dass dadurch eine
unbeabsichtigte Verwechslung beim Befüllen bzw. beim Entnehmen der Tabletten aus den
jeweiligen Kammern vermieden werden kann. So können beispielsweise einzelne Kammern
mit einem eigenen Verschlusssystem, welches sich von den Verschlüssen der übrigen
Kammern optisch und/oder haptisch deutlich unterscheidet, zur Aufbewahrung einer Notfallsmedikamentation
gekennzeichnet werden. Als Verschlusssysteme sind sämtliche aus dem Stand der Technik
bekannte Verschlüsse für Folienbeutel mit der erfindungsgemäßen Verpackung kombinierbar.
[0018] In einer besonders zweckmäßigen Ausführung der Erfindung ist bei einer Verpackung
das flexible Folienmaterial ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus:
- Polyethylen,
- Polypropylen,
- Polyvinylchlorid,
- Verbundfolien enthaltend Polyester, Polyamid, Polyethylen und/oder Polypropylen.
[0019] Durch die Verwendung der ausgewählten Folienmaterialien können besonders flexible
Verpackungen günstig hergestellt werden.
[0020] Folienmaterialien aus Polyethylen (PE) können beispielsweise in den folgenden Qualitäten
LDPE (Low Density PE), MDPE (Medium Density PE) und/oder HDPE (High Density PE) eingesetzt
werden. Ebenso ist es möglich, bei Folienmaterialien aus Polypropylen (PP) beispielsweise
auch die Qualitäten OPP (orientiertes Polypropylen) und/oder CPP (Cast Polyproplyen)
zu verwenden. OPP wird beispielsweise zur Herstellung von hochfesten Folien, Verpackungsbändern,
Garnen oder auch Verbundfolien eingesetzt. Cast Polypropylen (auch als UPP-Folie oder
ungerecktes Polypropylen bekannt) ist ein vielseitig einsetzbares Verpackungsmaterial.
Im Vergleich zu herkömmlichen PE-Folien zeichnet sich CPP durch eine ausgesprochen
hohe Transparenz, Steifigkeit und Abriebsfestigkeit aus. Diese Eigenschaften machen
CPP neben OPP zu dem meist eingesetzten Polymer in der Verpackungsindustrie. Hauptsächliche
Einsatzgebiete sind die Verpackung von Lebensmitteln, Textilien oder medizinischen
Artikeln und als Laminierungsschicht in Mehrschichtfolien.
[0021] Je nach Anforderung an die Verpackung können beispielsweise auch Verbundfolien sowie
mehrlagige Folien als Folienmaterial verwendet werden. Beispielhaft können erfindungsgemäße
Verpackungen aus Verbundfolien mit Polyester (PET), Polyamid (PA, OPA), Polyethylen
(LDPE, MDPE, HDPE) und/oder Polypropylen (CPP, OPP) hergestellt sein. Somit ist es
im Rahmen der Erfindung auch möglich, besonders robuste, haltbare Verpackungen zu
schaffen, die für einen dauernden Einsatz als Tablettenverpackung ausgelegt sind.
Dies bietet sich insbesondere für eine Mehr-Weg-Verpackung für den längerfristigen
persönlichen Gebrauch an.
[0022] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung betrifft eine Verpackung, bei
der jede Kammer dieselbe Kammergröße aufweist. In dieser Ausführung werden bevorzugt
jeweils dieselben Kammern in derselben Größe zu einer Verpackung aneinandergefügt,
was sich besonders vorteilhaft auf eine vereinfachte Materiallogistik sowie auf geringere
Herstellungskosten auswirkt.
[0023] Ebenso ist es im Rahmen der Erfindung denkbar, Verpackungen herzustellen, die mehrere
Kammern in unterschiedlichen Kammergrößen aufweisen.
[0024] Zweckmäßig ist bei einer erfindungsgemäßen Verpackung jede Kammer zumindest abschnittsweise
aus einem transparenten Folienmaterial hergestellt. In dieser Ausführung ist es besonders
einfach möglich, den jeweiligen Kammerinhalt auch ohne Öffnen des Verschlusssystems
von außen festzustellen. Somit kann eine ordnungsgemäße sowie vollständige Entnahme
der vorbereiteten Tablettenportion aus einer Kammer sicher festgestellt werden.
[0025] Vorteilhaft weist jede Kammer einer erfindungsgemäßen Verpackung zumindest ein beschriftbares
und/oder bedruckbares Beschriftungsfeld auf. Es lassen sich somit sowohl allgemeine,
als auch individuell auf den Patienten zugeschnittene Informationen außen an der Verpackung
anbringen. Verschiedene Bedruckungen auf der Vorder- und/oder Rückseite der Verpackung
sind dabei möglich. Beispielsweise können die einzelnen Kammern einer Verpackung jeweils
auf ihrer Vorderseite mit: Morgen, Mittag, Abend, Nacht, Bedarf bedruckt sein. Auf
ihren Rückseiten sind die Kammern beispielsweise mit Angaben zu den Wochentagen, einem
Beschriftungsfeld für Einnahmezeit und Patientenname, Werbelogos, und dergleichen
versehen.
[0026] Weiters sind der Farbgestaltung einer erfindungsgemäßen Verpackung keine Grenzen
gesetzt. Die Vorderseiten der Kammern sind beispielsweise transparent, deren Rückseiten
weiß, farbig oder metallisiert gestaltet. Ebenso ist es möglich, verschiedene Größen
und unterschiedliche Klappenausführungen der Kammern vorzusehen.
[0027] In einer Weiterbildung der Erfindung ist eine Verpackung als Ein-Weg-Verpackung verwendbar.
Somit entfällt eine aufwendige Reinigung bzw. Desinfektion der Verpackung, was insbesondere
bei der Verwendung in Spitälern bei ambulanter Behandlung von Vorteil ist.
[0028] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von
Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die jeweils schematischen Zeichnungen.
[0029] Es zeigen:
- Fig. 1 eine erste erfindungsgemäße Ausführung einer Verpackung im Grundriss;
- Fig. 2 eine zweite erfindungsgemäße Ausführung einer Verpackung im Grundriss;
- Fig. 3 bis Fig. 5 jeweils weitere erfindungsgemäßen Ausführungen einer Verpackung
in isometrischen Ansichten schräg von vorne;
- Fig. 6A bis Fig. 6H jeweils unterschiedliche Verschlusssysteme als Details einer erfindungsgemäßen
Verpackung.
[0030] Fig. 1 stellt eine erfindungsgemäße Verpackung 1 mit drei nebeneinander liegenden
Kammern 2 dar, welche Kammern 2 jeweils an ihrer in der Abbildung oberen Seite eine
Verschlussöffnung 3 aufweisen. Die Verpackung 1 ist aus einem flexiblen Folienmaterial
4 aus einem Kunststoff, beispielsweise aus Cast Polypropylen (CPP, ungerecktes Polypropylen)
hergestellt. Im Vergleich zu herkömmlichen PE-Folien zeichnet sich CPP durch eine
ausgesprochen hohe Transparenz 12 aus. Aufgrund des transparenten Folienmaterials
12 ist der jeweilige Inhalt der einzelnen Kammern, üblicherweise portionsweise aufbewahrte
Tabletten 13, besonders komfortabel von außen ersichtlich.
[0031] Jede Verschlussöffnung 3 der Kammer 2 weist ein Verschlusssystem 5 auf, das ein Befüllen
und Entleeren der Kammern 2 ermöglicht. Hier wird eine Verschlusslasche 11, welche
an der mit der Verschlussöffnung 3 versehenen oberen Seite jeder Kammer 2 angeordnet
und aus demselben flexiblen Folienmaterial 4 hergestellt ist, zum Verschließen in
eine Einstecklasche 11.1 eingesteckt. Ein Beschriftungsfeld 14 zum Beschriften oder
Bedrucken ist an der Außenseite der Verpackung 1 vorgesehen. Die einzelnen Kammern
2 sind mittels Schweißnähten 15 jeweils an drei Seiten verschlossen bzw. durch diese
Schweißnähte 15 voneinander getrennt. Aufgrund des flexiblen Folienmaterials 4 kann
die Verpackung 1 besonders einfach gefaltet oder zusammengerollt werden.
[0032] Fig. 2 betrifft eine Ausführung einer Verpackung 1, welche sich gegenüber der in
Fig. 1 gezeigten Verpackung 1 im Wesentlichen durch die Art des Verschlusssystems
5 jeder Kammer 2 unterscheidet. Hier ist ein Druckverschluss 6 vorgesehen, welcher
ein Abschlussprofil umfassend Nut und Feder an jeder Verschlussöffnung 3 aufweist.
Derartige Druckverschlüsse für Druckverschlussbeutel werden unter den unterschiedlichsten
Produktbezeichnungen und Markennamen angeboten, z.B. als Leistenverschluss-, Schnellverschluss-
oder Wiederverschlussbeutel.
[0033] Werden nach dem Befüllen die Vorder- und die Rückseite des Folienmaterials 4 einer
Kammer 2 im Bereich des Druckverschlusses 6 gegeneinander gedrückt, so ist die Kammer
2 annähernd luftdicht verschlossen. Der Druckverschluss 6 lässt sich beliebig oft
öffnen und verschließen und ist damit besonders geeignet zur Entnahme von Tabletten
13 bzw. von Kleinteilen aller Art, wie beispielsweise Gewürze, Muster sowie für Produkte,
die nur teilweise entnommen oder nach Gebrauch wieder verpackt werden sollen.
[0034] Die Abbildungen Fig. 3 bis Fig. 5 zeigen jeweils Verpackungen 1, welche vier nebeneinander
angeordnete Kammern 2 umfassen. In Fig. 3 weisen die Kammern 2 jeweils Druckverschlüsse
6 auf. Als Folienmaterial 4 kommt hier beispielsweise Polyethylen (PE) zum Einsatz,
wobei die Vorderseite der Kammern 2 transparent oder deren Rückseite aus einem weißen,
undurchsichtigen Material hergestellt ist. Auf der transparenten Vorderseite der Kammern
2 sind Beschriftungsfelder 14 vorgesehen, welche teilweise bereits bedruckt sowie
teilweise beschriftbar sind.
[0035] Die Verpackung 1 in Fig. 4 ist aus einem Folienmaterial 4 aus Polypropylen (PP) hergestellt
und weist ebenfalls einen Druckverschluss 6 auf. Die Beschriftungsfelder 14 unterscheiden
sich geringfügig gegenüber der in Fig. 3 dargestellten Ausführung.
[0036] Fig. 5 zeigt eine Verpackung 1 mit vier Kammern 2, welche jeweils mit Verschlusslaschen
11 zum Verschließen der Verschlussöffnungen 3 ausgestattet sind. Die Verschlusslaschen
11 werden dabei jeweils in Einstecklaschen 11.1 eingesteckt bzw. zum Öffnen der Kammern
2 aus den Einstecklaschen 11.1 heraus gezogen. In Fig. 5 ist die Verschlusslasche
11 der dritten Kammer 2 von links in geschlossenem Zustand dargestellt.
[0037] Fig. 6A bis Fig. 6H zeigen jeweils im Detail unterschiedliche Verschlusssysteme 5,
welche einzeln oder auch gemeinsam zum Verschließen der Verschlussöffnungen 3 der
Kammern 2 einer erfindungsgemäßen Verpackung 1 geeignet sind.
[0038] Fig. 6A, 6C sowie 6D zeigen jeweils Druckverschlüsse 6, die ein Abschlussprofil umfassend
Nut und Feder aufweisen. Entlang des freien Rands der Verschlusslaschen 11 ist dazu
eine erste Druckverschlussleiste 6.1 in Form einer Nut angeordnet, die in eine zweite,
zur ersten Druckverschlussleiste 6.1 komplementäre Druckverschlussleiste 6.2 in Form
einer Feder in Eingriff bringbar ist. Die zweite Druckverschlussleiste 6.2 ist beispielsweise
an der Außenseite bzw. an der Vorderseite der jeweiligen Kammer 2 befestigt. Der Druckverschluss
6 kann durch Zusammendrücken der beiden Druckverschlussleisten 6.1 und 6.2 einfach
verschlossen werden. Indem man die beiden Druckverschlussleisten 6.1 und 6.2 auseinander
zieht, lässt sich der Druckverschluss 6 auch wieder öffnen.
[0039] Fig. 6A zeigt eine seitlich abgeschrägte Verschlusslasche 11, bei der die erste Druckverschlussleiste
6.1 etwas kürzer als die zweite Druckverschlussleiste 6.2 ausgeführt ist. Fig. 6C
zeigt einen Druckverschluss 6 mit einer Verschlusslasche 11, bei der die beiden Druckverschlussleisten
6.1 und 6.2 im Wesentlichen dieselbe Länge aufweisen. Der in Fig. 6D dargestellte
Druckverschluss 6 weist eine abgerundete Verschlusslasche 11 auf. Die Kammer 2 kann
aufgrund dieser Gestaltung der Verschlusslasche 11 im geschlossenen Zustand, wenn
die beiden komplementären Druckverschlussleisten 6.1 und 6.2 miteinander verbunden
sind, im Bereich der Verschlusslasche 11 besonders flexibel verformt werden. Somit
können in einer solchen Kammer 2 auch größere Tablettenportionen sicher verwahrt werden.
[0040] Fig. 6B zeigt ein Verschlusssystem 5 mit einer Verschlusslasche 11, welche zum Verschließen
in eine Einstecklasche 11.1 einsteckbar ist.
[0041] Fig. 6E veranschaulicht ein Verschlusssystem 5 umfassend einen Gleitverschluss 7,
der mit einem Slider 7.1 versehen ist. Der Slider 7.1 gleitet in zueinander komplementären
Gleitverschlussleisten des Gleitverschlusses 7 und kann in Pfeilrichtung 7.2 hin-
und hergeschoben werden. Bei einer Schiebebewegung in der einen Pfeilrichtung 7.2
werden vom Slider 7.1 die beiden miteinander in Eingriff gebracht und die Kammer 2
verschlossen. Bei der Gegenbewegung in umgekehrter Pfeilrichtung 7.2 werden die Gleitverschlussleisten
wieder voneinander getrennt und die Verschlussöffnung 3 ist wiederum zur Entnahme
des Kammerinhalts freigegeben. Die Gleitverschlussleisten weisen eine Ähnlichkeit
mit den Druckverschlussleisten bei einem Druckverschluss auf und sind wie diese auf
dem Folienmaterial 4 üblicherweise aufgeschweißt. Allerdings unterscheidet sich der
Gleitverschluss 7 gegenüber dem Druckverschluss 6 dadurch, dass die beiden komplementären
Gleitverschlussleisten nicht händisch zusammengedrückt bzw. durch Auseinanderziehen
wieder geöffnet werden müssen, sondern dass dies vom Slider 7.1 während der Verschiebebewegung
7.2 entlang der Gleitverschlussleisten erledigt wird. Insbesondere bei älteren Patienten
oder Patienten mit einer Sehschwäche bietet ein Gleitverschluss 7 den Vorteil, dass
hier - im Gegensatz zu einem Druckverschluss 6 - zum Verschließen die beiden Gleitverschlussleisten
nicht händisch zur Deckung gebracht werden müssen. Ein derartiger Gleitverschluss
7 ist in seiner Funktionalität somit mit einem Reißverschluss vergleichbar.
[0042] Fig. 6F zeigt eine weitere Variante eines Verschlusssystems 5, welches bei einer
erfindungsgemäßen Verpackung 1 eingesetzt werden kann. Hier ist ein wiederverschließbares
Klebeband 10 als Klebestreifen auf der Außenseite jeder Kammer 2 beispielsweise durch
Ankleben ortsfest angeordnet. Die Verschlusslasche 11 ist so gestaltet, dass sie im
umgeklappten Zustand den Klebestreifen des wiederverschließbaren Klebebands 10 überragt.
Durch Andrücken der umgeklappten Verschlusslasche 11 im Bereich des Klebebands 10
lässt sich daher die Kammer 2 verschließen. Durch Abziehen der Verschlusslasche 11
kann die Kammer 2 wieder geöffnet werden. Dieser Vorgang ist mehrfach wiederholbar.
[0043] Fig. 6G veranschaulicht ein Verschlusssystem 5 mit einem Klettverschluss 8, wobei
in bekannter Weise ein erstes Klettband 8.1 mit Verschlusshaken beispielsweise auf
einem Abschnitt der Verschlusslasche 11 aufgeklebt ist. Ein zweites Klettband 8.2
mit Schlaufen ist an der Außenseite der Kammer 2 aufgeklebt und so positioniert, dass
in umgeklappter Lage der Verschlusslasche 11 die beiden Klettbänder 8.1 und 8.2 in
Eingriff bringbar sind. Der Klettverschluss 8 ist ebenfalls mehrfach wiederverschließbar
ausgeführt.
[0044] Fig. 6H zeigt eine weitere Ausführungsvariante eines Verschlusssystems 5 mit einem
Druckknopfverschluss 9. Die beiden Verschlussteile 9.1 und 9.2 des Druckknopfverschlusses
9, von denen ein Verschlussteil 9.1 mit einer Vertiefung, der andere Verschlussteil
9.2 mit einem passenden, komplementären Kopf versehen ist, sind hier aus Kunststoff
hergestellt und werden durch Einpressen am Folienmaterial 4 befestigt. Ebenso ist
es denkbar, im Rahmen der Erfindung einen Druckknopfverschluss zu verwenden, der aus
einem anderen Material, beispielsweise aus Metall, hergestellt ist.
[0045] Weitere Ausführungen von erfindungsgemäßen Verpackungen mit mehreren Kammern, die
in mehreren Reihen bzw. Spalten nebeneinander angeordnet sowie miteinander verbunden
sind, sind nicht explizit dargestellt, werden allerdings von der Erfindung mitumfasst.
Liste der Positionszeichen:
[0046]
- 1
- Verpackung
- 2
- Kammer
- 3
- Verschlussöffnung der Kammer
- 4
- Folienmaterial
- 5
- Verschlusssystem
- 6
- Druckverschluss
- 6.1
- erste Druckverschlussleiste
- 6.2
- zweite Druckverschlussleiste
- 7
- Gleitverschluss
- 7.1
- Slider
- 7.2
- Pfeilrichtung
- 8
- Klettverschluss
- 8.1
- erstes Klettband
- 8.2
- zweites Klettband
- 9
- Druckknopf-Verschluss
- 9.1
- erster Teil des Druckknopf-Verschlusses
- 9.2
- zweiter Teil des Druckknopf-Verschlusses
- 10
- wiederverschließbares Klebeband
- 11
- Verschlusslasche
- 11.1
- Einstecklasche
- 12
- Transparentes Folienmaterial
- 13
- Tablette
- 14
- Beschriftungsfeld
- 15
- Schweißnaht
1. Verpackung (1) zur insbesondere portionsweisen Verwahrung von Tabletten (13), umfassend
zumindest zwei zueinander benachbart angeordnete Kammern (2), wobei jede Kammer (2)
jeweils mit einem Verschlusssystem (5) zum Befüllen und Entnehmen der Tabletten (13)
ausgestattet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackung (1) aus einem flexiblen Folienmaterial (4) hergestellt ist.
2. Verpackung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass benachbarte Kammern (2) beweglich miteinander verbunden sind.
3. Verpackung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jede Kammer (2) taschenförmig gestaltet ist und jeweils an einer Kammerseite eine
Verschlussöffnung (3) mit einem Verschlusssystem (5) aufweist.
4. Verpackung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusssystem (5) ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus:
- aufgeschweißter Druckverschluss (6),
- aufgeschweißter Gleitverschluss (7),
- aufgeklebter Klettverschluss (8),
- eingepresster Druckknopf-Verschluss (9),
- aufgeklebtes Wiederverschluss-Klebeband (10),
- Einstecklasche (11, 11.1).
5. Verpackung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Folienmaterial (4) ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus:
- Polyethylen,
- Polypropylen,
- Polyvinylchlorid,
- Verbundfolien enthaltend Polyester, Polyamid, Polyethylen und/oder Polypropylen.
6. Verpackung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass jede Kammer (2) dieselbe Kammergröße aufweist.
7. Verpackung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass jede Kammer (2) zumindest abschnittsweise aus einem transparenten Folienmaterial
(12) hergestellt ist.
8. Verpackung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass jede Kammer (2) zumindest ein beschriftbares und/oder bedruckbares Beschriftungsfeld
(14) aufweist.
9. Verwendung einer Verpackung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 als Ein-Weg-Verpackung.