Gebiet der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bearbeitungsmaschine sowie ein Verfahren,
mit der bzw. dem Werkstücke, beispielsweise Verpackungsmaterial aus Karton oder ähnlichen
Materialien, bearbeitet werden können.
Stand der Technik
[0002] Üblicherweise sind solche Bearbeitungsmaschinen, beispielsweise Kartonschneidmaschinen,
mit Längs- und Querwerkzeugen ausgerüstet. Mit diesen Längs- und Querwerkzeugen können
Zuschnitte mit veränderlichem Zuschnitttyp und Abmessungen mit einer Losgröße ≥ 1
hergestellt werden. Solche Maschinen können jedoch keine Laschenfreischnitte erzeugen,
bei denen ein Stück des Kartonzuschnitts flächig ausgeschnitten wird. Deshalb ist
es Stand der Technik, statt der genannten Laschenfreischnitte einfache Einschnitte
im Verpackungsmaterial herzustellen.
[0003] Laschenfreischnitte verbessern allerdings zum einen die Prozesssicherheit bei der
maschinellen Weiterverarbeitung der Zuschnitte, beispielsweise mit sogenannten Kartonaufrichtern.
Zum anderen wird das aus dem Zuschnitt gefaltete Paket optisch ansprechender.
[0004] Zur Erzeugung von Laschenfreischnitten werden im Stand der Technik Stanzwerkzeuge
eingesetzt. Solche Stanzwerkzeuge werden für bestimmte Abmessungen und Typen des zu
bearbeitenden Verpackungsmaterials speziell hergestellt, und sind vergleichsweise
kostenintensiv. Ferner ergibt sich aus der Verwendung von Stanzwerkzeugen der Nachteil,
dass diese die Anordnung und Geometrie der Laschenfreischnitte vorgeben. Dadurch sind
derartige Vorrichtungen nicht flexibel auf neue Anforderungen einstellbar.
Gegenstand der Erfindung
[0005] Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine Bearbeitungsmaschine sowie ein Verfahren
bereitzustellen, mit der bzw. dem unter anderem Laschenfreischnitte flexibler und
kostengünstiger realisiert werden können.
[0006] Dieses Ziel wird durch eine Bearbeitungsmaschine gemäß Anspruch 1 sowie ein Verfahren
gemäß Anspruch 9 erreicht. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen
aufgeführt.
[0007] Dabei ist es Kerngedanke der vorliegenden Erfindung, innerhalb einer Bearbeitungsmaschine
zur Bearbeitung von Werkstücken (W), insbesondere Kartonzuschnitten, eine erste und
zweite Schneidvorrichtung vorzusehen, mit denen eine Endkante und die Längskanten
der Laschenfreischnitte ohne zeitliche Verzögerung realisiert werden können. Die erste
Schneidvorrichtung wird dabei mit einem Querwerkzeug kombiniert, und die zweite Schneidvorrichtung
mit einem Längswerkzeug.
[0008] "Kombiniert" bedeutet im Zusammenhang mit der vorliegenden Anmeldung "angebracht",
"befestigt", "integriert" oder "zusammenwirkend". Rein beispielhaft zeigt eine später
beschriebene Ausführungsform, dass die erste Schneidvorrichtung seitlich an einem
Querwerkzeug befestigt ist, während die zweite Schneidvorrichtung an einer Seite eines
Längswerkzeugs befestigt ist.
[0009] Das Material der Werkstücke kann Karton aufweisen oder aus diesem bestehen. Allerdings
ist das Material nicht notwendigerweise auf ein Karton- und/oder Papiermaterial beschränkt,
sondern betrifft prinzipiell jedes faltbare Material, in das ein Laschenfreischnitt
eingebracht werden kann.
[0010] Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine Bearbeitungsmaschine gemäß Anspruch
1. Mit dieser Vorrichtung kann eine Schneidbearbeitung (Laschenfreischnitt) äußerst
kostengünstig und zeiteffizient durchgeführt werden. Ferner ist es mit dieser Bearbeitungsmaschine
möglich, Verpackungen auch in Kleinserienfertigung bzw. Losgröße ≥ 1 kostengünstig
herzustellen. Bei der Erzeugung der Laschenfreischnitte in der erfindungsgemäßen Bearbeitungsmaschine
können diese unabhängig vom Verpackungsartentyp und dessen Größe ohne Werkzeugwechsel
und zusätzliche Kosten während der Erzeugung des Verpackungszuschnitts eingebracht
werden. Da die Schneidvorrichtungen zur Herstellung eines Laschenfreischnitts bei
Bedarf zustellbar sind, können auch Verpackungszuschnitte ohne Laschenfreischnitte
erzeugt werden. Demnach weist die vorliegende Bearbeitungsmaschine eine sehr hohe
Flexibilität auf.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Schneidmesserpaar zwei in der zweiten
Richtung parallel angeordnete, kreisförmige Schneidmesser auf, die bevorzugt auf einer
sich in der zweiten Richtung erstreckenden, gemeinsamen Achse geführt werden. Durch
diese Schneidmesser können die Längskanten der Laschenfreischnitte hergestellt werden,
wobei der Abstand zwischen den Schneidmessern die Breite des Laschenfreischnitts bestimmt.
[0012] Ferner kann parallel zum Schneidmesserpaar in der zweiten Richtung eine Andrückrolle
vorgesehen sein, die bevorzugt mit zumindest einem der Schneidmesser des Schneidmesserpaars
auf einer gemeinsamen Achse geführt wird. Die Andrückrolle wird dabei dazu verwendet,
das Werkstück während der Schneidbearbeitung mit dem Schneidmesserpaar niederzuhalten.
Auf diese Weise können saubere Längskanten des Laschenfreischnitts hergestellt werden.
Ferner wird sichergestellt, dass kein Schlupf zwischen dem Werkstück und einer unterhalb
des Werkstücks vorgesehen Führungs- und/oder Fördereinrichtung (bspw. Förderwalze)
auftritt.
[0013] Sind in einer Ausführungsform zwei Längswerkzeuge mit jeweils einer zweiten Schneidvorrichtung
vorhanden, so sind die Andrückrollen und das Schneidmesser-Paar der Längswerkzeuge
in der zweiten Richtung spiegelbildlich vorgesehen. Mit anderen Worten weisen die
Andrückrollen voneinander weg. Auf diese Weise können die Schneidmesser-Paare der
beiden zweiten Schneidvorrichtungen enger zueinander geführt werden, und auf diese
Weise eng aneinander angrenzende Laschenfreischnitte erzeugt werden.
[0014] In einer Ausführungsform ist die erste Schneidvorrichtung mit dem Stanzmesser am
Querwerkzeug angebracht, und in einer weiteren Ausführungsform kann die zweite Schneidvorrichtung
mit dem Schneidmesserpaar am Längswerkzeug angebracht sein. In beiden Fällen, die
in Kombination miteinander auftreten können, kann das Querwerkzeug/Längswerkzeug von
der ersten bzw. zweiten Schneidvorrichtung mitgenutzt werden. Dies betrifft insbesondere
die Positionierung des Stanzmessers der ersten Schneidvorrichtung sowie die Positionierung
des Schneidmesserpaars der zweiten Schneidvorrichtung. Mit anderen Worten kann die
erste Schneidvorrichtung mit dem Stanzmesser eine Bearbeitung am Werkstück auf einer
bestimmten Linie ausführen, die auch vom Querwerkzeug zum Schneiden, Rillen und/oder
Perforieren genutzt wird. Die zweite Schneidvorrichtung kann ebenso eine Bearbeitung
entlang einer Linie ausführen, die auch vom ersten Längswerkzeug zum Schneiden, Rillen
und/oder Perforieren genutzt wird. Dabei kann sich das Schneidmesser-Paar der zweiten
Schneidvorrichtung im Wesentlichen in einer Bearbeitungslinie mit dem Werkzeug des
Längswerkzeugs erstrecken. Das bedeutet beispielsweise, dass die Schneidmesser des
Schneidmesserpaares spiegelbildlich zur Bearbeitungslinie des Werkzeuges des Längswerkzeugs
ausgerichtet sind. Auch könnte sich eines der Schneidmesser entlang der Bearbeitungslinie
oder nahe hierzu verlaufen, während das andere parallel zu dieser ausgerichtet ist.
[0015] Auch ist es alternativ hierzu möglich, das Schneidmesserpaar von der Bearbeitungslinie
zu verschieben. Dies kann in der Art und Dicke des zu bearbeitenden Werkstücks begründet
sein, und vor Beginn der Bearbeitung mit dem spezifischen Werkstück abgestimmt werden.
[0016] Die genannte erste Richtung kann eine Durchlaufrichtung sein, und die erste Schneidvorrichtung
mit dem Stanzmesser kann in der ersten Richtung vor der zweiten Schneidvorrichtung
mit dem Schneidmesserpaar vorgesehen sein. Demnach ist es möglich, zuerst die Bearbeitung
mit der ersten Schneidvorrichtung durchzuführen, insbesondere einen Schnitt in das
Werkstück einzubringen. Nachfolgend werden mit dem Schneidmesserpaar der zweiten Schneidvorrichtung
zwei weitere Schnitte in das Werkstück eingebracht, die mit der Länge des vom Stanzmesser
eingebrachten Schnitts abgestimmt sind.
[0017] Ferner kann die Bearbeitungsmaschine eine Förderwalze umfassen, mit der das Werkstück
relativ zum Querwerkzeug, zum Längswerkzeug und zur ersten und zweiten Schneidvorrichtung
bewegt wird. Diese Anordnung ermöglicht eine zügige Bearbeitung von Werkstücken.
[0018] Ferner kann es vorgesehen sein, dass zwei Längswerkzeuge und zwei zweite Schneidvorrichtungen
als eine Baugruppe vorgesehen sind. In dieser können die zwei Längswerkzeuge und die
zwei zweiten Schneidvorrichtungen an definierten Positionen vorgesehen sein, die üblicherweise
einen Abstand von Laschenfreischnitten definieren.
[0019] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es bevorzugt vorgehen, dass die erste Schneidvorrichtung
mit dem Stanzmesser an einem Querwerkzeug so angebracht ist, dass das Stanzmesser
eine Bearbeitung im Wesentlichen an einer Bearbeitungslinie des Werkzeugs des Querwerkzeuges
ausführen kann. Demnach kann eine gemeinsame Bewegung der mit dem Querwerkzeug kombinierten
ersten Schneidvorrichtung für eine Bearbeitung genutzt werden. Gleiches gilt für den
Fall, wenn die zweite Schneidvorrichtung mit dem Schneidmesser-Paar am Längswerkzeug
so angebracht ist, dass das Schneidmesser-Paar eine Bearbeitung in der Umgebung einer
Bearbeitungslinie des Werkzeugs des entsprechenden Längswerkzeuges ausführen kann.
[0020] Ferner kann das Schneidmesser-Paar in Abstimmung mit der Bewegung des Werkstücks
eine Schneidbearbeitung durchführen, so dass die eingebrachten Schnitte an dem durch
das Stanzwerkzeug eingebrachten Schnitt beginnen oder enden. Durch diese Abstimmung
wird ein optisch einwandfreier Laschenfreischnitt erzeugt.
[0021] In einer Ausführungsform wird das Stanzmesser der ersten Schneidvorrichtung zum Einbringen
des Einschnitts ausgefahren, während das Querwerkzeug eine Bearbeitung durchführt.
Auf diese Weise wird nicht nur eine gemeinsame Bearbeitungslinie genutzt, sondern
beide Bearbeitungen können ohne Verringerung der Bewegungsgeschwindigkeit des Querwerkzeuges
und somit der hiermit kombinierten ersten Schneidvorrichtung durchgeführt werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0022]
- Figur 1
- zeigt eine perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Bearbeitungsmaschine
- Figur 2
- zeigt eine Detailansicht von Laschenfreischnitten, wobei die zur Erzeugung eines Laschenfreischnitts
verwendeten Werkzeuge beispielhaft dargestellt sind
- Figur 3
- zeigt eine Detailansicht des Querwerkzeuges gemäß Figur 1
- Figur 4
- zeigt eine Detailansicht eines der Längswerkzeuge gemäß Figur 1
Detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform
[0023] Nachfolgend wird eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung im Detail
beschrieben. Weitere im Zusammenhang mit dieser Ausführungsform erläuterte Modifikationen
können jeweils miteinander kombiniert werden, um neue bevorzugte Ausführungsformen
auszubilden.
[0024] Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Bearbeitungsmaschine. In einem Abschnitt der gezeigten Vorrichtung
ist ein Querwerkzeug 1 vorgesehen, das zum Schneiden, Rillen und/oder Perforieren
eines Werkstücks W in einer zur Durchlaufrichtung im Wesentlichen senkrechten Richtung
(Y-Richtung) eingesetzt wird. Die Durchlaufrichtung (X-Richtung) ist in Figur 1 mit
einem Pfeil angedeutet.
[0025] Am konventionellen Querwerkzeug 1 ist eine erste Schneidvorrichtung 2 vorgesehen,
die später im Detail erläutert wird.
[0026] Weiter umfasst die Bearbeitungsmaschine mehrere Längswerkzeuge 20A-20F, die in Y-Richtung
nebeneinander angeordnet sind. Hierbei bilden die Längswerkzeuge 20A, 20B bzw. 20C,
20D bzw. 20E, 20F jeweils einzelne Baugruppen aus. Alle Längswerkzeuge 20A-20F sind
unabhängig voneinander in Y-Richtung verstellbar, und können ein Werkstück W in Durchlaufrichtung
schneiden, rillen oder perforieren.
[0027] An jedem der Längswerkzeuge 20A-20F ist eine zweite Schneidvorrichtung 30A-30F angebracht.
Wie nachfolgend im Detail erläutert, interagieren die erste Schneidvorrichtung 2 und
die zweite Schneidvorrichtung 30A-30F miteinander, um Laschenfreischnitte am Werkstück
W auszubilden. Dabei wird zur Herstellung eines Laschenfreischnitts die erste Schneidvorrichtung
2 und eine zweite Schneidvorrichtung verwendet. Somit kann die Bearbeitungsmaschine
statt der in Figur 1 gezeigten sechs zweiten Schneidvorrichtungen 30A-30F prinzipiell
auch lediglich eine zweite Schneidvorrichtung aufweisen.
[0028] In Z-Richtung unterhalb des Querwerkzeugs 1 und der Längswerkzeuge 20A-20F sind mehrere
Förderwalzen 10-13 vorgesehen, von denen eine oder mehrere angetrieben sein kann/können.
Zwischen der in Förderrichtung ersten Förderwalze 10 und der zweiten Förderwalze 11
ist ein Stützelement 11 derart vorgesehen, dass es sich unterhalb des Querwerkzeugs
1 in Y-Richtung erstreckt.
[0029] Die Bearbeitung eines Kartonverpackungsmaterials kann wie folgt stattfinden: Mit
dem Querwerkzeug 1 wird das Werkstück W quer zur Durchlaufrichtung entlang der Vorderkante
Q4 und der Hinterkante Q1 zugeschnitten. Ferner ist das Querwerkzeug 1 dazu eingerichtet,
entlang der quer verlaufenden Faltlinien Q2, Q3 eine Perforation oder eine Rille in
das Werkstück einzubringen. Hierfür wird das Werkstück fixiert, und das Querwerkzeug
1 bewegt sich entlang der Y-Richtung und führt dabei die jeweilige Bearbeitung aus.
[0030] Die Längswerkzeuge 20A-20F führen eine Bearbeitung in Durchlaufrichtung (X-Richtung)
aus. Hierbei beschneiden die äußeren Längswerkzeuge 20A, 20F das Werkstück entlang
der Außenkanten L1, L6. Die übrigen Längswerkzeuge 20B-20E bringen entlang der Linien
L2-L5 eine Perforation oder eine Rille in das Werkstück W ein.
[0031] Das Querwerkzeug 1 bewegt sich bei der Bearbeitung, während das Werkstück W keine
Bewegung in Durchlaufrichtung durchführt. Die Bearbeitung entlang der Linien L1-L6
durch die Längswerkzeuge 20A-20F hingegen erfolgt durch eine Bewegung des Werkstücks
W in Durchlaufrichtung.
[0032] Die an einer Seite des Querwerkzeuges 1 angebrachte erste Schneidvorrichtung 2 umfasst
einen Betätigungszylinder 3, der einen Schlitten 4 in Z-Richtung bewegen kann. Der
Schlitten 4 wird entlang von Führungsstiften 5 in Z-Richtung geführt. Die Führungsstifte
5 erstrecken sich ausgehend von einem horizontalen Element 6.
[0033] Am Schlitten 4 ist ein zwei Klingen aufweisendes Stanzmesser 7 derart angebracht,
dass sich eine Spitze des Stanzmessers 7 in Z-Richtung erstreckt. In dem in Figur
3 im Detail dargestellten Zustand befindet sich das Stanzmesser 7 abschnittsweise
in bzw. oberhalb einer Öffnung 6a des horizontalen Elements 6. Bei Betätigung des
Zylinders 3 wird der Schlitten 4 in Z-Richtung verschoben, und mit diesem das Stanzmesser
7. Das Stanzmesser 7 gelangt dabei durch die Öffnung 6a in einen Bereich unterhalb
des horizontalen Elements 6, und kann auf diese Weise mit einem Werkstück W interagieren.
[0034] Zur Erläuterung der zweiten Schneidvorrichtungen und deren Funktion wird die zweite
Schneidvorrichtung 30A der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Detail erläutert.
[0035] Die zweite Schneidvorrichtung 30A umfasst ein Rundmesserpaar, das zwei in X-Richtung
voneinander beabstandete Schneiden 31, 32 aufweist. Auf der Achse 33 des Rundmesserpaares
31, 32 ist ferner eine Andrückrolle 34 vorgesehen. Die gemeinsame Achse 33 der Andrückrolle
34 und des Rundmesserpaares 31, 32 ist auf einem Trägerteil 35 gelagert. Das Trägerteil
35 ist über eine Achse 36a schwenkbar mit einem Anbringungsabschnitt 36 verbunden.
Der Anbringungsabschnitt 36 wiederum ist an einer Seite des Längswerkzeugs 20A fixiert.
[0036] Das Rundmesserpaar 31, 32 und die Andrückrolle 34 können durch eine Betätigung eines
in Z-Richtung ausgerichteten Zylinders 37 ausgestellt werden, der über eine Achse
38 gelenkig mit dem Trägerteil 35 verbunden ist. Ferner umfasst die zweite Schneidvorrichtung
30A einen zweiten Zylinder 39, mit dem eine Justierung dieses Werkzeugs vorgenommen
werden kann.
[0037] Zur Herstellung eines Laschenfreischnitts wird wie in Figur 2 anschaulich dargestellt
verfahren.
[0038] Bei den an der Vorderkante Q4 des Werkstücks W einzubringenden Laschenfreischnitten
wird das Werkstück W in Relation zum Querwerkzeug 1 und der ersten Schneidvorrichtung
2 in einer bestimmte Position angeordnet. Das Querwerkzeug 1 bewegt sich in Y-Richtung,
und führt bei dieser Bewegung das Perforieren bzw. Rillen des Werkstücks W entlang
der Linie Q3 aus.
[0039] An den Positionen, an denen die Laschenfreischnitte vorgesehen werden sollen, wird
das Stanzmesser 7 der ersten Schneidvorrichtung 2 in Z-Richtung derart zugestellt,
dass es entsprechend der beabsichtigten Breite des Laschenfreischnitts in das Werkstück
W eindringt. Diese Bearbeitung kann durchgeführt werden, ohne dass das Querwerkzeug
1 angehalten wird.
[0040] Anschließend wird das Werkstück W in Durchlaufrichtung (X-Richtung) relativ zu den
Längswerkzeugen 20A-20F bewegt. Die Längswerkzeuge 20A-20F führen entlang der Linien
L1-L6 die jeweiligen Bearbeitungsarten aus. Die zweite Schneidvorrichtung an einem
bestimmten Längswerkzeug, das für die Herstellung eines Laschenfreischnitts vorgesehen
ist, wird in Abstimmung mit der Bewegung eines Werkstücks W betätigt, sodass das Rundmesserpaar
31, 32 in das Werkstück eindringt, und in Abstimmung mit der Förderbewegung des Werkstücks
W entsprechend der beabsichtigten Länge des Laschenfreischnitts zugestellt bleibt.
[0041] Da die Schnitte des Stanzmessers 7 und des Rundmesserpaars 31, 32 aufeinander abgestimmt
sind, fällt nach Beendigung der beiden Schnitte das im Bereich des Laschenfreischnitts
freigeschnittene Material des Werkstücks W aus diesem heraus.
1. Bearbeitungsmaschine zur Bearbeitung von Werkstücken (W), insbesondere Kartonzuschnitten,
mit:
zumindest einem Längswerkzeug (20A-20F) zum Schneiden,
Rillen und/oder Perforieren des Werkstücks (W) in einer ersten Richtung (X),
zumindest einem Querwerkzeug (1) zum Schneiden, Rillen und/oder Perforieren des Werkstücks
(W) in einer zur ersten Richtung im Wesentlichen senkrechten Richtung (Y), welches
Querwerkzeug (1) in der zweiten Richtung (Y) bewegbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine mit dem Querwerkzeug (1) kombinierte erste Schneidvorrichtung (2) mit einem Stanzmesser
(7) zum Einbringen eines in der zweiten Richtung (Y) verlaufenden Schnitts in das
Werkstück (W) vorgesehen ist, und
eine mit dem Längswerkzeug (20A-20F) kombinierte zweite Schneidvorrichtung (30A-30F)
mit einem Schneidmesser-Paar (31, 32) zum Einbringen von in der ersten Richtung (X)
verlaufenden Schnitten in das Werkstück (W) vorgesehen ist.
2. Bearbeitungsmaschine gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidmesser-Paar (31, 32) zwei in der zweiten Richtung (Y) parallel angeordnete,
kreisförmige Schneidmesser aufweist, die bevorzugt auf einer sich in der zweiten Richtung
(Y) erstreckenden, gemeinsamen Achse (33) geführt werden.
3. Bearbeitungsmaschine gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass parallel zum Schneidmesser-Paar (31, 32) in der zweiten Richtung (Y) eine Andrückrolle
(34) vorgesehen ist, die bevorzugt mit zumindest einem der Schneidmesser des Schneidmesser-Paars
(31, 32) auf einer gemeinsamen Achse (33) geführt wird.
4. Bearbeitungsmaschine gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schneidvorrichtung (2) mit dem Stanzmesser (7) so mit dem Querwerkzeug
(1) kombiniert oder so am Querwerkzeug (1) angebracht ist, dass sich das Stanzmesser
(7) im Wesentlichen in einer Bearbeitungslinie des Werkzeugs des Querwerkzeuges (1)
erstreckt.
5. Bearbeitungsmaschine gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schneidvorrichtung (30A-30F) mit dem Schneidmesser-Paar (31, 32) so mit
dem Längswerkzeug (20a-20F) kombiniert oder so am Längswerkzeug (20a-20F) angebracht
ist, dass sich das Schneidmesser-Paar (31, 32) im Wesentlichen in einer Bearbeitungslinie
mit dem Werkzeug des Längswerkzeugs (20a-20F) erstreckt.
6. Bearbeitungsmaschine gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schneidvorrichtung (30A-30F) mit dem Schneidmesser-Paar (31, 32) an einer
vom Querwerkzeug (1) weg weisenden Seite des Längswerkzeugs (20A-20F) angebracht ist.
7. Bearbeitungsmaschine gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Richtung (X) eine Durchlaufrichtung ist, und die erste Schneidvorrichtung
(2) mit einem Stanzmesser (7) in der ersten Richtung (X) vor der zweiten Schneidvorrichtung
(30A-30F) mit einem Schneidmesser-Paar (31, 32) vorgesehen ist.
8. Bearbeitungsmaschine gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bearbeitungsmaschine zumindest eine Förderwalze umfasst, mit der das Werkstück
(W) relativ zum Querwerkzeug (1), zum Längswerkzeug (20A-20F) und zur ersten und zweiten
Schneidvorrichtung bewegt wird.
9. Verfahren zum Einbringen von Laschenfreischnitten in Werkstücke (W), mit den Schritten:
Einbringen eines Einschnitts in das Werkstück (W) mit einer ersten Schneidvorrichtung
(2) mit einem Stanzmesser (7), welche erste Schneidvorrichtung (2) mit einem Querwerkzeug
(1) zum Schneiden, Rillen und/oder Perforieren des Werkstücks (W) in einer zweiten
Richtung (Y) kombiniert ist,
Bewegen des Werkstücks beim Einbringen von parallelen Längsschnitten in das Werkstück
mit einer zweiten Schneidvorrichtung (30A-30F) mit einem Schneidmesser-Paar (31, 32),
welche zweite Schneidvorrichtung (30A-30F) mit einem Längswerkzeug zum Schneiden,
Rillen und/oder Perforieren des Werkstücks (W) in einer ersten Richtung (X) kombiniert
ist,
wobei die Länge des Einschnitts des Stanzmessers (7) der ersten Schneidvorrichtung
(2) im Wesentlichen dem Abstand der Schneidmesser des Schneidmesser-Paars (31, 32)
entspricht.
10. Verfahren gemäß Anspruch 9, bei dem die erste Schneidvorrichtung (2) mit dem Stanzmesser
(7) an einem Querwerkzeug (1) so angebracht ist, dass das Stanzmesser (7) eine Bearbeitung
im Wesentlichen an einer Bearbeitungslinie des Werkzeugs des Querwerkzeuges (1) ausführen
kann.
11. Verfahren gemäß Anspruch 9 oder 10, bei dem die zweite Schneidvorrichtung (30A-30F)
mit dem Schneidmesser-Paar (31, 32) am Längswerkzeug (20A-20F) so angebracht ist,
dass das Schneidmesser-Paar (31, 32) eine Bearbeitung in der Umgebung einer Bearbeitungslinie
des Werkzeugs des entsprechenden Längswerkzeuges (1) ausführen kann.
12. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 9-11, bei dem das Schneidmesser-Paar (31, 32)
in Abstimmung mit der Bewegung des Werkstücks (W) eine Schneidbearbeitung durchführt,
so dass die eingebrachten Schnitte an dem durch das Stanzwerkzeug (7) eingebrachten
Schnitt beginnen oder enden.
13. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 9-12, bei dem das Stanzmesser (7) der ersten Schneidvorrichtung
(2) zum Einbringen des Einschnitts ausgefahren wird, während das Querwerkzeug (1)
eine Bearbeitung durchführt.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Bearbeitungsmaschine zur Bearbeitung von Werkstücken (W), insbesondere Kartonzuschnitten,
mit:
zumindest einem Längswerkzeug (20A-20F) zum Schneiden, Rillen und/oder Perforieren
des Werkstücks (W) in einer ersten Richtung (X),
zumindest einem Querwerkzeug (1) zum Schneiden, Rillen und/oder Perforieren des Werkstücks
(W) in einer zur ersten Richtung im Wesentlichen senkrechten Richtung (Y), welches
Querwerkzeug (1) in der zweiten Richtung (Y) bewegbar ist, wobei
eine mit dem Querwerkzeug (1) kombinierte erste Schneidvorrichtung (2) mit einem Stanzmesser
(7) zum Einbringen eines in der zweiten Richtung (Y) verlaufenden Schnitts in das
Werkstück (W) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass
eine mit dem Längswerkzeug (20A-20F) kombinierte zweite Schneidvorrichtung (30A-30F)
mit einem Schneidmesser-Paar (31, 32) zum Einbringen von in der ersten Richtung (X)
verlaufenden Schnitten in das Werkstück (W) vorgesehen ist.
2. Bearbeitungsmaschine gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidmesser-Paar (31, 32) zwei in der zweiten Richtung (Y) parallel angeordnete,
kreisförmige Schneidmesser aufweist, die bevorzugt auf einer sich in der zweiten Richtung
(Y) erstreckenden, gemeinsamen Achse (33) geführt werden.
3. Bearbeitungsmaschine gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass parallel zum Schneidmesser-Paar (31, 32) in der zweiten Richtung (Y) eine Andrückrolle
(34) vorgesehen ist, die bevorzugt mit zumindest einem der Schneidmesser des Schneidmesser-Paars
(31, 32) auf einer gemeinsamen Achse (33) geführt wird.
4. Bearbeitungsmaschine gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schneidvorrichtung (2) mit dem Stanzmesser (7) so mit dem Querwerkzeug
(1) kombiniert oder so am Querwerkzeug (1) angebracht ist, dass sich das Stanzmesser
(7) im Wesentlichen in einer Bearbeitungslinie des Werkzeugs des Querwerkzeuges (1)
erstreckt.
5. Bearbeitungsmaschine gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schneidvorrichtung (30A-30F) mit dem Schneidmesser-Paar (31, 32) so mit
dem Längswerkzeug (20a-20F) kombiniert oder so am Längswerkzeug (20a-20F) angebracht
ist, dass sich das Schneidmesser-Paar (31, 32) im Wesentlichen in einer Bearbeitungslinie
mit dem Werkzeug des Längswerkzeugs (20a-20F) erstreckt.
6. Bearbeitungsmaschine gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schneidvorrichtung (30A-30F) mit dem Schneidmesser-Paar (31, 32) an einer
vom Querwerkzeug (1) weg weisenden Seite des Längswerkzeugs (20A-20F) angebracht ist.
7. Bearbeitungsmaschine gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Richtung (X) eine Durchlaufrichtung ist, und die erste Schneidvorrichtung
(2) mit einem Stanzmesser (7) in der ersten Richtung (X) vor der zweiten Schneidvorrichtung
(30A-30F) mit einem Schneidmesser-Paar (31, 32) vorgesehen ist.
8. Bearbeitungsmaschine gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bearbeitungsmaschine zumindest eine Förderwalze umfasst, mit der das Werkstück
(W) relativ zum Querwerkzeug (1), zum Längswerkzeug (20A-20F) und zur ersten und zweiten
Schneidvorrichtung bewegt wird.
9. Verfahren zum Einbringen von Laschenfreischnitten in Werkstücke (W), mit den Schritten:
Einbringen eines Einschnitts in das Werkstück (W) mit einer ersten Schneidvorrichtung
(2) mit einem Stanzmesser (7), welche erste Schneidvorrichtung (2) mit einem Querwerkzeug
(1) zum Schneiden, Rillen und/oder Perforieren des Werkstücks (W) in einer zweiten
Richtung (Y) kombiniert ist,
Bewegen des Werkstücks beim Einbringen von parallelen Längsschnitten in das Werkstück
mit einer zweiten Schneidvorrichtung (30A-30F) mit einem Schneidmesser-Paar (31, 32),
welche zweite Schneidvorrichtung (30A-30F) mit einem Längswerkzeug zum Schneiden,
Rillen und/oder Perforieren des Werkstücks (W) in einer ersten Richtung (X) kombiniert
ist,
wobei die Länge des Einschnitts des Stanzmessers (7) der ersten Schneidvorrichtung
(2) im Wesentlichen dem Abstand der Schneidmesser des Schneidmesser-Paars (31, 32)
entspricht.
10. Verfahren gemäß Anspruch 9, bei dem die erste Schneidvorrichtung (2) mit dem Stanzmesser
(7) an einem Querwerkzeug (1) so angebracht ist, dass das Stanzmesser (7) eine Bearbeitung
im Wesentlichen an einer Bearbeitungslinie des Werkzeugs des Querwerkzeuges (1) ausführen
kann.
11. Verfahren gemäß Anspruch 9 oder 10, bei dem die zweite Schneidvorrichtung (30A-30F)
mit dem Schneidmesser-Paar (31, 32) am Längswerkzeug (20A-20F) so angebracht ist,
dass das Schneidmesser-Paar (31, 32) eine Bearbeitung in der Umgebung einer Bearbeitungslinie
des Werkzeugs des entsprechenden Längswerkzeuges (1) ausführen kann.
12. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 9-11, bei dem das Schneidmesser-Paar (31, 32)
in Abstimmung mit der Bewegung des Werkstücks (W) eine Schneidbearbeitung durchführt,
so dass die eingebrachten Schnitte an dem durch das Stanzwerkzeug (7) eingebrachten
Schnitt beginnen oder enden.
13. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 9-12, bei dem das Stanzmesser (7) der ersten
Schneidvorrichtung (2) zum Einbringen des Einschnitts ausgefahren wird, während das
Querwerkzeug (1) eine Bearbeitung durchführt.