[0001] Die Erfindung betrifft eine Legebarrenanordnung einer Kettenwirkmaschine mit mindestens
einem Fadenführer, der durch eine Antriebseinrichtung in eine Versatzrichtung hin
und her bewegbar ist, wobei die Antriebseinrichtung einen Antrieb und eine Rückstelleinrichtung
aufweist.
[0002] Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer sogenannten "String-Barre" beschrieben,
bei der die Fadenführer, in der Regel Lochnadeln, an einem biegeschlaffen Antriebselement
angeordnet sind. Um dieses Antriebselement in beide Richtungen bewegen zu können,
muss es von seinen beiden Enden her mit einer Spannkraft beaufschlagt werden. An einem
Ende wirkt dabei der Antrieb auf das Antriebselement und am anderen Ende wirkt die
Rückstelleinrichtung. Die Erfindung ist aber auch bei Legebarren an sich anwendbar,
die eine Vielzahl von Nadeln tragen, die nebeneinander angeordnet sind und beispielsweise
zur Erzeugung einer Grundware dienen.
[0003] Eine Legebarrenanordnung der eingangs genannten Art ist aus
DE 101 37 601 B4 bekannt. Hier sind in einem Barrenkörper mehrere Gruppen von Fadenführern angeordnet.
Jede Gruppe weist für die zugeordneten Fadenführer ein Antriebselement auf. Das Antriebselement
wird an einem Ende durch einen Antriebsmotor angetrieben und am anderen Ende durch
eine Rückstelleinrichtung mit einer Rückstellkraft belastet. Die Rückstelleinrichtung
ist hier als Luftzylinder ausgebildet.
[0004] Bei anderen Legebarren, die ausreichend biegesteif sind, können der Antrieb und die
Rückstelleinrichtung auch am gleichen Ende der Legebarre angreifen.
[0005] Eine Kettenwirkmaschine soll mit einer möglichst hohen Arbeitsgeschwindigkeit arbeiten
können. Die Arbeitsgeschwindigkeit wird vielfach in "Umdrehungen pro Minute" ausgedrückt.
Bei jeder Umdrehung wird in der Regel eine Masche gebildet. Arbeitsgeschwindigkeiten
von 4.000 U/min sind derzeit durchaus möglich.
[0006] Eine Steigerung der Arbeitsgeschwindigkeit ist vielfach schwierig, weil die Kettenwirkmaschine
bei größeren Arbeitsgeschwindigkeiten in einen Eigenschwingungsbereich kommen kann,
in dem Resonanzerscheinungen auftreten. Bei derartigen Resonanzerscheinungen folgt
der Fadenführer nicht mehr den Bewegungsvorgaben durch den Antrieb, so dass eine Maschenbildung
nicht mehr zuverlässig möglich ist. Dieses Problem tritt insbesondere dann auf, wenn
als Rückstelleinrichtung eine Feder verwendet wird. Es ist aber auch bei anderen Rückstelleinrichtungen
zu beobachten.
[0007] Eine Abhilfe wird vielfach dadurch angestrebt, dass man die Rückstelleinrichtung
"härter" einstellt, also mit einer größeren Kraft auf die Legebarre wirken lässt.
Dies ist aber nur begrenzt möglich, weil mit einer Veränderung der Rückstelleinrichtung
vielfach auch ein größerer Bedarf an Bauraum einhergeht, der nicht immer zur Verfügung
steht.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine möglichst große Arbeitsgeschwindigkeit
beim Betrieb einer Kettenwirkmaschine zu erreichen.
[0009] Diese Aufgabe wird bei einer Legebarrenanordnung einer Kettenwirkmaschine der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, dass die Rückstelleinrichtung einen elastomeren Körper
aufweist, der eine Federkraft in Zugrichtung durch eine Werkstoffdehnung erzeugt.
[0010] Die Federkraft wird also nicht, wie bei herkömmlichen Schraubenfedern, durch eine
Verformung erzeugt, sondern durch eine Dehnung des Werkstoffs des elastomeren Körpers.
Eine derartige Werkstoffdehnung erzeugt eine große innere Reibung im elastomeren Körper.
Diese innere Reibung führt zu einer relativ hohen inneren Dämpfung, so dass die Gefahr
gering ist, dass sich auch bei höheren Betriebsgeschwindigkeiten ein Aufschwingen
ergibt. Der Resonanzbereich, also der Bereich einer kritischen Eigenfrequenz der Rückstelleinrichtung,
wird weiter in Richtung auf höhere Drehzahlen verschoben, so dass man höhere Arbeitsgeschwindigkeiten
mit der Kettenwirkmaschine erreichen kann, ohne dass die Gefahr einer Resonanzerscheinung
besteht.
[0011] Vorzugsweise ist der elastomere Körper in Zugrichtung größer als in einer Dickenrichtung
quer zur Zugrichtung. Damit steht eine relativ große Länge des Materials des elastomeren
Körpers für eine Werkstoffdehnung zur Verfügung. Diese große Länge wirkt sich positiv
auf das Dämpfungsverhalten aus. Gleichzeitig kann man mit dem elastomeren Körper auch
die erforderlichen Rückstellkräfte erzeugen.
[0012] Hierbei ist bevorzugt, dass der elastomere Körper in Zugrichtung eine Erstreckung
aufweist, die mindestens 5 mal, insbesondere mindestens 10 mal und bevorzugterweise
mindestens 30 mal so groß ist wie seine Erstreckung in Dickenrichtung. Der elastomere
Körper hat also eine ausgeprägte Länge. Dafür ist er quer zu dieser Länge relativ
dünn. Er lässt sich also platzsparend unterbringen. Dies ist insbesondere dann von
Vorteil, wenn er im Zusammenhang mit sogenannten "String-Barren" eingesetzt wird,
weil hier relativ viele Antriebselemente für die Fadenführer auf kleinem Raum untergebracht
sind und für jedes Antriebselement, d.h. für jede Gruppe von Fadenführern, eine eigene
Rückstelleinrichtung erforderlich ist. Wenn jede Rückstelleinrichtung relativ dünn
ist, dann bietet diese Ausbildung keine größeren Probleme.
[0013] Vorzugsweise ist der elastomere Körper als Seil, Rundschnur oder Band ausgebildet.
Ein Seil oder Band hat die Eigenschaft, dass es relativ lang und relativ dünn ist.
Ein Band unterscheidet sich von einem Seil beispielsweise dadurch, dass es eine geringe
Dicke, dafür aber eine etwas größere Breite hat. Gleichwohl ist auch hier die Länge
wesentlich größer als die Dicke und die Breite. Seile oder Bänder aus elastomeren
Materialien mit den gewünschten Eigenschaften sind in ausreichendem Maße am Markt
verfügbar, beispielsweise zu Befestigungszwecken. Ein Beispiel hierfür ist ein "Gummiband"
oder ein "Gummiseil", das zur Befestigung von Gepäck an einem Fahrradgepäckträger
verwendet werden kann.
[0014] Vorzugsweise weist das Seil oder Band mehrere Stränge aus einem elastomeren Material
auf, die quer zur Zugrichtung zusammengesetzt sind. Wenn eine Kraft in Zugrichtung
aufgebracht wird, ergibt sich vielfach eine Reibung zwischen den einzelnen Strängen,
die mit Vorteil die innere Dämpfung des Seils oder des Bands erhöhen können. Darüber
hinaus kann man durch die Auswahl der einzelnen Stränge die Federkraft des elastomeren
Körpers bestimmen.
[0015] Vorzugsweise ist das Seil oder Band als textiler Verbund ausgebildet. Man kann also
zum Zusammensetzen der Stränge im Grunde alle Techniken und Vorgehensweisen verwenden,
die aus der Textiltechnik bekannt sind.
[0016] Hierbei ist bevorzugt, dass im textilen Verbund die Stränge miteinander verflochten,
verseilt oder verdrillt sind. In allen Möglichkeiten ergibt sich ein ausreichender
innerer Zusammenhalt der Stränge, bei dem sich eine entsprechend gute Dämpfung ergibt.
[0017] Vorzugsweise sind die Stränge über die Länge des elastomeren Körpers durchgehend
ausgebildet. Es entstehen also durch Verbindungsabschnitte zwischen einzelnen Strängen
in Längsrichtung keine Abschnitte, bei denen sich eine andere Werkstoffdehnung ergibt.
Die durchgehenden Stränge erlauben daher eine gleichmäßige Materialdehnung, was wiederum
die Gefahr von störenden Schwingungen klein hält.
[0018] Vorzugsweise ist der Fadenführer mit dem elastomeren Körper über eine Übersetzungsanordnung
verbunden. Die Übersetzungsanordnung verändert Kraft und Weg, mit denen der elastomere
Körper auf den Fadenführer wirkt. Das Produkt aus Kraft und Weg bleibt allerdings
konstant, d.h. bei halber Kraft ist der doppelte Weg erforderlich. Bei halbem Weg
ist die doppelte Kraft erforderlich. Wenn man eine derartige Übersetzungsanordnung
verwendet, dann kann man einen elastomeren Körper verwenden, der an sich noch nicht
den gewünschten Anforderungen entspricht. Er kann beispielsweise mit einer geringeren
Kraft arbeiten oder mit einer geringeren Auslenkung. Der Weg, der letztendlich durch
den Fadenführer zurückgelegt wird, wird durch die Übersetzungsanordnung bestimmt.
[0019] Vorzugsweise weist die Übersetzungsanordnung einen Flaschenzug mit einem Seil, der
über mindestens eine bewegliche Rolle geführt ist, auf. Ein Flaschenzug mit mindestens
einer Rolle ist eine relativ einfache Ausgestaltung einer Übersetzungsanordnung. Sie
arbeitet mit geringen Verlusten und kann trotzdem relativ schnell reagieren, was bei
hohen Arbeitsgeschwindigkeiten der Kettenwirkmaschine von Vorteil ist.
[0020] In einer Ausgestaltung ist die bewegliche Rolle mit dem Fadenführer verbunden, wobei
ein Ende des Seils ortsfest festgelegt ist und das andere Ende mit dem elastomeren
Körper verbunden ist. In diesem Fall wird die Bewegung des Fadenführers gegenüber
der Bewegung des elastomeren Körpers um den Faktor 2 vermindert. Dafür wirkt der elastomere
Körper mit der doppelten Kraft auf den Fadenführer. Die höhere Kraft ist insbesondere
dann von Vorteil, wenn der Fadenführer über ein biegeschlaffes Antriebselement, beispielsweise
einen Draht oder ein Drahtseil, angetrieben ist.
[0021] In einer alternativen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die bewegliche Rolle mit
dem elastomeren Körper verbunden ist, wobei ein Ende des Seils ortsfest festgelegt
ist und das andere Ende mit dem Fadenführer verbunden ist. In diesem Fall ist die
Bewegung des Fadenführers doppelt so groß wie die entsprechende Bewegung des elastomeren
Körpers. Dadurch ergeben sich geringe Geschwindigkeiten beim Rückzug, d.h. am Ende
des elastomeren Körpers, und deshalb ein schnelleres Reaktionsvermögen.
[0022] Vorzugsweise ist die bewegliche Rolle in vertikaler Richtung bewegbar. In diesem
Fall wirkt die Schwerkraft immer in Bewegungsrichtung der Rolle, so dass zusätzliche
Fixierungen nicht erforderlich sind.
[0023] Zusätzlich oder alternativ dazu kann vorgesehen sein, dass die bewegliche Rolle durch
eine Führung geführt ist. Man kann dann dafür Sorge tragen, dass die Rolle immer eine
lineare Bewegung ausführt, was die Gefahr von unerwünschten Schwingungen klein hält.
[0024] Bevorzugterweise weicht die Bewegungsrichtung der Rolle von der Versatzrichtung ab
und die Rolle ist über eine Umlenkeinrichtung mit dem elastomeren Körper verbunden.
Durch die Umlenkeinrichtung gewinnt man wieder eine größere Flexibilität bei der Ausgestaltung
des elastomeren Körpers. Dieser kann dann beispielsweise in vertikaler Richtung aufgehängt
sein, während die Versatzrichtung in einer horizontalen Ebene liegt.
[0025] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von verschiedenen Ausführungsbeispielen in
Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert. Hierin zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Legebarrenanordnung einer Kettenwirkmaschine,
- Fig. 2
- eine erste Ausgestaltung einer Übersetzungsanordnung und
- Fig. 3
- eine zweite Ausgestaltung einer Übersetzungsanordnung.
[0026] Fig. 1 zeigt in stark schematisierter Form eine Legebarrenanordnung 1 einer nicht
näher dargestellten Kettenwirkmaschine. Die Legebarrenanordnung weist einen Fadenführer
2 in Form einer Lege- oder Lochnadel auf. Der Fadenführer 2 ist an einem Antriebselement
3 befestigt, das im vorliegenden Fall als dünnes Seil aus Draht oder Kunststoff oder
als Draht ausgebildet ist. Das Antriebselement 3 ist hier auf jeden Fall biegeschlaff,
so dass es an seinen beiden Enden mit entgegengesetzt gerichteten Zugkräften beaufschlagt
werden muss, um seine gestreckte Lage zu behalten und damit die Position des Fadenführers
2 festzulegen.
[0027] Üblicherweise gibt es mehr als das eine dargestellte Antriebselement 3. Derzeit werden
derartige Legebarrenanordnungen mit bis zu 16 Antriebselementen 3 ausgestaltet. An
einem Antriebselement 3 ist in der Regel auch nicht nur ein Fadenführer 2 befestigt,
sondern jeweils eine Gruppe von Fadenführern 2, die dann gemeinsam bewegt werden.
[0028] Das Antriebselement 3 ist in einem Barrenkorpus 4 geführt. Der Barrenkorpus 4 weist
hierzu eine Führungsnut für das Antriebselement 3 auf, die allerdings nicht näher
dargestellt ist.
[0029] Der Fadenführer 2 soll im Betrieb der Kettenwirkmaschine zur Maschenbildung in Versatzrichtung
5 bewegt werden können, die hier durch einen Doppelpfeil dargestellt ist. Die Versatzrichtung
entspricht der Längsrichtung des Barrenkorpus 4.
[0030] Um eine Bewegung des Fadenführers 2 zu bewirken, ist ein Antrieb 6 vorgesehen, der
über das Antriebselement 3 mit dem Fadenführer 2 verbunden ist. Der Antrieb 6 ist
hier als Linearantrieb dargestellt. Es ist aber auch möglich, den Antrieb 6 als Rotationsantrieb
auszubilden, wobei geeignete Maßnahmen getroffen sind, um eine rotatorische Bewegung
in eine translatorische Bewegung zu übersetzen. Der Antrieb 6 ist in schematisch dargestellter
Weise am Maschinengestell 8 festgelegt. Das Antriebselement 3 ist gegenüber dem Maschinengestell
8 bewegbar.
[0031] Das andere Ende des Antriebselements 3 ist mit einer Rückstelleinrichtung 7 verbunden.
[0032] Die Rückstelleinrichtung 7 ist, vereinfacht ausgedrückt, als "Gummiseil" ausgebildet.
Die Rückstelleinrichtung 7 weist also einen elastomeren Körper auf, der eine Federkraft
in Zugrichtung durch eine Werkstoffdehnung erzeugt. Damit unterscheidet sich die Rückstelleinrichtung
7 beispielsweise von einer herkömmlichen Schraubenfeder, bei der die Zugkraft durch
eine Verformung bewirkt wird.
[0033] Die Länge des elastomeren Körpers, also seine Erstreckung in Zugrichtung, ist wesentlich
größer als seine Erstreckung in Richtungen senkrecht zur Längsrichtung. Die Länge
ist mindestens 5 mal, insbesondere mindestens 10 mal und bevorzugterweise mindestens
30 mal so groß wie die Erstreckung in Dickenrichtung. Der elastomere Körper der Rückstelleinrichtung
7 kann als Seil oder als Band ausgebildet sein. Bei einem Band gibt es zwar eine Breite,
die größer ist als die Dicke. Die Länge des Bandes ist aber immer noch sehr viel größer
als die Breite. Der elastomere Körper kann auch als Rundschnur ausgebildet sein.
[0034] Das Seil oder Band kann mehrere Stränge aus einem elastomeren Material aufweisen,
die quer zur Zugrichtung nebeneinander angeordnet und miteinander verbunden sind,
die also quer zur Zugrichtung zusammengesetzt sind. Hierbei kann das Seil oder Band
als textiler Verbund ausgebildet sein, bei dem man im Grunde alle Techniken verwenden
kann, die aus der Textiltechnik bekannt sind. Besonders bevorzugt ist aber, dass im
textilen Verbund die Stränge miteinander verflochten, verseilt oder verdrillt sind.
Hierbei sollten die Stränge über die Länge des elastomeren Körpers durchgehend ausgebildet
sein.
[0035] In Fig. 1 ist eine Ausgestaltung dargestellt, bei der der Fadenführer 2 über das
Antriebselement 3 direkt mit dem elastomeren Körper der Rückstelleinrichtung 7 verbunden
ist. Der elastomere Körper weist damit ein Ende 9 auf, das den gleichen Bewegungshub
durchführt, wie der Fadenführer 2. Der Bewegungshub des Endes 9 des elastomeren Körpers
der Rückstelleinrichtung 7 erfolgt allerdings in vertikaler Richtung, weil der elastomere
Körper der Rückstelleinrichtung 7 parallel zur Schwerkraftrichtung am Maschinengestell
8 aufgehängt ist. Die Versatzrichtung 5 liegt hingegen horizontal. Aus diesem Grunde
ist eine Umlenkrolle 14 vorgesehen, über die die Kraft der Rückstelleinrichtung 7
auf den Fadenführer 2 übertragen wird.
[0036] Bei der Ausgestaltung nach Fig. 1 muss der elastomere Körper der Rückstelleinrichtung
7 die notwendigen Rückstellkräfte aufbringen können. Das freie Ende 9 des elastomeren
Körpers muss auch dem Bewegungshub des Fadenführers 2 folgen können. Dies ist bei
einer entsprechenden Dimensionierung des elastomeren Körpers der Rückstelleinrichtung
7 aber ohne weiteres möglich.
[0037] Die Fig. 2 und 3 zeigen weitere Möglichkeiten, um diese Voraussetzungen etwas zu
entschärfen.
[0038] In den in Fig. 2 und 3 dargestellten Ausführungsbeispielen ist der Fadenführer jeweils
über einen Flaschenzug mit dem elastomeren Körper der Rückstelleinrichtung 7 verbunden.
Der Flaschenzug weist hier ein Seil 10 und eine bewegliche Rolle 11 auf. Der Begriff
"Seil" ist hier weit zu verstehen. Es kann sich auch um ein Band oder um eine Kette
handeln, also praktisch um alle Elemente, die um eine bewegliche Rolle 11 herumgeführt
werden können. Die bewegliche Rolle 11 ist vertikal bewegbar, also in Richtung der
Schwerkraft. Sie ist hierbei in einer Führung 12 geführt. Hierzu kann sie mit einem
Führungsvorsprung 13 versehen sein. In nicht näher dargestellter Weise kann die Rolle
11 aber auch in andere Richtungen bewegbar sein. Wenn die Bewegungsrichtung der Rolle
11 nicht mit der Versatzrichtung 5 übereinstimmt, dann ist die Umlenkrolle 14 vorgesehen,
die eine entsprechende Umlenkung der Bewegungsrichtungen vornimmt.
[0039] Bei der Ausgestaltung nach Fig. 2 ist das Seil 10 an einem Ende 15 über das Antriebselement
3 mit dem Fadenführer 2 verbunden. Das andere Ende 16 des Seils ist ortsfest am Maschinengestell
8 festgelegt. Die bewegliche Rolle 11 ist mit dem freien Ende 9 des elastomeren Körpers
der Rückstelleinrichtung 7 verbunden.
[0040] Bei dieser Ausgestaltung ist ein Bewegungshub der beweglichen Rolle 11 halb so groß
wie ein Versatzhub des Fadenführers 2. Dementsprechend muss das freie Ende 9 des elastomeren
Körpers der Rückstelleinrichtung 7 auch nur einen halb so großen Hub durchführen wie
der Fadenführer 2. Dies ergibt kürzere Wege in der Rückstelleinrichtung 7 und damit
geringere Geschwindigkeiten des freien Endes 9 des elastomeren Körpers. Damit verbunden
ist in der Regel auch ein relativ gutes Reaktionsvermögen. Die Rückstelleinrichtung
7 muss aber relativ hohe Kräfte aufbringen können. Im vorliegenden Fall müssen die
Kräfte doppelt so groß sein, wie in einem Fall, bei dem das Antriebselement 3 unmittelbar
mit der Rückstelleinrichtung 7 verbunden ist, siehe Fig. 1.
[0041] Bei der Ausgestaltung nach Fig. 3 ist die bewegliche Rolle 11 mit dem Antriebselement
3 verbunden. Das Seil 10 ist mit einem Ende am Maschinengestell 8 festgelegt und mit
dem anderen Ende am freien Ende 9 des elastomeren Körpers der Rückstelleinrichtung
7, die mit ihrem anderen Ende ebenfalls am Maschinengestell 8 festgelegt ist. Bei
dieser Ausgestaltung entspricht der Bewegungshub der beweglichen Rolle 11 dem Versatzhub
des Fadenführers 2. Allerdings muss das freie Ende 9 des elastomeren Körpers der Rückstelleinrichtung
7 eine doppelt so große Bewegung ausführen. Dafür kann der elastomere Körper mit einer
halb so großen Rückstellkraft arbeiten wie in dem Fall, wo der Fadenführer 2 über
das Antriebselement 3 direkt mit der Rückstelleinrichtung 7 verbunden ist, siehe Fig.
1.
[0042] Anstelle der einen dargestellten Rolle 11 kann man den Flaschenzug auch mit mehr
als einer Rolle ausbilden. Damit lassen sich dann auch andere Übersetzungsverhältnisse
realisieren.
[0043] Anstelle eines Flaschenzugs lässt sich natürlich prinzipiell jede beliebige Übersetzungsanordnung
verwenden. Ein Flaschenzug arbeitet jedoch relativ verlustarm und ohne Störungen,
wie sie beispielsweise durch Zahneingriffe von Zahnrädern entstehen können.
1. Legebarrenanordnung (1) einer Kettenwirkmaschine mit mindestens einem Fadenführer
(2), der durch eine Antriebseinrichtung in eine Versatzrichtung (5) hin und her bewegbar
ist, wobei die Antriebseinrichtung einen Antrieb (6) und eine Rückstelleinrichtung
(7) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstelleinrichtung (7) einen elastomeren Körper aufweist, der eine Federkraft
in Zugrichtung durch eine Werkstoffdehnung erzeugt.
2. Legebarrenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der elastomere Körper in Zugrichtung größer als in einer Dickenrichtung quer zur
Zugrichtung ist.
3. Legebarrenanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der elastomere Körper in Zugrichtung eine Erstreckung aufweist, die mindestens 5
mal, insbesondere mindestens 10 mal und bevorzugterweise mindestens 30 mal so groß
ist wie seine Erstreckung in Dickenrichtung.
4. Legebarrenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der elastomere Körper als Seil, Rundschnur oder Band ausgebildet ist.
5. Legebarrenanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Seil oder Band mehrere Stränge aus einem elastomeren Material aufweist, die quer
zur Zugrichtung zusammengesetzt sind.
6. Legebarrenanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Seil oder Band als textiler Verbund ausgebildet ist.
7. Legebarrenanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass im textilen Verbund die Stränge miteinander verflochten, verseilt oder verdrillt
sind.
8. Legebarrenanordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Stränge über die Länge des elastomeren Körpers durchgehend ausgebildet sind.
9. Legebarrenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenführer mit dem elastomeren Körper über eine Übersetzungsanordnung verbunden
ist.
10. Legebarrenanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Übersetzungsanordnung einen Flaschenzug mit einem Seil (10), das über mindestens
eine bewegliche Rolle (11) geführt ist, aufweist.
11. Legebarrenanordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegliche Rolle (11) mit dem Fadenführer (2) verbunden ist, wobei ein Ende des
Seils (10) ortsfest festgelegt ist und das andere Ende mit dem elastomeren Körper
verbunden ist.
12. Legebarrenanordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegliche Rolle (11) mit dem elastomeren Körper verbunden ist, wobei ein Ende
(16) des Seils (10) ortsfest festgelegt ist und das andere Ende (15) mit dem Fadenführer
(2) verbunden ist.
13. Legebarrenanordnung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegliche Rolle (11) in vertikaler Richtung bewegbar ist.
14. Legebarrenanordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegliche Rolle (11) durch eine Führung (12) geführt ist.
15. Legebarrenanordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungsrichtung der Rolle (11) von der Versatzrichtung (5) abweicht und die
Rolle (11) über eine Umlenkeinrichtung (14) mit dem elastomeren Körper verbunden ist.