(19)
(11) EP 2 623 653 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.08.2013  Patentblatt  2013/32

(21) Anmeldenummer: 12000750.5

(22) Anmeldetag:  04.02.2012
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D04B 27/24(2006.01)
D04B 27/30(2006.01)
D04B 27/32(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(71) Anmelder: Karl Mayer Textilmaschinenfabrik GmbH
63179 Obertshausen (DE)

(72) Erfinder:
  • Saal, Torsten
    64823 Gross-Umstadt (DE)

(74) Vertreter: Knoblauch, Andreas 
Patentanwälte Dr. Knoblauch Schlosserstrasse 23
60322 Frankfurt am Main
60322 Frankfurt am Main (DE)

   


(54) Legebarrenanordnung einer Kettenwirkmaschine


(57) Es wird eine Legebarrenanordnung (1) einer Kettenwirkmaschine angegeben mit mindestens einem Fadenführer (2), der durch eine Antriebseinrichtung in eine Versatzrichtung (5) hin und her bewegbar ist, wobei die Antriebseinrichtung einen Antrieb (6) und eine Rückstelleinrichtung (7) aufweist.
Man möchte eine möglichst große Arbeitsgeschwindigkeit beim Betrieb einer Kettenwirkmaschine erreichen können.
Hierzu ist vorgesehen, dass die Rückstelleinrichtung (7) einen elastomeren Körper aufweist, der eine Federkraft in Zugrichtung durch eine Werkstoffdehnung erzeugt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Legebarrenanordnung einer Kettenwirkmaschine mit mindestens einem Fadenführer, der durch eine Antriebseinrichtung in eine Versatzrichtung hin und her bewegbar ist, wobei die Antriebseinrichtung einen Antrieb und eine Rückstelleinrichtung aufweist.

[0002] Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer sogenannten "String-Barre" beschrieben, bei der die Fadenführer, in der Regel Lochnadeln, an einem biegeschlaffen Antriebselement angeordnet sind. Um dieses Antriebselement in beide Richtungen bewegen zu können, muss es von seinen beiden Enden her mit einer Spannkraft beaufschlagt werden. An einem Ende wirkt dabei der Antrieb auf das Antriebselement und am anderen Ende wirkt die Rückstelleinrichtung. Die Erfindung ist aber auch bei Legebarren an sich anwendbar, die eine Vielzahl von Nadeln tragen, die nebeneinander angeordnet sind und beispielsweise zur Erzeugung einer Grundware dienen.

[0003] Eine Legebarrenanordnung der eingangs genannten Art ist aus DE 101 37 601 B4 bekannt. Hier sind in einem Barrenkörper mehrere Gruppen von Fadenführern angeordnet. Jede Gruppe weist für die zugeordneten Fadenführer ein Antriebselement auf. Das Antriebselement wird an einem Ende durch einen Antriebsmotor angetrieben und am anderen Ende durch eine Rückstelleinrichtung mit einer Rückstellkraft belastet. Die Rückstelleinrichtung ist hier als Luftzylinder ausgebildet.

[0004] Bei anderen Legebarren, die ausreichend biegesteif sind, können der Antrieb und die Rückstelleinrichtung auch am gleichen Ende der Legebarre angreifen.

[0005] Eine Kettenwirkmaschine soll mit einer möglichst hohen Arbeitsgeschwindigkeit arbeiten können. Die Arbeitsgeschwindigkeit wird vielfach in "Umdrehungen pro Minute" ausgedrückt. Bei jeder Umdrehung wird in der Regel eine Masche gebildet. Arbeitsgeschwindigkeiten von 4.000 U/min sind derzeit durchaus möglich.

[0006] Eine Steigerung der Arbeitsgeschwindigkeit ist vielfach schwierig, weil die Kettenwirkmaschine bei größeren Arbeitsgeschwindigkeiten in einen Eigenschwingungsbereich kommen kann, in dem Resonanzerscheinungen auftreten. Bei derartigen Resonanzerscheinungen folgt der Fadenführer nicht mehr den Bewegungsvorgaben durch den Antrieb, so dass eine Maschenbildung nicht mehr zuverlässig möglich ist. Dieses Problem tritt insbesondere dann auf, wenn als Rückstelleinrichtung eine Feder verwendet wird. Es ist aber auch bei anderen Rückstelleinrichtungen zu beobachten.

[0007] Eine Abhilfe wird vielfach dadurch angestrebt, dass man die Rückstelleinrichtung "härter" einstellt, also mit einer größeren Kraft auf die Legebarre wirken lässt. Dies ist aber nur begrenzt möglich, weil mit einer Veränderung der Rückstelleinrichtung vielfach auch ein größerer Bedarf an Bauraum einhergeht, der nicht immer zur Verfügung steht.

[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine möglichst große Arbeitsgeschwindigkeit beim Betrieb einer Kettenwirkmaschine zu erreichen.

[0009] Diese Aufgabe wird bei einer Legebarrenanordnung einer Kettenwirkmaschine der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass die Rückstelleinrichtung einen elastomeren Körper aufweist, der eine Federkraft in Zugrichtung durch eine Werkstoffdehnung erzeugt.

[0010] Die Federkraft wird also nicht, wie bei herkömmlichen Schraubenfedern, durch eine Verformung erzeugt, sondern durch eine Dehnung des Werkstoffs des elastomeren Körpers. Eine derartige Werkstoffdehnung erzeugt eine große innere Reibung im elastomeren Körper. Diese innere Reibung führt zu einer relativ hohen inneren Dämpfung, so dass die Gefahr gering ist, dass sich auch bei höheren Betriebsgeschwindigkeiten ein Aufschwingen ergibt. Der Resonanzbereich, also der Bereich einer kritischen Eigenfrequenz der Rückstelleinrichtung, wird weiter in Richtung auf höhere Drehzahlen verschoben, so dass man höhere Arbeitsgeschwindigkeiten mit der Kettenwirkmaschine erreichen kann, ohne dass die Gefahr einer Resonanzerscheinung besteht.

[0011] Vorzugsweise ist der elastomere Körper in Zugrichtung größer als in einer Dickenrichtung quer zur Zugrichtung. Damit steht eine relativ große Länge des Materials des elastomeren Körpers für eine Werkstoffdehnung zur Verfügung. Diese große Länge wirkt sich positiv auf das Dämpfungsverhalten aus. Gleichzeitig kann man mit dem elastomeren Körper auch die erforderlichen Rückstellkräfte erzeugen.

[0012] Hierbei ist bevorzugt, dass der elastomere Körper in Zugrichtung eine Erstreckung aufweist, die mindestens 5 mal, insbesondere mindestens 10 mal und bevorzugterweise mindestens 30 mal so groß ist wie seine Erstreckung in Dickenrichtung. Der elastomere Körper hat also eine ausgeprägte Länge. Dafür ist er quer zu dieser Länge relativ dünn. Er lässt sich also platzsparend unterbringen. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn er im Zusammenhang mit sogenannten "String-Barren" eingesetzt wird, weil hier relativ viele Antriebselemente für die Fadenführer auf kleinem Raum untergebracht sind und für jedes Antriebselement, d.h. für jede Gruppe von Fadenführern, eine eigene Rückstelleinrichtung erforderlich ist. Wenn jede Rückstelleinrichtung relativ dünn ist, dann bietet diese Ausbildung keine größeren Probleme.

[0013] Vorzugsweise ist der elastomere Körper als Seil, Rundschnur oder Band ausgebildet. Ein Seil oder Band hat die Eigenschaft, dass es relativ lang und relativ dünn ist. Ein Band unterscheidet sich von einem Seil beispielsweise dadurch, dass es eine geringe Dicke, dafür aber eine etwas größere Breite hat. Gleichwohl ist auch hier die Länge wesentlich größer als die Dicke und die Breite. Seile oder Bänder aus elastomeren Materialien mit den gewünschten Eigenschaften sind in ausreichendem Maße am Markt verfügbar, beispielsweise zu Befestigungszwecken. Ein Beispiel hierfür ist ein "Gummiband" oder ein "Gummiseil", das zur Befestigung von Gepäck an einem Fahrradgepäckträger verwendet werden kann.

[0014] Vorzugsweise weist das Seil oder Band mehrere Stränge aus einem elastomeren Material auf, die quer zur Zugrichtung zusammengesetzt sind. Wenn eine Kraft in Zugrichtung aufgebracht wird, ergibt sich vielfach eine Reibung zwischen den einzelnen Strängen, die mit Vorteil die innere Dämpfung des Seils oder des Bands erhöhen können. Darüber hinaus kann man durch die Auswahl der einzelnen Stränge die Federkraft des elastomeren Körpers bestimmen.

[0015] Vorzugsweise ist das Seil oder Band als textiler Verbund ausgebildet. Man kann also zum Zusammensetzen der Stränge im Grunde alle Techniken und Vorgehensweisen verwenden, die aus der Textiltechnik bekannt sind.

[0016] Hierbei ist bevorzugt, dass im textilen Verbund die Stränge miteinander verflochten, verseilt oder verdrillt sind. In allen Möglichkeiten ergibt sich ein ausreichender innerer Zusammenhalt der Stränge, bei dem sich eine entsprechend gute Dämpfung ergibt.

[0017] Vorzugsweise sind die Stränge über die Länge des elastomeren Körpers durchgehend ausgebildet. Es entstehen also durch Verbindungsabschnitte zwischen einzelnen Strängen in Längsrichtung keine Abschnitte, bei denen sich eine andere Werkstoffdehnung ergibt. Die durchgehenden Stränge erlauben daher eine gleichmäßige Materialdehnung, was wiederum die Gefahr von störenden Schwingungen klein hält.

[0018] Vorzugsweise ist der Fadenführer mit dem elastomeren Körper über eine Übersetzungsanordnung verbunden. Die Übersetzungsanordnung verändert Kraft und Weg, mit denen der elastomere Körper auf den Fadenführer wirkt. Das Produkt aus Kraft und Weg bleibt allerdings konstant, d.h. bei halber Kraft ist der doppelte Weg erforderlich. Bei halbem Weg ist die doppelte Kraft erforderlich. Wenn man eine derartige Übersetzungsanordnung verwendet, dann kann man einen elastomeren Körper verwenden, der an sich noch nicht den gewünschten Anforderungen entspricht. Er kann beispielsweise mit einer geringeren Kraft arbeiten oder mit einer geringeren Auslenkung. Der Weg, der letztendlich durch den Fadenführer zurückgelegt wird, wird durch die Übersetzungsanordnung bestimmt.

[0019] Vorzugsweise weist die Übersetzungsanordnung einen Flaschenzug mit einem Seil, der über mindestens eine bewegliche Rolle geführt ist, auf. Ein Flaschenzug mit mindestens einer Rolle ist eine relativ einfache Ausgestaltung einer Übersetzungsanordnung. Sie arbeitet mit geringen Verlusten und kann trotzdem relativ schnell reagieren, was bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten der Kettenwirkmaschine von Vorteil ist.

[0020] In einer Ausgestaltung ist die bewegliche Rolle mit dem Fadenführer verbunden, wobei ein Ende des Seils ortsfest festgelegt ist und das andere Ende mit dem elastomeren Körper verbunden ist. In diesem Fall wird die Bewegung des Fadenführers gegenüber der Bewegung des elastomeren Körpers um den Faktor 2 vermindert. Dafür wirkt der elastomere Körper mit der doppelten Kraft auf den Fadenführer. Die höhere Kraft ist insbesondere dann von Vorteil, wenn der Fadenführer über ein biegeschlaffes Antriebselement, beispielsweise einen Draht oder ein Drahtseil, angetrieben ist.

[0021] In einer alternativen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die bewegliche Rolle mit dem elastomeren Körper verbunden ist, wobei ein Ende des Seils ortsfest festgelegt ist und das andere Ende mit dem Fadenführer verbunden ist. In diesem Fall ist die Bewegung des Fadenführers doppelt so groß wie die entsprechende Bewegung des elastomeren Körpers. Dadurch ergeben sich geringe Geschwindigkeiten beim Rückzug, d.h. am Ende des elastomeren Körpers, und deshalb ein schnelleres Reaktionsvermögen.

[0022] Vorzugsweise ist die bewegliche Rolle in vertikaler Richtung bewegbar. In diesem Fall wirkt die Schwerkraft immer in Bewegungsrichtung der Rolle, so dass zusätzliche Fixierungen nicht erforderlich sind.

[0023] Zusätzlich oder alternativ dazu kann vorgesehen sein, dass die bewegliche Rolle durch eine Führung geführt ist. Man kann dann dafür Sorge tragen, dass die Rolle immer eine lineare Bewegung ausführt, was die Gefahr von unerwünschten Schwingungen klein hält.

[0024] Bevorzugterweise weicht die Bewegungsrichtung der Rolle von der Versatzrichtung ab und die Rolle ist über eine Umlenkeinrichtung mit dem elastomeren Körper verbunden. Durch die Umlenkeinrichtung gewinnt man wieder eine größere Flexibilität bei der Ausgestaltung des elastomeren Körpers. Dieser kann dann beispielsweise in vertikaler Richtung aufgehängt sein, während die Versatzrichtung in einer horizontalen Ebene liegt.

[0025] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von verschiedenen Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert. Hierin zeigen:
Fig. 1
eine schematische Darstellung einer Legebarrenanordnung einer Kettenwirkmaschine,
Fig. 2
eine erste Ausgestaltung einer Übersetzungsanordnung und
Fig. 3
eine zweite Ausgestaltung einer Übersetzungsanordnung.


[0026] Fig. 1 zeigt in stark schematisierter Form eine Legebarrenanordnung 1 einer nicht näher dargestellten Kettenwirkmaschine. Die Legebarrenanordnung weist einen Fadenführer 2 in Form einer Lege- oder Lochnadel auf. Der Fadenführer 2 ist an einem Antriebselement 3 befestigt, das im vorliegenden Fall als dünnes Seil aus Draht oder Kunststoff oder als Draht ausgebildet ist. Das Antriebselement 3 ist hier auf jeden Fall biegeschlaff, so dass es an seinen beiden Enden mit entgegengesetzt gerichteten Zugkräften beaufschlagt werden muss, um seine gestreckte Lage zu behalten und damit die Position des Fadenführers 2 festzulegen.

[0027] Üblicherweise gibt es mehr als das eine dargestellte Antriebselement 3. Derzeit werden derartige Legebarrenanordnungen mit bis zu 16 Antriebselementen 3 ausgestaltet. An einem Antriebselement 3 ist in der Regel auch nicht nur ein Fadenführer 2 befestigt, sondern jeweils eine Gruppe von Fadenführern 2, die dann gemeinsam bewegt werden.

[0028] Das Antriebselement 3 ist in einem Barrenkorpus 4 geführt. Der Barrenkorpus 4 weist hierzu eine Führungsnut für das Antriebselement 3 auf, die allerdings nicht näher dargestellt ist.

[0029] Der Fadenführer 2 soll im Betrieb der Kettenwirkmaschine zur Maschenbildung in Versatzrichtung 5 bewegt werden können, die hier durch einen Doppelpfeil dargestellt ist. Die Versatzrichtung entspricht der Längsrichtung des Barrenkorpus 4.

[0030] Um eine Bewegung des Fadenführers 2 zu bewirken, ist ein Antrieb 6 vorgesehen, der über das Antriebselement 3 mit dem Fadenführer 2 verbunden ist. Der Antrieb 6 ist hier als Linearantrieb dargestellt. Es ist aber auch möglich, den Antrieb 6 als Rotationsantrieb auszubilden, wobei geeignete Maßnahmen getroffen sind, um eine rotatorische Bewegung in eine translatorische Bewegung zu übersetzen. Der Antrieb 6 ist in schematisch dargestellter Weise am Maschinengestell 8 festgelegt. Das Antriebselement 3 ist gegenüber dem Maschinengestell 8 bewegbar.

[0031] Das andere Ende des Antriebselements 3 ist mit einer Rückstelleinrichtung 7 verbunden.

[0032] Die Rückstelleinrichtung 7 ist, vereinfacht ausgedrückt, als "Gummiseil" ausgebildet. Die Rückstelleinrichtung 7 weist also einen elastomeren Körper auf, der eine Federkraft in Zugrichtung durch eine Werkstoffdehnung erzeugt. Damit unterscheidet sich die Rückstelleinrichtung 7 beispielsweise von einer herkömmlichen Schraubenfeder, bei der die Zugkraft durch eine Verformung bewirkt wird.

[0033] Die Länge des elastomeren Körpers, also seine Erstreckung in Zugrichtung, ist wesentlich größer als seine Erstreckung in Richtungen senkrecht zur Längsrichtung. Die Länge ist mindestens 5 mal, insbesondere mindestens 10 mal und bevorzugterweise mindestens 30 mal so groß wie die Erstreckung in Dickenrichtung. Der elastomere Körper der Rückstelleinrichtung 7 kann als Seil oder als Band ausgebildet sein. Bei einem Band gibt es zwar eine Breite, die größer ist als die Dicke. Die Länge des Bandes ist aber immer noch sehr viel größer als die Breite. Der elastomere Körper kann auch als Rundschnur ausgebildet sein.

[0034] Das Seil oder Band kann mehrere Stränge aus einem elastomeren Material aufweisen, die quer zur Zugrichtung nebeneinander angeordnet und miteinander verbunden sind, die also quer zur Zugrichtung zusammengesetzt sind. Hierbei kann das Seil oder Band als textiler Verbund ausgebildet sein, bei dem man im Grunde alle Techniken verwenden kann, die aus der Textiltechnik bekannt sind. Besonders bevorzugt ist aber, dass im textilen Verbund die Stränge miteinander verflochten, verseilt oder verdrillt sind. Hierbei sollten die Stränge über die Länge des elastomeren Körpers durchgehend ausgebildet sein.

[0035] In Fig. 1 ist eine Ausgestaltung dargestellt, bei der der Fadenführer 2 über das Antriebselement 3 direkt mit dem elastomeren Körper der Rückstelleinrichtung 7 verbunden ist. Der elastomere Körper weist damit ein Ende 9 auf, das den gleichen Bewegungshub durchführt, wie der Fadenführer 2. Der Bewegungshub des Endes 9 des elastomeren Körpers der Rückstelleinrichtung 7 erfolgt allerdings in vertikaler Richtung, weil der elastomere Körper der Rückstelleinrichtung 7 parallel zur Schwerkraftrichtung am Maschinengestell 8 aufgehängt ist. Die Versatzrichtung 5 liegt hingegen horizontal. Aus diesem Grunde ist eine Umlenkrolle 14 vorgesehen, über die die Kraft der Rückstelleinrichtung 7 auf den Fadenführer 2 übertragen wird.

[0036] Bei der Ausgestaltung nach Fig. 1 muss der elastomere Körper der Rückstelleinrichtung 7 die notwendigen Rückstellkräfte aufbringen können. Das freie Ende 9 des elastomeren Körpers muss auch dem Bewegungshub des Fadenführers 2 folgen können. Dies ist bei einer entsprechenden Dimensionierung des elastomeren Körpers der Rückstelleinrichtung 7 aber ohne weiteres möglich.

[0037] Die Fig. 2 und 3 zeigen weitere Möglichkeiten, um diese Voraussetzungen etwas zu entschärfen.

[0038] In den in Fig. 2 und 3 dargestellten Ausführungsbeispielen ist der Fadenführer jeweils über einen Flaschenzug mit dem elastomeren Körper der Rückstelleinrichtung 7 verbunden. Der Flaschenzug weist hier ein Seil 10 und eine bewegliche Rolle 11 auf. Der Begriff "Seil" ist hier weit zu verstehen. Es kann sich auch um ein Band oder um eine Kette handeln, also praktisch um alle Elemente, die um eine bewegliche Rolle 11 herumgeführt werden können. Die bewegliche Rolle 11 ist vertikal bewegbar, also in Richtung der Schwerkraft. Sie ist hierbei in einer Führung 12 geführt. Hierzu kann sie mit einem Führungsvorsprung 13 versehen sein. In nicht näher dargestellter Weise kann die Rolle 11 aber auch in andere Richtungen bewegbar sein. Wenn die Bewegungsrichtung der Rolle 11 nicht mit der Versatzrichtung 5 übereinstimmt, dann ist die Umlenkrolle 14 vorgesehen, die eine entsprechende Umlenkung der Bewegungsrichtungen vornimmt.

[0039] Bei der Ausgestaltung nach Fig. 2 ist das Seil 10 an einem Ende 15 über das Antriebselement 3 mit dem Fadenführer 2 verbunden. Das andere Ende 16 des Seils ist ortsfest am Maschinengestell 8 festgelegt. Die bewegliche Rolle 11 ist mit dem freien Ende 9 des elastomeren Körpers der Rückstelleinrichtung 7 verbunden.

[0040] Bei dieser Ausgestaltung ist ein Bewegungshub der beweglichen Rolle 11 halb so groß wie ein Versatzhub des Fadenführers 2. Dementsprechend muss das freie Ende 9 des elastomeren Körpers der Rückstelleinrichtung 7 auch nur einen halb so großen Hub durchführen wie der Fadenführer 2. Dies ergibt kürzere Wege in der Rückstelleinrichtung 7 und damit geringere Geschwindigkeiten des freien Endes 9 des elastomeren Körpers. Damit verbunden ist in der Regel auch ein relativ gutes Reaktionsvermögen. Die Rückstelleinrichtung 7 muss aber relativ hohe Kräfte aufbringen können. Im vorliegenden Fall müssen die Kräfte doppelt so groß sein, wie in einem Fall, bei dem das Antriebselement 3 unmittelbar mit der Rückstelleinrichtung 7 verbunden ist, siehe Fig. 1.

[0041] Bei der Ausgestaltung nach Fig. 3 ist die bewegliche Rolle 11 mit dem Antriebselement 3 verbunden. Das Seil 10 ist mit einem Ende am Maschinengestell 8 festgelegt und mit dem anderen Ende am freien Ende 9 des elastomeren Körpers der Rückstelleinrichtung 7, die mit ihrem anderen Ende ebenfalls am Maschinengestell 8 festgelegt ist. Bei dieser Ausgestaltung entspricht der Bewegungshub der beweglichen Rolle 11 dem Versatzhub des Fadenführers 2. Allerdings muss das freie Ende 9 des elastomeren Körpers der Rückstelleinrichtung 7 eine doppelt so große Bewegung ausführen. Dafür kann der elastomere Körper mit einer halb so großen Rückstellkraft arbeiten wie in dem Fall, wo der Fadenführer 2 über das Antriebselement 3 direkt mit der Rückstelleinrichtung 7 verbunden ist, siehe Fig. 1.

[0042] Anstelle der einen dargestellten Rolle 11 kann man den Flaschenzug auch mit mehr als einer Rolle ausbilden. Damit lassen sich dann auch andere Übersetzungsverhältnisse realisieren.

[0043] Anstelle eines Flaschenzugs lässt sich natürlich prinzipiell jede beliebige Übersetzungsanordnung verwenden. Ein Flaschenzug arbeitet jedoch relativ verlustarm und ohne Störungen, wie sie beispielsweise durch Zahneingriffe von Zahnrädern entstehen können.


Ansprüche

1. Legebarrenanordnung (1) einer Kettenwirkmaschine mit mindestens einem Fadenführer (2), der durch eine Antriebseinrichtung in eine Versatzrichtung (5) hin und her bewegbar ist, wobei die Antriebseinrichtung einen Antrieb (6) und eine Rückstelleinrichtung (7) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstelleinrichtung (7) einen elastomeren Körper aufweist, der eine Federkraft in Zugrichtung durch eine Werkstoffdehnung erzeugt.
 
2. Legebarrenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der elastomere Körper in Zugrichtung größer als in einer Dickenrichtung quer zur Zugrichtung ist.
 
3. Legebarrenanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der elastomere Körper in Zugrichtung eine Erstreckung aufweist, die mindestens 5 mal, insbesondere mindestens 10 mal und bevorzugterweise mindestens 30 mal so groß ist wie seine Erstreckung in Dickenrichtung.
 
4. Legebarrenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der elastomere Körper als Seil, Rundschnur oder Band ausgebildet ist.
 
5. Legebarrenanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Seil oder Band mehrere Stränge aus einem elastomeren Material aufweist, die quer zur Zugrichtung zusammengesetzt sind.
 
6. Legebarrenanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Seil oder Band als textiler Verbund ausgebildet ist.
 
7. Legebarrenanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass im textilen Verbund die Stränge miteinander verflochten, verseilt oder verdrillt sind.
 
8. Legebarrenanordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Stränge über die Länge des elastomeren Körpers durchgehend ausgebildet sind.
 
9. Legebarrenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenführer mit dem elastomeren Körper über eine Übersetzungsanordnung verbunden ist.
 
10. Legebarrenanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Übersetzungsanordnung einen Flaschenzug mit einem Seil (10), das über mindestens eine bewegliche Rolle (11) geführt ist, aufweist.
 
11. Legebarrenanordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegliche Rolle (11) mit dem Fadenführer (2) verbunden ist, wobei ein Ende des Seils (10) ortsfest festgelegt ist und das andere Ende mit dem elastomeren Körper verbunden ist.
 
12. Legebarrenanordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegliche Rolle (11) mit dem elastomeren Körper verbunden ist, wobei ein Ende (16) des Seils (10) ortsfest festgelegt ist und das andere Ende (15) mit dem Fadenführer (2) verbunden ist.
 
13. Legebarrenanordnung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegliche Rolle (11) in vertikaler Richtung bewegbar ist.
 
14. Legebarrenanordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegliche Rolle (11) durch eine Führung (12) geführt ist.
 
15. Legebarrenanordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungsrichtung der Rolle (11) von der Versatzrichtung (5) abweicht und die Rolle (11) über eine Umlenkeinrichtung (14) mit dem elastomeren Körper verbunden ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente