[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine Greiferanordnung für eine Nähmaschine gemäss Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Greiferanordnungen gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sind bekannt. Die Greiferanordnung
an der Nähmaschine dient dazu, den Oberfaden um den Unterfaden herumzuführen, um einen
Knoten bilden zu können.
[0003] Bei der vorliegenden Greiferanordnung handelt es sich um ein Greifersystem, welches
eine CB-greiferartige Knotenbildung ermöglicht. Bei solchen Greiferanordnungen wird
die Oberfadenschlaufe, welche um den Unterfaden herumgeführt wird, nicht umgeschlagen
bzw. verdreht, sondern der Oberfaden verläuft u-förmig um den Unterfaden herum und
zieht diesen folglich unverdreht an die Unterseite in das Nähgut ein. Um dies erreichen
zu können, muss die Schlinge des Oberfadens den Greiferkörper mit der darin liegenden
Spule und der Spulenkapsel von der Greiferspitze um diesen herumgeführt werden. Dies
bedeutet, dass der Greiferkörper, kurz Greifer, mit dem Greifertreiber nicht über
eine Welle verbunden ist, sondern frei in einer Greiferbahn gelagert und durch geeignete
Mittel durch den Greifertreiber in Drehung versetzbar ist. Dabei stellt sich weiter
das Problem, dass der Oberfaden und auch der Unterfaden unregelmässig von den Elementen
der Greiferanordnung abgebremst werden und so später die dadurch verursachten Fadenspannungsänderungen
am Stichbild feststellbar sind. Bei solchen Greifern, welche frei in einer Greiferbahn
gelagert sind, stellt sich weiter das Problem, dass der Oberfaden bzw. die Oberfadenschlaufe
beim Hindurchführen zwischen Greifer und der Greiferbahn eingeklemmt werden kann.
Um den Faden wieder herauslösen zu können, muss heute der Greifer aus der Greiferbahn
herausgenommen werden. Dies ist einerseits mühsam für die Bedienungsperson und andererseits
ist dazu eine gewisse Geschicklichkeit notwendig.
[0004] Bei den bekannten Greiferanordnungen stellt sich weiter das Problem, dass der Unterfaden,
welcher durch den Oberfaden in das Nähgut eingezogen wird, die Unterfadenspule kurzfristig
beschleunigt und folglich ein Nachlauf von Unterfaden nicht zu vermeiden ist. Dadurch
entstehen Fadenspannungsänderungen, die wiederum zu einem nicht optimalen Stichbild
führen können.
[0005] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, eine Greiferanordnung
zu schaffen, bei der ein möglichst reibungsarmer bzw. reibungskonstanter Abzug bzw.
Einzug der Oberfadenschlaufe in das Nähgut ermöglicht wird.
[0006] Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Nähgeschwindigkeit, d.h. die
Stichzahl pro Zeiteinheit zu erhöhen und die Geräuschentwicklung trotz höherer Stichzahl
zu minimieren.
[0007] Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, dem Verklemmen des Oberfadens in
der Greiferbahn entgegenzuwirken und bei einem dennoch eingeklemmten Faden, diesen
leicht aus der Greiferbahn lösbar zu gestalten.
[0008] Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, die durch den zwangsläufig ruckweisen
Abzug des Unterfadens entstehenden Fadenspannungsänderungen weitgehendst zu kompensieren.
[0009] Gelöst werden diese Aufgaben durch Greiferanordnungen gemäss den Merkmalen des Patenanspruchs
1.
[0010] Erfindungsgemäss gelingt es, die Oberfadenschlinge unverdreht um den Greifer und
damit auch um die darin gelagerte Spulenkapsel und die Spule herumzuführen und den
Greifer als umlaufend, d.h. nur in einer Drehrichtung umlaufend auszugestalten. Durch
den abwechselnden und zwischen den Wechseln gleichzeitigen Eingriff von mindestens
zwei Antriebsnocken in den Rücken des Greiferkörpers wird dieser einerseits kontinuierlich
angetrieben und andererseits für die Oberfadenschlinge stets Raum für deren reibungsfreien
Durchtritt zwischen dem Greifer und der Spulenkapsel geschaffen.
[0011] Die konische Ausbildung der Greiferbahn für den Greifer in Kombination mit einer
elastisch wirkenden axialen Führung des Greifers innerhalb der Greiferbahn ermöglicht
es, einen eingeklemmten Oberfaden ohne Demontage des Greifers aus Letzterem zu lösen.
[0012] Durch eine zwischen Spule und Spulenkapsel angeordnete, entlang dem Umfang der Spulenkapsel
verschwenkbare Feder, werden Änderungen der Fadenabzugsgeschwindigkeit und Spannungsspitzen
auf den Unterfaden ausgeglichen.
[0013] Mit einem Schmierelement können die Antriebsnocken dauernd geschmiert und dadurch
deren Verschleiss und die dadurch erhöhte Geräuschentwicklung vermieden werden.
[0014] Anhand illustrierter Ausführungsbeispiele wird die Erfindung näher erläutert. Es
zeigen
- Figur 1a
- eine perspektivische Darstellung eines Greifertreibers und, diagonal geschnitten,
eines Greifers, Antriebsnocken vertikal übereinander,
- Figur 1b
- wie 1a, jedoch Antriebsnocken horizontal nebeneinander,
- Figur 2
- eine perspektivische Darstellung eines Greifertreibers und, diagonal geschnitten,
eines Greifers mit eingesetzter Spulenkapsel und Spule diagonal geschnitten,
- Figur 3
- eine perspektivische Darstellung des Greifertreibers,
- Figur 4
- eine perspektivische Darstellung der radial verschiebbaren Antriebsnocken im Greifertreiber,
- Figur 5
- eine perspektivische Darstellung der Spulenkapsel, ohne Spule, mit einer Bremsfeder,
- Figur 6
- einen axialen Horizontalschnitt durch den Greiferbahnträger für den Greifer sowie
den gefederten Greiferbahndeckel mit einem eingeklemmtem Oberfaden,
- Figur 7
- einen axialen Horizontalschnitt durch den Greiferbahnträger für den Greifer sowie
den gefederten Greiferbahndeckel beim Herausziehen des eingeklemmten Oberfadens,
- Figur 8
- eine schematische Darstellung der Haltemagnete für den Greifer im Führungslager,
- Figur 9
- eine schematische Darstellung der Haltemagnete für den Greifer bei teilweise herausgelöstem
Greifer,
- Figur 10
- eine perspektivische Darstellung des Greiferbahnträgers mit Öldepot für die Greiferbahnschmierung,
- Figur 10a
- einen vergrösserten Ausschnitt A in Fig. 10,
- Figur 11
- eine perspektivische Darstellung des Greifers mit eingetauchter Nadel,
- Figur 12
- eine perspektivische Darstellung des im Maschinengehäuse eingebauten Greiferbahnträgers
mit abgehobenem Greiferbahndeckel,
- Figur 13
- einen Horizontalschnitt durch die Greiferanordnung mit einem Schmierelement für die
Antriebsnocken,
- Figur 13a
- den vergrösserten Abschnitt B in Fig. 13,
- Figur 14
- einen Axialschnitt durch eine perspektivische Darstellung eines Schmierelements.
[0015] Der besseren Übersicht halber ist in den Figuren auf die Darstellung der Nähmaschine
verzichtet worden. Ebenso sind die Antriebsmittel für den Greifertreiber, z.B. die
Hauptwelle im Unterarm der Nähmaschine, nicht dargestellt. Diese sind aus dem Stand
der Technik hinlänglich bekannt. Im Einzelnen dargestellt ist im Vordergrund der Figuren
1a, 1b und 2 in geschnittener Darstellung ein Greiferkörper, kurz Greifer 1, welcher
mit seinem peripheren Rand 3 in einer weiteren Figur sichtbaren Greiferbahn 5 drehbar
gelagert ist. Die Greiferbahn 5 ist an einem Greiferbahnträger 7 ausgebildet, der
im nicht dargestellten Unterarm der Nähmaschine befestigt ist. Im topfförmig ausgebildeten
Greifer 1 ist unterhalb und oberhalb eines Aufnahmezapfens 9 zur Aufnahme einer Spulenkapsel
11 mit einer darin einlegbaren Unterfadenspule 13 eine den Rücken 14 des Greifers
1 ganz oder teilweise von der Rückseite durchdringende Ausnehmung 15 ausgebildet,
in welchem je ein Antriebsnocken 17 eingreifen kann. Die beiden Ausnehmungen 15 liegen
einander vorzugsweise nicht genau diagonal, sondern versetzt gegenüber, um ein falsches
Einlegen des Greifers 1 in die Greiferbahn 5 zu verhindern. Sie können auch diagonal
zueinander angeordnet sein, wobei dann vorzugsweise die Schlitze 15 mit unterschiedlicher
Breite ausgestaltet sind, so dass wiederum ein falsches Einlegen des Greifers 1 unmöglich
ist.
[0016] Die Antriebsnocken 17 sind auf einem Nockenträger 19 angeordnet, welcher in einem,
z.B. scheibenförmigen Führungslager 21 verschiebbar geführt ist. Das Führungslager
21 ist dreh- und antreibbar auf einer im Unterarm der Nähmaschine drehfest eingesetzten
Welle 35 angeordnet. Im dargestellten Beispiel sind im Führungslager 21 zwei diagonal
liegende Schlitze 23 ausgebildet, in welchen die beiden Antriebsnocken 17 im Wesentlichen
radial verschiebbar geführt sind.
[0017] Im Nockenträger 19 ist weiter eine zentral angeordnete Öffnung 25 in zwei zueinander
parallel verlaufenden Führungsflächen 27 ausgebildet. Zwischen den Führungsflächen
27 ist in der Öffnung 25 ein Nutenstein 29 eingelegt, der mit geringem Spiel geführt
zwischen den beiden Führungsflächen 27 hin und her bewegbar ist. Der Nutenstein 29
wird in seinem Zentrum von einem Bolzen 31 getragen. Der Bolzen 31 steht seinerseits
in Verbindung mit dem vorderen Ende der Welle 35. Der Bolzen 31 ist auf der Stirnfläche
der Welle 35 exzentrisch zur Drehachse X befestigt (vergleiche Figuren 3 und 4).
[0018] Das Führungslager 21 sitzt dreh- und antreibbar auf der nicht drehbaren Welle 35.
Der Antrieb des Führungslagers 21 wird später erläutert. Die Drehung des Führungslagers
21 auf der Welle 35 bewirkt eine Auf- und Abbewegung des Nockenträgers 19. Der drehbar
auf dem Bolzen 31 gelagerte Nutenstein 29 bewirkt, dass der Nockenträger 19 die Antriebsnocken
17 abwechslungsweise radial in die Ausnehmungen 15 am Rücken 14 des Greifers 1 ein-
und wieder ausfährt. In den jeweiligen Zwischenstellungen zwischen dem oberen und
dem unteren Scheitel des exzentrisch zur Achse X der Welle 35 angeordneten Bolzens
31 sind die beiden Antriebsnocken 17 gleichzeitig im Eingriff mit beiden Schlitzen
15. Dies bedeutet, dass unabhängig vom Drehwinkel des Führungslagers 21 der Greifer
1 ununterbrochen in formschlüssiger Verbindung mit den Antriebsnocken 17 steht und
daher kontinuierlich angetrieben wird.
[0019] Um den Greifer 1 mit den Antriebsnocken 17 antreiben zu können bzw. in Antriebsverbindung
zu bringen, wird das Führungslager 21 beispielsweise über ein Zahnrad 37, welches
frei drehbar auf der feststehenden Welle 35 gelagert und fest verbunden am Rücken
des Führungslager 21 angeordnet ist, in Drehung versetzt. Der Antrieb des Zahnrades
37 erfolgt vorzugsweise durch die Hauptwelle.
[0020] Im Betrieb wird in bekannter Weise durch die Fangspitze 39 am Greifer 1 eine Oberfadenschlaufe
gebildet und diese um den Greifer 1 herumgeführt. Der Exzenterantrieb für den Greifer
1 ist derart eingestellt, dass der Antriebsnocken 17 im Bereich des oberen Scheitels
des Greifers 1 im Moment des Durchgangs der Fadenschlaufe abgesenkt, d.h. ausser Eingriff
mit dem Greifer 1 zu liegen kommt. Die Oberfadenschlaufe kann so zwischen einer konischen
Führungsbahn 41, in welcher der Greifer 1 drehbar gelagert ist, hindurch gleiten.
Im Winkelbereich, in welchem der eine Antriebsnocken 17 ausser Eingriff mit dem Greifer
1 steht, ist der andere, etwa gegenüber angeordnete Antriebsnocken 17, in den anderen
Schlitz 15 eingefahren und übernimmt während dieser Zeit allein die formschlüssige
Übertragung der Drehbewegung auf den Greifer 1.
[0021] Sobald die Oberfadenschlinge den Greifer 1 verlassen hat, fährt die zuvor noch ausser
Eingriff stehende Antriebsnocke 17 wieder in den Schlitz 15 ein. Es sind nun vorübergehend
beide Antriebsnocken 17 im Eingriff am Greifer 1.
[0022] Um einerseits einen möglichst verschleissfreien Betrieb zu garantieren und andererseits
den Betrieb möglichst geräuscharm durchführen zu können, ist innenseitig zwischen
dem Führungslager 21 und dem Greifer 1 ein Schmierelement 63 angeordnet, welches die
mit den Wänden oder Seitenflächen in den Ausnehmungen 15 in Kontakt gelangenden Partien
der Antriebsnocken 17 schmieren. Das Schmierelement 63 kann beispielsweise an oder
in einer Trägerscheibe 65 eingesetzt sein und zwar derart, dass bei jedem Vorschub
und auch Rückzug der Antriebsnocken 17 etwas Schmiermittel an den Antriebsnocken 17
gelangt. Die Trägerscheibe 65 kann als austauschbares Verschleissteil ausgebildet
sein, welches nach einer vorbestimmbaren Benutzungszeit der Nähmaschine ausgewechselt
werden kann. Das Schmierelement 63 ist beispielsweise eine Filzplatte, die in die
Trägerscheibe 65 eingelegt oder an dieser befestigt ist. Vorzugsweise ist die Filzplatte
von der Greiferseite zugänglich und kann mit Öl beträufelt werden.
[0023] Die Greifer- oder Führungsbahn 41 erweitert sich gegen die offene Seite hin konisch
und ist im Greiferbahnträger 7 ausgebildet. Ebenso ist der Rand 3 des Greifers 1 konisch
verlaufend und mit gleichem Konuswinkel ausgebildet. Um ein Herausfallen des Greifers
1 aus der Greiferbahn 41 zu verhindern, kann eine Magnetanordnung in Gestalt von einem
oder mehreren Magneten 43 im Führungslager 21 oder im Rücken des Greifers 1 eingesetzt
sein (Figuren 8 und 9). Durch die Magnete 43 wird der Greifer 1 nach dem Einlegen
durch die Näherin in die Greiferbahn 41 mit geringer Haltekraft in Position gehalten,
auch wenn noch kein Greiferbahndeckel 45 aufgesetzt ist. Die Magnete 43 bewirken,
dass auch bei hohen Nähgeschwindigkeiten der Greifer 1 mit geringer Lärmentwicklung
umläuft.
[0024] Der Greiferbahndeckel 45 ist axial elastisch nachgiebig, z.B. durch eine gefederte
Lagerung, mit einer Feder 47, gehalten. Dies ermöglicht es, dass ein zwischen Greifer
1 und Greiferbahn 41 eingeklemmter Oberfaden 49 leicht aus der verklemmten Lage gelöst
werden kann, indem der Greifer 1 an der Klemmstelle durch Ziehen am Faden 49 etwas
von der Greiferbahn 41 abgehoben und der eingeklemmte Faden damit losgelöst werden
kann. Durch diese Massnahme kann auf eine Schneidvorrichtung am Greifer 1 verzichtet
und das Handling bei eingeklemmtem Faden 49 wesentlich vereinfacht werden. Mit anderen
Worten, das bisher notwendige axiale Herausziehen des Greifers 1 aus der Greiferbahn
41 kann durch einfaches Ziehen am Faden 49 umgangen werden. Dazu sind die Kräfte von
den Magneten 43 und der Feder 47 auf den Maschinenantrieb abgestimmt. Durch die konische
Ausbildung der Greiferbahn 41 ist auch das Einsetzen des Greifers 1 in die Führungsbahn
41 wesentlich einfacher als dies bei einer zylindrischen Greiferbahn der Fall ist.
Es kann keine Verkantung und damit auch kein Klemmen des Greifers 1 in der Greiferbahn
5 auftreten.
[0025] Auf einem lotrecht zur Drehachse des Greifers 1 im Anschluss an die Greiferbahn 41
liegende Ringfläche 59 sind mindestens zwei Rampen 61 ausgebildet. Diese erstrecken
sich auf der Ringfläche 59 über einen Winkelbereich. Die Rampen 61 liegen über den
Schlitzen 23, durch welche die Antriebsnocken 17 in den Greiferrücken 14 eingreifen.
[0026] Die Rampen 61 verhindern, dass der Greifer 1 beim Einfahren der Antriebsnocken 17
in die Ausnehmungen 15 aus der koaxialen Lage zum Greiferbahnträger 7 ausschwenken
und bei hoher Nähgeschwindigkeit ins Taumeln kommen kann. Die Rampen 61 lenken die
Nadel 67 minimal aus deren Achse aus.
[0027] Die Spulenkapsel 11 mit einer darin eingesetzten Unterfadenspule 13 sitzt, wie in
Figur 2 dargestellt, auf dem Aufnahmezapfen 9 und wird auf diesem durch geeignete,
nicht dargestellte Verriegelungsmittel festgehalten. Durch eine schleifend an der
Spule 13 anliegende und am Boden der Spulenkapsel 11 befestigte Bremsfeder 51, die
aus dem Stand der Technik bekannt ist, wirkt eine Bremskraft auf die Spule 13. Ein
Nachlauf nach Beendigung jedes Fadenabzugszyklus durch den Fadenheber (letzterer nicht
dargestellt) wird dadurch gedämpft. Die Dämpfung bzw. das Bremsen der Spule 13 genügt
bei anspruchsvollen Arbeiten und insbesondere hohen Stichzahlen nur ungenügend. Es
ist erfindungsgemäss aus diesem Grunde im Boden der Spulenkapsel 11 ein Federdraht
53 eingelegt, welcher im Bereich des Bodens der Spulenkapsel 11 vorzugsweise kreisringförmig
entlang der Wand der Spulenkapsel 11 verläuft und dessen eines Ende 55 rechtwinklig
vom Boden weg umgebogen axial verlaufend zur Wand der Spulenkapsel 11 liegt. Das umgebogene
Ende 55 ist im Bereich der Fadenaustrittsöffnung 56 aus der Spulenkapsel 11 angeordnet.
Der von der Spule 13 abgezogene Unterfaden spannt bei Erhöhung der Fadenabzugskraft
den Federdraht 53 und zieht damit das umgebogene Ende auf einer Kreisbahn entlang
der Peripherie der Wand der Spulenkapsel 11. Dadurch wird der Abzugsimpuls auf die
Unterfadenspule 13 verringert und, sobald die Fadenabzugskraft nachlässt, wird der
durch die Trägheit der Spule 13 kurzfristig noch abgespulte Faden von dem umgebogenen
Ende 55 des Federdrahtes 55 zur Seite geführt. Damit bleibt der von der Unterfadenspule
13 ablaufende Faden im Wesentlichen stets mit etwa gleichbleibender Kraft gespannt.
Die bei jedem Stich auftretende Änderung der Abzugsgeschwindigkeit des Fadens von
der Spule 13 ist dadurch kleiner und dies zudem auf tieferem Niveau. Der Impuls wird
am Arbeitspunkt gespreizt. Zudem wird das Auftreten von losem Unterfaden vermindert.
[0028] Im Greiferbahnträger 7 kann ein Öldepot 57 ausgebildet sein, aus welchem in vorgebbarer
Dosierung Öl auf die Greiferbahn 5 austreten kann, um ein möglichst reibungsfreies
Gleiten des Greifers 1 auf der Greiferbahn 5 zu bewirken. Dadurch wird die Geräuschentwicklung
zusätzlich verringert.
1. Greiferanordnung für eine Nähmaschine, umfassend einen Antrieb für einen Greifer (1),
der dreh- und antreibbar in einer Greiferbahn (5) in einem Greiferbahnträger (7) gelagert
ist, wobei im Greifer (1) eine Spulenkapsel (11) für eine Unterfadenspule (13) einsetzbar
ist, wobei zwischen dem Greiferantrieb und dem Greifer (1) ein Führungslager (21)
für einen Nockenträger (19) mit Antriebsnocken (17) eingesetzt ist, dessen Antriebsnocken
(17) derart antreibbar sind, dass im Verlauf einer Umdrehung des Greifers (1) jeder
Antriebsnocken (17) einmal zeitweilig in eine Ausnehmung (15) im Rücken (14) des Greifers
(1) eindringt und mit diesem eine formschlüssige Verbindung eingeht,
dadurch gekennzeichnet, dass
die mindestens zwei Antriebsnocken (17) durch einen Exzenterantrieb antreibbar in
zwei Schlitzen (23) im Führungslager (21) in radialer Richtung verschiebbar sind und
während der Verschiebung jeweils von einem Einzeleingriff in die Ausnehmungen (15)
temporär in einem Doppeleingriff und anschliessend wieder im Einzeleingriff schiebbar
sind.
2. Greiferanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsnocken (17) auf dem Nockenträger (19) in dem vom Antrieb drehbaren Führungslager
(21) verschiebbar geführt sind und dass der Nockenträger (19) durch einen auf der
Welle (35) exzentrisch zur Achse A der Welle (35) angeordneten Bolzen (31) und einem
auf dem Bolzen (31) aufgeschobenen Nuten- oder Gleitstein (29), der in einer Öffnung
(25) im Nockenträger (19) geführt ist, verschiebbar sind.
3. Greiferanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Nutenstein (29) in der Öffnung (25) von zwei parallelen Führungsflächen (27)
geführt ist.
4. Greiferanordnung, umfassend einen Antrieb für einen Greifer (1), der dreh- und antreibbar
in einer Greiferbahn (5) in einem Greiferbahnträger (7) gelagert ist, wobei im Greifer
(1) eine Spulenkapsel (11) für eine Unterfadenspule (13) drehbar einsetzbar ist, nach
einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der periphere Bereich (41) der Greiferbahn (5) im Greiferbahnträger (7) und der Rand
(3) des Greifers (1) konisch verlaufend ausgebildet sind und dass der Greifer (1)
von einem federbelasteten Greiferbahndeckel (45) am Greiferbahnträger (7) als axial
wirkendes Stützelement gehalten ist.
5. Greiferanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass auf der an den konisch ausgebildeten peripheren Rand (3) des Greifers (1) anschliessenden
lotrecht zur Drehachse des Greifers (1) liegenden Ringflächen im Bereich der Schlitze
(23) sich über einen kreisbogenförmigen Bereich erstreckende Rampen (61) ausgebildet
sind, welche den ringförmigen Zwischenraum zwischen Greifer (1) und dem Greiferbahndeckel
(7) partiell verkleinern.
6. Greiferanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Rampen je über einen Winkelbereich erstrecken.
7. Greiferanordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Haltemittel für den Greifer (1) im Führungslager (21) und/oder am Greifer (1)
Magnete (43) eingesetzt sind.
8. Greiferanordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Greiferbahnträger (7) ein Öldepot (57) mit einer in die Greiferbahn (5) mündende
Bohrung für eine Dauerschmierung oder eine zyklische Schmierung der Greiferbahn (5)
eingelassen ist.
9. Greiferanordnung nach einem der Patentansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass in der Spulenkapsel (11) ein fadenumlenkender kreisbogenförmiger Federdraht (53)
angeordnet ist, dessen erstes Ende mit der Spulenkapsel (11) fest verbunden ist und
dessen zweites Ende (55) im wesentlichen axial zur inneren Umfangswand der Spulenkapsel
(11) verlaufend liegt und bei erhöhter Abzugsgeschwindigkeit und/oder -kraft vom Unterfaden
(49) in Fadenzugsrichtung schwenkbar ist.
10. Greiferanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Führungslager (21) und dem Greifer (1) mindestens im Bereich der Antriebsnocken
(17) ein einen Schmierstoff an die Antriebsnocken (17) zu übertragen bestimmtes Schmierelement
(63) eingesetzt ist.
11. Greiferanordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmierelement (63) in oder an einer Trägerscheibe (65) befestigt ist.
12. Greiferanordnung nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmierelement (63) in den Greifer (1) eingelegt ist und dass die Antriebsnocken
(17) bei jedem Vorschub durch die Ausnehmungen (15) in Kontakt mit dem Schmierelement
(63) gelangen.