[0001] Die Erfindung betrifft einen Schaufelkranz für eine Axialturbomaschine, eine Axialturbomaschine
mit dem Schaufelkranz und ein Verfahren zum Justieren der Schluckfähigkeit des Schaufelkranzes.
[0002] Um einen wirtschaftlichen Betrieb einer Dampfturbine zu erzielen, ist es von Bedeutung,
dass ein maximal möglicher Prozessdampfmassenstrom eines Dampferzeugers, beispielsweise
eines Kraftwerks, in der Dampfturbine entspannt werden kann. Der maximal durch die
Dampfturbine förderbare Prozessdampfmassenstrom ist eine der maßgeblichen Größen bei
der Auslegung der Dampfturbine und wird als die Schluckfähigkeit der Dampfturbine
bezeichnet. Die Leitschaufelkränze der Dampfturbine weisen eine Vielzahl an Leitschaufeln
auf, die gleichmäßig über den Umfang verteilt angeordnet sind, wobei zwischen den
Leitschaufeln Schaufelkanäle ausgebildet sind. Radial sind die Schaufelkanäle nabenseitig
begrenzt von einer Nabenkontur und gehäuseseitig von einer Gehäusekontur. Die Schluckfähigkeit
der Dampfturbine wird durch die Schluckfähigkeit des ersten Leitschaufelkranzes maßgeblich
beeinflusst, die im Wesentlichen durch die Gesamtheit aller effektiven Querschnitte
der Schaufelkanäle des ersten Leitschaufelkranzes bestimmt ist.
[0003] Die Schluckfähigkeit von neu hergestellten Dampfturbinen unterliegt aufgrund von
Fertigungstoleranzen und Montagetoleranzen von Bauteilen der Dampfturbine gewissen
Ungenauigkeiten. Ferner verändert sich die Schluckfähigkeit aufgrund von Alterung
der Bauteile. Daher ist es oftmals vonnöten, die Schluckfähigkeit der Dampfturbine
zu korrigieren, um die Dampfturbine wieder im Nennzustand betreiben zu können. Dazu
werden im Betrieb befindliche Leitschaufeln durch neue Leitschaufeln mit einer hinsichtlich
der Schluckfähigkeit der Dampfturbine verbesserten Profilierung ausgetauscht. In der
Regel werden alle Leitschaufeln eines betroffenen Schaufelkranzes ausgetauscht, was
jedoch sehr aufwändig und kostenintensiv ist. Alternativ dazu kann die Hinterkante
von den Leitschaufeln verkürzt werden. Damit ist jedoch die Schluckfähigkeit des Leitschaufelkranzes
lediglich erhöhbar und das Verkürzen führt häufig zu schlechteren aerodynamischen
Eigenschaften sowie zu einer geringeren mechanischen Festigkeit der Leitschaufeln.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schaufelkranz für eine Axialturbomaschine,
die Axialturbomaschine mit dem Schaufelkranz und ein Verfahren zum Justieren der Schluckfähigkeit
des Schaufelkranzes zu schaffen, wobei die oben genannten Probleme überwunden sind
und insbesondere die Schluckfähigkeit der Axialturbomaschine auf korrigierende Weise
veränderbar ist.
[0005] Der erfindungsgemäße Schaufelkranz für eine Axialturbomaschine weist eine an einem
Außenring angeordnete, radial nach innen gewandte Außenfläche und eine an einem Innenring
angeordnete, radial nach außen gewandte Innenfläche, welche einen ringförmigen und
sich in der Hauptströmungsrichtung der Axialturbomaschine verjüngenden Strömungskanal
begrenzen und konzentrisch sowie parallel zueinander angeordnet sind, sowie mindestens
eine Justierschaufel auf, die im Strömungskanal mittels einer Führungseinrichtung
zu einer Mantellinie einer der Flächen parallel verschiebbar angeordnet und an mindestens
einem der Ringe in einer vorherbestimmten Position feststellbar ist.
[0006] Eine Mantellinie zeichnet sich dadurch aus, dass sie auf einer der beiden Flächen
angeordnet ist und zu der gedachten Spitze der jeweiligen Fläche gerichtet ist.
[0007] Der Durchmesser des Strömungskanals nimmt in Richtung der Verjüngung der Innenfläche
und der Außenfläche ab. Wird die mindestens eine Justierschaufel mit Hilfe der Führungseinrichtung
in Verjüngungsrichtung hin verschoben, so nimmt ihr Abstand in Umfangsrichtung zu
den im Schaufelkranz benachbart angeordneten Schaufeln ab, wodurch die Versperrung
des Strömungskanals für das durch den Strömungskanal strömende Fluid zunimmt und die
Schluckfähigkeit des Schaufelkranzes dementsprechend abnimmt. Analog kann die Schluckfähigkeit
erhöht werden, indem die mindestens eine Justierschaufel mit Hilfe der Führungseinrichtung
entgegen der Verjüngungsrichtung verschoben wird. Somit ist die Schluckfähigkeit des
Schaufelkranzes vorteilhaft unter der Betätigung der Führungseinrichtung einfach veränderbar.
Dies kann beispielsweise vonnöten sein, wenn sich die Schluckfähigkeit des Schaufelkranzes
aufgrund von Alterung von Komponenten der Axialturbomaschine verändert oder wenn die
Schluckfähigkeit an sich ändernde Rahmenbedingungen, wie beispielsweise ein geänderter
Prozessdampfmassenstrom, angepasst werden soll. Weiterhin kann eine Korrektur der
Schluckfähigkeit zur Kompensation von Fertigungstoleranzen oder Montagetoleranzen
einer neu hergestellten Axialturbomaschine durchgeführt werden. Es ist denkbar, dass
der Innenring als eine Scheibe ausgebildet ist.
[0008] Die Außenfläche und die Innenfläche sind bevorzugt Kegelflächen. Die Außenfläche
und die Innenfläche haben alternativ bevorzugt entlang der jeweiligen Mantellinie
in jedem Querschnitt senkrecht zur Achse des Strömungskanals segmentweise gleiche
Krümmungsradien, so dass beim Verschieben der Justierschaufel die Erstreckungen der
Radialspalte zwischen der Justierschaufel und den Flächen konstant bleiben. Dabei
ist jeder der Querschnitte der Außenfläche und der Innenfläche bevorzugt senkrecht
zur Achse des Strömungskanals jeweils von einem Polygon oder von einer Mehrzahl an
unmittelbar benachbart angeordneten Kreissegmenten gebildet.
[0009] Der Schaufelkranz ist bevorzugt eine Diagonalstufe der Axialturbomaschine. Die Diagonalstufe
weist vorteilhaft den Strömungskanal auf, der von den beiden Kegelflächen begrenzt
ist. Bevorzugtermaßen ist der Schaufelkranz ein Leitschaufelkranz mit fest stehenden,
nicht rotierenden Leitschaufeln sowie einer fest stehenden, nicht rotierenden Innenfläche
und Außenfläche.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Schaufelkranz eine Mehrzahl an Schaufeln
auf, wobei die Schaufeln alternierend die Justierschaufeln sowie fest an der Außenfläche
und/oder an der Innenfläche angebrachte Schaufeln sind. Jede der fest angebrachten
Schaufeln ist bevorzugt einstückig zusammen mit dem Innenring und dem Außenring oder
einstückig zusammen mit einem Segment des Innenrings und einem Segment des Außenrings
hergestellt. Somit ergibt sich vorteilhaft eine hohe Steifigkeit des Schaufelkranzes.
Dadurch, dass jede zweite Schaufel fest angebracht ist, ergibt sich bei der Fertigung
des Schaufelkranzes vorteilhaft eine gute Zugänglichkeit des Schaufelkranzes für ein
Fertigungswerkzeug.
[0011] Es ist bevorzugt, dass die Führungseinrichtung eine Gleitnut in dem Innenring und/oder
in dem Außenring sowie an der Radialaußenseite und/oder an der Radialinnenseite der
Justierschaufel einen Zapfen aufweist, wobei der Zapfen in die Gleitnut eingreift.
Die Führungseinrichtung weist bevorzugt in mindestens einer der Gleitnuten stromab
der Hauptströmungsrichtung der Axialturbomaschine einen Anschlag auf, mit dem die
Justierschaufel in der vorherbestimmten Position feststellbar ist. Dabei wird die
Justierschaufel im Betrieb der Axialturbomaschine durch das in dem Strömungskanal
strömende Fluid gegen den Anschlag gedrückt, wodurch die Feststellung der Justierschaufel
bewerkstelligt wird. Die Position der Justierschaufel im Strömungskanal kann beispielsweise
durch Einbringen eines Abstandsstücks an den Anschlag definiert werden. Das Abstandsstück
kann beispielsweise durch Madenschrauben und/oder durch Schweißpunkte an dem Außenring
und/oder an dem Innenring fest angebracht werden.
[0012] Bevorzugtermaßen ist die Führungseinrichtung derart eingerichtet, dass die mindestens
eine Justierschaufel gegen eine andere Justierschaufel austauschbar ist. Somit kann
die mindestens eine Justierschaufel gegen die andere Justierschaufel mit anderen aerodynamischen
Eigenschaften getauscht werden. Auch eine Anpassung der Schluckfähigkeit kann durch
einen geeigneten Tausch durchgeführt werden, indem beispielsweise die andere Justierschaufel
ein Profil mit einer kürzeren oder längeren Sehnenlänge hat.
[0013] Die erfindungsgemäße Axialturbomaschine weist den erfindungsgemäßen Schaufelkranz
auf. Die Schluckfähigkeit der Axialturbomaschine ist bevorzugt durch die Schluckfähigkeit
des Schaufelkranzes bestimmt.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Justieren der Schluckfähigkeit des Schaufelkranzes
weist folgende Schritte auf: Vorherbestimmen eines Soll-Werts der Schluckfähigkeit
des Schaufelkranzes; Ermitteln des Ist-Werts der Schluckfähigkeit des Schaufelkranzes;
Vergleichen des Soll-Werts der Schluckfähigkeit des Schaufelkranzes mit dem Ist-Wert
der Schluckfähigkeit des Schaufelkranzes; Verschieben der mindestens einen Justierschaufel
mittels der Führungseinrichtung parallel zu der Mantellinie derart, dass der Soll-Wert
der Schluckfähigkeit gleich wird mit dem Ist-Wert der Schluckfähigkeit; Feststellen
der Justierschaufel mit der Führungseinrichtung. Wenn die Schluckfähigkeit der Axialturbomaschine
durch die Schluckfähigkeit des Schaufelkranzes definiert ist, kann durch das Verschieben
der mindestens einen Justierschaufel die Schluckfähigkeit der Axialturbomaschine verändert
werden.
[0015] Im Folgenden wird anhand der beigefügten schematischen Zeichnung die Erfindung näher
erläutert. Die Figur zeigt einen Längsschnitt durch eine Axialturbomaschine mit einer
bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schaufelkranzes.
[0016] Wie es aus der Figur ersichtlich ist, weist eine Axialturbomaschine 1 ein Gehäuse
22, eine Welle 21 sowie eine Mehrzahl an Schaufelkränzen 11 bis 13 auf. Ein Fluid
25 ist innerhalb des Gehäuses 22 mit einer Hauptströmungsrichtung 17 strömbar. In
der Figur sind ein erster Leitschaufelkranz 11, ein Laufschaufelkranz 12 und ein zweiter
Leitschaufelkranz 13 dargestellt, die in dieser Reihenfolge in der Hauptströmungsrichtung
17 des Fluids 25 angeordnet sind.
[0017] Der erste Leitschaufelkranz 11 weist einen an dem Gehäuse 22 befestigten Außenkegelring
24 mit einer radial nach innen gewandten Kegelaußenfläche 2 und innerhalb des Außenkegelrings
24 einen Innenkegelring 23 mit einer radial nach außen gewandten Kegelinnenfläche
3 auf. Die Kegelaußenfläche 2 und die Kegelinnenfläche 3 sind zueinander konzentrisch
angeordnet, haben einen gleichen Kegelwinkel 18, sind in jedem Axialabschnitt parallel
zueinander angeordnet und begrenzen einen ringförmigen Strömungskanal 4. Wie es aus
der Figur ersichtlich ist, sind der Innenkegelring 23 und der Außenkegelring 24 Kegelstümpfe.
Es ist jedoch auch denkbar, dass der Innenkegelring 23 seine Kegelspitze mit umfasst.
[0018] Die Kegelachsen 26 der Kegelaußenfläche 2 und der Kegelinnenfläche 3 fallen mit der
Wellenachse 27 zusammen. Die Kegelflächen 2, 3 sind so orientiert, dass der Außendurchmesser
28 (in der Figur ist der halbe Außendurchmesser 28 gezeigt) des Strömungskanals 4
in der Hauptströmungsrichtung 17 abnimmt.
[0019] Alternativ sind der Innenkegelring 23 und der Außenkegelring 24 derart modifiziert,
dass die Kegelinnenfläche 3 und die Kegelaußenfläche 2 entlang der jeweiligen Mantellinie
6 und entlang der Breite der Justierschaufel 7 in jedem Querschnitt senkrecht zur
Welle 21 segmentweise gleiche Krümmungsradien haben, so dass beim Verschieben der
Justierschaufel 7 die Erstreckungen der Radialspalte zwischen der Justierschaufel
7 und den Kegelflächen 2, 3 konstant bleiben. Denkbar ist beispielsweise, dass die
Krümmungsradien unendlich groß sind, so dass jeder der Querschnitte der Kegelflächen
2, 3 senkrecht zur Welle 21 jeweils ein Polygon bildet, wobei an jeder der Streckensegmente
des Polygons jeweils eine Schaufel angeordnet ist. Stromab der Hauptströmungsrichtung
17 wird die Länge jeder der Streckensegmente des Polygons kürzer.
[0020] Ebenso ist denkbar, dass jeder der Querschnitte senkrecht zur Welle 21 aus einer
Mehrzahl von Kreissegmenten gebildet ist. Die Krümmungsradien der Kreissegmente können
dabei sowohl größer als auch kleiner als die Radien des Strömungskanals 4 sein. Stromab
der Hauptströmungsrichtung 17 wird die Erstreckung jeder der Kreissegmente kürzer,
wohingegen der Krümmungsradius jeweils konstant bleibt.
[0021] Denkbar sind nicht nur Strecken oder Kreissegmente für die Querschnitte der Kegelflächen
2, 3 sondern auch andere Formen, dessen Querschnitte sich entlang der Mantellinie
6 nicht ändern. Ebenso ist das Vorsehen von unterschiedlichen Formen für die Kegelaußenfläche
2 und die Kegelinnenfläche 3 denkbar, beispielsweise ein Polygon für die Kegelaußenfläche
2 und Kreissegmente für die Kegelinnenfläche 3.
[0022] Innerhalb des Strömungskanals 4 ist eine Justierschaufel 7 angeordnet, die mit ihrer
Radialaußenseite 9 an der Kegelaußenfläche 2 und mit ihrer Radialinnenseite 10 an
der Kegelinnenfläche 3 angeordnet ist. Die Justierschaufel 7 weist an ihrer Radialinnenseite
9 und ihrer Radialaußenseite 10 jeweils einen Zapfen 15 auf, wobei die Zapfen 15 jeweils
in eine Gleitnut 14 im Innenkegelring 23 und im Außenkegelring 24 eingreifen. Die
Gleitnuten 14 sind zueinander parallel angeordnet und verlaufen jeweils entlang einer
Mantellinie 6 der Kegelflächen 2, 3, so dass die Justierschaufel 7 parallel zu den
Mantellinien 6 verschiebbar ist. Wird die Justierschaufel 7 in der Hauptströmungsrichtung
17 verschoben, so verringert sich der Abstand in Umfangsrichtung der Justierschaufel
7 zu den ihr im ersten Leitschaufelkranz 11 benachbart angeordneten Schaufeln, wodurch
die Versperrung für das Fluid 25 in dem ersten Leitschaufelkranz 11 zunimmt. Durch
die zunehmende Versperrung verringert sich die Schluckfähigkeit des ersten Leitschaufelkranzes
11. Umgekehrt kann die Schluckfähigkeit vergrößert werden, indem die Justierschaufel
7 stromauf der Hauptströmungsrichtung 17 verschoben wird. Der maximal mögliche Verschiebeweg
8 der Justierschaufel 7 ist durch die Länge des Strömungskanals 4 in der Hauptströmungsrichtung
17 und die Länge der Gleitnuten 14 begrenzt. Zur Veränderung der Schluckfähigkeit
ist es ebenso denkbar, dass die Justierschaufel 7 durch eine andere Justierschaufel
ersetzt wird, die eine kürzere oder längere Sehnenlänge hat.
[0023] Für die Gleitnuten 14 und die Zapfen 15 sind verschiedene Formen denkbar, wie z.B.
eine T-Form oder eine schwalbenschwanzartige Form. Die Gleitnut 14 in der Kegelinnenfläche
3 ist in der Hauptströmungsrichtung 17 von einem Anschlag 29 begrenzt, d.h. sie ist
nicht bis zu dem stromab liegenden Ende 5 des Strömungskanals 4 geführt, so dass im
Betrieb der Axialturbomaschine 1 die Justierschaufel 7 durch die Strömung des Fluids
25 an den Anschlag 29 gedrückt wird. Es ist ebenso möglich, die Gleitnut 14 in der
Kegelaußenfläche 2 in der Hauptströmungsrichtung 17 von einem Anschlag zu begrenzen
oder beide Gleitnuten 14 von einem Anschlag zu begrenzen. Stromauf der Hauptströmungsrichtung
17 sind die Gleitnuten 14 nicht begrenzt, so dass die Justierschaufel 7 aus dem Strömungskanal
4 herausnehmbar und gegen eine andere Justierschaufel tauschbar ist.
[0024] Wie es aus der Figur ersichtlicht ist, sind zum Feststellen der Position der Justierschaufel
7 in den Gleitnuten 14 Abstandsstücke 16 vorgesehen. Die Abstandsstücke 16 sind sowohl
auf der stromab liegenden Seite der Zapfen 15, als auch auf der stromauf liegenden
Seite der Zapfen 15 angeordnet. Es ist prinzipiell möglich, keine Abstandsstücke 16
auf der stromauf liegenden Seite vorzusehen, weil die Justierschaufel 7 im Betrieb
gegen die stromab liegenden Abstandsstücke 16 oder gegen das Ende der Gleitnut 14
gedrückt wird. Die für die Justierschaufel 7 minimal mögliche Schluckfähigkeit wird
erreicht, wenn keine der Abstandsstücke 16 auf der stromab liegenden Seite vorgesehen
werden.
[0025] Es sind alle Schaufeln in dem ersten Laufschaufelkranz 11 als die Justierschaufeln
7 ausgebildet und damit verschiebbar ausgeführt. Alternativ könnten die Schaufeln
abwechselnd als die Justierschaufeln 7 ausgebildet und fest an den Kegelflächen 2,
3 angebracht ausgeführt sein. Dabei ist denkbar, dass der Innenkegelring 23, der Außenkegelring
24 und die fest angebrachten Schaufeln aus einem Stück gefertigt sind. Ebenso ist
denkbar, dass jeweils eine fest angebrachte Schaufel zusammen mit jeweils einem Segment
des Innenkegelrings 23 und des Außenkegelrings 24 aus einem Stück gefertigt ist und
somit der erste Leitschaufelkranz 11 aus einer Vielzahl von Segmenten zusammengesetzt
ist.
[0026] Es ist denkbar, dass die Justierschaufeln 7 für ebenfalls einen Laufschaufelkranz
vorgesehen sind. Dabei sind der Innenkegelring 23 fest mit der Welle 21 verbunden
und die Justierschaufel 7 mit ihrer Radialinnenseite 10 verschiebbar an dem Innenkegelring
23 angeordnet. Der Innenkegelring 23 und die Justierschaufel 7 sind somit rotierende
Komponenten der Axialturbomaschine 1. Zwischen der Radialaußenseite 9 der verschiebbaren
Schaufel 7 und der Kegelaußenfläche 2 könnte ein Spalt vorgesehen sein. Die Justierschaufel
7 könnte ebenfalls mit ihrer Radialaußenseite 9 mit dem Außenkegelring 24 in Eingriff
stehen. In letzterem Fall wäre der Außenkegelring 24 ebenfalls eine rotierende Komponente.
[0027] Das Justieren der Schluckfähigkeit des ersten Leitschaufelkranzes 11 ist wie folgt
durchzuführen: Vorherbestimmen eines Soll-Werts der Schluckfähigkeit des Schaufelkranzes
11; Ermitteln des Ist-Werts der Schluckfähigkeit des Schaufelkranzes 11; Vergleichen
des Soll-Werts der Schluckfähigkeit des Schaufelkranzes 11 mit dem Ist-Wert der Schluckfähigkeit
des Schaufelkranzes 11; Verschieben der mindestens einen Justierschaufel 7 mittels
der Führungseinrichtung parallel zu der Mantellinie 6 derart, dass der Soll-Wert der
Schluckfähigkeit gleich wird mit dem Ist-Wert der Schluckfähigkeit; Feststellen der
Justierschaufel 7 mit der Führungseinrichtung.
[0028] Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
1. Schaufelkranz für eine Axialturbomaschine (1),
mit einer an einem Außenring (24) angeordneten, radial nach innen gewandten Außenfläche
(2) und einer an einem Innenring (23) angeordneten, radial nach außen gewandten Innenfläche
(3), welche einen ringförmigen und sich in der Hauptströmungsrichtung (17) der Axialturbomaschine
(1) verjüngenden Strömungskanal (4) begrenzen und konzentrisch sowie parallel zueinander
angeordnet sind,
sowie mindestens einer Justierschaufel (7), die im Strömungskanal (4) mittels einer
Führungseinrichtung (14, 15) zu einer Mantellinie (6) einer der Flächen (2, 3) parallel
verschiebbar angeordnet und an mindestens einem der Ringe (23, 24) in einer vorherbestimmten
Position feststellbar ist.
2. Schaufelkranz gemäß Anspruch 1,
wobei die Außenfläche (2) und die Innenfläche (3) Kegelflächen sind.
3. Schaufelkranz gemäß Anspruch 1,
wobei die Außenfläche (2) und die Innenfläche (3) entlang der jeweiligen Mantellinie
(6) in jedem Querschnitt senkrecht zur Achse des Strömungskanals (4) segmentweise
gleiche Krümmungsradien haben, so dass beim Verschieben der Justierschaufel (7) die
Erstreckungen der Radialspalte zwischen der Justierschaufel (7) und den Flächen (2,
3) konstant bleiben.
4. Schaufelkranz gemäß Anspruch 3,
wobei jeder der Querschnitte der Außenfläche (2) und der Innenfläche (3) senkrecht
zur Achse des Strömungskanals (4) jeweils von einem Polygon oder von einer Mehrzahl
an unmittelbar benachbart angeordneten Kreissegmenten gebildet ist.
5. Schaufelkranz gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei der Schaufelkranz (11) eine Diagonalstufe der Axialturbomaschine (1) ist.
6. Schaufelkranz gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5,
wobei der Schaufelkranz (11) eine Mehrzahl an Schaufeln aufweist,
wobei die Schaufeln alternierend die Justierschaufeln (7) sowie fest an der Außenfläche
(2) und/oder an der Innenfläche (3) angebrachte Schaufeln sind.
7. Schaufelkranz gemäß Anspruch 6,
wobei jede der fest angebrachten Schaufeln einstückig zusammen mit dem Innenring (23)
und dem Außenring (24) oder einstückig zusammen mit einem Segment des Innenrings (23)
und einem Segment des Außenrings (24) hergestellt ist.
8. Schaufelkranz gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7,
wobei die Führungseinrichtung eine Gleitnut (14) in dem Innenring (23) und/oder in
dem Außenring (24) sowie an der Radialaußenseite (9) und/oder an der Radialinnenseite
(10) der Justierschaufel (7) einen Zapfen (15) aufweist, wobei der Zapfen (15) in
die Gleitnut (14) eingreift.
9. Schaufelkranz gemäß Anspruch 8,
wobei die Führungseinrichtung in mindestens einer der Gleitnuten (14) stromab der
Hauptströmungsrichtung (17) der Axialturbomaschine (1) einen Anschlag (29) aufweist,
mit dem die Justierschaufel (7) in der vorherbestimmten Position feststellbar ist.
10. Schaufelkranz gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9,
wobei die Führungseinrichtung (14, 15) derart eingerichtet ist, dass die mindestens
eine Justierschaufel (7) gegen eine andere Justierschaufel austauschbar ist.
11. Axialturbomaschine mit einem Schaufelkranz (11) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10.
12. Axialturbomaschine gemäß Anspruch 11,
wobei die Schluckfähigkeit der Axialturbomaschine (1) durch die Schluckfähigkeit des
Schaufelkranzes (11) definiert ist.
13. Verfahren zum Justieren der Schluckfähigkeit eines Schaufelkranzes (11) gemäß einem
der Ansprüche 1 bis 10, mit den Schritten:
- Vorherbestimmen eines Soll-Werts der Schluckfähigkeit des Schaufelkranzes (11);
- Ermitteln des Ist-Werts der Schluckfähigkeit des Schaufelkranzes (11);
- Vergleichen des Soll-Werts der Schluckfähigkeit des Schaufelkranzes (11) mit dem
Ist-Wert der Schluckfähigkeit des Schaufelkranzes (11);
- Verschieben der mindestens einen Justierschaufel (7) mittels der Führungseinrichtung
(14, 15) parallel zu der Mantellinie (6) derart, dass der Soll-Wert der Schluckfähigkeit
gleich wird mit dem Ist-Wert der Schluckfähigkeit;
- Feststellen der Justierschaufel (7) mit der Führungseinrichtung (14, 15).