[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vordereinheit für eine Gleitbrettbindung,
umfassend erste Eingriffsmittel eines ersten Bindungssystems zum Fixieren eines vorderen
Sohlenabschnitts eines Gleitbrettschuhs in einer Abfahrtsstellung.
[0002] Eine Vordereinheit mit solchen Eingriffsmitteln ist als vorderer Teil einer Abfahrtsbindung
im Stand der Technik bekannt und umfasst im allgemeinen einen Sohlenhaltevorsprung,
welcher einen vorderen, vorstehenden Abschnitt einer Sohle eines Skischuhs übergreift,
sowie ferner Sohlenseitenanlageabschnitte, welche gegenüberliegende vordere, seitliche
Abschnitte der Sohle des Skischuhs kontaktieren, so dass der vordere Sohlenabschnitt
des Skischuhs formschlüssig an der Vordereinheit fixiert ist.
[0003] Neben den vorstehend beschriebenen Abfahrtsbindungssystemen sind im Stand der Technik
ferner Vordereinheiten mit anderen Bindungssystemen bekannt, zum Beispiel Tourenbindungssysteme,
welche durch Eingriffsmittel gekennzeichnet sind, die Drehlagermittel zur drehbaren
Lagerung des Skischuhs an einem vorderen Sohlenabschnitt aufweisen, so dass ein Gehen
bergan unter Verwendung eines an der Lauffläche des Skis fixierten Steigfells möglich
ist. Ein verbreiterter Bindungstyp des Tourenbindungssystems ist etwa aus der
EP 0 199 098 A2 bekannt und nutzt als Lagermittel einen linken und einen rechten Lagerzapfen, welche
aufeinander zu weisen und dafür eingerichtet sind, seitliche Lageröffnungen eines
Tourenskischuhs in Eingriff zu nehmen, so dass der Schuh an der durch die Lagerzapfen
definierten Drehachse quer zur Skilängsachse schwenkbar gelagert ist.
[0004] Das Abfahrtsbindungssystem ist für die Talabfahrt optimiert, erlaubt jedoch kein
Gehen bergan, da das Abfahrtsbindungssystem den vorderen Sohlenabschnitt des Schuhs
fixiert, so dass ein Abheben des Fersenabschnitts des Schuhs vom Ski nicht möglich
ist. Um mit einer Bindung des Tourenbindungssystems eine Talabfahrt zu ermöglichen,
weist eine Tourenbindung eine verstellbare Ferseneinheit auf, welche in einer Tourenstellung
den Fersenabschnitt des Schuhs freigibt, so dass er vom Gleitbrett abheben kann und
der Schuh um die Querachse an der Vordereinheit verschwenken kann, und welche in einer
Abfahrtsstellung den Fersenabschnitt des Schuhs am Gleitbrett fixiert, so dass der
Schuh unbeweglich am Gleitbrett gehalten ist. Bei der Talabfahrt mit dem Tourenbindungssystem
ist dann jedoch der vordere Abschnitt des Gleitbrettschuhs nur durch die Lageranordnung,
insbesondere die beiden vorstehenden Lagerzapfen gehalten. Es sind somit besondere
konstruktive Maßnahmen erforderlich, diese Lagermittel mit der notwendigen Stabilität
und den erforderlichen Auslösemitteln auszustatten, um gegenüber einer Vordereinheit
eines Abfahrtsbindungssystems keine zu großen Nachteile hinsichtlich der Stabilität,
des Fahrverhaltens und der Auslösecharakteristiken bei einer Sturzauslösung in Kauf
nehmen zu müssen.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vordereinheit für eine Gleitbrettbindung
bereitzustellen, welche in der Art einer Tourenbindung für einen Aufstieg am Berg
verwendet werden kann, jedoch optimale Fahreigenschaften und Stabilität für eine Talabfahrt
bietet.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Vordereinheit für eine Gleitbrettbindung
umfassend erste Eingriffsmittel eines ersten Bindungssystems zum Fixieren eines vorderen
Sohlenabschnitts eines Gleitbrettschuhs in einer Abfahrtsstellung sowie zweite Eingriffsmittel
eines zweiten Bindungssystems, wobei die zweiten Eingriffsmittel von den ersten Eingriffsmitteln
separate Lagermittel zur schwenkbaren Lagerung eines Gleitbrettschuhs um eine quer
zur Gleitbrettlängsachse verlaufende Achse aufweisen.
[0007] Ein wichtiger Aspekt der Erfindung liegt somit in der Bereitstellung zweier unterschiedlicher
Eingriffsmittel unterschiedlicher Bindungssysteme in einer einzigen Vordereinheit,
wobei die ersten Eingriffsmittel ein erstes Bindungssystem nutzten, welches für die
unbewegliche Fixierung des Gleitbrettschuhs und somit für eine Talabfahrt ausgelegt
ist, und die zweiten Eingriffsmittel ein zweites Bindungssystem nutzten, welches den
Gleitbrettschuh schwenkbar an der Vordereinheit hält, insbesondere für ein Gehen am
Berg. Die Bereitstellung von ersten Eingriffsmitteln und zweiten Eingriffsmitteln
bedeutet dabei, dass die beiden Eingriffsmittel zumindest insoweit von einander getrennt
bereitgestellt sind, dass ein von den ersten Eingriffsmitteln in Eingriff gehaltener
Gleitbrettschuh von den zweiten Eingriffsmitteln nicht wirksam gehalten wird und,
umgekehrt, ein von den zweiten Eingriffsmitteln in Eingriff gehaltener Gleitbrettschuh
nicht wirksam von den ersten Eingriffsmitteln gehalten wird.
[0008] Durch die Bereitstellung zweier Eingriffsmittel für zwei unterschiedliche Bindungssysteme
an einer einzigen Vordereinheit ist es möglich, eine Vordereinheit mit einem für eine
Talabfahrt spezialisierten Bindungssystem bereitzustellen, welches optimale Fahreigenschaften,
Stabilität und Sicherheit während einer Talabfahrt ermöglichen kann, und gleichzeitig
die Vordereinheit in einem Modus für ein Gehen am Berg zu verwenden, wobei der Gleitbrettschuh
an der Vordereinheit schwenkbar gelagert ist.
[0009] Vorzugsweise umfassen die ersten Eingriffsmittel einen Sohlenhaltevorsprung, welcher
dafür eingerichtet ist, einen vorderen, vorstehenden Abschnitt einer Sohle eines Gleitbrettschuhs
zu übergreifen, so dass ein für Abfahrtsbindungen an sich bekannter Niederhalter für
den vorderen, vorstehenden Abschnitt der Sohle des Gleitbrettschuhs bereitgestellt
werden kann und der Gleitbrettschuh somit in der Abfahrtsstellung sehr stabil fixiert
werden kann.
[0010] Die ersten Eingriffsmittel der erfindungsgemäßen Vordereinheit können schwenkbar
an einem Gleitbrett-festen Basisteil der Vordereinheit gehalten sein und durch eine
Spanneinrichtung in eine Eingriffsstellung vorgespannt sein. Auf diese Weise können
die ersten Eingriffsmittel bei Einwirkung einer eine vorbestimmte Auslösekraft übersteigenden
Kraft vom Gleitbrettschuh auf die Vordereinheit gegen die Kraft der Spanneinrichtung
verschwenken, um den Gleitbrettschuh freizugeben. Insbesondere wird an eine Schwenkbewegung
der Eingriffsmittel um eine vertikale Achse gedacht, so dass der Gleitbrettschuh seitlich
auslösen kann, wenn ein um eine vertikale Achse wirkendes Auslösedrehmoment auf den
Gleitbrettschuh einwirkt. Die schwenkbare Lagerung der Eingriffsmittel kann alternativ
oder zusätzlich zum Öffnen und Schließen der Vordereinheit genutzt werden, um ein
Einsteigen bzw. Aussteigen aus der Vordereinheit zu ermöglichen.
[0011] Vorzugsweise umfassen die ersten Eingriffsmittel ferner Sohlenseitenanlageabschnitte,
welche dafür eingerichtet sind, gegenüberliegende vordere seitliche Abschnitte einer
Sohle eines Gleitbrettschuhs zu kontaktieren, um den Gleitbrettschuh seitlich zu fixieren.
Die seitliche Fixierung des Gleitbrettschuhs durch die beiden Sohlenseitenanlageabschnitte
unterstützen die Fixierung des Schuhs an der Vordereinheit in der Abfahrtsstellung,
um einen besonders sicheren Halt des Schuhs zu gewährleisten.
[0012] Weisen die ersten Eingriffsmittel die genannten Sohlenseitenanlageabschnitte auf,
so ist vorzugsweise jeder der Sohlenseitenanlageabschnitte jeweils an einem zugeordneten
Eingriffselement ausgebildet, wobei jedes der Eingriffselemente schwenkbar an einem
Gleitbrett-festen Basisteil der Vordereinheit gehalten ist und wobei die Eingriffselemente
durch eine Spanneinrichtung in eine Eingriffsstellung vorgespannt sind. Die Sohlenseitenanlageabschnitte
sind somit durch separate Eingriffselemente schwenkbar gelagert, so dass bei einer
Auslösung der Vordereinheit, insbesondere im Falle eines Sturzes, bei Einwirkung einer
eine vorbestimmte Auslösekraft überschreitenden Kraft vom Gleitbrettschuh in seitlicher
Richtung das jeweilige Eingriffselement auf der kraftbeaufschlagten Seite entsprechend
ausweichen kann, um den Gleitbrettschuh freizugeben. Dadurch wird ein zuverlässiges
Auslöseverhalten im Falle eines Sturzes bei der Abfahrt sichergestellt. Vorzugsweise
sind die beiden Eingriffselemente um eine vertikale Achse verschwenkbar, so dass die
Schwenkachse mit geringer Bauhöhe am Basisteil gelagert werden kann. Eine weitere
Reduzierung der Größe der Vordereinheit kann erreicht werden, wenn die beiden Eingriffselemente
an verschiedenen Achsen, insbesondere auf verschiedenen Seiten einer zentralen Gleitbrettlängsachse
angeordnet sind.
[0013] Vorzugsweise weisen die Sohlenseitenanlageabschnitte jeweils mindestens eine Kontaktrolle
zur Kontaktierung der Sohle des Gleitbrettschuhs auf. Solche an sich im Stand der
Technik bekannten Kontaktrollen unterstützen eine Relativbewegung zwischen der vorderen
Sohle des Gleitbrettschuhs und dem Sohlenseitenanlageabschnitt während des Freigebens
des Gleitbrettschuhs im Falle einer Sturzauslösung. Die Kontaktrollen erlauben eine
Reduzierung undefinierter Reibungsverhältnisse im Kontaktbereich zwischen Schuh und
Vordereinheit, so dass das Auslöseverhalten genauer und zuverlässiger eingestellt
werden kann.
[0014] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehenen, dass die Lagermittel
der zweiten Eingriffsmittel einen linken Lagerabschnitt und einen rechten Lagerabschnitt
umfassen, welche dafür eingerichtet sind, einen zugeordneten linken Gegenlagerabschnitt
und einen zugeordneten rechten Gegenlagerabschnitt eines Gleitbrettschuhs in Eingriff
zu nehmen, um den Gleitbrettschuh um die quer zur Gleitbrettlängsachse verlaufende
Achse schwenkbar zu lagern, wobei die Lagerabschnitte einen Lagerzapfen oder eine
Lagervertiefung aufweisen. Lagermittel dieser Art sind an sich von Tourenbindungen
bekannt. Insbesondere findet die Verwendung von Lagerzapfen mit konisch zulaufenden
Spitzen, welche in entsprechende, gegenüberliegende seitliche Lagervertiefungen eines
passenden Tourenskischuhs eingreifen, breite Verwendung. Die erfindungsgemäße Vordereinheit
kann dann in einem Tourenmodus verwendet werden, wenn der Gleitbrettschuh an den linken
und rechten Lagerzapfen gehalten ist, und kann in einem Abfahrtsmodus verwendet werden,
wenn die ersten Eingriffsmittel den vorderen Sohlenabschnitt des Gleitbrettschuhs
unbeweglich fixieren. Im Abfahrtsmodus sind dann insbesondere die Lagerzapfen nicht
in Eingriff mit den Lagervertiefungen des Tourenskischuhs.
[0015] Weisen die zweiten Eingriffsmittel die oben beschriebenen linken und rechten Lagerabschnitte
auf, so kann in einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung der linke
Lagerabschnitt an einem linken Vorsprung vorgesehen sein und der rechte Lagerabschnitt
an einem rechten Vorsprung vorgesehen sein, wobei der linke und der rechte Vorsprung
von den ersten Eingriffsmitteln ausgehend abstehen, vorzugsweise nach oben ragen.
Eine solche Variante bietet den Vorteil, das die zweiten Eingriffsmittel mit sehr
geringem baulichen Aufwand unmittelbar an bzw. oberhalb der ersten Eingriffsmittel
bereitgestellt werden können, so dass die ersten Eingriffsmittel gleichzeitig als
Träger für die zweiten Eingriffsmittel, insbesondere die nach oben ragenden Vorsprünge,
wirken können.
[0016] Die zweiten Eingriffsmittel können in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung
schwenkbar gehalten sein und durch eine Spanneinrichtung in eine Eingriffsstellung
vorgespannt sein. Diese schwenkbare Lagerung kann dazu genutzt werden, die zweiten
Eingriffsmittel zwischen einer Öffnungs-und einer Schließstellung zu bewegen, um den
Gleitbrettschuh an- und abzukoppeln. Alternativ oder zusätzlich kann durch die schwenkbare
Lagerung der zweiten Eingriffsmittel ein Auslösemechanismus bereitgestellt werden,
der auch im Tourenmodus eine Sturzauslösung gewährleisten kann und somit erhöhte Sicherheit
auch für den Fall eines Sturzes beim Gehen bergan bietet.
[0017] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird daran gedacht, dass der linke
Lagerabschnitt an einem linken Eingriffselement vorgesehen ist und dass der rechte
Lagerabschnitt an einem rechten Eingriffselement vorgesehen ist, wobei das linke Eingriffselement
und das rechte Eingriffselement schwenkbar an einem Gleitbrett-festen Basisteil der
Vordereinheit gehalten sind und durch eine Spanneinrichtung in eine Eingriffsstellung
vorgespannt sind. Durch eine solche Anordnung können die beiden gegenüberliegenden
Lagerabschnitte der zweiten Eingriffsmittel aufeinander zu und von einander weg geschwenkt
werden, um sich jeweils ihren Gegenlagerabschnitten des Gleitbrettschuhs anzunähern
bzw. sich von diesen zu entfernen.
[0018] Merkmale vorgenannter Ausführungsformen können in einer besonders synergistischen
Weise in einer Ausführungsform integriert werden, welche dadurch gekennzeichnet ist,
dass die ersten Eingriffsmittel einen linken und einen rechten Sohlenseitenanlageabschnitt
umfassen, welche dafür eingerichtet sind, gegenüberliegende vordere, linke und rechte
Abschnitte einer Sohle eines Gleitbrettschuhs zu kontaktieren, um den Gleitbrettschuh
seitlich zu fixieren, wobei die Lagermittel der zweiten Eingriffsmittel einen linken
Lagerabschnitt und einen rechten Lagerabschnitt umfassen, welche dafür eingerichtet
sind, einen zugeordneten linken Gegenlagerabschnitt und einen zugeordneten rechten
Gegenlagerabschnitt eines Gleitbrettschuhs in Eingriff zu nehmen, um den Gleitbrettschuh
um die quer zur Gleitbrettlängsachse verlaufende Achse schwenkbar zu lagern, wobei
die Lagerabschnitte einen Lagerzapfen oder eine Lagervertiefung aufweisen, wobei der
linke Sohlenseitenanlageabschnitt und der linke Lagerabschnitt an einem gemeinsamen
linken Eingriffselement vorgesehen sind, welches schwenkbar an einem Gleitbrett-festen
Basisteil der Vordereinheit gehalten ist, wobei der rechte Sohlenseitenanlageabschnitt
und der rechte Lagerabschnitt an einem gemeinsamen rechten Eingriffselement vorgesehen
sind, welches schwenkbar an dem Basisteil gehalten ist, und wobei die Eingriffselemente
durch eine Spanneinrichtung in eine Eingriffsstellung vorgespannt sind. Die ersten
und zweiten Eingriffsmittel teilen sich in dieser Ausführungsform ein linkes und ein
rechtes Eingriffselement. So trägt das linke Eingriffselement sowohl den linken Sohlenseitenanlageabschnitt
des ersten Eingriffsmittels als auch den linken Lagerabschnitt des zweiten Eingriffsmittels,
wobei für beide Abschnitte nur ein einziges Eingriffselement und dementsprechend nur
eine einzige Drehlagerung erforderlich sind. Die gleiche Synergie ergibt sich für
das rechte Eingriffselement.
[0019] Ferner wird in Ausführungsformen der Erfindung bevorzugt, dass die zweiten Eingriffsmittel
oberhalb der ersten Eingriffsmittel angeordnet sind. Auf diese Weise wird erreicht,
dass die ersten Eingriffsmittel, welche ein Abfahrtsbindungssystem verwenden, relativ
nahe am Gleitbrett angeordnet werden können, so dass eine für eine Talabfahrt erwünschte,
relativ niedrige Position des Gleitbrettschuhs (dicht am Gleitbrett) erreicht werden
kann.
[0020] Weist eine Vordereinheit der vorliegenden Erfindung bewegliche erste oder/und zweite
Eingriffsmittel auf, etwa um einen Auslösemechanismus oder eine Verstellbarkeit zwischen
Öffnungsstellung und Schließstellung der Vordereinheit zu realisieren, so kann für
die Bewegung dieser Eingriffsmittel und insbesondere die Vorspannung dieser Bewegung
in eine Eingriffsstellung grundsätzlich ein dem Fachmann aus dem Bereich herkömmlicher
Abfahrtsbindungen, Tourenbindungen oder dergleichen bekannter Mechanismus adaptiert
werden. Mit besonderem Vorteil ist jedoch vorgesehen, dass die ersten Eingriffsmittel
oder/und die zweiten Eingriffsmittel zwei schwenkbare Eingriffselemente umfassen,
welche durch eine Spanneinrichtung in Eingriffsstellung vorgespannt sind, wobei die
Spanneinrichtung ein verschiebbar gehaltenes Spannelement aufweist, wobei die Umwandlung
zwischen den Schwenkbewegungen der Eingriffselemente und der Verschiebungsbewegung
des Spannelements durch einen Hebelmechanismus erfolgt, welcher umfasst: zwei sich
entsprechend den Eingriffselementen verschwenkende Hebel, einen sich entsprechend
dem Spannelement verschiebenden Verschiebungsabschnitt und ein Gelenkelement, welches
einen ersten und einen zweiten Schwenkpunkt aufweist, an welchen es schwenkbar mit
den Hebeln verbunden ist, und welches einen zwischen dem ersten und dem zweiten Schwenkpunkt
liegenden dritten Schwenkpunkt aufweist, an welchem es schwenkbar mit dem Verschiebungsabschnitt
verbunden ist.
[0021] Durch einen solchen Hebelmechanismus erfolgt die Umwandlung zwischen den Schwenkbewegungen
der Eingriffselemente und der Verschiebungsbewegung des Spannelements durch eine Mehrzahl
von Schwenklagern und ohne Notwendigkeit eines Nockenmechanismus, eines Steuerkurvenmechanismus
oder einer Linearführung, d.h. ohne das Auftreten von Reibungsverlusten an aneinander
abgleitenden Elementen. Drehlager sind verschleiß- und reibungsarm mit geringem Kostenaufwand
herstellbar. Insbesondere verwirklicht der beschriebene Hebelmechanismus die Bewegungsgeometrie
eines Watt-Gestänges, d.h., die angegebene Anordnung der Schwenkpunkte am Gelenkelement
wandelt die Schwenkbewegung der Eingriffselemente stets in eine annähernd lineare
Verschiebungsbewegung des Verschiebungsabschnitts um, ohne dass der Verschiebungsabschnitt
durch eine Linearführung oder dergleichen auf eine lineare Bahn gezwungen werden müsste.
Daher kann beispielsweise ein Federelement mit linearer Bewegungscharakteristik, z.B.
eine Spiralfeder, zur Vorspannung der Eingriffselemente genutzt werden und gleichzeitig
können Reibungskräfte bei der Bewegungsumwandlung reduziert werden. Die Reduzierung
der Reibungskräfte führt nicht nur zu einer Reduzierung des Verschleißes und des Wartungsaufwands
sondern erlaubt zudem eine zuverlässigere und genauere Einstellung der Bewegungscharakteristiken
der Bauteile und damit des Auslöseverhaltens der Vordereinheit.
[0022] In dem Hebelmechanismus der zuletzt genannten Ausführungsform sind die beiden Hebel
vorzugsweise durch die Eingriffselemente selbst gebildet, so dass die Anzahl an Bauteilen
minimiert werden kann und das Gewicht der Vordereinheit reduziert werden kann.
[0023] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Vordereinheit
ein vom Nutzer manuell bedienbares Betätigungselement zur Bewegung der ersten Eingriffsmittel
oder/und der zweiten Eingriffsmittel zwischen einer Eingriffsstellung, in welcher
die Eingriffsmittel einen Gleitbrettschuh im Eingriff halten, und einer Öffnungsstellung,
in welcher die Eingriffsmittel den Gleitbrettschuh freigeben. Mit einem solchen manuell
zu bedienenden Betätigungselement, welches vom Nutzer z.B. per Hand oder unter Zuhilfenahme
eines Skistocks bedienbar sein kann, ist es dann beispielsweise möglich, vor dem Einsteigen
in die zweiten Eingriffsmittel für den Tourenmodus die Lagermittel in eine Öffnungsstellung
zu bewegen, d.h. insbesondere zwei gegenüberliegende Lagerabschnitte soweit voneinander
zu entfernen, dass der Gleitbrettschuh zwischen den Lagerabschnitten positioniert
werden kann. Darüber hinaus kann ein derartiges Betätigungselement dafür eingerichtet
sein, das Aussteigen aus der Bindung zu erlauben. Auch der Übergang von der Öffnungsstellung
in die Eingriffsstellung kann durch manuelle Bedienung des Betätigungselements erfolgen,
beispielsweise durch Bedienung in entgegengesetzte Richtung im Vergleich zur Bedienung
zur Verstellung in Öffnungsrichtung. Alternativ oder zusätzlich kann die Vordereinheit
einen Einstiegsmechanismus aufweisen, der beim Einsteigen in die Bindung durch eine
vom Gleitbrettschuh ausgeübte Druckkraft auf die Vordereinheit eine teilweise oder
vollständig automatische Verstellung der Vordereinheit von der Öffnungsstellung in
die Eingriffsstellung bewirkt. Insgesamt kann die technische Wirkung des vorstehend
genannten Betätigungselements darin liegen, die unter relativ hoher Vorspannung gehaltenen
Elemente der Vordereinheit, insbesondere die Eingriffselemente und die Elemente des
Hebelmechanismus, durch das Betätigungselement mit einer geeigneten Kraftverstärkung
beziehungsweise Hebelwirkung zwischen Eingriffsstellung und Öffnungsstellung zu bewegen,
so dass eine komfortable Bedienung der Vordereinheit ermöglicht wird.
[0024] In einer Vordereinheit, die mit einem vorstehend beschriebenen, manuell bedienbaren
Betätigungselement ausgestattet ist, kann mit besonderem Vorteil vorgesehen sein,
dass das Betätigungselement an einer ersten Betätigungsschwenkachse schwenkbar mit
einem Gleitbrett-festen Abschnitt der Vordereinheit gekoppelt ist, dass das Betätigungselement
an einer zweiten Betätigungsschwenkachse schwenkbar mit einem Betätigungsglied gekoppelt
ist und dass das Betätigungsglied an einer dritten Betätigungsschwenkachse schwenkbar
mit einem Element des Hebelmechanismus, mit einem der Eingriffselemente oder mit dem
Spannelement verbunden ist, wobei bei einer Bewegung des Betätigungselements zwischen
der Eingriffsstellung und der Öff'nungsstellung die zweite Betätigungsschwenkachse
eine Totstellung passiert, in der sie eine Verbindungslinie zwischen der ersten Betätigungsschwenkachse
und der dritten Betätigungsschwenkachse schneidet. Durch eine solche Anordnung kann
die durch die Spanneinrichtung erzeugte elastische Kraft nicht nur für die Vorspannung
der Eingriffsabschnitte sondern auch für die zuverlässige Arretierung des Betätigungselements
genutzt werden, und zwar sowohl in der Öffnungsstellung als auch in der Eingriffsstellung.
In beiden Stellungen ist das Betätigungselement durch die Kraft der Spanneinrichtung
sicher gehalten, wobei die Richtung der Kraftwirkung (zur Öffnungsstellung hin oder
zur Eingriffsstellung hin) in der Totstellung umgekehrt wird.
[0025] Nach einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Gleitbrettbindung
bereit, umfassend eine Vordereinheit der oben beschriebenen, erfindungsgemäßen Art,
d.h. eine Vordereinheit nach einem der beigefügten Ansprüche, sowie eine Ferseneinheit,
welche dafür eingerichtet ist, einen Fersenabschnitt des Gleitbrettschuhs in Eingriff
zu nehmen. Die Ferseneinheit ist dabei verstellbar zwischen einer Abfahrtsstellung,
in welcher sie in an sich bekannter Weise einen Fersenabschnitt des Gleitbrettschuhs
am Gleitbrett fixiert, und einer Tourenstellung, in welcher die Ferseneinheit den
Fersenabschnitt des Gleitbrettschuhs freigibt, so dass der Gleitbrettschuh vom Gleitbrett
abheben kann und um die Querachse des Tourenbindungssystems der Vordereinheit schwenkbar
gehalten ist, um ein Gehen am Berg zu ermöglichen. In der Tourenstellung kann die
Ferseneinheit ferner eine Steighilfe bereitstellen, auf welcher sich der zum Gleitbrett
hin verschwenkende Fersenabschnitt des Gleitbrettschuhs abstützen kann, so dass der
Schuh in einer gewünschten Lage relativ zum Gleitbrett unterstützt werden kann. Durch
eine solche Steighilfe, welche eine oder mehrere wählbare Höhen über dem Gleitbrett
aufweisen kann, kann eine erhöhte Positionierung des Tourenbindungssystems der Vordereinheit
oberhalb des Abfahrtsbindungssystems der Vordereinheit ausgeglichen werden oder/und
in an sich bekannter Weise eine Hangneigung ausgeglichen werden, so dass der Gleitbrettschuh
beim Gehen am Berg in etwa in horizontaler Position abgestützt werden kann.
[0026] Die Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer Vordereinheit gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung in einer Eingriffsstellung,
- Figur 2
- eine Draufsicht der in Figur 1 gezeigten Vordereinheit,
- Figur 3
- eine perspektivische Funktionsansicht der in Figur 1 gezeigten Vordereinheit,
- Figuren 4 bis 6
- eine perspektivische Ansicht, eine Draufsicht bzw. eine perspektivische Funktionsansicht
der Vordereinheit des ersten Ausführungsbeispiels, jedoch in einer Öffnungsstellung,
und
- Figur 7
- eine schematische Schnittansicht einer Vordereinheit gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung in einer zur Gleitbrettebene parallelen Schnittebene.
[0027] Anzumerken ist an dieser Stelle, dass im Rahmen der vorliegenden Offenbarung unter
einem Gleitbrett alle Arten von Skiern, Snowboards oder Splitboards (in Längsrichtung
teilbare Snowboards) sowie andere brettartige Mittel zur Ankopplung an einem Schuh
und zur Fortbewegung auf Schnee und Eis zu verstehen sind.
[0028] Eine in Figuren 1 bis 6 allgemein mit 10 bezeichnete Vordereinheit gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel der Erfindung umfasst Abfahrtseingriffsmittel eines Abfahrtsbindungssystems
12 zum Fixieren eines vorderen Sohlenabschnitts 13 eines Skischuhs 16 in einer Abfahrtsstellung
sowie Toureneingriffsmittel eines Tourenbindungssystems 14 zur schwenkbaren Lagerung
des Skischuhs 16 um eine zur einer Gleitbrettlängsachse L quer verlaufende Querachse
Q.
[0029] Das Abfahrtsbindungssystem 12 weist in an sich bekannter Weise linke und rechte Kontaktrollen
18L, 18R, im Ausführungsbeispiel zwei linke Kontaktrollen 18L und zwei rechte Kontaktrollen
18R, auf, welche für die Anlage an einem vorderen linken Sohlenabschnitt 20L bzw.
vorderen rechten Sohlenabschnitt 20R des Skischuhs 16 eingerichtet sind und vorzugsweise
um vertikale Drehachsen drehbar angeordnet sind.
[0030] Die mindestens eine linke Kontaktrolle 18L ist an einem linken Eingriffselement 22L
getragen und die mindestens eine rechte Kontaktrolle 18R ist an einem rechten Eingriffselement
22R getragen. Die Eingriffselemente 22L, 22R können an einem am Gleitbrett (nicht
dargestellt) zu befestigenden Basisteil 24 der Vordereinheit 10, insbesondere an Lagerabschnitten
23L, 23R um in Z-Richtung verlaufende Schwenkachsen S
1, S
2, schwenkbar am Basisteil 24, angebracht sein. Das Basisteil 24 umfasst Befestigungsabschnitte,
hier Befestigungslöcher 26 für Befestigungsschrauben 28, so dass das Basisteil 24
auf einem Gleitbrett befestigt werden kann. Die Befestigungsabschnitte des Basisteils
24 definieren damit eine Gleitbrettebene sowie die Gleitbrettlängsachse L. Eine X-Richtung
der Vordereinheit 10 weist entlang der Gleitbrettlängsachse L, eine Z-Richtung weist
orthogonal zur Gleitbrettebene nach oben und eine Y-Richtung weist orthogonal zur
X-Richtung und zur Z-Richtung, d.h. in seitlicher Richtung. Im Rahmen der vorliegenden
Offenbarung beziehen sich Angaben wie "oben", "unten", "vorn", "hinten" und "seitlich"
oder dergleichen auf dieses Koordinatensystem, unter der Maßgabe, dass die Vordereinheit
10 betriebsbereit auf einem Gleitbrett montiert ist und ein Nutzer mit einem Gleitbrettschuh
16, wie in Figur 3 dargestellt, an der Vordereinheit 10 angekoppelt ist und mit seinem
Gleitbrett auf einem horizontalen Untergrund steht.
[0031] Jedes der Eingriffselemente 22L, 22R weist ferner einen Sohlenhaltevorsprung 30L,
30R auf, welche jeweils oberhalb der Kontaktrollen 18L, 18R angeordnet sind und gegenüber
den Kontaktrollen 18L, 18R in einer Richtung zum Skischuh 16 hin bzw. in Rückwärtsrichtung
vorstehen, so dass sie in an sich bekannter Weise den vorstehenden vorderen Sohlenabschnitt
13 des Skischuhs 16 übergreifen und niederhalten können. Im Ausführungsbeispiel sind
die Sohlenhaltevorsprünge 30L, 30R durch hintere Kanten eines linken Plattenabschnitts
32L des linken Eingriffselements 22L bzw. eines rechten Plattenabschnitts 32R des
rechten Eingriffselements 22R gebildet und eine Anlagebereich für den Sohlenabschnitt
13 befindet sich insbesondere an der Unterseite der Plattenabschnitte 32L, 32R, die
dem Gleitbrett zugewandt ist.
[0032] An dem linken Eingriffselement 22L ist ferner ein linker Lagerabschnitt 34L des Tourenbindungssystems
14 angeordnet und am rechten Eingriffselement 22R ist gleichermaßen ein rechter Lagerabschnitt
34R des Tourenbindungssystems 14 angeordnet. Insbesondere sind die Lagerabschnitte
34L, 34R jeweils an nach oben ragenden Vorsprüngen der Eingriffselemente 22L bzw.
22R angeordnet. Die Vorsprünge können dabei integral mit den Eingriffselementen 22L,
22R verbunden sein, so dass die Eingriffselemente 22L, 22R jeweils im Wesentlichen
als einstückige Körper hergestellt werden können. Die Vorsprünge sind vorzugsweise
an hinteren und seitlich äußeren Randbereichen der Eingriffselemente 22L, 22R angeordnet,
so dass sie einen ausreichend großen Abstand voneinander haben, um zwischen sich den
Skischuh 16 aufzunehmen.
[0033] Die Lagerabschnitte 34L, 34R weisen im Ausführungsbeispiel jeweils einen Lagerzapfen
36L bzw. 36R auf, wobei jeder Lagerzapfen 36L, 36R zu seinem freien Ende hin vorzugsweise
konisch spitz zuläuft. Die Lagerzapfen 36L, 36R weisen im Wesentlichen aufeinander
zu und definieren eine gemeinsame Lagerachse entlang der Querrichtung Q, an welcher
der Skischuh 16 schwenkbar gelagert werden kann.
[0034] Die Vordereinheit 10 umfasst ferner eine Spanneinrichtung, welche eine elastische
Kraft zum Vorspannen der Eingriffselemente 22L, 22R in Eingriffsrichtung, d.h. zum
Skischuh 16 hin, erzeugt. Nachfolgend wird eine vorteilhafte Variante für eine solche
Spanneinrichtung unter Bezugnahme auf die Figuren 4 bis 6 näher erläutert.
[0035] Die Spanneinrichtung des ersten Ausführungsbeispiels, umfasst ein Federmittel 37,
vorzugsweise eine Spiralfeder, welche sich einerseits an einem mit dem Basiskörper
24 fest verbundenen Federlager 38 und andererseits an einem zum Basiskörper 24 verschiebbar
gehaltenen Spannelement 40 abgestützt ist. Das Spannelement umfasst dabei vorzugsweise
einen Stababschnitt 42 und einen am Ende des Stababschnitts 42 befestigten oder ausgebildeten
Kopfabschnitt 44. Der Stababschnitt 42 ist vorzugsweise durch eine Aussparung (nicht
dargestellt) des Federlagers 38 durch das Federlager 38 hindurch geführt, so dass
sich das Spannelement 40 entlang der Achse des Stababschnitts 42 verschieben kann.
An einem dem Kopfabschnitt 44 abgewandten Ende trägt der Stababschnitt 42 vorzugsweise
einen Federanschlag 46, an welchem sich das Federmittel 37 abstützt. Der Federanschlag
46 kann besonders bevorzugt in seiner Position am Stababschnitt 42 einstellbar sein,
z.B. ein Innengewinde aufweisen, welches mit einem Außengewinde des Stababschnitts
42 in Eingriff ist, so dass durch Drehen des Federanschlags 46 eine Vorspannung des
Federmittels 37 einstellbar ist. Ferner ist in den Figuren zu erkennen, dass der Stababschnitt
42 das Federmittel 37 in axialer Richtung durchsetzen kann. Durchläuft der Stababschnitt
42 dann sowohl das Federmittel 37 als auch das Federlager 38, so kann sich das Federmittel
37 an dem Federlager 38 beispielsweise an einem inneren, ringförmigen Absatz einer
Stufenbohrung im Federlager 38 abstützen oder in einer Ringnut des Federlagers 38
gehalten sein.
[0036] Das Federmittel 37 weist lineare Bewegungscharakteristik auf, d.h., das vom Federmittel
37 beaufschlagte Spannelement 40 bewegt sich im Wesentlichen in linearer Richtung
vor und zurück. Die Umwandlung zwischen dieser Verschiebungsbewegung und den Schwenkbewegungen
der Eingriffselemente 22L, 22R erfolgt durch die Verwendung eines Hebelmechanismus,
welcher nach dem Prinzip eines Watt-Gestänges arbeitet. Der Hebelmechanismus umfasst
ein Gelenkelement 48, an welchem das linke Eingriffselement 22L um eine Schwenkachse
S
4 schwenkbar gelagert ist, das rechte Eingriffselement 22R um eine Schwenkachse S
5 schwenkbar gelagert ist und das Spannelement 40, insbesondere der Kopfabschnitt 44
des Spannelements 40, um eine Schwenkachse S
6 schwenkbar gelagert ist. Die Schwenkachsen S
4, S
5 und S
6 sind voneinander verschieden, verlaufen parallel zueinander und liegen vorzugsweise
im Wesentlichen in einer gemeinsamen Ebene. Mit anderen Worten sind ein Schwenklager
50 (Schwenkpunkt), an welchem das linke Eingriffselement 22L am Gelenkelement 48 gelagert
ist, ein Schwenklager 52 (Schwenkpunkt), an welchem das Spannelement 40 am Gelenkelement
48 gelagert ist, und ein Schwenklager 54 (Schwenkpunkt), an welchem das rechte Eingriffselement
22R am Gelenkelement 48 gelagert ist, an dem Gelenkelement 48 in einer Reihe nebeneinander
angeordnet, wobei das Schwenklager 52 für das Spannelement 40 zwischen den beiden
anderen Schwenklagern 50, 54, insbesondere gerade in der Mitte zwischen den Schwenklagern
50, 54, angeordnet ist. Vorzugsweise verlaufen die drei Schwenkachsen S
4, S
5 und S
6 in Z-Richtung.
[0037] Das Gelenkelement 48 kann zwei parallel zueinander verlaufende Plattenabschnitte
56, 58 aufweisen, um die Kopplungsvorsprünge 49L, 49R der Eingriffselemente 22L, 22R
zwischen sich aufzunehmen, so dass insbesondere Lagerachsen (nur eine Lagerachse 60
des rechten Eingriffselements 22R ist in den Figuren dargestellt) der Eingriffselemente
22L, 22R stabil auf beiden Seiten in den Plattenabschnitten 56, 58 gelagert bzw. gehalten
sein können. Im Ausführungsbeispiel ist ferner der Kopfabschnitt 44 gabelartig ausgebildet
und umfasst zwei parallel zueinander verlaufende Plattenabschnitte 62, 64, zwischen
denen das Gelenkelement 48 aufgenommen sein kann und am Schwenkpunkt 52 schwenkbar
gelagert sein kann. Der gabelartige Kopfabschnitt 44 umgreift somit das Gelenkelement
48, wodurch eine stabile Lagerung am zweiten Schwenkpunkt 52, insbesondere unter Vermeidung
einer einseitigen Lagerung, ermöglicht wird.
[0038] Die Vordereinheit 10 des illustrierten Ausführungsbeispiels umfasst ferner einen
Betätigungsmechanismus 66 zur Verstellung der Vordereinheit 10 zwischen einer Öffnungsstellung
und einer Eingriffsstellung. Der Betätigungsmechanismus 66 umfasst ein manuell bedienbares
Betätigungselement 68 in Form eines Hebels, welcher um eine Schwenkachse S
7 schwenkbar am Basiskörper 24 oder einem fest mit dem Basiskörper 24 verbundenen Teil
gelagert ist. Im Ausführungsbeispiel ist das Betätigungselement 68 am Federlager 38
angelenkt und die Schwenkachse S
7 verläuft vorzugsweise in Y-Richtung. Das Betätigungselement 68 wirkt direkt oder
indirekt auf bewegliche Teile der Vordereinheit 10 ein, so dass entsprechend der Bewegung
des Betätigungselements 68 die Eingriffselemente 22L, 22R aufeinander zu oder voneinander
weg bewegt werden. Insbesondere ist das Betätigungselement 68 an einer Schwenkachse
S
8 schwenkbar mit einem Betätigungsglied 70 verbunden, welches wiederum um eine Schwenkachse
S
9 schwenkbar mit dem Spannelement 40, hier insbesondere mit dem Kopfabschnitt 44, verbunden
ist. Dabei liegt die Schwenkachse S
8 zwischen der Schwenkachse S
7 und der Schwenkachse S
9 und kann in Abhängigkeit von der Stellung des Betätigungselements 68 eine Totpunktlage
(Totstellung) durchlaufen, in welcher die Schwenkachse S
8 gerade auf einer Verbindungslinie zwischen den Schwenkachsen S
7 und S
9 liegt, d.h. insbesondere alle drei Schwenkachsen S
7, S
8 und S
9 in einer gemeinsamen Ebene angeordnet sind. Die Totpunktlage ist eine labile Lage,
so dass außerhalb dieser Totpunktlage die Schwenkachse S
8 aufgrund der Kraft des Federmittels 37 von der Totpunktlage weg gedrängt wird. Das
Betätigungselement 68 kann somit beiderseits der Totpunktlage in zwei unterschiedliche
stabile Positionen bewegt und kraft des Federmittels 37 dort arretiert werden.
[0039] Nachfolgend wird eine Funktions- und Betriebsweise der Vordereinheit 10 gemäß dem
Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
[0040] Figuren 1 bis 3 zeigen eine Eingriffsstellung der Vordereinheit 10, in welcher die
Eingriffselemente 22L, 22R soweit aufeinander zubewegt sind, dass ein Skischuh 16
im Eingriff des Abfahrtsbindungssystems 12 oder des Tourenbindungssystems 14 gehalten
werden kann. Figuren 4 bis 6 zeigen dagegen einen Öffnungszustand der Vordereinheit
10, in welcher die Eingriffselemente 22L, 22R soweit voneinander weg geschwenkt sind,
dass insbesondere ein zuvor am Tourenbindungssystem 14 angekoppelter Skischuh 16 nun
aus dem Eingriff mit den beiden Lagerabschnitten 34L, 34R gelöst werden kann. In dieser
Stellung befindet sich die Vordereinheit 10 insbesondere auch vor dem Einsteigen in
das Tourenbindungssystem 14.
[0041] Die Verstellung zwischen Eingriffsstellung und Öffnungsstellung, insbesondere zum
Ein- und Aussteigen in das bzw. aus dem Tourenbindungssystem 14, kann durch manuelle
Bedienung des Betätigungselements 68 erfolgen (manuelles Öffnen und Schließen der
Vordereinheit 10). Dazu kann im Ausführungsbeispiel das Betätigungselement 68 aus
der in Figuren 1 bis 3 gezeigten Position angehoben werden, wodurch über die Bewegung
des Betätigungsglieds 70 der Kopfabschnitt 44 des Spannelements 40 zum Schuh hin gedrängt
wird. Bei dieser Bewegung wird das Federmittel 37 komprimiert, so dass der Bedienung
des Betätigungselements 68 bis zum Erreichen der Totpunktlage der Schwenkachse S
8 die Kraft des Federmittels 37 entgegenwirkt. Die Verschiebung des Spannelements 40
verschiebt das daran gehaltene Gelenkelement 48 und verschwenkt die am Gelenkelement
48 angekoppelten Eingriffselemente 22L, 22R derart, dass sich die Lagerabschnitte
34L, 34R voneinander entfernen. Nach Durchlaufen der Totpunktlage bewegt sich das
Spannelement 40 wieder ein Stück weit in entgegengesetzter Richtung, d.h. vom Schuh
16 weg, wobei diese Bewegung der Kraftwirkungsrichtung des Federmittels 37 entspricht,
so dass das Betätigungselement 68 durch die Kraft des Federmittels 37 ebenfalls weiter
bewegt wird, bis es durch einen Anschlag gestoppt wird (Offnungsstellung). Im Ausführungsbeispiel
ist der Anschlag zwischen dem Betätigungselement 68 und dem Betätigungsglied 70 vorgesehen,
d.h. ein Schwenkwinkel zwischen Betätigungselement 68 und Betätigungsglied 70 ist
durch Anlage der beiden Teile einseitig begrenzt. Der Anschlag ist dabei so gewählt,
dass trotz der geringfügigen Rückbewegung des Spannelements 40 der Abstand zwischen
den Lagerabschnitten 34L, 34R der Eingriffselemente 22L, 22R noch immer ausreichend
groß ist, um den Schuh 16 freizugeben bzw. ein Einsetzen des Schuhs 16 zwischen den
Lagerabschnitten 34L, 34R zu erlauben.
[0042] Zur Verstellung der Vordereinheit 10 von der Öffnungsstellung in die Eingriffsstellung
kann das Betätigungselement 68 in entgegengesetzter Richtung bewegt werden, so dass
es im Ausführungsbeispiel nach unten zum Gleitbrett hin (vom Skischuh 16 weg) verschwenkt
wird. Nach Durchlaufen der Totstellung wirkt das Federmittel 37 wiederum in Sinne
einer Unterstützung dieser Schwenkbewegung und drängt das Betätigungselement 68 weiter
in Richtung Eingriffsstellung, bis es an einem geeigneten Anschlag, hier beispielsweise
am Spannelement 40, gestoppt wird. Durch die Kraft des Federmittels 37 wird das Betätigungselement
68 dann sicher gegen diesen Anschlag gedrückt und somit ist die Eingriffsstellung
arretiert.
[0043] Während der oben genannten Verstellung der Vordereinheit 10 erfolgt die Kraftübertragung
im Wesentlichen nur an Drehlagerabschnitten, d.h. insbesondere an den Schwenkachsen
S
4 bis S
9. Durch die besondere Bewegungsgeometrie der Elemente, welche nach dem Vorbild eines
Watt-Gestänges angeordnet sind, wird die Schwenkbewegung der Eingriffshebel 32L, 32R
zwangsläufig in eine im Wesentlichen lineare Verschiebungsbewegung des Spannelements
40 umgesetzt, ohne dass hierzu eine besondere Linearführung oder dergleichen notwendig
wäre. Insbesondere durchsetzt zwar das Spannelement 40 das Federlager 38; an dieser
Stelle ist jedoch vorzugsweise keinerlei Führung oder Eingriff vorgesehen. Der Stababschnitt
42 kann das Federlager 38 insbesondere mit großem Spiel und während des gesamten Betriebs
quasi berührungsfrei durchsetzen. Die Gefahr einer Verkantung eines linear beweglichen
Elements in einer Führung und das Auftreten von Reibungsverlusten können somit vermieden
werden.
[0044] Durch die oben beschriebene Anordnung gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung
sind die Eingriffselemente 22L, 22R in der Eingriffsstellung durch die Kraft des Federmittels
37 gegeneinander vorgespannt, um den Schuh 16 sicher in Eingriff zu halten, und zwar
entweder im Abfahrtsbindungssystem 12 oder im Tourenbindungssystem 14. Dies bedeutete
jedoch andererseits, dass bei Überwindung einer vorbestimmten Auslösekraft, die vom
Schuh 16, z.B. während eines Sturzes, auf die Eingriffselemente 22L, 22R ausgeübt
wird, das heißt auf die Kontaktrollen 18L, 18R des Abfahrtsbindungssystems 12 oder
die Lagerabschnitte 34L, 34R des Tourenbindungssystems 14, die Eingriffselemente 22L,
22R nachgeben und gegen die Kraft des Federmittels 37 voneinander weg gedrängt werden
können. Der Schuh 16 kann dann aus der Vordereinheit 10 auslösen, um Verletzungen
des Sportlers zu verhindern. Die Auslösekraft und die Auslösecharakteristiken können
durch Einstellung der Vorspannung des Federmittels 37, insbesondere durch Verstellen
des Federanschlags 46, beeinflusst werden.
[0045] Figur 7 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Gegenüber
dem ersten Ausführungsbeispiel werden im zweiten Ausführungsbeispiel gleiche oder
entsprechende Bauteile mit um 100 erhöhten Bezugszeichen bezeichnet. Im folgenden
wird nur auf die Unterschiede zum ersten Ausführungsbeispiel näher eingegangen, während
im übrigen ausdrücklich auf die Beschreibung des ersten Ausführungsbeispiels verwiesen
wird.
[0046] Illustriert ist in Figur 7 eine Schnittansicht parallel zur Gleitbrettebene für eine
Vordereinheit 110 des zweiten Ausführungsbeispiels, welche ein linkes Eingriffselement
122L und ein rechtes Eingriffselement 122R aufweist, die schwenkbar an einem Basisteil
124 gelagert sind und in der in Bezug auf das erste Ausführungsbeispiel ausführlich
erläuterten Art erste Eingriffsmittel eines Abfahrtsbindungssystems und zweite Eingriffsmittel
eines Tourenbindungssystems zum Halten eines Skischuhs 116 in einer Abfahrtsstellung
bzw. einer Tourenstellung umfassen. Angedeutet sind in Figur 7 schematisch Kontaktrollen
118L bzw. 118R der ersten Eingriffsmittel.
[0047] Das zweite Ausführungsbeispiel unterscheidet sich vom ersten Ausführungsbeispiel
in der Konfiguration der Spanneinrichtung 134, mittels welcher die Eingriffselemente
122L, 122R in die Eingriffsstellung vorgespannt sind. Die Spanneinrichtung 134 umfasst
ein Federelement 137 mit linearer Bewegungscharakteristik, insbesondere eine Spiralfeder,
welche sich einerseits an einem betriebsmäßig Gleitbrett-festen Federlager 138 und
andererseits an einem entlang der Gleitbrettlängsachse L verschiebbar geführten Spannelement
140 abstützt. Das Spannelement 140 kann eine zentrale Durchgangsöffnung des Federlagers
138 axial durchsetzen und ferner auch durch das Federelement 137 hindurch geführt
sein. Ein Kopfabschnitt 144 des Spannelements 140 kann einen linken Anlageabschnitt
178L und einen rechten Anlageabschnitt 178R aufweisen, an welchen jeweils ein Gegenanlageabschnitt
180L, 180R des linken bzw. rechten Eingriffselements 122L, 122R anliegt. Bei einer
Schwenkbewegung der Eingriffselemente 122L, 122R zwischen Öffnungsstellung und Eingriffsstellung
gleiten die Anlageabschnitte 178L, 178R an den zugeordneten Gegenanlageabschnitten
180L, 180R ab, wodurch die Schwenkbewegung der Eingriffselemente 122L, 122R und die
Verschiebungsbewegung des Spannelements 140 unmittelbar ineinander umgesetzt werden.
An den Anlageabschnitten 178L, 178R bzw. Gegenanlageabschnitten 180L, 180R findet
dabei eine Nockenübertragung statt, wobei die aneinander anliegenden Abschnitte aneinander
abgleiten.
[0048] In Figur 7 wirkt die Kraft des Federelements 137 derart, dass das Spannelement 140
nach vorn gedrängt wird und somit das linke Eingriffselement 122L gegen den Uhrzeigersinn
und das rechte Eingriffselement 122R mit dem Uhrzeigersinn vorgespannt sind. Dementsprechend
bewirkt die Kraft des Federelements 137, dass die Kontaktrollen 118L, 118R zueinander
hin gedrängt werden und auf diese Weise gegen den vorderen Sohlenabschnitt des Skischuhs
116 gedrückt werden. Die Eingriffselemente 122L, 122R geben somit bei entsprechend
hoher Belastung des Skischuhs 116 in seitlicher Richtung gegen die Kraft des Federelements
137 nach, um den Skischuh 116 im Falle eines Sturzes auszulösen.
[0049] Die Vordereinheit des zweiten Ausführungsbeispiels kann ferner einen Betätigungsmechanismus
166 zum Verstellen der Vordereinheit 110 zwischen Öffnungsstellung und Eingriffsstellung
aufweisen, der nach dem gleichen konstruktiven Prinzip ausgebildet ist, wie der Betätigungsmechanismus
66 des ersten Ausführungsbeispiels. Insbesondere kann der Betätigungsmechanismus 166
ein manuell bedienbares Betätigungselement 168 in Form eines Hebels umfassen, welcher
um eine in Y-Richtung verlaufende Schwenkachse S
7 schwenkbar am Basiskörper 124 oder an einem fest mit dem Basiskörper 124 verbundenen
Teil gelagert ist. Vorzugsweise ist das Betätigungselement 168 ferner an einer in
Y-Richtung verlaufenden Schwenkachse S
8 schwenkbar mit mindestens einem Betätigungsglied 170 verbunden, welches wiederum
um eine in Y-Richtung verlaufende Schwenkachse S
9 schwenkbar mit dem Spannelement 140, hier insbesondere mit dem Kopfabschnitt 144,
verbunden ist. Die Schwenkachse S
8 liegt dabei wiederum zwischen den Schwenkachsen S
7 und S
9 und kann in Abhängigkeit von der Stellung des Betätigungselements 168 eine Totpunktlage
(Totstellung) durchlaufen, in welcher die Schwenkachse S
8 gerade auf einer Verbindungslinie zwischen den Schwenkachsen S
7 und S
9 liegt, d.h. insbesondere alle drei Schwenkachsen S
7, S
8 und S
9 in einer gemeinsamen Ebene angeordnet sind. Auf diese Weise kann das Betätigungselement
168, in der selben Weise wie vorstehend für das erste Ausführungsbeispiel beschrieben,
beiderseits der Totpunktlage in zwei stabile Stellungen verschwenkt werden und dabei
über das Spannelement 140 die Eingriffselemente 122L, 122R zwischen Eingriffsstellung
und Öffnungsstellung bewegen. Die Arretierung des Betätigungsmechanismus 166 erfolgt
wiederum durch die Spannkraft des Federelements 137, welches das Betätigungselement
168 von der Totpunktlage weg drängt.
[0050] Nachzutragen ist, dass in den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen insbesondere
die kraftübertragenden Lager der Vordereinheit an den Drehachsen S
1, S
2, S
4 bis S
9 grundsätzlich durch alle dem Fachmann bekannten Typen von Drehlagern realisiert werden
können. Vorzugsweise werden Zylinderlager eingesetzt, die eine Drehung um nur eine
Drehachse erlauben. Solche Lager können kostengünstig und verschleißfest als Stiftlager
ausgebildet sein, bei welchen ein mit einer entsprechenden Beschichtung oder Schmierung
an seiner Zylinderaußenfläche versehener Lagerstift in einer passenden Lagerbohrung
drehbar gelagert ist.
1. Vordereinheit (10; 110) für eine Gleitbrettbindung, umfassend
erste Eingriffsmittel eines ersten Bindungssystems (12) zum Fixieren eines vorderen
Sohlenabschnitts (13) eines Gleitbrettschuhs (16; 116) in einer Abfahrtsstellung,
gekennzeichnet durch
zweite Eingriffsmittel eines zweiten Bindungssystems (14), wobei die zweiten Eingriffsmittel
von den ersten Eingriffsmitteln separate Lagermittel (34L, 34R) zur schwenkbaren Lagerung
eines Gleitbrettschuhs (16; 116) um eine quer zur Gleitbrettlängsachse (L) verlaufende
Achse (Q) aufweisen.
2. Vordereinheit (10; 110) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Eingriffsmittel einen Sohlenhaltevorsprung (30L, 30R) umfassen, welcher
dafür eingerichtet ist, einen vorderen, vorstehenden Abschnitt (13) einer Sohle eines
Gleitbrettschuhs (16; 116) zu übergreifen.
3. Vordereinheit (10; 110) nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Eingriffsmittel schwenkbar an einem gleitbrettfesten Basisteil (24; 124)
der Vordereinheit (10; 110) gehalten sind und durch eine Spanneinrichtung in eine
Eingriffsstellung vorgespannt sind.
4. Vordereinheit (10; 110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Eingriffsmittel Sohlenseitenanlageabschnitte (18L, 18R; 118L, 118R) umfassen,
welche dafür eingerichtet sind, gegenüberliegende vordere, seitliche Abschnitte einer
Sohle (13) eines Gleitbrettschuhs (16; 116) zu kontaktieren, um den Gleitbrettschuh
(16; 116) seitlich zu fixieren.
5. Vordereinheit (10; 110) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass jeder der Sohlenseitenanlageabschnitte (18L, 18R; 118L, 118R) jeweils an einem Eingriffselement
(22L, 22R; 122L, 122R) ausgebildet ist, welches schwenkbar an einem gleitbrettfesten
Basisteil (24; 124) der Vordereinheit (10; 110) gehalten ist, wobei die Eingriffselemente
(22L, 22R; 122L, 122R) durch eine Spanneinrichtung in eine Eingriffsstellung vorgespannt
sind.
6. Vordereinheit (10; 110) nach Anspruch 4 oder Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Sohlenseitenanlageabschnitte (18L, 18R; 118L, 118R) jeweils mindestens eine Kontaktrolle
zur Kontaktierung der Sohle (13) des Gleitbrettschuhs (16; 116) aufweisen.
7. Vordereinheit (10; 110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagermittel der zweiten Eingriffsmittel einen linken Lagerabschnitt (34L) und
einen rechten Lagerabschnitt (34R) umfassen, welche dafür eingerichtet sind, einen
zugeordneten linken Gegenlagerabschnitt und einen zugeordneten rechten Gegenlagerabschnitt
eines Gleitbrettschuhs (16; 116) in Eingriff zu nehmen, um den Gleitbrettschuh (16;
116) um die quer zur Gleitbrettlängsachse verlaufende Achse (Q) schwenkbar zu lagern,
wobei die Lagerabschnitte (34L, 34R) einen Lagerzapfen (36L, 36R) oder eine Lagervertiefung
aufweisen.
8. Vordereinheit (10; 110) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der linke Lagerabschnitt (34L) an einem linken Vorsprung vorgesehen ist und der rechte
Lagerabschnitt (34R) an einem rechten Vorsprung vorgesehen ist, wobei der linke und
der rechte Vorsprung von den ersten Eingriffsmitteln (30L, 30R) ausgehend nach oben
ragen.
9. Vordereinheit (10; 110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Eingriffsmittel schwenkbar an einem gleitbrettfesten Basisteil (24; 124)
der Vordereinheit (10; 110) gehalten sind und durch eine Spanneinrichtung in eine
Eingriffsstellung vorgespannt sind.
10. Vordereinheit (10; 110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der linke Lagerabschnitt (34L) an einem linken Eingriffselement (22L; 122R) vorgesehen
ist und dass der rechte Lagerabschnitt (34R) an einem rechten Eingriffselement (22R;
122R) vorgesehen ist, wobei das linke Eingriffselement (22L; 122L) und das rechte
Eingriffselement (22R; 122R) schwenkbar an einem gleitbrettfesten Basisteil (24; 124)
der Vordereinheit (10; 110) gehalten sind und durch eine Spanneinrichtung in eine
Eingriffsstellung vorgespannt sind.
11. Vordereinheit (10; 110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die ersten Eingriffsmittel einen linken und einen rechten Sohlenseitenanlageabschnitt
(18L, 18R; 118L, 118R) umfassen, welche dafür eingerichtet sind, gegenüberliegende
vordere, linke und rechte Abschnitte einer Sohle (13) eines Gleitbrettschuhs (16;
116) zu kontaktieren, um den Gleitbrettschuh (16; 116) seitlich zu fixieren,
dass die Lagermittel der zweiten Eingriffsmittel einen linken Lagerabschnitt (34L) und
einen rechten Lagerabschnitt (34R) umfassen, welche dafür eingerichtet sind, einen
zugeordneten linken Gegenlagerabschnitt und einen zugeordneten rechten Gegenlagerabschnitt
eines Gleitbrettschuhs (16; 116) in Eingriff zu nehmen, um den Gleitbrettschuh (16;
116) um die quer zur Gleitbrettlängsachse (L) verlaufende Achse (Q) schwenkbar zu
lagern, wobei die Lagerabschnitte (34L, 34R) einen Lagerzapfen (36L, 36R) oder eine
Lagervertiefung aufweisen,
dass der linke Sohlenseitenanlageabschnitt (18L; 118L) und der linke Lagerabschnitt (34L)
an einem gemeinsamen linken Eingriffselement (22L; 122L) vorgesehen sind, welches
schwenkbar an einem gleitbrettfesten Basisteil (24; 124) der Vordereinheit (10; 110)
gehalten ist,
dass der rechte Sohlenseitenanlageabschnitt (18R; 118R) und der rechte Lagerabschnitt
(34R) an einem gemeinsamen rechten Eingriffselement (22R; 122R) vorgesehen sind, welches
schwenkbar an dem Basisteil (24; 124) gehalten ist, und
dass die Eingriffselemente (22L, 22R; 122L, 122R) durch eine Spanneinrichtung in eine
Eingriffsstellung vorgespannt sind.
12. Vordereinheit (10; 110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Eingriffsmittel oberhalb der ersten Eingriffsmittel angeordnet sind.
13. Vordereinheit (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Eingriffsmittel oder/und die zweiten Eingriffsmittel zwei schwenkbare
Eingriffselemente (22L, 22R) umfassen, welche durch eine Spanneinrichtung in Eingriffsstellung
vorgespannt sind, wobei die Spanneinrichtung ein verschiebbar gehaltenes Spannelement
(40) aufweist, wobei die Umwandlung zwischen den Schwenkbewegungen der Eingriffselemente
(22L, 22R) und der Verschiebungsbewegung des Spannelements (40) durch einen Hebelmechanismus
erfolgt, welcher umfasst:
- zwei sich entsprechend den Eingriffselementen (22L, 22R) verschwenkende Hebel,
- einen sich entsprechend dem Spannelement (40) verschiebenden Verschiebungsabschnitt
und
- ein Gelenkelement (48), welches einen ersten und einen zweiten Schwenkpunkt (50,
54) aufweist, an welchen es schwenkbar mit den Hebeln verbunden ist, und welches einen
zwischen dem ersten und dem zweiten Schwenkpunkt (50, 54) liegenden dritten Schwenkpunkt
(52) aufweist, an welchem es schwenkbar mit dem Verschiebungsabschnitt verbunden ist.
14. Vordereinheit (10) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Hebel des Hebelmechanismus durch die Eingriffselemente (22L, 22R) gebildet
sind.
15. Vordereinheit (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch ein vom Nutzer manuell bedienbares Betätigungselement (68) zur Bewegung der ersten
Eingriffsmittel oder/und der zweiten Eingriffsmittel zwischen einer Eingriffsstellung,
in welcher die Eingriffsmittel einen Gleitbrettschuh (16) im Eingriff halten, und
einer Öffnungsstellung, in welcher die Eingriffsmittel den Gleitbrettschuh (16) freigeben.