[0001] Die Erfindung betrifft einen Datenträger, insbesondere ein Wertdokument wie etwa
eine Banknote, mit einer im infraroten Spektralbereich erkennbaren Kennzeichnung in
Form von Mustern, Buchstaben, Zahlen oder Bildern. Die Erfindung betrifft des Weiteren
ein Verfahren zum Herstellen des Datenträgers.
[0002] Ausweiskarten, wie beispielsweise Kreditkarten oder Personalausweise, werden seit
langem mittels Lasergravur personalisiert. Bei der Personalisierung durch Lasergravur
werden durch geeignete Führung eines Laserstrahls die optischen Eigenschaften des
Kartenmaterials in Gestalt einer gewünschten Kennzeichnung irreversibel verändert.
Beispielsweise ist in der Druckschrift
DE 30 48 733 A1 eine Ausweiskarte mit aufgebrachten Informationen beschrieben, die auf einer Oberfläche
unterschiedliche farbige und übereinander angeordnete Schichtbereiche aufweist, die
zumindest teilweise durch visuell erkennbare Personalisierungsdaten unterbrochen sind.
[0003] Neben Ausweiskarten sind auch andere fälschungsgefährdete Wertdokumente, wie Banknoten,
Aktien, Anleihen, Urkunden, Gutscheine, Schecks, Eintrittskarten und dergleichen,
vermehrt mit einem lasergenerierten, individualisierenden Kennzeichen, wie etwa einer
Seriennummer, versehen.
[0004] Ausgehend davon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Datenträger der eingangs
genannten Art bereitzustellen, der eine lasergenerierte individuelle Kennzeichnung
hoher Fälschungssicherheit aufweist. Insbesondere soll die Kennzeichnung wenig Platz
auf dem Datenträger beanspruchen und leicht in bestehende Designs oder Druckbilder
zu integrieren sein.
[0005] Diese Aufgabe wird durch den Datenträger und das Verfahren zum Herstellen desselben
gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Zusammenfassung der Erfindung
[0006] Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Datenträgers
mit einer im infraroten Spektralbereich erkennbaren und im sichtbaren Spektralbereich
verborgenen Kennzeichnung in Form von Mustern, Buchstaben, Zahlen oder Bildern, umfassend
die Schritte:
Bereitstellen eines Datenträgers mit einem Datenträgersubstrat, einer durch mindestens
eine Druckfarbe gebildeten, strukturierten Untergrundschicht und einer oberhalb der
Untergrundschicht aufgebrachten, eine IR-absorbierende Komponente enthaltenden, strukturierten,
drucktechnisch erzeugten Markierungsschicht, wobei sich die Farben bzw. Farbtöne der
Untergrundschicht von der Farbe bzw. dem Farbton der Markierungsschicht unterscheiden
können;
Beaufschlagen des Datenträgers mit Laserstrahlung, so dass in der Markierungsschicht
durch Abtragen der IR-absorbierenden Komponente die im infraroten Spektralbereich
erkennbare Kennzeichnung erzeugt wird und die durch die Laserbehandlung verursachte,
im sichtbaren Spektralbereich erkennbare, farbliche Veränderung der Markierungsschicht
im Kennzeichnungsbereich durch die darunter befindliche Untergrundschicht getarnt
wird.
[0007] Als Laserquelle wird bevorzugt ein Infrarotlaser im Wellenlängenbereich von 0,8 µm
bis 3 µm, insbesondere ein Nd:YAG-Laser oder ein Nd:YVO
4-Laser verwendet.
[0008] Des Weiteren wird der Infrarotlaser vorzugsweise mit einer Pulsfrequenz in einem
Bereich von 30 bis 50 kHz, einer Leistung in einem Bereich von 10 bis 300 Watt und
einer Verfahrensgeschwindigkeit in einem Bereich von 1500 bis 10000 mm/sec betrieben.
[0009] Die Markierungsschicht wird bevorzugt durch eine Stichtiefdruckschicht gebildet.
[0010] Es wird bevorzugt, dass die Untergrundschicht und die Markierungsschicht jeweils
eine hohe Flächendeckung aufweisen, insbesondere unabhängig voneinander eine Flächendeckung
in einem Bereich von 40 bis 70% aufweisen.
[0011] Weiterhin wird bevorzugt, dass die Untergrundschicht in Form eines Rasters, insbesondere
in Form eines Linienrasters, gebildet ist und die Markierungsschicht in Form von feinen
Strukturen, insbesondere in Form von Guillochen, gebildet ist.
[0012] Des Weiteren wird bevorzugt, dass die Untergrundschicht Rasterelemente einer ersten
Farbe und Rasterelemente einer zweiten Farbe aufweist und sich die erste Farbe und
die zweite Farbe jeweils von der Farbe der Markierungsschicht unterscheiden.
[0013] Die IR-absorbierende Komponente der Markierungsschicht wird bevorzugt aus der Gruppe
von Verbindungen bestehend aus Kupfer(II)-fluorid (CuF
2), Kupferhydroxidfluorid (CuFOH), Kupferhydroxid (Cu(OH)
2), Kupferphosphat (Cu
3(PO
4)
2*2H
2O), wasserfreiem Kupferphosphat (Cu
3 (PO
4)
2), den basischen Kupfer (II)-phosphaten Cu
2PO
4(OH) (Libethenit), Cu
3 (PO
4) (OH)
3 (Cometit), Cu
5(PO
4)
3(OH)
4 (Pseudomalachit), CuAl
6 (PO
4)
4 (OH)
8*5H
2O (Türkis), Kupfer(II)-pyrophosphat (Cu
2 (P
2O
7 *3H
2O), wasserfreiem Kupfer (II)-pyrophosphat (Cu
2(P
2O
7)), Kupfer(II)-metaphosphat (Cu
3 (P
3O
9)
2), Eisen (II)-fluorid (FeF
2*4H
2O), wasserfreiem Eisen(II)-fluorid (FeF
2), Eisen(II)-phosphat (Fe
3 (PO
4)
2 * 8H
2O, Vivianit), Lithiumeisen(II)-phosphat (LiFePO
4, Triphylit), Natriumeisen(II)-phosphat (NaFePO
4, Maricit), Eisen(II)-silicaten (Fe
2SiO
4, Fayalit; Fe
xMg
2-xSiO
4, Olivin), Eisen(II)-carbonat (FeCo
3, Ankerit, Siderit); Nickel (II)-phosphat (Ni
3 (PO
4)
2*8H
2O), Titan(III)-metaphosphat (Ti(P
3O
9)), Ca
2Fe(PO
4)2*4H
2O (Anapait) und MgFe (PO
4) F (Wagnerit) gewählt.
[0014] Weiterhin wird bevorzugt, dass der Datenträger ein Sicherheitspapier oder ein Wertdokument,
wie etwa eine Banknote, ist.
[0015] Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft einen Datenträger, der durch das Verfahren
gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung erhältlich ist.
Ausführliche Beschreibung der Erfindung
[0016] IR-absorbierende Druckfarben, die zur Herstellung der Markierungsschicht geeignet
sind, sind z.B. in der
EP 1 790 701 A1 beschrieben und kommerziell bei der Firma SICPA unter dem Handelsnamen SICPATALK®CBA
erhältlich. Die IR-absorbierende Kompenente ist demnach bevorzugt eine Verbindung
mit einem Übergangselement, das aus der Gruppe bestehend aus Ti, V, Cr, Mn, Fe, Co,
Ni und Cu gewählt ist. Bei dem Übergangselement kann es sich weiter bevorzugt um ein
Ion aus der Gruppe von Ionen bestehend aus Ti
3+, VO
2+, Cr
5+, Fe
2+, Ni
2+, Co
2+ und Cu
2+ handeln. Die das IR-absorbierende Übergangselemention bzw. die IR-absorbierenden
Übergangselementionen enthaltende IR-absorbierende Komponente kann insbesondere in
Form eines Glases, z.B. in Form eines phosphat- und/oder fluoridhaltigen Glases, in
dem eine Koordination des Übergangselementions bzw. der Übergangselementionen an die
Phosphat- und/oder Fluoridanionen in dem Glas vorhanden ist, vorliegen. Des Weiteren
kann es sich bei der das IR-absorbierende Übergangselemention bzw. die IR-absorbierenden
Übergangselementionen enthaltenden infrarotabsorbierenden Komponente z.B. um eine
kristalline Verbindung, die aus einem oder mehreren Kationen und einem oder mehreren
Anionen besteht, handeln. Das Anion kann dabei insbesondere aus der Gruppe bestehend
aus Phosphat (PO
43-), Hydrogenphosphat (HPO
42-), Pyrophosphat (P
2O
74-), Metaphosphat (P
3O
93-), Polyphosphat, Silicat (SiO
44-), den kondensierten Polysilicaten, Titanat (TiO
32-), den kondensierten Polytitanaten, Vanadat (VO
43-), den kondensierten Polyvanadaten, Molybdat (MoO
42-), den kondensierten Polymolybdaten, Wolframat (WO
42-), den kondensierten Polywolframaten, Fluorid (F
-), Oxid (O
2-) und Hydroxid (OH-) ausgewählt sein. Insbesondere wird bevorzugt, dass die infrarotabsorbierende
Komponente aus der Gruppe von Verbindungen bestehend aus Kupfer(II)-fluorid (CuF
2), Kupferhydroxidfluorid (CuFOH), Kupferhydroxid (Cu(OH)
2), Kupferphosphat (Cu
3(PO
4)
2*2H
2O), wasserfreiem Kupferphosphat (Cu
3 (PO
4)
2), den basischen Kupfer (II)-phosphaten Cu
2PO
4(OH) (Libethenit), Cu
3 (PO
4) (OH)
3 (Cornetit) , Cu
5(PO
4)
3(OH)
4 (Pseudomalachit), CuAl
6 (PO
4)
4 (OH)
8*5H
2O (Türkis), Kupfer(II)-pyrophosphat (Cu
2 (P
2O
7 *3H
2O), wasserfreiem Kupfer (II)-pyrophosphat (Cu
2(P
2O
7)), Kupfer(II)-metaphosphat (Cu
3 (P
3O
9)
2), Eisen (II)-fluorid (FeF
2*4H
2O), wasserfreiem Eisen(II)-fluorid (FeF
2), Eisen(II)-phosphat (Fe
3 (PO
4)
2 * 8H
2O, Vivianit), Lithiumeisen(II)-phosphat (LiFePO
4, Triphylit), Natriumeisen(II)-phosphat (NaFePO
4, Maricit), Eisen(II)-silicaten (Fe
2SiO
4, Fayalit; Fe
xMg
2-xSiO
4, Olivin), Eisen(II)-carbonat (FeCo
3, Ankerit, Siderit); Nickel (II)-phosphat (Ni
3 (PO
4)
2*8H
2O), Titan(III)-metaphosphat (Ti(P
3O
9)), Ca
2Fe(PO
4)2*4H
2O (Anapait) und MgFe (PO
4) F (Wagnerit) gewählt ist. Bei der infrarotabsorbierenden Komponente kann es sich
des Weiteren um ein IR-absorbierendes Übergangselementatom oder -ion, das an eine
Komponente des Polymerbindemittels der Druckfarbe gebunden ist, handeln. Das Polymerbindemittel
der Druckfarbe kann insbesondere spezifische Bindungsstellen für Übergangselementionen,
vorzugsweise für Cu
2+ und/oder für Fe
2+, enthalten. Bei den Bindungsstellen kann es sich insbesondere um Phosphatgruppen,
die in eine Polymerhauptkette einvernetzt oder auf eine Polymerhauptkette aufgepfropft
sind, handeln. Vorzugsweise handelt es sich bei der infrarotabsorbierenden Komponente
um einen IR-absorbierenden Komplex eines Übergangselementatoms oder -ions und einer
in dem Polymer enthaltenen Bindungsstelle, vorzugsweise einen in dem Bindemittel gelösten
organischen Thiohamstoff-Kupfer(II)-Komplex.
[0017] Die IR-absorbierenden Druckfarben, die zur Herstellung der Markierungsschicht geeignet
sind, können darüber hinaus zumindest ein Buntpigment enthalten.
[0018] Die Laserbeaufschlagung der Markierungsschicht mithilfe eines Infrarotlasers führt
zur Ablation bzw. Entfernung der IR-absorbierenden Komponente und gegebenenfalls zur
Ablation eines Teils des Bindemittels und der Buntpigmente. Der mit Laserbestrahlung
behandelte Bereich ist im infraroten Spektralbereich in Form einer Aufhellung erkennbar.
Der mit Laserstrahlung behandelte Bereich der Markierungsschicht kann verglichen mit
dem unbehandelten Bereich der Markierungsschicht eine visuell erfassbare, dunklere
Farbe aufweisen (diese im sichtbaren Spektralbereich erkennbare Farbvertiefung wird
nachstehend als "Schwärzung" der Markierungsschicht bezeichnet). Der Erfindung liegt
die Erkenntnis zugrunde, dass die Schwärzung der Markierungsschicht innerhalb des
mit Laserstrahlung behandelten Bereichs durch geeignete Wahl des Designs der Markierungsschicht
und der Untergrundschicht, und/oder durch geeignete Wahl der Farben der Markierungsschicht
und der Untergrundschicht kaschiert bzw. getarnt werden kann. Auf diese Weise lässt
sich in vorteilhafter Weise ein Datenträger mit einer im infraroten Spektralbereich
erkennbaren und im sichtbaren Spektralbereich verborgenen Kennzeichnung in Form von
Mustern, Buchstaben, Zahlen oder Bildern erzeugen.
[0019] Mit Bezug auf das Design wird bevorzugt, dass die Untergrundschicht und die Markierungsschicht
jeweils eine hohe Flächendeckung aufweisen, insbesondere unabhängig voneinander eine
Flächendeckung von mehr als 40%, bevorzugt in einem Bereich von 40 bis 70%, aufweisen.
Die Markierungsschicht wird insbesondere in Form von feinen Strukturen oder Rasterelementen,
bevorzugt in Form von Guillochen, Mikrotext, graphischen Elementen oder dergleichen
gebildet. Als Untergrundschicht eignet sich z.B. ein Linien-, Punkt- oder Kreuzraster,
wobei ein Linienraster bevorzugt wird.
[0020] Mit Bezug auf die Wahl der Farben der Markierungsschicht und der Untergrundschicht
wird bevorzugt, dass die Untergrundschicht Rasterelemente einer ersten Farbe und Rasterelemente
einer zweiten Farbe aufweist (und sich die Rasterelemente der ersten Farbe und die
der zweiten Farbe einander abwechseln und sich gegebenenfalls teilweise überlagern)
und sich die erste Farbe und die zweite Farbe jeweils von der Farbe der Markierungsschicht
unterscheiden. Insbesondere wird bevorzugt, dass die Farbe der Markierungsschicht,
die beispielsweise eine Stichtiefdruckschicht ist, im Farbton mit dem Farbton bzw.
den Farbtönen der Untergrundschicht abgestimmt ist. Bevorzugte Farbvarianten werden
nachstehend in Anlehnung an den zwölfteiligen Farbkreis nach Johannes Itten beschrieben:
a) Farbvariante 1
Anleitung:
[0021] Im Farbkreis wird eine sogenannte Basisfarbe ausgewählt. Zwei benachbarte Farben
(sogenannte Sekundärfarben) im Abstand des Bunttonwinkels ± 15 - 30° werden ausgewählt
(drei angrenzende Farben im Farbkreis sind beispielsweise die Farben grünliches Gelb,
Gelb und rötliches Gelb). Die Farbsättigung und die Helligkeit werden bei allen drei
Farben gleich eingestellt. Die dunkelste Farbe wird zur Herstellung der Markierungsschicht
verwendet. Die anderen beiden Farben werden zur Herstellung der Untergrundschicht
herangezogen.
[0022] Beispiele für geeignete Farbkombinationen lassen sich der folgenden Tabelle 1 entnehmen.
Die darin beschriebenen Angaben beziehen sich auf den CIE-LCh-Farbraum (L = Helligkeit;
C = Buntheit bzw. relative Farbsättigung; h = Bunttonwinkel).
Tabelle 1
| Farbe 1 |
Farbe 2 |
Farbe 3 |
| H1 |
H1 -15° - 30° |
H1 + 15°+30° |
| L1 |
L2 variabel |
L2 variabel |
| C1 |
C1 |
C1 |
b) Farbvariante 2
Anleitung:
[0023] Im Farbkreis wird eine Basisfarbe ausgewählt. Zwei benachbarte Farben (Sekundärfarben)
im Abstand des Bunttonwinkels ± 15 - 30° werden ausgewählt. Die Basisfarbe, die dunkler
als die zwei benachbarten Farben ist, wird zur Herstellung der Markierungsschicht
verwendet. Die anderen beiden Farben werden zur Herstellung der Untergrundschicht
herangezogen. Die Farbsättigung und die Helligkeit der beiden benachbarten Farben
(Sekundärfarben) werden gleich eingestellt.
[0024] Beispiele für geeignete Farbkombinationen lassen sich der folgenden Tabelle 2 entnehmen:
Tabelle 2
| Farbe 1 |
Farbe 2 |
Farbe 3 |
| H1 |
H1 - 15° - 30° |
H1 + 15° + 30° |
| L1 |
L2 > L1 und L2 = L3 |
L3 > L1 und L3 = L2 |
| C1 |
C2 |
C3 |
c) Farbvariante 3
Anleitung:
[0025] Im Farbkreis wird eine Basisfarbe ausgewählt. Eine benachbarte Farben (Sekundärfarbe)
im Abstand des Bunttonwinkels ± 15 - 30° wird ausgewählt. Die Basisfarbe wird so eingestellt,
dass sie sich in Sättigung und/oder Helligkeit von der benachbarten Farbe unterscheidet
und wird zur Herstellung der Markierungsschicht verwendet. Die Helligkeit der benachbarten
Farbe wird so eingestellt, dass sie höher als die der Basisfarbe ist. Die benachbarte
Farbe wird zur Herstellung der Untergrundschicht herangezogen.
[0026] Beispiele für geeignete Farbkombinationen lassen sich der folgenden Tabelle 3 entnehmen:
Tabelle 3
| Farbe 1 |
Farbe 2 |
| H1 |
H1 ± 15°/30° |
| L1 |
L2 > L1 |
| C1 |
C2 |
[0027] In allen Erfindungsaspekten und Varianten können die Kennzeichnungen ein Individualisierungskennzeichen
für ein Wertdokument, wie etwa eine fortlaufende Seriennummer, einen Symbolcode, wie
etwa einen Strich- oder Matrixcode, oder dergleichen, umfassen.
[0028] Darüber hinaus kann die Untergrundschicht in Verbindung mit der Markierungsschicht
eine visuell erfassbare Information bilden, die mit der im infraroten Spektralbereich
erkennbaren Kennzeichnung in einem sinngemäßen Zusammenhang steht.
[0029] Mit besonderem Vorteil werden Laserquellen im nahen Infrarot eingesetzt, da dieser
Wellenlängenbereich gut zu den Absorptionseigenschaften der für Wertdokumente verwendeten
Substrate und Druckfarben passt. Beispielsweise lassen sich für diesen Bereich leicht
Druckfarben angeben, die für die Laserstrahlung transparent, im sichtbaren Spektralbereich
für den menschlichen Betrachter jedoch opak und gefärbt sind. Mit besonderem Vorteil
werden Infrarotlaser im Wellenlängenbereich von 0,8 µm bis 3 µm, insbesondere Nd:YAG-Laser
oder Nd:YVO
4-Laser, verwendet.
[0030] Das Substrat des Datenträgers kann z.B. aus Papier, einer Folie oder einem Papier-Folien-Laminat
gebildet sein. Der Datenträger stellt beispielsweise ein Sicherheitselement, ein blattförmiges
Wertdokument oder den Kartenkörper einer Ausweiskarte, Kreditkarte oder dergleichen
dar.
[0031] Weitere Ausführungsbeispiele sowie Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand
der Figuren erläutert, bei deren Darstellung auf eine maßstabs- und proportionsgetreue
Wiedergabe verzichtet wurde, um die Anschaulichkeit zu erhöhen.
[0032] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Banknote mit einem erfindungsgemäß gestalteten
Kennzeichnungsbereich,
- Fig. 2a
- eine schematische Draufsicht auf den Kennzeichnungsbereich der in Fig. 1 gezeigten
Banknote bei visueller Betrachtung mit bloßem Auge,
- Fig. 2b
- einen Querschnitt durch den Kennzeichnungsbereich von Figur 2a entlang der Linie A-A',
und
- Fig. 2c
- eine schematische Draufsicht auf den Kennzeichnungsbereich der Figur 2a, aufgenommen
mithilfe einer IR-Kamera bei Beleuchtung der Banknote mit einer IR-Lampe.
[0033] Die Erfindung wird anhand des Beispiels einer Banknote näher erläutert. Fig. 1 zeigt
dazu eine schematische Darstellung einer Banknote 10, die innerhalb eines Kennzeichnungsbereiches
12 mit der im infraroten Spektralbereich maschinell erfassbaren Kennzeichnung "1234"
versehen ist.
[0034] Fig. 2a zeigt den Kennzeichnungsbereich 12 der Banknote bei visueller Betrachtung
mit bloßem Auge. Der Kennzeichnungsbereich weist eine im Untergrunddruck, z.B. Nass-
oder Trockenoffsetdruck oder indirekter Hochdruck (insbesondere mit Nyloprintplatten),
erzeugte, zweifarbige Untergrundschicht 22 in Form eines Linienrasters auf. Das Linienraster
besteht aus blauen und violetten Linien, die sich einander abwechseln. Die Untergrundschicht
22 ist innerhalb des durch eine Ellipse beschriebenen Bereiches mit einer im Stichtiefdruck
erzeugten Markierungsschicht 24 in Form eines Kreuzrasters aus sich schneidenden waagrechten
und senkrechten Linien überdruckt. Die Markierungsschicht 24 wurde aus dunkelblauer,
IRabsorbierender Stichdruckfarbe der Firma SICPA mit dem Handelsnamen SICPATALK® CBA
erhalten. Die Markierungsschicht 24 weist eine durch die Rasterung und die zweifarbige
Gestaltung der Untergrundschicht 22 getarnte, im sichtbaren Spektralbereich verborgenen
Kennzeichnung "1234" auf. Die Einbringung der Kennzeichnung in die Markierungsschicht
24 erfolgt durch Laserbeaufschlagung mittels eines Nd-Vanadat-Festkörperlasers (Lasermodell:
Laserbeschrifter der Firma Edgewave, "Innoslab IS8I-E"; Wellenlänge: 1064 nm; Leistung:
100 Watt; Pulslänge: 10 nsec; Scangeschwindigkeit: 1500-4500 mm/sec; Pulsfrequenz:
30-50 kHz).
[0035] Fig. 2b zeigt dazu schematisch einen Querschnitt durch den Kennzeichnungsbereich
von Figur 2a entlang der Linie A-A'. Wie anhand der Fig. 2b zu erkennen ist, enthält
der auf das Papiersubstrat 30 der Banknote 10 aufgebrachte Kennzeichnungsbereich zwei
Schichten: die Untergrundschicht 22 und die Markierungsschicht 24, die die Laserstrahlung
des zur Kennzeichnung verwendeten Infrarotlasers absorbiert. Die Einwirkung der Laserstrahlung
auf die IR-absorbierende Stichdruckfarbe der Markierungsschicht 24 führt zur Ablation
des IR-Absorbers. Dabei kann auch ein Teil des Bindemittels und des Buntpigments der
Stichdruckfarbe entfernt werden. Darüber hinaus erfolgt gleichzeitig eine Schwärzung
26 des mit Laser beaufschlagten Bereiches. Die Schwärzung 26 wird allerdings durch
das Design der Markierungsschicht und der Untergrundschicht und durch die Wahl der
Farben der Markierungsschicht und der Untergrundschicht getarnt und ist erst bei visueller
Betrachtung mithilfe eines Mikroskops erkennbar (insbesondere in Form von Pixeln).
[0036] Fig. 2c zeigt schematisch denselben Kennzeichnungsbereich Figur 2a bei Beleuchtung
mit einer IR-Lampe, aufgenommen mit einer IR-Kamera. Die Banknote kann somit mit visuell
unsichtbaren, maschinell jedoch einfach auslesbaren Individualisierungen versehen
werden.
[0037] Mit Bezug auf die Farben der Untergrundschicht 22 und der Markierungsschicht 24 könnten
beispielsweise auch die Farben Gelb und Grün für die Untergrundschicht 22 und die
dunkles Ockergelb für die Markierungsschicht 24 verwendet werden.
[0038] Des Weiteren kann die Markierungsschicht 24, die im Beispiel die Gestalt eines Kreuzrasters
aufweist, mit Vorteil in Form von Guillochen oder anderen graphischen Elementen gebildet
sein.
1. Verfahren zum Herstellen eines Datenträgers mit einer im infraroten Spektralbereich
erkennbaren und im sichtbaren Spektralbereich verborgenen Kennzeichnung in Form von
Mustern, Buchstaben, Zahlen oder Bildern, umfassend die Schritte:
Bereitstellen eines Datenträgers mit einem Datenträgersubstrat, einer durch mindestens
eine Druckfarbe gebildeten, strukturierten Untergrundschicht und einer oberhalb der
Untergrundschicht aufgebrachten, eine IR-absorbierende Komponente enthaltenden, strukturierten,
drucktechnisch erzeugten Markierungsschicht, wobei sich die Farbe bzw. die Farben
der Untergrundschicht von der Farbe der Markierungsschicht unterscheidet bzw. unterscheiden;
Beaufschlagen des Datenträgers mit Laserstrahlung, so dass in der Markierungsschicht
durch Abtragen der IR-absorbierenden Komponente die im infraroten Spektralbereich
erkennbare Kennzeichnung erzeugt wird und die durch die Laserbehandlung verursachte,
im sichtbaren Spektralbereich erkennbare, farbliche Veränderung der Markierungsschicht
im Kennzeichnungsbereich durch die darunter befindliche Untergrundschicht getarnt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Markierungsschicht durch eine Stichtiefdruckschicht
gebildet ist.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die Untergrundschicht und die Markierungsschicht
jeweils eine hohe Flächendeckung aufweisen, insbesondere unabhängig voneinander eine
Flächendeckung von mindestens 40%, bevorzugt in einem Bereich von 40 bis 70%, aufweisen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Untergrundschicht in Form eines
Rasters, insbesondere in Form eines Linienrasters, gebildet ist und die Markierungsschicht
in Form von feinen Strukturen, insbesondere in Form von Guillochen, gebildet ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Untergrundschicht Rasterelemente
einer ersten Farbe und Rasterelemente einer zweiten Farbe aufweist und sich die erste
Farbe und die zweite Farbe jeweils von der Farbe der Markierungsschicht unterscheiden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei als Laserquelle ein Infrarotlaser
im Wellenlängenbereich von 0,8 µm bis 3 µm, insbesondere ein Nd:YAG-Laser oder ein
Nd:YVO4-Laser verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei der Infrarotlaser mit einer Pulsfrequenz in einem
Bereich von 30 bis 50 kHz, einer Leistung in einem Bereich von 10 bis 300 Watt und
einer Verfahrensgeschwindigkeit in einem Bereich von 1500 bis 10000 mm/sec betrieben
wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die IR-absorbierende Komponente
aus der Gruppe von Verbindungen bestehend aus Kupfer(II)-fluorid (CuF2), Kupferhydroxidfluorid (CuFOH), Kupferhydroxid (Cu(OH)2), Kupferphosphat (Cu3(PO4)2*2H2O), wasserfreiem Kupferphosphat (Cu3 (PO4)2), den basischen Kupfer (II)-phosphaten Cu2PO4(OH) (Libethenit), Cu3 (PO4) (OH)3 (Cornetit), Cu5(PO4)3(OH)4 (Pseudomalachit), CuAl6 (PO4)4 (OH)8*5H2O (Türkis), Kupfer(II)-pyrophosphat (Cu2 (P2O7 *3H2O), wasserfreiem Kupfer (II)-pyrophosphat (Cu2(P2O7)), Kupfer(II)-metaphosphat (Cu3 (P3O9)2), Eisen (II)-fluorid (FeF2*4H2O), wasserfreiem Eisen(II)-fluorid (FeF2), Eisen(II)-phosphat (Fe3 (PO4)2 * 8H2O, Vivianit), Lithiumeisen(II)-phosphat (LiFePO4, Triphylit), Natriumeisen(II)-phosphat (NaFePO4, Maricit), Eisen(II)-silicaten (Fe2SiO4, Fayalit; FexMg2-xSiO4, Olivin), Eisen(II)-carbonat (FeCo3, Ankerit, Siderit); Nickel (II)-phosphat (Ni3 (PO4)2*8H2O), Titan(III)-metaphosphat (Ti(P3O9)), Ca2Fe(PO4)2*4H2O (Anapait) und MgFe (PO4) F (Wagnerit) gewählt ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei der Datenträger ein Wertdokument
ist.
10. Datenträger, erhältlich durch das Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9.