[0001] Die Erfindung betrifft ein System für das Behandeln, insbesondere für das Waschen
und/ oder Spülen von Gegenständen im Privathaushalt und zwar insbesondere für das
Waschen von Wäsche im Batch-Verfahren (nicht kontinuierlich). Die Erfindung betrifft
ferner eine Maschine wie zum Beispiel eine Trommel- und/ oder Schleuderwaschmaschine
zur Durchführung des Behandlungs-, Wasch- oder Spülvorgangs nebst einem zugehörigen
Verfahren.
[0002] Ein Waschmittel im Sinne der Erfindung ist ein Mittel, welches für die Reinigung
eines Gegenstands eingesetzt werden soll. Ein besonders typisches Waschmittel im Sinne
der Erfindung wird für die Reinigung von Wäsche eingesetzt, also vor allem für die
Reinigung von Bekleidungsstücken, Bettwäsche, Servietten, Handtüchern, Tischdecken.
Zu reinigende Gegenstände können aber auch Teller, Messer, Gabel, Schüsseln usw.,
also allgemein Geschirr sein, die in einer Spülmaschine gesäubert werden. Bekannte
Wasch- oder Spülmittel liegen in flüssiger, gelartiger oder pulverförmiger Form vor.
[0003] Eine heutige Haushaltswaschmaschine wird typischerweise mit einem Waschmittel betrieben,
welches aus vielen verschiedenen Substanzen besteht. Manche der eingesetzten Substanzen
sind untereinander nicht kompatibel. Dies erfordert den Einsatz von Zusätzen, die
die fehlende Kompatibilität auszugleichen vermögen. Es kann aufgrund der Komplexität
eines heutigen modernen Waschmittels für den Haushalt allerdings nicht mit optimalen
Reinigungssubstanzen unter optimalen Bedingungen gereinigt werden, da stets darauf
geachtet werden muss, dass insgesamt ein Wasch- oder Spülmittel bereitgestellt wird,
welches verhältnismäßig universell eingesetzt werden kann. Zwar gibt es Waschmittel
für unterschiedliche Zwecke wie zum Beispiel Fein- oder Vollwaschmittel. Es handelt
sich dabei aber nur um eine sehr grobe Unterteilung. Bei beiden genannten Waschmitteln
ist man beispielsweise stets darauf angewiesen, bei einem vorgegebenen pH-Wert zu
waschen. Als Kompromiss wird im Allgemeinen ein alkalisches Milieu eingestellt. Beispielsweise
zur Entfernung von Tanninflecken wäre es aber wünschenswert, im sauren Milieu zu waschen.
Auch hinsichtlich der Temperaturen ist nur eine grobe Unterteilung möglich. Ein Reinigen
unter jeweils optimierten Temperaturen ist nicht möglich. Dies führt dazu, dass in
vielen Fällen nachteilhaft eine zu hohe Temperatur eingesetzt werden muss.
[0004] Im gewerblichen Bereich werden dagegen die benötigten Waschsubstanzen einzeln dosiert,
um so in optimaler Weise einerseits waschen zu können und auf der anderen Seite auf
überflüssige Substanzen verzichten zu können. Für die Dosierung werden komplexe Dosieranlagen
eingesetzt, die für private Zwecke in Haushaltswasch- oder Spülmaschinen aus Kostengründen
nicht in Betracht kommen.
[0005] Um das geschilderte Problem bei Haushaltswaschmaschinen zu reduzieren, ist bereits
vorgeschlagen worden, einen aus Kunststoff bestehenden, durch Spritzguss hergestellten
Waschmittelbehälter in Form einer runden Kapsel einzusetzen, in dem sich voneinander
getrennt in verschiedenen kuchenstückförmigen Kammern unterschiedliche, für das Waschen
verwendete Substanzen befinden. Dieser Behälter soll in einer Waschmaschine für den
privaten Haushalt eingesetzt werden, die auf diesen Behälter abgestimmt ist. Die Substanzen
werden Kammer für Kammer von der entsprechenden Waschmaschine gemäß einem vorgegebenen
Programm nacheinander dem Waschvorgang zugeführt.
[0006] Nachteilhaft an diesem Stand der Technik ist jedoch, dass der Behälter nur in bestimmten
Dimensionen gefertigt werden kann, um hinreichend preiswert hergestellt werden zu
können. Dies hängt mit international gültigen Normierungen von Spritzgussanlagen zusammen.
Insgesamt sind daher Vorgaben zu beachten, die nichts mit einer Optimierung des eigentlichen
Reinigungsvorgangs zu tun haben. Auch ist es bei dieser bekannten Lösung kaum möglich
für Waschmaschinen mit größerem Fassungsvermögen (Gewerbe und Industriewaschmaschinen)
größere Kapseln ökonomisch herzustellen. Bei der relativ kleinen Kapsel (z.B. Durchmesser
ca. 7 cm) ist Platz für nur eine begrenzte Anzahl Kammern möglich, um Waschprogramme
in Abhängigkeit von den verwendeten Waschsubstanzen auf einfache Weise optimieren
zu können.
[0007] Diesem Stand der Technik gegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, verbessert reinigen
zu können. Insbesondere soll auf die Verwendung von komplexen Waschmitteln verzichtet
und/ oder individuell dosiert werden können und/ oder ein individuelles Reinigungsprogramm
möglich sein.
[0008] Zur Lösung der Aufgabe wird in einer Ausführungsform der Erfindung eine Blisterverpackung
verwendet, die mehrere verschiedene, voneinander getrennte Kammern umfasst. In den
einzelnen Kammern befinden sich unterschiedliche Substanzen für die Behandlung, insbesondere
für die Reinigung von Gegenständen.
[0009] Eine Blisterverpackung im Sinne der Erfindung ist eine Produktverpackung, die aus
einer Rückwand und einem auf der Rückwand befestigtem Kunststofffolienformteil besteht.
Die Rückwand kann aus Pappe, Kunststoff oder einer Metallfolie, so zum Beispiel einer
Aluminiumfolie bestehen. Die Verpackung kann, muss aber nicht so sein, dass der Inhalt
sichtbar ist. Blisterverpackungen werden regelmäßig für die Verpackung von Tabletten
eingesetzt.
[0010] Eine Blisterverpackung kann sehr preiswert durch ein Tiefziehverfahren hergestellt
werden. Es können die einzelnen Kammern einer Blisterverpackung individuell dimensioniert
werden, ohne die Kosten eines Herstellungsprozess deutlich zu verändern. Eine Blisterverpackung
kann also unterschiedlich große Kammern aufweisen, ohne aus Kostengründen Standards
beachten zu müssen. Die Kammern können beispielsweise hintereinander, parallel in
zwei oder mehr Reihen, im Kreis oder aber in Form einer Wabe angeordnet sein.
[0011] Um eine einzelne Kammer der Blisterverpackung in einer Maschine entleeren zu können,
wird diese in einer Ausführungsform der Erfindung in einer Maschine geeignet durchstochen,
um einen Ausgang für die in der Kammer befindliche Substanz oder Substanzmischung
zu schaffen. (Wird nachfolgend von Substanz gesprochen, so kann es sich grundsätzlich
auch um eine Mischung von Substanzen handeln.) Dieser Ausgang wird verwendet, um die
in der Kammer befindliche Substanz aus der Kammer zu dem oder den Gegenständen zu
bringen, die mit der Substanz behandelt werden sollen. Im Anschluss an die Behandlung
wird die nächste Kammer der Blisterverpackung in gleicher Weise entleert und die darin
befindliche Substanz zu den zu behandelnden Gegenständen gebracht. Nacheinander wird
so Substanz für Substanz der eingesetzten Blisterverpackung für die Behandlung zu
den Gegenständen gebracht und dort bestimmungsgemäß zur Anwendung gebracht.
[0012] Bevorzugt wird eine Substanz aus einer Kammer zu dem oder den Gegenständen mit Hilfe
einer Flüssigkeit transportiert. Zu diesem Zweck wird die entsprechende Kammer der
verwendeten Blisterverpackung mit einer Flüssigkeit geflutet oder gespült und zu den
zu behandelnden Gegenständen beispielsweise über Rohre oder Schläuche weiter geleitet.
Die Flüssigkeit transportiert so zugleich die entsprechende Substanz aus der Kammer
zu dem oder den Gegenständen. In der Regel wird Wasser als Transportflüssigkeit eingesetzt
werden. Vorteilhaft erfolgt das Fluten bzw. Spülen einer Kammer so lange, bis sichergestellt
ist, dass die Substanz vollständig aus der betreffenden Kammer heraus gespült wurde.
Der Spülvorgang kann in Intervallen erfolgen (z. B. 3 sec spülen, 2 sec Pause, anschließend
wieder 3 sec spülen, um eine restlose Entleerung zu gewährleisten. Es wird so sichergestellt,
dass die Kammer gereinigt wird und nach einer Verwendung unproblematisch entsorgt
werden kann. Außerdem wird so sichergestellt, dass in vorgesehener Weise die entsprechende
Substanz dosiert angewendet wird.
[0013] In einer Ausführungsform der Erfindung wird für das Fluten oder Spülen eine Hohlnadel
verwendet, die zwei voneinander getrennte Kanäle umfasst. Beide Kanäle münden in der
Nadelspitze ein. Ein Kanal der Nadel wird dazu genutzt, um nach dem Durchstechen eine
Flüssigkeit in die Kammer hinein zu leiten. Über den zweiten Kanal fließt dann die
Flüssigkeit zusammen mit der Substanz, die sich in der Kammer befindet, ab und wird
so zu dem oder den Gegenständen weiter geleitet.
[0014] In einer anderen Ausführungsform wird eine Kammer einer Hohlnadel mit zwei verschiedenen
Hohlnadeln durchstochen. Über die eine Hohlnadel wird eine Flüssigkeit nach dem Durchstechen
in die Kammer hinein geleitet. Über die andere Hohlnadel, die die Blisterverpackung
geeignet durchsticht, wird die Flüssigkeit zusammen mit der Substanz zu dem oder den
Gegenständen transportiert, bis die Substanz vollständig aus der Kammer so entnommen
und zu dem oder den Gegenständen transportiert wurde.
[0015] In einer anderen Ausführungsform weist eine Nadel eine Verbreiterung beispielsweise
in Form eines Außengewindes auf. Nach dem Durchstechen kann das Außengewinde dazu
genutzt werden, um hierüber Flüssigkeit in die Kammer einzuleiten oder aber um Flüssigkeit
zusammen mit der in der Kammer befindlichen Substanz zu dem Gegenstand bzw. den Gegenständen
zu transportieren.
[0016] In einer weiteren Ausführungsform kann eine Hohlnadel eingesetzt werden, die seitlich
zwei Löcher aufweist. Die Löcher sind im Inneren der Hohlnadel so voneinander getrennt,
dass eine an einem Ende eingeleitete Flüssigkeit über eines der Löcher austritt, anschließend
in das andere Loch wieder einzutreten vermag, um schließlich aus dem anderen Ende
der Hohlnadel wieder heraus geleitet zu werden. Werden zwei gegenüberliegenden Wände
einer Kammer der Blisterverpackung so durchstochen, dass die beiden Löcher sich in
der Kammer befinden, so kann eine solche Kammer mit einer Flüssigkeit wie Wasser in
beschriebener Weise durchspült werden, um so den Inhalt der Kammer vollständig zu
dem oder den Gegenständen zu transportieren.
[0017] Kombinationen der genannten Techniken sind möglich. Es muss sich außerdem nicht zwingend
um eine Blisterverpackung handeln, die Kammern umfasst. Es kann sich auch um einen
anderen Behälter handeln, der verschiedene Kammern mit durchstechbaren Wänden umfasst,
um die genannten Techniken für das Transportieren von Substanzen zu Gegenständen durchführen
zu können.
[0018] Beispielsweise wird die Erfindung für das Waschen von Wäsche wie folgt durchgeführt.
Eine Nadel einer Waschmaschine ist mit einem Außengewinde versehen. Dadurch wird die
Möglichkeit geschaffen, einerseits durch Durchstechen einer Kammerwand ein großes
Loch bereitzustellen, durch welches der Inhalt der entsprechenden Kammer der Blisterverpackung
abfließen kann und zwar in die Flotte der Waschmaschine hinein. Die Blisterverpackung
wird durch die Nadel sowohl oben als auch unten durchstochen. Die Nadel ist eine Hohlnadel,
die am untere Ende verschlossen ist. Am oberen Ende gibt es einen Anschlag, der beispielsweise
aus Kunststoff oder Gummi besteht. Dazwischen ist die Nadel perforiert. Nach dem Durchstechen
bis zum oberen Anschlag befindet sich der perforierte Bereich der Nadel vollständig
in der Kammer. Durch diese Perforierung hindurch kann dann Wasser oder eine andere
geeignete Flüssigkeit in die entsprechende Kammer der Blisterverpackung hinein gespült
werden, um so eine vollständige Entleerung der Kammer sicherzustellen. Der Anschlag
dichtet die Oberseite der Blisterverpackung ab. Dadurch wird sichergestellt, dass
nicht unerwünscht Substanzen nach oben entweichen. Die Blisterverpackung kann unten
ebenfalls gegen einen beispielsweise gummiartigen Anschlag der Waschmaschine gepresst
sein, um die Blisterverpackung nach unten um die Nadel herum abzudichten. Auf diese
Weise wird sichergestellt, dass der Inhalt der Blisterverpackung vollständig und rückstandslos
über das Gewinde in die Flotte gelangt. Hierdurch wird erreicht, dass selbst relativ
aggressive Chemikalien in einer Blisterverpackung gefahrlos untergebracht werden können,
was bei einem konventionellen Waschmittel nicht möglich ist.
[0019] Die vorgenannte Nadel ist beispielsweise 3 bis 7 cm, so zum Beispiel 5 cm lang. Die
Kammern der Blisterverpackung können unterschiedlich tief sein oder aber auch unterschiedlich
breit. Die Dimensionierung einer Blisterverpackung erfolgt zweckmäßig abgestimmt auf
die Maschine, in der die Blisterverpackung eingesetzt werden soll.
[0020] Die verwendete Maschine ist insbesondere eine Haushaltsmaschine, also eine Maschine
für den Gebrauch in einem privaten Haushalt. Es handelt sich vor allem um eine Trommelwaschmaschine,
bei der sich eine Wäschetrommel um eine horizontale Achse dreht. Die Trommelwaschmaschine
kann ein Toplader sein, bei der die Ladeluke an der Oberseite liegt, oder ein Frontlader,
bei der ein Bullauge als Ladeluke an der Vorderseite dient.
[0021] Die verwendete Maschine kann aber auch eine Bottichwaschmaschine sein. Zwar ist der
Haushalt das bevorzugte Anwendungsgebiet. Grundsätzlich kann aber eine erfindungsgemäße
Maschine auch industriell sowie gewerblich (zum Beispiel in einem Waschsalon) eingesetzt
werden. Die Erfindung kann sich auch auf das Waschen von anderen Gegenständen wie
zum Beispiel Maschinenteile, Werkzeuge oder Metallteile beziehen.
[0022] In einer Ausführungsform wird die Aufgabe durch eine Verpackung, insbesondere eine
Blisterverpackung gelöst, die über mehrere verschiedene, voneinander getrennte Kammern
verfügt. In den Kammern befinden sich unterschiedliche Substanzen für die Behandlung
eines Gegenstandes. Auf oder in der Verpackung ist eine Information in Bezug auf das
Programm gespeichert, gemäß dem die Behandlung erfolgen soll. Im einfachsten Fall
ist die Information in Form einer Zahl abgespeichert. In diesem Fall gibt es eine
zugehörige Maschine, bei der ein Behandlungsprogramm, so zum Beispiel ein Wasch- oder
Spülprogramm gemäß dieser Zahl einzustellen ist. In Abhängigkeit von dieser Einstellung
wird die Behandlung von der Maschine durchgeführt.
[0023] Eine Waschmaschine benötigt dann keine aufwendige Elektronik zur Durchführung eines
bestimmten Behandlungsprogramms. Sie kann dadurch sehr preiswert gefertigt werden,
obwohl individuell in Abhängigkeit von einem gewählten System bestehend aus der genannten
Verpackung nebst den darin befindlichen Substanzen behandelt werden kann.
[0024] Im vorgenannten besonders einfachen Fall sind jedoch nur wenige verschiedenen Einstellungen
möglich. Alternativ kann daher die Information codiert aufgedruckt sein, so zum Beispiel
in Form eines Strichcodes oder eines anderen Barcodes. Die zugehörige Maschine verfügt
dann über Mittel wie einen Barcodescanner, um die aufgedruckte Information auszulesen,
sobald die Verpackung bestimmungsgemäß in die Maschine eingesetzt wird. Es ist so
möglich, komplexere Informationen von der Verpackung zur Maschine zu übermitteln,
ohne die Bedienung der Maschine dadurch zu erschweren.
[0025] Bevorzugt ist wird jedoch die Information über die Behandlung durch ein RFID-System
von der Verpackung an die Maschine übermittelt. Die Verpackung ist dann mit einem
Transponder versehen, in dem die Behandlungsinformation abgespeichert ist. Die zugehörige
Maschine verfügt über ein Lesegerät zum Auslesen der im Transponder gespeicherten
Information. Die Maschine ist ferner so beschaffen, dass gemäß einer abgespeicherten
Information die Behandlung durchgeführt wird. Insbesondere ist die Maschine so beschaffen,
dass stufenlos oder zumindest praktisch stufenlos Behandlungstemperaturen beispielsweise
zwischen Raumtemperatur und 95°C eingestellt werden können, stufenlos oder zumindest
praktisch stufenlos eine jeweilige Behandlungsdauer beispielsweise zwischen einer
Sekunde und einer Stunde eingestellt werden kann, stufenlos oder zumindest praktisch
stufenlos ein Flüssigkeitsdruck für die Zuführung einer Flüssigkeit in einen Behandlungsraum
eingestellt werden kann und/ oder stufenlos oder zumindest praktisch stufenlos eine
Drehgeschwindigkeit einer Trommel oder aber von Reinigungsarmen eingestellt werden
können In diesem Fall kann jeder Hersteller eines Behandlungsmittels wie zum Beispiel
eines Waschmittels individuell ein Programm, also beispielsweise ein Waschprogramm
vorgeben. und beispielsweise auch zu einem speziellen Zeitpunkt bei 43°C statt bei
beispielsweise üblichen 50°C zu waschen. Es kann so eine Behandlung wie zum Beispiel
ein Waschvorgang extrem optimiert werden. Eine Maschine benötigt dann nur noch einen
einzigen Startknopf bzw. -schalter, da ein Benutzer beispielsweise nicht mehr in Abhängigkeit
von einem Waschmittel ein Waschprogramm einstellen muss, was eine Bedienung deutlich
erleichtert.
[0026] Moderne Waschmittel für den Haushalt differieren hinsichtlich der Zusammensetzung
in Abhängigkeit von den jeweiligen Rohstoffpreisen innerhalb einer gewissen Bandbreite
oder aber aufgrund von Weiterentwicklungen. Erfindungsgemäß ist es nun möglich, in
Abhängigkeit von Rohstoffpreisen den Inhalt einer Verpackung mit verschiedenen Kammern
zu variieren und zugleich das zugehörige Behandlungsprogramm, also zum Beispiel das
zugehörige Waschprogramm abzuändern und jeweils zu optimieren. Ferner kann aufgrund
von Weiterentwicklungen der Inhalt einer Verpackung geändert werden und das Waschprogramm
zugleich an den geänderten Inhalt angepasst werden. Für den Verbraucher ergibt sich
keine Veränderung in der Handhabung. Auch in dieser Hinsicht bietet die Erfindung
daher deutliche Vorteile gegenüber dem Stand der Technik.
[0027] Bei konventionellen Waschmitteln ist es grundsätzlich erforderlich, diese in einem
fest vorgegebenen Aggregatzustand anzubieten, beispielsweise in fester oder flüssiger
Form. Es ist nicht möglich, die verschiedenen Aggregatzustände miteinander zu kombinieren.
Bei der Erfindung können in einer ersten Kammer Feststoffe vorliegen und in einer
zweiten Kammer der Verpackung eine Flüssigkeit. Es ist außerdem nicht wie beim Stand
der Technik häufig erforderlich, auf bestimmte Farbgebungen des Produktes bzw. von
Substanzen zu achten, weil die Verpackung die Substanzen optisch abdecken kann. So
ist es beispielsweise schwer zu vermitteln, mit Hilfe eines schwarzen Stoffes Wäsche
weiß waschen zu können. Hersteller sind daher beim Stand der Technik regelmäßig darauf
angewiesen, Substanzen mit Farbstoffen zu versehen, die von Verbrauchern akzeptiert
werden. Solche Erfordernisse sind bei der Erfindung nicht zu beachten. Das gleiche
gilt in Bezug auf Duftstoffe. Erfindungsgemäß ist also nicht mehr darauf zu achten,
dass vom Verbraucher akzeptierte Düfte bereitgestellt werden, die möglicherweise zwar
das Empfinden des Verbrauchers positiv ansprechen, aber dem gewünschten Resultat zuwider
laufen oder aber zumindest ein an für sich überflüssiger Aufwand darstellen.
[0028] Beispielsweise befindet sich in einer Ausführungsform der Erfindung ein Tensid in
einer Kammer und zwar insbesondere in einem hochkonzentrierten und/ oder hochviskosen
Zustand. Da es möglich ist, eine Kammer zu durchspülen, werden solche hochviskosen
und/ oder hochkonzentrierten Zustände möglich. Nachfolgend werden einige typische
Beispiele für einen hochviskosen Inhalt einer Kammer genannt, wenn der Inhalt der
Blisterverpackung als Waschmittel dient:
Nichtionische Tenside:
C12C14 Fettalkoholethoxylate mit einer Konzentration von vorzugsweise nahe 100% mit einer
Viskosität bei 20°C von vorzugsweise 50-150 mPaS;
C13C15 Oxoalkoholethoxylate mit einer Konzentration von vorzugsweise ca. 100% mit einer
Viskosität bei 20°C von vorzugsweise 40-100 mPaS;
Fettalkoholalkoxylate mit einer Konzentration von vorzugsweise ca. 100% mit einer
Viskosität bei 20°C von vorzugsweise 40-400 mPaS.
[0029] Anionische Tenside:
C10C13 Alkylbenzolsulfonsäuren mit einer Konzentration von vorzugsweise >40% mit einer Viskosität
bei 20°C von vorzugsweise >300 mPaS.
[0030] Natronlauge zum Beispiel mit einer Konzentration von 50% mit einer Viskosität bei
20°C von 79 mPaS oder einer Konzentration von 40% mit einer Viskosität bei 20°C von
39 mPaS oder dazwischen liegenden Werten (zwischen 40% und 50%).
[0031] Die Viskosität wird gegen Wasser gemessen bei einer Wassertemperatur von 20°C mit
einer Viskosität von 1 mPaS.
[0032] Es kann beispielsweise konzentrierte Natronlauge oder Ätznatron in Feststoffform
eingesetzt werden oder aber auch Salzsäure, was bei konventionellen Waschmitteln aus
Handhabungsgründen nicht möglich ist.
[0033] Da Substanzen in hochkonzentrierter Form eingesetzt werden können, können Volumina
reduziert werden. Daher kann das Volumen einer jeden Kammer nur wenige ml groß sein
und zwar insbesondere im Fall von Substanzen für das Behandeln von Geschirr oder Textilien.
Hierdurch werden Transportkosten verringert. Der Materialeinsatz für die Verpackung
wird gesenkt. Insgesamt werden so Kosten eingespart.
[0034] Hilfsstoffe wie Emulgatoren und Stabilisatoren, Inhibitoren usw. müssen nicht mehr
eingesetzt werden, die bei konventionellen Waschmitteln lediglich eingesetzt werden
müssen, um insgesamt zu einem handhabbaren und einsetzbaren Produkt zu gelangen.
[0035] Waschmittel können marktgerechter verkauft werden. So kann abgestimmt auf einen Singlehaushalt
eine Gesamtverpackung verkauft werden, die beispielsweise einige Verpackungen für
Vollwaschmittel, einige Verpackungen für Feinwaschmittel usw. enthält. Für Großfamilien
kann entsprechend anders verpackt werden. Es ist nicht erforderlich, relativ große
Mengen an Waschmitteln in einem Haushalt für jeden Waschtyp bereitzustellen, also
beispielsweise eine große 3 kg-Verpackung Vollwaschmittel, eine große 3 kg-Verpackung
für Feinwaschmittel usw.. Insgesamt kann also auch in einem konventionellen Haushalt
Platz eingespart werden.
[0036] Eine Verpackung wie zum Beispiel eine Blisterverpackung ist vorteilhaft flüssigkeitsdicht
ausgestaltet. Dann besteht also kein Feuchtigkeitsproblem. Das System kann in diesem
sogar zusammen mit Lebensmitteln gelagert werden.
[0037] In konventionellen Waschmaschinen ist es nicht möglich, Wäsche zu desinfizieren,
was in Krankheitsfällen möglicherweise erforderlich ist. In einer Ausführungsform
der Erfindung befindet sich in einer Kammer der Verpackung ein Desinfektionsmittel
wie zum Beispiel, um Textilien desinfizieren zu können.
[0038] Die Verpackung wie eine Blisterverpackung ist in einer Ausführungsform der Erfindung
asymmetrisch ausgestaltet. Entsprechend asymmetrisch ist eine Kammer zur Aufnahme
der Verpackung der zugehörigen Maschine ausgestaltet. Es wird so sichergestellt, dass
eine Verpackung nur ordnungsgemäß in die zugehörige Maschine eingesetzt werden kann.
[0039] In einer Ausführungsform der Erfindung wird die Verpackung, also insbesondere die
Blisterverpackung zur Färbung von Gegenständen wie Textilien eingesetzt. Die Verpackung
enthält dann eine Kammer mit einem Färbemittel. In einem Arbeitsgang kann dann beispielsweise
eine Jeans gewaschen und gefärbt werden.
[0040] Eine Verpackung, die ein Waschmittel für das Waschen von Textilien enthält, weist
in einer Kammer grundsätzlich ein Tensid auf, da ein Tensid der waschaktive Hauptbestandteil
eines Waschmittels ist. Es handelt sich insbesondere um ein anionisches oder ein nichtionisches
Tensid.
[0041] Eine Verpackung, die ein Waschmittel oder ein Spülmittel enthält, weist in einer
Kammer regelmäßig einen Wasserenthärter auf, um weiches Wasser zu erzeugen. Insbesondere
finden Zeolith A und auch Schichtsilikate Verwendung. Sogenannte Builder unterstützen
(neben anderen Funktionen) diese mineralischen Enthärter in einer Ausführungsform
der Erfindung und befinden sich daher in einer Kammer der Verpackung.
[0042] In einer Ausführungsform der Erfindung befinden sich Waschalkalien in einer Kammer
der Verpackung. Diese erhöhen den pH-Wert der Waschlauge. Damit quellen die Fasern
auf und der Schmutz lässt sich leichter ablösen.
[0043] Bleichmittel und Enzyme waschen im alkalischen Bereich besser. Daher werden Waschalkalien
bevorzugt so eingesetzt, dass diese vor oder zusammen mit einem Bleichmittel oder
einem Enzym ins Waschwasser gelangen, so dass das Wasser einen pH-Wert oberhalb von
7 aufweist, wenn die Wäsche mit einem Bleichmittel oder einem Enzym behandelt wird.
Gibt es keine unerwünschten Reaktionen zwischen einer Waschalkalie und einem Bleichmittel
bzw. einem Enzym, so können sich ein Bleichmittel und eine Waschalkalie bzw. ein Enzym
und eine Waschalkalie zusammen in einer Kammer befinden. Andernfalls sind Waschalkalie
und Bleichmittel bzw. Waschalkalie und Enzym in getrennten Kammern untergebracht.
Zuerst wird dann bevorzugt die Kammer mit der Waschalkalie von einer Waschmaschine
entleert und anschließend eine Kammer mit dem Bleichmittel bzw. mit dem Enzym, so
dass erreicht wird, dass die Behandlung mit Bleichmittel bzw. Enzym im alkalischen
Milieu erfolgt.
[0044] In einer Ausführungsform der Erfindung befinden sich in einer Kammer der Verpackung
Enzyme für die Entfernung von Eiweiß- und stärkehaltigen Flecken. Sie wirken unterschiedlich
gut bei niedrigen und/oder mittleren Waschtemperaturen von zum Beispiel 40°C und werden
bei hohen Temperaturen von zum Beispiel 95°C zerstört (denaturiert). Amylasen spalten
Stärke, Lipasen spalten Fette, Proteasen spalten Eiweiße und Cellulasen spalten Zellulose,
um die Rauigkeit von Baumwolltextilien zu vermindern.
[0045] In einer Ausführungsform der Erfindung befinden sich in einer Kammer Schmutzträger.
Schmutzträger halten den von der Wäsche abgelösten Schmutz in der Schwebe oder verhindern,
dass sich dieser wieder auf der Wäsche niederlegt.
[0046] In einer Ausführungsform der Erfindung befindet sich in einer Kammer Carboxymethylcellulose.
Carboxymethylcellulose beschichtet Baumwollfasern gegen Schmutz.
[0047] In einer Ausführungsform der Erfindung befindet sich in einer Kammer der Verpackung
eine Kernseife und/ oder ein Silikon für die Regulierung der Schaumentwicklung.
[0048] In einer Ausführungsform der Erfindung befinden sich in einer Kammer Duftstoffe,
die der Wäsche einen angenehmen Duft verleihen sollen. Eine solche Kammer wird vorzugsweise
von einer Waschmaschine gegen Ende einer Wäsche entleert, wenn das eigentliche Reinigen
der Wäsche bereits durchgeführt wurde.
[0049] Eine Verpackung enthält insbesondere keine Neutralsalze oder Stellmittel wie Natriumsulfat.
Derartige Zusatzstoffe werden in einem konventionellen Haushaltswaschmittel eingesetzt,
um pulverförmige Waschmittel während der Lagerung pulverförmig zu halten. Diese dienen
außerdem als kostengünstiges Streckmittel zur Gewinnsteigerung.
[0050] Bleichmittel entfernen nicht auswaschbare, farbige Verschmutzungen, z. B. von Früchten
oder Blut. Es können Bleichmittel auf Wasserstoffperoxidbasis eingesetzt werden, wie
z. B. Natriumperborat. Sie wirken besonders gut bei hohen Waschtemperaturen.
[0051] In einer Ausführungsform der Erfindung befinden sich in einer Kammer der Verpackung
ein Bleichaktivator, der die Wirksamkeit eines Bleichmittels bei niedrigen Temperaturen
erhöht, um so ein Bleichmittel erfolgreich auch bei niedrigen Temperaturen einsetzen
zu können. Bei Verträglichkeit befindet sich ein Bleichaktivator bevorzugt zusammen
mit einem Bleichmittel in einer gemeinsamen Kammer. Andernfalls sind diese in getrennten
Kammern untergebracht. Die beiden betreffenden Kammern werden dann so von einer Waschmaschine
entleert, dass das der Bleichaktivator in Bezug auf das Bleichmittel seine Wirkung
entfaltet, so dass das Bleichmittel bei reduzierter Temperatur gut wirksam wird.
[0052] In einer Ausführungsform der Erfindung befinden sich in einer Kammer der Verpackung
optische Aufheller, also fluoreszierende Stoffe, die Weißes weißer erscheinen lassen.
[0053] In einer Ausführungsform der Erfindung befindet sich in einer Kammer ein Bleichstabilisator,
die den unkontrollierten Zerfall eines Bleichmittels während der Lagerung und beim
Einsatz des Waschmittels verhindert. Der Bleichstabilisator befindet sich insbesondere
in einer Kammer, in der sich auch bereits ein Bleichmittel befindet.
[0054] In einer Ausführungsform der Erfindung befindet sich in einer Kammer der Verpackung
ein Alkohol, mit dem reinigungswirksame Substanzen verstärkt werden und/oder Tenside
gelöst werden können. Eine solche Kammer wird so entleert, dass der Alkohol zusammen
mit waschaktiven Substanzen wie Tenside ins Waschwasser gelangt.
[0055] In einer Ausführungsform der Erfindung befindet sich in einer Kammer der Verpackung
ein Wasserenthärter und zwar insbesondere ein Komplexbildner wie z. B. NTA, Phosphonate,
EDTA, jedoch keine mineralischen Enthärter.
[0056] Soll Buntwäsche gewaschen werden, so befindet sich in einer Ausführungsform der Erfindung
in einer Kammer der Verpackung ein Farbübertragungsinhibitor zum Schutz der Farbe
der Textilien. Farbübertragungsinhibitoren vermeiden das Abfärben auf andere Textilien
während des Waschvorgangs.
[0057] Die meisten Enzyme haben ihr pH-Optimum im neutralen bis sauren Milieu. Viele diese
sehr aktiven Enzyme können in der heutigen verwendeten Haushaltswaschmitteln nicht
eingesetzt werden, weil nur Enzyme mit einem pH-Optimum im alkalischen Milieu anwendbar
sind. In einer Ausführungsform der Erfindung befinden sich daher in einer Ausführungsform
der Erfindung in einer Kammer Enzyme mit einem pH-Optimum im neutralen bis sauren
Milieu. Eine Kammer mit einem solchen Enzym wird während des Waschens von der Waschmaschine
entleert, bevor Waschalkalien ins Waschwasser gelangen. Erforderlichenfalls befinden
sich in einer Kammer eine Säure, um zuvor oder gleichzeitig ein saures Milieu im Waschwasser
zu erzeigen. Es ist daher möglich, in einem Waschprozess die gesamte Bandbreite der
Enzyme einzusetzen. So können In einer zuerst zu entleerenden Kammer werden ein oder
mehrere Enzyme eingesetzt, die im neutralen Bereich ihr pH-Optimum haben. In einer
nachfolgend zu entleerenden Kammer befinden sich ein oder mehrere Enzyme mit Säure
(Zitronensäure oder Salzsäure) kombiniert. In einer nachfolgend zu entleerenden Kammer
können ein oder mehrere Enzyme mit Alkali kombiniert sein. pH-Änderungen stoppen die
Aktivität der jeweiligen Enzyme. Durch geeignete Auswahl der Enzyme und des pH-Wertes
der Waschlauge können gezielt einzelne Enzyme ohne Beeinflussung anderer Enzyme ihre
volle Wirkung entfalten.
[0058] Die Stabilität weitere Einsatzstoffe (z.B. bestimmte Biozide) sind auch pH abhängig.
Entsprechend werden solche Stoffe dem Waschwasser bzw. der Flotte zugeführt, wenn
ein geeignetes pH-Milieu herrscht.
[0059] Für die Bleiche sind in einer Ausführungsform Oxidationsmittel und Bleichaktivatoren
in getrennten Kammern eingesetzt.
[0060] Es ist sinnvoll, nach der Reinigung der Textilien die Waschlauge abzulassen und im
letzten Waschgang mit frischem Wasser die Einsatzstoffe auf die Fasern zu bringen,
die auch verbleiben sollen wie optische Aufheller, Duftstoffe, Weichspüler, Imprägnierungen
u.a.m. Ein oder mehrerer solcher Stoffe befinden sich daher einzeln oder in Kombination
in ein oder mehreren Kammern, die erst nach dem eigentlichen Waschen entleert werden.
Insbesondere findet die Entleerung solcher Kammern erst statt, wenn zuvor das Waschwasser
ausgetauscht wurde.
[0061] Ein Vollwaschmittel kann wie folgt zusammengesetzt sein.
- 1. Kammer: neutrale Phase: Enzyme (Lipase) und/ oder Mikrobiozid MIT (Methylisothiazolinon);
- 2. Kammer: saure Phase: Zitronensäure und/oder Salzsäure sowie Enzyme (Cellulase,
Amylase);
- 3. Kammer: basische Phase: nichtionische und/oder amphothere Tenside sowie Alkali
wie KOH und/ oder NaOH und/ oder Phosphonate, Seifen, Silikon, Enzyme (Protease) und/
oder ISN (Isatinsäureanhydrid);
- 4. Kammer: Oxidationsmittel wie Natriumpercarbonat, Natriumperborat und/ oder EDTA;
- 5. Kammer: neutrale Phase: optische Aufheller, Weichspüler und/ oder Duftstoffe.
[0062] Die Nummerierung der Kammern bezeichnet die Reihenfolge der Entleerung durch eine
Waschmaschine. Es wird also die zweite Kammer erst entleert, nachdem die erste Kammer
entleert wurde. Die dritte Kammer wird erst entleert, nachdem die zweite Kammer entleert
wurde usw.. Mit 1. Kammer ist nicht gemeint, dass es sich hierbei um eine Kammer handelt,
die zwingend zuerst entleert wird. Entsprechendes gilt für die anderen Kammern. Ein
Vollwaschmittel kann also mehr als fünf Kammern enthalten. Ein Vollwaschmittel kann
auch weniger als die genannten fünf Kammern umfassen. Entfällt beispielsweise die
dritte Kammer, so wird die 4. Kammer entleert, nachdem zuvor die zweite Kammer entleert
wurde usw..
[0063] In einer Ausführungsform der Erfindung enthält eine Kammer einer Verpackung ein Desinfektionsmittel
wie zum Beispiel Dismozon®, Magnesium, monoperoxyphthalat Hexahydrat, Kohrsolin®,
Glutaral, (Ethylendioxy)dimethanol,1,3 Bis(hydroxymethyl)harnstoff, Tetrahydro1,3,4,6-tetrakis
(hydroxymethyl)imidazo [4,5-d] imidazol-2,5 (1H, 3H)-dion,Trichlorol®, Tosylchloramid-Natrium
und/ oder Natriumlaurylsulfat.
[0064] Eine erfindungsgemäße Verpackung kann auch gewerblich eingesetzt werden. Da dann
beispielsweise größere Mengen an Textilien mit einer Waschmaschine gewaschen werden,
ist dann das Gesamtvolumen einer Blisterverpackung entsprechend größer. So sind Haushaltswaschmaschinen
in der Regel so ausgelegt, dass in einem Waschgang bis zu 5 kg Wäsche, so zum Beispiel
4,5 kg Wäsche gewaschen werden können. Wird ein konventionelles Waschmittelpulver
für das Waschen von 4,5 kg Wäsche eingesetzt, so werden ca. 30 g Waschmittelpulver
benötigt. Erfindungsgemäß müssen ohne Berücksichtigung eines Enthärters für 4,5 kg
Wäsche dagegen weniger als 10 g Waschsubstanzen eingesetzt werden, so zum Beispiel
lediglich 6 g bzw. ca. 6 ml. Eine dafür eingesetzte Verpackung stellt also ein entsprechend
kleines Gesamtvolumen bereit. Ohne Berücksichtigung eines Enthärters beträgt das Volumen
typischerweise 4 bis 15 ml, besonders bevorzugt 6 bis 10 ml. Umfasst das Waschmittel
einen Enthärter, so erhöht sich das Gesamtvolumen um das Volumen, welches für den
Enthärter bereit gestellt wird.
[0065] Wird gewerblich gewaschen, so sind die entsprechenden Waschmaschinen auf das Waschen
von mehreren 10 kg Wäsche in einem Arbeitsgang ausgelegt. Eine typische gewerblich
eingesetzte Waschmaschine wäscht beispielsweise in einem Arbeitsgang 32 kg Wäsche.
Hierfür werden 30 g bis 90 g Waschsubstanzen benötigt. Das Gesamtvolumen einer Verpackung
liegt bei einer gewerblichen Anwendung daher typischerweise zwischen 30 ml und 200ml,
besonders bevorzugt zwischen 30 und 100 ml. Wird Wasser durch Ionenaustauscher enthärtet,
so können um die 30 g an Substanzen genügen. Umfasst das gewerblich eingesetzte Waschmittel
einen Enthärter, so werden bis zu 90 g Material für das Waschen von 32 kg Wäsche benötigt.
[0066] In einer Ausführungsform der Erfindung umfasst eine Waschmaschine und zwar insbesondere
eine Waschmaschine für den gewerblichen Einsatz ein Magazin, in welches eine Mehrzahl
an erfindungsgemäßen Waschmittelverpackungen eingesetzt werden können und sollen.
Die Waschmaschine verfügt über Mittel, um für jeden neuen Waschvorgang eine Waschmittelverpackung
aus dem Magazin automatisiert zu verwenden. Eine solche Waschmaschine verfügt bevorzugt
auch über Mittel, um entleerte Verpackungen in einem Behälter automatisiert zu sammeln,
um diesen Behälter von Zeit zu Zeit entleeren zu können. Nach dem Stand der Technik
werden gewerbliche Waschmaschinen mit ein oder mehreren Flaschen und darin befindlichen
flüssigen Mitteln für das Waschen verbunden, um nicht ständig Waschmittel nachfüllen
zu müssen. Der Zeitpunkt, wann fast leere Flaschen ausgetauscht werden müssen, ist
allerdings nicht genau vorhersehbar. Es müssen also immer Flaschen mit darin befindlichen
Resten ausgetauscht werden, was zu Entsorgungsproblemen führt. Diese Probleme werden
bei Waschmaschinen mit einem Magazin für erfindungsgemäße Waschmittelverpackungen,
die mehrere Kammern umfassen, vermieden, da keine Reste anfallen und ganz genau vorhersehbar
ist, wann ein Magazin wieder aufgefüllt werden muss. Außerdem werden Handhabungsprobleme
vermieden, die beim Stand der Technik beispielsweise im Zusammenhang mit eingesetzten
Schlauchquetschpumpen auftreten.
[0067] Ein Magazin für eine Waschmaschine für die Aufnahme von erfindungsgemäßen Waschmittelverpackungen
umfasst in einer Ausführungsform der Erfindung einen Schacht zur Aufnahme einer Mehrzahl
von Verpackungen, einen Aufnahmerahmen oder ein anderes Aufnahmemittel für eine für
das Waschen zu verwendende Verpackung und einen Behälter für das Auffangen einer entleerten,
zuvor für das Waschen benutzten Verpackung. Die Grundfläche des Schachts entspricht
bevorzugt der Grundfläche der Verpackung, so dass eine jede Verpackung durch den Schacht
geführt wird, wenn eine Verpackung von dem Schacht zum Aufnahmerahmen bewegt wird,
was vorzugsweise mit Hilfe der Schwerkraft geschieht. Auch wird bei nicht symmetrischer
Grundfläche so erreicht, dass die Verpackungen in der erforderlichen Weise eingesetzt
werden.
[0068] Unterhalb und/ oder am Grund des Schachtes befinden sich in einer Ausführungsform
Lamellen, die durch einen geeigneten Mechanismus um 90° gesteuert gedreht bzw. gekippt
werden können. Der Rand einer Verpackung liegt während des Betriebs auf entsprechenden
Lamellen auf. Werden die entsprechenden Lamellen um 90° gedreht, so gelangt durch
die Schwerkraft eine mit ihrem Rand aufliegende Verpackung zur nachfolgenden Station,
also beispielsweise vom Schacht zum Aufnahmerahmen oder vom Aufnahmerahmen in den
Behälter für entleerte Verpackungen hinein.
[0069] In einer Ausführungsform der Erfindung umfasst eine Waschmische ein Display, auf
dem angezeigt wird, welche Art von Wäsche gewaschen wird oder gewaschen werden soll.
Alternativ oder ergänzend verfügt die Waschmaschine über Kontrollmittel, mit denen
kontrolliert wird, ob ein für die vorgesehene Wäsche zutreffende Verpackung vorhanden
ist, bevor ein Waschvorgang gestartet wird. Fehlt die richtige Verpackung, so kann
auf einem vorhandenen Display sofort abgelesen werden, welches Waschmittel fehlt.
Das Display ist in einer Ausführungsform so ausgestaltet, dass dieses auch zur Eingabe
des Wäschetyps genutzt werden kann, welche gewaschen werden soll.
[0070] In einer Waschmaschine wird das Waschwasser in der Regel nicht ausgetauscht, wenn
eine nächste Kammer entleert wird und der Inhalt so in die Flotte gebracht wird. Stattdessen
wird das Waschwasser grundsätzlich im Kreislauf durch den eigentlichen Waschbehälter
hindurch geführt. Bevorzugt erfolgt die Entleerung des Inhalts einer Kammer nicht
unmittelbar in den eigentlichen Waschbehälter hinein, in dem sich die zu waschende
Wäsche befindet. Stattdessen wird der Inhalt in einen Schlauch (oder Rohr) eingeleitet,
der Teil des Kreislaufs ist und der daher mit seinen beiden Enden in den Waschbehälter
einmündet. Eine Substanz wird bei dieser Ausführungsform daher vorteilhaft erst weiter
verdünnt, bevor die Substanz in den eigentlichen Waschbehälter gelangt.
[0071] In einer Ausführungsform ist der vorgenannte Schlauch (Rohr) mit einer Abzweigung
versehen, über die so vom Kreislauf abgezweigtes Wasser in eine Kammer der verwendeten
Verpackung eingeleitet werden kann, um so eine Kammer zu entleeren. Bevorzugt verfügt
diese Abzweigung über ein Ventil, mit dem auf einfache Weise der Zufluss von Wasser
durch eine Kammer der Verpackung hindurch gesteuert werden kann.
[0072] Aus genannten Gründen umfasst die Erfindung folgende Gegenstände bzw. Verfahren:
System für die Behandlung von Gegenständen mit einer Blisterverpackung, die mehrere
verschiedene, voneinander getrennte Kammern mit darin befindlichen unterschiedlichen
Substanzen umfasst.
[0073] System nach dem vorhergehenden Absatz mit darin befindlichen Waschsubstanzen für
das Waschen von Wäsche oder Spülmittelsubstanzen für das Spülen von Geschirr.
[0074] System nach einem der beiden vorhergehenden Absätze, bei dem die unterschiedlichen
Substanzen sich nicht nur hinsichtlich der Beschaffenheit, sondern auch hinsichtlich
der Menge unterscheiden.
[0075] System nach einem der drei vorhergehenden Absätze, bei dem die Kammern einer Blisterverpackung
unterschiedlich groß sind.
[0076] System insbesondere nach einem der vier vorhergehenden Absätze mit einer Verpackung,
die mehrere verschiedene, voneinander getrennte Kammern mit darin befindlichen unterschiedlichen
Substanzen umfasst, sowie mit einem Speichermittel, insbesondere einem Transponder
und einem durch das Speichermittel gespeichertem Programm für die Durchführung der
Behandlung.
[0077] System nach einem der fünf vorhergehenden Absätze, wobei jede Substanz einzeln flüssigkeitsdicht
verpackt ist.
[0078] System nach einem der sechs vorgehenden Absätze mit einem Desinfektionsmittel in
einer Kammer oder einem Färbemittel in einer Kammer. System nach einem der sieben
vorhergehenden Absätze, wobei das Volumen einer jeden Kammer nicht mehr als 20 ml,
bevorzugt nicht mehr als 10 ml beträgt.
[0079] System nach einem der acht vorhergehenden Absätze, wobei die Verpackung eine asymmetrische
Grundfläche aufweist.
[0080] Verfahren für das Behandeln von Gegenständen mit einem System nach einem der neun
vorhergehenden Absätze gemäß dem von einer Maschine für die Behandlung von Gegenständen
die Kammern nacheinander geöffnet werden, im Anschluss an das Öffnen einer jeden Kammer
der Inhalt zu dem zu behandelnden Gegenstand oder den zu behandelnden Gegenständen
gebracht wird und der oder die zu behandelnden Gegenstände von der Maschine mit der
jeweiligen Substanz behandelt wird.
[0081] Verfahren nach dem vorhergehenden Absatz, bei dem das Verfahren gemäß einer auf der
Verpackung aufgedruckten oder abgespeicherten Information durchgeführt wird.
[0082] Verfahren nach einem der beiden vorhergehenden Absätze, wobei die Maschine eine Waschmaschine
oder eine Spülmaschine ist.
[0083] Verfahren nach einem der drei vorhergehenden Absätze, bei dem das Verfahren insbesondere
in einem privaten Haushalt für das Waschen oder Färben von Wäsche oder für das Spülen
von Geschirr eingesetzt wird.
[0084] Verfahren nach einem der vier vorhergehenden Absätze, bei dem jede Kammer für das
Entleeren und transportieren der jeweiligen Substanz mit einer Flüssigkeit durchspült
wird und die Substanz mit Hilfe der Flüssigkeit zu dem oder den Gegenständen gebracht
wird.
[0085] Verfahren nach einem der fünf vorhergehenden Absätze, bei dem Maschine eine Kammer
mit Hilfe einer Nadel, insbesondere einer Hohlnadel öffnet.
[0086] Verfahren nach einem der sechs vorhergehenden Absätze, bei dem eine von der Maschine
geschaffene Öffnung zu einer Kammer durch einen Anschlag nach außen abgedichtet wird,
der um die Öffnung herum gegen die Verpackung gedrückt wird.
[0087] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren der beigefügten
Zeichnung näher erläutert.
[0088] Figur 1 zeigt zunächst eine Aufsicht auf eine Blisterverpackung 1 mit mehreren Kammern
2, 3, 4. 5 und 6. Die Grundfläche der Blisterverpackung ist asymmetrisch, wie die
Aufsicht verdeutlicht. Der Aufnahmebehälter der zugehörigen Maschine weist die gleiche
Grundfläche auf, so dass die Verpackung nicht fehlerhaft in die Maschine eingesetzt
werden kann. Die Kammer 2 ist beispielsweise mit einer Flüssigkeit gefüllt und die
Kammer 3 mit einem Granulat. Links neben der Aufsicht wird ein Schnitt durch die Blisterverpackung
gezeigt. Der Schnitte verdeutlichen, dass die Kammer 5 tiefer ist als die Kammern
2, 3 und 6. Die Kammer 4 wiederum ist tiefer als die Kammer 5. Außerdem ist die Grundfläche
der Kammer 3 kleiner als die Grundfläche der anderen Kammern. Mit einer Blisterverpackung
können also leicht und preiswert unterschiedlich große Kammern durch Variation der
Grundfläche und/ oder der Tiefe bereitgestellt werden.
[0089] In Figur 2 wird ein seitlicher Schnitt durch eine andere Blisterverpackung 1 gezeigt.
In einer Kammer 3 befindet sich eine flüssige Substanz 7. In der anderen Kammer 2
befindet sich eine feste, granulatförmige Substanz 8. Die Kammern 2 und 3 weisen zwar
die gleiche Grundfläche auf, sind aber unterschiedlich tief und daher unterschiedlich
groß. In Figur 2 wird außerdem eine Nadel 9 einer zugehörigen Maschine gezeigt, die
zwei voneinander getrennte Kanäle 10 und 11 aufweist, die von einem Nadelende zum
anderen verlaufen. Die Nadel verfügt über einen oberen Einlass 12, der mit dem ersten
Kanal 10 verbunden ist. Außerdem weist die Nadel einen Auslass 13 auf, der mit dem
zweiten Kanal 11 verbunden ist.
[0090] Wird die Verpackung in die Maschine eingesetzt, so liest die Maschine zunächst einem
mit Hilfe eines Lesegerätes das Programm aus, welches auf oder in der Verpackung in
einem nicht dargestellten Transponder gespeichert ist. Gemäß dem Programm führt die
Maschine dann die Behandlung durch. Die Behandlung umfasst, dass mit der Nadel 9 die
obere Wand 14 der Kammer 3 durchstochen wird, bis der Anschlag 15 der Nadel 9 gegen
die Wand 14 stößt. Der Anschlag 15 besteht aus einem Gummi, der dicht gegen die Wand
14 gepresst wird. Es gelangen so die unteren Kanalöffnungen 16 und 17 in das Innere
der Kammer 3. Anschließend wird eine Flüssigkeit wie Wasser in den Einlass 12 eingeleitet
und gelangt durch den Kanal 10 und die untere Öffnung 16 hindurch in die Kammer 3
hinein. Die eingeleitete Flüssigkeit wird zusammen mit der Flüssigkeit der Kammer
3 durch die andere untere Nadelöffnung 17 über den zweiten Kanal 11 durch den Auslass
13 hindurch transportiert und zwar in einen nicht gezeigten Behandlungsraum der Maschine
hinein, in dem sich zu behandelnde Gegenstände, so zum Beispiel zu waschende Textilien
befinden. Nachdem so die Substanz 7 aus der Kammer 3 vollständig heraus transportiert
wurde, wird die Nadel 9 herausgezogen. Anschließend wird durch entsprechendes Bewegen
der Verpackung 1 und/ oder der Nadel 9 die obere Wand 18 der Kammer 2 bis zum Anschlag
15 durchstochen. Anschließend wird die Kammer 2 mit einer Flüssigkeit wie zum Beispiel
Wasser durchspült und so der granulatförmige Feststoff beispielsweise in gelöster
Form zur Behandlungskammer transportiert. Wurden sämtliche Kammern der Verpackung
programmgemäß vollständig entleert, so kann die Verpackung problemlos entsorgt werden.
[0091] Figur 3 zeigt eine Aufsicht auf eine andere Blisterverpackung 1 mit Kammern 19 bis
23. Durch eine seitliche Einkerbung 24 wird sichergestellt, dass die Blisterverpackung
aus oben genannten Gründen keine symmetrische Grundfläche aufweist. Figur 4 zeigt
eine Aufsicht auf eine Blisterverpackung mit besonders platzsparend angeordneten Kammern
25a bis 25j. Die Kammern weisen stets die gleiche Grundfläche auf, sind aber unterschiedlich
tief, falls unterschiedliche Volumina gewünscht oder benötigt werden. Eine solche
Ausführungsform mit gleichen Grundflächen der Kammern und regelmäßiger Anordnung ermöglicht
es, eine Nadel relativ zu einer eingesetzten Blisterverpackung in immer gleicher Weise
von Kammer zu Kammer zu verfahren. Ein entsprechender Bewegungsmechanismus einer Maschine
kann dann besonders einfach konstruiert werden. In der Figur 5 ist eine andere regelmäßige
Anordnung von Kammern einer Blisterverpackung gezeigt, die einen einfach gebauten
Bewegungsmechanismus einer Nadel relativ zur Blisterverpackung ermöglicht. Zunächst
werden eine Aufsicht und darunter ein Schnitt gezeigt.
[0092] Figur 6 zeigt eine andere Ausführungsform einer Nadel. Diese weist in einem oberen
Bereich ein äußeres Rohr 27 auf, über welches zum Beispiel Wasser 27 in eine Kammer
28 einer Blisterverpackung in Form eines Wasserstrahls 29 eingeleitet wird. An das
äußere Rohr schließt sich eine Hohlnadel 30 an, die mit einem Durchgang 31 versehen
ist, der sich in der Kammer befindet und nach unten aus der Kammer heraus reichen
kann. Der Durchgang 31 reicht einerseits vorzugsweise nahe, aber nicht vollständig
bis zu dem Anschlag 15 heran, um so sicherzustellen, dass unabhängig von der Tiefe
der Kammer der Durchgang sich zumindest teilweise in der Kammer 28 befindet. Der Bereich
der Hohlnadel 30 ist so lang gewählt, dass diese einen vorgesehenen Kammerböden 32
aufzureißen vermag und zwar unabhängig von einer vorgesehen Tiefe einer Kammer. Insoweit
sind vorgesehene Tiefen und Länge einer Nadel ab einem der Abdichtung dienendem Anschlag
15 aufeinander abgestimmt. Der Inhalt der Kammer 28 gelangt zusammen mit dem eingeleiteten
Wasser 29 durch den Durchgang 31 hindurch über die Hohlnadel in eine Leitung zur Flotte
33. Wie Figur 7 verdeutlicht, kann anstelle eines äußeren Rohres auch eine zweigeteilte
Hohlnadel 101 vorgesehen sein, die von oben zunächst in eine Wasserdüse 103 einmündet,
über die von oben eingeleitetes Wasser 104 in die Kammer 105 eintritt. Figur 8 zeigt
eine andere alternative Ausführungsform. Der obere Teil einer Nadel 101 ist als Hohlnadel
101 ausgestaltet, die bis zu Wasserdüsen 103 reicht. Der untere Teil der Nadel 101
ist mit einer Art Gewinde 108 versehen, über die der Inhalt einer Kammer 105 nach
dem Aufreißen des Bodens 106 der Blisterverpackung abfließen kann.
[0093] Die Leitung 107 zur Flotte wird wie in den Figuren 6 bis 8 dargestellt, vorzugsweise
abdichtend gegen den Boden einer Kammer 105 gepresst, wenn der der Inhalt der Kammer
105 entleert wird.
[0094] Figur 9 zeigt eine weitere Ausführungsform für die Entleerung einer Kammer 105 eines
Blisters 1. Wasser wird in eine obere Zuführung 109 wie dargestellt eingeleitet, wenn
dieser Teil der Zuführung 109 wie dargestellt in der Kammer 105 der Blisterverpackung
nach einem Durchstoßen einmündet. Aus dieser Zuführung 109 tritt Wasser wie dargestellt
aus und gelangt so in die Kammer 105. Am unteren Ende dieser Zuführung 109 ist wie
dargestellt eine dünnere Hohlnadel 101 angebracht. Die Hohlnadel 101 ist mit seitlichen
langgestreckten Öffnungen versehen, über die Wasser aus der Kammer 105 in die Nadel
101 gelangt und nach unten z. B. durch die Nadelspitze hindurch in die zur Flotte
führende Leitung 107 gelangt. Der Eintritt in diese Leitung 107 hinein kann aber auch
alternativ oder ergänzend durch die langgestreckte seitliche Öffnung erfolgen, wenn
diese wie dargestellt bis in die Leitung 107 zur Flotte hineinreicht. In der Regel
erfordert diese Ausführungsform auf der Oberseite keine Abdichtung 102 für die durchstoßene
Oberfläche der Kammer 105. Eine solche Abdichtung 102 kann aber vorhanden sein, die
dann auch als Anschlag 102 für das Erreichen der Endstellung dient. Die Unterseite
der Kammer ruht auf Kissen, die der Abdichtung dienen.
[0095] Figur 10 zeigt einen Behälter 40 einer Waschmaschine, in den Wäsche für das Waschen
hinein gegeben wird. Über eine Leitung (Schlauch oder Rohr) 41 wird Waschwasser durch
den Behälter 40 hindurch im Kreislauf geführt. Eine Abzweigung 42 ist mit einem Ventil
43 versehen. Diese Abzweigung führt während des Betriebs in eine Kammer einer eingesetzten
Waschmittelverpackung hinein. Wird das Ventil 43 geöffnet, so fließt Wasser aus der
Leitung 41 über die Abzweigung 42 durch die Kammer hindurch und von hier aus zurück
über die Zuführung 44 in die Leitung 41 hinein, um anschließend in den Behälter 40
zu gelangen.
[0096] In Figur 11 wird der Schacht 109 eines Magazins gezeigt, welches mit einer Mehrzahl
von Blistern 1 gefüllt ist. Der Blisterstapel 110 liegt auf den ersten oberen Haltelamellen
111 auf, die um 90° gesteuert zwischen einer horizontalen und einer senkrechten Position
hin und zurück gedreht werden können. Der unterste Blister 1 liegt mit Randbereichen
auf Lamellen 111 auf, die an den Grund des Schachtes 109 angrenzen und die horizontal
nach innen reichen. Diese Lamellen 111 sind so verteilt, dass der Blisterstapel 110
in seiner gezeigten Lage gehalten wird.
[0097] Soll ein Blister 1 zu einem Aufnahmerahmen 12 transportiert werden, so werden die
vorgenannten Lamellen 111 nach unten um 90° geklappt und der Blisterstapel 110 bewegt
sich aufgrund der Schwerkraft um die Höhe eines Blisters 1 nach unten, da der unterste
Blister 1 von nächsten entsprechend angeordneten, horizontal nach innen ausgeklappten
Lamellen 111 aufgefangen wird. Diese Situation wird in Figur 12 gezeigt.
[0098] Anschließend werden die darüber liegenden Lamellen 111 von ihrer senkrechten Lage
wieder in ihre horizontale Lage zurück geklappt und der Stapel 110 so wieder durch
diese obersten Lamellen 111 gehalten. Diese Situation wird in der Figur 13 gezeigt.
[0099] Der unterste Blister 1 kann sich nun bereits in einem Rahmen 112 befinden, der relativ
zu einer Nadel 101 bewegt werden kann, um die darin enthaltenen Substanzen wie beschrieben
dem Waschvorgang zuzuführen. Es kann aber auch ein solcher Rahmen 112 darunter befinden,
wie die Figur 13 verdeutlicht, der ebenfalls mit den klappbaren Lamellen 111 ausgestattet
ist. Durch entsprechendes bereits beschriebenes Klappen der entsprechenden Lamellen
111 gelangt so der unterste Blister 1 zum Rahmen 112, wie durch die Figur 13 verdeutlicht
wird.
[0100] Nach dem Waschen werden die Lamellen 111 des Rahmens 112 aus der horizontalen Lage
in die senkrechte Lage geklappt und der entleerte Blister fällt nach unten in einen
Auffangbehälter hinein, wie dies Figur 14 verdeutlicht.
[0101] Figur 15 zeigt eine mögliche Lage des Rahmens 112 relativ zu den Mitteln der Waschmaschine,
mit denen die Kammern 105 des Blisters 1 geöffnet und entleert werden. Der Rahmen
112 wird dann horizontal verfahren, so dass die jeweiligen Kammern 105 vom Perforationssystem
114 zu gegebener Zeit entleert werden können. Die so entstandene Situation wird in
Figur 16 gezeigt. Die zu entleerende Kammer 105 wird wie gezeigt vorteilhaft von Haltemitteln
des Perforationssystems kraftschlüssig gehalten.
[0102] Figur 17 skizziert die Situation während der Entleerung einer Kammer 105.
[0103] Kammern 105, wie in den Figuren 16 und 17 gezeigt, sind innerhalb einer Verpackung
vorteilhaft kreisförmig um einen Eingriff 116 angeordnet, wie dies Figur 18 zeigt.
Es genügt dann eine Drehbewegung der Verpackung, um die einzelnen Kammern 105 nacheinander
in die für die Entleerung erforderliche Position zu verfahren. Um sicherzustellen,
dass diese kreisförmigen Verpackungen stets zutreffend eingesetzt werden, kann der
Rand der Verpackung von der idealen Kreisform geeignet abweichen und/ oder es gibt
einen inneren Eingriff 116, der nicht symmetrisch ist und der von einem Greifmittel
erfasst wird, um die Verpackung zu greifen und zu drehen.
[0104] Ein Perforationssystem 114 kann auch eine Mehrzahl von Nadeln 101 umfassen, die dann
vorteilhaft mehrere Kammern 105 einer eingesetzten Verpackung nacheinander oder aber
auch zeitgleich durchstechen und entleeren können. Diese Ausführungsform weist den
Vorteil auf, dass eine eingesetzte Verpackung nicht relativ zum Perforationssystem
114 verfahren werden muss, um Kammern 105 zu entleeren.
[0105] Ein Perforationssystem 114 kann bewegt werden und die Lage der Kammern 105 ruhen,
wenn Kammern 105 in gewünschter Weise entleert werden sollen.
[0106] In den Figuren 7 bis 9 und 11 bis 1 bedeuten die eingetragenen Bezugszeichen folgendes:
101 |
Hohlnadel |
102 |
Abdichtung der Perforation, Anschlag |
103 |
Wasserdüse |
104 |
Wasserstrahl |
105 |
Blisterkammer |
106 |
aufgerissener Blisterboden |
107 |
Leitung zur Flotte |
108 |
Gewinde zur Erweiterung der Perforation |
109 |
Magazinschacht |
110 |
Blisterstapel |
111 |
Klappbare Halterung, Lamelle |
112 |
Aufnahmerahmen für Blister |
113 |
Ventil |
114 |
Perforationssystem |
115 |
Laugenpumpe |
116 |
Eingriff |
1. Maschine für die Durchführung eines Verfahrens für das Behandeln von Gegenständen
mit einem System mit einer Verpackung (1), die mehrere verschiedene, voneinander getrennte
Kammern (2 bis 6, 19 bis 23, 25a bis 25j) mit darin befindlichen unterschiedlichen
Substanzen (7, 8) umfasst, mit einem Aufnahmeteil für die Verpackung, mit Öffnungsmitteln
für das schrittweise Öffnen einer jeden Kammer (2 bis 6, 19 bis 23, 25a bis 25j),
mit Transportmitteln für das Transportieren des Inhalts einer jeden Kammer (2 bis
6, 19 bis 23, 25a bis 25j) zu einem Behandlungsraum für das Behandeln von Gegenständen.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportmittel so beschaffen sind, dass das Transportieren ein Fluten oder Spülen
einer Kammer (2 bis 6, 19 bis 23, 25a bis 25j) umfasst.
3. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportmittel eine Nadel (9, 30, 101), insbesondere eine Hohlnadel (9, 30,
101), für ein Fluten oder Spülen einer Kammer (2 bis 6, 19 bis 23, 25a bis 25j) umfasst.
4. Maschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlnadel (9) zwei voneinander getrennte Kanäle (10, 11) umfasst, die in der
Nadelspitze einmünden.
5. Maschine nach einem der Ansprüche 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass für ein Fluten oder Spülen einer Kammer (2 bis 6, 19 bis 23, 25a bis 25j) zwei Hohlnadeln
(9, 30, 101) vorgesehen sind.
6. Maschine nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass für ein Fluten oder Spülen einer Kammer (2 bis 6, 19 bis 23, 25a bis 25j) eine Nadel
(101) insbesondere mit einer Verbreiterung (108) beispielsweise in Form eines Außengewindes
vorgesehen ist, wobei die Nadel vorzugsweise eine Hohlnadel (101) ist, die am unteren
Ende verschlossen ist und/oder am oberen Ende einen Anschlag (102) für ein Abdichten
der Oberseite der Verpackung aufweist und/oder dazwischen perforiert ist.
7. Maschine nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass für ein Fluten oder Spülen einer Kammer (2 bis 6, 19 bis 23, 25a bis 25j) eine Hohlnadel
(30) vorgesehen ist, die seitlich zwei Löcher (31) aufweist.
8. Maschine nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlnadel (9, 30, 101) einen Anschlag (102) aus Kunststoff oder Gummi aufweist.
9. Maschine nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Nadel (9, 30, 101) 3 cm bis 7 cm lang ist.
10. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, welche eine Waschmaschine oder eine
Spülmaschine ist.
11. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, welche über Mittel zum Auslesen
einer auf oder in der Verpackung (1) gespeicherten Information enthält und Mittel,
um die Behandlung des oder der Gegenstände gemäß der ausgelesenen Information durchzuführen.
12. Maschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Lesegerät für einen Transponder oder ein Barcodescanner als Mittel zum Auslesen
vorhanden sind.
13. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie so beschaffen ist, dass stufenlos oder zumindest praktisch stufenlos Behandlungstemperaturen
beispielsweise zwischen Raumtemperatur und 95°C eingestellt werden können, stufenlos
oder zumindest praktisch stufenlos eine jeweilige Behandlungsdauer beispielsweise
zwischen einer Sekunde und einer Stunde eingestellt werden kann, stufenlos oder zumindest
praktisch stufenlos ein Flüssigkeitsdruck für die Zuführung einer Flüssigkeit in einen
Behandlungsraum eingestellt werden kann und/ oder stufenlos oder zumindest praktisch
stufenlos eine Drehgeschwindigkeit einer Trommel oder aber von Reinigungsarmen eingestellt
werden können.
14. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Magazin (109) umfasst, in welches eine Mehrzahl an Verpackungen (1) eingesetzt
werden können.
15. Maschine nach Anspruch 14 mit Mitteln, um für jeden neuen Waschvorgang eine Waschmittelverpackung
(1) aus dem Magazin (109) automatisiert zu verwenden.
16. Maschine nach einem der Ansprüche 14 und 15 mit Mitteln, um entleerte Verpackungen
(1) in einem Behälter automatisiert zu sammeln.
17. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Maschine über nur einen
Startschalter oder Startknopf verfügt.
18. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einem Kreislauf (40, 41) für
Waschwasser, der durch den Waschbehälter (40) hindurch führt, wobei die Transportmittel
so sind, dass der Inhalt einer Kammer (2 bis 6, 19 bis 23, 25a bis 25j) in einen Schlauch
oder ein Rohr (41) des Kreislaufs entleert wird.